1102

#ST#

Bekanntmachungen von

Spannten und ändern Verwaltungsstellen des Blies.

Verpfändung eines Eisenbahnnetzes.

Die Gesellschaft der Genfer Schmalspurbahnen sucht mit Eingabe vom 8. Juli 1890 um die Bewiligung nach zur Verpfändung im L Rang ihres aus nachbezeichenten, theils schon im Betriebe stehenden, theilweise noch zu bauenden Linien bestehenden Netzes : 1. Genf-St.- Julien mit Abzweigung nach Lancy, ca. 11 Va km; 2. Genf-Laconnex-Eaumorte-Chancy, mit Abzweigung nach dem Begräbnißplatze St.-Georges, ca. 17 Va km. ; 3. Vernier-Genf-Fernex, ca. 11 Vs km.; 4. Genf-Vandoeuvres-Jussy, ca. 12 km. ; 5. Genf-Vésenaz-Douvaine, ca. 17 Va km.

Das Pfandrecht soll zur Sicherstellung eines speziell auf den Bau der beiden letztgenannten Linien zu verwendenden 4 % Anleihens im Betrage l'on Fr. 2,500,000 dienen und wird, soweit die Linien auf öffentlichen Straßen angelegt sind, außer den Oberbaueinrichtungen lediglich das Recht zur Benutzung der Straße für die Bahnanlage, nach Maßgabe des kantonalen Pflichtenheftes umfassen.

Gesetzlicher Vorschrift gemäß wird dieses Pfandbestellungsbegehren anmit zur öffentlichen Kenntniss gebracht unter gleichzeiliger Ansetzung einer mit dem 28. Juli nächsthin auslaufenden Frist, binnen welcher allfällige Einsprachen gegen die vorerwähnte Verpfändung dein Bundesrathe einzureichen sind.

B e r n , den 11. Juli 1890.

3/2]

[

Im Auftrage des Bundesrathes: Die Bundeskanzlei.

1103

28. Wochenbulletin über die Geburten und Sterbefälle.

Vom 6. bis 12. Juli 1890.

Während der verflossenen Woche sind dem eidg. statistischen Bureau von den Civilstandsbeamten der 15 großem städtischen Gemeinden der Schweiz, nämlich: Zürich, Genf, Basel, Bern, Lausanne, St. Gallen, Chaux-de-Fonds, Luzern, Neuenburg, Winterthur, Biel, Herisau, Schaffhausen, Freiburg und Locle, deren Gesammtbevölkerung 480,388 beträgt, 237 Lebendgeburten, 131 Sterbefälle, wovon je l in Bern und Lausanne verstorben und Biel zugezählt und l in Bern verstorben und Genf zugezählt, weil dort wohnhaft, und 9 Todtgeburten angezeigt worden. Außerdem von auswärts: 10 Geburten und 19 Sterbefälle, die oben erwähnten 3 Fälle mitgerechnet.

Von den Verstorbenen waren 35 im ersten Lebensjahre.

An den meist yerhütbaren Krankheiten starben 4.

Es starben: an Masern l in Chaux-de-Fonds; -- an Scharlach 1 in Bern; -- an Diphtheritis und Croup 0; -- an Keuchhusten

2 (l in Basel und l in Lausanne); -- an Rothlauf 0; -- an Typhus 0; -- an infektiösen Kindbettkrankheiten 0; -- an Darmkatarrh der kleinen Kinder 12 (l in Zürich, l in Außersihl, l in Riesbach, l in Genf, l in Plainpalais, 2 in Basel, l in Lausanne, 2 in St. Gallen, l in Chaux-de-Fonds und l in Biel).

22 Todesfälle sind als Opfer der Lungenschwindsucht angegeben, außerdem l Person, welche von auswärts kam und also nicht zu der Wohnbevölkerung der Städte gehört; in der entsprechenden Woche des letzten Jahres (7. bis 13. Juli) 23 -|- 5 von auswärts; -- 11 sind infolge akuter Krankheiten der Athmungsorgane gestorben, außerdem 3 von auswärts, (statt 7 -(- 2) ; -- 4 infolge organischer Herzfehler, außerdem l von auswärts (statt 11 +1); -- 6 an Schlagfluß (statt 7 -(- 2); -- infolge Unfall starben 5, außerdem l von auswärts; -- durch Selbstmord l von auswärts; -- infolge fremder strafbarer Handlung l ; -- 12 Kinder starben infolge angeborner Lebensschwäche und 7 Greise infolge Altersschwäche, außerdem l von auswärts kommend.

1104 Auf l Jahr und 1000 Einwohner berechnet, ergibt sich für obgenannte Städte eine Totalsterblichkeitsziffer von 14,2 %o, für die 4 vorhergehenden Wochen eine solche von 17,4, 16,7, 19,0, 15,4 °/oo.

Nach Alter und Geschlecht ausgeschieden, vertheilen sich die Sterbefälle (mit Einschluß der von auswärts Gekommenen) wie folgt: Sterbefälle Sterbefälle infolge von akutei infolge von Gesammtzahl Lungender Sterbefalle.

Krankheiten der Athmungsorgane. schwindsucht.

Von 0 bis 1 Jahr

M.

l

l 4 Jahren 19 5 n 20 39 ·n 40 59 60 Ï9 80 und mehr Jahren Ohne Angabe des Alters

2 3 l l --

W.

3

W.

-- -- 1 H 1 2 -- --

M.

-- -- --8

8

W.

20 3 4 10 12 20 9 --

69

78

M.

2 3 -- -- -- 13 10

--

15 3 3 14 17 15 1 1

Nach den Ortschaften ausgeschieden, vertheilen sich die Sterbefälle infolge von akuten Krankheiten der Lunge, von Lungenschwindsucht und Durchfall der kleinen Kinder wie folgt: Akute Krankheiten Lungender Lunge, schwindSterbefalle. sucht.

2 8 Zürich . . .

Genf . . . .

2 5

Basel . . . .

Bern . . . .

Lausanne . .

St, Gallen . .

Chaux-de-Fonds Luzern . . .

Neuenburg .

Winterthur . .

Biel . . . .

Herisau . . .

Schaff hausen ' .

Preiburg . .

Locle . . . .

2 3 1 1 1 -- 1 -- -- -- -- 1

1 2

3 1 1 1 --1 -- -- --

Durchfall der kleinen Kinder von untar 1--2 3-5 6 -- 8 9--12 1 Monat. Monaten. Monaten. Monaten. Monaten.

-- 1 1

1 -- --

2 1 1

- -- -- -- -- --

1-- 2

Jahren.

__ -

,

1

-- 1 -

^

- -,-

___

--.,, --

3

--

-- --

1105 Morbidität.

Vom 6. bis zum 12. Juli 1890 sind folgende Fälle von ansteckenden Krankheiten angezeigt worden: · · l. Pocken und modifizirte Blattern.

Bern: 2 Fälle.

2. Maseru.

Bern: 79 Fälle. -- Neuenburg (Kanton): 22 Fälle, wovon 10 in Chaux-de-Fonds, 2 in Neuenburg, 6 in Noiraigue und 4 in Boudiy. -- Waadt (Kanton): Einige Fälle.

3. Scharlachfieber.

Groß-Zürich: 4 Fälle. -- Basel-Stadt: 2 Fälle -- Bern: 6 Fälle. -- Neuenburg (Kanton)·: l Fall in Chaux-de-Fonds. -- Waadt .(Kanton): 10 Fälle.

4. Diphtheritis und Croup.

Groß-Zlirich: 5 Fälle.-- Basel-Stadt: 7 Fälle.-- Bern: l Fall.

5. Keuchhusten.

Groß-ZUrich: l Fall. -- Basel-Stadt: 15 Fälle. -- Bern: 5 Fälle.

6. Varicellen.

Groß-ZUrich: 6 Fälle. -- Bern: l Fall.

7. Rothlanf.

Basel-Stadt: l Fall.

8. Typhus.

Schaff hausen (Kanton): l Fall in Schaffhausen. -- Groß-ZUrich : 4 Fälle. -- Basel-Stadt: 2 Fälle. -- Bern: l Fall von auswärts.

-- Neuenburg (Kanton): l Fall in Neuenburg von auswärts.

9. Puerperalfieber.

Basel-Stadt: l Fall von auswärts. -- Waadt (Kantonl: l Fall.

1106

Gesammtbestand der Kranken und Aufnahmen in den Krankenanstalten der grösseren Ortschaften der Schweiz.

In der Woche vom 6. bis 12. Juli 1890.

Kantonsspital ZUrich (448 Betten). -- Spital Genf (330 Betten). -- Bürgerspital Basel (462 Betten). -- Inselspital Bern (320 Betten). -- Kantonsspital .Lausanne (395 Betten). -- Kantonsspital St. Gallen (347 Betten). -- Spital in Chaux-de-Fonds (45 Betten). -- Bürgevspital Luzern (HO Betten). -- Gemeindespital in Neuenburg (54 Betten). -- Hôpital de la Providence Neuenburg (47 Betten). -- Kantonsspttal Winterthur (115 Betten). -- Spital Herisau (75 Betten). -- Krankenhaus Schaffhausen (100 Betten). -- Hôpital de la Providence Freiburg (50 Betten). -- Spital Lode (16 Betten).

1. Aufnahmen von Kranken.

Zahl der "Wovon aufgenommenen von auswärts Kranken.

kommend.

1. Pocken 2. Masern 3. Scharlach 4. Keuchhusten 5. Diphtherie und Croup . . . . .

6. Rothlauf 7 . Unterleibstyphus . . .

. . .

8. Andere infektiöse Krankheiten . .

9. Lungenschwindsucht 10. Andere tuberkulöse Krankheiten .

11. Akuter Gelenkrheumatismus . . .

12. Akute Krankheiten der Athmungsorgaoe 1 3 . Akute Darm-Krankheiten . . . .

14. Alle übrigen Krankheiten . . . .

15. Unfälle Total

-- l 5 -- 6 2 6 7 6 9 4

-- -- -- -- -- -- 2 l 3 2 --

8 8 192 44

3 l 106 18

298

136

2. Der Gesammtbestand der Kranken war am 5. Juli in den genannten Krankenanstalten 2033.

Er ist am 12. Juli 1690 ohne Zürich, Schaffhausen und Freiburg.

Eidg, statistisches Bureau,

1107

Bekanntmachung.

Im oächsten Herbste findet in Turin die erste italienische.

Ausstellung für Baukunst statt. Derselben ist eine besondere internationale Abtheilung beigefügt zur Aufnahme von Stadtplänen; Plänen zur Vergrößerung, sowie zur Verbesserung, der sanitarisehen Verhältnisse von Städten; Ansichten von, öffentlichen Gebäuden zur Kennzeichnung des Baustyles; Bau Verordnungen.

Das Komite ersuch! alle Städte um Mitwirkung. Das Programm,, sowie Formulare für Anmeldungsgesuche stehen auf der unterzeichneten Kanzlei zur Verfügung.

B e r n , den 17. Juli 1890.

Schweiz. Bundeskanzlei.

Bekanntmachung.

Vom 15. September bis 15. Oktober dieses Jahres wird an der königlichen Hochschule für Landwirtschaft in P o r t i c i eine i n t e r n a t i o n a l e K o n k u r r e n z für Apparate zum Eind a m p f e n des W e i n m o s t e s abgehalten, an welcher sowohl einheimische als ausländische Erfinder, Fabrikanten und Agenten Theil nehmen können.

Die für diese Konkurrenz ausgesetzten Preise bestehen in einer goldenen Medaille nebst 2000 Lire für feststehende, zum Großbetrieb geeignete Apparate und in einer silbernen Medaille nebst 500 Lire für ambulante, zu einer beschränkten Produktion geeignete Apparate..

Die Anmeldungen für die Konkurrenz sind bis spätestens den 31. Juli 1890 bei der Ausstellungskommission einzureichen.

Weitere Auskunft wird den Interessenten von unterzeichneter Stelle auf Verlangen gerne ertheilt.

B e r n , den 1. Juli 1890.

Schweiz. Landwirthschaftsdepartement.

1108

Bekanntmachung.

Reprodnzirt.

Von Seite des Schweiz. Handelsstandes wird häufig Beschwerde ·darüber geführt, daß Warensendungen aus dem Auslande außer den Zollgebühren sich noch mit weitern Gebühren, unter der Angabe ,,für Zollbehandlung", ,,Provision*, ,,Deklaration", ,,Revision" u. a. w., belastet finden.

In Wiederholung früherer Bekanntmachungen wird hiemit neuerdings aufmerksam gemacht, daß solche Gebühren weder vom Schweiz.

Zollpersonal, noch für Rechnung der Zollverwaltung bezogen, sondern daß seitens der letztern einzig und allein die tarifmäßigen Zollgebühren erhoben werden. Reklamationen wegen Bezuges von Nebengebühren sind daher nicht an die Zollverwaltung, sondern .an diejenige Stelle (Speditor oder Güterexpedition an der Grenze), welche die Zollabfertigung vermittelt, zu richten.

Zugleich wird aufmerksam gemacht, daß die Deklaranten (resp.

die Speditoren oder Güterexpeditionen), welche den Zollstätten Kollektiv - Deklarationen abgeben, die Warensendungen an verschiedene Adressaten umfassen, dafür entsprechende Kollektiv-Zoll·quittungen empfangen. Diese bleiben in Händen der Deklarauten, ·wogegen die Einfuhrfrachtbriefe mit einem zollamtlichen Stempel abgestempelt werden, aus welchem der Name der Zollstätte und der Betrag des erhobenen Zolles ersichtlich ist.

Derjenige Waarenempfänger, welcher eine Zollquittung zuge.-stellt zu erhalten wünscht, hat zu diesem Ende dafür zu sorgen, daß für ihn bestimmte Waarensendungen durch den Deklaranten jeweilen mit einer besondern Deklaration zur Verzollung angemeldet werden, in welchem Palle auch eine besondere Zollquittung ausgefertigt wird.

B e r n , den 1. Februar 1887.

Eidg. Oberzolldirektion.

1109

Inhalt des schweizerischen Handelsamtsblattes, N° 103, Tom 12. Juli 1890.

Abhanden gekommene W er th ti tel.

Handelsregistereinträge.

Bilanzen von Versicherungsgesellschaften.

Bundesrathsverbandlungen. Situation ausländischer Banken. Telegramme.

Beilage: Kreisschreiben des Bundesrathes an sämmtliche eidgenössische Stände betreffend die Verordnung über Handelsregister und Handelsamtsblatt, vom 6. Mai 1890.

N° 104, Tom 15. Juli 1890.

Abhanden gekommene Werthtitel. Rechtsdomizile. Handelsregistereinträge.

Literarisches und künstlerisches Eigenthum.

Wochensituation der schweizerischen Emissionsbanken. Bilanz einer Versicherungsgesellschaft. Stempelung und Proben von Goldund Silberwaaren. Post. Bundesrathsverhandlungen. Zollwesen : Rußland. Situation ausländischer Banken. Telegramme.

N° 105, vom 17. Juli 1890.

Handelsregistereinträge. Fabrik- und Handelsmarken. Bilanz einer Versicherungsgesellschaft. Handelsbericht des schweizerischen Generalkonsulats in Yokohama über das Jahr 1889. Post. Wollenmarkt in Warschau. Situation einer ausländischen Bank. Telegramme.

Bundesblatt. 42. Jahrg. Bd. III.

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Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bekanntmachungen von Departementen und andern Verwaltungsstellen des Bundes.

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1890

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30

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

19.07.1890

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