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des

Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betreffend Nachtragskredite sur das Jahr 1871.

(Vom 23. November 1871.)

Tit. l Wir haben die Ehre, Jhnen nachfolgende Rachtragskreditbegehren für das lausende Jahr zur Genehmigung vorzulegen.

Reiter Abschnitt.

Allgemeine Verwaltungskosten.

Bundeskanzlei.

E. 2. c.

literarische A n s c h a f f u n g e n .

.

.

Fr. 200

Die Mehrausgabe beruht auf einer außerordentlichen Anschaffung zum Austausch gegen gleichartige Verossentlichungen, welehe das Ansland uns zugehen lässt. Es ist das Sammelwerk: Allgemeine Veschreibung und Statistik der Schweiz," wovon sur den angegebenen Zwek je 30 Exemplare bezogen und znni grössten Theil verwendet wurden.

E. 2. d. Schreibmaterialien .

.

.

. Fr. 1000 Schon seit Jahren war dieser Kredit kaum ausreichend, wie des Mähern in der Botschaft zum Voranschlag für 1872 dargelegt ist. Dass

997 nnn der Bedarf au Büreaumatertalien besonders bei der Bundeskan^lei. beim Militärdepartement uud beim Finanzdepartement durch di^ Ereignisse von 1870/71 ebenfalls, und ^war in hohem Masse beeinflusst wurdet ist selbstverständlich. Aueh die Sizungen der Bundesversamm.

lung und ihrer Kommissionen wirkten ans den Verbrauch in nicht unerheblicher Weise.

Das Militärdeparlement hat bis Ende Oktober bezogen für

Fr. 2,538. 57

Das ^ i n a n ^d . p a r t e m e n t (inbegrissen die Staatskasse) ,, 772. 95 Die Bundesversammlung .

.

.

. ,, 924. 20 gegen .Fr. 2123. 95, Fr. 7l 3. 4l) und Fr. l 201. 23 im ganzen.

Jahr 1870.

Der ^esammtverbraneh auf Ende ..Oktober beträgt ^r. 7,374. 50.

E. ..... k. B e l e u eh t n n g u n d H e i z u u g .

.

. Fr. 4.500

Die ..ngewohulich lang.. Dauer des Winters 1870^187.1 und die ausserordentliche Hohe, ans welehe während des Krieges die Kohlenpreise Bestiegen sind, was auch auf die Holzpreise in empfindlicher Weise rükwirkte, sind die Hauptursachen, welche nns zu vorliegendem Gesuche nothigen. Während in den lezten Jahren die Breise für Flammkohlen.. wie sie für unsern Bedars dienlich sind, aus Fr. 1. 60 --1. 65 per Rentner heruntergegangen waren, mussten im Verlaus des Winters bis ^u ^r. 2. .^5---2. 60 bezahlt werden. Dazu kam mit dem frühen Eintreten der kalten Witterung auch eine baldige Erschopfung unserer ohnehin beschränkten Vorräthe, so dass schon im Lause Dezembers bedeutende ...lnsehassungen erfolgen mussten (sur Fr. 1386. 10) die jedoch erst im Januar bezahlt werden konnten und also auch in die diesjährige .Rechnung gesallen sind. Der Gesammtbedarf des tezten Winters belies sich, abgesehen von einigen noch vorhanden gewesenen Vorräthen, aus 1750 Zentner.

^iezn kommt noch in Folge des srühern Beginns der diesjährigen Wintersession der Bundesversammlung ein bedeutend grosserer. Gasverbrauch, der auf beiläufig Fr. 500 zu veranschlagen ist.

E. .^. b..

Verschiedenes

.

.

.

.Fr.

1000

Die bisherige Ausgabe beträgt ^r. 3073. 95, der Kredit Fr. 2500.

Das Mehr gegenüber andern Jahren beruht aus dem Umstande, daß wegen andauernder Krankheit .^es Jnhabers der betreffenden Stelle^ außerordentliche ...tushilse für den Weibeldienst, und zwar in solchem Ma^ in Anspruch genommen werden musste, dass dadurch bis Ende Oktober ^ine ...luslage von Fr. 1415 erwachsen ist.

Bitter ^schnitt.

^.epartewente.

politischem Departement.

A. .^. Schweizerische G e s a n d t s e h a s t in F l o r e n z Fr. 7,000 Wir ermächtigten nnterm 23. Angnst das politische Departement, dem Hrn. Minister Vioda^den nothigen Vorschuß süx seine Uebersiedlun^ nach Rom z..t leisten. Vorläufig wurden ^ ihm Fr. 2000 ausgerichtet, und nach seinen Angaben werde.. sich die daherigen Kosten ans ^r. 7000 .belaufen, wofür ein Raehtragskredit verlangt werden ^mnss.

A. 8.

E i d g e . i o s s i s c h e R e p r ä s e n t a n t e n und

Kommissarien

Fr. 13,000

A..is diese Rubrik fallen ansserordentlieherweise zunächst Fr. 12,500 ^. di^ schweizerische Gesandtschaft in Varis, sodann Fr. 1829. 50 Vergütung an Hrn. Minister Bioda für seine Auslagen ini Hessin, und einige andere hinzugekommene Kommissariats- und Delegationskosten, ...^l..^ die Gesammtansgabe aus Fr. 16,300 erhohten, so dass nach

.A.^zug des Büdgetl.redites ^von Fr. 5000 ein Er^edent zu deken ist im

^tra^e^v^n^r.^ 11,300, .velche Summe behuss Dekung abfälliger n^ ^u^bestreitender Ausgaben ^aus Fr. 13,000 erhobt wird.

S p a r k a s s e in Rh.o n .

.

.

. Fr. 3,000

V^r t 848^ hatte die ^rsparni^asse von R^on in ^olge elner Ka^ ^i.ta^bextragu^g ein Guthaben auf Benedikt Je a n n i n, in l^ .Iacob^; ^ belief. steh ^auf ^ die Summe von. .^r. 1100 alter Währung oder Fr. 1608. 70 Rp. neuer Wahrung. Da der Schuldner^ die ver^llenen Zinse nicht. entrichtete, so sah steh die Ersparnisskasse zur Bsaud^.ahnieauf die ^ur Sicherheit. der Sehuld h^pothezirten Jmmobilien ge.^oihigt. ^aeh Erledigung der Betreibung und nachdem der dem Schuldner angesezte geiezli^e Termin vollständig verstrichen war, ward ^ ...^rs^rnisskasse 1848 unter .^oschung ihres Guthabens in definitiven ^e^der^ihr ^ur Sicherheit versel^riebenen .Liegenschaften gesezt. Benedi^kt Jeanntn wurde bereits zur Räumung derselben gerichtlich aus-

^or^ert,^ als. die Gläubigerin 1851 dnr^ auf den damals streitigen ^ind .^er Gerichtsbarkeit des Dappenthales begründete Weisungen

^ ^ündesrathes^ ihre Vorkehren einzustellen genothigt ward. Durch ^en^am^ 8. Dezember 1862 ^wisehe.n Frankreich und der Schweiz ab^..h.l.ossenen Vertrag gelangten die der Erspartiisskasse angehorigen

^

^

Immobilien an Frankreich, und 1864 verli.ingte der Staat^rath de.^ Kantons Waadt Ramens. der Ersparnisse die Jntervention de.^ Bundesrathes, damit dieselbe zur Li^nidirung ihrer so lange virenthaltenen Rechte gelangen konne.

Der Bundesrath übermaehte diese Angelegenheit der schweizerischen Gesandtschaft zu Baris und wies dieselbe an, bei der französischen Regierung die Vollziehung der 1848 zu^ Gunsten der Ersparnisskasse ergangenen Rechtssprüche zu verlangen, auf Grund des Art. Vll des Vertrages von 1862, also lautend . ..Gegenwärtiger Vertrag thnt den^ Rechten keinen Eintrag, die zur Zeit der Ratifikationsauswechslung erworben sind und aus rechtsgültigen Verträgen oder endgültigen Berichtlichen Entscheiden, abgeschlossen oder erlassen zu Gunsten Dritter in de.: ^ Schweiz oder in Frankreich, hersliessen.^ ^..^.^.^e^anzo^^e Regierung vorerst ein von dem Schuldner vorgeschlagenes, gläubigerischerseits hingegen Verworfenes Vergleichsprojekt übermittelt, sprach sie sieh dahin ans. es handle sich hier um ein^ -.^...ivatrechtliche Reklamation, welche vor den E^vilgerichten verfolgt werden müsse. Der Bundesrath lud hieraus die waa.^tlä..dtsche Regierung ein, die Ersparnisskasse dazu zu bewegen, von den ^.anzosischen Geriehtsbehordeu die Vollziehung des gegen Jeanuin gefüllten ........theils zn ver.längen, unter Zusichernng jedoch, dass der Bundesrath, im Falle der Weigerung genannter Behörden, dieses Urtheil zu vollziehen, weitet Reklamationen aus diplomatischem Wege erheben . und jedenfalls di.^ Verluste, welche sie in .^olge des veränderten politischen Zustandes ihre.^ ^ .Eigenthums erleiden wurde, vergüten werde.

Die Ersparnisskasse begann ihre sehr langwierigen Rechtsvorkehren und beauftragte einen sranzosischen .Advokaten mit der Verteidigung ihres Rechtes. Während dieser Zeit häuften sich die .^..sen, und beim Anwachsen ^ der Unkosten genügte das mittlerweile keinen Ertrag abwerfende Jmmobil bald nieht mehr zur Dekung des Guthabens, und die Ersparnisse, anstatt ihr Recht strenge zu verfolgen, verkaufte,^ in der Fnrcht, Alles zu verlieren, ihre Liegenschaft um Fr. 1200. Der Verlust, den sie hiebei an Kapitalsaldo, Zinsen und Unkosten erleidet, belauft steh auf Fr. 3315. 30 Rp. Die genaue Summe. .ihrer ...üf Grundlage der vom Bundesrath zu wiederholten Malen gegebenen ^ustchernng an denselben
erhobenen Reklamation ist^noch nicht definiti.^ festgestellt; es haben in dieser Hinsicht Unterhandlungen zwifehe.. d^em .politisehen Departement und benanntem Etablissement begonnen . ..be.^ ^^r ..lauben schon vom gegenwärtigen Augenblik an einen SupplementarKredit von ^ .^^^(, ^^^u-^ ^u soll^^ d^r .o^ ...^..indesrathe ^estatten wird, ^.. ^^-i-^ Eventualitäten begegnen ^n konnen.

1000 ^e^rtement .^ ^nnern.

B. B e s o n d e r e A u s g a b e n .

2. k. L a n d w i r t s c h a f t l i c h e A n s s t e l l u n g in S i t t e n ^r. 6,000 Bereits unterm 7. August l. J. gelangte das Komite der roma-

nisehen landwirtschaftlichen Gesellschaft an das eidg. Departement des Jnnern mit dem Gesuche um einen Bundesbeitrag von Fr. 6000 zur

Dekung des der Gesellschastskasse aus der landwirthschastliehen Ausstellung in Sitten voraussichtlich erwachsenden Defizits. Das Depar-

tement glaubte indess, vorerst das finanzielle Ergebniss dieser Ausstellung abwarten zu sollen. Wiederholt wurde sodann jenes Gesuch mit Schreiben vom 4. November, unter Einweisung aus das der Gesellschastskasse aus besagter Ausstellung wirklich entstandene Defizit. Das Departement verlangte hierauf noch Belege, beziehungsweise Rechnungen, welche das .betreffende ..^..sizit tonstat^^ f o w ^ e Au.^....^ .^^...^..^ob .^.e .^...^ll^ fchaft nicht im ^alle sei, d^s Kassadef^it wenigsten.^ theilw...^. zucken.

Diesem Begehren entsprach das Konnte, indem es mit Schreiben .^.om 12,^17. ..^s .^ie. .^rl....gt..n Rechnungen einsandte und dieselben n^t^ .erläuternden Bemerkungen begleitete. ..^.lus dieser Rechnung ergibt sich,^ dass das Defizit die ^mme von Fr. 7.^79. 60 erreicht.

Wie in .den srühern Eingaben des Komites , ..^ird iu^. lezten Sehreiben als Hauptsache des Defizits der Verlust augegeben, welcher dux^h den ...lufsehub der im Jahr 1870 bereits in der Organisation be^risseu geweseneu Entstellung entstanden ist . .derselbe beläust sich, laut den Rechnungen a^f ^r. 3488. 63. ...lls weitere Ursache^.. des Desizits werden angeführt. der Umstand, dass^ die programmmässig ans^ gesezten Fr. 17,000 für Prämien (wovon Fr. l .^,000 Bundesbeitrag^ um ^r. 1593 vermehrt wurden, ^ie unvorhergesehenen Kosten von ^r. 2678 Reise^ und Taggelder der 69 Preisrichter, u^elehe l.^huss We.kung des Jnteresses an den Bestrebungen der Gesellschast ans san^mtlichen Kantonen und selbst aus dem Anslande einberufen wurden , endlieh^ di... schlechte Witterung, welche gegen den Ansgang der Ausstellung dem B^snehe derselben und den ^aherigen Einnahmen grossen Eintrag ^ethan hat.

Bei einer Gesa^nn.tausgabe oon ^r. 50,843. 83, wovon Brauten ^

16, 524. 83 ans ^as Jahr 1870, ^r. 34,51..) aus das Jahr 1871

entfallen, beläust sich das Gesammtdefizit nach dem neuesten Reehnnngs.^ ergebniss aus Fr. 7779. 60, wovon die Gesellsehast, nach eventueller Bewilligung des nachgesuchten Bundesbeitrags von Fr. 6000, immer-

hin ^r. 1779. 60 aus ^eigenen Mitteln ^u del.en hätte.

Jn Betragt, dass das fragliche Defizit hauptsächlich dur^a- Zu^ammentresseu ungünstiger Umstände verursacht ist, und d^ dh' land-

wirthschastliche Ausstellung in Sitten, infolge der lobens.^erthe^ finauz-

gellen Anstrengungen der romanischen landwirthsehastlieheu G^ellfehaft

^

100t

^itn Uebrigen als eine vollständig gelungene und^ für die Entwiklnng der schweizerischen Landwirtschaft erfpriessliche bezeichnet werden muss. beau..

^tragen^wir .

es sei dem Gesuch... genannter Gesellschaft zu entsprechen und auf Rechnung der Rnbrik Hl. B., B e s o n d e r e A u s g a b e n , 2. B e i t r ä g e ...n A r b e i t e n s c h w e i z e r i s c h e r V e r e i n e , zur Dekung des Defizits

der landwirthschaftlichen Ausstellung in Sitten ein Rachtragskredit von Fr. 6000 ^u bewilligen.

A b t h ei l u n g B a u w e s e n .

B. lll. 2. M o b i l i a r a n s c h a f f u n g und U n t e r h a l t Fr. 4,700 Wir haben bereits im Büdgetbericht pro 1872 angedeutet, dass wir aller Wahrscheinlichkeit

nach in den Fall kommen werden, für die

Rubrik ,,Mobiliaranschaffung und Unterhalt^ mit einem Rachtragskredit-

Begehren einzukommen. Dieser bei Abfassung jenes Berichtes schon vorgesehene ^all ist nun anch wirklich eingetreten, indem jezt schon der

.pro 1871 ausgesäte Kredit von Fr. 10,0^0 zur Bestreitung der bezüglichen Ausgaben um ein Erhebliches nicht mehr ausreicht und bis ^Ende des Jahres noch ^weitere Rechnungen einlangen werden.

W.e wir in unsern Büdgetberichten der lezten Jahre wiederholt

.betont haben, genügt .^er jährlich bewilligte Kredit von ^r. 10,000 kaum zur Bestreitung der dringendsten ordentlichen .^iusgabeu, und es . desshalb schon mehrmals und so auch in diesem Jahre der ^all vorgekommen, dass einzelne ^lusgabenreehnungen aus de^n Kredite des folSenden Jahres bestritten werden mussten.

Hiezu komu.t nnn auch der Umstand, dass in diesem Jahre ver- ^ schiedene ausserordentliche Ausgaben sich eingestellt haben, welche bei Ausstellung ^es Jahresbüdgets nicht vorgesehen werden konnten. Es

sind dies.

1) die Kosten der vollständigen Moblirung und Ausstattung des

Bureaus des eidg. ^berbauinspektors ^ 2) die Kosten der Änderungen in den .^okalien der eidg. Staatskasse nebst damit verbundenen Mobili arauschassungen (ein grosser neuer .Kassaschrauk ..e. ..e.), welche sieh behuss Einsührung einer wirksamen .Kassakontrole als nothwendig erzeigt haben (vide Bericht der Herren

Grandjean und Koehlin vom 24. Mai l87t, Bundesblatt Bd. ll, Seite 754, Ziff. 8.)

Jnsolge dieser ausserordentliehen, dnrch die Verhältnisse unbedingt geboten gewesenen Mehrausgaben bedürfen wir nun zur Bestreitung der für die Rubrik ,,Mobiliar^ bis zum Schlusse des Jahres noch zu machenden Zahlungen eines^ ..^achtragkredites im Betrage von Fr. 4700, den wir Jhnen hiermit zur Genehmigung empfehlen.

1002

^ ^nsti^ und ^oli^eide^rtement.

^. 6. U n v o r h e r g e s e h e n e s .

.

Fr. 12,516 ^ur Begründung fügen ^wir Folgendes ....ei : ..^aeh dem Anspruch des Krieges zwischen .Deutschland und Frankrei..^ wurde bekanntlich eine .gro.sse Anzahl Schweizer und deutsche genöthigt, Baris und Frankreich plozlieh und unter den ungünstigsten Verhältnissen zu verlassen. Alle Umstände zwangen zu einer aussergewohnliehen Hilfe von Seite des Staats zu Gunsten der zahlreichen Durstigen. Das Rahere hierüber ist bereits aus dem veröffentlichten ..Berichte des Herrn Minister ^ern in Baris (Bundesblatt 1870, Bd. lll, S. 569.) und aus unserer Botsehast vom 13. Dezember 1870 zux Begründung ver-

schiedener Raehtragskredite (Bundesblatt 1870, III, S. 1030^ hinlängl.^ bekannt. Die h. Bundesversammlung genehmigte den von uns eingenommenen Standpunkt und bewilligte bereits 50,000 Franken zu dem genannten Zweke.

Die Unterstüzungen konnten jedoch nicht mit Ende Dezember abgebrochen werden. Während der Belagernng von Baris und in Folge beunruhigender Vor.gäng.e in einzelnen Städten wurden noch viele Schweizer aus Frankreich verdrängt. Eine neue stürmische Flucht jedoeh trat ein naeh demAusbrueh des Bürgerkrieges in Baris. Diese neuen Ereignisse nothigten daher zu gleichen Unterstüzungen wie früher , die jedoch sast zur Halste aus ^dem Vorschnsse des Kredites pro 1870 gedel.t werden konnten , so dass nur noeh die oben erwähnte Summe zu deken bleibt.

Die ^..esammtansgaben für diesen Zwek betragen nun : Laut Hauptreehnung bis Ende. Oktober 1870 Fr. 24,074. 92

,, S.^lussrechnung ^bis Mitte April 1871 v.^m 17. Februar bis 30. Juni 1871 .

Basstvzinse ^e.

.

.

.

.

.

Untexstüzungen dureh Herrn Minister Kern

^

^, 16,876. 95 ,, 22,812. ...^ ,, 386. 10

^umma ^r. 64,150. 92 Davon sind gedekt durch die ..^..aatsreehnung pro

1870

.

.

. F r . 52,000. -

hievon ab sür andere

Zweke im Jahr 1^70 .

bleiben ausgegeben für

die flüchtigen Sehwe^er .

und bleiben somit durch

.^aeh.kredit ^ deten

a^b^erundet aus 12,516 Franken.

..

.

365. .

.

,

, 51,63^. --^ ^. 12,515. .^2

^

1003

vierter ^bs^nitt.

^e^al^.^waltungen...

^ilita^e.^all..^.

A. e. 3. Unterhalt der caserne in Thun Fr. 5,100 Das Areal hinter den Bferdstallungen der neuen .^ase....ne hat bloss eine Breite von 30 Fuss. Die Zirkulation mit Bferden und Fuhrwerken aus diesem beschränkten Raume ist daher äusserst schwierig und mit einigen weitern Uebelständen verbunden , welche dem angrenzenden Eigentümer Anlass zu Reklamationen gaben, über welche die Eidgenossenfchaft sich nicht hinwegsehen konnte. Das einzige Mittel, die bestehen-

den Uebelstände zu heben , liegt in dem Ankauf eines eirea 30 Fuß breiten und eirea 600 Fuss langen Streifens Land den Stallungen entlang. Dieses Terrain soll später dazu verwendet werden , um eine Strassenverbindung mit der Allmend herzustellen , welche ^Verbindung schon zur Zeit des Kafernenbaues projektirt wurde. Die Gemeinde Thun hat den ihr Anfallenden Antheil bis zu den Stallnngen bereits gemacht. Um die Strasse bis auf die Allmend fortseien zu konnen, bedarf es noch der.

Abtretung eines kleinen Landstreisens der Siegenthaler^sehen Bestzung ^ der Eigenthümer konnte jedoch bis jezt nicht dazu gebracht werden, den

ihm zngemutheten Antheil zu leisten.

Mit Rüksicht auf die daorts herrsehende Renitenz hätte man hiers^its noch Verschiebung des in Frage stehenden Ankaufes vorgezogen ; allein die^ Erbschaft Engemann , welcher das angrenzende Land an^ gehort , liess dasselbe parzellireu , um es zu Vaupläzen zu verwandeln. Bereits waren einzelne Stüke verkaust, als wir mit der Besizerin in Unterhandlung traten, und ohne den sofortigen Ankaus dieses Terrains hätten wir in Bälde aus die kleine Entfernung von 30 Fuß .oon unsern Vferdstallungen Gebäulichkeiten entstehen sehen , welche für die Militäranstalten nicht nur änsserst unbequem , sondern hoehst nachtheilig geworden wären.

Unter diesen Umständen glaubten wir, den Ankauf des mehrerwähnten eirea 20,000 Fuss haltenden Grundstükes nicht serner sistiren zu sollen. Etn-

sehliesslieh der stipulations- und Fertigungskosten ist dazu eine Summe von^r. 5100 erforderlich. Bezüglich des Vreises von 25 Et. per ^ müssen wir bemerken , dass darunter nicht anzukommen war , weil die Verkäuferin aus angrenzenden Bauplänen 1 Franken per ^ ^ gelost hat.

Einzig ^die Rüksicht , dass durch die .Anlage einer Strasse ihr übriges .^and an Werth gewinnen wird , hat die Erbschaft Engemann zu einer .namhaften Breisreduktion bewegen konnen. --- Die übrigen ^aufsbedin-

^1004 gungen, betreffend Strass^. ...n lage, wofür absichtlich kein bindender Termin eingegangen worden, sowie die Beseitigung der Düngerhausen bis zum 1. Jnni l .^72 verstehen sich von selbst. Di.^e leztern ^sind da, wo sie jezt stehen , wirklich Anstoss erregend, und es herrscht dort eine Unreinlichkeit, welche nicht länger geduldet werden darf.

^ol^ermaltn^.

.^. VIII. v e r s c h i e d e n e s .

.

.

Fr. 30,000

.^nr Begründung dieses Gesuches ist folgendes anzubringen .

Während des Krieges wurde eine Menge von Transitgütern über andere als die üblichen Zollstätten bezogen und wegen Mangels an nothigen Verfügungen Seitens der Eigenthümer der Zoll davon erhoben, der dann aber, nachdem der .Transit der betretenden Waaren deklarirt war, zurükerstattet werden müsste. Ebenso sin^ v.e.e Baarhinterlagen für ...^ransttgüter der Zollverwaltung desswegeu verfallen, weil dieselben in Folge der Verkehrshemmungen nicht rechtzeitig oder über ^gan., andere als die vorgeschriebenen Zollftätten ansgesührt wurden. Aus B.lligkeitsgründen müssen dieselben ebensalls z..rükerstattet werden. Mehrere der-

artige .^älle find je^t pendent.

Während in den normalen Jahrgängen 1868 nnd 186..) ^ie un-

richtig bezogenen und rükvergüteten Zolle nur mit ^r. 7122 und Fr. 6183 in den Ausgaben sigurirten, stellten sich dieselben bis Ende Oktober 1871 bereits aus Fr. 37,000, weitere Fr. 8000 sind seither theils entrichtet worden, theils steht deren Rükvergütung noch bevor, so dass einzig aus Zollrükvergütungeu in diesem Jahre eir.^a .^r. 36,000 salleu statt eirea Fr. 10.000, die beim Entwurf des Büdgets in Anschlag ge^.o.n^nen wurden.

Jm ^ernern musste das ^.lr provisorischen Aushilfe herbeigezogene Bersonal dieses Jahr bedeutend und andauernd vermehrt werden . zahlreiche Zollbeamte mussten von einem .^.rt zun. andern verseht werden, je nachdem sich der .Verkehr an diesem oder jenen. Grenzpunkte konzentrirt hatte. ^ Ra.h Beendigung des Krieges war mau sogar genothigt, in Gens und Basel den Nachtdienst einzurichten. um die Arbeit zu bewältigen.

^llles dies verursachte der Zollverwaltung erhebliehe Mehrausgaben auf der Rubrik ^Unvorhergesehenes^.

Für ausserordentliche ...lushilse wird sich die Ausgabe pro l 871 auch aus eirea Fr. 10,0.00 bezissern gegenüber Fr. 2000, die man bei Erstellung des Büdgets in Anschlag genommen hatte.

^ Ans andern Unterabtheilungen der Rubrik ^Unvorhergesehenes^ glaubt das Handels- und Zolldepartement Ersparnisse machen zu konnen , s^

dass das Rachtragskreditbegehren aus Fr. 30,000 gestellt werden kann..

^

1005

Zu bemerken ist schließlich, dass das vorliegende Rachkreditbegehren eine natürliche Folge ist des sehr erhebliehen Mehrertrags der Zolle ge^ genüber den im Budget porgesehenen Einnahmen. Die Mehreinnahmen des lausenden Jahres gegenüber dem Jahre 187l können mit Sicherheit

aus wenigstens Fr. 1,500,000 beziffert werden.

^ost^n.al.tltl^.

C. 1. C. u. D. B r o v i s i o n e n

.

.

Fr. 30,000

Unterem 15. Juli 1871 hat die Bundesversammlung für den Betrag von .

.

.

.

. F r . 240,000 für gesezliche Provisionen an d.e Beamten und Angestellten der Bostbüreau^ und Ablagen, deren Bestand nicht in das Budget von 187l ausgenommen , sondern srüh.^r von den Einnahmen in Vorabzug gebracht wor-

den, einen nachträglichen Kredit ertheilt. .^s erzeigt sich

nun aber, dass infolge der über Erwartung .gestiegenen Einnahmen der Bostverwaltnng auch die entsprechenden Provisionen einen hohern Betrag, und ^war sür 1871

etwa

.

.

.

.

.

.

.

.

erreichen werden , so dass die Vostverwaltnng sür diese Ausgabenrubrik einen weitern Kredit bedarf von .

.

,, 270,000 ,.

1. C. G e h a l t e s ü r d i e B o st b ü r e a n i. .

30,000 ^r. 8000

Die ordentlichen Gehaltausgaben sür die Vostbüreaur^ werden voraussichtlich aus dem sür si^e Gehalte ausgesehen Büdgetbetrag für 1871 von Fr. 1,630,000 bestritten werden konnen ; hingegen reicht dieser Ansaz nicht mehr aus, um eine weitere .Auslage ^u übernehmen, welche der Vostverwaltu..g durch Erstellung eines provisorischen speziellen Büreaus mit einer Anzahl. von Angestellten in Basel durch den Verkehr in Geldanweisungen aus Frankreich an französische Kriegsgefangene

in Deutschland vom September 1870 an bis Mär^ 1871 erwachsen ist.

Die dafür bestrittenen Auslagen betrageu beiläufig Fr. 8000, für deren definitive Verausgabung wir um Ertheiluug eines nachträglichen Kredites sür die Rubrik der Gehalte der Bostbüreaux^ (1..C.) von diesem Betrage hiemit einkommen , wobei wir bemerken , dass diese mit den. aussergewohnlichen Geldanweisungsdienfte des Jahres 1871 verbundenen Kosten dureh die aus diesen Mandaten bezogenen Tax^n nieht nur voll-

ständig gedekt sind , sondern einen in richtigem Verhältniss stehenden

Ertragsüberschuss ausweisen . welcher unter den Einnahmen an Ta^en von ausländischen Geldanweisungen begrissen und verrechnet ist.

^006 C. II. K o m m i s s a r e und R e i s e k o s t e n

Fr. 3,000

Die Ausgaben betragen bis Ende September 1^7^ Fr. 16,043. Rach Massgabe der bereits vorzusehenden Berwendungen, sowie der Ergebnisse der 3 lezten Monate des Jahres. ..870 werden im 4. Quartal 1871 noch erfordert beiläufig .

.

.

.

.

,

,

7,000. --

Fr. 23,043. --Büdgetansaz sur 187l .

Die Ausgaben haben betragen 1870 .

1869 .

. Fr. 20,000. -. ,, 19,925. 40 . ,, 23,046.90

Das Departement erachtet es in Betracht der allgemeinen Zunahme des Kassaverkehrs und insbesondere der Geldanweisungen für nnerlässiich , die Jnspektion der Bostbüreau^ hänsiger als früher durch Beamte vornehmen zu lassen, indem hierin ein wirksames Mittel gegeben ist, Unordnung in Führung der Kassen und für die Bostverwaltnng und

die Amtsbürgen naehtheilige Vorfälle rechtzeitig zu entdeken und zu verhüten. Es wird daher aus Ertheilung eines nachträgliehen Kredites von Fr. 3000 angetragen.

C. V. L o k a l m i e t h z i n s e .

Büdgetansaz sur 1871 .

.

. Fr. 42,000 . Fr. 2t6,000

Auf dieser Ausgabe sind die Einnahmen an Untermiethen bereits in Vorabzug gebracht. Rachdem nun infolge einer von den eidgenossisehen Rätheu ergangenen Anregung der Reehnungsmodus dahin geändert wird, dass wir den ganzen Bestand der Miethen in^.. Ausgeben zu tragen haben, Dagegen den ..Bestand der Untermieten in Einnahme (Rubrik 10, Verschiedenes) verneigen, so ist für den Betrag der Untermieten von .

.

.

eine. Erweiterung des Ausgaben kredits und nachträgliche

,,

42,000

Bewilligung ersorderlieh, Wodurch indessen das Ergebniss des Bostertrages in keiner Weise berührt wird , da die nämliche Summe wieder , wie erwähnt , im Einnehmen erscheint.

Fr. 258,000

^

^ C. VII. .......ran s p o r t k o st e n .

Das Büdget für 1871 erzeigt Ausgaben .

100.7

. Fr.. 226,000 . Fr. 3,570,000

Es kommen hinzu nach Bundesbeschluß vom 15. Juli 1871 die erstmals in Einnahmen und Ausgaben erseheinenden Beteiligungen der Postpserdhalter an den

Passagieren

.

.

.

.

.

.^

.

.^

274,000

. Fr. 3,844,000 Nachweis der Ausgaben für 1871 .

Vom 1. Jänner bis und mit 30. September find taut Vostreehnung verausgabt worden

.

.

.

Die Ausgaben für Oktober, November und De^ember 1871 müssen nach dem Verhältniss der nämlichen 3 Monate von 1870 veranschlagt werden^, unter Beifügung des Betresfnisses der Betheiligung der Postpferdhalter (^r. 63,452) und für neue Postkurse

(Fr. 21,664) auf beiläufig .

.

.

.

.

Fr.3,l26,224

,

,

943,776

Total der vorauszusehenden Ausgaben an Trans-

portkosten im Jahre 1871 .

Das Budget sezt nur ans

.

.

.

..

.

.

. Fr. 4,070,000 . ,, 3,844,000

Die Vostverwaltung bedars demnach eines nachträgliehen Kredites v o n .

.

.

.

.

.

Fr.

226,000

Diese Vermehrung der Transportkosten . ist zunächst der ausserordentlich starken Frequenz des Fremdenverkehrs in der Schweiz beizumessen, welcher in den Sommermonaten eingetreten ist und äußerst starke Beiwagenlieserungen ersorderte.

Jndessen kann dieser Vermehrung der Transportkosten vom Jänner

bis August 1871 von Fr. 408,215 eine Vermehrung des Ertrages an Vassagiertax^en von ^r. 442,208 gegenübergestellt werden. Jm Weitern hatte die Postverwaltung ^ wegen vorgekommener Futtertheurung für bezügiiehe Ausbesserungen an die Bostpserdhalter beiläufig Fr. 40,000 zu .oerwen.^en und wegen der von Seite von Postpferdhaltern ergangenen .Kündigungen der Führungsverträge neue -.- mit erhöhter Zahlung vex-^ bundene .--- Verträge abzuschließen.

Rach den bisherigen Rechnungsergebnissen des laufenden Jahres dürfte sieh folgender muthmasslicher Jahresabschluss herausstellen :

1008 Einnahmen beiläufig Fr. 11,228,760 --.. Budget Fr. 9,775,000 Ausgaben ,, ^ ,, 9,554,191 --- ., ,, 8,634,160 Ertrag sür 1871 Fr. 1,674,569 ,, Fr. 1,^0,840 Entschädignngsbetrefs^ niss für t 871 an die Kan^

tone^

.

.

.

. ,, 1,486,560 Ueberschuss beiläufig ,^r. t 88,009 Tele^a^e^e^l^^.

D. 1. G e h a l t e und ..... r^ ü t u n g e n . Fr. 90,000 D. II. R e^i s e n u.n d E ^ p e r t i s e n .

. ,, 4,000 Fr. 94 ,000 Diese Rachtragskredite sind eine natürliche Folge der kriegerischen Ereignisse des lezten Frühjahres un... der daraus sieh ergebenden, über alles Erwarten grossen und bei Ausstellung des Budget nicht voransznsehenden Vermehrung des Depeschenverkehrs, wie bei den einzelnen Unterrubriken näher nachgewiesen werden wird.

Bevor wir jedoch aus diese Einzelheiten eingehen , glauben wir vorausschiken zu sollen , dass troz der vorgesehenen Mehransgabe von Fr. 94,000 das Gesammtresultat der Rechnung ein durchaus l.esriedigende... sein wird , indem aueh die Einnahmen im gleichen Verhältnis..

zugenommen haben, wie ans nachstehenden Zahlen hervorgeht.

Die Gesammteinnahme der Telegr..phe..verwaltung sür das Jahr 1871 war aus ^r. 1 ,284,000 veranschlagt , hat aber schon mi.. Ende September dies^ ..^umme erheblich übersehritten, indem sie bis^ dahin

^irka Fr. 1,320,000 beträgt und bis Jahresende nach dem bescheidensten Voransehlage Fr. 1,500,000 erreichen wird.

Das ^.lusgabenbüdget von ^r. 1,284,000 wird durch einen in der Julisesfion bereits bewilligten Kredit von ^r. 74,000, sowie durch die .Bewilligung des gegenwärtigen Begehrens von Fr. 94,000 im Ganzen aus die ^umme von Fr. 1,452,000 gebracht ,^ welche sich indessen aus ^irka Fr. 1,387,000 reduzirt, weil der sür die Rubrik....^ "Rükzahlung an die Bundeskasse^ vorgesehene Kredit von Fr. 80,000 nicht erschopst wird , indem die der Bundeskasse schuldige Summe in Fo..ge des günstigen Rechnungsergebnisses des legten Jahres nur noch etwas zu

Fx. 14,000 beträgt.

Es darf somit ein Aktivsaldo von Fr. 1l3,000 mit aller ^cherheit in ^usst.^t gestellt werden.

^

1009 Der für die Budget . Rubrik 1 verlangte .^..chtragskredit von

^...90,000 bezieht sieh ausschließlich auf die Unterrubrik 4 ..Telegxaphenbüreaur^, und zwar nicht etwa aus die ständigen Gehalte, sondern nur aus diejenigen Ausgaben , welche durch die Grosse des telegraphischen Verkehrs unmittelbar bedingt werden.

Hieher gehören :

.

1. Die Rechnungsunterrnbrik 1, b, ,,Brovision der Hanpt^ und ^pezialbüreaur^. Jn unserm Büdgetbericht wurde hiefür unter Zugrunde-.

legung von 3,000,000 Depeschen .^ t Et. eine Summe von Fx. 30,000^ angesezt. Die Zahl dieser Depeschen be^.ug aber Ende September bereits 2,879,350, nnd es ist alle Ansicht vorhanden, dass dieselben bis Jahresende auf 4,000,000 anwachsen wird, was gegenüber dem Budget eine Mehrausgabe von Fr. 10,000 zur ^olge l..ai.

2.

Die Unterrubrik t , d, .,^rovisio..en der ^wischenbüreanr^ für

welche wir im Büdget Fr. 90,000 (900^000 Depeschen .^ 10 Et.)

vorgesehen hatten. Die Zahl dieser Depeschen war aber schon mit Ende September erheblich übersehritten und wird bis Jahresende nicht unter 1,330,000 bleiben, wodurch eine Mehrausgabe von Fr. 43,000 bedingt wird.

3. Die Provisionen .^er Bedientesten, in unserm Büdgetbericht unter

2, h mit Fr. 34,000 (680,000 Depeschen a, 5 Et.) aufgesührt. Auch

hier beträgt die Ausgabe bis Ende ..September bereits über Fr. 30,000 .

und steigt voraussichtlich bis Jahresende aus ^r. 40,000 , so dass das Büdget um ^r. 6000 erhoht werden muss.

4. Di.. Unterrubrik 2 , ^, ,, Provisionen der ^pe^albü^.an^ für das ^ertrag^n der Depeschen .^ Die im Budget l^iesür vorgesehene Summe von ^.r. l6,00^ ist schon übersehritten, in.^.em die aus 160,000 ange-

nommene Depeschenzahl bis Ende September 16 l ^690 beträgt. Bis

Jahresende dars ans 220,000 Depeschen un... in ^olge dessen aus eine .

Mehrausgabe von Fr. 6000 gerechnet werden.

5. Die Vergütung für Nachtdienst, welche im Büdgetberichte unter 3, a mit Fr. 6180 aufgenommen ist. Diese .Ausgabe hat dadurch eine erhebliehe Vermehrung erlitten , dass .^urch die Kriegsereignisse und die daherigen Verkehrsstörungen einzelne unserer Rachtdienstbüreau^ mit Arbeit überladen roaren und insolge dessen das Rachtdienstpersonal verdoppelt und verdreisaeht werden mnsste und zwar für die Dauer meh-.

rerer Monate. .Ebenso musste überall ständiger Raehtdienst angeordnet werden, wo sich grossere Truppenkorper oder ^ruppenkommando's befanden, sowie während dem Uebertritt der franzosischen Ostarmee an den sämmtlichen Eintritts- und Sammelpunkten. Znr Dekung dieser unvorhergesehenen Mehrausgaben bedarf es eines weitern Kredites von

Fr. 5000.

1010 6. Die Stellvertretung abwesender Beamten und Aushilfe wegen vermehrter Arbeit im Büdgetbericht unter 3, b und 3, c mit zusammen Fr. 41,000 aufgenommen.

Während den bereits oben erwähnten Ereignissen war die Verwaltung genöthigt , eine grosse Zahl geübter ..Beamten aus der ostliehen Schweiz nach dem Westen abzuordnen, welche dann auf ihren reaktiven Büreau^. wieder ersezt werden mussten. Ueberdies musste ans den Büreau^ der Westschweiz noch weiteres Anshilsspersonal, wo es gerade aufzutreiben war, beigezogen und verhältnissmässig gut honorirt werben.

Bei der langen Dauer dieser aussergewohnliehen Umstände entstanden so erhebliehe Kosten, dass der genannte Kredit von Fr. 41,000 schon mit Ende August erschopstwar und wir einen Rachtragskredit von Fr. 14,000 bedürfen, wovon ^x. 4000 ans Litt. b nnd Fr. t 0,000 ans Litt. c fallen.

7. Die Stellvertretung der Boten nnd Aushilfe ini Ausläuferdienst, wofür im Büdgetbericht unter 3, d ein Betrag von Fr. 1200 ausgenommen ist.

Eine Mehrausgabe in dieser Unterrubrik rechtfertigt sich durch die vorerwähnten Umstände, indem die Zunahme der Depeschenzahl und die Einführung ständigen Nachtdienstes auch eine ent^ sprechende Vermehrung des Ausläuserpersonals uothig machte.

Die Gesammtausgabe wird iusolge dessen die büdgetirte Summe um Fr. 1000 überschreiten.

8. Die Verlängerung der .Arbeitszeit kleinerer Büreau^ und versehiedene Vergütungen mit einem Büdgetansaz von Fr. t 080. (3, e).

Auf den sämmtlieheu kleinen Bureau^ der Westschweiz, welche in den Bereich der .^ruppenausstetlung sielen, musste zur Bewältigung der Arbeit voller Tagdienst und aus vielen derselben überdies noch theilweiser Nachtdienst (bis 12 oder 1 Uhr^ eingeführt .verden. ferner war es unerlässlich, den Beanuen der Hauptbürea.ix^ Gens, Lausanne, Renen....urg, Ehan^de.^onds und Bern, nebst der beigezogenen Aushilse noch verstärkte Diensttouren zu überbinden und dieselben aueh an den. Sonntagen ohne Ausnahme zur Arbeit anzuhalten.

Für diese Mehrleistungen konnten billigerweise angemessene Ent^ Schädigungen nicht verweigert werden, und es beziffern sieh dieselben ans die Summe von Fr. 5,000.

Die sür die Hauptrubrik I .,Gehalte nnd Vergütungen^ verlangten Raehtragskredite vertheilen sieh daher aus die verschiedenen Unterrubriken wie solgt .

1011

1)^ provision der Haupt- und Spezialbüreau..; .. t .^ .2) .3)

4)

,, ..

,, ^wifehenbüreau^ .,, Bediensteten .

,,

Fr.

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

,,10 ,, 5

,, Spezialbüreaui..

,, 10

5) Vergütung für Nachtdienst .

6) Ersaz abwesender Beamten .

.

und Aushilfe wegen vermehrter Arbeit 7) Stellvertretung und Aushilfe im Botendienst

8) Verschiedene Vergütungen

10,000 43,000 ^,000 ^,000 5,000 4,000 10,000 1,000 5,000

Total ^r. 90,000 Der für die Hauptrubrik H ,,Er^pertisen und Reisekosten^ nothige

Rachtragskredit von Fr. 4000 begreift in sich die Transportauslagen

und Taggelder derjenigen Beamten, welche nach Ziffer 6 hievor zur Aushilfe aus andere Büreaui. gesandt werden mnsst en, sowie die Transportanslagen des säm.ntlichen übrigen Anshilfepersaonls , wodurch sich

die erwähnte Mehrausgabe hinlänglich rechtfertigt, indem die Ausgaben

dieser Rubrik schon in den ersten 3 Monaten des Jahres die Summe von Fr. 7500 erreichten.

Schließlich wiederholen wir noch die Eingangs enthaltene Bemerkung, dass das allgemeine Rechnungsergebniss der Telegraphenverwaltung troz dieser bedeutenden Mehrausgabe gleichwohl ein durchaus befriedigendes sein wird.

. ^ H. R e g i e p f e r r e a n sta l t

.

.

.

.

Fr. 61,000

Jm Jahre 1870 sind von der Regieanstalt sür obigen Betrag Vserde an eidg. Stabsoffiziere verkaust worden, welcher Betrag an die Staatskasse abgeliefert worden ist. Das Kreditbegehren bezwekt daher die Rückerstattung jener Summe an die Regieanstalt, und würde von dieser verwendet werden zur Bezahlung von Fr. 46,265 an die Gren^ besezungsreehnung, welche im Jahre 18.^0 um diesen Betrag für damals gemachte Vserdankäuse Belastet wurde und der Rest von ^r. 14,835 zu weiterer Ergänzung des Bserdinventars , zu weleher der ordentliche Jahreskredit im Betrage von Fr. 25,000 nicht ausreicht.

.^

.I.

^ o n st r u k t i o n s w e r k st ä t t e .

.

Fr. 9,535

Obiges .^reditbegehren stü^t sieh auf Mehrbestellungen , die verlangte ^umme ist daher nur ein Vorschuß, der mit den entsprechend vermehrten Einnahmen wieder an die Bundeskasse abgeliefert^ wird. Die MehrBestellungen beziffern steh wie folgt :

Bunde.^I...^. .^h^. XXIII. Bd. III.

74

1012 17 10cra SMchlusseejle mit .-Bpïtat^ftûïejt .

1 4 I» -...affette mit, Bïoze nad) 3îotwegfn 1 (.-J5(,..jarfsi;.juzencaifyçn fur .Heuenburg . . ,, aiugrustung S« 10cm WtionSgeschûjen und ßoiffpn.3 .îetegraphenstangen .

Sr. 3,097 2,13->

1,339 2,500 460

Fr. 9,53i>

ßinet ..Sßeifung der h. S3unde8...erjammluug gemass haben wir un....ûber die Mittel jur Sckiing ber nachverlangten ©unime ausjunjeisen; sie fcetrâflt laut ber gegentoortigen Botschaft .

. gï. 56.1,551 in der JuHfesfion wurden bereit» Bewlaigt .

. ,, 713,500 Fr. 1,275,051 ·..Davon fallen : 1) auf die -.ppftörnoaftuna .

.

. Fr. 823,000 beeinflussen mithin das Budget nicht; 2) auf den Münzresetöefond .

. ,, 30,000

-- ,, 853,000

-öleiien «u dtken "fa. 42.2,051 Dieser Summe müssen hinzugefügt werben : lì ...Die 9tn(eihen8koften im Betrage von jirka .

800,000 134,700 2) -..Da« -öüdgetdefijit Kr. 1.356.751 9ln Einnahmen, welche nicht bereits im. diesjährigen 33üdget »orgesehen und berechnet sind, tonnen verjeigt werben : ..Sei d e r 3 ° f - B e r t t ) a t t u n ! 8 ' Bi8 Ende Otto....« d. J. ..jetrueen bie a-öfle . %r. 8,84O,OO(.> ©teilen fi-ch ttefellien in ton %wd ïej..e-i Monaten ourh nur aus bie §6he .>e.8 Siettage... b«8 ..Sotja'hteS oder in rund« (Summe auf .

.

.'

.

· ,, .1,600,000 toaS nach dem Bisherigen Bejuge ju {chliessen un-oed-tnktich angenommen werden darf, jo Bekommen ...gii eine ©efamnitieinn....^.! »en "gï. 10,440,000 Jm S8oron[cbt..g finfc raiwenommen ,, 8,900.000 gt. 1,540,000

^

1^

^ genügt mithin schon di.^e Summe, um die bereits bewilligten und noch zu bewilligenden .....achtragskredite zu deken.

Eine sehr erhebliche Mehreinnahme liefert aber auch di... T .. l eg r a p h e . . ver w a l t u n g - eine Mehreinnahme, die mit wenigstens Fr. 300,000 beziffert werden da^f. Außerdem werden die D e p o t z t n f e das ^üdget um etwa Fr. 100,000 überstehen. Sodann wird aus der . . . ^ r e n ^ b e s e z u n ^ ^ine ^kerstattun^ von mindesten^

Fr. ^00,000 Dessen.

^iehtverwendung von Krediten l.^mmt Anfalls vor, so namentlich auf den ^oste^ für Rhein- und ..^honekoxrektion , das Betreffniß wird ^..h auf etwa Fr. l 50-- 200,000 belaufen.

Resümire.. wir den diesjährigen Stand der Einnahmen und Aus^aben, so. gelangen wir zum Sehluß, daß die Verwaltungsrechnung nieht nur kein Defizit erzeigen wird, sondern dass selbst auch die diesjahri.^en außerordentlichen Ausgaben für Anpassung von Vetterligewehren im betrage von zirka Fx. 2,000,000 die. lausenden Einnahmen kaum un.i eine namhafte Summe übersteigen werden.

Man darf at^o in Betreff des diesiahr.i^n ^...hn.^^sresultat.^ vollkommen beruhigt seh^.

tteßapiiuCafion.

Mter ^.bschnilt.

·XOgmttnt ..Bertooltungetoflen.

Bûdgetïu&.,.i...en.

E. 2. C.

d.

f.

h.

SunitakanjUi.

Literarisch.- Anschassunaen, verwendet ·Schreibmaterialien, -.Beleuchtung und Heijung, Verschiedenes,

Sr.

200 1,000 4,500 1,000

·gì.

6,700

,,

23,000

*

Dritter Absdjnitt.

ìe-portrmentc.

A. 3.

.. 8.

|90Ut.fct)fS Pepartement.

@chi.öe.äerif(.he ©efandtsehaft in Flotenj, verwendet .

.Ke.prafentanten und Sommissarien, ,, ©.parkaffe in .Kcon, unöertoendet

.

. . 5 t . 7,000 ,, 13,000 ,, 3,000 Uebertiog Fr. 29,700

Ue&etttag Fr. 29,700 Bûdgehufertfen.

.Î3e.partement des ..tniurn.

B. 2. f.

8anbwtttljf<..jaftlidje 9lu8fteHung in ©Uten, unuerwcnbet

6,000

B. HI.

21 & t h é i l un g - . B a u w e s e n .

Mobilìaransdjasfung und Unterhalt, verwendet

4,700

^ufliz- und poliztibe-partment.

F;i 6.

.

UnBorI)etgefehene8, i n ..ßetwendung .

.

.

.

42,516

·öiertfr ^bfônitt.

Sticjittlüertealtungen.

IQUitürttcnoaltung.

A. e. 3.

5,100

Untethalt der Jlafetne in Shun, nicht »ett-oendet loUnrnoaltung.

B. VIII.

aSe.;fc.§tebene8, in .-Setwenbung

.

.

.

30,000

.

UtBerttog

gt. 88,016

.^....ertra^

.....^^.tru^ken.

C. I. C. ^ .^.

^,,l.C.

^

,,^

F....

^,01^

^ost^rn^l..^.

Brovistonen,

in ^.^^^dun^

Gehalte für die ..l^stbüreau^,

,,

.

.

.

Kommissare u n d Reisekosten ^okalmleth^inse, Transportkosten,

.,

.

.

.

,, ,,

.

.

^r.

.

^

30,000 .^.000 3,000 42,000 226,000

,,

.

,,

^

....

^

,, 30.^,^0^

^elegr^he^ern.....^^.

D.L

,,

--.

Gehalte und Vergütungen, in Verwendung Reisen und Expertisen, ,,.,...

.

. ^0,000 4,000

^

,, ^

^gie^serde^n^lt, grosstentheils verwendet

^

,, ^4,000 ,,

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e n d t m ^

,, .^,535 ^tal Fr. 5^,5.^

1017

Genehmigen ©te, ...Cit., bie eriuuette .Bïïpdjerung unfeter fcefondern Hochachtung.

B e r n , den 23. 9.o»em&er 1871.

3m .Kamen bea [chweiz. Burtbe3r...the8, .Det i Ö u u b e S p i t a f i d e n t : · Schenf.

-D« Sangler der (Sidgenosseuschast:
#ST#

Kreisschreiben

des

eidgenössischen Oberkriegskommissariats an sämmtliche mit dem Bezug der italienischen Militärpensionen betrauten kantonalen Behörden.

(Vom 1. Dezember 1871.)

Stit.l @eit dem .Srlaj, uiijeto Stxfulars vom 19. ©f-ptembet abhiti, betreffend ßegaltsatton deï Sefeeaefchciiie durch die italienische Gesandt; schast in Bein, haben Unterhanblungeit ·.wìsch-jn dell schraeiäerischen und italienischen SSehörden stattgefunbett, n>el4t- p folgendem Resultate geführt haben : i. ©ämrntlid)e SeBensscheiue und übrigen Akten zum Bezug der »orn neapolitantschen ...Dienste herrührenden .-ß'ettfteneft 6ebûïfen be* Segatisotion batch bie italienische ©efanbtsfhast in ...detti, dieselbe ist ta-ftet für .Pertftoiwn »Bii mtììa) unter Fr. 200 ; für solche ü&er §r. 200 tostet sie dagegen Fr. 5 ; für SEawffchetne werden nur §r. 3 ·gefordert.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betreffend Nachtragskredite für das Jahr 1871. (Vom 23. November 1871.)

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3

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48

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

02.12.1871

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996-1017

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