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Schweizerisches BundesbUtl

XXin. Jahrgang. II.

Nr. 19.

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17. mai 1871,

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des

Schweizerischen Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über feine Geschäftsführung im Saht 1870.

®eschäftakrei0 de» $epartement» de» ,3nnern.

-.Bmibesfaujlei.

©as Vi'olofoll ber S.3unbesvevsammlung ist vollstänbig nachgetragen unb verglichen. (SEcnfaUs l)ereiutgt sind die Vrotokolle des Nationalund -Ständeraths bis 5um ©ch.iijj der Julisession.; Sie zweite @essionä= abtheilung (Sezembev) wird binnen Kurzem ihre -.Bereinigung sinden.

®as Brotofoll bes -Bundesraths, welcher 197 ©.jungen. 37 mehr als .1:1 Voriahre, hielt, und 5587 ©cschafte, 597 mehr als im Vorjahr, "vlebigte, war am Jahresschluss bis (Sude Dftober nachgetragen unb bis Enbe Juni follationirt; bas MijsivenOui'h des -.SunbeSraths, rtensallö bis finde DEtober nachgetragen, war bis (Snbe -September follationirt.

Bnndegblatt. Jahrg. xxm. Bd. n.

16

222 Die hierin sich erzeigenden Rükstände gehen über das bisher als zulässig und mit Rüksicht aus das Anbringen von Nachträgen und Verbesserungen

selbst als nothwendig betrachtete Mass hinaus ; die Bewältigung des massenhaften Stoffes war aber innerhalb des gegebenen Zeitraums nicht leicht moglich, und es wird daher Nachhilfe gewählt werden müssen, wie dies auch früher der Fall gewesen. Der Geschäftsgang der Registratur war

der bisherige, wohlgeordnete.

Die Gesehäftskontrolen sind gehorig ge-

führt. die Legalisationskontrole weist 4130 Rummern aus. .-- Das Kanzleipersonal ist wesentlich das gleiche wie im Vorjahr geblieben.

Obschon dnreh die Zeitereignisse die Thätigkeit der Kanzlei vielsaeh und derart in Anspruch genommen wurde, dass an außerordentliche Arbeiten füg lieh nicht gedacht werden konnte, so ist doch für die Zusammen-

stellung der gleichartigen gesezliehen E r l a s s e Weiteres ge-

sehehen : es haben Zusammenstellungen stattgefunden für die Handelsvertrage , für die Verträge , welche mehr Rechtsmaterien betreffen , für die Erlasse im Telegraphenwesen , sowie für die Geseze und Verordnungen über das Mass- und Gewiehtswesen. Die im Jahr 1864 begonnene S a m m l u n g der K a n t o n s v e r s a s s u n g e n konnte, wiesehon im Vorjahre, wegen der bevorstehenden Bundesrevision nicht fortgebt werden, da, wenn diese ganz oder theilweise dnrchdringt, einer Fortsezung der. Sammlung die modisterie Bundesverfassung wird vorzudruken sein.

Was die von der Bundeskanzlei besorgten Verossentliehungen betrisst , ist das B u u d e s b l a t t , wie schon seit zwei Jahren, in der Auslage von 1000 Exemplaren der deutschen und von 800 der pranzosischen Ausgabe erschienen ; die Auslage der deutschen und sranzösischen G e s e t z s a m m l u n g ist die gleiche wi... seit Jahren geblieben , dagegen wurde die Auflage der italienischen Ausgabe von 500 Exemplaren aus 250 ermässigt. Vom Bundesblatt wurden ausgegeben. 1598 Exemplare, nemlieh 10l6 abonnirte (503 deutsehe,

513 französische) und 582 Gratisexemplare (369 deutsche , 213 fran-

zösische).

Von

den 10t 6 Abonnenten waren 985 inländische (wo-

von 474 für die deutsche, 5l 1 sür die franzosische Ausgabe), 3.. aus-

ländische (wovon 29 sür die deutsehe , 2 sür die sranzosische Ausgabe).

Die Zahl der Abonnenten hat sich um 25 (2 deutsche und 23 frankosisehe) vermehrt. Richt abonnirt waren die Kantone Uri und Appenzell J. Rh. Direkt .abonnirt waren 3 Staatskanzleien : die waadtländisehe mit 275, die aargauisehe mit 40 und die freiburgisehe mit 25 Exemplaren. Die Gesezsammlung allein, ohne das Bundesblatt, fand keine Abonnenten, dagegen wurden 176 Bände derselben, 68 mehr als im Vorjahr, verkanst. Der 1870er Jahrgang des Bundesblatts hält in 3 Bänden 176 5/8 Bogen und ist beinahe noch einmal so stark, als der Jahrgang 1859 von 2 Bänden. Vom X. Bande der Gesezsamm-

^

223

lung wurden 54 3/8 Bogen gedrukt, nemlich 308 Seiten in der deutschen, 276 in der srauzosischen und 290 in der italienischen Ausgabe.

Die E i s e n b a h n a k t e n s a m m l u n g ist um 29 5/8 Bogen (von Seite 125 bis 356 und 366) angewachsen, wovon 14 1/2 ans die deutsche, 15 1/8 aus die sranzosische Ausgabe fallen. Den Saz der Gesezsammlung bennate.. wieder 3 Kantone . Ludern mit 1500, Appenzell ...l. Rh.

und Genf mit je 500 Exemplaren. - Aus dem Bundesblatt und der Gesezsammlung wurden Fr. 4561. 75 in Baar eingenommen, für

Beides Fr. 23,717. 43 inklusive Fr. 1800 sür Spedition u. s. w.)

ausgegeben.

Die Einnahmen von anderen Drukschriften beliefeu sich auf

Fr. 60l .85, die Ausgaben für sämmtliche Separatabzüge aufFr. 24,931 .95.

Die Gesammtsumme der Einnahmen betrug also Fr. 5163. 60, die der

Ausgaben Fr. 48,649. 38. Werden aber die auf dem Bundesblatt durch Separatabzüge und mehrfache Sazbenuznng gemachten Druk- und Kopiaturersparnisse von Fr. 4097. 85 zu den Einnahmen aus demselben hinzugerechnet, so steigen diese aus Fr. 9261. 45. Der veröffentlichten Exemplare Druksehriften waren im Ganzen t 63,935, nemlich 100,600

in deutscher, 57,215 in franzosischer nnd 6060 in italienischer

Sprache, davon wurden 12,600 dem Bundesblatt beigelegt, 62,900 den Bundesbehorden und den Departements zugestellt, 41,435 den Kautonsregierungen theils zur Kenntnisnahme, theils zur Verkeilung unter das Volk mitgetheilt, 1241 den schweizerischen und ausländischen dlplomatischen Agentschaften, 348 dem schweizerischen Schulrathe und der Bibliothek des eidg. Poytechnikums , 2200 dem Oberkommando der Grenzbesezung übermacht und 355 an das Archiv abgegeben.

Die Frage der V e r o s f e n t l i e h u n g der P r o t o k o l l e b e i d e r g e s e z g e b e n d e r R ä t h e hat durch eine ans der französischen Schweiz an die eidgenössischen Räthe gerichtete Vetition um Publikation eiues amtlichen Bulletins über die eidgenossischen Rathsverhandlungen eine neue Aureguug erhalten. Der Gegenstand dieser Vetition, welcher später Zahlreiche gleichlautende aus der deutschen und französischen Schweiz sich anschlosseu, wnrde von uns , kurz vor der Jnlisession der Bundesversammlung , an das Departement zur Begutachtung und Antragstellung darüber gewiesen, ob nicht für die Traktanden der Bundesverfassungsrevision und des Gotthardbahnvertrages , namentlich für den leztern Gegenstand, noch die Herausgabe eines amtliehen Verhandlungsbülletins ermöglicht werden könnte (29. Juni). Gemäss einer vom Departement eingebrachten bezüglichen Vorlage der Bundeskanzlei wurde sodann beschlossen, den Kostenvoransehlag sür das stenographische Bulletin in die Botschaft betreffend die Rachtragskredite aufzunehmen. (8. Juli). Jm Bundesbesehluss vom 23. Juli, betreffend die Bewilligung von Rach-

tragskrediten sür 1870, ist denn auch der Kredit sür das stenographische Bulletin inbegrissen (Bundesblatt l 870, Bd. III, S. 70). Bekanntlich

224 wurde während der Jnlisession der Bundesversammlung bei Anlass der Debatten über den Gotthaxdvertrag ein Versuch mit Herausgabe .^ines

stenographichen Bülletins gemacht. Jm Bundesbesehlnss vom 2^23. De-

zember, betreffend den eidgenössischen Voranschlag für 187l, wurden wir leztlieh durch Vostnlat eingeladen, über die Verhandlungen der Bundesversammlung betretend die Revision der Bnndesverfassnng, ein.assliche Protokolle führen zu lassen und diese dem Fortgang der Verhandlungen entsprechend in Bülietinsorm zu veröffentlichen , was gescheren wird.

..^n)e.

Die Herausgabe der noch zu veröffentlichenden Bände der am tliehen S a m m l u n g d e r a l t e r n e i d g e n ö s s i s c h e n A b s c h i e d e wnrde im Ganzen wesentlich gefordert, troz ungünstiger Verhältnisse, verursacht theils durch Amtsgeschäste , theils durch Erkrankung mehrerer der Redaktoren. Es wurden 79 in Manuskript vorhandene Abschiede nach den Originalen revidirt, 326 Abschiede mit 24 Beilagen neu bearbeitet, wie auch eine Menge . zur Ergänzung und Erläuterung der Abschiede dienender Akten- und Korrespondenzauszüge gefertigt, ansserdem wnrde der Band V, l von 43 ans l80 Drn^ogen gebracht. Jm Einzelnen waren die schriftlichen und Drukarbeiten folgende : Behnss der Umarbeitung des im Jahr 183.) vou E. K o p p herausgegebenen, den Zeitraum^ vo.. zirka I240---1420 umfassenden l. Bandes hat Herr Dr. S eg es se r, welchem dieselbe übertragen ist, bereits 50 Abschiede.

mit 3 Beilagen und .)2 Regesten bearbeitet. Ein Mehreres ^u leisten,

war derselbe durch monatelange Arbeitsunfähigkeit verhindert. Die Um..rbeitung des l. Bandes soll sich übrigens, gemäss diesfälligem Blau und Justrnktion, nicht aus den Bund der Eidgenossen besehränl.en , wie die erste Ausgabe , sondern auch die übrigen staatlichen Gemeinwesen berechtigen , welche in der .^olge gleichberechtigte Glieder der Eidgenossenschast geworden sind ^ dabei sollen jedoch die politischen Verhältnisse der dem Buude seinerzeit noeh nicht beigetretenen Gemeinwesen anhangsweise in chronologischen Regeften zusammengefaßt werden, während der Hanptte^t den Verhandlungen ^er Buudesglieder vorbehalten ble.bt.

Zum^Band lV,^1 (1521-1555) hat der Redaktor, H^... ^taatsarchivar

^ trickler in Zürich, 120 Abschiede und 11 Beilagen bearbeitet und

ans Rathsmanualen und Akten Auszüge gemacht, die zur Ergänzung der Abschiede dienen werden. Ein Weiteres zu thun, hinderten den Reda^or dringende Amtsgeschäste. indess ist nunmehr Aussicht vorhaudeu, dass i^u lausenden Jahre von dem wegen seiner Reichhaltigkeit in zwei Hälften zu trennenden Bande die 1. Abtheilnng, umfassend die Jahre

225 1521 --l 536, zum Druk gelangen kann. Der von Hrn. Dr. Krütli sel. unvollendet hinterlassene, seither vom Oberredaktor, Hrn. Archivar K a i s e r , besorgte Band V, 1 (1587-1617) ist im Druk von 43 auf

180 Bogen gediehen und wird, im Ganzen zirka 240 Bogen haltend, im Hr. Professor Dr. F e c h t e r in Basel, Redaktor des Bandes V, 2 (1618--1648) hat sür diesen 146 Abschiede und 10 Beilagen bearbeitet und 79 Abschiede des Manuskripts seinem Vorgängers, Dr. Vogel sel., xevidirt , voraussichtlich wird der bis

laufenden Jahre erscheinen.

zum Jahr l 645 vorgerükte Band im laufenden Jahre drukfertig werden..

Wie schon im Vorjahr, blieb das Manuskript des Bandes Vl, 2 (168117l2) am meisten im Rükstand, im Ganzen sind 290 Abschiede (wovon nur 10 Rnmmern im Berichtjahr) nebst 2 Beilagen bearbeitet..

Hemmnisse der Thätigkeit des übrigens trefflichen Redaktors, Hrn. Kanz-

leidirektor Dr. K o t h i n g in Schwyz, waren früher geschwächte Gesund-

heit und Arbeitskrast, seither amtliehe Verhältnisse. indess ist Hoffnung

vorhanden, dass das Rükständige eingeholt werden kann. Die von uns beschlossene und Hrn. Oberredaktor K a i s e r übertragene Abfassung eines Supplementbandes znr amtlichen Abschiedesammlung konnte wegen der übrigen Redaktionsarbeiten des Beantragten nicht erheblich gesordert werden (es wurden nur 8 Abschiede bearbeitet). immerhin wird dasür gesorgt werden, dass der Band, welcher erst nach Abschlnss der ganzen Sammlung erscheinen soll, dieser ohne lange Verzögerung folgen kann ; einstweilen sind dem Versasse bereits von verschiedenen Seiten werthvolle archivarisehe Materialien zugesichert. Die Korrespondenz, welche der Oberredaktor als solcher zu führen hatte, belief sich aus weit über 200 Rummern bezüglicher Sehreiben. Ueber eine von Ebendemselben mit unserer Bewilligung in Sachen der Abschiedesammlnng gemachte archivarisehe Urlanbsreise nach Wien, Jnsbruek und Regensburg liegt ein besonderer Berieht vor.

Der Redaktor des R e p e r t o r i u m s der e i d g e n o s s i s c h e n Abs c h i e d e von 18l 4 - 1 8 4 8 , Hr. Lehrer F e t s c h e r i n in Bern, hat im Ganzen .)0 verschiedene, zum Theil sehr umsangreiche und verwikelte Materien behandelt und in Manuskript mindestens 40 Drukbogen geliesert. seine Arbeit wird voraussichtlieh im nächsten Jahre drukfertig werden.

Jm. B n n d e s a r e h i v wurden hauptsächlich die Akten der 6. Amts-

periode (1864-- 1866) bis aus diejenigen der Telegraphenverwaltnng und einige Partien der Poftverwaltung , sowie des Baubüreaus, rubrizirt und eingeordnet, so zwar, dass man werthlose Bestandtheile, welche freilich weniger als früher, aber immer noch mit unterlaufen, beseitigte.

Das alphabetische Register über die Personalakten wurde sortgesezt, dasselbe schreitet wegen der Aktenmasse und der jeweiligen Einschaltung von neu hinzukommendem Material nur langsam vorwärts, und steht

226 gegenwärtig beim Bn^stab..n J.

Ansserdem wurde die Arbeitzeit des Arehivpersonals dnreh Verfolgung von Akten , Nachsehlagnngen und Ausknnstertheilungen vielsaeh in An^prneh genommen. Verabfolgt ^..urden 480..) Aktenstüke und Bände, wovon am Jahresende noch 941 ausstunden. Beim gegenwärtigen vorgerükten Stand der Archivarbeiten int Allgemeinen. und da vor Ende 1872 grossere Al^te..ablieser..nge.. nicht stattfinden werden, ^soll die von uns. in ^olge Eingabe des Arehiva..iats ^om 24. Rovember u..d diessälligen Berichts des Departements, unterm 31. Dezember beschlossene und dem Archivariat aufgetragen... .^rot.^ollregistrirnng dem Arehivpersonal eine ^wekmässige, aus längere Zeit hinaus dauernde Beschäftigung gewähren. Es sollen nemlieh, gemäss jenem Beschlusse, über die Protokolle der obersten eidg. Verwaltungsbehörden und vergebenden Räthe von ^798 bis ans die Gegenwart, vorab über diejenigen des Bundesraths und der Bundesversammlung, Materien-, Orts- und Personenregister angefertigt und diese Arbeiten so rasch sortgeführt werden , al.s dies die lausenden Archivgesehäste Anlassen . über Stand und Fortgang derselben soll alljährlich Bericht erstattet werden.

Dagegen haben wir von Anfertigung der im Art. 14 des Arehivreglements vorgesehenen Spezialrepertorien über sämmtliche Akten der lezten 20 Jahre dermalen Umgang genommen.

^nn^alllmlnng.

Der Zuwachs dieser Sammlung, deren Besorgung den. Archivar als solchem obliegt, bestund in 62 Stüken (10 Medaillen und 52 Münzen), wovon 3 in Gold, 2..) in Silber, 26 in Billon, 4 in Kupser und Bronze, mit einem Metallwertl^ von Fr. 119. Darunter sind mehrere, welche ^...pen und Jahrgänge von grosstex Seltenheit darstellen und daher allerdings nur zu hohen ^.auspreisen erhältlich waren. Die Dublettensammlung, welche meist aus Brakteateu und kleineren Billonund Kupfermünzen besteht und daher bei ziemlich grosser ^tük.,ahl (501) den geringen Melallwerth von ^r. 65. 11 darstellt, hatte weder .^lb.^ang noch Vermehrung.

Der Bestand der Sammlung war am Jahresende sollender :

^oId.

Silber.

Bi^n.

.^npser^.

a. Sammlung . 306 1.538 1,649 489 b. Dubletten . 2 267 123 l 09 .^otal 308 1,805 1,772 598 Die Gesammtstükzahl 4483 hat einen Metallwerth von ^r. 11,^.11.

227

^lioll^.

^um vorjährigen Bestand von 8997 Werken in 22,456 fänden sind hinzugekommen : 60t Werke in 720 bänden , was den Gesammt-

bestand auf 9598 Werke und 23,177 Bände gebracht hat. Jn Fol^ unsers Beschlusses vom 7. Januar, betreffend die Revision der Bibliothek (Bundesblatt 1870, Bd. H, S.. 250) wurde vorerst zur Bezeichnung der auszuscheidenden Werke geschritten und über dieselben ein Verzeichnis.. angelegt. Die aus Grundlage dieses Verzeichnisses vom Departement vorgeschlagene Bücheransscheidung , wodurch zirka 1000 Stüke in Abgang kommen, wurde nebst den Vorschlägen über Verwendung der zu beseitigenden Bücher von uns genehmigt (28. Dezember).

Jn weiterer Vollziehung des Bibliothekrevisionsbeschlusses wird nun di..

Ausscheidung selbst, sowie die Verwendung des Ausgeschiedenen zu I..ewerkstelligen , sodann die Anfertigung des neuen Kataloges vorzunehmen sein.

^ lll^ ^e^t.

Hier ist vor Allem auf die Botschaft und den Gesezentwurs betreffend die Revision der Bundesverfassung, vom 17. Juli, zu ver-

weifen (Bundesblatt l870, Bd. H, S. 675, Art. IV: Mass und Gewicht. ll, 705, Art. 37: ,,Die Festsezung von Mass und G e w i c h t ist Bundessaehe^).

An der eidgenossischen Eiehstätte fand eine ziemliche Gesehästsanhausung statt, hauptsächlich in Folge der Vorbereitungen für die fakultative Einführung des metrischen Mass^ und Gewichts.^stemes , gem...^.

dem Bundesgeseze vom 14. Juli 1868. Rachdem bereits im Herbste

1869 ein grosser ..^..heil der metrischen Brobemasse verglichen, justirt und kontrolirt war, wurde der Rest (zirka ^ der ganzen Lieferung) im Frühjahr eben so behandelt, so dass die von den Kantonen bestellten Exemplare Mitte Juni unter Einsendung der bezüglichen Rechnungen abgeliefert werden konnten. Ferner wurde vornehmlich aus den Wunsch von kantonalen Departementen eine zur kombinirten Ausführung der

Mass- und Gewichtgeseze vom 23. Dezember 1851 und vom 14. Juli 1868 benothigte neue V o l l ^ i e h u n g s v e r o r d n n n g im Projekt ausgearbeitet, wobei die durch Departements^Kreisschreiben vom 14. Januar eingesandten kantonalen Geseze und Verordnungen über Mass- und Gewichtswesen, wie auch die einschlägig Gesezgebung der Nachbarstaaten^ Berükfiehtigung fanden. Das Vrojekt wurde durch Departements^Kreisschreiben vom 6. April den betreffenden kantonalen Departements, sowie einer Anzahl von Saehverständia,en zur Brüfun^ mitgetheilt und

228 sodann mit Berüksiehtigung der gewünschten Modifikationen durch eine ^om Departement niedergesezte Expertenkommission, bestehend aus den Herren Oberst S i e g f r i e d , Bradent B e r t s c h , Mass- und GewichtsInspektor des Kantons St. Gallen, ^ u l v e r ^ Mass- und GewichtsinRektor des Kantons Bern, Schulthess, Ait^Eiehmeister in .^ür^,., und Eichstättedirektor H e r m a n n , Berichterstatter, vorberathen. Wir ertheilten durch Beschluss vom 23. Mai der Verordnung unsere Genehmigung (Amtl.. Gesezsamml. Bd. .^, S. 184-^196) nnd theilten sie den Kantonsregierungen zur üblichen Bekanntmachung mit. Die von genannter kommission ebenfalls vorberathene A n l e i t u n g für die E i c h m e i s t e x nebst Tarif wurde in endgültiger Redaktion im Bundesbl. 1870, Bd. Ill, ^. 43-56 veröffentlicht und den Kantonsregierungen übermittelt.

Anfangs Juni wurden sodann , ans Einladung des Departements vom 13. Mai an die Kantonsregierungen zur Absendung der zuvor bezeichneten Teilnehmer, die beabsichtigten zwei Eichmeisterkurse, der eine in deutscher, der andere in französischer Sprache, gehalten .^ ihr Hauptzwek war, die neue Vollziehungsverordnung und die Eichmeisteranleitung den von beinahe allen Kantonen gesandten Eichmeistern zur Kenntniss zu bringen. Der Lehrgegenstand schien das Jnteresse der grossten Mehrzahl der Theilnehmenden zu weken.

Es lässt sich ...aher ziemlieh ficher annehmen, dass das Nebeneinanderbestehen zweier Mas.- und ^ewichts^steme , vermine ihrer gegenseitigen Beziehungen , nicht auf ^o grosse Schwierigkeiten, wie anfanglich befürchtet wurde, stosst,. wenigstens insoweit es die gestattete öffentliche Eichung metrischer Masse betrifft, welche nun auch durch die Eichmeister zu vollziehen ist. Einzig der Uebelftand wird sich, und zwar bald genug, fühlbar maehen , dass die Zahl der neuen metrischen ^robe-Flüssigkeitsmasse und Hohlmaße für trokene Gegenstände ungenügend ist, wenn alle die in der neuen Voll^ ^iehungsverordnung, .^lrt. 1..) und 21, gestatteten metrischen Einheiten von den Eichmeistern geeicht werden sollen. Es wäre daher sehr zu wünschen , dass die Kantone , in welchen das metrische Mass- und Gewiehtspstem sieh verhältnissmässig raseh Bahn bricht, die noch fehlenden ^rosseren Brobemasse sieh beschaffen würden ; denn es ist für die Eichmeister ausser der Zeitversäumniss
ein misslieher Umstand, wenn sie sich mit den Vrobemassen bisherigen Systems sur die Eichung metrischer Masse behelfen müssen. Zwar wurde während der Kurse gezeigt, wie man sich für die Roth behelfen konne. doch sind Jrrthümer unvermeidlich, und zur Verhütung solcher sollte die finanzielle Frage der Beschaffung ^rosserer Einheiten metrischer Brobemasse in den Hintergrund treten.

(Ein diessäll.iges Departements-Kreisschreiben an die Kantonsregierungen ist vom 13. Januar l. J. , wozu ein erläuternder ......achtrag vom 20.

^l. Mts. kommt.) Die Eiehmeisterkurse haben ferner gezeigt , dass es für das Eiehwesen sehr erspriesslich ist, wenn von ^Zeit zu Zeit, etwa alle 10 Jahre, eidgenössiseherseits eme derartige Jnstruktion stattfindet,

22.^ weil hierdurch allein ein einheitliches Versahren zu erzielen und Missbrauche zu beseitigen sind, welche in Folge Missverständnisses der neuen Verordnung vielerorts entstanden sind. Jm Uebrigen hat die EichstätteDirektion eine ziemliche Anzahl kleiner technischer Fragen, das Massund Gewichtswesen betreffend , erledigt und den ^erren Professoren H i r s c h und B l a n t a m o u r zur Fortsezung ihrer Bendelpergleiehungen die nöthige Hilfeleistung geboten.

Ausser der Genehmigung der neuen Vollziehnngsverordnung über Mass und Gewicht wurden verschiedene andere Beschlüsse in Sachen de.^ Mass.. und Gewichtswesens gesasst. Sie betrafen : die Erledigung eines Anstandes mit der Regierung des Kantons Schw.^z wegen zu viel bezogener Serien von Brobemassen und Brobegewichten (10. August). die Einladung an die Kantonsregierungen znm Erlass der im Art. 3 des Bundesgesezes vom 14. Juli 1868 vorgesehenen Bekanntmachung des ^eit-

punkts des Beginns der Eichung metrischer Masse und Gewichte und zur Kenntnissgabe der Erfüllung dieser Vorschrift (2. September) Bundesl^latt .l870, Bd. lll, S. 303^. eine Abänderung des Art. 27 der vorerwähnten, unterm 23. Mai genehmigten Vollziehungsverordnung 21. Rovember. (s. Amtl. Samml. Bd. .^., S. 308). die Genehmigung des von der Regieruug des Kantons Tessin vorgelegten EntwursReglements zur Vollziehung des dortigen Gesezes über das metrische Mass- und Gewiehtsystem , sowie der gleichzeitig eingesandten Vergleichungstabell...u des schweizerischen metrischen Systems mit dem sran^osisehen und umkehrt (30. Rovember). Das Kreissehreiben vom 3. S.eptember (s. oben) hatten bis zum Jahresende, auf Recharge vom 26. Dezember, 14 Kantone in befriedigender Weise beantwortet. Appenzell J. Rh.

lehnte vorderhand die fakultative Einsührung des Metermasses ab. Der Zusammentritt der von der sranzosischen Regierung sehon im Vorjahre projel.tirten , in Baris abzuhaltenden internationalen Meterkonserenz wurde von der sran^osisehen Gesandtsehast unterm 23. Mai aus 8. August angesagt , und nachdem es sich aus Erkundigungen der schweizerischen Gesandtschaft in Varis ergeben hatte, dass ungeachtet des inzwischen ausgebrochenen Krieges au ^er Abhaltnng der Konferenz festgehalten werde, ^eschikten wir dieselbe dnreh den am 3. Dezember vorigen Jahres bezeichneten schweizerischen Abgeordneten, Hrn. Dr. A. H i r f e h , Direktor der Sternwarte in Reuenl.^rg. Jn der ihm unterm 30. Juli ertheilten Jnftruktion wurde unte... Anderm die angeregte Frage der Errriehtung einer internationalen Rormal.^Eichftätte unt Siz in der Schweiz in empfehlendem Sinne berüksi.^tigt. Von einem vorläufigen Berichte des Delegirten über seine Mission, vom 25. Angnst, nahmen wir unterm 5. September Kenntniss .^ die verheisseue Vervollständigung des Berichts

durch Uebermittlung der gedrukten Sizungsbexichte unterblieb in .^olge der seitherigen Unterbrechung des Verkehrs mit Baris.

230 nnterticht^anstalten im ^ und ...Alande..

Bezüglich des Bundesbeschlusses vom 23. Dezember 1869, b.^ treffend E r r i c h t u n g e i n e r o d e r m e h r e r e r h ö h e r e r o f f e n tliehen Unterr ichts a n s t a l t e n in der f r a n z o s i s c h e n S c h w e i z

(Amtl. Gesezs. .^, 12), behält sie^ das Departement, welchem die Vollziehung des Beschlusses ausgetragen ist, Berieht und Antrag vor.

Dankadressen an die eidg. Räthe für diesen Beschluß sind von einer interkantonalen Versammlung von Teilnehmern aus den Kantonen Gens, Waadt, Freiburg und ..^euenburg, welche in .....^ens in Sachen der Beförderung des höhern Unterrichts in der romanischen Schweiz gehalten wurde, sowie von schweizerischen Studirenden im Auslande ein.^ gegangen und von uns dem Departement überwiesen worden (17. Janua.^ und 14. März).

Ueber die Einleitungen zur Vollziehung des Bundesbeschlußes vom 23. Dezember 1869, betreffend E r w e i t e r u n g der F o r s t s c h u l e d e s eidg. P o l y t e c h n i k u m s z u e i n e r land- u n d f o r s t w i r t h s c h a f t l i c h e n Schule, ist weiterhin berichtet. Betreffend das eidg.

P o l y t e c h n i k u m überhaupt, ist auf den ..ngesehlossenen Jahresbericht des fchweiz. Schulraths zn verweisen.

Das schon früher durch unsere Vermittlung angebahnte Verhältniss der Reeiproeität, betreffend Ermässigung der Jmmatrikulationsgebühreu für deutsche Studirende an den Hochschulen zn Zürich, Bern und Basel, erstrekt sieh jezt, insolge weiterer Verhandlungen, die im Berichtsjahr stattgesunden, aus die Universitäten von Norddeutsch land, Baden und

Württemberg. Die bezüglichen Erklärungen, welche deutscherseits durch

die sehweiz. Gesandtschaft in Berlin vermittelt wurden, sanden jeweilen ihre Verossentlichung im Bnndesblatte. Den von der grossherzoglieh badischen Regierung angeregten Austanseh der Lektionskataloge zwischen den beiderseits bestehenden hoheren Lehranstalten erklärten wir uns bereit, ins Werk zu sezen, wie denn desshalb aueh die nöthigen Anordnungen bereits getroffen wurden (28. Oktober).

^e^ndheit^esen.

Dem K o n k o r d a t für Freizug des s c h w e i z e r i s c h e n Me-

d i z i n a l p e r s o n a i s ist im Jahreslans der Kanton Appenzell J. Rh.

beigetreten. (Amtl. Gesezs. .^, 307.) Der von der Regierung des Kautons Aargau unterm 23. Mai gemeldete Beitrittsbeschluss des Grossen Rathes ist am 29. Januar l. J. durch Volksabstimmung genehmigt worden und in Kraft getreten. Die im Dezember unter dem Vorsize des .^errn Departementsvorstehers gehaltene Konferenz der Kon-

231 kordatskantone erledigte folgende Traktande^ : Die Neuwahl des lei...

tenden Ausschusses, welcher dem von der .Konferenz in der Februarsimung (Bnndesblatt l 870, ll, 254) gestellten Besuche um interimistische Fortführung der Geschäfte entsprochen und im Lause des Jahres st.h dem Departement bereit erklärt hatte, bis zum Jahresende sortzua.nten.

Gewählt wurden. Herr Landammann Dr. Z ü r c h e r in Herisan zum Präsidenten, Herr Dr. Ad. R i e g l e r in Bern zum Vizepräsidenten , Herr Dr. ^riedrich Müller in Basel zum Aktuar), Wahlen zur Ergän^ung des Ex.aminatorenpersonals . Wahlen der Examinatoren sür die Spezialfächer physiologie und Vh^sil.., die Frage, ob Studirende weiblichen Gesehleehts zu den medizinischen Prüfungen ^..lassen seien (wurde bejahend entschieden) ; eine Motion, betreffend Gleichstellung des är^t-

liehen .^onkordatsdiploms mit dem Doktordiplom wurde abgelehnt.

Die Angelegenheit des K o n k o r d a t s sür E i n f ü h r u n g eine.: g e m e i n s a m e n ^ a r m a k o p o e ist im vorjährigen Stadium stehen

geblieben (Buudesblatt 1870, ll, 254), indem die erwartete zweite Auflage der ^h.^m.^o^ea hel^n.^ noch nicht erschienen ist.

E p i d e m i e n und ^ e n eh e n i ni langet, ist ^u bemerken, dass im Gesezentwurf der B...udesversassnng vom 17. Juni zu Art. 29, währleiftnng der Freihat de^ Handels u. s. w.,

A l i g e m e i n e n anbeüber die Revision betreffend die Gesub b vorbehalten

sind . Sanitätspolizeiliche Massregeln gegen Epidemien und Viehseuchen (Bnndesblatt l 870, 1l, 7l)^).

Von E p i d e m i e n , welche unsererseits Anordnungen erheischt hätten, ist die Schweiz im ^erichtjahre verschont geblieben, wenn gleich in der ^weiten Jahreshälfte ^älle von flattern (wie man glanbt, infolge Einfehleppung dureh Flüchtige ans Frankreich) sporadifeh ziemlich häufig vorkamen.

Zufolge eines uns von der Bundesversammlung in der Sommersimung erteilten ^lustrages, arbeitete das Departement, im Einverständniss mit seinen^ ^aehex^perten, Hrn. Nationalrath Z a n g g e r , den Entwurs eines B u n d e s g e s e z e s ü b e r p o l i z e i l i c h e M a s s r e g e l n g e g e n V i e h s e u c h e n aus. Dieser Entwurf wurde vom Departement ...en .^antonsregierungen zur Einvernahme ihrer Ansichten über denselben

mitgetheilt (26. Septeml..er). Der mit Berüksichtigung der geäusserteu Ansichten versasste zweite, zur Vorlage an die Bundesversammlung be^ stimmte Entwurf sammt ^ugehoriger Botschaft erhielt unsere Genehmigung

(5. und 9. Dezember, Bundesblatt 1870, Bd. I^, 1007). Die

Berathnn^ des Gese.^entwurses ist bekanntlieh von den eidg. Räthen in der Dezembersi^ung verschoben worden. Da in .^nem Gesezentwurse aueh die Massregeln gegen Wuth, inelustve Hundswuth, festgestellt sind, so ist die von der Regierung von Zürich gemachte Anregung eines .^ o n-

232 k o r d a t s zur E r g r e i f u n g g e m e i n s a m e r M a s s r e g e l n ^ e g e n

die H u n d s w u t h (Bundesblatt 1870, H, 255) als dahingesallen zu betrachten . die gesammelten bezüglichen Akten wurden den. Gesezen^ wurse als Material zu seiner zukünstigen Berathung beigelegt (3l. De^.).

Die Anzeigen von vereinzelten Fällen von V i e h s e u c h e n im Jnlande, wie von Lungenseuche (in den Kantonen Freiburg und Zürich), Blasenseuche (im Danton Zürich), Manl- und Klauenseuche (zumal im Danton Freiburg), sowie der dagegen ergriffenen Massregeln, wurden

anfänglich, wie bisher, im Bundesblatt verofsentlicht. Als jedoch bei

der starken Verbreitung, welche die Maul- und Klauenseuche besonders in der Westschweiz erlangte, eine grosse Anzahl von Fällen nebst den dagegen getroffenen Massnahmen nicht gemeldet wnrde, beschlossen wir (5. Jnii), von dem bisherigen Versahre.. zu abstrahlen, indem die Bekanntmachung vereinzelter Seuchensälie immerhin nur ein sehr unvollständiges Bild des jeweiligen Standes der Seuche hätte geben konnen.

Von zwei dem Departement hinterbrachten angeblichen Rinderpeftsällen (im Emmenthal und in Grenchen, Kts. Solothurn) erwies sich auf amtliche Erkundigung hin der eine als ein Fall von Milzbrand, welcher nach srühern Erfahrungen ...ster mit Rinderpest verwechselt .wird, d^r andere als ein Maul- und Klauenseuchesall. Ein von Hrn. Gabriel Mieillin in Vill^sou.^l.^lcrté (Anbe) wiederholt gemachtes Anerbieten eines Geheimmittels gegen Rinderpest blieb unberüksichtigt i 30. Mai).

Der Regierung von Freiburg, welche uns die Geneigtheit aussprach, .^iu von Hrn. ^lpoll. .Lion in Marseille angebotenes Heilmittel gegen Maul^ un^ Klauenseuche zu erwerben, sosern andere Kantone die Brobe mitmachen wollten, antworteten wir, gestüzt ans ein vom Departement eingeholtes E.r^pertengutachteu, dass wir uns nicht veranlasst sehen, an andere Kantone in dem von der Regierung angedeuteten Sinne zu ge^ langen, sondern derselben allsällige weitere Schritte überlassen müssen (2. September).

V i e h s p e r r e n im J n n e r n betreffend, ist folgendes zu erwähnen.

...lus Besehwerde der Regierung von Hessin gegen die von Uri wegen ^perrnng des Viehverkehrs infolge einer angeblichen Viehseuche im .Livinenthal, und ans eingeholten Bericht ersterer Regierung, welcher den Viehsanitätszustand im Kanton Hessin als vollig sicher darstellte, ordnete das Departement Aufhebung der Sperre an, welche Verfügung wir bestätigten (30. Mai). Als aber die Regierung von Uri nachgerade anzeigte, dass sie wegen Einschleppung der Maul- und Klauenseuche ans Tessin und Wallis Sperre gegen beide Kautone angeordnet habe, wurde unter Kenntnissgabe und Gutheissung hievon die Regierung von Hessin eingeladen, die nothigen Massregeln gegen die Seuche zu ergreifen und

sich hinsichtlich jener offiziellen Erklarnng über den Viehsanitätsznstand

233 im Danton z.. rechtfertigen (l0. Jnni). Auf die von der Dessiner Regierung versuchte Rechtfertigung ihres Versahrens sahen wir uns veranlasst, in der Hauptsache zu erwidern, dass im dortigen Danton nicht überalt die nnter den obschwebenden Verhältnissen notwendige veterinärpolizeiliche Aussicht über die Viehmärkte gehalten werde (27. Juni).

Ein Mehreres ist über E r k u n d i g u n g e n u n d A n z e i g e n , be^ Messend V i e h s e u c h e n im A u s l a n d , sowie über V i e h s p e r r e n g e g e n d a s s e l b e zn berichten. Jnsolge eines aus Veranlassung der Regierung von Graubünden der schweig. Gesandtschaft in Florenz ertheilten Auftrags zur Erkundigung über die in der Lombardei gegen die dort herrsehende Maul^ und Klauenseuche ergrissenen Massxegeln erhielten wir von jeuer Gesandtschaft beruhigende Ausschlüsse des italienaschen Ministeriums des Auswärtigen über den Viehsanitätszustand in Oberitalien, welche wir genannter Regierung mittheilten (2. Mai).

Ebenso erhielten wir infolge eines aus Veranlassung der Regierung von

Wallis dem schwe.z. Konsulat in Mailand ertheilten Auftrags zur Er-

kundigung über das bestehen einer Viehseuche im Ossola-Thal von jenem Konsnlat beruhigende Ausschlüsse, welche genannter Regierung mitgetheilt wnrden (23. Mai).

Ans Anzeige der nemlichen Regierung, betreffend Einsehleppung der Maul- und Klauenseuche durch gesund deklarstes Vieh aus Jtalien, ertheilten wir dem schweiz. Minister in Florenz Anstrag zur Veranlassung eines Untersuehs der Sachlage, indem das Andauern eiues uusichern Viehsanitätsznstaudes in Oberitalien hierseitige .^perrnngsmassregeln zur Folg... haben müsste, was für beide .Länder unangenehm wäre (l0. Juni. Das italienische Ministerium des Auswärtigen bestätigte hierauf durch eiue vom sehweiz. Minister in Florenz einbegleitete Rote die von hiesiger italienischer Gesandtschaft schon zuvor ertheilten beruhigenden Ausschlüsse über den Viehsanitäts^ustand in Jtalien und bemerkte, derselbe würde eine Viehsperre seitens der

Schweiz nicht rechtfertigen . gleichzeitig machte das Ministerium Vor-

sehläge zu einem modns vivendi. betretend Vorsichtsmassregeln sur die Vieheinsuhr aus Jtalien nach der Schweiz (14. Juli). Ein sowohl von der italienischen Gesandtschaft, als vom schweizerischen Minister in ^lorenz übermaehter Bericht über den Vie^sanitätszustaud in der Vrovinz Rovara wurde der Regierung von Wallis znr Kenutuissnahme und Eingabe allfälliger Bemerkungen mitgetheilt (5. August). - Die^ Anzeige der Regierung von Gens, betreffend Aushebung der gegen Obersavov^en und Ge^ seinerzeit angeordneten Viehsperre , sowie die Anzeige der Regierung von Reueubnrg, betreffend das Auftreten der Maulund Klauenseuche im Doubs-Departement und daherigem Viehbann g...ge.. Fr .. n k ..e i ..h , wurden im Vnndesblatt verosfentlicht (8. Januar und 18. Mai). Die Regierung von Aargau wurde auf ihr Gesnch um Ergreifnng von Schnzmassregeln gegen Einschleppung von Maul- ..nd

234 Klauenseuche ans dem Elsass, unter Verkostung aus Erlass eines Bu.^ desgesezes über Seuehenpolizei, augewiesen, die im Art. 20 de... Kon^ kordats für Massregeln gegen Viehseuchen vom 5. Angnst l 852 bezeichneten Maßnahmen zu ergreisen (12. August). Durch die zu Anfang Septembers in ...ssentlichen Blättern mitgetheilten Rachrichten über das Austreten der R i n d e r p e s t in verschiedenen Gegenden Frankreichs und Deutsehlands sah sich das Departement b..wog..n, hierüber offizielle Erkundigungen. durch Hrn. Z a n g g e r eingehen zn lassen. Jnfolge der auf diesem Wege erhaltenen offiziellen .Nachrichten vom Ausbrnch der Rinderpest in Rheinprenssen, Rheinbauern, Lothringen und Elsass (Departemeut Riederrhein) nnd angesichts der hieraus sieh ergebenden Gefahr der Einsehleppnng der Seuche aus Frankreich nach der Schweiz, lud das Departement am 5. ..September die betretenden Grenzkanlonsre^ieruugeu, m^t Hinweis ans Art. 59 der Bnndesversassnug, telegraphiseh ein, sosortige Totalsperre der Einsuhr von Rindern, ..Phasen und ^g...., sowie von Heu nnd Stroh aus Frankreich nach der Schweiz anzuordnen.

Wir genehmigten diese Verfügung und nahmen von einer Sperre gegen ^ Deutschland ans Grnnd der eingegangenen Rachrichten einstweilen Um-

gang (7. September, Bundesblatt 1870, lll, 304). Ans die von der

badischen Gesandtschaft nachgerade gemachte Anzeige vom Ausbr^ch der Rinderpest in Mannheim beschlossen wir sedoch, die Regierungen der an Baden, Württemberg, Bauern nnd Oefterreich grenzenden Kantone telegraphisch auszusordern, sosort gegen ^ie Einfuhr von Rindvieh, Schafen und Ziegen, sowie von Heu nnd Stroh, frischen Häuten und fleisch ans Deutschland und Oesterreich Totalsperre anzuordnen und alle nothigen Massregeln zu ergreisen, um einen. Einbruch der Seuche wirksam zu begegnen ^ gleichzeitig lnden wir die Eisenbahndirektionen zur strengen Ansführnng und Beobachtung der Vorsehristen über Viehtransporte auf Eisenbahnen ein. Das Departement wurde beauftragt, sämmtlieheu Kantonsregiernngen von unsern Beschlüssen nachträglieh durch Kreisschreiben .Kenntniss zu geben nnd dieselben zur Wachsamkeit aufzufordern . die Gesandtsehasten der betreffenden Staaten wurden von unfern. Beschlusse ebensalls in Kenntniss gesezt (16. September. Bundesblatt 1870 lll, ^39). Von der ^ersüg..ng des Departements, wonach ans amtliehe Raehrieht von. Auftreten der Rinderpest auch in Württemberg (....^..eramt Leonberg) die betretenden Kantone zur strengen Handhabung der Totalsperre gegen Süddentsehland nnd ...^esterreich angefordert wurden, nahmen wir Vormerkung (7. Oktober). Da infolge südlichen Vorrüke..s der dentsehen Ostarmee in Frankreich allgemeine Flüchtnng des Viehs naeh der Schweiz vorauszusehen war nnd gleichzeitig die Rinderpest sieh in Frankreich südlich ausdehnte, ersuchte das Departement am 7. Oktober das Mil.itärdepartement, die Ueberwachung der am 16. September ver.^ hängten Sperre durch das sür die Grenzbewaehung aufgebotene Militär

235 anordnen ^u wollen, weiches Ansuchen vom Militärdepartement gleichen Tages entsprechend beantwortet wurde. Jngleichen ersuchte das Departement am 13. Oktober das Handels- und Zolldepartement um Veranlassung des Mitwirkens der Zollbeamten in den Grenzbahnhofen .zum Vollzug der gege.. Einschleppung der Rinderpest getroffenen Anordnungen . das Handels- uud Zolldepartement verband mit der entsprechenden Zulage vom ^5. gl. Mts. den Wnnsch, dass die betreffenden Eisenbahndirektionen aneh ihrerseits znr Mitwirkung eingeladen werden mochten , welchem Wunsche seitens des ^Departements durch Sehreiben vom 18. gl. Mts. entsprochen wurde. Behnss Bemessung der Sicherheitsmassregelu gegen die Rinderpest und Erreichung zuverlässiger Nachrichten über den Stand der immer noch in Ausbreitung begriffenen ^.eu.^he in den norddeutschen Staaten, in Baden, Württemberg, Bauern, im Elsass und in de.. westlich an die Schweiz grenzenden sranzosischen Gebietsteilen, sowie in den österreichischen Ländern, beauftragten wir die betreffenden schweizerischen Gesandtschasten und Konsulate mit regelmäßiger Berichterstattung über den Stand der Seuche in jenen Ländern (19. Oktober). die daherigen Berichte wurden jeweilen im Bnndesblatt veröffentlicht. Ueber das Ergebniss einer mit Unterstüzung des Departements nach Deutschland in Sachen der Rinderpest gemachten Reise erstattete Hr. Brofesfor Dr. Bü^ in Bern dem Departement am 20. Oktober seinen Bericht. Auf das Anerbieten des Hrn. E. Schild, Thierar^t iu Ribeauvillé, sich in das Departement Riederrhein zu begeben, um Ausschlüsse über den ...^tand der Rinderpest ertheilen ^u können. wurde nicht eingetreten (2. November). Jnfolge Meldung vom Erloschen der .Rinderpest in Württemberg und Baden und ihres Richtvordringens aus den entserntern österreichischen Ländern beschlossen wir am 26. .November, Erleichterungen im Viehverkehr auf der ganzen dentsch-sehweizerisehen Grenze eintreten zu lassen und hievon sämmtliehen Kantonsregierungen durch Kreisschreiben Kenntniss zu geben

(Bundesblatt 1870 Hl, 718, 723). Dagegen erliessen wir noch kurz vor Jahresende, auf G..und eines beim Departement eingegangenen Berichts über das Vordringen der Rinderpest bis in die unmittelbare

Rahe der schweizerischen Westgrenze (bei Montb.^liard), behuss rechtzeitiger Abwehr der keuche eine Verordnung, welche nebst einer über die Ratur der Seuche und die Abwehrvorkehren gegen dieselbe ausklärenden ,,Bekannntmaehung über die Rinderpest^ den betretenden Grenzl.antonsRegierungen zur Veröffentlichung mitgetheilt wurde (Bundesblatt 1870,

Hl, 1001).^ gleichzeitig erging an das Militär- und an das Han-

dels- und Zolldepartement die Einladung, die der Verordnung entsprechenden Weisungen zu ertheilen (23. Dezember). Jn das weit-

schichtige Detail der durch die Viehsperre gegen Frankreich, Süddeutschland und Oesterreich hervorgerufenen, theils an uns, theils an das

2.^ Departement gelangten Klagen, Reklamationen nnd Ansnahmsbe^ehren von Regierungen, Lokalbehorden und Brivaten treten wir der Kürze halber nicht ein. Rur mag erwähnt werden, dass auf Ansuchen der Regierung von^ Gens der Eintritt von Schlachtvieh aus El^ablais, Faueign.^ und der freien ^one in den Danton unter besondern viehsanitätspolizeilichen Bedingungen gestattet nnd ans Verwendung der k. ..^ k.

osterreiehisch-ungarisehen Gesandtschaft die Grenze vom 28. September bis 1. Oktober sür den Eintritt von Vieh ans dem Vorarlberg nnter bestimmten Kontrolbedingungen geöffnet wurde (9. September nnd 3. Oktober). Ueberhaupt wurden Ausnahmen von den Einsnhrverboten nur unter den Bedingungen der ^eoba^tn..g strengster Vorsicht nnd .^on..

trole der betreffenden Sanitätspolizeibehorden gestattet.

Die vie l,. p o lize i li eh en V e r h a l t n i s s e z n m Au s i an de betreffend, sind diesf.illig^ Verhandlungen mit Jtalieu zu erwähnen. Mit Rote vom 1. Jnli^ durch weiche das italienische Ministerium des Aus. wärtigen der schweizerischen Gesandtschaft in Florenz beruhigende Anssehlüsse über den Viehsanitätszustand in Jtalien ertheilte nnd eine allfällige hierseitige Viehsperre als ungerechtfertigt darstellte , schlug dasselbe, um einer solchen mit ihren schlimmen Folgen sür beide Länder zu begegnen, Bedingungen von Sehu^massregeln vor, welche italienischer^ seits zu beobachten wären , um den Einlass von jenseitigem Vieh auf Schwei^erbodeu zu erlangen, wobei die Hofsnnng ausgesprochen wnrde, dass die Annatone dieser Bedingungen in. Jnteresse des beidseitigen Viehverkehrs ersolgen werde. Die gleichen Bedingungen wurden von der italienischen Gesandtschast mit Rote vom t0. gleichen Monats direkt erosfnet. Wir theilten diese Bedingungen unter Ken..t...issgabe ihrer Veranlassung d^en Regierungen ^er betrefsen.^en Grenzkantoue znr Ver-

nehmlassung mit (l 4. Juli) und erklärten uns in ..^erüls.chtig....g il..rer

Rükäussernngen u^it den italieniseherseits gestellten Bedingungen ei^.ver^ standen , vorbehaltlich einiger Znsäze , deren Genehmigung man gewärtige, un.. sodann den betreffenden Kantonsregiernngen die ..othigen Jnstrnktionen zu geben ^3. August^. ^achde^u die italienische .Regierung sich mit den gemachten Zusäzeu einverstanden erklärt hatte , wurde der mit derselben vereinbarte mod..is vivendi, betresseud Vorsichts^nassregeln sür die Einfuhr von ^ieh aus Jtalien nach der Schweiz, deu litres .

senden Kantonen mitgetheilt , mit der Einladung , danach zu verfahren und sich bezüglich der ^lnsführung im Einzelnen ^uit den betreffenden benachbarten italienischen Distrikt^ und ^oi.albehorden , welche von der italienischen Regierung ebenfalls avifirt seien, in Verbindung zu sezen (21. September). Eine seitherige ...^es.hwerde der Regierung von Wallis über die von einigen italienischen Gren^präsekten mit ..Berufung aus obigen modus vivendi gestellten Forderungen, betreffend permanente Aufstellung von Veterinären a^. der Grenze, veranlagte uns, durch die schweizerische

237 Gesandschaft in Florenz bei der italienischen Regierung daraus zu drin^gen, dass einer derartigen Erschwerung des Vi^.hverkehrs mit Jtalien abgeholfen werde , indem jene Vereinbarung lediglich Vorsichtsmassregeln für die Vieheinsuhr aus Jtalien betreffe und zudem der Kanton Wallis seuchensrei sei. der Regierung von Wallis gaben wir von dieser Verfü^ung Kenntniss , mit der weitern Verständigung , dass die betreffenden Kantone berechtigt seien, die Bestimmungen der mit Jtalien getroffenen Vereinbarung nötigenfalls in Anwendung zu bringen, dass sie dagegen zur Erfüllung der gestellten Forderung nieht verpflichtet seien, sosern der

Viehsanitätszustand der italienischen Grenzprovinzen hinlängliche Sieher-

heit biete (t8. Rovember).

mehr hieher.

Das Weitere in dieser ...^ache gehort uicht

^ne^ati^tale ^...^ mI^ ^e^iet^.^e^al^isse.

Ein im Grenzstreit zwischen Appenzell A. Rh. und A p p e n z e l l J. R h. vorgekommener lezter Zwischensall, welcher, hervorgerufen durch ein Auswanderungsprojekt des Konvents von Grimmenstein, die zwischen beiden Kantonen streitige Souveränetät über dieses Kloster betraf, kann hier nm so fügl.cher übergangen werden, als durch d.^.n Bundesbesehluss vom 23. Juli der gesammte Grenzstreit seine endliche

Losung gefunden hat (Bundesblatt l.l..., 317 und Amtl. Gesezsamm-

luug ^, 246).

.^ach Art. 4 die.ses Beschlusses mit dessen Vollziehung beauftragt . übertrugen wir dieselbe im Einverftändniss mit d.^n betreffenden zwei Regierungen dem bisherigen Kommissär, .^errn Landammann Aepli in St. Gallen (15. Angnst), welcher die Durchführung des Bundesbeschlußes anf sich nahm. Bezüglich einer mit dem Grenzstreit zusammenhängenden, für den Reutener Strassenbau ersorderlichen Expropriation im Wolftobel beschlossen wir die Abordnung des eidgenossischen Kommissärs mit Znzug einer Kommission zur Abschäznng der betreffenden Güter (14. Oktober). Die vom eidgenössischen Kommissa-

riat , nach Ausweis der bezüglichen Verbalprozesse , durchgeführte Vollziehnng von Art. I und Art. II, ^ 2 des Bundesbeschlnsses vom 23.

Juli erhielt sammt den Kommissariatsauträgen unsere Genehmigung ^9^.

Rovember, 7. Dezember). .^errn Aepli , der seinen .^chlussbericht unterm 27. Dezember einreichte , ertheilten wir die nachgesuchte deflniti.^ Entlafsnng als eidgenössischer Kommissär im Appenzeller Grenzstreit uuter besster Verdankung der in dieser Angelegenheit geleisteten erfolgreichen Dienste. die im Berichtjahre erlausenen Baarauslagen wurden zu .^ ans Appeuzell A. Rh. und zu 1/2 ans Appenzell J. Rh. zur Bezahlung vertheilt (..). Januar l. J.), welche Verkeilung wir aus Auskunstsbe^ehren der Regierung erstern Kantons als eine billige reehtsertigten (30.

Januar), so dass Gegenbemerkungen derselben, zumal bei gleichzeitig

Bundesblatt. Jahrg. XXIII. Bd. II.

17

238 erfolgter Bezahlung (10. Februar).

keine

weitere

Berükfichtigung

finden

kannten

Rach Erledigung des Appenzeller Grenzfixeits ernstlich darauf bedacht, den ^wischen Bern und Wallis hängenden G r e n z f i x e i ^ , bet r e f f e n d Gemmi und Sanetsch, seiner Entscheidung zuzuführen

(Bundesblatt 1870 II, 259), mahnten wir die Regierung von Wal.lis, unter Feststellung , ^ur Eingabe ihrer Bemerkungen über das unterm 28. Januar ^ur Vernehmlassung mitgeteilte sachbezügliche Memorial der Regierung von Bern (27. Juli). Dem hierauf gestellten Ansuchen der Regierung von Wallis uni Rükstellung der früher eingesandten Akten, sowie um Fristverlängerung wurde entsprochen (15. August).

Unterm 3. Oktober erklärte aber die Regierung, dass das Studium des bernischen Memorials fie überzeugt habe , dass ein neuer Augenschein nothwendig .sei, um die Richtigkeit mehrerer von ihr behaupteten, von der bernischen Regierung bestrittenen Thatsachen nachzuweisen, und ersuchte uns gleichzeitig nm Anordnung einer Expertise , in der Meinung , dass ihr nachher ^ur Feststellung ihrer Schlüsse eine neue Frist eingeräumt werde. Wir ernannten daher in der Person des Herrn Ständerath B o r e l in Reuenburg einen Kommissär mit dem Auftrage^ nach Kenntnissnahme der Akten noch im Herbst , unter Zuziehung der beiden Varteien, einen Augenschein über die streitigen Grenzverhältnisse vorzunehmen, aus Grundlage des zu protokollirenden Besundes^ sowie der aktenmassigen Rachweise einen legten Versuch zur Verständigung zu machen, und fehlschlagendenfalls uns Bericht nnd Antrag behuss Entscheidung durch die Bundesversammlung zu bringen ; die Regierung von Wallis wurde gleichzeitig eingeladen, mit moglichster Beschleunigung, mit Rükficht aus das bernische Memorial, sowohl die thatsächlichen Streitpunkte ^u bezeichnen, als auch ihre Postulate festzustellen (5. Oktober). Am 22. Oktober hielt sodann der eidgenosfis.he Kommissär , assistirt von Herrn Advokat M o n n i e r in Reuenburg, als Sekretär, in ^it..en eine Konferenz mit den Abgeordneten der beiden Kantonsregierungen, von welcher die bernische durch Herrn alt-Regierungsrath Seherz in Bern, die von Wallis durch die Herren Staatsrath von Ried m a t t e n und .Advokat Walter in Bitten vertreten war. Das Ergebniss war der Art , dass sich die Unmogliehkeit herausstellte , die Streitsache unserm Wunsche gemäss noeh im Jahreslaufe ^n regliren. Wir nahmen von dieser Sachlage dnrch Bericht des Departements Kenntniss und leiteten das uns vorgelegte Konserenzprotokoll an das Departement zur weitern .Behandlung der Sache znrük (23. Dezember).

239 .^und^.^eitra.^e fur ^weke fchweizerifcher ^efellfchaften i... glande.

Dem s c h w e i z e r i s c h e n l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n V e r e i n e sind im Voranschlag für 1870 (Seite 6, llI. B. Besondere Ausgabe 3, b.......^) B u nde s bei tra g e sur folgende Spezialzweke ausgesezt :

1) für das pomologisehe Bilderwerk .

2) ., den Leitfaden sür Viehzüchter 3) 4)

.

.

. Fr. 1,500 ^ 800

,, Forderung des schweizerischen Obstbaues .

,, alpwirths^astliche Versuchsstationen und Arbeiten

im Gebiete ^der Milchwirtschaft .

.

.

^

1,000

., 1,700

zusammen Fr. 5,000 welche aus Bericht und Ausweis der Vereinsdirektion vom 18. Oktober über die bis dahin ausgesührten Arbeiten verabfolgt wurden. Sind die für das Verichtsahr beabsichtigt gewesenen Unternehmungen nicht alle vollführt worden, so findet dies seine Entschuldigung darin, dass die politischen Ereignisse nachteilig aus die Vereinsthätigkeit eingewirkt haben.

1) Das im Herbstmonat den Abonnenten, wie auch dem Departe-

ment zugestellte 8. Heft des Obstbilderwerks reiht sich in Anlage und gelungener Ausführung den früheren Heften würdig an. Die Ausgaben für die pomologisehe kommission (Fr. 560), für Drnk und Lithographie (Fr. 853. 30), so wie für Verschiedenes (Fr. 186. 50) beliefen sich ans Fr. 1599. 80, also anf Fr. 99. 80 mehr als der

..^undesbeitrag von Fr. 1500 beträgt.

2) Nachdem das Departement auf Ansuchen der Vereinsdirektion mittelst Kreisschreibens vom 23. März von den Kantonen statistische Erhebungen über die lokalen Viehraeen nnd Schläge. behufs der Abfassung des ..Leitfadens für schweizerische Viehzüchter^ einverlangt hatte, wurde das sneeesfiv eingesandte , uuumehr grosstentheils vorhandene Material einem Redaktor zur Bearbeitung übergeben. Diese ist so weit vorgeschritten, dass sie einer auszustellenden Kommission zur Prüfung übergeben und der Druk angeordnet werden kann. Die Kosten .werden auf zirka ^r. 1000 peranschlagt. Der bezügliche Kredit von Fx. 800 ist, weil nicht verwendet, aus die Rechnung des lausenden

Jahres übergetragen, und es wird über die diessälligen Ausgaben spezieller

Ausweis geleistet werden.

Abgesehen von ^obigen Gegenständen der Vereinsthätigkeit widmete der Verein im Jahreslaufe dem Dienstbotenwesen und der landwirth-

schastlichen Volksbildung besondere Ausmerksamkeit , worüber ^lugschristen und ein Zirkular vorliegen.

Betretend die Versuche mit sos-

240 silen Düngstoffen soli, sobald von den Vereinen, an welche ..^oprolithendünger abgegeben wurde, die Berichte vollständig eingegangen sind, eine Zusammenstellung derselben angesertigt und zum Gegenstand einer besondern Vorlage gemacht werden. Einstweilen wird aus die sehr ausführlichen bezüglichen Mittheilungen der ökonomischen Gesellsehast des Kantons Bern verwiesen. Das Verhältnis.. des Vereins zur romanischen landwirthsehastlichen Gesellschaft in Abhaltung landwirtl..gastlicher Ausstellungen ist unten berührt.

3) Der zugewandte schweizerische Obst- und Weinbanverein hat im Jahreslause das 1. Hest der von der Obstbeschreibungskommission bearbeiteten ^Schweizerischen Obstsorten^ herausgegeben. Dasselbe enthält 53 Apsel- und 27 Birnso^ten in wohlgelungenen Zeichnungen der Früchte in Längsschnitten und mit ^utressenden Beschreibungen.

Der Zwek des begonnenem Werkes ist der, die vorzüglichen und ver..

breitungswürdigen Früchte, welche der Schweiz eigen sin...., zum Gemeingut Allier zu machen. Zur allseitigen Verbreitung des Wertes werden

500 Exemplare zu ^r. 1. 50 angehst (der Ladenpreis ist Fr. 2. 50)

und zu diesem Preise an Obstbansreunde abgegeben. Jm Berichtjahre erschien auch die Berichterstattung über die Liestaler Obstansstelinng im Herbste 1868, so wie die Drukschrifl. ,,Reueste Fortschritte in der Weinbereitnng^, eine Ergänzung des srüher veröffentlichten Werkes ,,der Weinstok und der Wein^.

Einnahmen (inklusive Bundesbeitrag von Fr. 1000) Fr. 2,255. 85 Ausgaben . . . . . . . . , 2,515. 8 8 Es resnltirt also eine Mehrausgabe von

Fr.

2^0. 03

Der Bundesbeitrag wurde zu Gnnsten der Obstbeschreibnng und in der oben angegebenen Weise ^nr Verbreitung des 1. Heftes der Schweizerischen ^.bstsorten^ verwendet.

4) Bezüglich der Thätigkeit des ebenfalls zugewandten s^wei..

zerischen alpwirthsehastlichen Vereins wird, der Kürze halber, aus den

gedrui.ten Jahresbericht desselben (.^llpwirthsehaftliche Monatsblätter, 1870, Rr. 2, 3, 5) verwiesen. Hervorzuheben ist der vom Präsideuten des Faehvereins, Hrn. Seminardirettor ^eha^mann in Ehur, verossentliehte, dent Departement n^itgetheilte Berieht über die im Vorjahr im Jnteresse der schweizerischen Milehwirthschast ausgeführte Reise

ins Ansland (,,die Weide- und Milchwirthsehast von Schweden, Dänemark, Holstein nnd Holland.^ Aarau, 1870.)

241 Der

.Ausweis

des Vereins

Kredits ist sollender:

über Verwendung des

bewilligten

..^. Versuchsstationen : .... Auslagen für die Stationen Beauregard, St. Moriz und O^rosa, so wie sür künstlichen Dünger

Fr. 225. 90

h.

Gratisvertheilung der Vereinsberichte

(Alpwirthsch. Monatsblätter) in l 76 Exemplaren zu Fr. 1. 50 . . . ,, 264.--------^ Fr. 48..). 90 B. Milchwirthsehast : .

.^. Lithographien zur Drnkschrift über verbesserte .^äsepressen . Gratisverthei^ lung an Vereine in 35 Exemplaren

zu Fr. 1 . . . . . . . . Fr. 114. 75 b.

.Lab-Untersuchungen und schwedisches

Milchgeschirr . . . .^ . . . ,, 146. 44 c. Jilustration der Druksehrist ,,Abkühlung der Milche Gratisex^emplare derselben, 400 Stük zu Rp. 25 . ,, 126. 75 -.-.---.------- ,, 387. 94 zusammen Fr. 877. 84 also Fr. 822. 16 weniger als der Bundesbeitrag von Fr. 1700 beträgt. Hiebei ist jedoch zu bemerken, dass die Rechnungen von zwei Versuchsstationen (Beauregard und Resselnboden) noch ausstehen. dass die wegen unerwarteter Schliessung der Sennerei in Seewis unterbrochenen dortigen Versuche über .^äse- und Butterfabrikation aus das lausende Jahr verschoben wurden, und dass eine weitere ...^umme, welche für milchwirthsehastliche Versuche bei Gelegenheit der in Sitten zu haltenden Ausstellung bestimmt war, wegen Aussehiebung dieser Ausstellung unverwendet blieb und erst ....ei der endlichen Abhaltung derselben zur Verwendung kommen wird.

Von den Fr. 15,000, welche im 1870er Voranschlag als Bundesbeitrag für Prämien der im Jahreslause von der r o m a n i sche n

l a n d w i r t h scha f t l iche n G e s e l l s eh a f t zu haltenden a l l g e m e i n e n l a n d w i r t h s eh a f t l iche n A u s st e l l u n g ansgesezt sind , wurden der Gesellschaft unterm 1 6. März aus ihr Gesuch Fr. 10,000 zur Bestreitung de.. bedeutenden Organisationskosten, welche sonst die Ausnahme eines Anleihen^ erheischt hätten, vorläufig ausgerichtet, in dem ^inne, dass später die ganze Summe der Fr. 15,000 für Ausstellungsprämien pertheilt werden solle. Aus den verabsolgten

242 Fr. 10,000 kamen Fr. 7600 für Bauten, Bureau- und Drnkkosten .^Assichen und Bekanntmachungen,. zur Verwendung. Die Ausstellung, welche im September in Sitten hätte stattfinden sollen, musste jedoch wegen den^ politischen Verumständungen und den herrschenden ..^iehsenden ans lausendes Jahr verschoben werden. Wiewohl nn.. die errichteten Hütten und das Holz.verk das Eigentum der Ausstell..ngskommission in Sitten geworden sind, so ist doch der Gesellschaft aus

dem Aufschub der Ausstellung ein Sehaden von beiläufig Fr. 3500 erwachsen, der hauptsächlich von den Erdarbeiten, welche nicht erhalten bleiben konnten, und von den Entschädigungen der Unternehme.. herrührt. Um den genannten Betrag werben denn aueh die Jnstallationskosten der Ansstellung lausenden Jahres sieh hoher stellen. Jndess hosft der Verein, mit den Fr. 5000, welche im Voranschlag für das laufende Jahr zu Gunsten der land.virthsehastlichen Ausstellung, als

Restanz des 1870er Kredits sür dieselbe, ausgesezt sind, die entstandene

Finanzlüke ausfüllen zu konnen. Jmmerhin wird der bewilligte Gesammtkredit von Fr. 15,000 schliesslich seiner ursprünglichen ZwekBestimmung gemäss, nemlich sür Ausstellnngsprämien, verwendet werden müssen.

Betreffend das vom Bunde unterstüzte l a n d w i r t s c h a f t l i c h e A u s s t e l l u n g s w e s e n im Allgemeinen, ist die schon im Vorjahre durch Vermittlung des Departements angebahne Ordnung des Verhältnisses , welches ^wischen dem schweizerisehen landwirthsehaftlichen Vereine und der romanischen landwirthschaftliehen Gesellschaft hinsichtlich der mit Bnndessnbsidien zu veranstaltenden schweizerischen landwirthschaftlichen Ausstellungen stattzufinden hat, dnreh Vereinbarung eines

Regulativs, ^..elehe die Genehmigung des Departements erhalten hat, zum endgültigen Absehluss gekommen.

Diese vom Departement erzielte Vereinbarung entspricht bereits wesentlich dem von ^hnen in ...er Julisession des Beriehtjahres gestellten Postulate (.^mtl. Gesezsamml. .^, 207), welches uns einladet, eine Verständigung zwischen den beiden grosseren landwirthschastliehen ^ Gesellschaften ^er Sch.vei^ über die von ihnen mit Unterstüzung des Bundes in der Folge anzunehmenden und zu verfolgenden Arbeiten und Untersuchungen herbeizuführen. Wir werden aber nicht ermangeln, später, d. h. nachdem die land.^rthsehastliehe Schule wird ins Leben getreten sein, und man stch darüber orientirt haben wird, welche Anfgaben der Thatigkeit dieser Sehule überlassen werden konnen nnd welche, nach u..ie vor, wesentlich Sache der land.virthsehastlichen Vereine bleiben müssen, B^rath.ingen dieser Vereine über ein festes . ans längere Zeit hinaus si^.h erstrebendes Programm aller derjenigen Ar....eiten herbeizuführen, .....elche im Jnteresse der sehwei.^exis^en ^..andwirths.hast unter Mitwirkung des Bundes znr Ausführung kommen sollen.

243 Nachdem in der vom schweizerischen landwirtschaftlichen Vereine angeregten Angelegenheit der Errichtung einer hohern landwirthschaftlichen Schule als Bestandtheil. des eidg. Polytechnikums das Bundesgesez betreffend E r w e i t e r u n g d e r F o r s t s e h u l e d e s e i d g.

P o l y t e c h n i k u m s z u e i n e r l an d - u n d f o r s t w i r t h -

s eh .. f t l i eh e n S eh u l. e im Vorjahr ersolgt war (Bundesblatt 1870,

H, 263), theilten wir dieses Gesez der Regierung von Zürich unterm 14. Januar mit, sie einladend, gemäss der Vorschrift der UebergangsBestimmung innerhalb drei Monaten, vom Empfang der Mittheilung an gerechnet, uns ihre Erklärung, betreffend Uebernahme der im Art. 3 des Gesezes dem Danton, resp. der ^tadt Zürich auferlegten Leistungen, abzugeben. ^ach Bewilligung einer nachgesuchten zweimaligen FristVerlängerung zur Abgabe dieser Erklärung, sandte genannte Regierung unterm 30. Juni den Kantonrathsbeschluss vom 28. Februar ein, wonach der Kanton Zürich die ihm durch das Bundesgesez auferlegten

Verbindlichkeiten für die eidgenössische land- und forstwirtschaftliche

Schule übernimmt. Wir nahmen von diesem Beschlusse Akt (Amtl.

Gesezsamml. .^, 202) und beantragten das Departement, die vorbereitenden Massregeln zur Vollziehung des Bundesgesezes zu treffen (1. Juli). Gleichzeitig wurde ein vom Vereine schweizerischer Bienenfreunde in Oetwr^l (am Zürichsee) um Ausstellung einer tüchtigen .Lehrkraft für Vorträge über Bienenzucht an der landwirtschaftlichen AbtheiIung des Vol..teehnikums dem eidg. Schulrathe zur Bennzung bei VorBereitung des landwirthsehaftliehen Unterriehtsplans mitgetheilt. Jnfolge des unterm 1. Juli erhaltenen Auftrags lud das Departement am

1..). August das Schulrathspräsidium ein, seine Vorsehläge betreffend

die zur mogliehst baldigen Eroffnung der land^irthsehaftliehen Kurse nothwendigen Massregeln einreichen zn wollen. Der diesfällige Be-

richt und Antrag des Schulrathes ist vom 7. September. Das Deparlement beauftragte hierauf unterm 24. gl. Mts. die HH. Schulrathspräsident Kappeler und Schulrath W e b e r von Bern, mit den züreherischerseits zu bezeichnenden Delegirten behuss Regulirung der in dem bezüglichen Bundesgeseze, Art. 3, a, b, c, genannten Bnnkte in Unterhandlung zu treten und unter Ratisikationsvorbehalt betreffende Uebereinkommen abzuschliessen. Die Regierung von Zürich ordnete ihrerseits, laut Anzeige vom 24. September, die HH. Regierungsräthe S i e b er, Erziehungsdirektor, und B r a n d li, Direktor der offentliehen Arbeiten, zu gedachtem Zweke ab. Das Weitere siehe im Jahresbericht der eidg. polytechnischen Schule ^rganisations-Veränderungen .e.).

Jn Sachen der s c h w e i z e r i s c h e n P f e r d e z u c h t berieth die .^m 5. April unter dem Vorsiz von Hrn. Regierungspräsident Hallauex von Schasshausen versammelte eidg. Vserdezuehtkommission die Feststellung des Jahresprogramms über die in Sachen der Pferdezucht zu

244 treffenden Massnahmen, so wie ein von .^rn. eidg. Oberst ......... e l. r l i in ^ürich aus Veranlassung des Departements zuhanden der Kom...

mission ausgearbeitetes Memorial, betreffend die Frage, was zur Erzielnng dauernder Erfolge auf dem Gebiete der inländischen Pferdezucht noch zn thun sei. Bezüglich der in Sachen der Pferdezucht sur den Jahreslans zu treffenden Massnahmen ....ar die .kommission mit Rük-

ficht aus die bisherigen günstigen Ersolge der Bferdezneht einstimmig der Ansicht, der betretene Weg solle fortgebt werden, und es sei in Verwendung des für Pferdezucht bewilligten .Kredits ein neuer Ankauf von Zuchtpferden vorzubereiten. hinsichtlich der Verpflichtungen, welche die sich beim Ankauf betheiligenden Kantone zu übernehmen hätten, sei aus das ursprüngliche, auch leztes Jahr besolde Programm vom 8. März 1868 zu verweisen. dabei sei, nachdem leztes ^ahr bei der Einladung an die Kantone die Anschassung von Zuchtpserden ohne Unterschied des Geschlechts in Aussicht genommen worden, den Kantonen ^ die Wahl der Anmelduug sur Hengste oder für Stuten srei.^ zulassen, mit dem Beifügen, dass, wenn verhältnissmässig viele Hengste verlangt werden sollten, diese zu bevorzugen und aus dem Kreditreste Stuten anzuschaffen seien. aus strenge Auswahl und anf möglichste Reduz.rnng der Ankaussspesen sei auch beim diesjährigen Ankauf zu halten. im Uebrigen seien mit diesem die Ankäufe vorderhand zu

schließen. Auf diessälligen Bericht und Antrag des Departements be-

schlossen wir, auf den Fall hin, dass seitens der Kantone feste und genügende Anmeldungen für Uebernahme von Zuchtpferden einlangten, einen neuen Ankauf zu bewerkstelligen, welcher im Herbstmonat znr Ausführung kommen solle, gleichzeitig gaben wir den Kantonen von diesem Beschlösse Kenntniss, mit der Einladung zu Anmeldungen für

Uebernahme von Zuchtpferden (27. April, Bnndesblatt 1870, ll, 107).

Jn ihrer Simung vom 5. Apr^ sprach die eidg. Pserdezuchtkommission bei Berathung des erwähnten Memorials von Hrn. Oberst Wehrli die Ueberzeugung ans, dass, wenn die von der Eidgenossenschaft durch Ankauf von Zuchtpferden gebrachten Opser für Hebung der schweizerisehen Pferdezucht nachhaltige Erfolge erzielen sollen, das Bedürfnis..

immer dringender werde, eine Kontrole über die Pferdezucht ein^nführen und stetige Gewissheit darüber zu erlangen, dass die naeh Mitgabe des ersten Ankaufsprogramms von den Kantonen bei Uebernahme von Zuchtpferden eingegangenen Verpflichtungen, den Betrieb und die Ergebnisse der Züchtungen zu überwachen , ersüllt werden. Obschon nun das Departement ans den Antworten aus sein Kreisschreibe^ vom

5. August v. J. (Bundesblatt 1^69, Il, 267) sich überzeugt hatte,

dass hiesür allerorts der beste W.lle vorhanden sei, so fand es doch mit der Kommission nothwendig und dem Sinne jenes Programms entsprechend, dass über das Halten der Hengste, über Rachzucht u. s. w.

amtliche Jahresberichte eingeholt werden, anf welche hin dann erst

245 fernere Kredite für Pferdezucht zwekmässig perlangt und ertheilt werden konuen. Demgemäss erliess das Departement am 1..). Juli an die bei den eidgenössischen Bserdeankäufen betheiligten Kantone ein Kreisschreiben, wodurch denselben unter Hinweis aus obige Motive ein im Einverständniss mit der Kommission und in Form eines dem Repartement zu erstattenden ^Jahresberichts^ abgesasstes ^ragen-Schema, betreffend Gesundheitsznstand der Hengste, Fntter, Fruchtbarkeit, Befchälungssäl.le, insbesondere die Zahl der trächtig gewordenen Stuten, mit der Einladung zur Beantwortung bis aus Jahresende, vorgelegt wurde. Gleichzeitig übermaehle das Departement den Kantonen, mit Empfehlung zur Einführung, ein von der Kommission gutgeheissenes,

zur Ausfüllung der Rubriken des Jahresberichts dienliches Formular

^u Beschälscheinen mit zugehorendem, die Angaben des Hengsthalters enthaltenden Talon. Sehli.^sslich wurde den Kantonen der Wunsch der kommission ausgesprochen, dass im Herbst kantonale Ausstellungen von importirten Vferden, zumal von Stuten und Folen, veranstaltet werden mochten, wobei sich Gelegenheit ergeben würde, die zur Anlegung von Stammregistern erforderlichen Rotten ^u sammeln. Dieses Kreisschreiben wurde von den Kantonen St. Gallen und Graubünden vorläufig im Bezug auf Einführung von Besehälscheinen u. s. w. beantwortet, den Jahresbericht reichten bis zum Jahresschluss Luzern, Aargau, Thurgau und Waadt ein. Den geäusserten Wunsch , betretend Veranstaltung kantonaler ^Ausstellungen von Zuchtpferden, berül.stchtigte Zürich bei Gelegenheit einer im Herbst veranstalteten Ausstellung von Zuehtthieren überhaupt, an welcher, laut Fachbericht, die eingesührten englischen Zuchtpferde sieh sehr vortheilhaft vor den einheimischen der Jnzucht auszeichneten. Die am 19. September wieder versammelte, diesmal von Herrn Landammann A e p l i von St. Gallen präsidirte eidg. ^serdezuchtkommission. nahm von den seitens der Kautone in Beantwortung unsers Kreissehreibens vom 27. April eingegangenen Anmeldungen Kenntniss (es hatten sich folgende Kantone zur Uebernahme von Zuchtpferden angemeldet: Zürich für 1 Stnte, Freiburg für 2 Stuten, Solothurn und Basel^andschast für je 5 solche, zu^ sammen für 13 Stuten). es war aber die Kommission mit dem De.....artement einverstanden, dass der beabsichtigt gewesene Ankauf neuer Zuchtpferde unterbleiben nnd der dafür ausgesäte Jahreskredit von Fr. 20,000 nieht verwendet werden solle, in^.em bei den inzwischen eingetretenen Kriegsereignissen die Jmportation aus England nur aus grossen Umwegen und mit .^aherigen bedeutenden Mehrkosten zu bewerkstelligen war.... Bezüglich der vom Departement vorgelegten Frage:

ob im Voranschlag für^ 1871 der Kredit sür Hebung der Vferdezucht

nochmals verlangt werden solle, empfahl die Kommission, den bewilligten, aber nieht verwendeten Jahreskredit von Fr. 20,000 auf 1871 überzutragen. Der seither, auf diessälligen Antrag des Departe-

2^ ments in den Büdget-Entwurs für 1871 aufgenommene bezügliche Kredit wurde von der Bundesversammlung bewilligt). ^ Dabei empfahl die kommission im Weitern , den vier .Kantonen, welche Anmeldungen gemacht haben, anzuzeigen, dass diese als auch für 1871 gemacht betrachtet werden; eine Einladung zur Betheiligung bei der 1871er Jmportation ...n alle übrigen Pferdezucht treibenden .Kantone zu richten

und dieselben vorzüglich zur .Anmeldung für englische Halbblut-Z^eht-

hengste zu veranlassen , für den Fall , dass der ausgeworfene Kredit nicht hinreichen sollte , alle Anmeldungen zu berüksichtigen , eine Re-

duktton aus der Anzahl der 1870 und 1871 ...nbegehrten Stuten

eintreten zu lassen , endlich die neuen Ankäuse wo möglieh so frühzeitig machen zu lassen, dass die Pferde spätestens bis Anfangs März an die Uebernehmer abgegeben werden konnten. Bezüglich einer zweiten vom Departement gestellten Frage: ob noch im .Laufe des Jahres eine Be^ sichtigung der importirten Hengste und der Füllen stattzufinden habe, sand die Kommission, man konne hiepon abstrahiren und steh einstweilen mit den bereits eingelangten und noch zu erwartenden kantonalen Berichten begnügen. Dagegen empfahl di.e Kommission , dieWenigen Kantone, welche sogenannte Pferdefehauen halten, einzuladen, den Zeitpunkt derselben dem Departement anzuzeigen und die übrigen Kantone aufzumuntern, ebenfalls Pferdeausstellungen zu verlassen.

ferner sämmtliehe nächstjährige kantonale Pferdesehauen dureh eine hiezu eigens auszustellende Expertenkommission besuchen und von derselben über den Znstand der importirten und einheimischen Zuchtpferde, uber die Ersolge der reinen Rachzucht und der Kreuzungen und über die Einhaltung der bei Jmportatlon der englischen Zuchtpferde ausgestellten Bedingungen Bericht erstatten zu lassen. endlich für einen spätern Zeitpunkt Bedacht aus Veranstaltung einer allgemeinen schweizerischen Pferdeausstellung zu nehmen. Das Departement behält sich vor, die ...on der eidg. Pferdezuehtkommission empfohlenen Massnahmen thunlichst auszusühren , muss jedoch hinsichtlieh der empfohlenen Veranstaltung einer neuen Zuehtpferde^Jmportation auf Februar lausenden Jahres schon jezt bemerken, dass die infolge des Krieges eingetretene Hemmung der Verkehrsverhältnisse, welche den Ankauf im Herbstmonat des Beriehtjahres verhindert hat, bis zu dem für den neuen Ankauf bestimmten Zeitpunkte fortgedauert und denselben ebensalls unausführbar gemacht hat.

Die Anleitung sür Vserdezüchter, mit deren Ausarbeitung die eidg. Bserdezuehtkommission eines ihrer Mitglieder beauftragt hat, ist, obsehon mehrfach und dringend verlangt, wegen anderweitiger, viel-

fältiger Beschäftigung des Beauftragten auch im Berichtjahr noch nicht

fertig geworden ; dieselbe soll nach Vollendung im Manuskript, bevor sie dem Druk übergeben wird, der Kommission zur Berathung vo...ge-

legt werden. Es sind jezt einige, zum Ti,eil grundsäzliehe Entscheide und Beschlüsse in Sachen der Pferdezucht anzuführen.

Ein

von der

247 Regierung von ^ürieh vorgelegter Fall veranlagte das Departement zur Erklärung, dass Anstände, welche Kantonsregierungen mit Zuehtpserde-Abnehmern haben mogen , bei der Eidgenossenschaft nieht in Betracht kommen konnen, da diejenigen Kantone, weiche von derselben importile Zuchtpferde übernommen, sich hiebei vorbehaltlos zur Entriehtung des greises des übernommenen Vserdeantheils verpflichtet haben (18. Januar). Ein von der ....asellandschastlichen Direktion des Jnnern dem Departement zum Entscheid vorgelegtes Gesuch des Hrn.

Dr. B a a d e r von ...^..lterl.inden um Entbindung von der bei Uebernahme einer Zu.htstute eingegangenen Verpflichtung sechsjähriger Jnzucht nnd um Gestattung des Verkaufs wegen Unfruchtbarkeit .e. wurde vom Departement dahin besehieden, dass jene Entbindung nur gegen Rükerstattnng der ^note des Bundesbeitrages für guasti onirliches Bserd stattfinden konne und dass mindestens noch ein ^weites Frühjahr benuzt werden müsse, bevor Sterilität anzunehmen sei (1..). Januar). Jm gleichen Sinne wurde von uns ein durch die Regierung von Solothurn übermaltes ähnliches Gesu^ des Am..nann Eichholzer von Lnterbach, betreffend eine Zuchtstute, beschieden (l 6. Februar). Das von dex nämlichen Regierung empfohlene Entsehädigungsgesueh des Gemeindeammanns Z e l t n e r in .^iederbuchsiten wegen eines umgestandenen Zuchtpferdes wurde von uns abgelehnt, weil eine der Bedindungen der Uebernahme von Zuchtpferden .auf Richtleistung von Währschaft lautet (1^. Jnli). Auf wiederholtes Ansuchen der Direktion ^es Jnnern von Basel^andsehast um Verkaussbewilligung für Hrn. Dr.

Baader, so wie aus das Gesueh des thnr^auiseheu Departemeuts für Landwirthsehaft ^. um freie Veräusserung der vom Danton erworbenen, für Zuehtzweke unbruchbar befundenen drei Zuchtstuten, beschlossen wir, gegenüber derartigen Gesuchen künftighin den Grundsaz festzuhalten, dass für jedes seit der Uebernahme importirter Zuchtstuten verflossene Jahr, in welchem mit denselben fruchtlose Züehtungsversuche gemacht wurden, in Vroportion ^u der den Uebernehmern obliegenden sechsjährigen Verpfliehtung 1/2 der Vergütungssumme abzuziehen sei, und danach obige zwei Fälle zu erledigen (28. Dezember).

Von dem durch die a l l g e m e i n e g e s e h i c h t s f o r s e h e n d e G e s e l l s c h a s t d e r ^ c h w e i ^ unternommenen s c h w e i z e r i s c h e n U x k u n d e n r e g i st e x hat die Redaktion das 2. Hest des H. Ban^

des , vom Gesammtn..erk das 7. herausgegeben . dasselbe enthält 382 Auszüge aus bisher grossentheils unbekannt gebliebenen, theils einheimischen, theils ausländischen Urkunden der Jahre 1160--I181. Daachte, 451 Urkunden von 1181-1200 enthaltende Heft, dessen Herausgabe dureh längere Krankheit des Redaktors gehemmt wurde ,

ist im

Drnkbiszn den Urkunden des Jahres 118..) gefordert, und wird im lansenden Jahre bald erscheinen.

Das 9. Heft (Nachträge , .^rts^

und

248 Versonenverzeichniss und Einleitung zum H. Bd.) ist nahezu drukfertig.

Die Vorarbeiten zum llI. Band haben mitchronologischerZusammenstellung von Urkundenauszügen und mit Ausscheidung von Doppeln begonnen. Zur möglichsten Forderung des Werkes sollen vom Jahr 1201 an die Auszüge abgekürzt werden. Ueberhanpt wird gesucht, das Werk nach Kräften zu fordern , so viel es die selbst körperlich anstrengende, nicht ohne Rüksieht ans Gesundheit durchzuführende Ausarbeitung der Urkunden, das Bestreben gedrungener Jnterpretation derselben und die gewissenhaste Korrektur der Drukbogen gestatten. Es liegt aber in der Ratur solcher Werke, das.. sie nur langsam erstehen, wie Beispiele im Jn- und Auslande beweisen. Bei der Unkorrektheit und Unzuverlässig^ keit der gedrukten Urknndenwerke werden mogliehst die Originalurkunden studirt und sür ^ie Bearbeitung bennzt , was in Verbindung mit dem Bedürsnisse des Aufsuchens neuer^ Urkunden Reisen mit bedeutendem Zeitaufwand veranlasse Jm Berichtjahre wurden solche, zum Theil mit namhafter wissenschaftlicher Ausbeute, ausgesührt nach in- und aus-

ländischen Archiven (zu Aarau , .^Zürich , Appenzell, Ehur, Münster in

Graubünden, ^verdon, Lausanne und Genf, zu Dijon, in Bayern und Tirol). Die Kosten waren wie bisher gering, da der Redaktor auf weitere Vergütung als die der eigentlichen Reiseauslagen verziehtet. Erforderte das Studium der Urkunden die Anschassung von historischen und diplomatischen Werken, so erhielt dagegen die Gesellschast solche in Erwiderung der Verabsolgung des Urkundewerkes auch geschenkt. Die Mitarbeiter , welche Auszüge und ..^..schristen von Urkunden lieserten, wurden zum Theil mit Büehergeschenken honorirt, deren auch Archivare für Hilseleistung erhielten. Die Jahresreehnnng sür das schwe.zerische

Urkundenregister gestaltet sieh wie folgt:

Redaktionskosten und .Korrekturen sür das 8. Hest .

Drukkoften und ausserordentliche Korrekturen sür eben-

dasselbe . ^ .

.

.

.

.

.

Fr.

800 -

. ,, 503. -

Entschädigungen an Mitarbeiter, Geschenke an Archivare u.

s.

w.

.

.

.

.

.

.

.

Reiseanslagen (Transport und .^erköstigung) .

.

Bücher und Karten . Einbände , Lokalzins und Be-

dienung . . . . . . .

terialien und Verschiedenes . ., .

.

.

,

bleiben verfügbar

.

.

.

.

.

195.

60

702. --

, 143. 65 ., 235. 25 Fr. 2,57.^50

Porti, Kopiatur, Urknnden-Photographien, ^ehreibma-

Dieselben abgezogen vom Bundesbeitrag von .

,,

,,

.

,, 3,000. -

. Fr. 421. 5 0

welche zur Bestreitung von Ausgaben des lausenden Jahres verwendet

werden. Betreffend die übrige wissensehaftliehe Thätigkeit der Gesell^

249 schaft, sind zu erwägen : die Herausgabe der Ehronik Justingers . die Fortsezung des Ar.^ivs für schweizerische Geschichte , die Vorbereitung der Fortsezung von Hallers Schweizerbibliothek und die Unterstüzung des Anzeigers sür schweizerische Geschichte in deutscher und sranzosische...

Sprache.

Jn Gewärtigung des vom Eentraleomite des s c h w e i z e r i s c h e n K u n s t v e r e i n s abzufassenden und dem Gesammtvereine vorzulegenden vollständigen Berichts ist einstweilen über die von diesem Vereine ge-

machte Verwendung der Bnndesbeiträge für 1869 und 1870 das Folgende zn berichten. Durch Richtverwendung ^des 1869er Bundesbeitrags von Fr. 2000 (Bundesblatt 1870 H, 269) und durch das Hinzukommen des gleich hohen 1870er Beitrags stieg die für den An^ kaus eines Gemäldes disponible Su.nme auf Fr. 4000. Unter mehreren berüksichtigungswerthen Gemälden des Ausstellungsturnus wählte die mit der Auswahl eines solchen beauftragte Kommission an der Ausstellung zu Freiburg ein Bild von ^. Barzaghi in Lugano Francois I^ et l^ane de .^o.^er.^ , das nun in der nächsten Versammlung in St. Gallen unter denjenigen Vereinssektionen, welchen bei den bisherigen Verloosungen noch kei^ Gewinner zugesallen, verloost werden soll.

Der Ankaus kostete ^r. 3000. die restirendeu Fr. 1000 werden mit dem 1871er Jahresbeitrag im lausenden Jahre ähnlich verwendet wer^ den.

Sind einmal alle Vereinssektionen in den Besiz von Verloosungsgemäßen gekommen, so wird der Verein die Fr.^ge in Berathung ziehen, ob nicht anstatt der bisherigen Verwendung der Bundesbeiträge für Forderung der schweizerische^ Knnst dieselben vielleicht ^wekmässiger zur Ausführung nationaler Kunstwerke an offentlichen Orten (fläzen, Rathshäusern .e.) oder sonstwie verwendet werden .dürsten. Beim Aus-

stell..ngsturnus des Berichtjahres, der übrigens in ^reiburg wegen des Kriegsausbruchs geschlossen werden mnsste , sind folgende Summen im Ganzen sür den Ankauf von Kunstgegenständen (Gemälden) verwendet worden .

a) Für Verlosung nnter die Aktionäre :

in Bern .

,, Aarau .

,, ^..eiburg

.

.

.

. Fr. 5,720 . ,. 1,285 . ,, 3l0 ^^^-^ Fr. 7,3l5

.

.

. F r . 5,655 . ,, 5,625

b) Brivatankäuse : in Bern .

,, A..rau .^) a u s der Bundessubventiou

.

^---^ ,, 12,280

.

.

.

,

,

3,000

F^21,595

250 Was die mit .Bundesbeiträgen unterstüzten Arbeiten der s c h w e i z e r i s c h e n n a t u x s o r s c h e n d e n g e s e l l s c h a s t betrifft, hat die g e o logische K o m m i s s i o n , welche die geologische Karte der Sehwei^ herausgibt, hievon folgende Lieferungen mit geologisch kolorirten Blättern des eidgen. Atlas veröffentlicht: die 7., bearbeitet von Hrn..

J a e e a r d und enthaltend Bl. Vl (Umgebungen von .Loele) nebst erklärendem Tex^t ^ die 8. , von Hrn. G x e p p i n , bestehend aus Bl.

VII (Berner Jura) und Tex^t von 45 Bogen , 7 Betrefaktentafeln u. s. w. Dagegen ist der rükständige Tei..t zu dem bereits 1869 erschienenen Bl. ^Il (Südwallis) wegen Unmnsse des Verfassers, Hrn.

G e .. l ach, noch nicht fertig geworden . auch das Bl. Vll, welches, von den HH. K a u f m a n n und Mösch bearbeitet, mit zugehörigem Tex^t die 10. Lieferung bilden wird, ist nicht zur Veröffentlichung gelangt. Der beträchtliche Aktivsaldo der Jahresrechnung ^s. unten) erklart sich aus diesen Rükständen, sowie daraus , dass die geologischen Ausnahmen im Berichtjahre eine beträchtliche Beschränkung erlitten haben, indem durch den Tod des Bros. Theobald, sowie durch da.^ .Wegfallen der HH. Jaeeard und Greppin , die ihre Ausgabe mit Ver....ffentliehung der Blätter VI, Vll, ^l und .^VI als beendigt betrachten dürfen, die Zahl der für Ausnahmen thätigen Geologen aus 4 vermindert wurde. Von diesen bearbeitete Hr. M ö s ch das Bl. I.^ (sudlicher Theil), Hr. K a u f m a n n das Bl. ^lll , Hr. M ü l l e r das

obere Rheinthal. Hr. G i l l i .. r o n das Bl. .^ll, Hr. B achm a n n , durch andere Bfliehten verhindert , für die Kommissionszweke thätig zu sein, wird das Versäumte nachholen. Ein neuer Arbeiter, Hr. Gu^w i l l e r, Lehrer in St. Gallen, hat die Ausnahme des nordlichen Theils von Bl. l..^ übernommen. Ueberdies haben vier junge tüehtige.^

Geologen die demnäehstige Mitarbeitetest zugesagt.

Rechnungs-Uebersicht.

Einnahmen: Der am 18. Januar 1870 angegebene Kassabestand hatte, durch spätere Zahlungen, zur Zeit der Rechnuugspassation , reduzirt aus einen ..^aldo ^on . . . ^r.

Beitrag ausderBun-

479. 85

destasse . . . . , , 15,000. --Erlös aus verkaufen Lieferungen

.,

665. -

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^ ^ ^ -

Fr.

16,144.

85

251 A u s g a b e n : Reisegelder der Geo-

logen auf dem Felde ^r.

Ankansdes Nachlasses von Bros. Theobald ,, Karten, Lithographteund Drukarbeiten ,, Borti ...e. . . . ,,

Es beträgt also

2,855.

2,000.

3,632. 10 16. 10

B

..

r.

der Aktivsaldo auf Jahresende

,,

^^

8,503. 20 7,641. 65 16 ,144. 85

Nachdem der Geschäftsgang der m e t e o r o l o g i s c h e n . . C o m m i s si o n , resp. der pon ihr errichteten meteorologischen Eentralanstalt auf der Sternwarte in Zürich seit Jahren ein regelmäßiger geworden , hat sich seit dem zum 6. Bande der schweizerischen meteorologischen Beobaehtungen gegebenen gedrukten Berichte nur zweierlei Erwähnenswerthes ereignet. Erstens ist durch das rükständige Einliefern der Beobaehtungen der Sternwarte Bern eine Verzögerung in Herausgabe der Monathefte eingetreten. Sodann ist die Bestellung eines .^ormalbarometers und eines pollstandigen Registrirapparats (bei den HH. Hermann und Hasler in Bern) durch mehrjährige Rechnungsüberschüsse ermoglieht worden. Durch den Besiz dieser Apparate hat sich die Eentralanstalt erst wirklich zu einer solchen erhoben und die wünschbare Unab-

hängigkeit erlangt.

Rechnungsübexsicht.

Einnahmen: Baarsaldo zu Ende 186..) .

. Fr. 6,497. 86^ Bundesbeitrag für 1870 .

. ,, 11,000. -Für Abonnemente

,,

A u s g a b e n : Druk und Lithographie Besoldungen

1,140.

-

Fr.^ 18,637. 86 . ,, 6,350. 50 . ^ 3,881. ---

.

Gratifikationen an Beobachter .

,, 420.

Jnstrumenten-Eonto .

,.

2,466. ..)5 Bureau - Ausgaben und Frankatur ,, 343. 85

Scheinbarer Saldo . . . . . . , Daraus hasten als Schuld für Jnstrumente, bestellt bei Hasler . . . Fr. 2,500 für den Druk der Beobachtungen von Juni bis Rovember 1870 . . . ., 2,500 Wirklicher Saldo .

.

.

.

.

.

Fr. 13,462. 30 , 5,175. 5 6

,, 5^000^ Fr. 175. 56

252 Die von der g e o d ä t i sche n K o m m i s s i o n in der übl.chen Frühlingssizung in Reuenburg, laut gedruktem Protokoll, beschlossenen Arbeiten wurden ersreulich gefordert. Die Verbindungs-Triangulation am Simplon konnte zwar wegen Erkrankung des betreffenden Jngenieurs, Hrn. L echn e. r , nicht nach Wunsch vollendet werden; auch die Hrn. Pros. S chi uz übertragene Berechnung der Triangulation wurde infolge eigenthümlicher, iezt so ziemlieh überwundener Schwierigkeiten nicht in gehosfter Weise gesördert. Dagegen ist die Berechnung

und Reduktion der Längenbestimmung Zürich^Rigi^Reuenburg drukfertig

geworden . serner wurden die Beobachtungen für die Breite und Jntensität der Schwere am ...^implon, sowie die internationale Längenbestim.^ mung Mailand-Simplon-Reuenburg beendigt . endlich sind die Streken Lausanne ^. Bitten ^ Brieg .. Simplon - Domo .^Ossola - .Loearno^Bellin^ona ^iornieo und Flüelen^chw.^Meggen^attel^Richtersweil-Zürich-BadenBrngg nipellirt. Es sind dadurch grosse Abschlüsse, namentlich ein erster Alpenübergang vollendet und Hessin in das richtige Hohenverhältniss zur übrigen Schweiz gebracht worden. Freilich waren diese Rivellementsarbeiten, welche 6 Monate 2 Jngenieure und 4 Gehilsen beschäftigten, mit bedeutenden Dosten verbunden. Jnfolge hievon wurde das laufende Jahr mit einigen Schulden angetreten, indem die Rechnung für den Aufenthalt aus dem Simplon , sowie die für den Druk des 3. Hefts des Nivellements nieht mehr angewiesen werden konnten. Die Sistirung der internationalen .^onserenz in Wien , eine Folge des .^rie^es, ersparte dagegen der Kasse mehrere Belastung.

R e eh n u n g s ü b e r s i ch t.

^.i n n a h m e n Bnndesbeitrag für 1870 .

.

Beitrag des Gotthard^omite an das Rivellement von Flüelen bis ^ Giornieo .

.

.

.

.

A u s g a b e n . Trigonometrische arbeiten .

Berechnung der Triangulation

^,

1,60l). .)5

Fr. 16,606. 05 . Fr. 2,232. 25 ,,

.

^ .

.

., ,^

65. 20 237. 90

.

.

,,

1^. 20

.

.

Dru ..arbeiten .

.

Jnstrumenten-Eonto .

2,520.

-

. ,, 525. 75 . ^ 10,72..). 15

. . . . , ,

Porti und Verschiedenes

-

.

Astronomische Arbeiten nivellement .

.

Bungen

^r. 15,000.

278. 5 0

Fr. ^,606. ^5

253 Untersäzung der Wafferbeschädigten b. J. 1868; Hilfeleistung fur Strassburg.

Als Geschäfte, welche von der U n t e r f t ü z u n g de... W a s s e r b e s c h ä d i g t e n v. J. 1868 herrührten, sind zu erwähnen: die Entlassung des eidgenossischen Kommissariats für Verkeilung der Liebetgaben im Kanton Tessin ^ (Kommissär Dr. Oberstl. H e s s in Zürich), unter Genehmigung der vorgelegten Geueralreehnung und Verdankung de... geleisteten ausgezeichneten Dienste (14. Jannar). die Ermächtigung des Departements zum Anschassen von 500 Exemplaren de... von Hrn.

a.lt-Rationalrath Arpagau. veröffentlichten Denkblätter ,,Das Hochwasser des Jahres 1868" (23. März, diese Exemplare wurden grosstentheils vom Departement an Donatoren von Liebesgaben versendet); die Entgegennahme des von der Regierung von Graubünden eingesand-

ten Schlussberichts des kantonalen Hilsskomites für die Wasserbesehädig-

ten des Kantons (11. April., die Genehmigung der von der Tessiner Regierung vorgeschlagenen Vertheilung der .Liebesgaben an die Wasserbeschädigten von 1868-69 des Biano diMagadino (18. Mai), und die Verständigung de... Regierung von Schwyz in Betreff der einem im Kauton Hessin wohnhaften Kantonsangehorigen durch die Tessiner Regierung zuerkannten Unterstüzung aus dem Fond zur Unterstüzung von Hinterlassenen der Opfer der Uebersehwemmung vom Jahr 1868 (1. Juni).

Hiezu kam.... von Seite des Departements : die gemäss den sachbezüglichen Erhebungen und den Vorlagen der betretenden Kantone (St.

Gallen und Hessin) getroffenen Versügungen über Verkeilung der laut Konferenzbesehluss vom 3. April 186..) (S. 61) aus den Liebesgaben für unvermogliehe Hinterlassene der Opfer der Uebersehwemmung von

1868 ausgesehiedeneu Fr. 50,000 nebst den bezüglichen Spezialgaben

und den Binsen (20., 23. Mai, auf St. Gallen mit ..) Versoueu eutfielen Fr. 7398.71, auf Hessin mit 55 Bersonen Fr. 45, 2l4. 34, für welche Zahlungen die Erbringung der Vertheilungsbelege verlangt und geleistet wurde) , serner die Genehmigung des von der Tessine Regierung vorgelegten Blaus der Ergäuzuugs- und Schlussvertheilung der

Hilfsgelder für die Wasserbeschädigten des Kantons vom Jahr 1868-69

(8. Juni), die Errichtung einer Bflegsehast der im Kanton Zürich untergebrachten tessinischen Wasserbeschädigten vom Jahr 1868 angehorigen Kinder, sowie die Auszahlung der zu Gunsten derselben aus der tessinisehen Hilfsgelder-Theilquote reservirten und von der Tessiner Regieruug dem Departement zur Verwaltung überlasseneu Summen an die Herren Bsarrer W o l s in Weiningen und H a a s in Dietiton, Kantons Zürich, welehe iene Bflegsehaft mit Zustimmung der Tessiner Regierung in dankenswerthester Weise übernommen hatten und einen Vertheilungsplan vorlegten, der die Genehmigung des Departements und genannter

Bundesblatt. J .. h r g . XXIII. Bd. II.

18

254 Regierung erhielt (9. und 21. September). die Ermächtigung der Regierung von ..Hessin zur vorgeschlagenen Verkeilung der von dem Wuhrbautensond der Gemeinde Marasso restirenden Summe (29. September^ endlich die sueeessive Verabsolgung von Abschlagszahlungen auf Rechnung der dem Danton Wallis Ankommenden Hilssgelder- .^uote, welche sür verschiedene Bauten verwendet wird, worüber jeweilen die Ausweise geleistet werden. ^lls Bendenzen , herrührend von der V.^r-

theilung der Liebesgaben für die Wasserbeschädigten v. J. 1868, sind

zu erwähnen: der Abschluss der erwähnten Walliser Bauten, soucie der daher.gen Zahlungen, und betretend . die Angelegenheiten im Kanton Hessin, ^u deren ^ordernng durch Beschluss vom 30. Oktober 1869 Spe^ialkommissionen von uns n.edergesezt worden sind. Die gesamn.te Arbeit der Kommission sür Verseznng von Loderio , laut Antu.ort der ^Regierung von Hessin vom 18. Oktober, aus Mahnung von. 1. September. Jn Betreff lezterer Ang.legenheit erging unterm 28. Oktober eine weitere Mahnung, welche jedoch ohne Ersolg geblieben ist. Rach..

dem die süns wasserbeschädigten Kantone, mit Ausnahme von Hessin, Schlnssberichte über den erlittenen Schaden, sowie über die Vertheilnng der Liebesgaben erstattet hatten , gab die Regierung von Tessin . vom Departement zur Einsendung eines analogen Berichts mehrfach gemahnt, die bestimmte Erklärung, dass die Abfassung eines solchen unmöglich wäre.

Das Departement mnsste gegenüber dieser Erklärung aus weiteres Jn^ siftiren verzichten, bedauert aber, durch das Ausbleiben des tessinisehen Schlnssberichts gehindert zu sein , dem gesammten Unterstüzungswerke durch Zusammenstellung der Berichte oer süns Kantone den gewünschten .^lufsch^.ss geben zu konnen.

..^lls im Herbst die Bewohner von Strassburg durch Einschliessung und Beschiessung in äusserster Gesahr stunden und von Basel aus eine Anregung, betreffend Hil s e l e i s t u u g sür S t r a s s b u r g , bei nnserm politischen Dep^.rte^uent koufidentiell gen^aeht wurde, ermächtigten wir auf

diessälligen Berieht und Anträge dieses Departements unser Präsidium

^n der Erossuung, dass wir bereit seien, Bestrebungen in jener .^iiehtnng moralisch und materiell zu unterstüzen, aneh die nöthig werdende Vermittlung eintreten zu lassen , ein allsällig sich bildendes Hilfskon..ite moge sich mit seinen Anträgen und behuss weiterer Verhandlung an das Departement des Jnnern wenden (3. September). Demgen.äss traten sofort angesehene Männer von Basel, Zürich und Bern zusammen, um das ^iebeswer^ an die Hand ^n nehmen und zu orgauisireu. Dieses Komite, besteheud aus den Herren Stadtrathspräfident B i s c h o ff, Staatsschreiber B i s c h o f s und Rathsherr K ö eh l in von Basel, Regierungsrath Müller, .^tadtprä^ident Dr. R o m e r und ^ürspreeh Dr. G. Monsson von Zürich, Grossratl.^spräsident B r u n n e r , Gemeindspräsident Otto v. B ü r e u und Bros. M n n zi n g er von Bern, sezte uns mit Ein^

255 gabe vom 4. .September in Kenntniss von dem .^weke seiner Vereinigung, und verband damit das Gesnch, wir mochten ihm, so weit nothig , zur Erfüllung der übernommenen Ausgabe mit unserer Hilse zur Seite stehen.

dabei sprach das .domite seine speziellen Wünsche ans. ...lus diessälligen Bericht und Antrag des Departements und in Würdigung der Wünsche de.^ Hilfskomites beschlossen wir am 7. September , das Departement .

zu ermächtige.. , sich mit demselben in Verbindung zu sezen und seine Bestrebungen thunlichst zu unterstüzen ; die Bereitwilligkeit ausznsprechen, so weit die B..ivatwohlthätigl^eit und Gastfreundschaft der schweizerischen Bevölkerung nicht ausreichen sollte, für Unterbringung und Unterhalt der anzunehmenden Einwohner von Strassburg aus eidg. Kosten miteinzustehen ; das Handels^ und Zolldepartement einzuladen, die nothigen Weisungen zu ertheilen, dass die Habe der Aufzunehmenden zollfrei eingelassen werde ; das Hilssl^omit.. zu veranlassen, eine direkte Abordnung von sieh aus an den Befehlshaber der vor ^trassb^rg liegenden deutschen Belagernngstruppe.. zur Mittheilung an den Kommandanten in Strassburg abzuordnen, behufs direkter Kenntnissgabe an die Bevölkerung der ^...tadt. Dieser Beschluss wurde der sranzosischen Gesandtschast, dem norddeutschen Bunde

und der badisehen Regierung, wie auch dem Hilsskomite mitgetheilt.

Als sodann eine am 7. September in .^lten unter dem Vorsize des Departementsvorstehers gehaltene Konserenz des Hilfskomites (Eentralkomite) eine besondere Abordnung nach Strassburg beschlossen hatte,.

um die strassburgische.. Familien, welehe im Falle sein würden, von den..

Hilfsanerbieten der Schweiz Gebranch zu machen und denen die Eutsernung ans der Stadt gestattet werden sollte, in Empsang zu nehmen und in die Schweiz zu geleiten, verwendeten wir uns aus Ansuchen des Hilfsko.nites bei ...er badischen Regierung für Eisenbahntransport-Begünstignug für die nach der Schweiz zn geleitenden Einwohner von ^trassbnrg i8. September), welche Begünstigung dann auch gewährt wurde. Spezielle, theils uns, theils dem Departement von verschiedenen Privaten ge^uaehte Anerbietuugen zur Ausnahme von Bindern aus Strassburg wurden von.. Departement den. in der Konferenz vom 7. September niedergesezten E^ekntivkomite für Unterstüzung der .^trassburger, in Basel, zugewieseu (t 2. September). ^aehdem ein Ausrns der Konferenz vom 7. September das schweizerische Bnbliknm sowohl mit der zu lösenden Aufgabe, als der Organisation der Hilssthätigkeit bekannt gemacht hatte, erliess das Departement am 13. gl. Mls. ein Kreissehreiben an die Präsidenten der kantonalen Hilfsl^omite, mit dem Ansuchen, die Hilseleistung für ^trassbnrg mit mogliehster Beförderung ^n die Hand zu nehmen und sich sofort mit dem E^.knlivtomite in Basel, welches die .Leitung der Ausführung übernommen hatte, in Verbindung zu sezen.

Dnreh die Bemühungen der Kantonal- und .^okalkomite wurden 12..^ ^trassburger Emigranten noch während der Belagerung in der Schweiz untergebracht. ^ür dieselben bewilligten verschiedene schweizerische Eisen-

.

.

^

^ndirekt^nen theils von sieh aus, theil... aus Ansuchen des Departe.^ ments in dankenswertester Weise .......ransportbegüns^igun^n. das Post...

département sicherte theilweise Rükver^ung der Telegraphen^en ^.

J., Voraussieht der Kapitulation von Strassburg besprach sieh eine am 2^27. September in Olten unter dem Vorsiz de.s Departementsches gehaltene Konferenz von Delegirten der Hilsskomit... über das weitem Vor..

gehen ans . es wurde weitem Hilfeleistung und die Sendung eine^ neuen Abordnung beschioss..n, welche aus Ort und ^tell^ die Mittel und Wege ^ ^enem ^weke ausfindig machen sollte. Am 11. Oktober. nach bereits erfolgter Kapitulation , gingen sodann Abgeordnete des Exekutivkomitee

in Basel nach Strassb..rg ^b, um dem dort gegründeten Hilsskomite

Fr. 12,000 ^. übergeben, ^ich mit ihm über deren Verwendung ^u be..

sprechen und über d^ ^.lrt und Weise, wie künftighin die schweizerische

Hils^hatigl^.it am wirksamsten und ^wekn.äs.igste.. ausgeübt werden konne, zu beratheu. Durch Kreisschreiben vom 15. Oktober erstattete da.^ E^ kntivkomite in ^aset den kantonalen Hilsskomite einlässliehen Bericht über den bisherigen Gang i.nd die ersreulichen Erfolge der Bestrebungen zu .Gunsten ^er uu^lükliche... Bewohner Strassburgs (der Kürze halber wird hier ans diesen Bericht verwiesen), gleichzeitig wurde die Sendung ^er neuen Abordnn..g angezeigt. Jn seiner Sizung vom 20. Oktober

na.hm das ......entralkomite den Bericht der Abordnung und des Exekutiv-

komites entgegen, durch welchen eine nochmalige, im Verein mit dem Strassbnrger Hilsskomite zu verwendende Sammlung von Liebesgaben empfohlen wurde. Demnach richtete der Departementsvorsteher, als Bräsideut des l.^en..

t.ralkomites, in dessen Ramen nnterm 21. Oktober einen Ausruf an die kan^ totalen Hilsskomite zur Unterstüzun^ eines lezten Akts des .Liebeswerkes für Strassburg , mit Terminstelluug bis zum 15. November. Die a^s der Schweiz und ......m Auslande theils au uns, theils an das Departement übersandten Hilfsgelder sür ^trassbnrg und das Elsass wurden in die

..idgenossischen Staatskasse niedergelegt, den. E^ekutivkomite in Basel für allgemeine Ausgaben in der Hilfsangelegeuheit ^.r Difpotition gehalten

und sueessiv übermaeht, Zahlreiche Nachfragen und Briefe, betreffend ^trassburger ^amilieu und Personen, gelangten theils direkt, theils durch Vermittlung der schweizerischen Gesandtschaft in Paris an das politische Departement, sowie an das des Junern, sie wurden von l^term dem E^ek..tivkomite in Basel zur Besorgung übermacht und nach Erledigung durch dasselbe dem politischen Departement zur Rükbesorgung übergeben.

Dankadressen sür die zur Hilfeleistung für Strassbnrg getrosfenen eidgenossis.hen Mas^ahmen gingen, zum ^heil n.it .Liebesgaben begleitet, ein . von Mühlhausen , von der Stadtverwaltung von Gens und vom sran.^osisehen Hilsskomite in Bern (l 2., 14. September), vom elsässisehlothringischen Hilssvereine in L...on (10. Oktober), vom sranzosischen Hilsskomite in ^oele (t 2. Oktober) und von der Stadt Pontarlier

(14. Oktober). Jm Uebrigen wird auf den ^chlnssbericht des Exekutiv-

^7 konnte^ in B....sel , nebst ^eneralrechn.....^ vom 25. März l. J. v...^ wi.^en.

Beschaftigun.^ ^ou hindern in ^riken.

Zufolge des uns vom ^ationalrathe unterm l9. Oktober 1..^ gewordenen Auftrages (Bundesblatt 1870, H, 273) legte uns das ......^ partement unterm 16. .November den Entwurf einer Botschaft nebst Gesezentwurf , betreffend Beschäftigung von hindern in Fabriken, vor.

Wir wiesen den Gegenstand in dem Sinne ans Departement ^urük, dass es eingeladen werde, denselben in Form eines nachträglich vorzulegenden Revisionsartikels zur Bundesverfassung wieder vorzuleben (23. November). Eine diessällige Botschaft nebst Antrag wurde nach dem von uns unterm 30. November genehmigten Entwurfe des Deparlements der Bundesversammlung vorgelegt (Bundesblatt 1870, IlI, 873), woraus der Nationalrath unterm 5. Dezember den Gegenstand der Bundesrevistonskommissio.. zuwies. Unsererseits überwiesen wir dieser .kommission die uns vom schweizerischen Minister in Wien übermittelten gesezliehen Bestimmungen, welche in Oesterreich die .Arbeit...dauer der Binder in Fabriken und .^as Verhältniss zwischen Arbeitgeber und Arbeiter regeren (31. Dezember).

...^...stellun^en im .^n^ und ^lu.^lande.

Ju Betreff i n l ä n d i sche r A u .^ st e l l u n g e u ist hier nur ztt erwähnen , dass für die ^chulansstellung der romanischen Schweiz tn ^euenbnrg di... vom fomite des romanischen Lehrervereins nachgesuchte kostensreie Uebersendung d.^r im Bundesrathhause befindliehen Gemälde

von Baehelin (^fahlbaudorser) bewilligt wurde (27. Juli), und dass di^

Direktion des Jnnern des Kantons Zürich unterm 24. Oktober dem Departement das Programm einer am 31. Oktober und 1. Rovember gehaltenen Ausstellung von Zuehtthieren in Zürich übermacht hat. Hin^ sichtlich der seitens der romanischen laudwirthsehastliehen Gesellschaft be^ absichtigt ge^vesenen, aber auf das lausende Jahr verschobenen sehweizerisehen land^virthsehastliehen Ausstellung in Bitten verweisen wir aus da^ in.. ,^rühern hierüber Gesagte.

A u s st e l l n n g e n d e s A u s l a n d e s betreffend,. ist vorerst ^u bemerken , dass das Departement vom gewesenen schweizerischen Generalkommissär der Variser Weltausstellung von 1867 ein Sortiment der l.ezterm von der englischen Regierung ^ur .^ertheilung übermalten Be^ richte über jene Ausstellung erhalten, wie auch, dass der Vorstand der landwirthsehastliehen ^ehule in Muri dem Departement einen Bericht

258 über die Ersolge erstattet hat, welche mit den von ebenderselben Ans^.

steilung herrührenden, seinerzeit den schweizerischen landwirthsehastliehen ^Verein übermaehten Sämereien erzielt worden sind. Von dem im Jahres^ lanfe gehaltenen oder für denselben angekündigten Ausstellungen wurden

die mit Einladung zur Mitwirkung für Betheiligung der Schweiz ein-

gesandten Programme .^e. , wie bisher, im Bnn^esblatt veröffentlicht, gegebenenfalls auch schweizerischen Vereinen mitgetheilt. Es sind hier in der Reihenfolge der Ankündigungen zu erwähnen : die allgemeine Jndustrieansstellung über das gesammte Gebiet des Hanswesens in Kassel .

die ^arineausstellnng in Reapel, die Ansstelinng des Vereins deutscher Zeichenlehrer in Berlin , die nationale Kn...stausstell..ug in Antwerpen und die internationale landwirtschaftliche Kunstausstellung in Gral....

Betreffs der Marineausstellung in Neapel wurde von der italienischer..

seits angeregten Ernennung einer Kommission und Delegirter, welche mit der konigliehen Ausstelluugskommission zu verkehren hätten, Umgang genommen und das Departement mit den aus die Ausstellung be-

züglichen Geschäften beantragt (23. März). Uebrigens wurde die aus den Herbftmonat angekündigte .Ausstellung zuerst auf den Dezember, leztlieh aber aus das lausende Jahr verschoben. Die Gessaste, welche aus die im Jahreslause in Londo.. gehaltene international.. Ausstell..ug sür Arbeiter und Handwerker, sowie auf die ebendaselbst erstmalig erosfnete internationale jährliche Kunst- und Jndustrieausstellu..g B..zng hatten, wurden vom eidg. statistischen Büreau besorgt. Jnsolge e^ner

Mittheilt der osterreichischen Gesandtschaft, dass i. J. 1873 eine in-

ternationale .Landwirthsehasts-, Jndnstrie- und Knustausstellung in Wien stattfinden werde, über welche nähere Details folgen sollen, nnd dass die Schweiz zur Theilnahme eingeladen werde, beschlossen w i r , den K^.ntonen hievon Kenntniss ^u geben und dieselben zur Vernehmlassnn^ über ihre Betheiligung einzuladen (22. Jnni). Ans diesfälliges Kreissehreiben und Mahnung vom 2l^. Deze^nber si.^d bis Jahresende erst l1 ...lntworten eingelaufen. Deni Direktor einer im Mai l87l in ..^ou zu eroffnendeu allgemeinen internationalen Weltausstellung, weleher mit der Einladnug zur Beteiligung der Schweiz au derselben ^as Anstehen un..

Zollbegünstigungen, .oie sie seinerzeit der .^a..iser Entstellung bewilligt worden seien, verband, wurde erwidert, es n.üsse in Ermanglung einer

offiziellen Anzeige von der beabsichtigten Ausstellung die Einsendung des

Programms ^e. gewärtigt werden, bevor eine bezügliche Schiussnahme ^gesasst werden konne (7. September).

Konkordate und internationale ^Übereinkünfte.

Ueber schon bestehende ältere Konkordate, abgesehen vo^n M e d i z i n a l k o n k o r d a t (s. oben), sowie über neulich aesehlossene ist ^ol^endes zu berichten :

2 .

.

^

Bekanntlich ist das K o n k o r d a t ü b e r B e st i m m n n g u n d

G e w a h r der V i e h h a u p t m ä n g e l vom 27. Juni 1853 (Amtl.

Gesezsamml., lV, 2l0) nicht im Stande gewesen, Uebelftände im Viehhandel mit Frankreich zu verhüten , und es sind sämmtliche Kautonsregierungen über die sranzosischerseits angeregte Regelung der Rechtsverhältnisse zwischen der Schweiz und Frankreich, betreffend Gewähr der Viehhauptmängel, angefragt worden (Bundesblatt ^870, ll, 274).

Die Verschiedenheit der geausserten Ansichten , welche das Departement in einem seither gedrukten Berichte zusammenfassen liess und die Annahme, dass es den Kantonen erwünscht und förderlich sein werde, wenn die Konkordatsbestimmungen über Währschaft im Allgemeinen und im Besondern auch mit Rüksicht aus die französische Einrichtung zum Gegenstand einer besondern Studie gemacht würden, veranlagten das Departement , die Herren Vrosessoren M u n z i n g e r und V ü t z in Bern mit Abfassung eines Gnt...ehtens zu beaustragen. Das von diesen Experten ausgearbeitete und nebst französischer Uebersezung in Druk gelegte

,,Gutachten, betretend die Gewähr der Viel^hauptmangel, mit Rüksicht

aus die Rechtsverhältnisse der Schweiz und Frankreichs.^ wurde der sranzosischen Gesandtschaft am 3. Jnni in Fortsezung früherer Mittheilungen und mit Hinweis aus eine eventuell zu haltende Konferenz der Kantone übermacht. Es war nemlich ursprünglich in unserer Absicht gelegen, nach stattgesundener Vorbereitung eine solche Konferenz zur Behandlung der von Frankreich angeregten Angelegenheit zu veranstalten, welche dann über das weitere Vorgehen in der ^.ache bestimmt haben .^ürde. Rachdem wir uns jedoch unterdessen mit Berathung der unsererseits zu machenden Vorsehläge sür Abänderung der Bundesverfassung ....eschästigt hatten, entschlossen wir uns, in der Ueberzeugung, daß es im Jnteresse der Schweiz wäre , wenn die Währschaft sür Viehhauptmängel für a.le Kantone einheitlich und fest geordnet würde, der Bundesversammlung zu beantragen, bei Revision der Bundesverfassung die Ordnung der Währsehast der Bnudesgesezgebung vorzubehalten. (Vergl. Botschast und Gesezentwurs,

betreffend Revision der Bundesverfassung, B..ndesblatt 1870, ll, 695 und 708 zu Art. 59 a, Ziff. 2.) Wir glaubten daher, vorderhand das ^chiksal dieses Antrags in den eidg. Räthen und eventuell bei Vol^

uud Kantoueu abwarten zu sollen, indem je nach der Eutscheidung entweder ein Bundesgesez zu erlassen^ oder eine Revision des Konkordats durch die Kautoue einzuleiten sein wird. Von diesem Stande der ^ache gaben wir mit Kreisschreiben vom 13. Juni sämmtlichen Kantonsregierungen unter Einbegleit der Akten Kenntnisse die sachbezüglichen Roten der sranzosischen Gesandtschaft, sowie die Antwortsehreiben der Kantonsregiernngen auf unser Kreisschriben vom 26. Mai v. ^. wurden, gemäss Besehluss vom 31. Dezember, zu den Bundesrevisionsakten gelegt. Das von der Regierung von Glarus mit Bezugnahme auf das K o n k o r d a t über g e g e n s e i t i g e V e r g ü t u n g v o n V e r p s l e -

260 g u n g s - u n d B e ^ r .^ b^ i ss k o st e n f ü r a r in e A n g e l.. .. r i g e ......m

16.

^o.^ber

1.

.

.

.

. 65

(Amtl.

^e se.^amm^ n ^

,

Vl^

,

820)

g^

stellte Beehren vom 12. Septeml^x, ^ machten bei Anlass der Revision der Bund^.^.^f..^^ Bestimmungen über di... Verpflegung von ..^icht.^ kanton^bürgern in .^oths......^... in dieselbe ausgenommen werden. ist de..

betreffenden Revisionskommission, gem^ss ^eschluss vom 28. gl. Mts., Zugestellt worden. ....-. Mit ...^ugn.^hme auf das zwischen den K^tonen

Appena ^..l. Rh. und ^t. Gallen geschlossene J a g d k o n k o r d ^ t ^ u m Seh uz e d ..^ H .. .eh w i ld .. s (^undesbl. ^866, ..II, 367) zeigte die Regierung von App^nzell A. Rh. unterm 25. Juni an, dass der dortige Grosse Rath auf .^ln^uchen der Regierung von St. fallen den Jagdbann e^egen Rehe .^ns weitere ^ Jahre ausgedehnt habe, da^ gegen in eine Abänderung ^s ...^esch.....^^ vom 8. Rove^nber ^. J., betretend Aufhebung des .^emseniagdbannes, nieht eingetreten sei, wo.^ von im Bnndesblatt (1870, ll, ^02) ^enntniss gegeben wurde. -^ ^em . ^ o n k o r d . . t e zwischen den Antonen Fxeiburg, Waadt und ^eueu.^ burg, betreffend d i e F i s c h e r e i i m R e u . . n b u r ^ r s e e , v o m 16. August l8^9, ertheilten wir mit dem Vorbehalt der ...^timmun^u

des schwei^xiseh^badischen Fisehe^i^rtrags pom 9. Dezember 1869 nu-

t^r.... 11. Mai die Genehmigung (Amtl. Versammlung, .^., 167)^ das K o n k o r d a t vom 30. April,^7. Mai 1870 zwischen den ^antonen ^reiburg und Wa^dt, Stressend d i e F i s c h e r e i im M u r ^ t e n s e e , wurde v.^n uns ...m 27. Juli ebenfalls genehmigt (Amtl.

Ges^sammi. ^^ 267^.280).

Was Anregung und Anbahnung von Konkordaten betritt , ist Weniges zu berichten. Ue.^er das im Vorjahr angeregte K o n k o r d a t f ü r M a s s r e g e t n g e g e n . ^ u n d s w u t h , sowie über d a s sehon seit ^ä..gerem beabsichtigte ..^1, a ...m ... k o p o e - K o n k or d a t (siehe obe.r Gesundheitswesen). Die Losung der im Vorjahre nieder aufgenommenen ^rage eines K o n k o r d a t s b e t r e f f e n d ^ t r a f und .^ e s s e r u n g s a n st .. l t e n sur j u g e n d l i ch e V e rb r echer.

(Bundesbt. 1870, II, 276) hat ^u unserm .Bedauern keinen ^orts^ritt gemacht, indem der von unserm Departement gewonnene Referent, Her Regiernngsrath M e ^ e r in .^uzern, theils wegen vielfacher am^.li.he^ Gesehäste, theils wegen Mangel an Material sich ausser ^tand befand,^ ein Referat und einen Konkordatsentwurs mit der wünschbaren Beforderung auszuarbeiten.

Auf internationale Uel.^einkünste überzusehen, ist das Jukrasttret^n der s c h w e i z e x i s e h - b a d i s c h e n F i ^ e h e r e i - U e b e r e i n k u n s t vom ^. Dezember 1869, s^.^ der ..^...lass emer bezügliehen Vollziehung^ .oeroxdnu..g bekanntlich abhängig von der Ratifikation der Mannheimer ^iseherei^Uebereinkunst vom 22. ..)^ember g^ieheu Jahres ^wischen den unt^n Rheinuserstaaten (Vund^sbl^tt 1870, ...1, 277). D^ Auswech^-

2^1 lung der betreffenden Ratifikationsurkunden sollte am 1.). April vor sieh gehen,^ wurde aber, offiziellem Bericht zufolge, verschoben, wovon das Departement mit .Verschreiben ^om 22. gl. Monats den bei der schweizeris^badisehen UeI..ereinknnft betheiligten .^antonsre^iexungen Kennte niss gab. Mit Rote vom 3. Juni ma.^te sodann das a^rossh. badische

Ministerium des Auswärtigen die Anzeige, dass die k. niederländische

..^egierun^ sich ausser Stand befinde, die Mannheimer Fischerei-Uebereinkunst zu ratifi^iren, indem die zweite Kammer der Generalstaaten die bezügliche Ges^vorlage abgelehnt habe , dass daher jene Uebereinkunft und in weiterer Folge auch die ^wisehen .^aden und der Schweiz am ..). Dezember v. J. zu Bern unterzeichnete Uebereinkunst , nach Bestimmung von deren Artikel 16, vorerst nicht in Wirksamkeit werde treten konnen. Gleichzeitig erosfnete aber das ..Ministerium, dass die grossherzogliche Regierung den bei der Mannheimer und badisch^sehwei^ Arischen Fiseherei-Uebereinkunst betheiligten Regierungen den Vorschlag mache, am 20. Juni zu Mannheim bevollmächtigte und Sachverständige zusammentreten zu lassen, um die nnn zu ergreifenden Massregeln ^u berathen und zu vereinbaren, da es wünschenswert^ wäre, die beiden Uebereintunste , so weit sie den ^almenfang nicht berühren, ohne Betheiligung der Niederlande auszuführen. Demgemäss machte das Ministerium deu Antrag, einen Abgeordneten an diese Konseren^ zu entsenden, unter Beilegung eines Pro memoria , in welehem die Vunkte bezeichnet seien, aus welche die Beratung. bezogen werden konnte. Das Departement brachte hieraus am 1.^. Juni Bericht nnd Antrag über Besehikung der beabsichtigten Mannheimer Konferenz, für welche als schweizerischer Abgeordnetex Hr. Ständerath Dr. Sulz er in Aussicht genommen war. Ju Berüksiehtigung jedoeh dex gleichzeitig ans Departement eingelangten offiziellen Mittheiluu^, dass auf den Wunsch der preussischen Regierung die Mannheimer Konferenz bis aus weitexe Anzeige verschoben bleiben müsse, wurde der Gegenstand von uns für einstweilen

znxükgelegt. Unterm 18. gl. M. bestätigte das badisehe Ministerium ^ie Vers iebung der Konferenz , und es wurde geantwortet , man sehe weiteren Mittheilungen entgegen. Rachdem seither noch das badische Ministerium unterm 27. Juni einen niederländischen , die badisehe Ge^ sandtschast unterm 12. September einen osterreiehisch-ungarischen Gese^ entwurf über ^ischerei eingesandt und die Gesandtschast hiebei bemerkt hat, dass die badisehe Regierung die fraglichen Verhandlungen wieder auszunehmen gedenke, sobald die Zeitverhältnisse es gestatten werden, tst uns keine weitere Mittheilung iu Sache ^gegangen. Demgemäß ist denn ...^ der Erlass der vorbereiteten Votl^iehungsverordnung zum ^chweizeriseh^badiseh.^n Vertrage unterblieben, und es find die bei leztexm Vortrage betheitigten Kantonsregierungen einstweilen und bis zu dem Zeitpunkte, wo die wieder aufzunehmenden Verhandlungen über .^rste^, Vertrag zu dem zu verholenden ^lüklich^n Ziele geführt haben werben

262 daraus angewiesen, ihre kantonale Gesezgebung über Fischerei zn handhaben. Von diesem Stande der Sache wurde den betreffenden Kantonsregiexungen dnrch Departements-Kreisschreiben vom 29. Dezember Kenntniss gegeben. Roch ist hier zu erwähnen, dass die k. ^ k. osterreichiseh^ ungarische Gesandtschaft mit Rote vom 7. Juli den ,, Entwurf eines Gesezes über die Ausübung und den Schuz der Fischerei^, der uns später auch seitens der badisehen Gesandtschaft zuging (s. oben), übermacht und dabei die Aussicht erossnet hat, es werde die k. .^ t. öfterreiehiseh-ungarische Regierung den internationalen Konventionen über gemeinsame Bestimmungen für die Fischerei im Rheine und Bodensee, falls dieselben zu Stande kommen sollten, im Sinne der schweizerischerseits gestellten Anträge beitreten , eine Erosfnung , welche wir am 28. Dezember unter Hinweisung aus den Verzug der Erledigung der Frage über die internationale Regelung der Fischerei im Rheine u. s. w.

und mit der Zusage unserer Mitwirkung bei den seinerzeit wieder aufzunehmenden bezüglichen Verhandlungen verdankt haben.

Jn der sran^ofischerseits angeregten Angelegenheit eines von den betreffenden Uferstaaten gemeinschaftlich zu vollziehenden R e g l e m e n t s

über die A u s ü b u n g des F i s c h f a n g s im Le man (Bundesblatt 1870, 1l., 278) eröffnete die französische Gesandts.hast mit Rote vom

28. Marz, dass ihre Regierung mit den Vorschlägen der Regierung von Waadt , betreffend Ernennung pon Delegirten zur Vrojektirnng des fraglichen Reglements, einverstanden sei und hiezn ihrerseits Kommissäre bezelehnet habe . mit dem daherigen Wunsche, dass, wie es von Waadt bereits geschehen sei, auch Wallis und Genf ihre Delegirten zu besagtem Z.veke ernennen mochten, verband die Gesandtsehast .^n Vorsehlag, den Reglements.mtwuxs alsdann znr Basts sür diplomatische Unterhandlnngen über eine bezügliche Konvention zwischen der Schweiz und ^rank^ reich zu bennzeu, übrigens als Konserenzort Lausanne zu bestimmen.

Wir teilten diese Rote unterm 4. April den Regierungen von Waadt, Wallis und Genf mit und luden lettere z.oei ein, .vosern sie mit dem von Waadt vorgeschlagenen , von ^r.^nkreieh angenommenen und aneh hierseits ^vekmässig befundene^ Verfahren einverstanden seien , baldmogliehft Abgeordnete zu den ^u pflegenden Verhandlnngen zu bezeichnen und darüber zu berichten. Von den entsprechenden Antworten der Regiernngen von Wallis und Gens, vom ...^ April und 3. Mai, wurde der sranzosisehen Gesandtschast unterm ^. Mai Kenntniss gegeben, mit dem Vors^.hlag , der Regierung von Waadt die Einbernsnng znr Konserenz, welche in ..^ansanne stattfinden soll^ anheimzustellen^ Der Regierung von Waadt hatten wir ans ihre Einsrage vom 28. Mai, ob sie die .^n haltende Konferenz einberufen konne, unter Kenntnissgabe unserer Rot.. vom 6. gl. M. an die sranzosisehe Gesandtschast, nur zn erwidern^

263 dass eine Antwort derselben noch nicht eingegangen sei. Diese Sachlage ist auch seither, infolge der eingetretenen Zeitereignisse, die nemliche g.^ blieben.

Eine von der italienischen Gesandtschast mit Rote vom 19. Januar gemachte Anregung, betreffend g e m e i n s c h a s t l i c h e R e g l e m e n t i r u n g der F i s c h e r e i in denjenigen Gewässern, welche beiden Ländern gemeinsam angehore.., wurde unterm 21. gl. Mts. den Regierungen von Granbünden und Hessin zur Vernehmlassung kundgegeben und am 20. ...lpril durch Mittheilung der von jenen Regierungen eingesandten Fischereigeseze, sowie eines von der Regierung Graubündeus geäusserten sachbezüglichen Wunsches beantwortet. Ein Weiteres ist in dieser Sache nicht geschehen.

.....^llzieliun^ der ne^ereinkuufte mit au.^warti.^eu Staaten i.^er literarische^, tiinstleris^^ und ^ewer^liche.^ Ei.^euthum.

Jusolge der Uebereiukuust mit Frankreich zum Schuze des literarischeu, künstlerischen und industriellen Eigenthums (vom 14. Juni 1865^, wurden auf Begehren dortiger Eigentümer zur Erlangung des Schuhes gegen Raehdxuk oder Fälschung eingeschrieben : A. literarische Werke .(bei der schweizerischen Gesandtschaft .

. 1 6 3

B. künstlerische Werke (ebendaselbst) .

.

.

C. ^abrik- und Haudelszeicheu (beim Departement)

in

Paris)

.

.

.

.

.

.

.

. 714 .

2

zusammen

879

Die Zahl der Einschreibungen bei der schweizerischen Gesandtschaft

in Paris ist von 9922 ans 10,792, inklusive 7 Doppelnummern, angewachsen. Jnfolge der Kriegsereignisse und namentlich der Belagerung von Paris, ist seit 30. Rovember kein Einregistrirnug.^gesueh mehr er-

solgt. Die vorjährige Zahl 20 der ^abrik^ und Handelszeichen ist auf 22 gestiegen , das nachsuchen des Schuzes sur sran^osische Fabrikzeich^ uungen ist, wie bisher, unterblieben.

Die aus literarische und künstlerische Werke bezügliche Uebereiukunst mit Belgien (vom 25. April 1867) veranlasse keine Einregistrirung beim schweizerischen Konsulat in Brüssel und n u.. eine beim Departement.

Die Uebereiuknust mit Jtalien zum Schnze des literarischen und künstlerischen Eigenthums (vom 22. Jnli 1868), Art. 14, hat im^ Ganzen 15 Eintragungen bei der schweizerischen Gesandtschaft in Florenz ^..r Folge gehabt.

264 Jnfolge der Ueberemknnst mit Rorddeutschland zum Schnze d^ literarischen und künftl^ischen Eig..mthums (vom 13. M.^.i I.....69), Art. l.I, 9, sind .) Einschreibungen zur Wahrung des Uebersezun^xeeht.^ beim Departement gemacht worden ; die Einschreibungen infolge des schweizerisch-n.^rddeutschen Handels^ und Zollvertrags (vom 13. Mai t 869), welche ebenfalls beim Departement stattfinden, Reliefen sich auf 22 solche von Handels- nnd Fabrikzeichen einer einzigen Firma.

Keine Folge von Einregistrirun.^ hatte die Literarkonventio.. mit Bauern, Württemberg und Hessen, sowie diejenige mit den. Grossherzoathum ^aden (beide vom 16. Oktober 186..), Amtl. Gesezs. .^, 126, 149). ..^eide, der sehweizerisch^noxddentschen Literarkonvention analoge Uebereinkünste wurden durch Vollziehungsverordnung vom 13. April (Amtl. Gesezs. ^, 163) nnd durch Kreisschreiben des Departements vom 30. ^l. .^ts. an sämmtiiche Kantone hierseits gleichzeitig zur ....ussührung gebracht.

Weiter ist hier zu ermähnen, dass wir von der d.trch .^ie penser Ha.ndelskam^n...^ angeregten vierteljährlichen Publikation der infolge ^er .Literarkonve.itionen mit Frankreich, Jtalien u. s. w. zur Einregistrirung gemeldeten Werke, unt Rüksieht auf die von der schweizerischen Gesandtschast in ein^m bezüglichen Gutachten hervorgehobenen Schwierigkeiten der Sache, Umgang genommen haben (2. September) , dass seither genannte Handelskammer nach erneuerter Anregung der nemlichen Angelegenheit ans den Zeitpunkt vertrustet worden ist, wo es möglich sein werde, die Vernehmlassung jener Gesandtschaft über die neue Eingabe

einzuholen (l4. Rovember). dass ^ jedoch diese Möglichkeit bis zum

Jahressehluss aus bekaunten Gründen nicht mehr eingetreten und so die ^ache pendent geblieben ist.

Was den ^ehuz des schriftstellerischen, künstlerischen und industriellen Eigenthums in der Schweiz betrifft, wird ans das Be^ügliehe in der Botschaft nud im Gesezentwurf, betreffend Revision der Bundesverfassung, vom 17. Juni, verwiesen (^..nndesblatt l870, 11, 695,

708 .^ub Art. 59 a 3).

...lnfra.^en des .^lu.^land^ über .chweizerifche ...^erhaltni^e.

Es fehlte im ^erichtjahre nicht an derartigen , ^ie verschiedensten Gegenstände betreffenden Anfragen. Ansuchen um Mittheilung der be^ ^glichen kantonale^ Geseze und Verordnungen stellten folgende Gesandtsehasten . die französische am^23. Januar betreffs der Fabrikzeichen nn^

2.^5

Fabrikmuster (erledigt am 25. April dureh Uebermittlung des Ergebnissen eines bezüglichen Departementskreisschreibens an sämmtliehe Kantone vom 31. Januar)^, am 19. März betreffs der Kantons- und Ge.^^.indeverwaltungen (erledigt am 2l. gl. Mts. durch Kanzleischreiben, die italienische Gesandtschaft am 14. ^ebruar betreffs des Fischereiwesens (erledigt am 23. ^l. Mts. durch Uebermittlnng einer Uebersicht der in.. Vorjahr gesammelten bezüglichen Materialien), am 26. betreffs der amtlichen ^tempelung von Gold- und Silbergegenständen (den 28. gl. Mts. dem Handels- und ^olldepartement zur Erledigung überwiesen), serner die österreichische Gesandtschaft am 2. März in Betreff der Verfälschung von ....^amen (erledigt am 25. A.o.ril ..nf^g.: ^e.p.^ten.^tskreisfchreibens vom

7. Mär^ an sämmtliehe Kantone)^am 25. April betreffs der Gewährleistung

beim Viehhaudel (erledigt am 15. Juni durch Uebermittlung der vom Deparlement über Gewähr der Viehhauptmängel veröffentlichten Schriften)^

endlich die belgische Gesandtsehast am 9. April betretend das Beerdiguugswesen (erledigt .am 14. Juli inf^l^e Departementskreisschreibens vom 16. April an sämmtliche Kantone^. Der im Vorjahre infolge Gesuchs der ost.erreichisehen Gesandtschaft angebahnte Anstauseh der kantonalen Gesezebungen mit Ungarn hat theils dureh direkte Sendungen der Kantone, theile durch unsere Vermittlung seinen Fortgang genommen. Gesuche um Mittheilungen über schweizerische Verhältnisse gingen auch von schweizerischen Agentschaften im Anslande ein. Einem Gesuch des Generalkonsulats in Turin vom 2.). April um Zustellung der aus Konzession und Betrieb von Minen bezüglichen Geseze und Regle.mente ^uhanden eines Vrivateu konnte wegen längern Ausbleibens der vom Departement im Vorjahr gesammelten und versandten einschlägigen Materialien einstweilen noch nicht entsprochen werden. Ein Gesuch des Generalkonsulats in Washington vom 25. September um landwirthschastliehe Mittheilungen ^uhanden der landwirtschaftlichen Gesellschaft des Staates Georgia wurde vom Departement am 25. Oktober den Vorständen des schweizerischen und romanischen landwirthschaftlichen Vereins zur Berechtigung empfohlen.

Der niederländischen Regierung, welche um Unterstüzuug dortseitiger Untersuchungen über Lachsfischerei und Lachszucht angesucht hatte, wurden die auf das vorjährige Kreisschreiben vom 30. Juni erfolgten Antworten der hiefür angegangenen Kantone unterm 25. April mitgetheilt.

266

Polytechnische Schule.

l.

.^...i^un^en und ^re^nen^ der ^..n^lt.

Während des Schuljahres 1869/70 belies sich die Zahl der Vorlesungen und Uebungskurse (ohne die reglementarisehen, eigens angesez^ ten Repetitionsstunden) im Wintersemester aus l 71 pon 5..) Dozenten, im Sommersemester ans 146 von 60 Dozenten.

Die Zahl der Anmeldungen sur Ausnahme im Oktober 1869 betrug 296, von denen nach Durchgeführter Brüsung 242 aufgenommen wurden, und zwar für die Banschnle 9, die Jngenieurschnle 56, die meehaniseh-technisehe ^ehnle 46 , diechemisel^teehniseheSchule 32 , die Forstschule 6, die 6. Abtheilung 16 und den mathematischen Vorkurs 77.

Eine Zusammenstellung sämmtli^ex Stndirenden des Pol^teehni-

kums zeigt an Sehülern 632 iu^ ^ehuljahr 1868^69 an Zuhorern 235 ,,

,,

.,

. . . .

588

. . . .

197

Total 867 Es ergibt sich demnach eine Vermehrung von

44 Schülern und 38 Auditoren, im Ganzen also von 82 ^tudirenden.

785

267 Die regelmassigen Schüler, von denen 233 der Schweiz und 399 dem Auslande angehoren, vertheilen sich aus die verschiedenen Abtheilungen der Schule wie solgt :

Abtheilung.

Bauschule

.

Schweizer.

. . .

Jngenieurschule .

.

.

.

Mechaniseh-technische Schule

.

.

.

.

Ehemisch-teehnische Schule .. . .

Forstschule

.

.

.

.

.

.

.

sechste Abtheilung . . . . .

Mathematischer Vorkurs

.

.

.

Ausländer.

Total.

29 47 67 23 12 33 22

8 146 94 63 2 4 82

37 193 161 86 ^ 14 37 104

233

399

632

2G8

.Die ff.hweijerisd)e Sajületschaf-: noch den verfchiedenen Sïantonen ausgeschieden ergibt : o> 1-»

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,, Appenjell . . , ,, Siijern .

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12 2 2 4 -- 3 1

1 1 -- 2 1 -- -- -- -- -- --

, , Wallis . . . .

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» @chw»5

--

» 3u9

-- ·Summa

29

11 6 5 3 2 2 2 -- 4

1 1 3

31 5 5 4

1 1 3 6

8 -- 2

--

2 --

2

1 1 1 2 1 i -- 1 -- 2 -- -- 1 2 -- 1 -- -- -- 47. 67

4 2

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6 6 5

2 -- 1 -- 4 1 2 -- -- 1 -- 1 -- --

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74 23 22 19

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7 6 !)

4 4

3 3

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2 2 2 1

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233

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-Deutschland: Rorbdeutscher Bund .

«Süddeutsche Staaten D e st e x re ich : ©eutsch=Desterrei(-h .

Ungarn . . . .

Böhmen . . . .

Lübeck

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6

6

14 10

19 6

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3 3

1 -- -- -- -- 8

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BundeäblaM. ..Jahrg. XXIII. Bd. II.

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C.O..5-

.

Hamburg . . . .

Russlaud und Finnlaub Boten unb SUhauen .

England . . . .

Jta.ien Hollaub und SugemBurg ©rieche.ifaub u. ..Donans fürstenthümer .

-Schweden u. Norwegen Frankreich . . . .

·Spanien . . . .

·Sänemarf . . . .

.-u.ri.et uub ..Serbien .

Rorbamerifa . . .

Brasilien . . . .

Judieu . . . . · .

Slegt-ipteit . . . .

55

^1

1 44 23 8 2 5 30 14 ,2 3 1 -- -- -- 1 -- -- 1 -- 1 -- 22 5 5 -- 11 3 4 -- 1 1 2 -- 8 8 3 -- 3 -- -- -- 4

è

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2 --

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83

6 1

-- -- 3 2 -- 1 -- -- 6 -- -- -- -- -- 4 i i 4 i --2 -- 1 -- -

49 23

7» ii 8

1

;

3

1

12

--

2

0.

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1 11 88 -- 17 72 -- i 7 -- __ 1 -- 1 3 -- 7 39 -- 3 21 -- 2 6 -- 15 34 -- -- 3

1

63



4 19

82

5 2 3

1 399

270 II. ^i^. und .l.^inlin.

Der Flelss der Schüler war im grossen Ganzen recht beledigend..

Die obligatorischen Unterrichts- und Uebungsstunden wurden von der überwiegenden Mehrzahl der Schüler regelmäßig besucht, und auch die Dreifacher erfreuten sich eines starken Zuspruchs. Die Zahl der einge^.

schriebenen .nicht obligatorischen Fächer beträgt im Wintersemester auf 516 Schüler (ohne den Vorkurs) 1620. im Sommersemester aus 472

Schüler (ohne den Vorkurs) 1442 oder durchschnittlich 3 Freikollegien per Schüler.

Ermahnungen ersolgten gegen 140 Schüler, Androhung der Wegweisnng gegen 55, die Wegweisnng selbst gegen 6 Schüler. Rach Fachschulen vertheilt, ergeben sich bezüglich oben erwähnter Mahnungen und Strasen folgende Verhältnisse : Es erhielten an der Bauschule

^ Mahnung, Androhung, ...^aweisun^ von 37 Schülern 10 1 -

,, ,, Jngenieurschule ,, 193 ,. ,, mechanischen schule ,. 161 ,, ,,chemischenSchule ,, 86

" ^ ,,

,, ,, Forstschule

,,

,, ^, VI. ^lbtheilung am Vorknrs

,,

14

,, 37 ,, 104 632

,, ,,

36 28 19

5

^2 40 140

14 6 11

2 2

-

-

l 22 55

2 6

Gestüzt aus das Ergebniss der Schlussrepetitorien, in Verbindung n^t dem Resultate der regelmässig wiederkehrenden Repetitorien und Uebungeu, wurde 49 ^chulern das Vorrnken theils aus dem Vorkurs^ an die Fachschulen , theils aus den untern in die obern Faehsehnlkurse verweigert.

Hinsichtlich der Diplomprüsungen ergaben sich solgende Resultate: a. Uebergangsdiplompxüsung ^um ersten ^heiI ^nx .^aupt^ der Prüfung ange^ prüfung zn.^ meldet.

gelassen.

3 Bauschule . . . . .

4 17 Jngenieurschnle. . . . .

19

Mechanisch^echnische Schule Ehemisch-technische Schule .

Forstschule

. . . . .

22 12 3

60

19 10 3 52

^lbge^

wiegen.

1 1 2 2 ---

^nrü^ getreten.

--

1 1

--

.---

271

b. Hauptprüfung.

Angemeldet.

Bauschule . . . . .

3

Abgewiesen.

^-

.^nrü^ .^rtheilte getreten. Diplome.

-

3

Jngenieurschule . . .

Mechanisch^technische Schule

17 18

3

- - - 1 7 --15

-

4

Forstschule . . . . .

3

---

-

3

Ehemisch-technische Schule VI. Abtheilung

. . .

6

2

6 2 --4 53 7 - 46 Breisausgaben.. Unterm 10. August 1866 hat der schweiz.

Schnlrath beschlossen. statt der bisherigen Geldpreise Medaillen zu er-

theilen. Die Medaille wird in Gold und in Silber geprägt. Die

goldene Medaille ist nur für solche Breislosungen bestimmt, welche in seder Beziehung das Brädikat ^ausgezeichnet^ verdienen , während die silberne Medaille mit entsprechender grosserer oder geringerer Geldzulage .als Haupt^ und Rahepreis verwendet wird. Dieser .^odus kam im Berichtiahre zum ersten Male zur Anwendung. Es wurden Breise ertheiit : für die Aufgabe der mechanisch-technischeu Abtheilung : .,Monographie über Eentrifugalpumpen^ dem Hrn. Friedrich von SchulthessRechberg von Zürich der Hauptpreis, bestehend in der silbernen Medaille nebst einer Geldzulage von 130 Fr. Dem Hru. .^.arl. Hüttinger von Steinen^.Baden der Rahepreis, bestehend in der silbernen Medaille nebst einer Geldanlage pon 60 Fr. Für die übrigen gestellten Breisausgaben ist theilweise nicht konknrrirt worden, theilweise wurdeu die eingegangenen Arbeiten nicht als ,,preiswürdig^ erkannt.

III.

^mmlun^en und wissenschaftliche ^..n^lten.

Die diesjährige Rechnuug über Verwendung des Gesammtkredites für die Sammlungen und Anstalten zeigt ei..en Ueberschuss der Ausgaben in runder ...^nmme von 3500 ^r. , welche zum geringern Theil von kleinen .^reditüberschreitungeu, zum grossern Theil von Bewilligung von E^tral.rediten sur Auschassung einzelner grosserer Jnstrumeute hauptsächlich snr die physikalischen und astronomischen Sammlungen herrührt.

Das Defizit wurde aus den Ersparnissen aus dem allgemeinen Budget der Schule gedekt.

Die hauptsächlichste.. Anschaffungen waren solgende : .^. ^ür die v e r s c h i e d e n e n V o r l a g e n s a m m l u n g e n .

1) ^ür die B a u s c h u l e : Eine Menge von Vorlagen in stilistischer Richtung gemäss den Bedürfnissen des Unterrichtes, nebst einen.

272 Theile des grossen Werkes über arabische Kunst in Farbendrui., dessen vollständige Erwerbung den disponibel Kredit sür mehrere Jahre in Ansprneh nehmen wird.

2) Für F i g u r e n - und L a n d s c h a s t z e i c h n e n : Thorwaldsens ..^...psreliefs der 4 Jahreszeiten, 2 Bänt.e Kompositionen von Wartens und Geuelli und eine Anzahl gnter Original-A.^uarelle, lettere sür das Landschastssach.

3) Für die Jn geni e ur schule. Autographiseh und lithographisch vervielfältigte ..^orlagenblätter nach Zeichnungen, welche nach spezieller Anweisung durch frühere Schüler ausgeführt wurden.

4) Für die m e c h a n i s e h - t e c h n i s c h e S c h u l e . .)l Vorlagen und Wandtafeln nud eine Anzahl gebundener Vorlagenwerke.

b. Für die. M o d e l l . ^ , J n s t r u m e n t e n s a m ml n ng e n .

und W a a r e n -

1) An d e r J n g e n i e u r s e h u l e : 3 neue Kippregeln mit Gradboge^. und Distanzsäden zur Ausnahme von .^.ituationsplanen mit Hohenknrven und zwei neue Rivellirinstrumente nach norddeutschem System.

2) An ^ e r m e c h a n i s c h - t e c h n i s c h e n S c h u l e . Eine .Lokomotivsenerbüchse, ein .^isserentialflaschen^ug , elektrische Signalvorriehtnng znm hydraulischen Apparat, dreifache .^lntiknrbelkuppelung, verschiedene weitere Kuppelungen, Regnlatoren, Steuerungen, Apparate znm Versuchskessel, nebst einer Menge kleinerer Gegenstände.

3) F ü r d i e m e eh a n i sch- t echn o l o g i s eh e W a .. x e n s a m ml u n g : Modelle sür die Metallverarbeitung und gemalte Wandtaseln zur Veransehaulichung des Unterrichtes.

4) Für d i e p h y s i k a l i s c h e S a m m l u n g . Ansser einer Menge kleinerer Gegenstände ein Apparat zur Ausführung verschiedenartiger optiseher Messungen, namentlich über polarisirtes Licht. eine elektrische Lampe, eine galvanisme Vonssole nach Wiedemann. ein ausgezeichnetes Disfraktionsgitter von Robert und ein^Lnstthermometer von Joln.. in München. Eine Anzahl Bestellungen interessanter Jnstrumeute kounte wegen der Eernirung von Varis nicht ausgeführt werden.

5) Für die f o r f t w i s s e n s c h a s t l i c h e n S a m m l u n g e n . Geräthsehasten, Holzabschnitte, Sämereien ^e.

c. Für die n a t u r w i s s e n s c h a f t l i e h e n S a m m l u n g e n : .^

1) Z o o l o g i s c h e Sammlung, h o h e r e T h i e r e : Ein Elennthier, ein afrikanischer Luchs, eine indische Antilope (blauer Ochs), ein Asse ans Madagaskar, zur Gattung der hundskopsigen Affen gehorend,

273 neun Arten Vogel, worunter der Brachthopf a..s Reu-Guinea, eine australische Ratte, vom ....^pus der im Aussterben begriffenen Kivi, der naklhalstge Sehopsvogel, ein Glol^envogel aus Brasilien n. a. m. Von fremden Gelehrten beschäftigte sich in unserer Sammlung Hr. Dr. Jeitteles aus Wien längere ^eit mit dem Studium der Sehadelt.^pen der l.. undartigen Raubtiere , die er selbst in den Museen von Wien nicht in gleicher Vollständigkeit vorfand.

2) Z o o l o g i s e h e S a m m l u n g , n i e d e r e G h i e r e . Eine Anzahl Weingeiste^.emplare, wie Bische, Schlangen, Frosche, Mnscheln, sodann Eonehilien aus Australien, mexikanische Reptilien , endlich über 81 Arten Bholadom^en und Seeigel in feinen, sorgfältig ausgeführten

^Gipsabgüssen.

3) M i n e r a l o g i s e h ^ g e o l o g i s c h - p a l ä o n t o l o g i s c h e Samml uug : a. A u s s c h l i e s s l i c h e s E i g e u t h n m des P o l y t e c h n i k u m s .

Ueber 1500 Stük Gebirgsarten , welche der Sammlung geschenkt wurden.

h. G e m e i n s c h a f t l i c h e s Eigenthnm. Betresakten , Mineralien und Felsarten aus verschiedenen Gegenden der Schweiz und des Aus^ landes, fossile pflanzen ans den Bolargegenden u. s. w., welche theils angekauft, theis von Gonnern der Anstalt geschenkt worden sin^.

.^.r. Professor Kenngott arbeitete auch dieses Jahr fortwährend an der Ausstellung, Einordnung und Eti.^uettirung der mineralogischen Schausammlung, Hr. Dr. ..^.....er besorgte die Bestimmung .^er paläontologischeu Gegenstände , wäl^ren^ Hr. Moseh sieh , soweit es seine Zeit erlaubte , auch mit der Bestimmung und Einordnung der geologischen

Stüke besehästigte.

4. B o t a n i s c h e S a m m l u n g . Diese erhielt durch Ankauf, tausch und Geschenke : eine Sammlung pflanzen aus Armenien , Auatolien .^e., eine Anzahl schweizerischer Algen, eine Sammlung Vflan^en aus Korsika und aus Bauern , sowie eine Eenturie Vilze von Rabenhorst.

Die Thätigkeit des Konservators beschlug theils die ^ortsezung der leztes Jahr begonnenen Arbeiten , theils die Bestimmung , Einordnung und Katalogisirung einer Menge orientalischer und anderer Pflanzen ; serner wurden die zahlreichen Supplemente ^um Sehweizerherbarium in dasselbe eingereiht und dabei eine Anzahl der schwierigeren Arten einer neuen Untersuchung unterworfen.

5. E n t o m o l o g i s e h e Sammlung. Hier beschlägt die Aeusnung eirea 1l00 ...^tük mexikanische Jnsekten, darunter 720 Stük ...^ole-

opteren, 303 .^tük Lepidopteren, 47 Stük Rh^mchoten 13 Stük Orthop-

274 teren , 9 Stük Hr^nenopteren und einige .Optera , serner verschiedene

Arten neuholländisehe und ea. 1000 Stük schweizerische Jnsekteu. Auch im Berichtjahre wurde vom Knstos die Anordnung der allgemeinen Sammlung fortgesezt und dabei neu durchgearbeitet und in der Sammlung

ausgestellt .^die Familien der Bapsetiden, Elateride.., Eebrioniden, Rhipieesiden , Daszilliden , Malaeodenaten , Telmatophelideü , Eleriden .......

Ueberdies hat derselbe in der Schweizersammlung die Dipteren vorläusig geordnet und die von ihm gesammelten Arten theilweise bestimmt und betreffenden Orts eingereiht.

d. W e r k st a t t e n u n d . L a b o r a t o r i e n .

Die Vermehrung des Jnventars der M e t a l l w e r k s t ä t t e betrat die geringe Summe von 22 ^ranken. Jhre Frequenz betrug im Winterund Sommersemester je 4 Schüler.

Jn der M o d e l l i r w e r k s t ä t t e arbeiteten im Wintersemester 2 Schüler und 10 Zuhorer, im Sommersemester 7 Schüler. Der .Kredit von 300 Franken wurde, wie bisher immer, für Vervollständigung der Vorlagen und Werkzeuge und für Beschaffung des nothigen Rohmaterials verwendet.

Die ^rea^uenz des chemisch-anal.^tisch en L a b o r a t o r i u m s betrng im Wintersemester 46, im Sommersemester 44 Sehüler. Von den Anschaffungen für das Jnventar erwähnen wir hauptsächlich 2 gusseiserne Retorten und ein Lustbad zur Erhizung geschlossener Rohren. Für die Bräparatensammlung haben wir eine Reihe sehr sehoner und zum Tbeil werthpoller Bräparate zu notiren , welche Herr Vrivatdozent Dr. Merz derselben sehenkungsweise ^stellte.

Jm chemiseh-te eh n i s c h e n L a b o r a t o r i u m wurde der bewilligte .Kredit theils sur die nothigen Rohmaterialien , für Vervollständigung der Sammlungen und für kleinere Reparaturen im .Laboratorium, the.ls für Anschafsnng von grossern Apparaten verwendet, von welch^ leztern wir eine doppelt wirkende Lnftpumpe, ein Hofsmann'sehes Spektroskop nnd versehiedene Blatingeräthsehasten erwähnen. Die aussergewohnliche ^re.^uen^ des Laboratoriums, 41 Schüler und 3 Zuhorer im Wintersemester und 70 Schüler und 2 Zuhorer im .^ommersemefter, machten eine Erweiterung des Arbeitsraumes dringend nothig. Es ist zu diesem Zweke ein Ex^trakredit von 800 Franken bewilligt und damit im Souterrain ein Sukkursallaboratorium mit 17 Blähen eingerichtet worden.

An der S t e r n w a r t e ist vom Direktor, Herrn Professor Dr. Wolf, soeben das 26. Hest seiner astronomischen Mittheilungen als Zeugniss der wissenschaftlichen ^hätigkeit dieser Anstalt erschienen. Dieselbe steht, wie schon srül^er erwähnt worden ist, mit einer Menge von Observatorien

275 und Anstalten in und ausser Europa in lebhaftem Taufchverkehr , was

.aus die Tätigkeit und Entwikelung unserer Anstalt einen günstigen Einfluss ausübt. Die Uebungen im Beobachten, im Lause des verflossenen Sommers von der Witterung sehr begünstigt, wurden von den Studirenden der Jngenieur- und Faehlehrerabtheilung regelmässig besucht, und erfreuten sich troz der großen Zahl der Theilnehmer eines

durchschnittlich entsprechenden Erfolges.

Jn der A r c h ä o l o g i s c h e n Sa mmlung, speziell im Antikensaal ist im Berichtjahre die prachtvolle Thüre von Ghiberti, welche bisher in vereinzelten Feldern auf dem Boden der Statuenhalle stand, ausgestellt . und dadurch vor laugsamer ^erstorung gesichert worden.

Die ^on Hrn. Professor Kinkel angelegte ^upserstichsammlung, welche im vor^ lezten Jahre aus zirka 600 Blättern bestund, hat sich im Berichtjahre um die Sammlung des Malers Bühlmann in Rom vermehrt, welche dnreh die Jnitiative zürcherischer Kunstfreunde erworben und dem Po-

l^technikum gegen einen Beitrag von Fr. 18,000 als Eigenthum über^

lassen worden ist. Die Sammlung besteht nach dem Uebergabeprotokoll .aus 73 Werken knnstgeschichtli..hen Jnhaltes, ferner aus 10,500 ein^elnen Blättern und aus 132 gebundenen Werken mit 7400 Blättern, Zusammen also aus ^ 17,400 Blättern , in einem Werthe von zirka Fr. 40,000. Ein von Hrn. Professor Dinkel angefertigter Katalog, nach Zeitaltern, Meistern, Schulen ...... geordnet, gibt über den Jnhalt der Sammlung eingehende Auskunst und ermöglicht deren Benuzung, ..,u welchem Zweke dem kunstliebenden Publikum wochentlieh zweimal freier Zutritt gestattet ist. Eine Aussichtskommission wird an der Hand eines speziellen Reglements die Bennzung, Ordnung und Conservation dieser Sammlung überwachen. Der für die archäologische Sammlung bewilligte ordentliche Kredit wurde für Vervollständigung einzelner noch vorhandener Lüken, ein ansserordentlicher Kredit von ^r. 1500^ für Ersteltnng der nothigen Einrichtungen zur Unterbringung der Bühl.mann'sehe..

Sammlung verwendet.

Was die Bibliothek betrisft, so hat sieh deren Bestand auf 13,592 Bände mit 87 Zeitsehristen gesteigert.

Wie seit Beginn der Anstalt alljährlich, sind uns auch im Beriehtjahre eine Menge werthvoller Geschenke eingegangen. Jndem wir hiemit den verehrten Herren Gebern unsern besten Dank aussprechen, lassen wir gleichwertig eine ..^iste der Herren Donatoren nach den resp.

Sammlungen geordnet folgen.

Es erhielten Geschenke: 1.

Die V o r l a g . e n s a m m l u n g der J n g e n i e u r s e h u l . e .

Von Hrn.

Generalkonsul Hi^ in Washington.

276 2.

Die m e c h a n i s c h ^ t e c h n o l o g i s c h e W a a r e n s a m m l u ng.

Von den HH. Honegger^Amsler in Rüti, Daniels in Desterà und Dr. Louis Me^er in ^ürich.

3.

Diechemisch^technologischeW a a r e n s a m m l u n g .

Von Hrn.

4.

Erbsloh, Boh..techniker von Barmen.

Die z o o l o g i s c h e S a m m l u n g n i e d e r e r .ghiere.

Von den HH. Haessel^Kallenba^.. in Rheinselden, Direktor Mosch und Dr. Schoch^Bolle... in Zürich, und H. G. Wallis in Detmold in Kolumbien.

^ 5.

Die z o o l o g i s c h e S a m m l u n g h ö h e r e r ghiere.

Von den HH. J. Keller in Guatemala, Bertschinger, Sekretär der schweiz. Ei.portgesellschaft, Fran^, Ratnralienhändlex in Amsterdam, Präparator Widmer, und vom züreherisehen .....hierschuzverein.

6.

M i n e r a l o gi s c h - g e o l o g i s e h ^ p a l ä o n t o l o g i s c h e S a m m l u n g .

Von den HH. Jaeeard in Loel.e, Brofessor Desor in Reuenb.n.g, Diakon Steudel in Ravensbnrg, Bros. Fraas in Stuttgart, Rümmelin, Direktor Mo^seh, Bros. .^enngott, Jngenieur Hirzet, Moldenl,auer, Bros. Heer und Bros. Lasins in Zürich, Bfarrer Eartier in Oberbuehsiten, E. von Wellenberg in Bern, Apotheker Fanser in Besth, Bros. Wolf in Sitten, G. R. Kohler in Oberstrass (Zürich), Apotheker Lafson in Schafshausen. Fre^Gessner, Lehrer in Brngg, Nationalrath von Ar^ in ...^lten, Bfarrer Kübler in .....estenl.aeh, und von den Bol...teehnikern ^auer, ^Bademlie, Hagenbnch und Vogeli.

7. E n t o m o l o g i s e h e Sammlung. .

Von den HH. ^re^Gessner, Nationalrath Fier.^, Gebrüder Bodmer in Zürich und Bis.^oss^Esslinger in Basel.

F o r st w i r th seh a s tl i eh e S a m m l u n g .

Von der amerikanischen Regierung, den HH. Regierungsrath Weber in Bern, Brof. Bremer in ^harand, Forstinspektor Eoaz in ^hur, Obersorster Gre^erz in Jnterlaken, Bräparator Widmer in Zürich und den Bol^teehnikern Robert und Fre^.

9. archäologische Sammlung (K np ferst i chsammlung).

Von den Erben des sel. Hrn. Architekt Ferdinand Stadler in Zürich, von Hrn. Bühlmann, Maler in Rom, und den ^.^. Brosessoren .Lasins, Rahn und Ulrich in Zürich.

277 10. A n a l y t i s c h e s L a b o r a t o r i u m (Braparatensamml..^).

Von Hrn. Brivatdozeut Dr. Merz.

11. S t e r n w a r t e .

Von den Observatorien in Oxford, Washington, Baris , Balermo, Rom, Bonn, Ee^ton in Essex^, Greenwich und Albanh, von der Smithsonian-Jnstitntion und dem Surgeon Generals Ossiee in Washington, von den HH. Mechanikus Repsold in Hamburg, Brofessor Gouz... in Aaran und Jugenieur v. Muralt in Zürich.

12. B i b l i o t h e k .

^Bon den HH. Brosessoren Wolf, Bolle...., Renner, Seherr, Kenngott, bandoli, Kopp und Wild in Zürich, Brivatdozenten p. Seckendorff und Dodel in ^ürich , Brosessoren Karmarsch in Hannover, Delabar in St. Gallen, Gonz... in Aarau, Harlacher in Brag, Gaudard in Lausaune, Blodig in Wien und Hinriehs in Jowa^it.... , von den HH.

Graberg, Direktor Widmer, Aug. Stadler, Mathematiker Fre^, Boll..t^chniker Weber, I)r. Louis Me^er, H. Schüele und Frau Wesendouk in Zürich, Dr. Rossel in Wiesbaden, Bsau zn Ehristenbühl ^hurgau), .Linthingenieur Legler in Mollis, Lie^mann, Gerber in Brunn, Ratioualrath Feer-Herzog in Aarau und Eapräz in Bern; vom h. Bundesrath und den Regierungen von Baselland, Baselstadt, ^reiburg, Aargau, Gens, Sehasfhansen, Waadt, ^lppeuzell A. Rh. , St. Gallen, Bern, Reuenburg, Zng und Zürich. von den h. Regierungen von Jtalien, England und Nordamerika. von dex geographischen Gesellschaft in Gens, dem Institut national genevois, den schweizerischen geologischen, geodätisehen und h.^dxometriseheu Kommissionen , den natursorschenden Gesellsehasten in Reueuburg und St. Galten, der k. .k. Akademie und der k. k.

geologischen Reichsanstalt in Wien , vom meteorologischen Jnftitut und vom geologischen Bureau in Schweden, vom mittelrheinischen geologisehen Verein , Royal Society ol London, Jngenieurverein in London und ^lrchitektenverein in Berlin , von I^nitet States Patent Clf^e und Smithsonian -Jnstitution in Washington. von der Bergakademie in Freiberg, Universität in Ehriftiania und vom Gymnasium in Schafshausen. endlich von den Buchhandlungen Orell, ^üssli ^ Eomp. in ^ürieh und Kraut .^ Bosshardt in Zürich.

lV. ^..mt^t^t^it der .^chu^hor.^n.

Der Sehulrath erledigte in 6 Sizungen 118 Geschästsgegenftände.

Das Brästdialprotokoll weist in .^er Zwischenzeit die Abwandlung von

32..) Gegenständen auf.

278 B e r s on a l ä n d e r u n g e n : Am Schiusse des Schuljahres hat .ein schneller und unerwarteter Tod den Vorstand der chemischen Abthei.^ lung und frü^eru vieladrigen Direktor der Anstalt, Hrn. ^ros. Dr.

Bolle^, seit Erosfnung des Polytechnikums Leerer der technischen Ehemie und Direktor des technischen Laboratoriums , der Anstalt entrissen.

Der Verewigte betätigte sich schon bei den ersten Organisationsarbeiten für die Schule in vortretender Weise, und war in ungeschwächter .^raft als Lehrer und Gelehrter, sowie als einsichtiger Organisator und Sehulmanu bis zur legten Stunde vor seinem Tode thätig. ...^eine Verdienste um die Hebung der gesammten Anstalt, sowie der chemische.. Abtheilung insbesondere, seine seste, mannliche Haltung in leitenden Stellungen, ^werden unter uns in dauerndem Andenken bleiben. Herr Brof. Dr.

Stadeler, ebenfalls seit Erossnung der Anstalt Professor der allgemeinen Ehemie und Direktor des analytischen Laboratoriums, ist, durch schwere und hoffnungslose Krankheit veranlasst, um seine Entlassung eingekommen, und hat dieselbe in voller Anerkennung seiner gleichfalls ausgeZeichneten Wirksamkeit in ehrenhaftester Weise erhalten. Jm Angenlolite, da wir dieses schreiben , hat aueh diesen vortrefflichen Lehrer und Gelehrten im Fach der Ehemie der Tod aus diesem Leben abgernsen.

So sahen wir am Schlusse des Schuljahres eine unserer zahlreichsten Faehsehnlen ihrer erprobten Führer beraubt, welche gleich von Anfang an dieser Abtheilung wohlbegründeten Ruf verschafft hatten. Richt ohne Sorge konnten die Vehorden an die Schwierigkeit eines vollen Er^ sazes sür so sehr begabte Männer denken. Diese Sorge häufte sich um so mehr, als auch die eine Vrofessnr der Bh^sik und die Stellen für die neu kreirte landwirtschaftliche Abtheilung zu besehen waren. --Hr. Vrofessor Dr. Re...e, welcher mehrere Jahre als Assistent und Repetitor, dann als Brivatdo^ent im ^aehe der Mathematik der Anstalt gute Dienste geleistet und in Anerkennung derselben zum ausserordentlichen Vrosessor ernannt worden war, folgte einem Rufe als Professor der darstellenden Geometrie an die neu gegründete polytechnische ^ehule in Aachen. Herr Dr. v. ^ e c k e n d o r f von Dresden, Privatdo^ent in forstlichen ^äehern, der an der Forstschule in lester Zeit mit Ersol^ dozirt hatte , übernahm eine definitive
.Lehrstelle an der sorftwirthschastlichen Schule in Mariabrunn bei Wien. Die HH. Dr. Baul .Liechti von Mnrten und Rudolf ........ulzer von Winterthur, Assistenten am ehemisehanalytischen Laboratorium, nahmen ihre Entlassung. Hr. Dr. Vrügger, Konservator der botanischen Sammlungen, übernahm eine Lehrstelle süx Naturwissenschaften an .^er .^antonsschnle in Ehnr, und es wurden seine hierseitigen Funktionen .^rn. Jäggi von Aarburg übertragen.

Raehsolgende ^erichtiahr statt:

Reuwahlen

und Ernenerungswahlen

fanden

im

279 1) Als Vorstand der chemischen Abtheilung ersezte Herr Professor Keungott den verstorbenen Hrn. Volley.

2) Zum Professor der Physik an der Stelle des le^es Jahr nach Würzburg b..r.^se..e.. .^rn. Dr. Knndt wurde ernannt und sunk^ tionirt bereits an der Anstalt Hr. Dr. Kohlrausch, bisher ausserordentlicher Prosessor der Physik in Gottingen.

.3) DiechemischenProfessuren wurden beseht : a) Durch Hrn. Dr. E m i l K o p p von Strassburg , zur Zeit Professor der angewandten Ehemie in .^nrin für technische Ehemie und Leitung des betretenden Laboratoriums.

b) Durch Hrn. Dr. J o h a n n e s W i s l i e e n u s , Professor der Ehemie an der Universität Zürich , für allgemeine Ehemie und Leitung des analytischen Laboratoriums.

Beide Herren werden mit dem Sommersemester 1871 ihre.

Stellungen antreten.

4) An die erste Professur für die landwirthschastl.iche Abtheilung wurde Hr. Dr. A. Krämer , Oekonomierath in Darmstadt und früher Lehrer an der landwirthschastliehen Akademie in Popelsdors , be-

rufen, mit Amtsantritt auf 1. Mai 1871.

Raeh Ablanf der reglementarischen Amtsdauer find nachfolgende Professoren für weitere 10 Jahre in ihren bisherigen Stellen bestati gt worden: Herr Dr. Eramer, als Professor für Botanik; ,, J. Kopp ,, ,, ,, Forstwissenschaften .

,, Menuet ,, ,, ,, Mathematik..

,, Rambert ,, ,, ,. franzosisehe Literatur.

,, Dr. Scherr ,, ,, ., allgemeine Geschichte.

Dem bisherigen Privatdozenten der Ehemie, Hrn. Dr. Weith von Homburg , wurde in Anerkennung seiner der Anstalt geleisteten guten Dienste bei Unterrichtsprovisorien, in Anwendung von Art. 52 des Reglements, der Prosessorentitel ertheilt.

Als Assistenten traten ein : Hr. Heinrich Brunner von Zürich am analytischen und Hr. J. J. Koch von Diessenhosen ^m technischen Laboratorium. Die HH. Alsred Kern von Bülaeh und Emil ...^relli ...on Zürich leisteten vorübergehend während der Stellvertretung der HH.

Bollen und Städeler Assistentendienste.

Die venia docendi erhielten die Herren:

1) Dr. Heinrich Schnee-

beli von Ottenbach (Zürich), Assistent in Physik, für physikalische Dächer,

2) Wilhelm Ritter von Altstätten (St. Gallen), Assistent an der Jngenienrschule , sür Jngenieurwissenschaften ^ 3) Dr. Arnold Dodel.

280 von Bauma (Zürich), für Botanik, 4) Ludwig Kargl von Wien, Assistent der mechanischen Abtheilung, sür Dächer des Maschinenbaues .

5) Arnold Me.^er von Andeifingen für Mathematik^ 6) Conrad Brandii von Zürich für allgemeine .Literaturgeschichte und Aesthetik.

S t i p e n d i e n und S e h u l g e l d e r l a s s . Ans der Ehatelain^sehen Stiftung wurde.n 11 ^Bewerber mit Stipendien bedacht. außerdem 6..)

Studirende von Bezahlung des Schulgeldes ganz oder theilweise dispensarti Organisatorische Veränderungen und Unterrichtsp r o v i s o r i e n . Nachdem die Regierung des Kantons Zürich im Lause des Jahres die Erklärung abgegeben hatte, dass der Danton die durch das Gesez ihm überbundenen Leistungen , betreffend die neu kreirte landwirthsehaftl.iehe Abtheilung, übernehme, (mehrfache Unterhandlungen mit Gemeinden hatten die Erklärung verzogert) sind die Brosessnren für diese Abtheilung ausgeschrieben worden. Der h. Bundesrath hat zwei Mitglieder des Schulrathes, den Präsidenten und Hrn. Regierungsrath Weber von Bern, mit den Unterhandlungen betreffend die Vlazfraa^ und das Lokalitätenprogramm für das zu erstellende Gebäude beauftragt.

Diese Kommission hat die beiden Fragen einlässli.h geprüft nnd anch weitern Rath von Fachmännern eingeholt. Rä^hftens wird der Zusammentritt der beseitigen Abgeordneten (des Bundes und Zürichs ^ stattfinden tonnen, und wir hossen bei allseitig gutem Willen auf rasehe

Erledigung der Sache. Sehon mit Frühjahr 187l dursten vorläufig

an der Forstschule. einzelne Kollegien in landwirtschaftlicher Richtung gelesen werden. mit Ansang des Schuljahres 187l^72 denken wir die landwirthsehastliche Abtheilung erossnen zu konnen.

Gleichzeitig mit der ^..engestaltung dieser Abtheilung wird wohl auch die Forstschule einer et.veleheu Reorganisation entgegengefahrt werden müssen.

^nr die chemische Schule, deren grosse Bedentsamkeit für die .^andesindustrie nicht braucht hervorgehoben zu werden, und welche in ihrer Grundrichtung (Ehemie) mit neuen Unterriehtskrästen bedaeht werden musste , tritt gleichfalls die ^rage einer gründliehen Reorganisation in den Vordergrund. Von dieser Reorganisation wird aneh die Faeh^ lehrer-Abtl^eilung in naturwissenschaftlicher Richtung mitberührt werben.

Die ^rage der Einrichtung seminaristischer Uebungen auch sür diese Unterabtheilnug und die Erzielung eines vollständigern UnterriehtsproGramms sür dieselbe kommt hiebei gleichzeitig mit in Betracht.

Vor dem Eintritte der neu bestellten Herren Brosessoren der Ehemie und der Einholung eines Gutachtens der Gesammtkouserenz dieser Abtheilungen konnen indessen selbstverständlich definitive Sehlussnahmen nieht gesasst werden.

2.^1 ...

Jm Berichtjahre sind bezüglich der disziplinaren Ordnung der Schule einige modifièrent Sehlussnahmen .gefasst worden. Die Zensuren für die Schüler sollen in Zukunft .semestral festgestellt werden.

Der obligatorische Rahmen der Fachschulen hat einige reduzierende Modifikatiouen erlitten, und es sind den Lehrerkonseren^en nach Begutachtung der Frage durch dieselben Direktionen über die Dispensation von einzelnen obligatorischen Fächern in jeder Abtheilung ertheilt worden.

Diese Weisungen begünstigen durchschnittlieh die Möglichkeit der Konzentration der Studien sür die Schüler.

K u r s ü b e r t r a g u u g e n und ^ V e r ä n d e r u n g e n .

Da der Vrofessor der Bh^sik. Hr. Dr. Kundt, in Folge seiner Berufung nach

Würzburg im Frühjahr 1870 von der Schule abging, ist, um für die

Schule den Rachtheil eines abermaligen Wechsels mogli.hst zu mindern, die Veranstaltung getroffen worden, dass die technische Bh...sik im Wintersemester von Hrn. Kundt vollständig gelesen wurde, was durch einen kleinen ^tundenzusa^ erreichbar und sür die Schüler des zweiten Jahreskurses der Jugenieur- und mechanischen Schule von grossem Werthe war. Das Kolleg der praktischen Geometrie am Vorkurse wurde dem Assistenten der Jngenienrschule, Hrn. Wilhelm Ritter, übertragen , den Kurs über praktische Anwendungen des Steinschnittes im Jngenienrfach übernahm Hr. Brosessor Bestalo^i. Das Programm der Lehramtskandidatenabtheilung fand auch dieses Jahr nach mathematischer und naturwissenschaftlicher Richtung durch Ausnahme mehrfacher Kurse von Brivatdo^enten reichhaltige Ergänzung.

B r o v i s o r i e n , resp. V i k a r i a t e . s ü r e r k r a n k t e Le h r er und für v a k a n t e L e h r s t e l l e n . Krankheit einzelner Lehrer und Vakanz mehrerer Hauptstellen machten im Lanse des Jahres und für die Erossnung des Schuljahres 1870/71 die Einrichtung mehrfacher Vikariate au der Anstalt nothwendig. So musste für die mathematische Brofessux der sranzosischen Abtheilung am Vorkurse für einige Zeit wegen Krankheit des Professors ein Vikariat angeordnet werden . wobei die H.^. Menuet und Weilenmann und für ein mathematisches Kolleg an der Forstschule Hr. ..^rivatdozent Dr. ..^eckendorfs den ordentlichen Vro..

fessor supplirten. Hr. Bros. Dr. Städeler war schon vor seinem Austritte aus Krankheitsgründen gehindert , seine Vorlesungen zu halten ; er wurde im ^ommersemester 1870 durch Hrn. Dr. Weith in organiseher Ehemie und dnreh den Assistenten und Brivatdo^euten Hrn. Dr.

Liechti in analytischer Ehemie supplirt. ^ür das mit Oktober 1870 beginnende Wintersemester war sowohl für Hrn. Städeler als für .^rn^ Bolle^ eine Stellvertretung anzuordnen. Da erst am Ende des Som..

mersemesters diese wichtigen Lehrstellen vakant geworden, so war selbstverständlich eine Wiederbesezung aus Ansang Oktober 1870 unmöglich.

Hr. Dr. Weith supplirle Hrn. Städeler. .^r. Brivatdozent und Assi-

stent Dr. Tuehschmid Hrn. ...^olle.^.

282 Für die franzostsche Vrofessur der Mathematik an den Fachschulen (Hr. M.^uet) musste gl.eiehsalls wegen Abwesenheit des Brosessors für den Ansang des Schuljahres 1870/7l ein Provisorium bestellt werden.

Hr. Assistent und Brivatdozent Weiienmann übernahm einstweilen diese Funktionen.

Der Ausbruch des deutsch-sranzosischen Krieges veranlage bei der Mehrzahl der Schüler grosse Ausregung. Viele .vünsehten Einstellung des Unterrichtes und vorzeitigen Sehl..ss des Schuljahres . andere verlangten Urlaub. Dem ersten Verlangen traten Direktor und Vräsident mit Entschiedenheit entgegen ; es^ wurde keinerlei Unterbrechung und Unordnung zugegeben. Bald. legte sich der Sturm und der Unterricht wurde in ununterbrochener Regelmässigkeit bis ans Ende sortgesezt.

Säumigen Schülern erklärte man auss Bestimmteste, dass sie sich's selbst zuzuschreiben hätten , wenn sie wegen Versäumniss und Abwesenheit bei den Sehlussrepetitorien nicht promovirt würden. Die Diplomprüs....gen wie die Sehlussrepetitorien gingen ihren gewohnten festen und ...egelmassigen Gang, und das Schuljahr schloss in der besten Ordnung. Denjenigen Schülern dagegen, die den kriegführenden Nationen angehorten und welehe ihr Vaterland nnter die Waffen rief, wurde bereitwilligst Urlaub ertheilt, mit der Erklärung, dass sie Gelegenheit erhalten würden , das Versäumte und die Vrüsungen nachzuholen. Der Wieder.^ eintritt in die Schnle wurde ihnen osfen behalten. 30 Schüler er^.

hielten in dieser Weise vor Ablauf des Schuljahres llrlaub.

Alle diese Dinge, in Verbindung mit einer umfangreichen .^orre spondenz und vielfachen personlichen Besprechungen sür sechs vakante und neu kreirt^ ^rosessnren machten das Berichtjahr reich an bedeutnngsvollen Geschäften sür die S.^hule. Zuversichtlich dürsen wir in diesem Angenblike die frohe Hofsnnng aussprechen, dass aus den Resultaten der amtlichen Thätigkeit dieses Jahres die Anstalt, troz der schweren Verluste an tüchtigen Lehrkrästen, ohne die mindeste ^ehwächung sür die Zn^nft hervorgegangen ist.

V e r t r a g s a b s c h l ü s s e mit Mitte l schulen und A u s n a h mse x a m e n an der A n s t a l t selbst. Raehdem der Sehulrath aus amtliehen Berichten sich von der zureichenden Organisation und Leistnngssähigkeit einzelner Mitte^ulen der Schweiz überzeugt hatte, wnrden auf deren Wnuseh mit der Kantonssehnle in Bern und der Gewerbsschule in .^uzern , gleich wie es srüher s.hon mit mehreren andern .Anstalten geschehen ist, Verträge abgeschlossen, wonach diesen Schalen das Recht ertheilt ist, die Maturitätsprüfung zum Eintritte in die ^achschulen des Polytechnikums an il,.ren resp. Anstalten selbst abzuhalten.

Der Schnlrath sendet lediglich von Zeit zu Zeit Abgeordnet.. zn diesen

Examen , nm sich über die Gründlichkeit und Reise des daselbst er-

28.^ theilten Unterrichtes fortdauernde Gewissheit zu verschaffen. Ein gleicher Vertrag steht, nachdem die Schule durch Experten geprüft worden ist, aueh mit der bernischen Kantonsschule in Bruntrut bevor.

Dass an denjenigen schweizerischen Schulen, mit welchen solche Verträge bestehen, ein strenger Massftab für die Reifezeugnisse fortwährend eingehalten werde , ja dass in dieser Hinsicht die Anforderungen eher noch gesteigert werden, muss das Bol^teehniknm um so mehr verlangen , als unsere eigenen Ausnahmsprüsungen im Jnteresse der wissenschaftlichen Leistungen der Anstalt von Jahr zu Jahx strenger geworden find , wozu auch der ausserordentliehe Andrang ^u derselben nölhigt.

Um nicht geradezu zur Einrichtung von Bräferenzex^amen (siehe vorjährigen Geschästsbericht) schreiten zu müssen, hat der Schnlrath die Weisung ertheilt, die Anforderungen des Reglements .

bei den Ausnahmsprüsungen aus's strengste zu handhaben. Bei der neuen Ausnahme im Oktober 1870 wurden bei einem Andrang von nicht weniger als 367 .Kandidaten 82 abgewiesen. Die Anstalt befindet sich entschieden in der Lage, ja in der Rothwendigkeit, nur tüchtig vorbereitete Schüler aufzunehmen..

Bühlmaun'sche Kupferstichsammlung. Wie dem Abschnitt Hl dieses Berichtes (Sammlungen und wissenschaftliche Anstalten) zu eutnehmen ist, hat die Anstalt während des Jahres, werkthätig unterstüzi. von einer Mehrzahl von Kunstfreunden, die Bühlmann'sche Kupfer-

stiehsammlung in Rom, bestehend aus 17,400 Blättern^uebst 73 Werken

knnstgeschichtlicheu Jnhaltes ae.^nirirt und nahezu ^ie Halste des greises mit 18,000 ^r. an die Kaufsnmme. bezahlt. Die hiefür nöthigen Gel^ der wurdem dem Reservesond der Anstalt enthoben, welcher seit Jahren zwei Vermächtnisse mitenthielt, welche a u s d x ü k l i e h sür Sammlungen legirt worden sind. Diese Legate wollte man nicht verzetteln und für sämmtliehe Sammlungen der Anstalt in kleinern Geldpartien verwenden,.

wodurch die Geber, wie uns seheint, wenig geehrt worden wären ; man hielt das Geld vielmehr gerade in der Absieht beisammen, um die Summen bei einem günstigen Anlass sür eine grossere, in sich zusammenhän-.

gende Acquisition zu verwenden. Da gerade die Kunstrichtung in Zürich weniger bedacht ist, so schien es uns wohl gerechtfertigt, die ungefähr auf 18,000 Fr. angestiegenen Legate zu diesem Zweke zu verwenden.

Der Werth ^er Sammlung wurde vorgängig auf's sorgsältigste konftatirt und in die Art der Geschenl^sab..ahme (der Kauspreis sammt Spesen betrug 41,145 ^r., die Kunstfreunde bezahlten somit die grossere

Hälfte) alle Eautelen niedergelegt, um einerseits die gute Erhaltung

der Sammlung zu sichern, und andererseits das Rechtsverhältniss so bestimmt zu sormuliren , dass keinerlei Anstände für die Zukunft ^n besorgen stnd. Die Sammlung ist bereits im Sehnlgebäude untergebracht uud moblirt. ...^ie dient den kunstgesehichtlichen Vortragen und ist anch in liberalster Weise den Kunstfreunden zugänglich gemacht.

284 L o k a l i t ä t e n -Ma n gel.

Wie im vorjährigen .^eschäst^

bericht .mitgetheilt wurde, tritt t.er Mangel an hinreichenden Lokalitäten bei den sree.uentirtesten Abtheilungen der Schule mehr und mehr her^ vor. Jn derchemisch-technisch^nAbtheilung mnsste. im Sonterr...^. ein Sukknrsallaboratorium für 17 .l^läze eingerichtet werden. im chemisch..nautischen Laboratorium treten gleiche Bedürfnisse hervor, und es sind auch dort die Bläze bereits nach Möglichkeit vermehrt worden. Unabweisbar war, sur die .^onstruktionsübungen^ des IV. Kurses der Jn^enieurschnle mehr Raum zu gewinneu (siehe Bericht vom Jahr 186.)).

Das Figuren- und Landschast^ichuen mus.te zu diesem ^.veke in den uordlich..n Eksaal des ll. ^tokwerkes verlegt und dieser Saal seinerseits von den darin ausgestellten Sammlnngsobjekten geräumt werden.

Ohue diese Massregel hätte wohl die. Halste der Kandidaten für die Jugenieurschule im Oktober abgewiesen oder von den Konstruttioussälen ausgeschlossen werden müssen. Bei dieser Gelegenheit ergaben sieh über das Rechts- und Bslichtenverhältniss des Kantons .^ürieh gegenüber der Eidgenossensehast, in der Frage der Beschaffung von .Lokalitäten für die Schnlbedürfnisse, zwischen Regierung und Sehnlrath erhebliche Meinungsdifserenzen, für welche eine klare und bestimmte Austragung im Jnteresse beider theile in Bälde um so mehr anzustreben ist. als hochst dringliche Lokalbedürsnisse für die physikalischen Arb..itsräu.ne in allernächster .^eit ^u besriedigen ^ind. Eine hiesür bestellte kommission des .^chnlrathes wird demselben in dessen nächster .^ung ^uhanden des

Bundesrathes hierauf bezügliche Anträge stellen.

R e u e J n v e u t a r i s a t i o n . Aus eine Einladung des bundes^ ..äthliehen Departements der Finanzen wurde im Beriehtjahre das Eigenthnm der Eidgenossenschaft an Mobilen und San..mluugen einer neuen Jnventarisation unterworfen und sodann, gestüzt anf diese vollständigen Jnventarien, gleichzeitig die Versicherungsverträge gegen ^euersgesahr revidirt und die Asseturanzsummen nnt den Ergebnissen der Jnventarien in Uebereinstimmung gebracht.

Statistisches Bureau.

Jm verflossenen Geschäftsjahr hat die .Bundesversammlung eine Revision des Gesezes betreffeud die Errichtung des statistischen Bureaus ^om 21 Januar 1860 vorgenommen^ wodurch das lezte Alinea des Art. 1 und der Art. 2 ausgehoben und beschlossen wurde , dass periodisch wiederkehrende statistische Aufnahmen von der Bundesversammlnng

2^ Angeordnet werden müssen , daß dagegen einmalige Erhebungen und .solche statistische Arbeiten, wozu das Material nicht neu gesammelt wer^en muß, ...om Bundesrath verfügt werden konnen.

An gedrukten statistischen Arbeiten hat das Bureau im Geschäft..^ ^ahr veröffentlicht:

1. Die Statistik der Vieh^esizer; 2. Die Zusammenstellung der G e b u r t e n , T r a u u n g e n und

Ste.rbesälle pro 1867.

3.

,,

,,

,,

^e b u r t e n , T r .. u u n g e n und

Sterbesälle pro 1868;

4. ,, A u s w a n d e r u n g im Jahre 1869.

Der Bresse übergeben wurde : a. Die Zusammenstellung der G e b u r t e n ....... von 1869, b. Die E i s e n b a h n s t a t i s t i k von 1868.

Die lettere Arbeit hätte vor ..^nde des Jahres vollendet und ver.ossentlieht sein sollen ; allein es sand si..h bei der Bearbeitung noch ein...

.Anzahl von Unklarheiten und nicht bestimmten Angaben im Material, welche neue Anfragen bei den Eisenbahndirektionen nöthig machten, deren Beantwortung über den Schlnss des Jahres hinaus sieh verzogerte. Von iezt an wird der Druk raseh fortschreiten, und es ist anzunehmen , dass, nachdem einmal die erste Bearbeitung veröffentlicht ist, die spätern Jahr^änge prompter erseheinen werden, .v^il nicht mit den gleichen, bereits überwundenen Schwierigkeiten zu kämpfen ist und die Eisenbahndirek^tionen das Material regelmässiger als bishe.^abliesern werden.

Die wichtigste Arbeit war die Organisation der e i d g e n ö s s i s c h e n V o l k s z ä h l u n g . Die Vorarbeiten wurden in einem umfassenden Berichte des statistischen Bureaus einer Konferenz von Sachverständigen, .welche der Departementsvorsteher aus den 25. April einberies, vorgelegt. Dieselbe bestand ans den Herren Brosessoren Dr. V. Bohmert,

Dr. Gustav Vogt, Dr. Adolf Hirsch, A.^er, Kinkelin, sowie dem Bräsi-

denten der schweizerischen statistischen Gesellsehast, Herrn Regierungsrath .Kurz, dem Vorsteher des eidgenossischen Departements des Jnnern und dem Direktor des eidgenossisehen statistischen Bureaus.

Rach mehrtägiger Berathung billigte die Konferenz die vorgesehla^enen Formulare, mit der Ausnahme, dass sie den aueh in den Motiven des Berichte^ sur überflüssig erklärten G e b u r t s o r t strich, dem Geburtsjahr den Gebnrtstag beisugte und in der Rubrik der Ausenthaltsverhältnisse an die Stelle der Niedergelassenen und Ausenthalter die ^rage uaeh der Zeitdauer des Ausenthaltes, sowie die nach der ^ahl der ^ranken ausnahm. Diese lettere, von der Konsereuz aufgeworfeue ^rage^

Bunde.^bIa^. Jahrg. XXIII. ^..d.II.

20

2^6 na..h den Franken , sowie die v.^m statistischen .^.üreau vorgeschlagene und vo^n d^r Konferenz befürwortete Frage nach den Akerba^verhältnissen wurde vom Bundesrathe verwarfen, die Frage nach Blödsinnigen und Jrren in die nach Geisteskra .ken zusanimengesasst, im Uebrigen aber die Formulare genehmigt. Gegen das Jahr 1860 enthielt das neue Formnlar im Wesentlichen folgende Aen^.erungen : 1) Der Geburtsort und die Frage nach den Gewehreu im Formular der Zählu..^sbeamten war gestrichen.

2) Eine neue Rubrik über die ..Stellung in der Haushaltung^ wurde aufgenommen.

3) Zum Geburtsjahr wurde die Frage nach dem Geburtstag ge-

fügt.

4) Jn der Rubrik des Familienstandes wurden die geschiedenen von den nicht zusammenlebenden Ehegatten getrennt...

5) Unter den Heimatsverhältnisseu wurde die namentliche Angabe der Heimalsgemeinde und in der Rubrik des Heimatlandes aus Wunsch der österreichischen Regierung die Trennung de... Ungarn von den Oesterreichern verlangt.

6) Unter den Ausenthaltsverh.^tnissen wurde die Rubrik der. Riedergelassenen und Aufenthalter dureh die Frage ersezt . Seit wann am Zahlungsort anwesend.

7) Jn der Kategorie der Konfessionen wurden die Jsraeliten aus^ drüklich genannt.

8) Jn der Rubrik der Erwerbszweige wurde das ^llter der erwerbt sähigeü Bersonen von 14 aus 15 Jahre gefezt.

....) Es wurde in der Haushaltungsliste die Frage naeh der Zahl der ^linden, Taubstummem und Geisteskranken und 10) eine Frage nach den im Dienst und .Lohn Stehenden, sowie ...t) in d.as Formular der Zählu.ngsbeamten die Frage n.ach den Fabrikverhältnissen aufgenommen.

12) Es wurde statt nach^ den bewohnten, nach den bewohnbaren Räum-

liehkeiten gesr.agt.

^ür den Drnk der Formulare war von der Bundesversammlung,

wie 1860, ein Kredit von Fr. 25,000 ausgeworfen, allein obgleich man auf eine bedeutende Vermehrung derBevölkerung si.ch. gesasst machen musste und desshalb die Zahl der .^aushaltungslisten um 100,000, die der audern entsprechend, vermehrte, aueh wegen zahlreichen Rachbestellungen mehrere Formulare frisch auslegen musste, so erreichten di^ Kosten, Dank günstigen Verträgen, doch nur Fr. 23,491. 58, mithin verhältnissmässig

weniger als 1860.

287 Das Volkszählungsgeschäst vo^i 1870, ist, so weit das Material sich bis jezt übersehen iässt , bedeutend regelmäßiger abgelaufen und bietet

bei der Verifikation weniger Differenzen als im Jahre 1860. Die Resultate werden daher auch erheblich früher verdeutlicht werden können als iene.

Die oben genannte Konserenz hatte sich auch mit der Frage der

Einrichtung des eidgenossischen statistischen Bureaus beschästigt und den

Antrag ^.stellt, dass eine statistische Zentralkommission gebildet werden möge. Das Departement hatte indessen die im Eingange erwähnte Revision des Gesezes vom 2l. Januar 1860 vorgezogen, wonach jene Kontrolle bei allen wichtigern Fällen von der Bundesversammlung selbst

ausgeübt wird.

Das eidgenössische statistische Büreau hatte bei dieser Gelegenheit einen gedrnkten Berieht bezüglich der Erledigung des Beschlusses der Bundesversammlung vom 28. Juli 1868, betreffend die Vorlage eine^ einfachen Form u l .......... für die in den R e c h e n s e h a s t s b e r i e h t e n über das Verwaltnngs- und Gerichtswesen der .Kantone auszunehmenden stat i st i s eh e n A n g a b e n vorgelegt.

Jn diese.u Berichte ist u. A. hervorgehoben, dass die vom statistisehen Bureau an die Regierungen der Kantone zur Brüfnng versandten Formularentwürse von 10 derselben genehmigend, von 4 bedingungsweise zustimmend , von 8 ablehnend und von 3 noch gar nicht beantwortet worden seien. Unter de.. gemachten Gegenvorschlägen scheint der von St. Gallen den grosse.. .Schwierigkeiten am besten zu begegnen , indem er daraus abzielt, das ...Schema aus solgende acht Gegenstände zu beschränken : 1. Die ..^taatsrechnunge.., 2. Das Militärwesen, 3. " Erziehungswesen, 4.

,, Armenwesen,

5. Die Bevölkerungsbewegung, 6. Das .^anitätswesen,

7. Die Zivil^ und ..^trasrechtspflege, 8.

,,

^as.^nstalten.

Um das ganze Vorhaben praktisch verwerthbar zu machen , schlägt das statistische Büreau vor, ein statistisches Jahrbuch herauszugeben, für welches die jährlichen Ergebnisse in den genannten ^.veigen der Verwaltnng und Rechtspflege der Kantone zusammengestellt würden. Wäre es nach Lage der Gese.^gebnng des einen oder andern Kantons nieht moglieh, das ge.i.einsame^ F^m..la^ für die in den Rechen schafsberiehten abgedrukt^n Ausschlüsse zu benuzen, so könnte die Zusammenstellung auch für das statistische Büreau ^u den. genannten Zweke speziell gemacht und

288 s c h r i f t l i c h übergeben werden. ^n jenen Ergebnissen konnten sodann vielleicht auch die statistischen .Notizen über das Post- nnd Telegraphen^ wesen, sowie über den Handel , welche bisher im Geschäftsberichte des Bundesrathes erschienen, sowie diejenigen Erhebungen, welche das statistische Bureau im Bundesbl^tt zu veröffentlichen pflegt ^. B. die .^ah^ der überseeischen Auswanderer), mit in einem solchen statistischen Jahrbuche (naeh dem Vorbilde des Berner Jahrbuches), vereinigt werden.

Die statistische Konserenz vom 25. April hat dnrch ihren Beriehterstatter diese Vorschläge zustimmend ausgenommen.

Ansserdem stellte die Konferenz an das Departement den Antrag, dass die Formulare znr jährlichen Zusammenstellnng der Geburten, Traunugen und Sterbesälle dahin ergänzt werden mosten , dass in den Verzeichnissen der Todesfälle nach Altersjahren auch das , , G e b n r t s j a h r oer Verstorbenen^ l.^inzugenommen werde. Ueber beide Gegen^ stände ist ..och keine Schlnssnahme erfolgt.

Einer der Gegenstände , über welche das eidgenossische statistische Bureau am meisten , namentlich von auswärtigen Regierungen . statisti..

scheu Bür.^a.^, Verwaltungsbehörden und Privatgelehrten besragt wird, sind die schweizerischen Finanzen. Selbst in statistischen Werken sind

vielfach sel..r starke Jrrthüme^ darüber verbreitet. Es gibt ausländische

statistische Werke, in welchen nur die Bundessinanzen gegeben sind . dass diese allein , mit den Finanzen zentralisier Staaten verglichen . irre sühren müssen, liegt ans der Hand. Aber auch bei Hinzurechnung der kantonalen Finanzen ist man in solchen Fällen vergleichender Statistik nicht minder Jrrthümern ausgesät, weil manche Posten der kantonalen Büdg..ts in zeutralisirten Staaten ^ie einzelnen Provinzialver^altungen angehen. Man mnss also bei einer Statistik der schweizerischen Finanzen die Ka..tonsrechnnngen bexüksichtigen , dabei aber die einzelnen Posten so viel auseinanderfalten, als es thnnlich ist , ohne die Rekapitulation unmoglieh zu maehen, welche, wie oben bemerkt, wegen der kantonalen Verschiedenheiten grosse Schwierigkeiten darbietet. Die einzige Zusammenstellung, welche, und zwar vom statistischen Büreau , gemacht worden

ist, betrifft bloss die Ausgaben des Jahres 1864. Um nicht immer noch

mit den Ergebnissen eines so alten Datums und überdies gründlicher zu antworten , war eine neue Bearbeitung der Ausgaben und Einnahmen nolhwendig. Dieselbe ist nunmehr für 1868 im Manuskript vollendet und wird nach einer sorgfältigen Prüfung im Bnndesblatl. verossentlicht werden. Eine ähnliche Zusammenstellung sollte .--. wo moglich - fnr jedes Jahr gemacht werden.

Der Bundesrath hatte den Beschlnss des internationalen statistischen Kongresses betreffend die kollegialische Herstellung einer europäischen .Statistik , so weit es den Antheil der Schweiz , die Statistik des

289 Bankwesen.^, angeht, genehmigt. Das statistische Bureau hat in Ansführung dieses .Beschlusses ein Zirkular an die statistischen Zentralstellen der europäischen Länder gerichtet, in welchem das Verzeichniss des von jedem ^u beschaffenden Materials und der zu beantwortenden Fragen mitgetheilt war. Diesem Zirkular ist bis jezt nur von folgenden ...Staaten entsprochen worden: .Norwegen, Schweden, Belgien, Holland, Baden, Hessen , Wurtemberg. Da somit das Material aus den in der Bankfrage ^massgebendsten Ländern noch fehlt, so konnte die Arbeit bis jezt nicht in Hand genommen werden.

Aus den Wunsch und zur Orientirung auslandiseher Regierungen hatte das Bureau sich n. A. mit folgenden Gegenständen und statistischen Untersuchungen eingehend zu beschäftigen :

Beschikung der Handwerker-Ausstellung in Jslington (London) 1870 ; der jährlichen Kunst- und Jndustrieausstellung in Kensington (London); einer En.^te über die venerischen Krankheiten auf Wunseh der englisehen Regierung^ über die Sterblichkeit der Binder im 1. Lebensjahr, aus Wunsch der sranzosisehen Regierung ; Sehuzmittel gegen berauschende Getränke, aus Wunsch der nordamerikanischen Gesandtschaft.. landwirthgastliche Aufschlüsse, sowie Tausch der Unterrichtsgeseze aus Wunsch der italienischen Regierung, ...Sammlung der Steuergeseze für das Königreich Sachsen . Zusammenstellung der katholischen Feiertage sur die bayerische Regierung. Material über die gewerblichen Schulen, sür die Regierung der Niederlande.

Aus Wunsch des schweizerischen Konsulats in Venedig wurde eine Zusammenstellung der schweizerischen Hilssvereine und der Ergebnisse ihrer Thätigkeit gemacht . aus Wuns.h einer Kommission der Bundes.

versammlung die Zusammenstellung des Vreises, Konsumes und Reinertrages des Salzes in den Kantonen.

290 Bauwesen.

^.

1.

^..r^en und ^rüd.en.

B ü n d n e r i s ..h e s ...^ t r ..sse n n e z.

Ausser dem bü.ndnerischen Theile (1/2) der Oberalpstrasse sind seit dem Jahre 1862 in Graubünden mit Hilfe von .Bundesbeitxägen folgende 6 Strassen vollständig ausgeführt worden.

1) die Bex^nastrasse

2) 3) 4) 5) 6)

,, ,, ,, ,, .,

Albulastrasse Flüelastrasse Buschlaverstrasse Unterengadinerstrasse Sch...nstrasse

in den Jahren l 862 und 1863,

,, ,, ..

,, ,,

,.

,, ,, " ,,

,, ,, ,, ,, "

1864 ., 1865, 1866 ,, 1867, 1863, 1864 u. 1865, 1862, 1864 ., 1865, 1868 und 1869.

Für diese .^trassen hat die Eidgenossenschaft bis Ende 18^9 an ........nndesbeiträgen die Gesan.mtsumme von Fr. 729,900 bezahlt.

Die entsprechenden Baukosten belaufen sich aus Fr. 2,280,000 für eine Gesammtlänge von 201/2 Sehwei^erstunden.

Jm Lause des Berichtjahres sind nun aueh die zwei. legten Glieder des vom Bunde durch Beschluss vom 26. Juli l 861 subventionirten .bündnersehen Strassennezes, nemlieh die sogenannte Landwasserstrasse und die ........fenbexg- oder Münsterthalstrasse, in ^lussührnng genommen worden.

Die erstere dieser beiden Strassen, die Landwasserstrasse von Davos nach Lenz und Bad Alveneu hat eine Länge von 38,3 Kilometer.

Die Ofenberg^Münsterthalstrasse von Zerne^ nach der Tirolergrenze bei Tansers eine sol^e von 38,3 Kilometer.

.Laut dem Expertenberichte sind die Baukosten der Landwasserstrasse veranschlagt aus .

.

.

.

.

.

. Fr. 363,000

diejenigen der Osenber^Münsterthalstrasse auf .

. ,, 400,300 zusammen Fr. 763,300

Bei Brüfung der Vorlagen sur diese beiden Strassen gab die von ^ranbünden in Aussicht genommene Strassenbreite von nur 3 Metern ^u einigen Eroberungen Veranlassung, und es wurde dann infolge der diessalls stattgehabten Verhandlungen im Einverständniss mit der Regierung bei Genehmigung der Vläne festgese^l., dass .^ie beiden Strassen durchgehend.^ in einer Breite von 3,60 Metern erstellt und

2^ überdies auf je 1^0 Meter Distanz Ausstellte von 5 Metern breite a.^ebxae^ wexd.^ s...^.

Ueber den Stand der im Lause dex Baueamp..^ne vom Jahr 1870 an den genannten beiden Strafen au.^efühxten Arbeiten wutde auf Ansuchen dex Re^ierun^ von .^xaabü^n elt.e Expertise angeordnet, welche Anfangs de.... M^nat... .....^t.^ex dureh H^. Stabsmaj.^ Euenod .^ox^enom.nen wurde.

...^lx entheben dem bezüglichen Berichte unsere.^ Eierten in .^üxz...

folgende Ergebnisse : An

der Landwassexstxasse betrug die Länge de.: zur Zeit dex

...^..ertis^ int B..u beg..lsfel^n ^ktionen zusammen . . . . . .

die Länge dex noch nicht

in

Angriff

Stxeken

21,0..)^ Meter.

gekommenen

. . . . . 17,205 zusammen

Vo.^schl.^ Fr. 175,160

,,

,,

3.^00 .^ete^.

^ 187,840

^oxans^^g Fr. 363,000

An dex Osenbergstxasse wa^n i.n B..u be^iffen

21,09.^ Me^x. Voranschlag ^r. 175,160 nicht in Angriff genommen 17,20^ ^, ,, ,, 187,840 zusammen

...^,300 .^eter.

^anschl....^ ^r. 363,000

Den Werth der während dieser Baueampagne ausgeführten .^lrbeiten berechnete dex E^rt^ au.f Grundlage dex .^ostenvoranschläge für die Landwasserstrasse aus .

.

.

. Fr. 138,000 ,, ,, Osenbergftrasse ,, .

.

.

.

,, ^^0-

a^ im. ^^^en auf .

.

.

. Fx. 265,000

Raeh dem Verhältnisse der den mehr.erwähnten zwei Strass..n durel,

die unterm 2. Juni .1862 aufgestellte Repartition des Bundesbeitrages für. ..^ ^ndnexische Stra^enn^z ^.tge^ied^üen Beitrags^uote.^(Fx. 8.^,000 für die Laüdwassers.ra^e und ^x. 1.^1^00 sur die ^nsfer^alstxass^

.......^....^ sich süx di^ Arb^ten d..r B a u e .. mp .. ^ n e vom Jahx 1870 sol.^e.nd... B e i t ....... ^sb e tx e ff^ff e : a. für die Landwassexstxasse

.

b. ., ^ M^e^halstxasse ..

.

.

.

.

.

. F r . 34,000

. . ,, 57,000 ^mmen Fr. .^1,000

292 Gestüzt auf diese Resultate wurde dem .Danton Grauenden au^ dieses Jahr der volle Betrag des für das bildnerische Strassennez^

aus^esezten Büdgetkredites, nemllch Fr. 88,000 ausbezahlt.

Mit dieser Zahlung belaufen .sich nunmehr die bis Ende 1870 bezahlten Beiträge zusammen auf .

.

.

.

es bleiben somit an den für das Gesammtunternehmen

Fr.

817.900

des bildnerischen Strassennezes Bundesbeitra^ von . ., 1,001,000 noch zu leisten übrig . . . . . . Fr. 182,100 2. S t r a s s e n a n s c h l n ^ bei M a r t i n s b r n c k .

Unserer bereits im lezten ^..eschäftsberiehte mitgeteilten Rotiz, d...^ laut Mittheilungen, welche uns zu Ansang des Jahres 1870 von Seite

des Hrn. Ministe.. Tschudi eingegangen, das k. ^ k. Ministerium

die Rothwendigkeit des Strassenansehlusses bei Martinsbruck anerkannt habe, haben wir noch beizufügen, dass laut späteren Mittheilungen für

fraglichen Strassenbau osterreiehischerseits pro 1870 fl. 40,000 oster-

viehische Währung ins Budget ausgenommen worden sind. Auch wurde .iosort nachher die Traeirung der Strasse angeordnet, welche Vorarbeit Ende des Monats Juli nahezu beendigt war.

Die Arbeiten selbst sind sodann im verflossenen Herbst in Angriff genommen worden, und es konnte die Strasse, deren Bau keine erheblichen .....errainschwieri^keiten darbietet, ohne besondere Anstrengungen im Laufe dieses Jahres fahrbar erstellt werden.

3.

A l p e nstrassen ( i n k l u s i v e B runig strasse).

Das Resultat der auch in diesem Jahre gemäss Bundesraths.^esehluss .vom 7. Rovember 18..^ angeordneten Expertise über den Zu.^ stand der mit eidgenosfischen Subsidien erstellten Alpenstrassen und der Brünigstrasse ist gegenüber den vorhergehenden Jahren ziemlieh beErledigend ausgefallen.

Der mit dieser E^ertis... beauftragt gewesene Hr. Jngenieur S t u d e r resümixt seinen bezüglichen Bericht sol^endermassen .

Als sehr gut unterhalten tonnen bezeichnet werden : die Brünig..

strasse ..^bwaldnerbezirk) , die Obera.lpstrasse (Graubünden) und die A^enstrasse (Schw^ nnd Uxi).

Die übrigen Stxassen fallen diesmal alle in die blasse: ziemlieh ^ut, da an einem r e e h t g . ^ t e n Unterhalt doch noch zu vieles fehlt ...md doch die Tendenz ersi.^tl.ich ist, in Zukunft das Molliche zu leisten.

293

4. Ob e ......u s sich t ü b e ..^d i e B oft st rissen.

Jm Laufe des Bexichtjahres find .zwei Reklamationen, betreffend mangelhaften Zustand von Voststrassen eingegangen. Die eine betraf die Strasse von Wädensweil. nach Einsieden, die andere die Strafenstreke zwischen Widers und Brieg.

Jm erstern ^alle wurde zwar von der Regierung von Sehw.^z, unter Hinweisung daraus, dass fragliche Strasse nicht zu den im Jahr 1849 übernommenen Boststrassen zähle, die Anwendung ^von Art. 35 der Bundesverfassung bestritten, gleichwohl aber zugesichert, dass ste die .gemeinde Wollerau einladen werde, für gehorige Jnstandhaltung derselben zu sorgen. Eine weitere Reklamation bezüglich dieser Strassenstreke ist seither nicht mehr erfolgt.

Von Seite der Regierung von Wallis wurden die verlangten Verbesserungen aus der Strassenstreke Siders^Brie^ sofort zugesichert und, wie wir in Ersahrung gebracht haben, seither auch ausgeführt.

5.

Subsidiengesuche

süx n e u e S t r a s s e n p r o j e k t e .

Was die im lezten Geschäftsberichte erwähnten neuen SubstdienBesuche sur die Erstellung einer Strasse von Bulle nach Voltigen und einer solchen über den Eoi de la Eroi^ anbetrisst, so haben wir bereits eme bezügliche Vorlage an die h. Bundesversammlung vorbereitet.

Dieselbe bedarf einzig noeh etweleher Ergänzungen in technischer Hinsieht. Zum Zweke dieser Vervollständigungen werden wir im Lause dieses Frühjahrs die beiden Projekte dureh den technischen Ehes unseres Baubüreaus untersuchen und begutachten lassen, um Jhnen dann in der näehsten Session der Bundesversammlung Bericht und .Anträge hintergingen zu konnen.

Anbelangend .das ebenfalls im ^lezten Geschäftsberichte angeführte Gesuch der Regierung von Wallis, dahin gehend, dass dem Danton zur Ermogliehung der Ausführung einige^ bedeutender ^trassenkorrektionen im Eonchesthal der Fr. 30,000 betragende Rest des ihm im Jahre

1860 für eben diesen Zwek Bewährten Anl.eihens von Fr. 100,000

erlassen werden mochte, haben wir, nach einlässlieher Eroberung der diesfäl.ligen Verhältnisse gefunden, dass der ^gegenwärtige Zeitpunkt nicht .geeignet sei, aus die ........aehe einzutreten, und es wurde daher die .bezügliche Eingabe von uns abschlägig beschieden.

6. . B r ü k e ü b e r d i e M a g g i a.

Wir wir im le^tjährigen Berichte angeführt haben, ist dem Danton Hessin dureh Bundesbesehluss vom 19. .^eumonat 1869 an die .^os.^n

294 der Erstellung einer Brüke über die Maggia bei Aseona und die zu ihrer Sicherung erforderlichen Schuzbauten ein Bundesbeitrag bis auf den Beiaus von Fr. 188,000 bewilligt und dabei für den Erlass eines bezüglichen Gesezes über die Ausführung diesel Unternehmens und s.......

Abgabe der Erklarung über die Annahme der an den Bundesbeitrag

geknüpften Bedingungen ein.. Frist bis 1. Heumonat 1870 angesezt worden.

Dieser Bedingung ist von Seite des Kantons Hessin bis jezt nicht Genüge geleistet worden. Der Grnnd hievon liegt darin, dass die Frage des Brükenbanes bei Aseona mit in den politischem Konflikt zwischen Sopra- und Sotto-Eenere verflochten und dessshalb die Erledig gung derselben innerhalb der durch den Bundesbeschluß angesehen Frist nicht moglich war. Rachdem nunmehr Aussicht vorhanden ist, dass fraglicher Konflikt eine befriedende Losung finden werde, so wird wohl auch die Erledigung dieser Frage weiter keinem Anstande mehr unterliegen. Wir haben denn auch, namentlich veranlaßt durch verschiedene Reklamationen, welche uns in Betreff dieser Angelegenheit von italienischer Seite (unter Bezugnahme aus die im Vertrage von .Lugano vom 16. Januar 1847 über die Erstellung der Langenseestrasse enthaltenen Bestimmungen) zugegangen find, in jüngerer Zeit die Regierung von Tessin angelegentlieh ersucht, beim Grossen Rathe aus besordexli.he definitive Erledigung dieser Angelegenheit hinzuwirken.

7.

S e e d a m m b a u te R a p p e r schw .., l - H u r d e n.

Mit Eingabe vom 3t. Oktober 1870 hat sich der Gemeinderath von Rapperschwyl neuerdings um Unterstüzung der projektirten Erstellung eines fahrbaren Chaussé-Dammes am .Plaze der bestehenden holzernen Brüte von Rapperschwyl nach Hurden verwendet. Wi.. haben bezüglich dieses Gesuches, welches von der Regierung von St. Gallen .mgelegentlieh unterstüzt wird, vorderhand ohne aus die Subventions-

frage näher einzutreten, speziell mit Rüksieht ans die Abflnssverhältnisfe des Zürichsees, welche für das .Linthunternehmen von Bedeutung sind, Beschlossen, das von Rapperschwyl vorgelegte .Projekt prüsen und begntachten. zu lassen. Di... diesfällige Expertise wird im .Lause dieses Frühjahres stattfinden.

B. Wasserbau und forstliche Entlegenheiten.

1. Linthunternehmung Jm Berichtjahre winden die Beamten und Angestellten der Linthverwaltung , neulich der Linthingenieur, der Generalrechnungsführer, ^

295 Zahlmeister und Sekretär und die Linthaufseher einer Erneuerungswahl unterstellt und säm.ntliehe. wieder bestätigt.

Ju der Lintl,kommission selbst exsezte Herr Regierungsrath Zi^gle^ in Zürich den demissionirenden Herrn Wild. Hexr Ziegler trat auch als Vizepräsident der Behorde an die Steile seines Vorgängers.

R e g l e m e n t b e t r e f f e n d d e n B e z n g der Lintha n l a g e n . .....achdem die. .Bereinigung des Güterkatasters wesentlieh gefordert worden , sehritt die Linthbehörde zur Aufstellung des im § 7 des Bundesgesezes vom 6. Ehristmonat 1867 vorgesehenen Regler meuts über den Bezng der Linthanlagen und traf die uothigen Anor.dnungen sür den Bezug der rüktändigen Anlagen pro 1868/69 und 70, von welchen nun der grosste Theil einbezahit ist.

B i l d u n g n e u e r U n t er h a l t s g en o ss a m en s ü r d i e H in t e r g r ä b en. Der Vorschlag betretend Bildung neuer Genossenschasten zur Unterhaltung der Hintergräben (§ 8 des Gesezes vom 6. Ehristmonat 1867) wurde zu Ansang des Berichtjahres in detaillirter .Ausarbeitung den Regierungen der beteiligten kantonalen Gebiete, sowie den betheiligten bisherigen Genossamen zur Vernehmlassung zugestellt. .Die belasteten Genossamen drangen ans Uebernahm.e aller dieser Arbeiten durch die Linthverwaltung selbst , was den Uebergang der Last von den Pflichtigen Genossamen auf das gesammte anlagt

pflichtige Liuthgebiet nnd eine vollständige Centralisation aller Lintharbeiten sür Haupt- nnd Rebenkanäle zur Folge hätte.

.Obgleich die formellen Vortheile einer solchen Centralisation unverkennbar sind, so glaubte die Liuthbehörde mit Rütsicht aus den bestimmten Wortlaut des Gesezes nicht auf dieses Begehren eingehen zu konnen, nnd schritt sodann nach einem wiederholten Versuche znr Verständigung znr definitiven Organisation der neuen Genossenschaften. Die Vortheile der Arbeitszentralisation wird nachtraglich dadurch zu erreichen gesucht, dass den Korporationen die Uebernahme der Arbeiten aus ihre Rechnung anerboten werden soll. Die erste Konstituirung der neuen Unterhaltuugsgeuossamen wird demnächst stattfinden.

M e h r w e r t h s c h ä z u n g Grynau-Zürichsee Raehdem die Mehrwerthschäzungskommission für die Korrektion Grynau-Zürichsee ihre Arbeit vollständig beendigt hat und die Korrektion selbst, zumai ihre Wirkungen auf den Wasserabflnss , resp. auf die Mehrwerthserträgnisse Bezug haben., beinahe vollständig durchgeführt ist., so hat steh die Linthverwaltung veranlasst gesehen, den Bezug des rechtskräftig ausgemittelten Mehrwerte anzuordnen. Zu diesem Zweke wnrden die Beschlüsse des ........chäzun.gsgeriehts in einer gedrukten Broschüre,,

296 aus welcher jeder Pflichtige die ihm auferlegte Ouote ersehen kann, den Betheilia^n zur .^enntniss gebracht. Der Gesammtbetrag des ermittelten Mehrwerths, Fr. 104,910. 54, ea. ^ der .^orrektionskosten, soll nach Beschluss der Linthkommisston in 5 Jahresterminen (der erste auf Ende 1.^70 f^lli^ an die Linthkas^e bezahlt werden. Für Eingabe allsalliger Einsprachen g^en die mitgeteilten Schäznngsurtheile wurde den Betheiligten .^ W^ehen Zeit eingeräumt , inner welcher Frist dann auch wirklich eine grosse Anzahl v^n Reklamationen einging, welche , so weit

es die Mass^ und Eigenthumsverhaltnisse betraf, thunlichst berüksichtigt

wurden. Unter den eingegangenen Reklamationen befanden sieh aber ..Besuche um Reduktion dex Sehäzungsbeiträge um Vertheilung der Ouoten auf Eigenthums- und Servitntsberechtigte. Von grössern Korporationen wurde sogar die Zahlnngspflieht selbst bestritten und verlangt, dass sämmt..^ liehe .kosten dieser Korrektion ans die .Linthkasse, resp. aus das gesammte anlagepflichtige Linthgebiet übernommen werden. Diese leztern Begehren sind dann von der Linthkommission durch motivate ..^ehlussnahme vom 22. Oktober .l 870 abgewiesen worden, und es soll nunmehr der Bezng.

des ersten Termins vollzogen werden. Wie es scheint, sollen aber von Seite der betheiligten Grundbesizer neuerdings Schritte vorbereitet werden, um gänzlichen Erlass oder doch namhafte Reduktion der Mehrwerthsanflage zu erwirken.

R n z .. a r m a ch u n g d e s W a s s e r s d e r u n t e r n ... i n t h z .^

i n d u st r i e l l e n Z w e k e n .

Das seinerzeit aus Ansuchen mehrerer Gemeinden an der untern .Linth eingeholte technische Gutachen über die Frage, ob und in welcher Weise das Wasser der untern Linth zu gewerblichen Zweken verwendet werden konnte, ist von den Herren Professor Eulmann und Jngenieur Regler in affirmativem Sinne abgegeben worden.

.Laut demselben könnte mit Aufwendung einer halben Million Franken eine Wasserkraft von 1400 Bserdekrästen gewonnen werden.

Dieses Resultat ist so günst^ , dass nnter wieder kommenden bessern .Konjunktionen sür die Jndustrie eine Realisirnng des .Projektes zu grossem Vortheil der untern Linthgegend sieh als möglich nnd gewinnbringend herausstellen dürste.

S e h i f f a h r t s v e r k e l . . r auf

der .Li n t h.

.Laut der dem .Berichte der .Linthkommission beigegebenen Uebersicht

des Schissahrtsverkehrs aus der Linth ergeben sieh pro 1870 20 Rekzüge und 67 Leerschisfe mehr als im Vorjahr.

....ln .^ausmannsgütern und Landesprodukten erzeigt ..ue Tabelle eine Vermehrung von 1.^3 Zentnern, und die Einnahmen stehen um Fr. 756. .l 5 hoher als 18....^.

297

Bezüglich der im Jahre 1870 ausgesührten Arbeiten am Eschert^nai und ^inthka..al und der Korrektion Gr^nau^Zürichsee, deren De^ails kaum von allgemeinem Jnteresse sein dürste, perw..is..m wir auf die vom Linthingenieur ausgestellte Uebersteht der Ausgaben der LinthVerwaltung.

Laut derselben stellen sich die Gesammtkosten summarisch wi...

folgt .

Escherkanal . .

Linthkanal . .

Gr...n...n^üriehseekanal

.

.

Außerordentliche Ausgaben

Allgemeine Auslagen Besoldungen

.

.

.

.

.

.

.

F r . 15,215. 6 7 ,, 5,532. 5...

,, 43,136. 09

.

.

,,

2,790. 12

.

.

,,

5,600. --.

., 7,120. 12

. Total Fr. 79,394. 58 R . ^ c h . n u n ^ s e r . g e b n i s s d e s J a h r e s 1870.

Der Vermoaensbeftand der Linthunternehmung beträgt aus End...

1870 .

nemlich

.

.

.

.

.

:

.

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.

Fr. 479,405. 35

.

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.

an ,, ,, ,.

Liegenschaften .

Fx. 100,721. 46 Kapitalien .

,, 284,814. 14 Mobiliar .

^,, 6,000. -.Rükständen und Kassasaldo " 87,869. 75 Bleich oben .

.

. .

. ^ .

.

^r. 479,405. 35

Gegenüber dem Vorjahre ergibt sieh eine Vermogensverminderung von

.

.

.

.

.

.

.

.

^r.

18,537.

91

Diese Verminderung fällt aus die Korrektion Gr.^nan..Zürichsee, sü.: welehe der Linthsond selbst in Anspruch genommen werden muss.

2. R h e i n k o r r e k t i o n.

A r b e i t e n a u s d e m G e b i e t e d e s K a n t o n s St. Gallen.

Die sur die Baueampagne 1869,^70 in Aussicht genommenen Kor..ektionsarbeiten aus dem Gebiete des Kantons St. Gallen ....aren laut vorgelegtem Bauantrage veran-

sehlagt aus . . . . F r . 774,000. -Der Betrag der wirklich ausgesührten Arbeiten (inkl. Verwaltungskosten ^e.) belauft sich

Uebertrag Fr. 774,000. --

2^ Uebertra^ ^r.. 774,000. -^ zufolge der von ^t. Gallen einger.^eht^.n nud von dem eidgenösfischen Experten für die Rhein .

korrektion geprüften Banrechnung

.^.s . . . . . ,, 829, l 42. 21 es ist somit für den Betrag von Fr. 55,142. 2l mehr geleistet worden als fnr diese Baueampagne porgesehen war.

Obige Gesammtausgab.. vo..

.

.

.

vertheilt sich aus die verschiedenen Rubriken der Baureehnung wie folgt: l. Rene Bauten .

. Fr. 592,479. 19

Fx. 829, l 42. 21

ll. Bestehende Bauten . ,, 117,342. 06 lH. Dämme . ,, 93,479. 36 IV. Jnventar . ,, .l ,946. 22 I^. Baueinleitungen .

. ,, 5,406. 92 VI. Verwaltung . . ,, l 4, 665. 34 ^ VII. .^...nsstoneu . . ,, 3,823. l 2 Total gleich obe.i ., 829, l 42. 21 ..ln diese Summe wurde dem Danton St. Gallen, entsprechend dem

Bnndesbeschlusse vom 24. Jnli l.862, ein Drittel, nemlich Fr. 276,380. 73 als Bnndesbeitrag ausbezahlt.

Die T.otalsumme der seit der im Jahre 186.... ersolgten Jnangrisfnahm.^ der Korrektion aus ^t. Gallergebiet verwendeten Ausgaben be-

trägt auf den Schluss der VllL Baueampagne Fr. 3,960,761. 75, woran e.ls Bnndesbeitrag bezahlt word.en sind, . Fr. l ,320,251. 58 Die. Zusamm^nste^ung der während der Veriode 1862.--.l870 er-

zielten .Leistungen ergibt folgende Resultate .

Es sind in den. genannten ^eitraume erstellt worden :

an Vorgründen ,, ^itw^rken.

.

.

.

.

.

.

33,582 .. 40 28,035 - 00

,, Traversen und Sporen bestehenden Dämmen .

Arri...reborde^ .

.

.

.

.

3,091 13,407 12,^60

80

00 40 ,, Raehholungen .

. . 12,555 30 ^ür die l.^. Baueampagne, 1870.^71, ist uns .^on^ der ^ierung pon St. Gallen ein Bauantrag vorgelegt worden, welcher b.^i.^lich der in Aussicht genommenen Leistungen in erheblichem Masse hinter den

2.)9 wirkliehen Leistungen des ..Vorjahres zurükbleibt, indem derselbe pro

1870.^71 nur für Fr. 455,000 arbeiten vorsieht. Zur Rechtfertigung dieser Reduktion führte die Regiernng an, daf. dieselbe durch die infolge

der Zeitereignisse eingetretene Vermehrung der offentliehen Lasten bedingt worden sei.

Wir machten bezüglich dieser .Vorlage der Regierung von St. Gallen die Eroffnung, dass, wenn wir aueh geneigt seien, den ausserordenlichen Zeitereignissen und ihren finanzielle^ .Konsequenzen in gebührender Weise Rechnung zu tragen, wir es doch nicht für gerechtfertigt erachten konnten, dass we^en anderweitig vermehrten Lasten ein für des Landes W^.hl so wichtiges Unternehmen in seinem Fortga^ge in dem Masse verkürzt werden sollte, wie es beabsichtigt erscheine.

Ans unsere diesfälligen Bemerkungen erklärte die Regierung sodann,

dass sie nicht beabsichtige, bei den im Bauantrage von 1870^ 7l vorge^

scheuen Arbeiten stehen zu bleiben und dass sie mit .^üksieht aus die inzwischen eingetretene günstigere Gestaltung der G.^ldverhältnisse willen^ sei, die Arbeiten überall, wo es die Umstände erheischen, wesentlich über d...^ im Antrage angegebene Mass hinauszugehen. Unter Bezugnahme aus diese Erklärung nahmen wir dann weiter keinen Anstand, dem erwähnten .Bauantrage unsere Genehmigung zu ertheilen.

Jm legten Baujahre sind zwei neue Brükeu über den Rl^ein vollendet und dem Verkehr über^ebe^. w^rden^. Es sind dies die Brüken von ....^t. Margr...tl,en nach .Rochst und von Oberried nach Meiningen.

Andere neue Brüken liegen im.Broj^.., nemlich die. eiue von Se^ velen nach Vaduz und die andere von Balzers nach Trubbach. Die vier schon gebauten neuen Brüken Buchs, .^..ag, Au, ^t. Margrethen u.^d die projektirten bei ^evelen und .^rübbach geben das beste Zeugniss sür die seit ^er Korrektion eingetretenen verbesserten Zustände am .)^hein.

A r b e i t e n a n s d e m Gebi.e.te d e s K a n t o n s G r a u b ü n d e n.

Gemeinde Ma.^enseld.

Die Wirkungen des Hoehwassers von 1868 zeigten sich hier in der Folge viel bedeutender als man anfänglich glaubte. Es war daher nothwendig, aus einem grossen Theil der Userlinie dieser Gemeinde bedeutende Arbeiten auszuführen, um. die Wuhre in gehörigen Stand zu sezeu. Besonders dringend war die Verstärkung der a.lten, noch nicht kompletirten Streken, welche zusammen eine Lange von 810.^ reprä.^ sentiren.

Am Reubau wurde bloss zu un^rst an der Linie ein ....^tük Fasehinade von 30 ^ Läng.e mit Steinb.ed.e.kung ausgeführt.

300 G ...m ei n d e F l a s ..h.

Diese Gemeinde musst... Verstärkungen auf einem grossen Theil ihrer ganzen unterhalb dem Einbruch von 1868 gelegenen Linie vornehmen.

Jm Fernern hat sie auch eine Verlän.^nn^ des an die Eisenbah..^^...

ansehl.iessenden Wuhres erstellt. Diese Verlängerung beträgt 100 Meter.

Da die beiden Gemeinden Ma^enseld nnd Fläsch von den in den vorhergehenden Jahren erstellten Arbeiten her sieh noeh immer im Vorscusse befinden , so konnte denselben , obwohl im .Laufe des Berichtjahres nur sehr weni^ neue Arbeiten ausgeführt worden sind, als Bundesbeitrag gleichwohl das im Bundesbeschluße von 1862 vorgesehene Maximum von Fx. 30,000 ausbezahlt werden.

Laut einem von dem eidgenoss.schen Experten in eine.n Spe^albericht über den Fortgang der Rheinkorrektion seit dem Jahre 1862 ausgestellten Tableau stellen sich die Leistungen der Gemeinden Ma^enseld und Fläseh nnd die bezüglichen Ausgaben für die Banperiode 1862 bis

187.) wie folgt:

.^ompletirung alter Arbeiten.

Reue Arbeiten.

fangen. Banau^aben.

^ana^en.

Total der Ausgaben.

Baua.^gaben.

Fr. Rp. Meter. Fr. Rp. ^r. Rp.

1387 226,637. 50 3075 184,748..-- 41 l ,385. 5l) 2465 378,559.32 32 3,008. -- 381,567.32

Meter.

Ma.^enseld Fiafch

.

Total

3852 605,196.82^l 3107 187,756.--- 792,952.82

Die bisherigen Gesammtausgaben für die Rheinkorrektion belrage.t somit :

für ^t. Gallen .

,, Graubünden

.

.

Fr. 3,960,76l. 75 ,, 792,952. 82 zusammen Fr. 4,753,7l 4. 57

B a u a n t r ä g e pro 1870,^71.

M a . ^ e n s e l d . Als Hauptarbeit wird die Gemeinde Ma.^enfeld in der Baueampagne 1870/71 die Fortsezung des .^teiubanes am Ende ihrer .Linie an die Hand nehmen, nachdem sie sich durch Einverständniss ^egen die Gemeinde Ragaz verfliehtet hat, den ganzen Ausbau des leztern in den nächsten 2 Kampagnen, also bis 1872, zu vollenden.

.^01 Fläsch. Hier w.rd der F.^tbau de.... .^inie von ihrem derm^l^n untern Ende a...s die ^än^e von wenigsten.... 350 Metern beantragt.

U n t e r h a n d l u n g e n mit

OÖsterreich über die

D u r ch st i eh f r .. g e.

Jn dieser Angelegenheit ist uns unterm 30. April ^. J. von un^erm Gesandten in Wien eine Antwortnote des K. K. Ministeriums des ...leußern auf die in unserm Auftrage an dasselbe ergangenen Roten, mit welchen hierseits auf thunlichst... ^o^erung der diessälligen Unterhandlungen gedrungen wurde, mitgetheilt .worden.

Mit dieser Rote eröffnete das .genannte Ministerium die ^rundglichen Bedingungen, unter ^..eleh.m die österreichische Regierung bereit ......re, ihre Mitwirkung zur gemeinschaftlichen Korrektion des untern Rheinlauses eintreten zu lassen.

Gemäss dieser Kundgebung des Ministeriums des Aeussern hätte im

Allgemeinen das Bregenzer Ex^pertenprotokoll pom 8. Juli 1865 die

Grundlage für den abzuschließenden ^taatsvertrag zu bilden. Dabei werden aber in verschiedenen Richtungen Modifikationen und neue VorSchläge in Anwendung gebracht, durch .dexen Aufnahme das Unternehmen ^ine erheblich grossere Ausdehnung erhalten würde (wie namentlich dureh das Hereinziehen der .Korrektion der Bregenzer Aach), als dasselbe bisher projektirt gewesen. ^Anch wird neuerdings vvn Oesterreich eine gemischte technische Kommission mit einem ausländischen ..Techniker als Obmann in .^nr^egung gebracht in dem ^inne , dass diese Snperex^pertise den Verhandlungen über den Staatsvertrag vorauszugehen hätte.

Rachdem wir über den Jnhalt fraglicher Rote die Vernehmlafsung der bei der ^aehe znnäehft betheili^ten Regierung ....on St. Gallen eingeholt, richteten wir unterm 21. September an das Ministerium des Aeussern eine bezügliche Antwortnote , in welcher wir unter Erörterung der einzelnen speziell in Frage stehenden Vunkte vom Standpunkte der hierseitigen besondern wie auch der allgemeinen Jnteressen unsere bezügliehen bestimmten Vorsehläge formnlirten und dem Ministerium zur gehorigen Würdigung empsahlen. Dabei ersuchten wir dasselbe, gleich-^ zeitig in Erwägung ziehen zu wollen, ob nicht von der Anordnung einer neuen, zeitraubenden Expertise Umgang genommen und sofort in die Unterhandlung über den Staatsvertrag selbst eingetreten werden konne.

Wie wir aus seitherigen Mittheilungen über den weitern Verlauf dieser Angelegenheit mit Bedauern ersehen, hat das Ministerium bei der Behandlung der vorliegenden Vorsehläge wieder den Weg der Begutaehtung durch die ^tatthalterei Jnsbruck eingeschlagen. Dazu kommt überdies noch, dass ans der Statthalterei selbst ein Personenwechsel stattge-

Bnndesblatl.. .^ahrg. XXIII. Bd. II.

21

302 . funden hat , was mit Rükfieht aus die Anlegenheit der Rheinko.rektion um so mehr zu bedauern ist , ..ls der frühere Statthalter mit der Durehstichsrage speziell bereits gründlich bekannt gewesen. Diese beiden Umstände erklären denn auch die in dieser Angelegenheit neuerdings eingetretene Verzögerung und lassen im fernern befürchten, dass sieh deren Forderung und Erledigung zum Raehtheil für die Sache selbst auch noch heiter verzogern dürfte.

3. R h o n e k o r r . ^ k t i o n im D a n t o n Waliis.

Jn der siebenten Vaueampagne haben sich im Ganzen 42 Gemeinden an den Rhonebauten betheiligt mit .

.

Fr. 375,8 l 5. 56 Die nemlichen Gemeinden haben an 11 Wild^.

bächen gearbeitet im Belaufe von .

.

.

,, 69,108. 80 Für allgemeine Unkosten wurden verausgabt .

,, 1l ,300. 82 zusammen Fr. 455,225. 18 Auch in diesem Jahre wurde das Budget nicht erreicht. die ..^ausumme blieb um Fr. 204,775 unter demselben. Der Hauptgrund hievon liegt darin, dass die ungünstigen Witternngsverhältnisse während drei Monaten im Winter nicht gestatteten, zu arbeiten. Den ganzen Oktober hindurch regnete es ohne Unterbrechung, und aus dieses Regent wetter folgte eine grosse Kälte. Diese ungünstige Witterung benachtheiligte insbesondere die Arbeiten am Leukerselddurchstieh , wel.^.e im Spätjahr 1870 hätten beginnen sollen, nun aber ausgesehoben werden mussten. ...lueh die Erneuerung der Gemeindsbehorden, welche in dieses ...Baujahr fiel, mag auf die Arbeiten naehtheilig eingewirkt haben, indem ^eweilen , wenn diese Wahlen erfolgen , die Wuhrbauten etwas lauer betrieben werden.

Auch dieses Jahr ist ein günstiges Resultat der Wnhrbanten zu .notiren. Trozdem dass ...as Riveau der Rhone während der Monate Juni und Jnli infolge raschen Schmelzens des Sehnees und der Gletfeher durch den Fohn und ausserordentliehe Hize sehr hoeh stand , und

am 3. August im Oberwallis oberhalb des Jllgrabens sogar die Hohe

des Jahres 18.^ erreichte, haben die Wuhre überall gut gehalten.

.Einige wenige .^esehädignngen sind nur da eingetreten , wo die Wuhre noch nicht die vorgeschriebene Hohe haben. Die zweite ..Periode des ..^ochwassers trat Ende Oktober ein , verursacht dureh das erwähnte anhaltende Regenwetter hauptsächlich aus der .^llpenstreke zwischen der Gemmi und des Dent de Moreles. Auch bei diesem Hoehwasser haben die .Arbeiten durchweg gut gehalten . nur an den Wildbäehen .Losenze und Licerne find einige ..Beschädigungen zu erwähnen.

30.^ Laut dem Etat der Leistungen wurden für die Rhonekorrektion verausgabt : .^om Staate, den ^ Bnnde.^.eitra^.

..^m .^..mzen.

memden , Korporation nen und Privaten.

Bis znm

Jahre 1869 Fr. 2,465,795. 63 Fr. 1,224,258 Fr. 3,690,053.63 Jm Jahre

1870 ,, 303,525. 18 ,, 151,700 ,, 455,225. 18 Total Fr. 2,769,320. 81 Fr. 1,375,958 Fr. 4,44.^278. 81

Die bedeutendsten Arbeiten wurden im Ob^erwallis in den Gemeinden Baltschieder und Raron , im Unterwallis in den Gemeinden Vonvr^ , Full^ , Eharrat und Martign^ , in leztern 3 Gemeinden um

mehr als ^r. 89,000 ausgeführt. Durch die Aussührung der Arbeiten in

Martign^ wurde es moglich, im Frühjahr 1870 neben den Korrektions..

bauten Entwässerungskanäle anzulegen, durch welche ein Theil der grossen sumpfigen Fläche der Kultur ^..rükgegeben wurde. Diese Kanalbauten wurden ohne Bundesbeitrag mit einem Kostenaufwand von etwa Fr. 22,000 ausgeführt. Während des Hochwassers im Juli konnte man, was bisher aus eine .Länge von einer Stunde nie möglich war, trokenen Fusses von der Strasse au die etwa 4000 ^ entsernte Rhone gelangen.

4. R h o n e k o r r e k t i o u auf dem Gebiete des Kantons

W a ad t.

Hinsichtlich dieser seit dem Jahre 1862 pendenten Angelegenheit, welche nunmehr auch ihre definitive, und zwar sowohl für die Eidgenossenschaft als für den Kanton Waadt^ befriedigende Erledigung ^efunden hat, verweisen wir auf unsere bezügliche Botsehast vom 28. Rov.

1870^) und den darauf erfolgten Bundesbeschluss vom 22. Ehristmonat^ 1870.....^, -.^u.^ ^ .^h e m d^m Kanton Waadt ^um Zweke der Korrektion und Eindämmnng der Rhone aus seinem Gebiete ein Beitrag von einem Drittel der ans diese Arbeiten seit 1862 und der zu ihrer Vollendung noch nothigen Summen (welcher Beitrag jedoch Fr. 300.000 nicht über..

schreiten darf) bewilligt worden ist.

5.

Juragewässerkorrektion.

Laut einer uns von den eidg. Experten für die Jurage.^ässerkorrektion mit ihrem Berichte über den Stand dieses Unternehmens vorgelegten Reehnungsübersteht stellen sich die A u s g a b e n aus 31. JuI.i

1 870 wie folgt :

^) Siehe Bm.de...blatt vom ^ahr 1.^70, Band III, Sei^e ^.

..^

)

,,

eid^enossts.^e ..^esezfammInno,, Band X, Sei^e ^.1.

^04 1) V e r w a l t u n g ^ - und a l l g e m e i n e R o s t e n .

Bes.^duna des regeren ..l^rsonals. Bür.^ukosten. Reiseentschädi Bungen, kommissionen .e.

.

.

.

. ^r. 196,196. 572) E x p r o p r i a t i o n e n : ......erramanka...^, Entschädigungen für ^ebau-

feiten, Geriehtskosten :.e.

3) E r d a r b e i t e n

.

.

.

. .. . 182,148. 79 . ., 310,583.94

4) V o r x ä t h e : Kohlen sür die verschiedeneu Maschinen, Oel..e.

,,

15,000..--

5) B e t r i e b s m a t e r i a l : Baggermafehinen, Dampskrahnen, Klappen..

^mpssehisse, Lokoniotiven, Waggons, Kippkisten, Schienen, pumpen ..e.

.

.

.

.

,,

..^1,549. 06

,,

3,309. 55

6) U f e r v e r s i c h e r u n g e n : Berasung der Boschu^.gen u. dgl.

7) Brüken und ^l.^uadukte

.

..

. . ,, 55,785. 12 ^nmma ^r. 1,414,^73.^03

Der ans diese ...lusgabensumme von .

.

e.em..ss dem .^undesbesehlusse vom 29. Juli 1867 (im Verhältniss von Fr. 434 ans Fr. 1000) sich

ergebende Vundesbeitrag betragt

.

.

.

^r. 1,414,573. 03

,,

613,924. ^9

Fr.

613,000. --

Bezahlt wurden :

aus dem Kredite pro 1869 .

im Jahre 1870 . .

. Fr. 430,000 . ,, 183,000 zusammen

Der Fortgang der Arbeiten während des Beriehtjahres ist, ungeachtet etweleher Störungen, weiche .^urch die Kriegsereignisse, nament-

lich in Bezng ans das leitende personal, welches vielfach duxeh Militär-

dienst in Anspruch genommen war, herbeigeführt worden, ein durchaus befriedigender.

Ju Bezng ans die bisherigen Arbeitsleistungen entnehmen wir dem Berichte des Oberingenieurs der bernischen Juragewässerkorrektion pro 1870 (der Bericht unserer Experten enthält nur die Resultate auf

3l. Juli 1870) folgende Daten:

305^ Bro^ramm^emäss sind die Bauten im Jahre 1870 am Ridaukanal ununterbrochen fortgebt worden, und zwar von Hand und vermittelet .Maschinen sowohl zwischen .^idau und Bort, als zwischen Brü^g und Meienried.

Ridau^Bort. Am 31. Dezember 1869 betrug der Anshul^ a u s dieser Sektion .

.

.

.

. Sehachtruthen 63,868 Jm Verlaus von 1870 wurden von Hand aus-

gehoben

.

.

.

.

.

.

,,

58,900

Jm Verlaus von 1870 wurden durch Bag^erung

gefordert

. . . . . .

,, 22,110 Aushub aus 3.... Dezember 1870 Schachtruthen 144,878

Der Totalaushub zwischen Ridau und Bort beträgt S.R. 370,000, demnach waren aus Ende des Berichtiahres 39 ^ dieses Durchstiches ....usgegraben.

Das übrig bleibende Material im Betrage von S.R. 225.t22 wird nun meistens ausgebaggert werden, wozu bei Verwendung ^weier Maschinen ^wei Jahre erforderlich stnd.

Die bereits abgehobenen S.R. 144,878 haben gekostet, inklusive Amortisation des Betriebsmaterials, Fr. 251 ,669. 82, also per Schachtxuthe Fr. 1,.^...

Brügg^.Meienried.

Am 31. Dezember 1869 betrug der Aushub aus dieser Sektion, inklusive Absehwemmun^ . . . . . S.R. ^5,917 Jm Verlaus von 1870 wurden ausgehoben.

,

,

26,254

vermittelst Baggermasehinen das 1870 abgeschwemmte Material wird gesehäzt aus

i m Trokenen

.

.

.

.

.

,, ,,

78.41^ 10,000

der Aushub Brügg^Meienried betrug somit aus 31 . De^ zember 1870 . . . . . . . S.R. 180,590 Die bezüglichen kosten belausen sieh, inklusive Amortisation des Betrieb^materials, aus Fr. 316,146, somit per Sehachtrnthe aus ^r. 1. 75.

Andererseits haben die Bauten, welche speziell zum Zweke der Abfehwemmung ausgeführt wurden, Fr. 8650 gekostet, und die abgeschwemmte Masse wird aus S.R. 30,000 gesehazt., somit kosten die.

von Hand oder vermittelst Maschinen geforderten 150,590 Schachtruthen Fr. 307,556 oder per Schachtruthe Fr. 2,.^.

^06 Ganze Linie.

Jm Ganzen sind laut Obigem gesondert worden

S.R. 325,468, welche Fx. 567,815 gekostet haben, also per Schacht-

rnthe Fr. 1,..^. Wird vom abgeschwemmten Material und von den ..^pezialkosten der Abschwemmnug Umgang genommen, so haben ^..R.

295,468 Fr. 559,165 gekostet, die Schachtruthe somit Fr. t. 90.

Ergebniss von 1870.

Jm Jahr l 870 wurden gefordert.

Zwischen Ridau u n d Vort .

,,

.

Brügg und Meienried

u n d abgeschwemmt

.

also i m Ganzen .

.

.

.

.

.

.

.

.

,

^.R.

81,0l0

,, 104,673 S.R. 185,683 ,

10,000

. S.R. 195,683

Jm Verlaus von 1871 hofft die .Bauleitung, mit den Baggermasehinen allein S.R. 222.000 zu beseitigen und somit im Ganzen

wenigstens 250,000 Seha...htruthen zu fordern.

Jm Sasnerndurchstich gestaltet sich die Absehwemmnng so günstig, dass sich die Grabarbeiten ......selbst wohl aus das Planieren der ^oschuugen nnd ans die Regulir^ng der Sohle werden beschränken konnen.

Hinsichtlich der Arbeiten am Rida.^Bürenkanai enthält der angeführte Bericht noch folgende Rotiz, welche wir, da sie sieh ans den bisher erzielten Erfolg bezieht, hier glanben ausnehmen zu sollen.

,, Bezüglich der Baggernden ^wischen Brügg nnd Scheuren haben wir noch beizufügen, dass dieselben etwas billiger ausgefallen wären, .wenn wir den Kanal sogleich auf volle Breite und ......iese ansgehoben hätten. Dies hätte jedoch zur Folge gehabt, dass d^e Wirl^nng derselben aus den Seestand erst dann fühlbar geworden, wenn ste wenigstens von Zihlw^l bis Brügg vollendet gewesen wäre, d. h. nieht vor ^8 Jahren. Um nun so bald als moglieh eine günstige Wirkung ans den Seestand zu erzielen, haben wir ^den Kanal nur aus halbe Breite und halbe ...^iese ausgebaggert, wodurch es ermöglicht wurde, in weni^er als einem Jahre die grossartige Zihlerhohuug ^wischen ..^rügg und Geheuren fast gänzlich ^t durchstechen. Das Resultat ist sehr ersreulieh, denn es ergibt eine Senkung des Seespiegels bel Mittelwasser von 14^.

,,.^ei niederen. Wasserstand dagegen kann der ^ee nicht so stark fallen, weil das Zihlbett vom Schloss Ridau bis zu den Aalmatten sehr hoch liegt und gegenwärtig noeh als .^tanschwelle wirkt, was Jedermann aus der raschen, sast reissendeu ...^tromung der Zihl aus dieser Streke teieht erkennen kann.^

307 B x ü k e z u .^id^u.

Die Brüke zu Ridau wurde. im Jahre 1870 bis auf die B^ kiesung der Fahrbahn vollendet. Die (auf Fr. 100,000 veransehl^ten) Dosten derselben betragen: Widerlager und Gründung der Bseiler Sicherung der Bseilersundamente Bfeiler und eiserner Oberbau . .

.

.

.

.

Fx. 27,18..... 18 ,, 5,000. -, , 51,355. 30

.

.

Dazu kommt : Bekiesung der Anfahrten .

.

.

.

.

3,000. --

,, Brüke . . . . . , , ^00. -Verschiedene Vollendungsarbeiten ^ .

. ., 2,661. 32 Fx. 90,000. -gleich dem Veranschlage der Eierten von 1863 für eine hölzerne

Brüke.

B a u p r o g r a m m pro 1871.

Für das Jahr 1871 werden sollende kanten vorgeschlagen: 1) Fortsezung des Kanals vom See bis Bort, auf volle Breite und Tiefe, hauptsächlich vermittelst Baggerung. Das über Seestand gelegene Aushubmaterial wird in Klappensehiffe verladen und in den ^ee versenkt.

2) Beginn des Baues der Eisenbahnbrüke in Brügg und Ausgrabung des Kanals unter derselben aus einen Theil der zukünftigen Breite.

3) Bau der neuen Strassenbrüke in Brüg^.

4) Erweiterung der Austiesung des beibehaltenen Flussbettes und der Durehstiehe zwischen Brügg und Meienried.

5) Die übrigen fräste sind auf die Bauten am Hagenekkanal zu verwenden.

6.

W u h r b a u t e n im .Danton Hessin, r e s p . V e r w e n dung des Re st es der L i e b e s g a b e n v o n 1 8 3 4

u n d 1 8 3 ..).

Raehdem sich die Regierung von Tessin mit Schreiben vom 30. Juni 1870 darüber ausgewiesen, dass die im leztjährigen Geschäftsberichte erwähnten, der Gemeinde Biasea und dem Konsortium Mo^ Tieino obliegenden Wuhrbauten, füx welche zufolge unserm Beschlösse

vom 2. Juli 186..) der Rest .der Hilfs^elder von 1834 nnd 183.^

^ reservirt worden, in allen Theilen ..en beglichen Blaueu entspreehend erstellt seien, verfügten wir die Aushingabe des noch vorhandenen, sammt Zinsen Fr. 5712. 10 betragenden Baarrestes. Mit dieser ^ald^ahlung ist nun diese Angelegenheit, welehe seit Jahren einen ständigen Artikel unserer Geschäftsberichte bildete, definitiv erledigt.

7.

D e k l a m a t i o n b e t r e f f e n d d .^n S e e a b s l. u ss in L uz e r n.

Jm Rovember verflossenen Jahres ist uns von Seite der Regierung ..^ Kantons Uri für steh und Ramens der Regierungen von Sehw^z und Unterwalden ob und nid dem Wald eine neue ReklaNation, betreffend Beeinträchtigung des. See^.bflnsses durch die neue.

Brüke.nbaute in Lnzern , eingegangen. Dieselbe wurde sofort der Re^ierung von Lnzern ^ur Vernehmlassung mitgetheilt. Die Erledigung

dieser Angelegenheit fallt in das Jahr 1871.

8.

Schuz b a n t en.s.ond. v o n .^iner Million F r a n k e n .

Die von uns für die Prüfung und Begutachtung der Vorlagen für die in den dnr^.h die Wasserverheerungen von 1868 heimgesuchten Kantone ....u.^nsuhrenden hydrotechnischen uud forstlichen Schularbeiten ausgestellte Kommission hat ihre. wichtige Mission, sowohl die Jnspektionen aus Ort und Stelle als auch die Verarbeitung des gesammelten,

reichhaltigen Materials im Lause des Beriehtjahres vollständig beendigt.

Die

bezüglichen Berichte sind gegen Ende des Jahres bei uns ...inge-

langt. Mit Rüksicht aus die Wichtigkeit des Gegenstandes glaubten wir jedoch, mit der definitiven .Behandlung und Besehlusssassung noeh kurze Zeit ^uwarten zu sollen, um auch dem insbesondere mit Rüksicht ..us diese ^chuzbauten kreisten technische.^ Beamten unseres Departements des Jnnern noch Gelegenheit ^u geben,^ die Vorlagen der Kantone und die Gutachten der eidg. Kommission zu prüsen und seine Ansichten darüber ausznspreehen.

Jnzwisehen sind einigen der betheiligten Kantone, um sie in der ^lnssührun^ befonder^ dringlicher Bauten möglichst zn unterstü^en, auf gestellte Ansuchen auf Rechnung der ihnen bei der definitiven Vertheilnng der Sehuzbauten zusallenden Betreffnisse Vorschüsse verabfolgt worden. Es geschah dies iedoeh in jedem einzelnen Falle ausdrüklieh mit dem Vorbehalte, dass die Verantwortlichkeit für die Verwe^ndun^ des Vorschusses dem Kanton allein obliege und dem Bundesrathe volle Freiheit bleibe,^ naeh den programmmässig stattgehabten Vorlager. und Untersuchungen diejenigen ^chnzbauteu ^u bestimmen, für welehe die ^ul.wentionixun^ anerkannt und die Summen fest.u.sezen, welche für diese Bauten in Rechnung gebracht werden kounen.

.

^

9.

Sch w e i z eri s cher F o r s t v ere i n.

Die unter der .Leitung des schweiz. Forstvereins stehenden Unternehmungen für Verbauung von Wildbachen und Aufsorstung ihrer .^uel.lengebiete haben auch im verbissenen Jahre ihren Fortgang ^enommen .

Sowohl die vollendeten Bauten und Aufforstungen als die in Ausführung begriffenen Arbeiten wurden im .Laufe des Jahres ein- bis zweimal von Mitgliedern des Vereins in Augenschein genommen, und es sind aueh einige neue Unternehmungen vorbereitet worden.

S t a n d der e i n z e l n e n U n t e r n e h m u n g e n .

.

.

.

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.

.

Die für die Sionne vorgesehenen Arbeiten sind in diesem Jahre nicht zur .^lussührung gekommen, so dass auch der daher.ge Kredit nicht zur Verwendung gelangte. Es fehlt bei den beteiligten Behorden offenbar an der nothigen Jnitiative.

B r i e n z e r Wildbäehe.

Die pro 1870 in Aussteht genommenen Arbeiten aü den Brienzer^ wildbäehen sind sämmtlich ausgeführt worden. Leider haben die Abrutschungen im obern .^uellengebiet des Trachtbaehes, welche im legten Herbst das Dorf ..^rienz in Gefahr selten, aueh die Fallboden und die Flügelmauern einiger Thalsperren beschädigt, so dass .^er.en Wiederherstellung beforderlich an die Hand genommen werden muss.

Am Trachtbach wurden ausgeführt: Eine grosse Thalsperre mit Falll.^den und Flügelmauern, ..^achausxäumung am Rothhornberg mit einem Steinwurf und einer Thalsperre, ferner Stüzmauern; aueh wurden zirka 6 Jueharten steile Halden mit Flechtzäunen durchzogen und aufgeforstet.

Jm. Ganzen sind nun am Traehtbaeh. und den beiden Rizgräben 5 Thalfperren mit ^allboden und Flügelmauern, sowie eine ^uerschwell^ erstellt w.ord^n, mit Schaalenverlängerungen ^e. .^e. haltend 144,600

..^kfuss.

Dazu kommen ansehnliche .^lussorstungen und .Auspflanzungen, zirka

90,000 Bflan^en.

.^lm Gt.^ssenbaeh sind mehrere Stüz- und ^uttermauern und ansehnliche Aufforstungen ausgeführt worden.

Am Seh w a n d e n b a eh wurden einige Varallelwerke erstellt nnd ^n den Halden Aufforstungen ge.nacht.

310 Am .Lamm.......^ wurde oberhalb der Steinsehwelle vom Dürrenwald eine steile Halde versieh..rt und angepflanzt.

Jm Gebiete der kleinen gemeinde Schwanden, welche von drei.

Wildbächen bedroht ist, sind nun im Ganzen zirka 95,610 ^ubiksuss Ver-

bauungen ausgeführt worden. Die Aufforstungen und Auspflanzungen repräsentiren etwa 60,000 pflanzen.

Am Ei stlenbaeh wurde eine neue Thalsperre ob der Gorzenfluh und eine weitere Verlängerung des Barallelwerkes unterhalb der.

Fluh ausgeführt, auch wurden ...m obern Baehbett ansehnliche Auffoxstungen gemacht.

Die im Gebiete der Gemeinde Hosstetten erstellten Arbeiten be- .

tragen zusammen 185,400 .^nbikfuss.

Entlebucher Wildbäche.

Dieses Unternehmen ist noch nicht in Angriff genommen.

Trübbaeh.

Der Stand dieses Unternehmens ist sehr befriedigend. Die proiektirten Ergänzungsarbeiten sind ausgeführt worden ohne weitern Beitra^ des Vereins.

Trins.

Die Arbeiten in Vorelas find vollendet, und entsprechen vollkommen den gehegten Erwartungen.

Ta v et seh.

Die für das Jahr 1870 projektirten Arbeiten oberhalb Selva sind wegen Uneinigkeiten in der Gemeinde ins Stoken gerathen.

Valeava.

Die kleine Gemeinde ist dieses Jahr durch den Bau der Münsterthalstrasse ausserordentlieh in Anspruch genommen worden , es ist daher

wohl zu entschuldigen, dass dieselbe die für das Jahr 1870 in Aussicht genommenen Arbeiten an der Arcia gronda

führt hat.

nur

theilweise

ausge-

Räpierbach.

Das Broiekt sür die Verbauung des Räpierbache^ , Gemeinde Hinterrhein , wurde vom kantonalen Baubüreau ausgearbeitet und die Bauten unter der speziellen Leitung des betreffenden Bezirksin^enieurs ausgeführt. Es wurden im .....aufe des Jahres vier .......halsperren erstellt

311 mit einem Kubikinhalt von 23,850 Kubiksuss. Die Bauten sollen int Jahr 187l fortgesezt werden, verbunden mit ansehnlichen Aufforstungen.

Der herein leistet einen Beitrag von Fr. 1000.

Wititobei.

Jm Wititobel, Gemeinde Ehurwalden, sind nach dem Projekt de.^ kantonalen Baubüreans zwei grosse Thalsperren in Stein mit einem .Kubikinhalt von 44,400 Kubiksuss erbaut worden. Der Kostenaufwand beträgt Fr. 5000, an welche der Verein Fr. 1000 geleistet hat.

Diese Bauten, verbanden mit Aufforstungen, werden im folgenden Jahre fortgesetzt werden.

Rechnungsergebniss.

l. Einnahmen.

a. Kassareftanz aus 3l. Dezember 1869 Fr.

593. 40

b. Bundesbeiträge . . . . . . ,, 7,300. c. Zinsen in Eonto eorrent

.

.

.

,, 4,000. ---

------- Fr. 7,917. 40

..... Ausgaben.

a. Vorstudien , Leitung der Arbeiten , Ausarbeitungen, Drukkosten, Ex^per-

tisen

. . . . . . . . . Fr. 1,19-. 90

b. Beiträge an Verbauungen und Aufsorstungen :

1) 2) 3) 4)

Brienzer Wildbäehe Fr. 2,500 Valeava . . . . , , 500 Räpierbach . . . ,, 1,000 Wititobel , . . ,, 1,000

5) Wiederherstelluugsarbeiten an den Brienzex Wildbächen, außerordentlicher Bei-

trag . . . . . , , 1,500 ^ . ^ ,, ^,500. Summa der Ausgaben Fr. 7,692. 90 ^asfarestanz ans 31. Dezember 1^70 ,, 224. 50 Summa -------- ^r. 7,917. 40

^t2 . V e r h a n d l u n g e n de.... F o r s t v e r e i ü s in S a c h e n der W i e d e r bewaldung der Hochgebirge.

Der schweiz. Forstverein hat der Frage der Wiederbewaldnng der Hochgebirge seine stete Aufmerksamkeit geschenkt.

Die Eingabe, welche der sehweiz. Forstverein bereits in seiner Jahresversammlung von 1869 über diese Frage an die Bundesbehorden zu richten beschlossen, wurde dadurch verzogert, weil sieh das konnte noch besser darüber unterrichten wollte, wie gross annähernd das Bedürfn.ss einer Vermehrung des Waldareals in den Hochgebirgskantonen ^in möchte, nnd weil es Werth daraus sezte, auch die Ergebnisse der bezüglichen Expertise für die Eingabe benuzen zu können.

Das .fomite hat nun gleichzeitig mit seinem Jahresbericht die diesfällige Eingabe, unter Beilage eines einschlägigen Referates des Hrn. Vrofessor Kopp, eingereicht.

Da die Begründung der Vorsehläge des Forstvereins in dieser Eingabe sich innerhalb des Rahmens der b e s t e h e n d e n Bundesversassung bewegt, seither nun aber die Versassnngsrevision ernstlich an die Hand genommen worden ist, so eraehtete der Forstverein es in seiner Bsli^.ht, seine weitergehenden Wünsche in Beziehung auf das Forstwesen ebenfalls ausznspreehen und nach Krästen geltend zu machen. Jn einer ausserordentlich einberufenen zahlreich besuchten Versammlung in Olten wurde beschlossen^ der nationalräthlichen .kommission für Bundesrevision folgenden Antrag einzureichen : ,,Der Bund hat das Recht der Oberaussieht über die Wasserbau-

,,und Forstpolizei im Hochgebirge.

.,Er wird die .Korrektion und Verbauung der Wildw.^sser und die "Aussorstnug ihrer ^.uellengebiete unterstüzen und die nothigen schü"Senden Bestimmungen zur Erhaltung dieser Werke und der schon vor..

,,handenen Waldungen ausstellen.^ 10.

H.^drometrische Beobachtungen.

Die vom Zentralkomite der schweizerischen natursorsehenden Gesell^ sehast vorgelegte Jahresreehnung der schweizerischen hhdrometrisehen Kommission gibt folgende Resultate: Einnahmen.

Aktivsaldo von^ Jahr 1869 Bundesbeitrag pro 1870

.

.

.

. F r . 112.^88 . . . . , , 10,000. --

Abonnemente .

.

.

.

Erlos aus der Lieferung von Begelsealen

H.^drometrische Mittheilungen .

.

.

. .

.

,, ,,

120. --1... 90

,, 17. 60 Fr. 10,264. 3^

3I3 Ausgaben.

1) Kosten der Vegelbeobaehtungen aus dem Gebiete der Juragewässer-

Erektion

.

.

.

.

.

. ^r. 1 ,1.25. 25

2) Reisen und Ertragslagen der Commissionsmitglieder und deren Angestellten .

.

....) Honorar für die Zentralleitung 4^ Büreaumiethe, Bedienung, Büreaumaterialien 5) Honorationen an Mitarbeiter 6) Honorar und E.^traanslagen der ordentlichen Angestellten des Zentralbüreaus, Registratur und Verzeichnung der Wasserstandseurven, Ausfertigung der Kantonsbülletins, der Jahresbülletins, Bnchsührung und Sekretariatsaxbeiten 7) Besoldung der Rormalbeobachter .

.

8) Erstellung eines Versuehslokals in Aarhof

.

een

^e.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

,

.

248. 77 2,000. .-.^00. .^ 88. .-^.

,, .,

3,027.48 68. -

,,

947. 20

"

768. 7 0

,,

9) lausende Arbeiten für das Büreau, Litho^raphien, h^drometrisehen garten ^e.

.

.

10) Anschaffungen, Bücher, Zeitschristen, Bläne, Jnstrumente :^e.

.

.

.

.

.

11) Drukkosten, h^drometrisehex Berieht, Annon-

12) Uebersezungen .

,, ,, " ,,

,

,

,

13) Verschiedenes (Borti, Dienstmannlohne) .

14) Ausserordentliehe Ausgaben: a. Strommessungen .

.^ Fr. 424. 95 b. Einschalung der Gürbe bei

,,

253. 60

100.

^^

70. 10

75. 60

Belp (zur Errichtung der do..^

tigen Rormalstation und Aufstellung der Limniaraphen . ,,

631.50

.

^ ^ -

Einnahmen .

ausgaben .

^,

1,056.45

Summa Fr. 10,229. 12 Bilanz.

. .

. F r . 10,264. 38 . . . ,, 10,229. 12

Saldo auf neue Rechnung

.

Fr.

35. 26

Die Thätigkeit der h^drometrisehen kommission erstrekte sieh das lezte Jahr ziemlich weit über die gewohnte, zwar fieh immer weiter ausdehnende Registratur und graphische Darstellung der Beobachtungen hinaus, indem sie sich einmal die Vornahme der wirkliehen Strommesfnngen (welche ursprünglich Sache der Kantone waren), sowie die Vor-

3^4 nahme mehrerer grösserer Studien als Hauptzwek des wissenschaftlichen theils ihrer Thätigkeit zum Ziel gesezt hatte.

Diese Studien betreffen hauptsächlich die direkte Messung oder mittelbare Bestimmung der Abflußmassen unserer schweizerischen Strome in ihren Hauptwasserständen.

D.. eine Messung aller schweizerischen Gewässer L, H. und Hl. Ranges einen allzugrossen Kosten^ und ZeitAufwand ersordert hätte, so bemühte sieh das Zentralbürean, einen ^heil ^der hiezu dienenden Angaben und bereits vorhandenen Messungen von den Kantonsbaubeh...rden, von den bekannten Wasser- und Kanalba...^reani., sowie aueh die aus unserm bureau des Bauwesens vorhandenen Materialien einzuziehen.

Ferner wurden die Kantonsingenieure nm Aufnahme nnd Einsendung der nöthigen Vrosile ersucht. Was aus diesem Wege nicht zu erlangen war, wurde, zum Theil aus Kosten der Kantonsbehörden, vom Bureau selbst ausgenommen, theils berechnete dasselbe die Abflussmassen aus der Grosse der Flussgebiete und aus den ..Niederschlagen. Diese Berechnungen erheischten eine Menge sehr schwieriger Vorarbeiten, die das ganze Eentralbüreau viele Monate beschäftigte.

Die oben erwähnten Studien sind vom Eentralbüreau in einer besondern , wissenschaftlich jedoch möglichst kurz und gemeinsasslieh gehal^ tenen Abhandlung, welche als eine der h.^drometrisehen Hauptarbeiten mit dem^ nächsten Jahresbülletin veröffentlicht werden soll, näher dnreh..

geführt. Die ^ Kommission glaubt, dass die Veröffentlichung dieser Arbeit das geeignetste Mittel sein werde, das sieh um solche Fragen interessirende Vublikum über den .^nzen und Zwek der h^drometrischen Beobachtungen des Rähern auszuklären.

Jn dem Bundesbesehlusse vom 23. Ehristmonat 1870, betretend die Errichtung einer technischen Stelle aus dem Baubüreau des Departements des Jnnern ist die Bestimmung ausgenommen, dass der betresfende Jngenieur speziell aueh beaustragt sei , die Arbeiten der h...drometrischen Kommission so lange zu leiten und zu beaufsichtigen , als diese vom Bunde unterstüzt wird. Wir werden nieht ermangeln, diesem ..postulate entsprechend, nachdem wir uns über den diessalls einzusehla^ Senden Modns mit der h^drometrisehen Kommission, resp. dem Eentraleomite der schweiz. natursorschenden Gesellschast, ins Vernehmen gesezt haben werden , die bezüglichen Arbeiten zn übertragen , sobald
und insoweit es ohne Beeinträchtigung der ihm zufallenden wichtigern Obliegenheiten (^ehuzbanten ..e.) , für deren Besorgung derselbe ^n..

nächst bestimmt ist, wird geschehen können.

315 C. ^isen^hnen.

1. K o n z e s s i o n e n .

Jm Jahre 1870 wurden folgende neue Konzessionen genehmigt : Jm K a n t o n Z ü r i c h .

1) Konzession für eine Eisenbahn von Wädensweil bis an die Zürich^ sehw^erisehe Kantonsgrenze bei der Sehindellegi, als Theil einer Linie Wadensweil. ^ Einsiedeln, genehmigt durch ..Bundesbeschluß vom 7. Dezember 1870.

2) Konzession für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Winterthur über Rorbas und ^..lattselden bis an die Kantonsgrenze bei Weiaeh , genehmigt durch Bnndesbesehluss vom 22. Ehrist-

monat 1870.

3) Konzession sür den Bau und Betrieb einer Eisenbahn durch das Tössthal von Winterthur bis Bauma, genehmigt dnreh Bundes-

beschiuss vom 22. Ehristmonat 1870.

Jm K a n t o n Bern.

1) Konzession sür den Bau und Betrieb eine.. Eisenbahn von Langnau bis zur Kantonsgrenze bei Kroschenbrunnen, als Theil einer Linie Bern^.Luzern , genehmigt durch Bundesbeschluss vom 23. Heu-

monat 1870.

2) Konzession sür den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Biel nach Delsberg , von da mit der Zweigung einerseits bis an die Kantonsgren^e nach Basel, andererseits nach Vruntrut, und einer Zweigba^.. dur.^ das St. Jmmexthal von Renehonette oder ^oneeboz bis an die n^uenbnrgische Grenze, genehmigt durch Bundesbeschluss ^om 28. Heumonat 1870.

Jm K a n t o n Luzern.

Konzession für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von der bernis.^luzernischen Kantonsgrenze bei Krosehenbrunnen über Wohlhausen naeh .Luzern, als .^heil einer .Linie Bern-Luzern, genehmigt durch Bundesbeschlnss vom 23. Heumonat 1870.

Jm D a n t o n S c h w ^ z .

Konzession fur den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von der züreheriseh-sehw^erisehen ^antonsgrenze bei der Schindellegi bis Einsiedeln, als Theil einer .Linie Wä.^.enswei^Einstedeln, genehmigt durch

Bundesbesehluss vom 7. Dezember 1870.

316 Jm C a n t o n B a s e l - S t a d t .

.Konzession für den Bau un.... Betrieb einer Verbindungsbahn fischen den Bahnhofen der schweig Zentral.bahn und der ^^her.^lich ....adlsche.. Bahn in Basel, genehmigt durch Bunde.^fehl.^ v.^m

23. Juli 1870.

Jm

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K a n t o ^

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.

.

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.

.

. ü .

Konzession für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn .^on Brugg dureh den Bözb...rg und das Frickthal bis an di^ Kantonsgren^e in der Richtung naeh Basel, genehmigt durch Bnndesrath^be^chluss

vom 8. Juni 1870.

Durch diese n e u e Konzession tritt die durch Bundesbeschluss vom

23. Dezember 1869 für die gleiche Linie genehmigte Konzession ansser Kraft.

2) Konzession für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn ...on der aargauischen Kantons^renze b^i K.ns.^.stuhl bis zux aargauischen Kantonsgrenze gegen das ...^rossherzogthnm Baden bei Koblenz und eventuell einer Abzweigung gegen die bestehende Station Koblenz, genehmigt durch Bundesbeschluß vom 22. Dezember 1880.

Jm K a n t o n R e u e n b u r g .

Konzession für eine Eisenbahn von der bernisch..neuenburgisehen Grenze im St. Jmmerthal bis zum Anschluss an den .Iura industriel bei der Station Les Eonvers oder La^Ehau^de^Fonds, genehmigt dureh

Bundesbeschluß vom 18. Juli 1870.

2. K .^ n z e s s i o n s a b ä n d e x u n g e n .

Abänderung des Art. 19 der Konzession sur die Eisenbahn BruutrutDelle vom 18. Mai 1865. Erhohung der Max^malta^en für den Versonen-, Vieh- und Waarentranspoxt , genehmigt durch Bundesbesehluss vom 23. Heumonat 1870.

3. P e n d e n t e Konzessi.o nsgenehmigungsbegehren.

Vendent sind noch die nachstehend verzeichneten Konzessionsgenehmigungsbegehren : 1) Das Gesneh des interkantonalen Konnte für ^lnstrebung einer Eisenbahn von einem noch zu bestimmenden Punkte der Eisenbahn ^reiburg^Lausanne durch das Bro^ethal über Mondon, Baderne, ^lvenches und Mnrten zum Ansehluss an die bernisehe ^taatsbahn -- um

317 a. Genehmigung der vom ..Trossen Rathe des Cantons Waadt unterm

1. September 1869 für genannte Linie aus Waadländergebiet

ertheilten Konzession und b. Ertheilung einer Zwangskon^esston für die Fortführung dieser Bahn aus Freiburgergebiet, für welche vom Stande ^reibuxg die Konzessionsertheilung verweigert wird.

2^ Das Gesuch des gleichen interkantonalen Komite um Genehmi.^ung der vom Grossen Rathe des Kantons Bern ertheilten Konzession für die Fortsührun^ obgenanuter Bro.^ethalbahn von der freiburgisch.^ bernischen Grenze bei Fräschelz zum Anschluss an ^ie bernesche Staatsbahn bei L^ss.

Die Gesuch^ 1 a und 2. wurden bis zur Austragung des Konfliktes wegen dex Fortführung der Brohethalbahn . ^aus Fxeiburgergebiet verschoben.

Sobald die über das gestellte Zwangskonzessionsbegehren waltenden Verhandlungen mit dem Stande Freiburg und dem interkantonalen Komite abgeschlossen sind, was kaum mehr lange anstehen dürste, werden wir nicht ermangeln, Jhnen über alle drei Begehren spezielle Vorlagen zu machen.

3) Das Gesuch der Regierung des Kantons Freiburg um Genehmigung der vom Grossen Rathe des Kantons ^reiburg am 17. Rovember 1869 ertheilten Konzession für den Bau einer Bahn RoséVa.^erne-^verdon. Gegen die Genehmigung dieser Konzession ist von ^eite des Bezirkskomite des alten Murtenbezirks Einsprache erhoben worden , und es sind die bezüglichen Verhandlungen zur Zeit ebenfalls noch nicht abgeschlossen. Wir werden dieses Gesuch gleichzeitig mit der Bro^ethalbahnangelegenheit zur Behandlung bringen.

4) Das Gesteh des Eisenbahnkomite Andelfingen..Singen, d. d.

17. Oktober 1870, um eventuelle Ertheilung einer Zwangskouzession für die Erstellung dieser Linie , so weit sie das Gebiet der Kantone Thurgau und ^ehafshauseu in Anspruch nimmt. Die Verhandlungen über dieses Begehren sind im Gange, und dürften demnächst ebenfalls zum Absehlusse gelangen.

5) Das Gesuch der Regierung des Kantons Zürich um Geuehmiguug des vom Grossen Rathe sur die Eisenbahn Andelsingen^Stammhein.^Kantonsgrenze, als Theilstük der su.h 4 angeführten Linie .^lndelsingen^ingen ertheilten Konzession.

Die Behandlung dieser Konzession wird glei^eitig mit der Behandlang des Zwangskonzessionsbee^ehrens Zisfer 4 erfolgen.

22

318 4. A u s w e i s e.

Die durch die betreffenden Bundesbeschlüße vorgeschriebenen ..^nsweise über den Beginn der Erdarbeiten und die Finanzmittel zur gehorigen Fortführung der bauten sind rechtzeitig und in genügendem Masse geleistet worden für die .Linien Romanshorn^renzlingen und Brnntrnt^Delle.

5. F r i st v e r l ... n g e r u n g e n wurden bewilligt :

a. Für .die aarganische Südbahn und die Eisenbahn Wildegg-.^enzburg durch Bundesbeschluss vom 14. Dezember 1870. (Amtl.

Ges. Sammlung Bd. ^, S. 317.)..

b. ^ür die Basler Verbindungsbahn durch Bundesbeschluß vom

14. Dezember 1870. (Anni. Ges. Sammlung Bd. .^ S. 319.)

6. S ch ä z u n g s k o m m i s s i o n e n.

Bezüglich des Bestandes der eidg. Eisenbahnschäzn..gsko.nmissionen perweisen wir auf den beigefügten Etat.

7) ......on den in^unserm Geschäftsberichte pro 1869 als pendent aufgeführten s p e z i e l l e n E i s e n b a h n a n g e l e g e n h e i t e n haben durch besondere Vorlagen und entsprechende Beschlusssassungen im Lause

des Berichtjahres folgende ihre definitive Erledigung gesunden : 1^ Die Angelegenheit betretend den Ansehluss der Eisenbahn Romanshorn-.^onstauz an die .^adische ^taatsbahn , durch den Abschluss eines bezüglichen Staatsvertre.ges zwisehen der Schweiz und den. Gross-

herzogthum Baden. d. d. 10. Dezember 1870, vorgelegt mit Botsehast vom 19. Dezember 1870 (Bnndesblatt 1870, Bd. Hl, S. 1050).

(von Baden noch nicht genehmigt.) ^) 2) Die Angelegenheit betreffend Revision des sogenannten Bodenseegürtelbahuvertrages vom 5. August t 865 dnreh Absehluss eines neuen ^taatsvertrages zwischen der ^chwei.^, .^esterreieh und .Bauern, d. d.

27. Augstmonat 1870, vorgelegt mit Botschast vom 30. Wintermonat 1870 .^Bundesblatt 1870, Bd. Hl, S. 905) und genehmigt durch Bundesbeschluß vom 23. Ehristmonat 1870

Bd. .^, S. 379).

(Amtl. Ges. Sammlung

^) Die Genehmigung resp. Ratifikation ist am 1.^. ^lpriI 1871

erfolgt.

319 3) Die ^rage betreffend Erstellung einer Bahnverbindung zwischen dem Eentralbahnhos Basel und dem badischen Bahuhos daselbst, dnreh die vom Grossen Rathe des Kantons Basel für diese Bahnverbindung ertheilte Konzession vom 14. März 1870, vorgelegt mit Botschaft vom

1. Henmonat 1879 (Bundesblatt 1870, Bd. H, S. 1001^, genehmigt durch Bundesbeschluss vom 23. Heumonat 1870 (Amtl. Ges. .^amml.

Bd. .^, S. 25..)^, nnd die zwischen den Regierungen des Kantons

Basel-Stadt und des Grossherzogthnms Baden abgeschlossenen Uebereinkünfte a) betretend Erweiterung des badischen Hauptbahnhoses und die Erstellung eines Rangier- und Werkstättebahnhoses aus dem Gebiete des

Kantons Basel-Stadt, d. d. 10. März 1870, genehmigt durch Bundesrathsbeschluss vom 2..). Juli 1870, und b) betreffend den Bau nnd Betrieb genannter Verbindungsbahn, v. 23. November 1869.

8. G o t t h a r d b a h n.

....^iehe den Berieht über den Gesehästskreis des politischen Departements.

9.

E i s e n b a h n p o st n l a t e.

Bezüglich des Bostulates betreffend die Feststellung des Anlagekapitals der schweizerischen Eisenbahnen perweisen wir auf uusere Botsehast ^vom 29. Rovember 1869 und die von der h. Bundesversammluug unterm 19. Dezember 1870 über diese Frage gefasste Schlussnahme gemäss welcher dieser Gegenstand einstweilen aus sieh beruhen gelassen wird.

Was das zweite pendente Vostulat , die Erweiterung der Befugnisse des Bundes in Eiseubahnsaehen betreffend , anbelangt , so ist die Untersuchung dieser wichtigen Frage , deren gehorige Beurtheilung die Sammlung und Verarbeitung eines ziemlich bedeutenden Materials er-

heischte, im Laufe des Berichtjahres zum Abschluss gelangt, so dass wir

im ^alle sind, Jhnen.^ schon in der Julisession unsern bezüglichen einlässliehen Bericht, nebst Entwurf eines neuen Bundesgesezes über den Bau und Betrieb von Eisenbahnen im Gebiete der schweizerischen Eidgenossenschast vorlegen zu konnen. Wir beschränken uns daher hier darauf, ans diese spezielle Vorlage zu verweisen.

l0.

E i s e n b a h n a n s c h l u s s bei J o u g n e .

Jn unserm leztjährigen Geschäftsberichte haben wir erwähnt, dass die verschiedeneueu ^.ehritte , welche ans Ansuchen der Regierung von Waadt bei der sranzofisehen Regierung gethan worden, um die Gesell-

320 schast Baris^on-M^diterra..^ zum besorderliehe.. .Bau der An^chlussftxeke an die Eisenbahn Jougn^e^n... ^u veranlassen, oh.^e Resultat geblieben seien. Die diessälligen Verwendungen si^.d an^ ini Jahre 1870 nachdrüklich sort^es^t worden und haben wenigstens den ^.rsolg gehabt, dass der Minister d.^r offen^ichen Arbeiten mit Rote pom 11. Juli unserm Minister in Baris die formelle Zusicherung ertheilt hat , er

^..erde. die Erstellung fraglicher A..schlusslinie mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu befordern trachten. Selbstverständlich wird aber in ^olge der seither eingetretenen .^xiegsereignisse auch diese Angelegenh.eit wieder ins Stoken gere.then sein.

1l. B lane, Baubetriebe und Baureehnungen für di^ Eisen-

b a h u sl r e k e ^ b e r l a n eb r i n g e u ^ S i n g e n .

Entsprechend der in unserm leztiahrigen Gesehästsberiehte erwähnten Anregung bei Anlass der Rüksenduug der sür Baden bestimmten AusFertigung der reehnungsgem.^ssen Rachweisung des Bau^.nswandes sür die Wiesenlhall^hn und die Bahnstreke Basel^Haltingen hat uns die gross-

herzoglich badische Regierung in Ergänzung obiger Vorlagen gemäss

Art. 7 der Verträge pom 11. ...lugnst 1852 und 30. De^mber 1858 die Bläne, Baubeschriebe und Baureehnungen über die Bahnstre^e Oberlauchringeu^Sin^en bis 1. Januar 1869 zur Brüsung und Anbringung allsälliger Einwendungen vorgelegt.

Aus dem diesfalls eingeholten einlässliehen Gutachten eines mit fraglicher Bahnstreke bekannten Sachverständigen ergab es sich, dass die .Baukosten der ...^treke ...^berlauehriugen-^ingeu annähernd die Mitte hatten zwischen deu Bautosten der von dem Herrn Experten ^...r VerGleichung gewählten Bahnen ^urich-Zug^Lu^ern und der bernischen ^.taatsbahn und dass die vorliegende Kostenberechnung mit den thatsäehlichen Verhältnissen übereinstimme, und wir haben demnach fraglichen Vorlagen mit einigen Bemerkungen in Betreff Ergänzung der Situationsplane, sowie der mit 1. Ja.^uar l 86.) abgeschlossenen Kostenuachweise mit Rüksicht auf die weiter ..och auszuführenden Bauten unterm 1.). De^ember 1870 uusere Genehmigung ertheilt.

D. ^ch^uten.

Bezüglich ^des in unserm legten Geschäftsberichte erwähnten Baues eiues neuen Zollhauses in M^eourt haben wir zu uotiren, dass derselbe im Lause des Beriehljahres vollendet und Bestimmung übergeben worden ist.

Anderweitige Hochbauten^ sind in diesem Jahre keine vorgekommen.

32l E. ^reirnng der St^ll... eine.... technischen ^.hes^ de^ eid^. ^ure^ de^ ^aun.efen^.

Einem längst gefühlten Bedürfnis.. ist nunmehr in Bezng auf die Organisation des eidg. Bauwesens durch die auf nnsern mit Botschaft vom 16. November 1870 gemachten Vorsehlag mit Bundesbeschluß vom 23. Ehristmonat l 870 erfolgte Kreirung der Stelle eines technischen Ehess des eidgenössischen Baubürea.us entsprochen worden.

l^^. ^in^nzielle.^.

Hinstchtlieh der Ausgaben , welche im Jahre 1870 für die Verwaltnngsabtheilung ,,Bauwesen^, beziehungsweise für die mit eidgenosfischen Subsidien dotirten öffentlichen Werke gemacht wurden, verweisen wir aus die beigefügte Rechnungszusammenstellung.

322

Die Rinderpest im Kanton Neueuburg.

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Das eidg. .Departement des Innern, von seinem Delegirten.

(Vom 28. März 187l.)

Herr ..Bundesrath .

Nachdem Sie mir am 17. Februar die mnndliehe Mittheii....g gemaeht, dass die Regiernnge.. von Reuenbnrg und Waadt in Folge grosser Verbreitung der Rinderpest in dem angrenzenden französischen Departement des Doubs Massxegeln zur Vergütung der Einschleppnng verlangen, ging ich von der Ansieht ans, es bedürfe einfach einer strengen Handhabung der unterem 23. Dezember vorigen Jahres erlassenen bundesrätl..liehen Verordnung uber den srauzosisehen Grenzverkehr, und Sie übernahmen es sofort, an Ort und Stelle personlich die diesfälligen Anordnungen zu treffen.

Am Abend des l8. Februar sezten Sie mich telegraphisch in Kenntniss, dass in Verrieres bereits verdächtige Erkrankungen von Rindvieh auf Sehweizergebiet vorkounnen, und beauftragten mich, au Ort nnd Stelle die nothwendigen Anordnungen zu treffen.

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Bericht des Schweizerischen Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1870.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1871

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

19

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

17.05.1871

Date Data Seite

221-322

Page Pagina Ref. No

10 006 871

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