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Schweizerisches Bundesblatt.

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[Bericht des

Bundesrat h es an die Bundesversammlung über

seine Geschäftsführung im Jahr 1889.

III, Geschäftskreis des Finanz- und Zolldepartements, A. Finanzverwaltung.

1. Gesetzgebung, Postulate, Verträge und Anleihen.

Goldwährung.

Infolge des am 5. April 1889 erheblich erklärten Postulates des Herrn Nationalrath Dr. Joos, lautend : ,,Der Bundesrath wird eingeladen, die Frage zu prüfen und darüber Bericht zu erstatten, ob das eidg. Münzgesetz im Sinne der Einführung der Goldwährung zu revidiren sei", wird ein bezüglicher Gesetzesentwurf ausgearbeitet und vorgelegt werden.

Regulativ für Goldprägungen.

Der im Laufe der zweiten Hälfte des Berichtjahres eingetretene Rückgang des Goldagios veranlaßte uns, das Regulativ vom Bundesblatt. 42. Jahrg. Bd. I.

56

814 15. Januar 1873 (A. S. XI, 96), betreffend Prägung von Goldmünzen für Rechnung dritter Personen, einer Revision im Siane der Herabsetzung der Präggebühr zu unterziehen; an Stelle des bisherigen Tarifes von Fr. 15. 50 für l kg. 9/io fein Gold wurde der französische und belgische, nämlich eine Präggebühr von Fr. 6. 70 adoptirt und dadurch unsere Münzstätte mit ändern Präganslalten in diesem Zweige konkurrenzfähig gemacht.

Lateinische MUnzkonvention.

Laut Art. 13 des lateinischen Münzvertrages vom 6. November 1885 hätte dessen Kündigung erstmals vor Ablauf des verflossenen Jahres erfolgen sollen, um dessen Auflösung bis zum 1. Januar 1891 herbeizuführen. Aus den von der schweizerischen Gesandtschaft in Paris erhaltenen bezüglichen Mittheilungen, sowie auch aus ändern Quellen ging aber zur Evidenz hervor, daß weder in Frankreich noch Belgien, Italien und Griechenland Absicht vorhanden sei, die Konvention auf den genannten ersten Termin zu künden. Für die Schweiz lag ebenfalls und selbst im Hinblick auf das Eingangs erwähnte Postulat kein Motiv zur Kündigung vor, da der bestehende Vertrag mit der demselben angehängten Liquidationsklausel ihr im Großen und Ganzen den dereinstigen Austausch der in hiesigem Lande zirkulirenden fremden Fünffrankenstücke der lateinischen Münzunion garantirt.

Durch ihr einstweiliges Verbleiben bei dem internationalen Münzverband erwachsen der Schweiz unter diesen Umständen keine Nachtheile, und die Vortheile der seit bald einem Vierteljahrhundert bestehenden Verbindung dürfen anderseits nicht unterschätzt werden.

Zudem würde zur Stunde und jedenfalls so lange als nicht eine große, erst noch zu schaffende zentrale schweizerische Notenbank den Geldumlauf richtig zu regeln vermöchte, die reine Goldwährung, wenn solche etwa nach Auflösung der lateinischen Münzunion eingeführt werden wollte, nur mit großen Schwierigkeiten aufrecht zu erhalten sein.

Alkohol-Anleihen.

In Ergänzung unserer Mittheilung im letztjährigen Geschäftsberichte, betreffend das Alkohol-Anleihen, sollen wir noch beifügen, daß dessen Rückzahlung vom 31. Dezember des laufenden Jahres an mit höchstens einem Zehntel des Nominalbetrages beginnen kann ; bis Ende 1898 soll die Amortisation vollendet sein. Es bestehen nur Titel von Fr.' 1000, welche sämmtlich auf den Inhaber lauten.

815 Anleihen 1889.

Durch Beschluß der h. Bundesversammlung vom 28. Juui 1889 wurden wir ermächtigt, für Anschaffung von Kriegsmaterial und Vorräthen, Ausführung militärischer Bauten etc. die nöthigen Gelder vorschußweise aus der Bundeskasse oder auf dem Wege von Anleihen zu erheben. Es schien unter den obwaltenden Umständen angezeigt, zur Aufnahme eines neuen Anleihens zu schreiten, dessen Nominalbetrag auf 25 Millionen Franken festgesetzt wurde. Nach gepflogenen Unterhandlungen mit zwei Schweiz. Bank-Konsortien schlössen wir dann am darauf folgenden 6. Juli mit der Gruppe, an deren Spitze die Eidgenössische Bank stand, -- welche Gruppe die günstigem Bedingungen zu stellen im Falle war, -- einen Anleihens-Vertrag ab zu folgenden Bedingungen : 1) Verzinsung SVa-^o und feste Uebernahme zum Kurse von 101 %; 2) Einzahlung 50% vom 1.--5. August 1889, 2 5 % vom 1. --5. Oktober 1889 und 26 % vom 1.--5. Dezember 1889; 3) Verfallzeit des ersten Zinscoupons am 31. Dezember 1889; 4) Dauer des Anleihens 28 Jahre (bis 1917); 5) Beginn der Rückzahlung im Jahre 1893.

Durch Gewährung des vollen Semestercoupons wurde allerdings der Emissionskurs des Anleihens auf annähernd 100,25 % herabgedrückt, allein der andauernd hohe Diskonto im letzten Quartal des Jahres hat die zu gewärtigende Einbusse, durch vermehrte Kapitalerträgniße, wenn nicht ausgeglichen, so doch auf einen nicht hoch anzuschlagenden Betrag reduzirt.

Die Titel des Anleihens vertheilen sich auf die einzelnen Serien, wie folgt: A. zu Fr. 1,000 14,820 Stück . . . Fr. 14,820,000. -- B. ,, B 5,000 1,266 ,, . . . ,, 6,330,000. -- C. ,, ,, 10,000 385 ,, . . . , . ,, 3,850,000. -- Fr. 25,000,000. -- Bis zu ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung wurden die Gelder, wie soeben erwähnt, nutzbar gemacht durch Diskontirung von Wechseln, Ankauf von in- und ausländischen Werthschriften und Depositen bei den akkreditirten Banken; auch erhielt die Reservekasse eine Zuwendung von Fr. 3,000,000 in Gold.

Nach erfolgter Einzahlung konnten die definitiven Titel sofort verabfolgt werden.

816

MUnzwesen.

Münzauswechslung.

Der Austausch mit Frankreich von unter wichtigen silbernen Fünffrankenstücken seines Gepräges gegen schweizerisches Silberscheidegeld, welches fortwährend namentlich infolge des regen Grenzverkehrs dorthin abfließt, wurde auch im Berichtjahr fortgesetzt.

Mit solchen Münzen werden mitunter französische Post- und Telegraphenguthaben ausgeglichen. Die französische Bank ist auch im Besitze einer namhaften Zahl schweizerischer Fünffrankenthaler, welche gelegentlich zum Zwecke der Umprägung zurückgezogen werden sollen.

Der Zufluß italienischer Silberscheidemünzen dauert im bisherigen Maße fort und es liegt die Ursache davon nicht einzig in dem dortigen andauernd ungünstigen Wechselkurse, sondern auch in der großen Menge umlaufenden Papiergeldes.

Zu Bemerkungen bietet übrigens der häufige Austausch um so weniger Anlaß, als mit diesen Scheidemünzen in der Regel die an Italien auszurichtenden Postsaldi beglichen werden können, während sie sonst in Gold zahlbar wären.

Münzprägung.

Die vorgesehene Prägung von 100,000 Zwanzigfrankenstücken = Fr. 2,000,000, wozu im Budget über den Nominalbetrag hinaus ein Kredit von Fr. 29,962. 72 für den Metallbedarf bewilligt worden war, wurde mit einem Kostenaufwand von Fr. 21,148.80 oder Fr. 20. 211/io per Stück ausgeführt. Die Anfertigung der Plättchen geschah in Genf und Brüssel. Ankäufe von Gold fanden im BerichtJahre nicht statt.

Da wir Mittheilung erhielten, daß in der Bank von Frankreich annähernd 2 Millionen Franken schweizerische Scheidemünzen angehäuft seien, was auf einen weitern Vorrath solchen Geldes in französischen Kassen schließen ließ, so erschien es uns angezeigt, von der Ausmünzuug der büdgetirten Bin- und Zweifrankenstücke im Betrage von Fr. 600,000 für einmal abzustehen. Die Emission von schweizerischen Silberscheidemünzen beläuft sich z. Z. auf Fr. 22,000,000, was auf den Kopf der Bevölkerung in runder Ziffer Fr. 7. 50 ausmacht. Für alles Nähere wird auf den Bericht der Münzstätte verwiesen.

817 Einfuhr deutschen Geldes.

Aus der Ostschweiz wurde die Anzeige hieher gemacht, daß durch Bankhalter und Getreidehändler deutsche 20 Markstücke, Silbermünzen und Banknoten in großen Summen importirt und zum Kurse von Fr. 25 zahlungsweise verbreitet werden, worunter nicht nur das Kleingewerbe, sondern namentlich auch die Arbeiter zu leiden, haben, da dieselben den Muth und die Kraft nicht besitzen, solchem abusiven Handeln entgegenzutreten.

Das Finanzdepartement warnte hierauf in den gelesensten öffentlichen Blättern der Kantone Schaffhausen, Appenzell A. Rh., St. Gallen und Thurgau vor Annahme dieser ungesetzlichen und daher verlustbringenden Geldsorten, deren Annahme übrigens auch an den eidgenössischen Kassen »nicht gestattet sei. Seither sind keine bezüglichen Mittheilungen mehr hieher gelangt.

Statistik über Münzfälschung."^ Die statistische Erhebung, welche wir in Vollziehung von Art. 11 des internationaleil Münzvertrages im Berichtjahr veranstalteten und die das Jahr 1888 umfaßt, ergab folgendes Resultat : Gold.

1. Gefälschte Zwanzigfrankenstücke 11.

Davon l Stück von Platin geprägt, alle übrigen geschmolzen.

2.

,, Zehnfrankenstücke .

4.

Davon l Stück geprägt und vergoldet, die übrigen geschmolzen.

Silber.

1. GeYälschte Fünffrankenstücke . 100.

Davon l Stück geprägt, 2 durch Metallentzug gefälscht.

2.

,, Zweifrankenstücke . 163.

Davon l Stück geprägt, alle übrigen geschmolzen.

3.

^ Einfrankenstücke . 63.

Geschmolzen.

4.

,, Halbfrankenstücke . 1 6 .

fl 357.

Von 16 Kantonen sind keine Yälle signalisirt worden; die meisten Fälschungen kamen in den Kantonen Bern, Schwyz, Freihurg, Aargau und Waadt vor. Ua beinahe sämmtliche Stucke aus Guß bestanden, so kann hierin Grund zu einer Besorgniß erregenden Gefährdung des Münzregales nicht gefunden werden.

818

MUnzkommissariat.

Dem Miinzkommissariat wurden im Ganzen 53 Münzwerke zur Untersuchung vorgelegt, welche folgendes Resultat ergab: Münzsorte 20-Frankenstücke 5-Fraukenstücke 5-Kappenstücke 1-Kappeustücke

Mittlerer Feingehalt 900 899,5 -- --

Abweichungen Mittleres im Feingehalt im Gewicht Gewicht Mehr Weniger Mehr Weniger 999,525 \ T, -- -- -- 000,475 999,976 .,-#,. -- 000,5 -- 000,024 1,000,086 -- -- 000,086 -- 1,000,195 ; p -- -- 000,195 --

Sämmtüche Münzwerke bewegten sich somit innerhalb der gesetzlichen Toleranz.

Winkelriedstiftung.

Zur Veranstaltung einer Kommissionssitzung war kein Anlaß vorhanden. Die im Berichtjahr der Stiftung zugefallenen Vergabungen belaufen sich auf Fr. 2,553. 66, worunter das patriotische Vermächtniß des verstorbenen Herrn alt-Bundesrath Knilsel, im Betrage von Fr. 1000, und eine Gabe von Fr. 600 der Transportund Unfallversicherungsgesellschaft in Zürich begriffen sind. Das Uebrige stammt größtenteils aus Militärschulen und Kursen. Das zu Ende des Vorjahres auf Fr. 584,705. 88 sich belaufende Vermögen ist im Berichtjahre auf Fr. 611,965. 64 angestiegen.

Vermächtniß Merian.

Die Liquidation der Verlassenschaft des Herrn Merian in Basel zu Gunsten der Erbauung und Vermehrung eines Schweiz. Nationalmuseums konnte bis zum Schlüsse' des Jahres nicht ganz bereinigt werden. Indessen ergibt sich aus einem vorläufigen Berichte des Liquidators, daß das Vermächtniß in Baar auf wenigstens Fr. 130,000 veranschlagt werden darf.

Waffenplätze.

i. Thun.

Die in der Sommerszeit abermals eingetretene anhaltend nasse Witterung schädigte den landwirtschaftlichen Betrieb im Allgemeinen in sehr empfindlicher Weise. Der Ertrag des Futters war in quantitativer Beziehung zwar ein günstiger, allein infolge der schlechten Qualität desselben betrug der Erlös per Klafter durchschnittlich mindestens Fr. 10 weniger als im Vorjahr.

819 Aus dem nämlichen Grunde blieb die Getreideerndte hinter den gehegten Erwartungen zurück. Im Dinkel wurde eine bisher nicht beobachtete Krankheit -- eine Art Pilz -- wahrgenommen, welcher um die Blüthezeit auftrat und die normale Körnerbildung fast vollständig verhinderte; nicht nur erlitt die Ernte hierdurch «inen auf mehr als die Hälfte zu schätzenden Ausfall, sondern auch der Werth des Strohes wurde bedeutend verringert.

Der Ertrag von Kartoffeln von einem Grundstücke von fünf Jucharten ergab nicht mehr als das auf die Saat verwendete Quantum, wogegen von einem zweiten Grundstücke sich ein befriedigendes Resultat herausstellte.

Infolge der .regnerischen Witterung konnte auch der Stich von Torf nicht in dem geplanten Maße betrieben werden; da die Qualität fortwährend befriedigt, so erscheint der Absatz auch für ein höheres Quantum gesichert.

Ueber den Gesundheitszustand des Allmendbesatzes ist nur Günstiges zu berichten. Die Einnahme aus demselben erreichte zwar den Budgetansatz ebenfalls nicht, was lediglich dem Umstände zuzuschreiben ist, daß wegen des frühzeitigen Beginnes von Kavalleriewiederholungskursen die Allmendstallungen vor Schluß der Besatzzeit geräumt werden mußten, womit stets eine Wegnahme von Viehwaare und ein daheriger Abzug am Weidgeld verbunden ist.

2. Herisau-St. Gallen.

Beim Beginn des Weidganges brach in zwei an das Breitfeld grenzenden Stallungen die Maul- und Klauenseuche aus, welche zur Folge hatte, daß dasselbe längere Zeit nicht besetzt werden durfte.

Der erste Graswuchs kam deshalb als gedörrtes Futter zur Verwendung, womit selbstverständlich ein Ausfall im Ertrage verbunden war; hiezu trug aber wesentlich auch die anhaltend nasse Witterung, sowie der Umstand bei, daß wegen der schon zu Anfang des Monats September eingetretenen rauhen Witterung der Weidgang früher als gewöhnlich aufgehoben werden mußte.

Günstiger gestaltete sich der Erlös aus dem Futter der nicht verpachteten Grundstücke, welches alljährlich zum Abführen versteigert wird. Die daherigen Mehreinnahmen decken annähernd den Ausfall auf dem Weidgang. Die Düngung dieser Grundstücke geschieht mit bestem Erfolg mit dem sogenannten Kunstdünger.

Der Ertrag von Baumfrüchten war gering.

820 Infolge Ablaufes der vierjährigen Pacht wurden die beiden Kantinen in Herisau und auf dem Breitfeld ausgeschrieben und die daherigen Angebote ergaben eine Erhöhung des Zinses von Fr. 1200 auf Fr. 2000. Der bisherige Pächter hatte nicht mehr submissionirt.

3.

Ueber die Waffenplätze Frauenfeld und Bière

ist an dieser Stelle nichts zu berichten.

Angelegte Kapitalien.

Kapitalanwendungen auf unterpfändliche Sicherheit fanden nicht statt; bei der jetzigen großen Auswahl von Valoren mit Staatsgarantie erscheint übrigens die Acquisition solcher Titel, wenn von deren etwas höherm Erträgnisse abgesehen wird, nicht geboten.

Nebstdem wäre wegen der großen Verschiedenheit der Hypothekargesetzgebung in den Kantonen die Beaufsichtigung zahlreicher unterpf&ndlich versicherter Titel mit großem Zeitaufwand und Risiko verbunden.

Der Ankauf, einschließlich Konversion von inländischen Werthschriften, betrug Fr. 4,377,344.90 Der Verkauf inklusive Konversion und Rückzahlungen .

.

.

, .

.

.

,, 2,316,548. 8 5 Vermehrung Ausländische Werthschriften : Ankauf Verkauf

.

.

Fr. 2,060,796. 05

. Fr. 4,649,800. -- . ,, 2,428,771. 50

Vermehrung

Fr. 2,221,028. 50

Alles Nähere ist im Berichte der Finanzkontrole ersichtlich.

Die Liquidation der Walliser Werthschriften ergab in Kapital und Zinsen Fr. 6,914. 55 und die Restanz beträgt dermalen noch Fr. 60,949. 80, welche zu Fr. 30,474. 90 in's Inventar gestellt ist. Es ist Hoffnung vorhanden, diese Liquidation theils durch Einreihung der vorhandenen unterpfändlich versicherten Titel in eidg. Spezialfonds, theils durch Beschleunigung des Inkasso's zum nahen Abschluß bringen zu können.

821

Wechsel.

Diskontort wurden im Ganzen 1024 Wechsel im Betrage von Fr. 29,935,825. 27, im Portefeuille waren am Schluß des Jahres verblieben 419 Wechsel im Betrage von Fr. 12,725,488. 05. Diskontinmgen von ausländischen Wechseln fanden nicht statt. Zu weitern Bemerkungen bietet dieser Geschäftszweig, welcher infolge eines abermaligen Anleihensabschlusses ein belebter war, nicht Anlaß.

Der Diskontosatz für prima Bankwechsel, wie wir uns stets ausbedingen, bewegte sich zwischen 2 l/4 °/o--4 V* °/o.

Akkreditirte Banken.

In Berücksichtigung einiger neuer Anmeldungen wurde die Zahl der bei der Staatskasse akkreditirten Bankinstitute von 28 auf 34 erhöht.

Die Summe der bewilligten Kredite beläuft sich z. Z, auf Fr. 9,500,000.

Personelles.

Keine Veränderungen.

2. Finanzkontrole.

Personelles.

Im Frühjahr 1889 konnte, mit Rücksicht auf den damaligen günstigen Stand der Arbeitendem provisorisch angestellter Revisionsgehülfe wieder entlassen werden, der jedoch später durch einen Jüngern Kopisten ersetzt wurde. Sofern das Bedürfniß es erheischen sollte, müssen wir uns vorbehalten, das Personal neuerdings um einen Revisionsgehülfen zu vermehren.

Revisionsarbeiten.

Nach den Bestimmungen des Reglements über die Organisation der Finanz Verwaltung, vom 19. Februar 1877, besteht die Hauptaufgabe der Finanzkontrole in der arithmetischen und materiellen Prüfung sämmtlicher Monats- und Jahresrechnungen der Bundesverwaltung, wobei sich die Revision namentlich auch Gewißheit

822 darüber zu verschaffen hat, ob die Ausgaben gesetzes- oder reglementsgemäß oder einem Beschlüsse der kompetenten Behörde entsprechend seien. Nach vollzogener Revision sollen die Rechnungen sammt den Belegen und allfälligen Bemerkungen den Rechnungsstellern zurückgestellt werden, welche dieselben zu prüfen und innert Monatsfrist zu beantworten haben. Ueber die Revisionsbemerkungen werden besondere Register geführt und das Kontrolbüreau hat darüber zu wachen, daß den anerkannten Bemerkungen in allen Theilen Folge gegeben werde.

Diesen Vorschriften wurde auch im Berichtjahre, soweit nicht unvorhergesehene Hindernisse eintraten, in vollem Umfange nachgelebt. Die Einreichung der Rechnungen erfolgt in der Regel regelmäßig und rechtzeitig, ebenso die Vornahme der Revision derselben und die Erledigung alli'älliger Revisionsbemerkungen.

Meinungsdifferenzen zwischen den einzelnen Verwaltungen und dem Finanzdepartement sind naturgemäß nicht zu vermeiden, können jedoch in den meisten Fällen auf dem Wege der Verständigung gehoben werden; zu Erhebung von Anständen ernsterer Natur, die unsere Dazwischenkunft nöthig gemacht hätten, lag jedoch keine Veranlaßung vor.

Der Stand der Revisionsarbeiten auf Schluß des ßerichtjahres ist im Allgemeinen ein normaler; einzelne Verspätungen, deren Grund theils in dienstlichen Abwesenheiten des Büreaupersonals, theils in häufigen Krankheitsfällen, namentlich gegen Jahresschluß, zu suchen ist, werden in kürzester Zeit nachgeholt werden; dieselben bleiben indessen ohne störenden Einfluß auf den Gang der Administration.

Mit den Revisionsarbeiten hängen enge zusammen die Revision der Inventarien der einzelnen Verwaltungen; solche fand im BerichtJahre an Ort und Stelle statt bei der Konstruktionswerkstätte, dem Munitionsdepot in Thun und dem Alkoholdepot in Delsberg. Ueber das Ergebniß dieser Revisionen sind keine besondere Bemerkungen zu machen.

Kassaverifikationen.

Als weitere Aufgabe der Finanzkontrole bezeichnet das vorerwähnte Reglement die zeitweilige Inspektion der Bundeskasse, sämmtlicher eidgenössischer Hauptzoll- und Kreispostkassen, sowie der Kassen der verschiedenen, bezüglich des Kassa- und Rechnungswesens unter dem Finanzdepartement stehenden Anstalten.

823 Die Inspektion der Bundeskasse fand in der Regel auf Schluß des Monats statt; außerdem wurde eine unvennuthete Revision vorgenommen.

Die Resultate dieser Inspektionen waren durchwegs befriedigend.

Sämmtliche Hauptzoll- und Kreispostkassen wurden revidirt, ein Theil derselben zweimal. Die Führung dieser Kassen läßt kaum etwas zu wünschen übrig. Bei zwei Kassen fanden wir es ^für zweckmäßig, auf den Wunsch des inspizirenden Beamten, Vorkehren zur größeren Sicherung .des Kassalokals anzuordnen.

Revisionen wurden ferner 'vorgenommen bei den Kassen der Militärwerkstätten, des Munitionsdepot, der Liegenschaftsverwaltungen in Thun und Herisau, der Münzstätte, der Zentral- und Bezirkspulververwaltuogen, der Aemter für Kontrole der Gold- und Silberwaaren und für geistiges Eigenthum. Diese Revisionen fielen im Ganzen befriedigend aus.

Der im September vorgekommene Diebstahl bei der Buudeskanzlei gab uns zu einer Reform der Kassa- und Buchführung derselben Veranlassung.

Werthschriften.

Es gelangten zur Kontrolirung : 1. Ankäufe und Konversionen, a. Inländische Titel."

Ankäufe.

Zu 4 o/o.

Fr.

Berner Staatsobligationen a 100,s °/o * 50,000. -- St. Galler ,, ,, 100 °/o .

1,000. -- ^ Solothurner ,, ,, 101,i °/o 97,000. --

Fr.

148,000. -- Zu 3V2 °/o.

Baselstadt Staatsobligationen à 99,* bis 100,2 °/o

200,000. --

Uebertrag

200,000. --

148,000. --

* Kurse, zu welchen die betreffenden Operationen (Ankäufe etc.) stattgehabt haben..

824 Uebertrag Berner Staatsobligationen à 97,96 bis 99,9 °/o Eassascheine der bemischen Hypothekarkasse à 100 °/o . . . .

Eidgenössische Obligationen v. 1888 à 99,96 bis 100,i6 °/o . . . .

Eidgenössische Obligationen v. 1889 à 99,8 bis 101 % °/o Freiburger Slaatsobligationen à 98,à bis 99,8.% Jurabahn-Obligationen à 99,6 °/o .

Luzerner Staatsobligationen à 99 Vs bis 99,5 °/o Neuenburger Staatsobligationen à 99°/o Solothurner Staatsobligationen à 98 Va bis 99,6 °/o

Fr.

200,000. --

Fr.

148,000. --

230,000. -- 107,000.-.

497,000. -- 830,000. -- 208,000.-- 42,000.-- 350,000. -- 50,000. -- 293,000. -- 2,807,000. --

Total Ankäufe

-

2,955,000.-- K o n v e r s fo n e i.

Zu 3Vs °/o.

Baselstadtstaatsobligationen (v. 4%) à 100 °/o Jurabahn-Obligationen (von 4 °/o) à 99'/4 »/o Solothurner .Staatsobligationen (von 4 °/o) à 99 °/o

521,000. -- 840,000. -- 59,000. -- 1,420,000. --

Total Konversionen . . .

1,420,000.--

Total Ankäufe und Konversionen Hiezu: Vermehrung auf den Titeln aus der Liquidation der Walliser Bank

4,375,000. --

Summa inländische Werthschriften ©

4,377,344.90

2,344. 90

825 b, Ausländische Titel.

Ankäufe.

Zu 3 »/· °/o.

.Fr.

Finnländische Staatsanleihe à 97,5 °/o M. 100,000. -- W ürttembergische Staatsanleihe à 103 °/o . . . . ,, 500,000. --

Fr.

123,500. -- 617,500. -- 741,000.--

3

Zu 2 /4 °/o.

Englische Consols à 983/8 bis 99 % . £

60,000. -- 1,513,200. -- 1,513,200.--

Total Ankäufe

2,254,200.-- Konversionen.

Zu 4 °/o.

Russische Consols (von 5 °/o) a89,6°/o (Kursdifferenz kapitalisirt) . . .

Zu 28/4 o/o.

Englische Consols (von 3 °/o) à 99,7B°/o

378,000.-- --'

378,000. --

2,017,600. -- 2,017,600. --

Total Konversionen

2,395,600.--

Summa ausländische Werthschriften.

4,649,800. --

Rekapitulation.

Inländische Titel Ausländische Titel

4,377,344.90 . . . . . . " . . . . . 4,649,800. --

Total der eingegangenen kontrolirten Werthschriften

9,027,144. 90

826 2. Verkäufe, Rückzahlungen und Konversionen, a. Inländische Titel.

Verkäufe.

(Zuwendungen an Spezialfonds).

Zu 3 Va °/o.

Fr.

Kassascheine der bernisehen Hypothekarkasse à 100 °/o . . . .

Kassascheine der bernischen Kan' tonalbank à 100 °/o . . . . .

Eidgenössische Obligationen von 1888 à 100 »/o Eidgenössische Obligationen von 1889 (Verkauf) à 101,5 °/o . . . .

Freiburger Staatsobligationen à 100°/o Luzerner ,, ,, ,, Neuenburger ,, ,, ,, Solothurner ,, ,, ,, Waadtländer ,, , ,,

.

Fr.

96,000. -- 45,000. -- 401,000.-- 5,000. -- 3,000. -- 30,000. ._ 50,000. -- 235,000. -- 11,000. -- 876,000. --

Total Verkäufe

. .

876,000.--

Rückzahlungen.

Zu 5 "/o.

Walliser Staatsobligationen . . .

500. -- 500. -- Zu 4 Va °/o. ~ Berner Staatsobligationen . . . .

Zu 4 «/o.

Solothurner Staatsobligationen

6,000. -- =

. .

Kapitalrückzahlung auf den Titeln aus der Liquidation der Walliser Bank . . . . . . . . . . . . .

Abschreibung auf denselben . . .

8,000. -- -*

Total Rückzahlungen

8,000. -- 4,689.80 1,309.05

-- Diverse

6,000. --

:

5,998.85 50. -- 20,548.85

827 Konversionen.

Zu 4 o/o.

Fr.

Baselstadt Staatsobligationen (in 3Va °/o) à 100 % Jurabahn-Obligationen (in 3 Va %) à 99 V* °/o Solothurner Staatsobligationen (in 3Va °/o) à 99 °/o

Fr.

521,000.-- 840,000. -- 59,000.--

1,420,000.-

Total Konversionen

1,420,000. --

Summa inländische Werthschriften

2,316,548. 85

b. ausländische Titel.

Verkäufe.

Zu 5 o/o.

Argentinische Goldanleihe à 95,9 % Russische Consols à 103,i o/o'. . .

Fr.

$

5,000. --

25,000. --

£1,500.--

37,830.--

Fr.

62,830. -- Total Verkäufe

62,830.--

Rückzahlungen.

Badische leihe

Zu 4 »/o. , StaatsanM. 7,000. --

8,645. -- 8,645. --

Zu 3 Va %.

Finnländische Staatsanleihe . . . . ,, Total Rückzahlungen

5,500. --

6,792.50 ;

6,792. 50

. . " . . . . . . . .

15,437.50
828 Konversionen.

Zu 5 »/o.

Russische Consola (in 4 °/o) à 89,5 °/o .

Fr.

£ 13,200. --

Fr.

332,904. -332,904. --

Zu 3 »/o.

Englische Consols (in 2»/4 °/o) à 99,75 %

,, 80,000. -- 2,017,600. -- 2,017,600.--

Total Konversionen

2,350,504. --

Summa ausländische Werthschriften

2,428,771.50

Rekapitulation.

Inländische Titel Ausländische Titel

2,316,548.85 2,428,771.50

Total der ausgegangenen kontrolirten Werthschriften

4,745,320.35

Der Gesammteingang an Werthschriften betrug Der Gesammtausgang an Werthschriften betrug

. 9,027,144. 90 . 4,745,320. 35

Mithin Vermehrung des Werthschriften bestandes gegenüber dem Vorjahre im Nominal betrage von 4,281,824.55 Der Durchschnittskurs für die angekauften Werthschriften betrug : Für die inländischen Titel zu 4 °/o . . . . = = 100,8 % ,, ,, 3'/«°/o . . . = 99,6% Für die ausländischen Titel zu 3 Va % . . . = = 102 % ft

»

,,.

,,

2«/4 »/O

.

.

.

=

98,9 »/O

Die Zuwendung von inländischen Titeln an Spezialfonds erfolgte jeweilen al pari. Für die weiter begebeneu Werthschriften wurden folgende Durchschnittskurse erzielt: Inlandische Titel zu 3 l k % = .101,5% Ausländischeste! zu 5% . ' = 100,2%

829

Die Konversionen vollzogen sieh zu folgenden Kursen: Inländische Titel, bisher 4°/o, konvertirt in 3 Va °/o, zu 99,5 °/o Ausländische ,, ,, 5%, ,, ,, 4%, ,, 89,5 °/o 1,

»

%

3»/0,

,,

,, 28/4 »/O,

,, 99,T5°/0

Wechsel.

Von den hierseits kontrolirten Wechseln wurden diskontirt : . zu 2>/4 % Fr. 2,428,104. 32 ,, 2% o/o ,, 444,659. 06 ,, 2>/2 °/o ,, 1,080,819. 10 ,, 25/8 °/o . ,, 368,640. 15 ,, 28/4 % ,, 7,082,878. 37 ,, 2% °/o ,, 204,364. 40 ,, 3 «/o ,, 2,409,701. 32 ,, 3Vs »/o 1,375,068. -- r ,, 3»/4 °/o ,, 1,197,900. -- ,, 38/s o/0 ,, 1,445,113. 08 ,, 3 J /2 o/o 752,600. -- w ' ,, 38/4 o/o ,, 2,460,739. 45 T

3 7 / 8 »/o

,,4°/o ,, 4^8 °/o · , 4V4 %

n

.

,, ,, n

Total

302,000.

-

5,621,449. 46 105,000. -- 2,656,788. 56

Fr. 29,935,825. 27

entsprechend einem durchschnittlichen Diskonto von 3,27 °/o.

In den einzelnen Monaten varirte der Diskontosatz wie folgt: Januar 3 °/o--3J/4 °/o Februar 21/* °/o--3 °/o März 2V4 °/o--3°/o April 28/4 o/o--a 1/2 °/o Mai 2!/4 o/o--3°/o Juni 2V4°/o Juli 21/* °/o--28/4 % August 2 Va °/o--3 °/o September 3 °/o--3Vs °/o Oktober 3 Vi °/o--4Vs °/o November 4 °/ 0 --4»/4 °/o Dezember 38/4 °/o--4V* % Bundesblatt. 42. Jahrg. Bd. I.

57

830

Spezialfonds.

i. Invalidenfond.

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . Fr. 5,184,251. 22 Baarsaldo ,, 4,384.80 Kapitalablösungen

Fr. 5,188,636. 02 359,491. 51

fl

Fr. 4,829,144. 51 Kapitalanwendungen : SVaO/o Kassascheine der bern. Hypothekarkasse Fr. 90,000.-- SVz^o BaselstadtStaatsobligationen . . . ,, 138,000.-- SVa'Vo Eidgenössische Obligationen . . . ,, 115,000.-- SVa'Vo Jurabahn - Obligationen ,, 194,000. -- 3 Va % Neuenburg Staataobligationen. . . . ,, 40,000. -- Fr. 577,000. -- Hievon ab : Verminderung des Baarsaldo . . . .

,,

563.58 ,,

576,436. 42

Stand auf 31. Dezember 1889) ° Werthschriften . . . . Fr. 5,401,759. 71 Baarsaldo ,, 3,821.22 "'.

Fr. 5,405,580. 93 ?

F

2. Grenus-Invälidenfond.

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . F r . 4,817,350.-- Baarsaldo . . . . . ,, 1,952.75 Fr. 4,819,302. 75 969,868. 60 n

Kapitalablösungen Uebertrag

Fr. 3,849,434. 15

831

Uebertrag Fr. 3,849,434. 15 Kapitalanwendungen : . 3 Va % Baselstadt Staatsobligationen . . . Fr. 181,000. -- 3V2°/o Eidgenössische Obligationen . . . fl 25,000.-- 3 Va°/o Jurabahn-Obligationen ,, 748,000.-- 3V2°/o Solothurner Staatsobligationen . fl 200,000. -- Fr. 1,154,000. -- Hiezu: Vermehrung des Baarsaldo fl

651.75 ,, 1,154,651. 75

Stan'd auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . . Fr. 5,001,481. 40 Baarsaldo ,, 2,604.50 ---- Fr. 5,004,085. 90 3.

Winkelriedstiftung.

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . F r . 581,750.-- Anlage bei einer Bank . ^ 2,666. -- Baarsaldo ,, 289.88 · Kapitalablösungen fl Kapitalanwendungen: 3 Va °/o Eidgenössische · Obligationen . . . Fr. 10,000. -- 3Va°/o Jurabahn-Obliga· ' ' tionen 104,000.-- fl 3V2°/o Luzerner Staatsobligationen . . . . ,, 18,000. -- Anlage bei einer Bank ^ 93.30 Uebertrag Fr. 132,093.30

Fr.

584,705. 88 105,000. --

Fr.

479,705. 88

Fr.

479,705. 88

832

üebertrag Fr. 132,093.30 Fr.

Hiezu: Vermehrung des Baarsaldo 166.46 ,,

479,705. 88 132,259. 76

Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . . Fr. 608,750. -- Anlage bei einer Bank . fl 2,759.30 Baarsaldo ,, 456.34 Fr.

611,965. 64

(Die oben aufgeführten Spezialfonds, nämlich Invalidenfond, GrennsInvalidenfpnd nnd Winkelriedstiftung, sind nach Mitgabe ihrer speziellen Zweckbestimmungen für Militärpensionen und dergleichen Unterstützungen zu verwenden, zu welchem Zwecke somit auf Schluß des Berichtjahres zur Verfügung standen Fr. 11,021,632. 47.)

4.

Schulfond.

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . F r . 618,349.20 Baarsaldo « 563.25

Fr.

,,

618,912. 45 62,000. --

~Fn

556,912. 45

,,

77,284. 02

Fr.

634,196. 47

Kapitalablösungen Kapitalanwendungen : SVa^o Eidgenössische Obligationen . . . Fr. 6,000. -- 3'/2°/o Jurabahn-Obligationen ,, 59,000.-- 3*/a % Luzerner Staatsobligationen . . . . ,, 12,000.-- Fr.

Hiezu: Vermehrung des Baarsaldo . . " . . .

,,D

77,000. · 284.02

Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . . F r . 633,349.20 Baarsaldo ,, 847.27

833

5. Chatelainfond.

(Fond für Stipendien an Polytechniker.)

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . F r . 101,217.90 Baarsaldo ,, 1,013.59 · Kapitalablösungen Kapitalaufwendungen : 3 Va °/o Baselstadt Staatsobligationen . . . . Fr.

x 3 /2°/o Kassascheine der bern. Hypothekarkasse , 3Va°/o Kassascheine der bern. Kantonalbank . ,, 3V2 0 /4 Eidgenössische Obligationen . . . ,, 3 Va °/o Freiburger Staats,, obligationen . .

3Va°/o Jurabahn-Obliga,, tio G en 3 Va % Solothurner Staatsobligationen.... ,, 3Va°/o Waadtländer Staatsobligationen . . »

Fr.

,,

102,231. 49 4,000. --

Fr.

98,231. 49

1,000. -- 6,000. 45,000. -- 3,000.3,000.3,000.35,000. --

11,000.--

Fr. 107,000.-- Hievon ab: Verminderung d e s Baarsaldo . . . .

956. 30 106,043. 70

Stand auf 31. Dezember - Werthschriften.

Baarsaldo

1889: Fr. 204,217.90 57. 29 Fr.

204,275. 19

834

6. Schoch'scher

Schulfond.

(Für Beiziehung ausgezeichneter Lehrkräfte.)

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . F r . 80,500.-- · · · · ·» T?T

Kapitalablösungen Fr.

Kapitalanwendungen : 3Va°/o Eidgenössische Obligationen . . . Fr.

3Va°/o Jurabahn-Obligationen -

4,000. --

Fr.

9,000. --

Hievon ab: Verminderung des Baarsaldo . . . .

,,

80,897. 74 6,000. -- 74,897. 74

5,000. --

25.-- D

8,975. -

TV

83,872. 74

Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . . F r . 83,500. -- 372. 74

7. Culmannfónd.

(Zu Gunsten der polytechnischen Schule.)

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . Fr.

Anlage bei einer Bank . _

5,000. -- 5,353.75 :

Kapitalanwendungen : Anlage bei einer Bank Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . . Fr.

Anlage bei einer Bank . ,,

Fr.

,,

10,353. 75 412. 95

5,000. -- 5,766.70 Fr.

10,766. 70

835 8. Brunner'sches Legat für die meteorologische Centralanstalt.

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . F r . 64,000.-- Î3.Baarsaldo ·n.

Hiezu: Vermehrung des Baarsaldo Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . . F r . 64,000.-- 553. 84 Baarsaldo . . . ,,

Fr.

D

64,013. -- 540. 84

Fr.

64,553: 84

9. Wildstiftung.

(Zu Gunsten der Ingenieurschule.)

Zuweisung des Hrn. Professor Wild Fr.

Zinsvergütung hierauf bis 31.

Dezember von der Bundeskasse _ Kapitalanwendungen und Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften: 3 Va °/o Neuenburger Fr.

Staatsobligationen.

Anlage bei einer Bank

10,000.--

97.-- Fr.

10,097. --

Fr.

10,097. --

10,000. -- 97.-

10. Edlibachstiftung.

(Unterstützungsfond für Artillerie-Unterinstruktoren.)

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . F r .

Anlage bei einer Bank . ,,

1,000. -- 464. 20 Fr.

Kapitalanwendungen : Anlage bei einer Bank . . .

Stand auf 31. Dezember 1889 : Werthschriften . . . . F r .

Anlage bei einer Bank . ,,

1,464. 20 51. 50

1,000. -- 515. 70 Fr.

1,515. 70

836 U. Allgemeiner

Schutzbautenfond.

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . Fr. 50,000. -- Anlage bei Banken. . . w 205,727.60 Baarsaldo ,, 226.31 Kapitalablösungen Kapital anWendungen : Anlage bei Banken . . Fr.

Hiezu: Vermehrung des Baarsaldo . . . . . _

Fr.

,,

255,953. 91 31,000. --

Fr.

224,953. 91

4,784. 75 2,180.36 ,,

Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . . Fr. 50,000. -- Anlage bei Banken. . . ,, 179,512.35 Baarsaldo 2,406.67

6,965. 11

Fr>

231,919. 02

Fr.

34,951. --

,,

83,722. 20

Fr.

118,673. 20

12. Schweiz. Kunstfond.

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . Fr. 34,000. -- Baarsaldo ,, 951. -- Kapitalanwendungen : B1k°/o Eidgenössische Obligationen . . . Fr. 83,000.-- Hiezu: Vermehrung des Baarsaldo ,, 722.20 Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . Fr. 117,000. -- Baarsaldo 1,673.20

837

Ì3. Merlan''scher

Museumsfond.

Ablieferung aus der Hinterlassenschaft L. Merian: Werthschriften . . . . F r . 27,850.-- Baar ,, 80,000.-- Fr.

107,850. --

Kapitalanwendungen : 3 Va °/o Eidgenössische Obligationen . . . F r . 80,000.-- Hievon ab : Verminderung des Baarbestandes . . ,, 80,000.-- Stand auf 31. Dezember 1889: p Werthschriften

Fr.

107,850. --

Ì4. Schutzbautenfond.

(Für Schutzbauten und Aufforstungen in den Kantonen Uri, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis.)

Stand auf 31. Dezember 1888: Anlage bei Banken . . Fr. 170,000.-- Baarsaldo ,, 959.13 Fr.

170,959. 13

Kapitalablösungen . . . Fr. 28,000. -- Hievon ab : Vermehrung des Baarsaldo. . . . ,, 2,118.69 Stand auf 31. Dezember 1889: Anlage bei Banken . . Fr.

Baarsaldo ,,

,,

25,881. 31

Fr.

135,077. 82

132,000. -- 3,077.82

838

Ì5. Hülfsfond

für Schweiz. Wehrmänner.

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . F r . 29,000.-- Anlage bei einer Bank . ,, 624.20 Kapitalanwendungen.: Anlage bei einer Bank

Fr.

29,624. 20

,,

535. 70

Fr.

30,159. 90

Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . . Fr. 29;000. -- Anlage bei einer Bank . . ,, 1,159. 90

16. Unterstützungsfond

für Beamte des internationalen Postbureau.

Stand auf 31. Dezember 1888 : Werthschriften . . . . F r . 28,000.-- Anlage bei einer Bank . _ 8,366.65 Fr.

36,366. 65 Kapitalanwendungen : Anlage bei einer Bank ,, 1,193. 75 Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . . . Fr. 28,000.-- Anlage bei einer Bank . ,, 9,560.40 Fr.

37,560. 40

17. Unterstützungsfond für Beamte des internationalen Telegraphenbüreau.

Stand auf 31. Dezember 1888: Werthschriften . . . . Fr. 30,000. -- Anlage bei einer Bank . _ 6,443.60 Fr.

36,443. 60 Kapitalanwendungen : Anlage bei einer Bank ,, 1,248. 30 Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . . Fr. 30,000. -- Anlage bei einer 'Bank . _ 7,691. 90 Fr.

37,691. 90

839 18. Fond der liquidirten Sold- und Pensionsrückstände der alten Schweizerregimenter in Spanien.

Stand auf 31. Dezember 1888 : Weiihschriften . . . . F r . 395,000.-- - Baarsaldo ,, 937.50

Fr.

Kapitalablösungen

395,937. 50

,,

1,000. --

Fr.

394,937. 50

,,

14,632. 50

Fr.

409,570. --

Fr.

63,143. 89

,,

58,758. 55

Kapitalanwendungen : 3Va0/«) Eidgenössische Obligationen . . . F r . 15,000.-- Hievon ab: Verminderung des Baarsaldo. . . . ,, 367.50 Stand auf 31. Dezember 1889 : Werthschriften . . . . F r . 409,000.-- Baarsaldo ,, 570. --

19. Viehseuchenfond. · Stand auf 31. Dezember 1888 : Werthschriften . . . . F r . 60,000.-- Baarsaldo ,, 3,143.89 Kapitalanwendungen : 31!n°lo Eidgenössische Obligationen . . . Fr. 60,000. -- Hievon ab: Verminderung d e s Baarsaldo . . . . , , 1,241.45 Stand auf 31. Dezember 1889: Werthschriften . . . . Fr. 120,000. -- Baarsaldo ,, 1,902.44

, Fr.

121,902. 44

840

Depots und Kautionen.

a. Depots.

Aus dieser Abtheilung wurde zurückgezogen das Depot des schweizerischen Justiz- und Polizeidepartements, bestehend in Valoren aus dem Konkurse eines in Frankreich niedergelassen gewesenen Schweizerbürgers, nachdem die beanstandete Liquidation nunmehr hat zu Ende geführt werden können.

Dagegen ist in Zuwachs gekommen ein Werthschriftendepot des internationalen Bureau für geistiges Eigenthum, welches den größten Theil seiner bisher bei der Bundeskasse gelegenen Gelder behufs Erzielung eines bessern Ertrages nunmehr fest angelegt hat.

b. Kautionen.

Im Laufe des Berichtjahres wurden herausgegeben: Die Kaution einer Auswanderungsagentur, infolge Erlöschens der Konzession.

Die Kaution einer Buchdruckerei (für Banknotenanfertigung), nach Ablauf der vertraglichen Garantiefrist.

Dagegen kamen hinzu: Die Kaution des Vertreters eines überseeischen Staates, an welch' Erstem persönlich die Bewilligung ertheilt wurde, in der Schweiz eine Anzahl Personen zur Auswanderung nach seinem Heimatlande zu engagiren.

Die Kaution einer Firma, welcher die Ausführung gewisser Arbeiten für die schweizerische Abtheilung an der Pariser Weltausstellung übertragen worden war.

Die Hinterlage einer Eisenbahngesellschaft für eine gelöschte, noch nicht zur Einlösung gelangte Obligation.

Die Kautionen von zwei Buchdruckereien für Banknotenanfertigung.

Die Kautionen von zwei Wermuthfabrikanten, von der Alkoholverwaltung überwiesen.

Die Kautionen von sechs Lieferanten von Gewehrbestandtheilen, vom Militärdepartement zugewiesen.

Die Werthschriftenhinterlagen von zwei Bankinstituten für denselben aus der Bundeskasse bewilligte Vorschüsse auf kürzere Zeit.

Endlich die Amtskautionen von drei Beamten, zwei Realkautionen und ein Bürgschein.

841 Der Direktion der Gotthardbahn wurden aus ( Gotthardbahngesellschaft Werthschriften herausgegel von als deren Ersatz neu hinterlegt wurden . . , .

r Kaution der o im Betrage ?r. 1,809,370 ,, 1,790,018

Auf Ende 1889 betrug diese Kaution nach m Kurswerth Fr. 4,498,438.

Ueberdies fanden innerhalb der bisher bestände n Depots und Kautionen vielfache Mutationen statt, und zwar v machten namentlich die Kautionen der Auswanderungsagenturer a dieser Hinsieht unverhältnißmäßige Arbeitsvermehrung.

Staatsanleihen.

Von den gekündeten, beziehungsweise zur Ri) Lzahlung ausgeloosten Obligationen der Anleihen von 1880 und 387 sind auf 31. Dezember 1889 noch nicht zur Einlösung vorge- esen worden: Vom Anleihen von 1880, gekündet auf 31. Dezember 1887 E 3,500. -.

Vom Anleihen von 1887, 4,000. -- I. Amortisationsserie Fr.

Vom Anleihen von 1887, ,, 107,000. -- H. Amortisationsserie .

111,000. -- Zusammen

I

114,500. --

An Zinscoupons waren auf den gleichen Ter n noch ausstehend : 430. -- Vom Anleihen von 1880 F Vom Anleihen von 1887 : pro 30. Juni 1888 . . . Fr. 1,802. 50 1,977. 50 ,, 31. Dezember 1888 ·n 3,290.

,, 30. Juni 1889 . . · n 44,152.

50 ,, 31. Dezember 1889 ·n

n Vom Anleihen von 1889: pro 31. Dezember 1889

M 999

KA

56,717. 50 Zusammen

Fr. 108,370. --

842 Von altern Anleihen sind die nämlichen Ausstände zu verzeichnen, wie in unserm letzten Berichte: Vom Anleihen von 1857, Obligationen und Zinscoupons Fr. 1,931. 25 Vom Anleihen von 1871, Zinscoupons . . . ,, 1,327. 50 Zusammen

Fr. 3,258. 75

Die Eigenthümer · von Obligationen von Fr. 5000. -- und Fr. 10,000. -- der eidgenössischen Anleihen von 1887 und 1889 machten von ihrem Rechte, dieselben auf den Namen einschreiben, beziehungsweise auf den Inhaber oder einen ändern Namen umschreiben zu lassen, auch im Berichtjahre wieder ausgedehnten Gebrauch.

Es wurden hierseits kontrolirt : Vom Anleihen von 1887: Einschreibungen von Inhabertiteln auf den Namen 103 Stück Uebertragungen von nominativen Titeln auf den ^.

Inhaber . . . .

33 ,, Uebertragungen von nominativen Titeln auf andere Eigenthümer 28 ,, 164 Stück Vom Anleihen von 1889 : Einschreibungen von Inhabertiteln auf den Namen Total Einschreibungen und Uebertragungen

100

,,

264 Stück

Verschiedenes.

Unter dieser Rubrik verzeichnen wir wie üblich die Zahl der von der Kontrole visirten Zahlungsanweisungen. Es gelangten zur Behandlung: Zahlungs- und Verrechnungsmandate Abrechnungen über den internationalen Postverkehr . .

Zahlungsanweisungen für Vorschüsse an Postkassen . .

Bordereaux über Einlösung alter Banknoten . . . .

5010 140 226 524:

Total

5900

gegenüber 6147 im Vorjahre.

843

Obgleich die Zahl der Zahlungsanweisungen jeweilen ein ziemlich getreues Bild vom Geschäftsumfang der Kontrole gibt, so wäre es doch voreilig, aus der Verminderung der Zahl der Mandate auf eine Abnahme der Geschäfte zu schließen. Es geht dies schon daraus hervor, daß einzig bei den Bordereaux über Einlösung alter Banknoten eine Abnahme erfolgt ist, während die übrigen Rubriken theils gleich geblieben sind, theils eine Vermehrung aufweisen.

Die Geschäftskontrole weist 1030 Nummern auf, wobei jedoch zu bemerken ist, daß die Aktenstücke, welche zu einem und demselben Geschäfte gehören , die nämliche Nummer tragen, so daß die Zahl der eiogelangten und expedirten Korrespondenzen eine bedeutend größere war.

Verbalprozesse über Veränderungen im Bestand der Werthschriftenschränke wurden im Berichtjahre 45 aufgenommen. Anläßlich der am Jahresschluß nach Vorschrift des Reglements vorgenommenen Zählung sämmtlicher Werthschrif'ten, Depots und Kautionen wurde die Uebereinstimmuug der Bestände mit den Büchern der Finanzkontrole konstatirt.

Nach Mitgabe der Verordnung vom 2. März 1880, betreffend die Erstellung der Werthzeichen der Post- und Telegraphenverwaltung, fand am 9. August eine Inspektion der auf die Werthzeichen bezüglichen Einrichtungen der Münzstätte unter gleichzeitiger Aufnahme der Papier- und Werthzeichenbestände statt. Ueber die letztere gibt das aufgenommene Protokoll Aufschluß. Eine zweite, auf den Monat Dezember vorgesehene Inspektion konnte wegen Erkrankung eines der delegirten Beamten im Berichtjahre nicht mehr stattfinden.

Wegen starker Inanspruchnahme des Personals der Banknotenkontrole mußte die übliche, unter Mitwirkung der Finanzkontrole stattfindende Inventaraufnahme der Bestände an Notenpapier, fertigen Noten etc. auf einen günstigem Zeitpunkt verschoben werden.

Dagegen wurden im Laufe des Jahres unter verschiedenen Malen Stichproben vorgenommen, wobei jeweilen die Uebereinstimmung der vorhandenen Noten mit dem Solletat konstatirt wurde.

Hiebei bemerken wir noch, daß alle auf die Inventarbestände der Banknotenkontrole bezüglichen Mutationen im Beisein eines Beamten der Finanzkontrole stattfinden, wodurch allerdings das Personal derselben stark in Anspruch genommen wird ; dagegen bietet dieses Verfahren jede wünschbare Garantie gegen die Begehung von Irrthümern.

844

Die im Jahre 1888 durch die Staatskasse eingelösten alten Banknoten, 3109 Stück im Gesammtbetrage von Fr. 230,380. --, wurden, wie üblich, nach Vorschrift des Regulativs vom 2. Juni 1882 und 13. Oktober 1885 in der hiesigen Gasfabrik durch Feuer vernichtet.

3. Banknotenkontrole.

Der vorliegende B e r i c h t ü b e r das J a h r 1889 umfaßt das siebente Kalenderjahr seit dem Bestehen und der Wirksamkeit der eidgenössischen Banknotenkontrole, als deren Organ das Inspektorat der Schweizerischen Emissionsbanken fungirt.

Nachdem der letztjährige Bericht die Kontroiergebnisse in Vergleich mit denjenigen des Vorjahres und denjenigen auf Beginn der Bundeskontrole gezogen hat, kann sich der vorliegende Bericht wieder auf die Jahresergebnisse und deren Vergleich mit dem unmittelbar vorhergehenden Jahr 1888 beschränken.

Banken mit hinfälliger Emission.

Die nachfolgende Aufstellung bezeichnet die 7 Banken, welche vor Inkrafttreten des Banknotengesetzes auf das Emissionsrecht verzichtet und die Verpflichtung übernommen haben, ihre in Zirkulation befindlichen Noten zurückzuziehen; sowie den Betrag ihrer noch ausstehenden Noten auf Schluß des Vorjahres und auf Schluß des Berichtjahres.

Noten In Zirkulation

Banken.

am31. Dez. am31. Dez.

1888 1889 Fr.

Fr.

Ancienne banque cantonale neuchâteloise . . 75,110 Eidgenössische Bank 62,850 Bank in Glarus 31.160 Leihkasse Glarus 3J350 Bank für Graubünden 9,010 Banque populaire de la Broyé 860 Caisse hypothécaire du canton de Fribourg . 3,060

73,730 62,850 30,610 3,180 8,740 850 3,060

Total 185,400

183,020

Im Berichtjahre wurden somit von den 7 Banken zusammen nur für Fr. 2380 Noten aus der Zirkulation zurückgezogen.

845 Die Notenzirkulation der Banken mit hinfälliger Emission ist in den vom Inspektorat veröffentlichten Wochen- und Monatsausweisen der Emissionsbanken nicht berücksichtigt.

Der folgende Bericht beschlägt ausschließlich ·autorisirten Emissionsbanken.

die ^gesetzlich

Stand der Emissionsbanken.

Am 31. Dezember 1888, d. h. mit Beginn des Berichtjahres, bestanden 34 Emissionsbanken mit einem eingezahlten Kapital von Fr. 122,58e,000 und einer effektiven Notenemission von Fr. 153,100,000.

Ueber den Stand der Emissionsbanken auf Jahresschluß 1889 gibt die beigefügte Tabelle I Aufschluß.

Sie erzeigt für jede einzelne Bank Firma und Domizil, mit Angabe der bestehenden Zweiganstalten, das eingezahlte Kapital und die effektive Notenemission^ sowie die Form der Garantie oder die Deckungsart des nicht durc.h Baarschaft gedeckten Theiles der Notenemission.

Im Ganzen ergibt die Tabelle auf Jahresschluß 1889 34 Emissionsbanken mit einem eingezahlten Kapital von Fr. 122,850,000 und einer effektiven Notenemission von Fr. 156,650,000.

Im Berichtjahr ist die Zahl der Emissionsbanken unverändert geblieben. Das eingezahlte Kapital dagegen hat sich um Fr. 266,000 und die effektive Notenzirkulation um Fr. 3,550,000 vermehrt.

An der Vermehrung der effektiven Notenemission partizipiren die St. Gallische Kantonalbank mit Fr. 500,000, die Bank in St. Gallen mit Fr. 750,000 und die Zürcher Kantonalbank mit Fr. 3,000,000, währenddem die Banque commerciale neuchâteloise ihre Emission im Laufe des Jahres um Fr. 700,000 vorübergehend vermindert hat.

Auf Jahresschluß 1889 betrug die Notenemission, gleich wie letztes Jahr: bei 6 Banken weniger als l Million, ,,12 ,, l bis 2 Millionen, ,, 8 ,, über 2 bis 5 Millionen, ,, 4 ,, über 5 bis 10 Millionen, ,, 4 ,, über 10 Millionen; Bundesblatt. 42. Jahrg. Bd. I.

58

Tabelle L

Banknoten-Kontrole.

Stand.

Zu Suite 845.

der

OrdnungsNnmmer.

schweizerischen Emissionsbanken auf 31. Dezember 1889.

1

2 3 4 5 6 7 8 9

10 U

12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 23 24 25 26 27 28 29

30 31 32 33 34 35

Firma.

St Gallische Kantonalbank

St. Gallen

Caisse d'amortissement de la dette publique Banque cantonale vaudoise Ersparnißka8se des Kantons Uri Kantonale Spar- und Leihkasse von Nidwaiden

. . . .

Banque cantonale neuchâteloise Zweig anstalten : La Chaux-de-Fonds, Locle. , Banque commerciale nenchâteloise Zweiganstalt: La Chaux-de-Fonds.

Schaffhauser Kantonalbank Glarner Kantonalbank Solothurner Kantonalbank Zweiganstalten : Ölten, Baiatimi.

Obwaldner Kantonalbank .

.

.

Effektive Emission auf Jahresschluß.

Fr.

Fr.

Deckungsart.

(Art. 12 des Baukuotengesotzos.)

6 000,000 3 000,000 10,000,000

8 500 000 1 500 000 10 000,000

Kantonsgarantie

1 000,000

2 000 000

Werthschriften

Lichtensteig

4,500 000 700,000 3 000 000 6 000 000 3 000,000

8,750,000 · ^Wechsol-Portefeuille 800 000 ^^erth Schriften 1 500 000 4 000 000 i'oooooo ^Verthschriftcn

Lugano

1,000 000

2 000,000

idem

Frauenfeld

3 000 000

1 000,000

idem

Chur Luzern

2,000 000 1 000 000

3 000,000 2 000,000

Kantons^arantie idem

Kantonalbank von Bern Bern Zweiganstalten: Thun, Burgdorf, Langenthal, Biel, St. Immer, Pruntrut.

Banca cantonale ticinese Bellinzona Zweiganstalten: Locamo, Lugano, Mendrisio.

Bank in St. Gallen .

St. Gallen Crédit agricole et industriel de la Broyé Estavayer Thurgauische Kantonalbank .

.

Weinfelden To'wenburger Bank Zweiganstalten: Rorschach, St. Gallen.

Banca della Svizzera italiana Zweiganstalten: Locamo, Mendrisio.

Thurgauische Hypothekenbank Zweiganstalt: Romanshorn.

Graubündner Kantonalbank .

Kantonal-Spar- und Leihkasse Luzern Ziveiganstalt : Willisau.

Banque du Commerce Appenzell A. Rh Kantonalbank Bank in Zürich .

.

Bank in- Basel .

Bank in Luzern . . .

. .

Banque d e Genève . . . .

.

Crédit Gruyérien .

.

Zürcher Kantonalbank Zweig anstauen: Winterthur, Affoltern a./A., Rüti, Uster, Ändelfingen, Bülach, Horgen, Bauma, Meilen, Dielsdorf.

Bank in Schaffhausen ·

Eingezahltes Kapital auf Jahresschluß.

idem

Genève Herisau Zürich Basel Luzern Genève Bulle Zürich

10 000 000 2 000 000 6 000 000 8 000 000 4 000 000 2 500 000 500 000 12 000 000

20,000,000 3 000,000 12000,000 16 000,000 4,000,000 5 000,000 300,000 21,000,000

Wechsel-Portefeuille Kantonsgarantio AVechsel-Portefeuillo idem ^Werthschriften Wechsel-Portefeuille.

^W er th seh rif ten Kantonsgarantie

Schaffhausen

Neuchâtel

1 500 000 2 400 000 750,000 12,000,000 500,000 500,000 500 000 4,000,000

1,500,000 1,000,000 1 ,500,000 10,000,000 500,000 ' 500,000 300 000 3,000,000

^^erthschritten idem Kantonsgarantie.

idem.

idem.

idem.

Werthschriften Kantonsgartintie.

Neuchâtel

4 000,000

3,500,000

Wechsel-Portefeuille.

Schaffhausen Glarus Solothurn

1,000,000 1,000,000 5,000,000

1,500,000 1,500,000 4,000,000

Kantonsgarantie.

idem.

idem.

500,000

500,000

122,850,000

156,650,000

Fribourg Lausanne Altorf Stans

. Sarnen

Total

*s

idem.

846

bei der kleinsten Fr. 300,000, bei der größten Fr. 21,000,000 gegen Fr. 20,000,000 im Vorjahr.

Die Ausscheidung der 34 Emissionsbanken nach den drei Kategorien der Deckungsart zeigt auf Jahresschluß 1889, daß: 18 Banken mit einem eingezahlten Kapital von zusammen Fr. 70,250,000 und einei Notenemission von Fr. 77,500,000 gleich 57 °/o, resp. 49 °/o des Gesammtbetrages, Kantonalgarantie leisten ; 10 Banken mit einem eingezahlten Kapital von Fr. 17,600,000 und einer Notenemission von Fr. 13,900,000 gleich 14 °/o, resp. 9 °/o des Gesammtbetrages, Decknug durch Hinterlage von Werthschriften, und 6 Banken, die Banken mit beschränktem Geschäftsbetrieb, mit einem eingezahlten Kapital von Fr. 35,000,000 und einer Notenemission von Fr. 65,250,000 gleich 29 °/o, resp. 42 °/o des Gesammtbetrages, Deckung durch Verpfandung ihres Wechselportefeuille leisten.

Notenemission.

Nach den Notengattungen ausgeschieden, stellt sich die Notenemission auf Jahresschluß 1889 insgesammt wie folgt: 13,431 Stück -- Fr.

35,808 ·n V) 892,918 ·n -- ·n -- 720,464 t> -^ ·n

13,431,000 oder 8,6 °/o Noten à Fr. 1000 o/o ·n à T) 500 17,904,000 ·n 89,291,800 n 57 °/o ·n à ·n 100 36,023,200 n 23 °/o ·n à ·n 50

IV

.1,662,621 Stück = Fr. 156,650,000 oder 100 °/o Es kann mit Befriedigung konstatirt werden, daß das Verhältniß der großen Abschnitte, d. h. die Noten von 1000 und von 500 Franken, zu den kleinen Abschnitten, d. h. den Noten von 100 und von 50 Franken, nicht weiter geschwächt, gegen das Vorjahr vielmehr um einen Bruchtheil gestärkt worden ist. Es haben diesem Erforderniß einer gesunden Notenzirkulation, auf welches der letztjährige Bericht nachdrücklich hingewiesen hat, einige Banken in anerkennenswerther Weise dadurch Rechnung getragen, daß sie verhältnißmäßig mehr große Abschnitte emittirten, welche an die Bankkassen zurückfließen sobald der Verkehr ihrer nicht mehr bedarf. Vereinzelte Banken sind dagegen fortgefahren, die großen

847

Notenabschnitte durch kleine zu ersetzen, welche länger im Verkehr erhalten werden können.

Zurückgerufene Noten.

Arn 1. Februar 1886, dem Tage, an welchem die Emissionsbanken den Gegenwerth der zurückgerufenen, bis dahin nicht eingelösten N o t e n n a c h a l t e m T y p u s an die eidgenössische Staatskasse einzuzahlen hatten, waren an solchen Noten im Ganzen ausstehend für Fr. 1,738,990 Im Jahr 1889 wurde infolge Revision des betreffenden Skontro von einer Bank nachträglich eingezahlt ,, 500 so daß der Staatskasse dieserhalb eingegangen sind.

Fr. 1,739,490

Dagegen sind von der eidgenössischen Staatskasse bis Ende 1888 für . Fr. 702,990 und im Berichtjahre 1889 für ,, 64,748 zusammen in den 4 Jahren 1886/1889 für . . . Fr. 767,738 oder zirka 44 % des eingezahlten Betrages eingelöst worden, so daß mit Jahresschluß 1889 noch für Fr. 971,752 Noten nach altem Typus ausstehend blieben.

Für die zurückgerufenen- Noten nach neuem Typus der in Liquidation getretenen ,,Solothurnischen Bank10 wurde am Schlußtermin, dem 1. Juli 1888, der Gegenwerth der dannzumal noch ausstehenden Noten mit Fr. 250,000 an die eidgenössische Staatskasse, eingezahlt, wogegen bis Schluß des Jahres 1888 für Fr. 117,800 und im Berichtjahr 1889 für ,, 67,550 bis Ende 1889 also für

Fr.

185,350

oder zirka 74 °/o des eingezahlten Betrages von der Bundeskasse eingelöst worden sind. Mit Jahresschluß 1889 waren noch für Fr. 64,650 zurückgerufene Noten nach neuem Typus ausstehend.

Zurückgerufene Noten nach altem und nach neuem Typus waren demnach auf Jahresschluß 1889 noch für Fr. 1,036,402 ausstehend.

848 Von dem Tage der Einzahlung des Gegenwerthes an die eidgenössische Staatskasse erscheinen die zurückgerufenen Noten nicht mehr in den Ausweisen über die Noten/irkulation der Emissionsbanken.

Bisherigem Verfahren entsprechend wurden die im Jahr 1888 von der Bundeskasse eingelösten zurückgerufenen Noten im Laufe des Jahres 1889 vorschriftsgemäß durch Feuer vernichtet.

Anfertigung von Banknoten.

Anschaffungen von Notenpapier mußten im Berichtjahre keine gemacht werden, da der Vorràth noch ausreichte. Dagegen zeigt sich für die Folge wieder größerer Bedarf und ist dafür Vorsorge zu treffen.

Der anhaltend verhältnißmäßig große Bedarf von Formularen zu 50-Franken-Noten machte die Bestellung einer Partie Blankette (120,000 Stück) nothwendig, welche für den Kupferdruck deiFirma Benziger & Cie. in Einsiedeln vergeben und im Laufe des Jahres zum größten Theil geliefert worden sind. Der typographische Druck dieser Blankette dagegen konnte im Berichtjahre, verschiedener Unzulänglichkeiten halber, nur zum kleinsten Theil ausgeführt werden, was zur Folge hatte, daß eine Anzahl von den Banken gemachte Bestellungen von Formularen zurückgestellt werden mußten.

Der Bedarf in Formularen zu 1000-Franken-Noten veranlaßte sodann die Bestellung einer Partie Blunkette (zirka 10,000 Stück), welche für den Kupferdruck der Firma Max Girardet in Bern vergeben und bis Ende des Beiiehtjahres zum großen Theil geliefert wurden.

Mit dem typographischen Druck dieser Blankette konnte dagegen noch gar nicht begonnen werden, so daß auch hier die von den Banken eingelaufenen, wenn auch verhältnißmäßig kleinen Bestellungen von Formularen zurückgestellt werden mußten.

Eine gleichmäßige und in allen Theilen korrekte Ausführung der Banknoten ist zum Schutz gegen Fälschungen unerläßlich. Die inländische Industrie begegnet hierin so vielen Schwierigkeiten und Unvoi-gesehenem oder scheint, wenn die Schwierigkeiten überwunden und das Unvorgesehene nachgeholt werden sollen, so hohe Erstellungskosten und so lange Ausfüfarungszeit bedingen zu müssen, daß die Interessen der Banken, für deren Rechnung die Noten angefertigt werden und welche unzweifelhaft in erster Linie in Betracht kommen, geschädigt würden, wenn nicht Abhülfe dadurch geschaffen wird, daß neben der inländischen wieder die ausländische Industrie zu Hülfe gezogen wird, welche die ersteu großen

849 Notenemissionen erfahrungsgemäß gut, in verhältnißmäßig kurzer Zeit und zu verhältnißmäßig billigen Preisen erstellt hat. Es ist das um so mehr geboten, als der Bedarf an neuen Notenformularen, vornehmlich von 50 und 100 Franken, durch den Umtausch der großentheils defekt gewordenen ersten Emission und durch die stetige Vermehrung der Notenemission voraussichtlich ein bedeutend größerer als in den letzten Jahren sein wird. Die inländische Industrie wird daneben gleichwohl einen ihrer Leistungsfähigkeit vollständig genügenden Raum zur Bethäügung finden.

Der Textdruck und die Numerirung der Notenformulare wurde im Berichtjahre, wie von Anfang an, von der Stämpfli'schen Buchdruckerei in Bern ausgeführt. Der Mangel an Notenblanketten verursachte, daß trotz größerem Begehr im Berichtjahre weniger Formulare als im Vorjahre bedruckt wurden.

Im Ganzen?betraf der Textdruck:] 36,000 Stück Notenformulare à 50~Franken, '45,000 ,, ,, ,, 100 ,, 3,500 ,, ,, ,, 500 ,, IF^ Die Notentbrmular-Reserve der Banken besteht auf Jahresschluß aus: 77,343 Stück à 50 Franken 96,875 ,, ,, 100 ,, 8,952 ,, ,, 500 ,, 2,330 ,, ,, 1000 ,, oder 185,500 Stück im Ganzen, gegen 250,933 Stück im Vorjahr.

Falsche Banknoten.

Seit dem Bestehen der Bundeskontrole ist im Berichtjahre das erste Mal das Vorkommen von f a l s c h e n N o t e n n a c h n e u e m T y p u s zu konslatiren. Es waren das einige sehr unvollkommene und sofort erkennbare photographische Nachahmungen von FünfzigFrankennoten der Kantonalbank von Bern. Das Finanzdepavtement hat sofort nach erhaltener Anzeige eine öffentliche Warnung ergehen lassen. Seines Wissens ist aus der Fälschung Niemand ein Schaden erwachsen außer den Fälschern selbst, welche bald entdeckt und dem Strafrichter überwiesen werden konnten uud seither verurtheilt wurden.

850

Defekte Noten.

Die Nothwendigkeit, die durch den mehrjährigen Umlauf abgenutzten und schadhaft gewordenen Noten der ersten Emission zur Vernichtung einzuliefern und gegen neue Formulare umzutauschen, hat sich im Berichtjahre naturgemäß noch mehr geltend gemacht als im Vorjahre und ist auch von den Banken mehr erkannt worden.

Im Ganzen wurden von den Emissionsbanken dem Inspektorat irn Laufe des Berichljahres in 265 einzelnen Partien an defekten Noten neuen Typus eingesandt: 87,018 Stück à 50 Franken 44,795 ,, ,, 100 ,, 3,649 ,, , 500 ,, 1,384 ,, ,, 1000 ,, zusammen 136,846 Stück im Nominalwerth von Fr. 12,038,900 gegen 18,809 Stück in 100 Partien im Nominalwerth von Fr. 1,931,850 im Vorjahr.

In den vorhergehenden Jahren und bis Ende des Jahres 1889 sind dem Inspektorat zusammengenommen 194,212 Stück defekte Noten nach neuem Typus im Nominalwerth von Fr. 17,337,500 zur Vernichtung und zum Umtausch gegen neue Notenformulare eingeliefert worden, was jedoch kaum mehr als den siebenten Theil der vom 1. Juli 1883 datirten ersten Gesammtemission darstellt, zu welcher seither eine Reihe Einzelemissionen gekommen sind.

Gernäß den gesetzlichen und reglementarischen Vorschriften wurden vom Inspektorat, unter Aufsicht der Finanzkontrole und im Beisein eines beeidigten Notars, im Laufe des Berichtjahres in vier Malen an Noten neuen Typus d u r c h F e u e r v e r n i c h t e t : 90,368 Stück à 50 Franken ,, 46,269 ,, ,,100 ·,, 3,829 ,, ,, 500 ,, 1,476 ,, ,, 1000 ,, zusammen 141,942 Stück im Nominalwerth von Fr. 12,535,800 und darüber 289 Einzelverbalprozesse aufgenommen, gegen 12,567 Stiick im Nominalwerth von Fr. 1,434,950 bei 76 Verbalprozessen im Vorjahre.

Inbegriffen die in den frühern Jahren vorgenommenen Vernichtungen wurden bis Schluß des Berichljahres an defekten Noten

851 neuen Typus für einen Gesammtnominalwerth von Fr. 17,337,500 durch Feuer vernichtet, so daß mit Ende 1889 keine solchen Noten mehr im Verwahrsam des Inspektorats lagen.

Gemäß der im letztjährigen Bericht erwähnten Weisung des Finanzdepartements an die Bundeskasse, die Hauptzoll- und die Kreispostkassen, wurden von denselben die ihnen eingehenden defekten Noten der nächstgelegenen Emissionsbank zum Umtausch ;gegen neue Noten oder in Ermangelung gegen Baarschaft vorgewiesen, im Laufe des Berichtjahres für einen Gesammtbetrag von Fr. 6,994,000 gegen Fr. 955,450 ini Vorjahr. Es ist unvermeidlich, daß dabei einzelne Banken durch die von ihnen auf Grund von Art. 21 des Banknotengesetzes beanspruchte Vermittlung vermöge ihrer Lage mehr als andere belastet werden. Um diesem Uebelstande soweit möglich abzuhelfen, läßt die Bundeskasse nunmehr den Umtausch der ihr eingehenden defekten Noten der Reihe nach durch die Kreispostkassen vornehmen. Bezüglich eines ändern Uebelstandes sind die Konkordatsbanken bei dem Finanzdepartement vorstellig geworden. Es hatte sich nämlich gezeigt, daß einzelne eidgenössische Kassabeamten defekte Noten als solche bezeichneten und dadurch zirkulationsunfähig machten. Die Banken sind allerdings gehalten, die ihnen eingehenden defekten Noten nicht wieder in Verkehr zu geben. Das Finanzdepartement hat jedoch anerkannt, daß, so lange gesetzlich nichts Anderes bestimmt ist, die Ungültigmachung einer Banknote lediglich Sache der emittirenden Bank sei, und den eidgenössischen Kassen die nöthigen Weisungen ertheilt, damit darin nicht mehr vorgegriffen werde.

Bankausweise. Wirthschaftliche Erscheinungen.

Die beigefügte Tabelle II erzeigt die Generalsituation der 34 Emissionsbanken auf Ende jeder Woche des Jahres 1889 nach Maßgabe der von den Banken eingesandten und vom Inspektorat zusammengestellten Wochenausweise in den -hauptsächlichen Positionen, welchen das jeweilige Baardeckungsverhältniß und in der letzten Kolonne das Mittel des offiziellen Diskontosatzes der Schweiz.

Hauptbankplätze (Basel, Genf und Zürich) angereiht ist.

Der Generaldurchschnitts-Maximal- und Minimalposition jeder Kolonne des Berichtjahres 1889 sind die entsprechenden Positionen des Vorjahres 1888 zum Vergleich beigegeben.

Es ist hervorzuheben, daß die effektive N o t e n z i r k u l a t i o n , d. h. die îfoteû, welche sich außerhalb der Banken in Händen des Publikums befinden, gegen das Vorjahr um zirka 7 Millionen im

Tabelle H.

Banknoten-Kontrole.

General-Situation

Zu Seite 851.

der

34: schweizerischen Emissionsbanken auf Ende jeder Woche des Jahres 1889.

-· -- Datum.

Emission.

__ --

AusEffektive gewiesene Zirkulation.

Zirkulation.

Zahlen in Tausenden Franken.

188»

Januar

NotenReserve.

Gesetzliche ° Noten BaarUebrlge Verfügbare Total Ungedeckte anderer deckung.

Baarschaft. Baarvorrath. Emissions- KassaZirkulation.

(40°/o der banken. bestände.

Zirkulation.)

5

Verhällniss Mittel des des Diskontosatzes Baarvorrathes von Basel, zu der effektiven ' Zürich.

Zirkulation.

Prozente.

" 24 31 September 7 14 21 28 Oktober 5 12 19 26 November 2 9 16 23 30 Dezember 7 14 21 28

153,100 153,100 153,100 153,090 153,100 153,100 153,100 153,081 153,066 153,042 153,088 152,838 152,794 152,838 152,815 152,790 152,788 153,100 153,100 153,100 153,080 153,080 153,100 153,000 152,840 152,800 152,800 152,775 152,720 152,720 152,720 152,728 152,656 152,656 152,456 152,478 152,465 152,350 152,590 154,470 154,470 154,454 154,448 155,445 155,550 155,550 155,530 155,550 155,550 155,868 156,380 156,291

149,892 148,479 147,702 144,543 143,717 142,195 139,282 137,762 140,339 138,399 138,740 137,952 142,994 142,353 141,679 141,886 144,558 146,178 144,841 144,218 143,764 143,358 143,565 142,157 141,538 145,402 145,357 144,942 144,965 145,036 146,669 145,035 143,094 142,408 144,592 144,191 143,033 143,693 145,827 147,750 147,718 148,450 149,651 152,069 153,417 153,321 152,624 152,690 151,570 151,680 152,762 153,957

140,070 134,942 130,584 128,187 129,467 127,871 124,329 122,677 127,422 124,681 124,572 124,098 132,543 1-29.916 129,351 128,677 134,263 135,741 431,701 1 27,525 125,162 129,759 127,410 127,241 126.600 136,349 133,319 132,548 131,372 132,549 136,857 132,341 129,124 127,879 132,276 132,357 131,379 131,522 137,069 140,010 138,757 138,933 139,073 143,694 148,570 145,393 .141,469 141,718 140,861 139,250 139,620 146,021

13,030 63,350 18,158 57,733 22,516 52,9Ì)5 50,700 24,903 23,633 52,383 25,229 51,384 28,771 48,495 30,404 47.125 25,644 ' 52,738 28,361 51,145 28,516 51,085 28,740 51,100 60,508 20,251 22,922 56,449 23,464 55,702 24,113 54,526 18,525 60,166 17,359 . 60,787 21,399 56,703 25,575 52,031 49,845 27,918 23,321 54,111 25,690 52,119 25,759 52,307 26,240 52,209 16,451 63,235 19,481 59,635 20,227 58,102 21,348 57,188 20,171 57,000 15,863 61,676 20,387 57,340 23,532 54,465 24,777 52,384 20,180 57,123 20,121 57,386 21,086 56,756 20,828 56,751 15,521 61,423 14,460 64,032 15,713 62,068 15,521 61,192 15,375 60,035 11,751 65,024 6,980 71,670 10,157 65,098 14,061 59,664 13,832 59,752 14,689 58,782 16,618 56,692 16,760 55,972 10,270 61,911

16,763 59,957 17,817 59,392 59,081 18,598 57,817 19,670 57,487 19,597 19,609 56,878 20,121 55,713 20,447 55,105 56,136 18,548 55,360 18,176 55,496 17,991 17,817 55,181 14,837 57,198 56,941 16,526 16,977 56,672 56,754 17,397 16,274 57,823 58,471 . 16,483 17,062 57,936 17,807 57,687 17,811 57,506 18,305 57,343 17,865 57,426.

18,071 56,863 17,776 56,615 58,161 14,953 15,541 58,143 16,469 57,977 16,198 57,986 17,535 58,014 16,514 58,667 16,987 58,014 17,421 57,238 18,632 56,963 17,316 57,837 17,295 57,676 17,410 57,213 17,294 57,477 17,315 58,331 16,878 59,100 17,602 59,087 18,361 59,380 19,178 59,860 17,842 60,828 15,533 61,367 18,966 61,329 20,755 61,050 20,890 61,076 21,451 60,628 21,886 60,672 61,105 22,543 22,527 61,583

76,720 77,209 77,679 77,487 77,084 76,487 75,834 75,552 74,684 73,536 73,487 72,998 72,035 73,467 73,649 74,151 74,097 74,954 74,998 75,494 75,317 75,648 75,291 74,934 74,391 73,114 73,684 74,446 74,184 75,549 75,181 75,001 74,659 75,595 75,153 74,971 74,623 74,771 75,646 75,978 76,689 77,741 79,038 78,670 76,900 80,295 81,805 81,966 82,079 82,558 83,648 84,110

9,822 13,537 17,118 16,356 14,250 14,324 14,953 15,085 12,917 13,718 14,168 13,854 10,451 12,437 12,328 13,209 10,295 10,437 13,140 16,693 18,602 13,599 16,155 14,916 14,938 9,053 12,038 12,394 13,593 12,487 9,812 12,694 13,970 14,529 12,316 11,834 11,654 12,171 8,758 7,740 8,961 9,517 10,578 8,375 4,847 7,928 11,155 10,972 10,709 12,430 13,142 7,963

2,603 2,435 2,408 2,128 2,346 1,935 2,133 1,870 2,286 2,199 2,265 2,006 2,256 2,279 1,943 2,479 2,427 2,135 2,338 1,774 2,099 1,667 1,727 2,664 1,942 2,750 2,199 2,215 1,908 2,056 1,966 1,794 1,678 1,652 3,362 1,668 1,992 1,357 1,765 1,676 1,499 1,484 1,275 1,608 1,409 1,753 1,644 3,304 1,568 1,864 1,936 2,361

54,8 4,50 57,2 4,33 j.

59,5 ^) 60,4 3,50 59,5 3,50 3,17 59,8 61,361,6 358,6 3,oo, 59,59,3,-- 58,8 3,33 54,3 3,67 56,5 3,83 56,9 3,83 57,6 3,83 55,2 3,67 55,2 3,67 56,9 3,50 59,2 3,50 60,2 "i 58,3 359,2 3,0 58,9 °1 58,8 353,6 355,3 3,56,2 356JL -J!57,- 3,33 54,9 3,50 56,7 3,50 57,8 3,50 59,1 3,50 56,8 3,50 56,6 3,50 56,8 3,50 56,9 3,67 55,2 4,4,17 54,3 55,3 4,33 56,4,33 56,8 4,50 54,7 4,50 51,8 4,50 55,2 4,83 4,83 57,8 57,8 4,83 58,3 4,50 59,3 4,50 59,9 4,50 57,6 4,50

Durchschnitt .

Maxima . .

Minima . .

153,494 156,380 152,350

145,461 153,957 137,762

133,175 148,570 122,677

20,319 30,404 6,980

58,185 61,583 55,105

18,070 22,543 14,837

76,255 84,110 72,035

12,286 18,602 4,847

2,040 3,362 1,275

57,3 61,6 51,8

3,70 4,83

18,306 21,781 14,057

74,161 77,222 70,079

13,331 18,125 6,179

2,464 4,511 1,647

58,8 63,7 52,1

3,13

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

12 19 26 2 9 16 23 2 9 16 23 30 6 13 20 27 4 11 18 25 1 8 15 22 29 6 13 20 27 3 10

56,920 71,670 47,125

3-

1880

Januar

Februar

März

April

Mai

5 1 12 19 26 2 9 16 23 2 9 16 23 30 6 13 20 27 4

11

Juni

Juli

August

18 25 1 » 15 22 29 6 13 20 27 3

10 !

17

1 24 31 September 7 ,, 14 * 21 ,, 28 Oktober 5 12 19 26 November 2 » 1 16 23 30 Dezember 7 14 2l * 28

Durchschnitt.

Maxima.

Minima.

1H88

1888

Durchschnitt .

Maxima . .

Minima . .

Datum.

160,320 153,100 148,793

139,637 150,224 132,537

126,306 143,793 116,771

24,014 32,029 9,307

52,145 67,946 42,453

55,855 60,090 53,015

4,50 2.50

Durchschnitt.

Maxima.

I Minima.

852 Durchschnitt gestiegen ist, während die Steigerung von 1887 auf 1888 nur zirka 3 Va Millionen betragen hatte.

Auch der G e s a m m t b a a r v o r r a t h hat gegen das Vorjahr eine Zunahme aufzuweisen und zwar von zirka 2 Millionen im Durchschnitt.

Nach dem M ü n z m e t a l l ausgeschieden, bestand der Baarvorrath im Jahr 1889 durchschnittlich aus Fr. 55,563,000 oder 73% in Gold und Fr. 20,692,000 oder 27 °/o in Silber, gegen 72 °/o resp. 28 °/o im Vorjahr. Eine vom Inspektorat ausgearbeitete graphische Uebersicht, welche dem Bericht in besonderem Blatt beigelegt ist, bringt die Bewegung und den Stand des Gold- und des Silbervorrathes und der nicht durch Baarschaft gedeckten effektiven Notenzirkulation der schweizerischen Emissionsbanken im Laufe des Jahres 1889 zur Anschauung (vide Extrabeilage).

Die Zunahme des Baarvorrathes im Berichtjahr hat dagegen mit derjenigen der Notenzirkulation nicht Schritt gehalten, so daß das B a a r d e c k u n g s v e r h a i t n i ß gegen das Vorjahr neuerdings schwächer erscheint und zwar um l*/2 °/o im Durchschnitt. Das durchschnittliche Baardeckungsverhältniß betrug im Jahr 1887: 61,8 °/o, im Jahr 1888: 58,8%, im Jahr 1889: 57,3 % und ist damit wieder auf den niedrigsten Stand seit den 8 Jahren der Bundeskontrole zurückgegangen.

Dem entsprechend ist die u n g e d e c k t e , d. h. die nicht durch Baarschaft gedeckte N o t e n z i r k u l a t i o n gegen das Vorjahr und alle vorhergehenden Jahre, im Berichtjahr 1889 weiter angewachsen und hat mit Fr. 71,670,000 (Martiniepoche) das Maximum erreicht (vide Extrabeilage).

Die N o t e n r e s e r v e , d. h. die in Kassa der Banken verbleibenden eigenen und anderen Noten, welche im Jahr 1888 gegen 1887 eine Zunahme auswies, weist im Jahr 1889 im Durchschnitt, Maximum und Minimum wieder eine Abnahme aus. Sie betrug im Minimum (Martiniepoche) nur noch zirka 7 Millionen für alle Banken zusammen, trotzdem damals die Gesammtnotenemission auf über 155 Millionen gebracht war. Es wurden auch dieses Jahr wiederholt Klagen laut, namentlich an den Hauptplätzen, über die Unzulänglichkeit der dem Verkehr zur Verfügung stehenden Zahlungsmittel. Es ist im letztjährigen Bericht darauf hingewiesen worden, daß diese Erscheinung hauptsächlich in unsern Münzverhältnissen begründet ist, in dem Mangel eines handlichen, für größere Zahlungen geeigneten Metallgeldes, seitdem das Gold aus dem Verkehr -verschwunden ist.

*

853 Eine für die Erträgnisse der Banken sehr ersprießliche, aber auch im Allgemeinen sehr bemerkenswerthe Erscheinung bieten im Berichtjahre die Z i n s v e r h ä l t n i s s e , als deren Maßstab der Wechseldiskontosatz der Hauptbankplätze gelten kann ; bemerkenswerth sowohl im Vergleich mit den Vorjahren, als voraehmlich im Vergleich mit den · Diskontosätzen der für den schweizerischen Geldmarkt hauptsächlich in Betracht kommenden ausländischen Notenbanken.

Der veröffentlichte Diskontosatz der schweizerischen Hauptbankplätze Basel, Genf und Zürich im Mittel genommen stellte sich im Jahr 1889 mit durchschnittlich 3,70 °/o um 0,57% oder reichlich den sechsten Theil über denjenigen von 1888 und umO,79°/o über denjenigen von 1887. Der Diskontosatz stand das ganze Jahr 1889 über um J/a °/o bis l % höher als in den korrespondirenden Wochen des Vorjahres. Während der Diskontosatz im Jahr 1888 während 18 Wochen einen Minimalstand von 2*/2 % innehielt, ging er im Jahr 1889 nicht unter 3 °/o und das nur für 14 Wochen.

Die Jahre 1883 bis 1886 erzeigten einen Durchschnittsdiskontosatz von knapp über oder unter 3 %. Es hat den Anschein, als ob die in den letzten Jahren geltenden sehr niedrigen Zinssätze für einige Zeit, wenigstens was die Schweiz betrifft, überwunden wären.

Der Vergleich mit dem Auslande zeigt für das Berichtjahr eine vollständige Verschiebung in dem Verhältniß der schweizerischen zu den ausländischen Diskontosätzen, wie sich aus nachfolgender Aufstellung nachweisen läßt.Jj J a h r e s d u r c h s c h n i t t der Im Jahr

Schweiz

Prankreich 3

1887 1888

J2.9i°/o i3.ia%

°/o J3.io°/o

1889

[3.70%

'3.10%

|D i s k o n t o s ä t z P.. *)

Deutschland 3

0

-4° /° 3.33°/o 3.68°/0

Belgien

England

3 06 /0

3 8 ' ° - 8°/o 3.27% 3.8o%

3.54%

3.56%

Während die Schweiz im Jahr 1887 durchweg und im Jahre 1888 mit einer einzigen Ausnahme den n i e d r i g s t e n Diskontosatz der fünf in Vergleich gezogenen Länder aufweist, erscheint sie im Jahr 1889 mit dem h ö c h s t e n .

*) Für die Schweiz sind die Diskontsätze der Hauptbanken in Basel, Genf und Zürich, für Frankreich diejenigen der Banque de France, für Deutschland der Deutschen Reichsbank, für Belgien der Banque nationale und für England der Bank of England maßgebend. Die Angaben für die Schweiz sind den Wochenausweisen, diejenigen für die übrigen Länder dem ,,Moniteur des intérêts matériels" entnommen.

'

854

Hauptsächlich dadurch wurde erreicht, daß die Kurse der ausländischen Devisen in der Schweiz im Berichtjahre durchschnittlich niedriger standen als in den vorhergehenden Jahren und der Metallgeldstand weniger schwer erhalten werden konnte. Trotz dieser sehr anerkennenswerthen Umkehr in der Diskontopolitik ist der Baarbestand der schweizerischen Emissionsbanken im Verhältn'ß zu der Notenzirkulation in den drei Jahren 1887/1889 successive zurückgegangen und die ungedeckte Notenzirkulation successive gestiegen. Es bleibt zu hoffen, daß die maßgebenden Banken fortfahren werden, den im Berichtjahre betretenen Weg zum eigenen Nutzen und zur Sicherung der Notenzirkulation so ausgiebig weiter zu verfolgen, daß eine Umkehr auch in den Baardeckungsverhältnissen erreicht wird.

Der letztjährigen Berichterstattung entsprechend, zeigt die beigefügte Tabelle III den J a h r e s d u r c h s c h n i t t der m o n a t l i c h e n G e n e r a l b i l a n z e n der Emissionsbanken seit Beginn der Bundeskontrole bis zum Berichtjahr, d. h. für die Jahre 1883 bis 1889, nebeneinandergestellt.

Für die Erläuterungen kann auf den letztjährigen Bericht verwiesen werden. Die Erscheinungen sind in den für die Beurtheilung der Position maßgebenden Faktoren dieselben geblieben, d. h. die Gesammtposition der Banken hat sich in der bisher eingeschlagenen und letztes Jahr gekennzeichneten abfälligen Richtung weiter entwickelt.

Die k u r z f ä l l i g e n S c h u l d e n , d. h. die JNoten in Händen Dritter und andere kurzfällige Schulden, haben gegen das Vorjahr zusammen wieder zugenommen und zwar um zirka 4 Va Millionen.

Die Schulden auf Zeit haben gleichzeitig um zirka 12 Millionen zugenommen.

Der Kassabestand und die kurzfälligen Guthaben zusammen sind dagegen nur um zirka 1. Million größer als im Vorjahr; die verfügbare Baarschaft speziell ist sogar etwas kleiner. Die Wechselforderungen sind neuerdings zurückgegangen, im Ganzen um zirka 3 Va Millionen, und innerhalb derselben der liquidere Theil, d. h.

Diskonto-Wechsel und Wechsel aufs Ausland, um zirka 7 Millionen, während die illiquideren Faustpfand-Wechsel um zirka 3Va Millionen neuerdings zugenommen haben.

Die Zunahme der Aktiven entfällt mit zirka 19 Millionen wiederum auf die ändern, mehr oder weniger festliegenden, Forderungen auf Zeit.

Schweizerische Emissionsbanken.

Banknoten-Kontrole.

Tabelle III.

Zu Seite 854.

Jahres-Durchscnnitte der General-Monats-Bilanzen von 1883, 1884, 1885, 1886, 1887, 1888 und 1889 ermittelt und zusammengestellt vom Inspektorat der Emissionbanken, nach den Publikationen im Handelsamtsblatt.

1883: 32 Banken. 1884: 33 Banken. 1885: 33 Banken. 1886: 33 Banken.

1887: 34 Banken. 1888: 34 Banken.

1889: 34 Banken.

^Passiven.

A. k t i v e n.

1883.

Fr.

39,450,993 18,448,152 10.002,518 5^547,880 2,221,297

1884:.

1886.

Fr.

46,539,797 17,423,182 12,677,507 7,751,161 2,073,624

Fr.

50,155,903 15,341,167 10,653,242 8,422,990 2,087,747

1886.

Fr.

51,225,384 15,438,414 9,914,540 9,106,740 2,014,428

1887.

Fr.

54,540,585 21,486,236 5,954,538 11,093,263 1,953,418

1888.

Fr.

56,553,152 18,066,183 9,164,163 12,259,083 2,131,828

Fr.

58,708,387 17,880,222 6,852,479 10,639,662 1,843,476

75,670,840 86,465,271 86,661,049 87,699,506 95,028,040 98,174,409 95,924,226 927,735 24,338,280 1,396,587

1,481,971 26.606,377 2J156,882

1,008,335 29,282,469 1,943,155

1,551,241 24,466,898 1,813,940

3,398,112 20,685,729 2,023,684

3,594,792 19,627,767 2,114,833

1889.

1889.

Kassa.

Gesetzliche Baardeckung der Noten-Zirkulation.

Verfügbare Baarschaft.

Eigene Noten.

Noten anderer schweizerischer Emisssionsbanken.

Andere Kassabestände.

Kurzfällige Guthaben.

2,698,687 Emissionsbanken und Zweiganstalten (kompensirt).

23,653,017 Korrespondenten-Debitoren.

2,062,421 Diverse.

26,662,602 30,245,230 32,233,959 27,832,079 26,107,525 25,337,392 28,414,125

388,701,648 428,359,242 438,854,937 468,055,434 483,762,660 515,537,954 534,576,814 8,235,470 686,200

8,485,658 1,233,625

8,977,665 1,546,339

10,101,876 1,736,585

10,180,347 1,735,696

9,592,801 1,397,337

Feste Anlagen und Gesellschafts-Konti.

9,287,786 Mobilien und Immobilien.

1,963,141 Kommanciiten und Betheiligungen.

Gesellschafts-Konti (kompensirt).

8,921,670 9,719,283 10,524,004 11,838,461 11,916,043 10,990,144 11,250,927 17,552,772 16,701,398 16,091,958 16,292,667 13,876,000 13,845,367 13,418,333 729,848,898 785,662,607 795,904,923 833,779,348 849,296,514 876,061,643 892,219,968

Ausstehendes Kapital.

1885.

1884.

1883.

Fr.

93,079,602 15,550,398

153,623,446 150,547,042 142,306,000 137,978,000 136,043,000 129,027,000 108,630,000 Kurzfällige Schulden.

21,500,460 4,631,912 6,817,523 71,877,471 621,731

Korrespondenten-Kreditoren Konto-Korreot-Kreditoren Emissionsbanken und Zweiganstalten (kompensirt)

20,934,551 4,486,618 7,491,460 74,649,838 457,777

20,435,235 4,645,169 5,949,206 64,387,701 541,562

19,286,508 5,073,076 10,438,091 57,058,185 549,558

21,256,731 5,934,439 15,529.027 51,521,216 52ö,39S

21,018,613 5,900,8 io 12,527,853 51,279,084 484,618

20,025,892 6,530,135 9,890,023 46,714,448 616,227

. .

105,449,097 108,020,244 95,958,873 92,405,418 94,769,811 91,210,983 83,776,725 Wechselschulden.

.

2,125,496 9,613,333

11,738,829

67,105,606 71,406,837 65,239,783 68,060,366 71,037,892 73,606,682 82,489,731 Konto- Korren t-Debitoren.

48,800,612 62,333,831 61,615,908 60,507,210 59,772,857 63,062,384 67,593,151 Schuldscheine ohne Wechselverbindlichkeit.

219,109,453 228,512,329 236,756,725 253,101,377 257,753,368 263,325,682 270,414,818 Hypothekaranlagen aller Art.

51,600,629 65,725,595 74,993,431 83,583,557 92,219,801 111,519,678 112,359,255 Effekten ("öffentliche Wertpapiere).

1,719,859 Liquidationen. Restanzen und Diverse.

2,978,742 4,023,528 2,802,924 380,650 2,085,348 249,090

1886.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

136,131,305 129,123,796 125,258,199 118,956,720 116,96(>,768 108,598,332 Eigene und andere Schweizer-Noten in Kassa . . . . 17,492,141 21,423,246 17,047,801 19,021,280 19,076,232 20,428,668

Wechselforderungen.

Andere Forderungen auf Zeit.

1887.

Noten-Emission.

155,638,232 158,724,743 149,828,041 150,053,014 148,308,499 145,526,301 143,350,386 Diskonto-Schweizer- Wechsel (inkl. Wechsel zum Inkasso). Eigen-Wechsel 20,772,180 25,233,620 30,368,684 37,847,330 33,484,393 26,985,841 21,957,999 Wechsel aufs Ausland.

35,928,954 30,213,820 31,342,291 35,160,857 36,813,354 39,664,235 43,327,158 Wechsel mit Faustpfand, Warrants und Gantrödel.

212,339,366 214,172,183 211,539,016 223,061,201 218,606,246 212,176,377 208,635,543

1888.

Andere Schulden auf Zeit.

Konto-Korrent-Kreditoren .

. . .

Feste Anleihen Diverse

.

. . .

.

Gesellschafts-Konti und eigene Gelder.

Gesellschafts-Konti (kompensirt) Ordentlicher und außerordentlicher Reservefonds

Ausstehendes Kapital.

1,356,782 9,750,45-e

1,638,718 9,724,113

1,452,273 8,756,041

1,829,837 6,541,082

1,895.349 6,449.778

1,570,136 5,579,763

11,107,236 11,362,831

10,208,314

8,370,919

8,345127

7,149,899

23,821,379 22,179,166 18,593,765 19,574,114 19,436,536 20,176,356 20,358,262 154,693,264 147,382,615 142,944,584 140,917,607 133,904,803 126,115.036 107,288,393 270,551,088 266,897,200 265,561,434 260,818,320 240,564,975 249,504,991 248,655,702 7,986,825 8,329,167 8,949,792 9,377,786 12,959,493 14,646,042 8,314,717 i;i08,833 1,170,840 1,008,087 853,772 914,995 933.103 815,449

458,869,295 446,751,762 441,067,363 437,064,916 403,063,979 405,058,653 i 385,432,523 i . . .

1,054,722 755,608 1,059,995 1 'l 24,567 1,800,303 362.396 ! 1,253.736 24,588,998 22,729,751 21.391,452 20,167,978 18,882,647 18,008.4-iti 1 16,932^339 122,731,667 122,304,633 122,274,000 119,607,333 117,558,042 116,948.602 ! 109,120,904

149,120,968 145,789,992 144,725..447 140,830,033 137,565.256 135,319.446 ' 127,306,979 13,418,333 13,845,367 13,876,000 15,292,667 16,091,958 16,701,398 17,552,772 892,219,968 876,061,643 1 849,296,514 833,779,348 795.904.923 ! 785,662.607 ' 729,848,898 l

855

Die anläßlich der Jahresschlußbilanzen pro 1888 vorgenommene möglichst zuverläßliche Ausscheidung der Schulden in kurzfällige, d. h. sofort oder innerhalb acht Tagen nach Begehr rückzahlbare, und in Schulden auf Zeit, d. h. nach einer Frist von mehr als acht Tagen rückzahlbar, hat ergeben: daß von den S p a r k a s s a e i n l a g e n 21,6% unter allen Umständen und weitere 15,4% eventuell, zusammen also in der Regel 37 % kurzfällig waren und von den unter der Bezeichnung ,,Konto-Korrent-Kreditoren"1 aufgeführten Schulden 57,6 °/o unter allen Umständen, weitere 31,2 % eventuell, zusammen also in der Regel 88,8 °/o kurzfällig waren. -- Es müßten demnach beispielsweise für das Jahr 1889 den als kurzfällig aufgeführten Schulden mindestens 33 Millionen, eventuell 57 Millionen für kurzfällige Sparkassaeinlagen zugezählt werden, welche in den Monatsbilanzen g a n z unter Schulden auf Zeit figuriren.

Reform der" Gesetzgebung über das Banknotenwesen.

Wie der letztjährige Bericht in Aussicht stellte, ist im Laufe des Berichtjahres vorläufig ein Entwurf zu einem revidirten Banknotengesetz für die erste positive Hälfte desselben ausgearbeitet worden, worin den bisherigen Erfahrungen und den von berufener Seite gestellten berechtigten Begehren zur Verbesserung des gegenwärtigen Zustaa^es soweit Rechnung getragen wurde als dieses unter den gegebenen Verhältnissen möglich war. Auf Ende September wurde eine größere Fachkommission zur Begutachtung des Entwurfes einberufen, welche zur Hälfte aus Vertretern der diversen Kategorien der Emissionsbanken und zur Hälfte aus nicht direkt interessirten Fachmännern, worunter eine Anzahl Mitglieder der Bundesversammlung, bestand.

Der Entwurf wurde eingehend durchberafhen und fand in fast allen wesentlichen Punkten die Zustimmung der Kommissionsmehrheit. Für die Ausarbeitung der zweiten Hälfte des Gesetzes, welche in der Hauptsache eine Konsequenz der ersten bildet, mußte zunächst das Schicksal des Bundesgesetzes über Schuldbetreibung und Konkurs abgewartet werden. Die nöthigen Anordnungen sind getroffen, daß der ganze Entwurf zu der Revision des Banknotengesetzes rechtzeitig festgestellt wird, um der Bundesversammlung in der nächsten Session vorgelegt zu werden.

Als Kundgebung an den Bundesrath -in Sachen der Reform des Bankootenwescns ist eine Eingabe der Commission du
commerce de la Chaux-de-Fonds, unterstützt von der Société d'émulation industrielle und der Société des fabricants d'horlogerie à la Chauxde-Fonds zu verzeichnen, in welcher auf verschiedene in den dor-

856 tigen Gegenden empfundene Uebelstände der jetzigen Geld- und Notenverhältnisse aufmerksam gemacht und zu deren gründlicher Abhülfe, in Anlehnung an frühere Verlautbarungen aus Handelskreisen, die Schaffung einer mit dem Noterimonopol ausgestatteten schweizerischen Landesbank befürwortet wird. Dieser Gedanke ist auch in der zur Begutachtung des Revisionsentwurfes einberufenen FachkommissioQ wiederholt und nachdrücklich betont worden und es hat sich auf eventuelle Anfrage die Mehrheit der Kommission zu Händen des Bundesrathes für eine Zentralisation des schweizerischen Banknotenwesens ausgesprochen.

Der Bundesrath glaubt jedoch, nachdem dießbezügliche Anregungen in den Käthen wiederholt ablehnend beschieden worden sind, seine volle Aufmerksamkeit in erster Linie den möglichen Verbesserungen auf Grund oder bestehenden Verhältnisse durch Revision des Banknotengesetzes zuwenden und die Initiative zu weitergehenden Reformen und einem Verlassen des bisher geltenden Systems der Bundesversammlung überlassen zu sollen.

Inspektionen. Beziehungen zu den Banken.

Rekurse und grundsätzliche Entscheide.

Die beigefügte Tabelle IV bringt die übliche t Uebersicht über die im Laufe des Berichtsjahres bei den Emissionsbanken und den Depositenämtern vorgenommenen Inspektionen und deren Ergebnisse.

Zu Ausstellungen haben dieselben keinen Anlaß geboten.

Die Beziehungen zu den Banken waren normal. Die Rechnungsausweise gingen in der Regel rechtzeitig ein. Dem Wunsche des Inspektorats, die Wochensituationen frühzeitig genug zu erhulteo, um die Zusammenstellung am Dienstag der darauf folgenden Woche veröffentlichen zu können, ist von den Banken nach Möglichkeit nachgekommen worden. Die Rechuungsausweise entsprechen im Allgemeinen den bestehenden Vorschriften und den Anforderungen der Uebersichtlichkeit und Klarheit. Bei der Vielgestaltigkeit des Geschäftsbetriebes und der Verschiedenheit der Geschäftsbehandlung der schweizerischen Emissionsbanken und den Wandlungen, welchen Betrieb und Behandlung unterworfen sind, können Aufschlußbegehren und Weisungen über spezielle Punkte, zumal in den spezifizirten Jahresrechnungen, nicht vermieden werden. Die Banken haben, wie bisher, so auch im Berichtjahre die verlangten Aufschlüsse bereitwillig ertheilt und sind den ertheilten Weisungen bereitwillig nachgekommen.

Tabelle IV.

Banknolen-Kontrole.

i

Zu Seite 856.

Resultat der Inspektionen bei den Emissionsbanken und den kantonalen Depositenämtern im Jahre 1889.

Deckung von 60 °/o der Emission. (Art. 12 des Gesetzes.)

VVecliselportefeuille.

Wertlischriftenhiuterlage.

Baardeckung: 40°/o der Zirkulation.

Banken.

Datum der Inspektion.

Emission.

(Art. 10 des Gesetzes.)

Zirkulation.

Gold.

Schaffhauser Kantonalbank Thurgauische Kantonalbank Thurgauische Hypothekenbank Banque cantonale fribourgeoise Banque populaire d e l a Gruyère . . . .

Crédit Gruyérien Banque cantonale vaudoise Banque cantonale neuchâleloise Kantonal-Spar- und Leihkasse Luzern . , .

Kantonale Spar- und Leihkasse Nidvvalden .

Obwaldner Kantonalbank Aargauische Bank Basellandschaftliche Kantonalbank . . . .

Solothurner Kantonalbank Banque de Genève Banque du commerce Zürcher Kantonal bank Bank in Zürich Bank in Basel Banque commerciale neuchâteloise . . . .

Caisse d'amortissement de la dette publique Crédit agricole et industriel de la Broyé . .

Bank in Schaff hausen St. Gallische Kantonal bank Appenzell A. Rh. Kantonalbank Bank in St. Gallen Toggenburger Bank Bank in Luzern Brsparnißkasse des Kantons Uri Banca della Svizzera italiana Banca cantonale ticinese Graubündner Kantonalbank Glarner Kantonal bank Kantonalbank von Bern

8.

9.

9.

14.

10.

15.

16.

29.

5.

5.

6.

12.

13.

14.

2S./26.

27./2S.

3./4.

2./3.

16./17.

18./19.

24.

25.

30.

31.

1.

13./14.

io.

18.

20.

22.

23.

5.

6.

13.

Mai ·n n 7)

·n n ·n 11 Juni

n n ·n ·n ·n n

·n Juli ·n ·n n n T)

n August

;

September Oktober ,, November Dezember

1,500,000 1,500,000 1,000,000 1,000,000 300,000 300,000

10,000,000 3,000,000 2,000,000 500,000 500,000 4,000,000 1,500,000 4,000,000 5,000,000 20,000,000 18,000,000 12,000,000 16,000,000 3,900,000 1,500,000 800,000 1,500,000 8,000,000 3,000,000 8,000,000 1,000,000 4,000,000 500,000 2,000,000 2,000,000 3,000,000 1,500,000 10,000,000

1,486,050 1,483,100 997,800 983,200 298,300 299,350 9,492,650 2,805,800 1,987,750 497,100 497,550 3,935,450 1,462,250 3,977,550 3,860,050 16,147,300 17,943,750 11,948,550 15,471,150 3,264,700 1,441,850 794,850 1,486,900 7,920,050 2,981,000 7,955,950 992,750 3,977,850 499,300 1,989,250 1,981,900 2,993,200 1,500,000 9,882,050

Silber.

560,000 40,000 250,000 350,000 400,000 400,000 120,000 120,000 4,000,000 1,125,000 75,000 800.000 200^000 200,000 1,350,000 250,000 600,000 1,150,000 450,000 1,850,000 150,000 6,500,000 200,000 7,000,000 200,000 1,800,000 3,000,000 5,600,000 700,000 1,075,000 600,000 320,000 600,000 800,000 2,400,000 950,000 250,000 2,060,000 1,000,000 400,000 1,300,000 300,000 200,000 800,000 800,000 1,200,000 600,000 4,000,000

Zentralstelle.

Totali

DiskontoSchweizerWechsel.

Wechsel auf das Ausland.

Wechsel mit Faustpfand.

Total.

Nominalwerth.

Bundesräthl.

Schatzungswerth.

Kantonsgarantie, idem

600,000 600,000 400,000 400,000 120,000 120,0|00 4,000,0,00 1,200,000 800,000 200,000 200,000 1,600,000

643,000 668,000 198,800 195,000

600,790 621,240 180,060 181,350 Kiintonsgarantie.

idem idem idem idem idem idem idem

600,000 1,600,000

411,042

429,683

2,000,000 6,700,000 7,200,000 4,800,000 6,300,000 1,486,042 600,000 320,000 600,000 3,200,000 1,200,000 3,489,683 400,000 1,600,000 200,000 800,000 800,000 1,200,000 600,000 4,000,000

Kantonsgarantie.

8,014,562 9,245,626

155,668

1,122,775 5,228,300

9,293,005 14,473,926

215,000 26,505

6,837,803 7,937,160 937,180

10,185,077 15,591,907 4,414,807

Kantonsgarantie.

3,347,264 7,439,747 3,451,122

Kantonsgarantie.

517,000 1,055,900

480,810 006,590 Kantonsgarantie, idem

4,060,994

195,429

2,816,450

7,072,873 644,000 2,725,000

600,920 2,421,850

1,691,000 1,400,000

1,201,630 1,229,200

Kantonsgarantie.

Kantonsgarantie, idem idem

B e m e r k u n g . Die obigen Zahlen enthalten nur die Bestände der Hanptbank, ohne Herbeiziehnng derjenigen der Zweiganstalten.

Kantonale Depositenämter.

Die Untersuchungen wurden vorgenommen: Am 9. Mai bei dem thurgauischen, am 26. Juli bei dem freiburgischen, am 30. Juli bei dem schaffhausischen, am 15. August bei dem st. gallischen, am 19. ^September bei dem luzernischen und am 24. Oktober bei dem tessinischen Depositenamt. Die Verifikation des Titelbestandes und die Prüfung der Anlage und Haltung der Kontrolen gaben zu keinen Aussetzungen Veranlassung.

Zentralstelle der Konkordatsbanken.

Die am 3./4. Juli vorgenommene Inspektion ergab die genaue Uebereinstimmung der Buchsaldi mit den Effektivbeständen. Der Effektivbestand war zusammengesetzt aus: Fr. 1.700,000 in Gold, Ì m . , w L , nn nnn ,, 700,000 in Silber, / iotal *r" [MUU.uuu.

857 Rekurse, Beschwerden und Reklamationen von oder gegen Emissionsbanken sind im Berichtjahre keine vorgekommen und es war keine Veranlassung zu grundsätzlichen Entscheiden seitens des Bundesrathes vorhanden. Einer Vorstellung der Konkordatsbanken an das Finanzdepartement ist in dem Kapitel ,,Defekte Noten" Erwähnung gethan.

Personelles.

Das Inspektorat hat auch im Berichtjahre einen Beamten durch den Tod verloren : Herr Johann Uli'ich Zaugg von Bern, seit 1882 Kanzlist der Banknotenkontrole, ist nach längerer Krankheit am 17. Dezember 1889 verstorben. Die Stelle wurde sofort zur Neubesetzung ausgeschrieben.

s Als Kanzleigehülfe ist mit Anfang des Berichtjahres Herr Hans Kempf von Seedorf, vorläufig provisorisch, angestellt worden.

Im übrigen Personalbestand ist keine Aenderung eingetreten.

Die stetige Zunahme der laufenden Geschäfte, die bis in die Einzelheiten nöthige Kontrole bei der Banknotenanfertigung, welche verhältnißmäßig große Dimensionen annimmt, und die dem Inspektorat zugewiesenen präparatorischen Aufgaben lassen jedoch eine Vermehrung der Arbeitskräfte für die nächste Zeit in Aussicht nehmen.

4. Staatskasse.

Der Gesammtumsatz der eidgenössischen Staatskasse belief sich im Berichtjahr auf: in Einnahmen Fr. 213,603,120. 74 in Ausgaben ,, 210,111,258. 64 Total

Fr. 423,714,379. 38

gleich einem monatlichen Durchschnitt von . Fr. 35,309,531. 61 oder gleich einem täglichen zu 300 Tagen berechnet von ,, 1,412,381. 26 Nach Abzug der durchlaufenden Posten verbleibt ein Gesammtumsatz von Fr. 333,894,160. 80 Im Vorjahre betrug derselbe .

.

. .

Vermehrung

,, 259,281,920. 74 Fr.

74,612,240. 06

858 Unter diesen Umständen genügt das Kassapersonal, welches seit 1876 unverändert geblieben, zur regelmäßigen Bewältigung des Dienstes nur vermittelst Inanspruchnahme der meisten Angestellten außerhalb der Büreauzeit und es muß daher auf Anstellung eines dritten Gehülfen Bedacht genommen werden.

Werthschriften und Speziaffonds.

Wie in den Vorjahren verweisen wir bezüglich dieser Valoren a,uf die detaillirte Darstellung unter der Abtheilung Finanzkontrole.

Die gegen Unterpfand versicherten Anlagen geben zu keinen Bemerkungen Anlaß; Kapital- und Zinszahlungen erfolgen regelmäßig. Verluste sind keine zu registriren.

Wechsel.

Der Stand des Portefeuille war folgender: am 1. Februar ,, 1. März ,, \ . April ,, 1. Mai ,, 1. Juni ,, 1. Juli ,, 1. August ,, 1. September ,, 1. Oktober ,, 1. November ,, 1. Dezember ,,31.

,,

1889 .

,, .

,, .

,, .

,, .

,, .

,, .

,, .

,, .

,, .

,, .

,, .

.

.

.

.

.

.

.

.

,, .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. Fr.

. ,, . ,, . ,, . ,, . ,, . ,, .

. . ,, . ,, .

. ,,

1,841,175. 07 2,548,532. 77 2,918,000. 1 7 3,144,641. 3 0 2,749,378. 16 2,605,129. 61 2,576,694. 45 8,672,992. 77 7,739,555. 30 10,344,795. 01 9,682,885. 88 12,725,488. 0 5

Verluste sind ebenfalls keine zu notiren.

Einlösung alter Banknoten.

Die Einlösung alter Banknoten belief sich auf Fr. 132,298. 65, worunter diejenigen neuen Typs der alten Solothurner Bank in einer Summe von Fr. 67,500 begriffen sind; es verbleiben somit von solchen Noten nur noch Fr. 64,700 irn Verkehr.

Alte Noten anderer Banken langen seit einiger Zeit nur noch in sehr geringen Quantitäten ein.

859 RUckzug und Auswechslung von Münzen.

Der Rückzug von alten Nickelmünzen nimmt je länger je mehr ab. Im Berichtjahr betrug der Eingang: 20,000 Zwanzigrappenstücke = 30,000 Zehnrappenstücke = 40,000 Fünfrappenstücke =

Fr. 4000 ,, 3000 ,, 2000 Total

Fr. 9000

oder Fr. 8000 weniger als im Vorjahr.

Die Auswechslung von Silberscheide- und Billonmünzen erzeigt im Eingang und Ausgang eine Ziffer von Fr. 1,842,612. 94, repräsentirend 1622 Postsendungen; hierin sind aber die fortwährenden Austausche an der Kasse selbst nicht begriffen.

Die Abschiebung überflüssiger fremder Silberscheidemünzen wird regelmäßig fortgesetzt; es ergeben sich folgende Zahlen: 1889.

1888.

Fr.

Fr.

französische Geldsorten . . .

80.0,000.

1,500,000 italienische ,, . . . 1,900,000 2,100,000 Eine sehr beträchtliche Verminderung erzeigt sich bei den französischen Münzen, wie dies übrigens in unserm vorhergehenden Berichte angedeutet worden war.

Zu Anfang des Jahres 1889 theilte uns Frankreich mit, daß in den verschiedenen französischen Tresorerien Fr. 1,853,000 schweizerische Silberscheidemüüzen sich angehäuft finden, welche die Regierung gemäß den Vorschriften des lateinischen Münzvertrages zurückzusenden wünsche. Behufs Vermeidung des raschen Rückflusses einer so bedeutenden Summe wurde die Vereinbarung getroffen, daß der Rückzug im Austausch gegen franzosische Münzen stattfinden solle. Es darf angenommen werden, daß die Operation in l*/2 Jahren vollendet sein werde. Unterdessen geht aber die Staatskasse des Vortheils verlustig, den Mandatverkehr mit Frankreich durch Delegationen auf das französische Schatzamt begleichen zu können.

Eine Retoursendung an Frankreich im Betrage von Fr. 50,000 enthielt unterwichtige silberne Fünffrankenstücke.

Anderseits hatte Italien beabsichtigt, den Gegenwerth der diesseitigen Retoursendungen von Silberscheidemünzen in silbernen Fünffrankenstücken zu leisten und dagegen die ihm vom Mandat-

860 verkehr zukommenden Saldi gemäß dem Vertrag von Lissabon in Gold zu verlangen.

Auf erfolgte Intervention Seitens der Oberpostdirektion wurde nach einer einmaligen Sendung von Fr. 300,000 auf dieses Begehren verzichtet: Indessen reichen die abgeschobenen Silberscheidemünzen zur Deckung der- italienischen Guthaben, doch nicht hin, da die Zahlungen in Gold im ßerichtjahr auf Fr. l,30ü,000 sich beliefen.

Kassabestände auf Jahresschluß.

Baarschaft der H a n d k asse Fr. 2,974,228. 92 R e s e r v e k a s s e (Gewölbe): 1) Zur Umprägung bestimmte Schweiz. Fünffrankenstücke Fr. 775,000 2) Umgeprägte Schweiz. Fünffrankenstücke ,, 100,000 3) Silberscheidemünzen. . . ,, 530,000 4) Billonmünzen ,, 215,000 D e p o t k a s s e : Gold .

,,

1,620,000. --

,,

9,000,000. --

Fr. 13,594,228. 92 5. Münzverwaltung.

Von den zur Prägung veranschlagten 100,000 Zwanzigfrankenstücken, 200,000 Zweifrankenstücken und 200,000 Einfrankenstücken kamen die beiden letztern Sorten nicht zur Ausmünzung, aus Gründen, die im allgemeinen Theil unseres Berichtes über das Münzwesen des Nähern angegeben sind. Dagegen wurden auf dem Wege des Nachtragskredites zur Emission bewilligt: 500,000 Fünfrappenstücke, 500,000 Einrappenstücke, und statt der büdgetirten 100,000 silbernen Funffraukenstücke konnten, weil die Prägung von Scheidemünzen unterblieb, 225,000 solcher Stücke in neue umgearbeitet werden.

Für die Prägung der Zwanzigfrankenstücke kamen abermals, in Ermanglung genügender Einrichtungen zur Selbstfabrikation, aus Genf und Brüssel bezogene vorgearbeitete Plättchen zur Verwendung, deren Kosten franko Münzstätte auf Fr. 20.19 6 /io per Stück zu stehen kamen. Nur bei den beiden erstmaligen Prägungen, in 1883 und 1886, war das Metall etwas, jedoch nicht erheblich, billiger.

861 Gleich vorgearbeitetes Metall wurde zur Anfertigung der Fünfrappenstücke, zum Preise von Fr. 4. 65 per Kilo, verwendet, wogegen für die Einrappenstücke die Zubereitung des Metalles in der Münzstätte selbst bewerkstelligt werden konnte.

Der Fabrikationsausweis über die Metalle stellt sich wie folgt : ZwanzigfrankenstUcke.

·Gewicht des angekauften Goldes à 9/io Vorrath von 1888

kg. 646.5834 ,, 0.5*85 kg. 647.1319

Gewicht der abgelieferten Stücke Vorrath laut Inventar Abgang, zu Proben verwendet 6/io °/oo

kg. 644.8850 ,, l .3170 ,, 0.4299 kg. 647.181»

Flinfrappenstücke.

Metallvorrath Ankauf von Plättchen

kg.

,,

49.490 999.040

kg. 1048.630 Gewicht der geprägten Stücke Vorrath von Plättchen

kg. 1000.865 ,, 47.666 kg. 1048.580

EinrappenstUcke.

Gewicht des eingeschmolzenen Kupfers . . . . . kg. 722.ooo ·n D -n Zinnes ,, 30.4oo ·n

,,

-a

-n

-

von Rappenmetall

Zinkes

.

,,

kg.

Gewicht der geprägten Stücke Vorrath laut Inventar Fabrikationsabgang l,» °/o

7

-n

-«<">

370.766 1130.765

kg. 751.468 ,, 358.0*2 ,, 21.240 kg. 1130.766

Bundesblatt. 42. Jahrg. Bd. I.

59

862 Werthzeichenfabrikation.

Wie bekannt, umfaßt diese seit zehn Jahren in der Münzstätte eingerichtete Fabrikation das Gummiren, Schneiden und Perforiren sämmtlicher Postmarken. Gegenüber dem Vorjahre in einer Zahl von 1074/io Millionen Marken wurden im Berichtjahre 120 Millionen solcher Werthzeichen an die Postverwaltung abgeliefert. Diese Fabrikation erzeigt somit eine abermalige sehr bedeutende Zunahme, so daß wir in nicht ferner Zeit in die Notwendigkeit versetzt sein werden, diesen Geschäftszweig in ausgedehnterem Maßstabe zu betreiben und zu diesem Zwecke auf Erweiterung der Räumlichkeiten: Bedacht zu nehmen.

Nebenarbeiten.

Größere Nebenarbeiten übernahm die Müüzstätte für die Centralverwaltung der Stadt Zürich durch die Prägung von 500 silbernen, zu Prämien für das dortige Knabenschießen bestimmten Medaillen und für die ökonomische Gesellschaft des Kantons Bern durch Anfertigung von 80 Stück Verdienstmedaillen in Silber und Bronze.

Daneben erstellte die Anstalt Kontroimarken, Jetons etc. in Kupfer und Messing, Siegel und Farbstempel für die Bundeskanzlei und die Zollverwaltung, sowie auch Taxwerthstempel für die Postverwaltung.

Falsche MUnzen.

Im Berichtjahre gelangten nur wenige Fälle von Falschmünzerei zur Kenntniß der Direktion. Dieselben betrafen gegossene schweizerische E:n- und Zweifrankenstücke, welche Sorte von Falsifikaten ihrer leichten Erkennbarkeit wegen als ungefährlich zu bezeichnen ist.

Personelles.

Im Bestände des Personals der Münzstätte trat keine wesentliche Veränderung ein. Das Arbeiterpersonal bestand auf Ende des Berichtjahres aus 10 Männern und 3'Frauen, gegenüber 12 Personen auf Ende des Vorjahres.

--5- (ett-f:

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Bundesrathes an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1889.

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Bundesblatt

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Feuille fédérale

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Jahr

1890

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

14

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

05.04.1890

Date Data Seite

813-862

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10 014 740

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