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des

schweizerischen Generalkonsuls in .Yokohama in Japan, (Hrn.

Brennwald aus Zurich), über das Jahr 1870.

(Vom 1. Januar 1871.)

An den hohen sch.veiz. Bundesrath.

Erster Theil.

1. Lage im Allgemeinen und Handelsgesezgebung.

Seit einer Reihe von Jahren, d. h. seitdem Japan den Fremden erossnet ist, hat dieses Land wohl kaum eine in politisier Beziehung so rnhige und friedliche Periode dur.hgemaeht, wie das nun soeben zu Ende gegangene Jahr 1870. Die im vorhergehenden Jahre durch Waffengewalt neubestätigte Oberhoheit des Mikado ist von keiner Seite angetastet oder bestritten worden , und die Regierung hat mit grosses Ernste daraus hingearbeitet , eine neue Ordnung der Dinge aus fester Grundlage herzustellen. Ein Varlement, das der Regierung in diesem Werke helfen sollte, hat sehon verschiedene Sitzungen in Ved gehabt, indessen kann man kaum sagen, dass dasselbe grossern Einfluss ans den Gang der Ereignisse ausgeübt habe, was einerseits der Art seiner Zusammensetzung nn.... andererseits der Neuheit dieser Regierungssorm sür die Japaner zuzusehreiben ist.

Die meisten, wenn nicht alle, der frühern unabhängigen Fürsten haben die Oberhoheit des Mikado sormlich anerkannt und von diesem dann die .^st..tigung als Gouverneure ihrer resp. Provinzen erhalten, als welche sie indessen beinahe so unabhängig wie früher sind.

41 Zu den grossern Werken, welche die japanische. Regierung im Laufe dieses Jahres entweder an Hand genommen oder mit grosser Energie weiter betrieben hat, gehoren die schon weit vorgerükte Erstellung einer Eisenbahn von Yokohama nach .^edo, und das Beginnen einer solchen von Hiogo nach Osaka, die Errichtung von Telegraphenlinien von und nach denselben Punkten, das Ausbauen der nun beinahe vollendeten Münzstätte in Osaka, und besonders die Errichtung einer bedeutenden Anzahl von Lenchtthürmen und Signallichtern, was in Betracht der gefährlichen Küsten dieses Landes sür die. Schiffahrt eine sehr grosse

Wohlthat ist.

Jn einer andern, wenn auch nicht so anfallenden Weise arbeitet Japan ebeusalls an einem osfentliehen Werk, nämlich an der Er.^ ziehun^. Was allgemeine Bildung anbetrifft, so steht Japan wohl keinem europäischen Lande nach, denn selbst der niedrigste Arbeiter kann lesen und sehreiben. Alle Diejenigen aber , die aus hohere Bildung Anspruch machen, haben bis jetzt nur die chinesischen Klassiker ^um Gegenstande ihres hochsten Studiums gemacht , jetzt aber sich fast ganz davon abgewandt, und ftudiren nun mit grossem Eiser die fremden Sprachen und mathematischen Wissenschaften, für welch^ letztere sie so grosse Vorliebe zeigen. So befinden sich gegenwärtig Allein in .^edo über 3000 junge Japaner, die in Regierungs- und Brivatschulen englisch und andere Sprachen stndiren. Eine ^emliche Anzahl junger .Leute hat sich im Lause dieses Jahres nach Europa und Amerika begeben, wo sie mehrjährige Studien an Ort und Stelle ^u maehen beabsichtigen, und eine noch grossere Anzahl von Japanern, worunter selbst der Oheim des Mikado, sind nach Europa gereist, um sich, wenn aueh nur durch eiuen kurzen Besuch, einen richtigen Begrisf von dem Leben und Treiben der westlichen Volker zu holen. Alles dieses muss ohne Zweisel über früher oder später einen bedeutenden Einflnss auf unsere Relationen mit diesem interessanten Volke ausüben.

Die sogenannte Vriesterpartei, welche durch den Mikado wieder an's Ruder gelangt war, hat uns dagegen im Ansauge des Jahres eine sehr peinliche Zurschaustellung ihres alten Hasses gegeben. Es gelang ihnen nämlich, einen Befehl auszuwirken, nach welchem alle eingebornen Ehristen von ihrem heimatlichen .^erde weggerissen und zu einem an Selaverei grenzenden Zustande reduzirt wurden. Die sremden Minister thaten alles Mogliehe, um diesen Akt der Grausamkeit zu verhindern; indessen blieben ihre Schritte ganz ohne Erfolg, und es wurden mehrexe tausend japanische Ehristen aus der Umgegend von Nagasaki deportirt.

Was nun den Handel im Allgemeinen anbetrisst, so muss ich aus meinem letztjährigen Berichte nur wiederholen, dass Yokohama naeh und nach den ganzen Handel mit den ^remde^. in Japan absorbirt und die übrigen Hasen alle gehegten Erwartungen getäuscht haben. .Nagasaki,

42 Osaka und Ridata werden allmälig von den fremden .^aufleuten ganz verlassen, und der Handel mit Hiogo und Hakodati ist von untergeordneter Bedentnng und reglirt sich ganz nach dem von Yokohama.

Jn ^edo wurden im Anfange des Jahres die für die Fremdeneoneession bestimmten Terrains per ...ssentliche Auktion verkauft . es fanden sich indessen verhältnissmässig nur wenig .Liebhaber, und es blieb ein grosser Theil der Grundstücke unverkauft. Jnzwischen sind bereits verschiedene Häuser auf obiger Eoneession entstanden.

Jm Ganzen genommen ist das Jahr 1870 für den Handel ein ungünstiges zu nennen, und es hat dasselbe den Kaufle.^en viele herbe Erfahrungen und Enttäuschungen gebracht.

Abschon indessen das Resultat des Jmpor^handels ein unbefriedigendes ist, so lässt sich doch ans dem vermehrten Eonsum verschiedener Artikel, wie besonders Garne und Shirtings, schließen, dass dieses Jahr unter normalen Verhältnissen ein gutes Resultat gegeben hätte, und es ist überdiess ein beweis, dass der Jmport dieser Stapelartikel gegenüber der Unsicherheit der frühern Jahre nach und nach einen festen Eharakter angenommen hat.

Der Krieg in Europa hat unzweifelhast viel zu dem gedrükten Zustande des Jmpo^thandels beigetragen, schwerlich aber so viel wie das Misslingen der Reisernte von 186..); denn indem dadurch grosse Betrage baaren Geldes für den Ankaus von ausländischem Reis ans dem Lande gezogen wurden, blieben verhältnissmässig nur noch wenig Fonds für den Ankauf von Jmporten übrig. Ein anderer Faktor ift überdiess die in den legten 5 Monaten beinahe vollkommene Untätigkeit des hiesigen ^eidenmarktes, wodurch ebenfalls viel weniger Geld in die Hände der Japaner gelaugte.

Ueber den Exporthandel ein richtiges Urtheil abzugeben, ist eigentlich erst am Ende der Seiden- und Theesaison (ie im Monat Mai) moglieh, denn der Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember begreift die Halste zweier gan^ unabhängiger Saisons in sich. Wenn wir aber nur den in genanntem Zeitraum wirklich stattgehabten Handel in Betracht ziehen, so mnss man gestehen, dass z. B. der ^eidene^port für alle in demselben Betheiligten hochst unbesriedigend ausgefallen ist, denn die aus den Krieg erfolgte grosse Entwexthung dieses Artikels in Europa hat Verschisfern ans diesem Plaz empfindlichen Schaden zu-

gefügt.

Jn Thee dagegen fanden grosse Verschiffungen statt, nnd es sollen dieselben im Allgemeinen befriedigende Resultate geliefert haben.

.^

43 Zusammengestellt ergibt fich folgendes keineswegs ungünstiges Re-

fultat in Zahlen :

1870.

Jmporten ^ 23^,418,965 Exporten ,, 11,331,482 Total ^ 34,750,447

1869.

.^ 12,617,174 ,, 9,083,302 ^ 21,700,476

und es ergibt sich somit eine Vermehrung von über 10 Millionen Dollars der Jmporten, worunter indessen Reis allein mit .^ 10,626,199 figurixt, und nahezu 21/2 Millionen Dollars der Exporten gegenüber den Tabellen des vorhergehenden Jahres.

.^. Erzeu^nif^ der .^andwirthfchaft, der Bergwerke und der Industrie.

Die Folgen des gänzlichen Missrathens der Reisernte im Jahr 1869 machten sieh erst im Lause dieses Jahres recht fühlbar, und es hätte Japan ohne die Vermittlung des Fremdenhandels, wodurch dem .Lande beinahe 4^ Millionen Bienls dieses unumgänglichen Rahrungsmittels zugeführt wurden, grosses Elend durchzumachen gehabt. Die diessjährige Ernte, obschon vom besten Wetter begünstigt , fiel nur

mittelmässig aus, und es zeigte sich daher gegen das Ende des Jahres wieder

neuer Begehr für

.^ 2. 40 per Vieul.

sremden Reis.

Der Durchschnittspreis war

Ueber Bergwerke und Jndustrie ist meinen srühern Berichten nichts beizufügen, da die Japaner in dieser Richtung noch keine Fortsehritte gemacht haben. Dagegen scheinen sie doch nach und nach den .^ut^en, wenn nicht die Rothwendigkeit , eines rationelleren Betreibens der Seidenkultur einzusehen, und es sind in dieser Richtung schon verschiedene Ansänge gemacht worden, welche, wenn mit Beharrlichkeit durchgeführt, von grossem Ru^en für das Land sein werden.

Die Kohlenwerke in Takashiura bei Ragasaki, welche sieh in den Händen einer fremden Gesellschaft befinden, werden nun regelmäßig ausgebeutet, und liefern ein ganz befriedigendes Resultat ; denn die Einsuhr von europäischen Kohlen hat wegen der grossen Preisdifferenz nunmehr fast ganz ausgehort, und selbst die Vostdampfer bedienen sich nun fast ausschliesslich der japanischen Kohlen.

Für die .Ausbeutung von Metallen aller Art, woran Japan unzweifelhast sehr reich ist, geschieht zur ^tnnde noch nichts, indessen sängt die Ausmerksaml.eit der Japaner doch an, sich auch aus diesen Bunkt zu lenken, und es ist zu erwarten, dass, wenn sie einmal die Wichtigkeit dieser Arbeiten eingesehen haben, ste sich mit grossem Eiser darauf werfen werden.

44 3. .^...taleinfuhr und ..^talau.^fuhr.

a.

Totaleinfuhr.

Der Handel in Shirtings zeigt im Vergleich zum vorhergehenden Jahre beinahe keine Veränderung, da die importiate Stükzahl beinah^

gleich ist und die Preise im Durchschnitt keineswegs befriedigend waren.

Der Konsum in Garnen dagegen zeigt eine bedeutende Zunahme,

nämlich in 1870 Bieuls 73,090, Werth ^ 3^544,865 gegen " 1869 ,, 51^040, ,, ,, 2,552,000, und es ist dieser Artikel nunmehr zu einem der Hanptimportartikel geworden. Die erlösten Preise dagegen waren im Allgemeinen sehr unbefriedigend ; denn von Beginn des Jahres an, wo die Rotirungen noch ga.^.z anneh.nbar .^aren, sanken dieselben langsam, aber xegelmässig bis sie beim Sehlusse des Jahres zirka 30^ tiefer standen als am Ende des porigen Jahre^.

Der Jmport von allen übrigen Baumwollenartikeln, sowie von Wollenwaaren aller Art haben wenig Befriedigung gegeben, denn trot^ den Verlust bringenden Preisen, zu welchen verkanst werden mnsste, war der Absa^ doeh nur ganz schwach, und es sind die Vorräthe am Platte besonders in Woilenartikeln beim Sehlusse des Jahres ganz bedeutend.

Waffen sind fast ganz unverkäuflich geworden.

Unter den Produkten bildet, wie bereits bemerkt, Reis den Haupt-

Importartikel mit Pieuls 4,427,583 im Werthe von ^ 10,626,199.

Bis zum Monat Juni wurden ganz besriedigende Preise gelost, dann aber begannen sie zu sinken, da die Aussichten auf die einheimische Ernte immer besser wurden, bis sieh gegen Ende des Jahres erwies, dass die lettere doch ziemlich viel Schaden gelitten hatte, woraus die Nachfrage sich dann wieder besserte.

Der Jmport von Zucker und Baumwolle ist beinahe gan^ in den Händen der Chinesen, und es lässt sieh daher wenig Bestimmtes über diese beiden Artikel sagen.

b.

Totalausfuhr.

Dieselbe ergibt gegenüber dem Vorjahre eine Znnahme von nahezu 21/2 Millionen Dollars, welche sich hauptsächlich auf die beiden Artikel Seidenwurmeier und Thee vertheilt.

Der Export von Seide ergibt sowohl was Quantität als Werth anbetrifft ungefähr dieselben Zahlen wie i. J. 1869; zweifelsohne wären dieselben .aber viel bedeutender geworden, wenn nicht in Folge des Krieges in Europa die Ausfuhr des zweiten Halbjahres beinahe auf Nichts reduzirt worden wäre.

45

.

Das Jahr eröffnete mit einer guten Nachfrage, und Bxeise verfolgten eine steigende Tendenz in Folge der günstigen Berichte von Europa bis zum Sehlusse der Saison resp.^Ende Juni. Auch die ersten Ankünst^ der neuen Ernte wurden rasch ausgekanst, und der Umsa^ derselben hatte

zirka 900 Ballen erreicht, als im August die Raehricht vom Ausbruehe

des Krieges allen weitern Transaetionen ein Ziel setzte, denn trotz der Entwertung des Artikels ans den heimischen Märkten blieben die japanischen Eigner sehr fest aus ihren Forderungen, und dieser Zustand der Dinge hielt so ziemlich bis gegen Ende des Jahres an.

Die Magbash Seiden sind in Folge ihres schlechten Gewindes und allgemeiner Mangelhastigkeit bedeutend ausser ^unst gekommen, während

im Gegentheil die Sauberkeit des Fadens und Regelmässigkeit der

Waare die Othue Sorten sehr gesucht machten. Durch empfindliche Verluste, die sie in Folge obengenannte... Fehler erlitten haben, gewitzigt, haben die Japaner sich nun nach europäischer Hülfe umgesehen, so dass diese Uel^lstände nun w.^hl nach und nach verschwinden werden.

Jn Seidenwurmeiern betrugen die Ankäufe bis Mitte September 1,626,797 Eartons, wovon indessen bei Ende dex Saison eirea

236,230 unverkauft blieben.

Oshiu und Siushiu Eartons waren hauptsächlich .^fucht, und e^ wurden einzelne Partien davon bis mit .^ 4 und 41/2 bezahlt. Später

jedoch fielen die Breise und mogen .^ 3 als Durchschnittspreis für gut...

annuelle grüne Eartons angenommen werden.

^, ....^ .^ e gewohulich uach Jtalien.

Der Hauptwort, ...ire..

Die Ausfuhr dieses Artikels ist sehr gross gewesen, und es wird

besuchtet, dass dieser Handel eine Entartung in der Zucht des Seidenwurmes und in der Seidenproduktion verursache, denn viele Züchter, welche nieht in den Brovinzen Oshiu und Siushiu wohnen, konnten es nicht erschwingen, guten Saamen aus einer andern Provinz zu kaufen und indem sie nur die Reproduktionen ihrer eigenen Würmer benutzen, verschlechtert sich die Seide mit jeder Saison.

Es wurden im Ganzen e^.portirt:

1,140,000 annuelle l ^.^ und 250,565 bivoltini ^ ^^ Die Ausfuhr von Thee für 1870 zeigt 79,187 Bieuls im Werthe von ^ 2,694,358 gegen 40,968 Birnls im Werthe von .^ 1,229,040 im vorigen Jal^r.

Die günstigen Resultate der ersten Verschiffungen der Saison 1869/70 gaben gegen Mitte und Ende dieser Saison Veranlassung zu bedeutenden Transaktionen. Muster der neuen Ernte dex Saison 1870/71 kamen im Monat Mai zu Markte und erwiesen sich sehr günstig im Vergleich

46 zu denen der vorigen Ernte. Die Breise eröffneten hoch und hielten sich ziemlieh gut bis gegen Ende ....ovember, zu welcher Zeit die Berichte von Amerika sehr entmuthigend wurden. So wie aber die Japaner anfingen Eoneessionen zu machen, zeigten sich auch wieder Däuser im Markte, und gegen Ende des Jahres war das Geschäft wieder sehr

lebhaft.

Der japanische Thee ist in Amerika sehr beliebt, und auch in Canada hat sein Consum stark zugenommen, und unzweiselhast tragen die raschen und xegelmässigen Dampserverbindungen, die zwischen hier und Californien bestehen, viel znr Ausdehnung und Beorderung des Thee-

handels bei.

Auf andere Exportartikel habe ich hier keine Veranlassung zurükzukommen.

4. Einfuhr und ^lu^fuhr ...on und nach der Schweiz.

a. E i n f u h r aus der Schweiz.

Abgesehen von den unbedeutenden Artikeln wie Uhren, Schmuckfachen .e., deren Eonsum sehr gering ist und worüber es nicht moglieh lieh ist, Statistiken zu geben, bleiben uns nur noch zwei Hauptimport-

Artikel aus der Schweiz, nämlich Tassa Chelass und türkischrothe Tücher.

Von den letztern sind indessen nur noch die ums verkäuflich, denn die ^edrnkten sind ganz ausser den Eonsum gekommen und finden nur hochst selten noch im Süden und zu rninirenden Vreisen Absatz.

Auch sür die nii^ hat sich der Eonsum bedeutend reduzirt, da nun die Japaner, wenn sie es irgendwie erschwingen konnen, den billigen französischen und deutsehen Mousselines de laine den Vorzug geben, an denen sie grossen Gefallen finden, und deren Absatz merklich zunimmt.

Der Absatz von Tnrkey reds sür das abgelaufene Jahr beträgt

eirea 24,000 ^tück gegen eirea 30,000 Stück im vorigen Jahre und

bleibt ein Vorrath von eirea 20,000 Stuck; davon ist indessen ein ^rosser Theil schottische Waare, welche wegen ihrer Billigkeit vortheilhast mit den Sehweizersabrikaten eonenrrirt.

Leichtere Waare ist immer noch beliebter als schwere, für weiche indessen kaum mehr als ^ 80 a 85 per .^ gemacht werden kann.

Jn Tal^ Cli^ss betragen die Ablieserungen dieses Jahr eirea

73,000 Stück gegen eirea 100,000 Stück im vorigen Jahre, und bleiben eirea 39,000 Stück auf Lager. Der Gruud dieser bedeutenden Abnahme im Eonsume dieses Artikels ist in dem vermehrten Jmporte von Baumwollengarnen die Japaner ähnliehe Waaren sabriziren, und wobei

xegelmässigen und wohl hauptsäehlieh zu suchen, womit sie in den Stand

^

^

gesezt find, dem in Bezug auf Muster stets ändernden Geschmacke der Japaner leichter zu entsprechen, und somit dem Fabrikanten im Ausland...

siegreiche Eon.^.rrenz zu machen.

Die Bxeise variirten zwischen

^ 2. 30-2. 50 für einfache l ^ und " 2. 70--3. 10 ,, doppelte j ^^ b. A u s s u h r nach der Schweiz.

Ueber diesen Punkt ist es nicht möglich, zuverlässige Angaben zu machen, denn obschon regelmäßige Speditionen von Seide, Seidenabsall und Seidenraupeneiern nach der Schweig gehen, so werden dieselben beim ^ollamte eben nur nach den jeweiligen Ausschiffungshäsen deelarirt.

5. ...^erkehr^we^e.

Der ^ostperkehr mit Europa geschieht immer noch regelmässig durch die in meinem legten Berichte erwähnten Gesellschaften, und wir stehen überdiess mit Shanghai und den südliehen geöffneten Hasen Japan'...

durch einen wöchentlichen Steamer der amerikanischen P. M. .^. S.

Company in Verbindung. Zwischen hier und ^edo fahren täglich zwei kleinere Dampsschiffe, so wie mehrere Postwagen. Die Eisenbahn ^wischen hier und ^edo ist im lebhaftesten Bau begriffen und soll, wenn keine besonderen Hindernisse eintreten, noch während dem Jahre 1871 eröffnet werden. Diese Linie soll übrigens nur eine .......eetion sein von einer Eisenbahn von ^edo nach Osaka, und wirklieh wird an der .^lbtheiln..g Hiogo^saka auch schon gearbeitet; wann indessen die ziemliche Schwierigkeiten darbietende Strecke ^okohama-Osaka in Angriff genommen wird, ist noch unbestimmt.

Die Telegraphen linien von Yokohama nach ^edo und von Hiogo nach Osaka siud in voller Thätigkeit, und werden von den Fremden sowohl als den Japanern stark benu^t.

Jm Lause dieses Jahres soll auch Nagasaki durch das dänische Kabel über Shanghai in direkten Verkehr mit Europa kommen, und es wird dann ohne Zweifel. auch sofort die Linie bis nach ^okoham....

geführt werden.

^. Banken.

Von den europäischen Banken bestehen noch die in frühern Berichten erwähnten ; dagegen ist im Laufe dieses Jahres eine japanische Bank, genannt ^hioshia, welche von der Regierung protegirt und unterstü^t wird, hier eröffnet worden. Dieselbe gibt Roten aus bis zum

4^ Betrage von .^ 100, deren Anzahl nicht limitirt zu sein scheint, wi...

überhaupt weni.^ über ihre innere Konstitution bekannt ist. Durch bil^ llige Geldvorsehüsse an Japaner nnd andere Faeilitäten, welche die sremden Banken und .^.aufleute nicht gewähren konnen, hat diese Ba.^.k schon Esters sehr unangenehm in die Handelsverhältnisse. des Blaues eingegriffen, indessen ist sie dureh die Betheiligung der Regierung vor der Hand noch so machtig, dass Remonstrationen ni.hts nützen, und man die Reglirung der Verhältnisse dem .Laufe der Zeit überlassen muss.

^. ^in...^ uud ..^i^nt^fu^ geben keinen Anlaß zu besondern Bemerkungen. Die .^urse schwankten im Lause des Jahres sür 6 Monat S.cht Bankpapier London zwischen ^1/2 und .1/21/2, und für gleiche Sieht Baris zwischen 5. 50 und 5. 85, welche Variationen indessen immer nur allmählig vor sieh gingen.

^. Ber^cherun^n.

Von den Gesellschaften bestehen noch die früher schon genannten.

.^on diesen haben zwei angefangen, Versieherungen gegen Feuer zu billigeren Bramiez ^u übernehmen als bisher gebräuchlich war, und es werden die andern Gesel.lschasten nun wohl aueh nachfolgen und ihre bisherigen hohen Forderungen etwas massigen müssen.

Reiter ^eil.

.l.. Einwanderung.

Die Zahl der in Yokohama wohnenden und beim Konsulat registrirten Schweizer beträgt gegenwärtig 1.), von denen 7 Hauseigenthümer sind. Als neu angekommen wurden im Laufe des Jahres 2 eingetragen.

... Schw eiz er ^ ef ellfch af ten.

Die im Jahr 1864 gegründete Sehü^engesellsehaft florirt bestens fort und hat steh durch ihre aus der liberalsten Basis angelegten hübsehen Breisschiessen die Gunst von ganz Yokohama erworben.

^

....^...ll... ul.er die Einfuhr in ^ohatna im .^ahre ^70.

Waaren.

Baumwollenwaaren aren .

.

shirtings,

.

.

.

Totalwerth.

.^ 6,514,543

.

-

Stück

und gebleicht

Mouchoirs

.

.

.

.

.

Gestickte ^ ..e (Brokaden) weiss oder gefärbt Bedruckte l.

ebe (Chintzes) .

.

.

Baumwolle^ nmet l^elvets^ .

.

.

Mousseline, exeale und Batist .

.

Tasfachelass Banmwollengarn Baumwollene J.^ Backen und Unterbeinkieider .

Wollene Gewebe be . . . . . ^ Eamelols (Eam.

..blets) . . . .

Bhantasiegewebe ..n

e

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Tuch Wollene H Decken .

.^

en (Long Ells)

Quantitäten.

.

.

.

.

.

.

--

^.^

--

--

Dutzend

Stück ,, ,, ^

Bieuls

Dutzend

1,347,653 Stück --

,,

-

,,

-

,,

^^

Teppiche Reiseteppiehe (Rugs) .^ugs)

.

^

Rouleau^ .

.

.

.

---

Stück

Werth.

greife.

511,700 .^ 2. 85 7,811 ,, 871/2 60,477 ,, 3. 28 19,476 2.

45,553 ^,, 8.

22,397 ,, 1. 25 51,017 ,, 3. ^^

^

,,

--.

.

.

.

.

-

73,090 14,195 ^

3,220 78,009 13,299 2,020 157,333 521 1,857

48. 50 ,, 2. 75

,,

,, ,, ..,

,,

13.

5.

30.

7. 50 35 10.

5.

-

.--

---

,, ^

,, ,, ,,

^

,, ,, ,, ,, ,,

.

^

^

^

^.^

^

-

^

1,458,345 683,462 204,412 38,952 364,424 27,996 153,051 3,544,865 39,036 41,860 390,045 398,970 15,t50 55,066 5,210 9,285

^

^..

^

^ Waaren.

......otalwerth.

Wollene Jacken und Unterbeinkleider .

.

---

Quantitäten.

Duzend

Preise.

Werth.

766 ^ 4. 50 .^

3,447

Stoffe aus einer Mischung von Wolle und

Baumwolle . .

Metalle . .

Gewalztes Ei^en .

Eisendrath . .

Rägel . . .

Roheisen . .

Blei . . .

Waffen und Munition Gewehre .

Ausrüstungsgegenstände Kanonen . .

Verschiedene Artikel Segeltueh . .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

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.

.

.

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.

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.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

-. ^ 217,021 .

--.

-.

-.

.

. . . ,, 62,986 . . .

--. . .

--.

. . .

--^ . . . . "1,246,089 . . .

-^-

Pharmaeeutische undchemischeProdukte

.Leder . . .

Maschinen . .

Taback und Eigarren

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Stück

107,155 ,, 4. --

,, 428,620

Pieuls ,, ,, ,, ,,

9,269 565 56,099 1,300 7,468

,, 25,939 ,.

3.672 ,, 116,685 .,1,690 ,, 44,808

,, ,, ..

,, ,,

2. 80 6. 50 2. 80 1. 30 6.-^-

Stück Kisten Stück

4,742 ,,11.--- ,, 52,162 912 ,, 2. --- ,. 1,824 18 " 500. - ,, 9,000

Stück

1,824 ,, 7.---

---

Kisten

---.

--

Pieuls Kisten Pieuls

2,990

,, 30. ---

,, ,.

12,768 89,700

726 " 50. --- ,, 36,300 540 ,. 100. --- ^ 54,000 321 ,,100.- ,, 32,100

^ ..lu^uhr au.... ^ok^anta.

Waaren.

Rohseide

-

Seidenabfalle .

,,

...

.

-

(Shin)

.

.

.

.

(H^ss^

.

.

.

.

Seidenwurmeier Eoeons Thee .^amphex

---

--- ^

.

..Quantitäten.

6,544 Pieuls , ,

, ,

, ,

partons Bieuls

.

---

,,

.

--

,,

Werth.

700. - .^ 4,580,000 40.- ,, 23,960 100. -- ,, 80,400 100. 81,600 ,, 3,470,000 100. - ,, 100,^00 34.- ,, 2,694,358 325 ^5.-

Vreise.

^ 599 ,, 804 ,, 816 ,, 1,390,565 1,001 ,, 79,187 ,, 13 ,,

Schi^hrt^rkehr im .^afen t^ou .^oko^ama im ^ahr 1^70.

721 eingelaufene Schisse mit 536,662 Tonnen. .-- 696 ausgelaufene Schiffe mit 517,510 Tonnen.

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des

schweizerischen Generalkonsuls in Washington (Hrn. John Hitz aus Graubünden) über das Jahr 1870.

(Vom 14. Februar 1871.)

An den hohen schweiz. Bundesrath.

Lage im Allgemeinen und Handelsgesezbebung.

Hinsichtlich der Bundesverwaltung hat das verflossene Jahr nicht unbedeutend beigetragen, die durch den Bürgerkrieg eingetretenen Storungen zu eutsernen, und es sind nun im Repräsentantenhause sämmtliche Staaten wieder vertreten, und im Senat wird der einzig noch fehlende Staat Giorgia in wenig Tagen es auch sein. Gleichzeitig mit de.: Wiederkehr eines geregelten politischen Znstandes nimmt aneh der Handelsverkehr zwischen den verschiedenen Sektionen einen nenen Aussehwung. Jn allen Richtungen sieht man eine einsichtsvollere Verwaltuug dem strebsamen Geiste des .Amerikaners Vorschub leisten. Die Erosfnung der grossen eisernen Eentralheerftrasse über den Eontinent hat

weniger ein Bedürs..iss befriedigt, als faktis..he Vortheiie zu Tage ge-

fordert, und es ist keinem Zweifel unterworfen, dass die Nord-BacificEisenbahn , welche die kürzeste Linie ausweist und die südliche oder Dansas- und New-Mexico-Pacificbahn mit ihren mineralischen und laudwirthschasi.liehen Reichtümern und Vortheilen einer allmähligen Ausführung entgegengehe. Es ist dieses nicht nnr ein Streben, den ......ransporthandel Asiens mit den atlantischen Küstenländern zu sichern, sondern auch die innern Erwerbsquellen des Landes den Weitbürgern

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Bericht des schweizerischen Generalkonsuls in Yokohama in Japan, (Hrn. Brennwald aus Zurich), über das Jahr 1870. (Vom 1. Januar 1871.)

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1871

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12.08.1871

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40-52

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