231

# S T #

Botschaft des

Bundesrathes an die Bundesversammlung, betreffend die Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr

1890.

(Vom 3l. Mai 1889,)

Tit.

Wir beehren uns hiemit, Ihnen das Materialbüdget des Militärdepartementes für das Jahr 1890 zur Genehmigung vorzulegen.

Den Betrag desselben werden wir, wie üblich, seiner Zeit im Gesammtbüdget einschalten.

D. II. D. a. Bekleidung.

1) G r a d a b z e i c h e n Der Vorrath an Gradabzeichen, speziell der halbfeinen Sorte für die Infanterie, ist derzeit etwas über normal, dagegen ist der Abgang für die Exezierwesten der Infanterie ein so starker, daß der Betrag gegenüber dein Vorjahre nicht reduzirt werden kann.

2) Militärbeschuhung a. Leisten Fr. 6,000 b. Beitrag an den Schuhverkauf ,, 12,000

Fr. 11,000

,, Uebertrag Fr.

18,000 29,000

232 Uebertrag Ad. a. Die im Budgetjahr 1889 vorgesehene Leistenbeschaffung von 4000 Paar zur Auffrischung des Leistenlagers (heutiger Bestand 4000 Paar ; verschiedene Größen fehlen) konnte aus mehreren Gründen nicht durchgeführt werden, hauptsächlich auchdeßhalb nicht, weil der schweizerische SchuhmachermeisterVerein eine Enquete bezüglich der Militärleisteu veranstaltete, deren Ergebniß bei Neuanschaffungen von Leisten berücksichtigt werden soll.

Fr.

29,000

Ad. b. Der Ausfall des Verkaufswerthes unseres Schuhlagers von 10,000 Paar durch Reduktion des Verkaufspreises von Fr. 18 auf Fr. 15 beträgt Fr. 30,000. Um diese Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem Verkaufswerth in einigen Jahren auszugleichen und im Weitern für die gewöhnlichen Kosten der Lagerung, des Unterhaltes und zu Instruktionszwecken für das Schuhhandwerk bedürfen wir Fr. 12,000.

3) Ex er zi e r w es t (an Gemäß Spezialbotschaft vom 29. November 1887 ist für das Budgetjahr die Beschaffung von 8000 Stück vorgesehen à Fr. 16 .

. Fr. 128,000 Hiezu 800 Transportsäcke; im Weitem 1200 _, als Ersatz und Reserve.

Total 2000 Säcke à Fr. 2. 20

,, 156,400

. Fr. 4,400

Der Abgang an Trausportsäcken, deren wir heute 3650 Stück besitzen, ist zufolge der vielen Transporte der Westen ein sehr bedeutender und daher ein Ersatz, sowie die Anlegung einer kleinen, Reserve dringend geboten.

Im Budgetjahr beträgt die Zahl der vorhandenen Westen erst di« Hälfte des Totalbestandes, so daß bedeutende Hin- und Hertransporte unvermeidlich sind Fr. 2,000.

Für Waschen der 36,000 vorhandenen Westen bedürfen wir Fr. 17,000.

Uebertrag

Fr. 185,400

233 üebertrag Der in der Spezialbotschaft vom 29. November 1887 für das Waschen der Westen vorgesehene Preis von 40 Cts. ist durchaus nicht zu hoch, so daß wir uns genöthigt sehen, eine Aufrundung der Summe zu beantragen.

Für die Einrichtung der Magazine auf deu Hauptwaffenplätzen und im Zentraldepot, ferner für die Magazinirung der Westen ersuchen wir um Gewährung des nöthigen Kredites. Die Unterbringung der Westen ist bis auf Weiteres eine provisorische und erfordert je nach den Verhältnissen auf den Waffenplätzen verschiedene Vorkehren, deren Kosten wir im Budgetjahre auf Fr. 5000 schätzen.

4) A r b e i t s k l e i d e r für K a v a l l e r i e .

.

a. Ersatz abgehender Arbeiterkleider für Bereiter und Wärter der Remonten - Depots Fr. 1,000 b. Stall- und Arbeiterblousen auf die KavallerieWaffenplätze .

.

.

. F r . 200

Fr. 185,400

,,

1,200

,,

1,800

7) E x e r z i e r k l e i d e r für a l l e W a f f e n : . ,, a. Anschaffung von 3200 Paar Exerziergamaschen .

.

.

. F r . 14,400 b. Instandstellung von Exerzierkapüten .

.

.

. F r . 10,000 Ad. a. Durch die Anschaffung einer Kriegsreserve von Gamaschen wurde grundsätzlich anerkannt, daß die Abgabe von solchen für Truppenaufstellungen im Winter nothwendig sei. Der gleiche Fall tritt für den Instruktionsdienst ein, der für manche Truppentheile und für einzelne Schulen in

24,400

5) A r b e i t s k l e i d e r für A r t i l l e r i e : .100 Arbeitskleidungen à Fr. 18 .

.

o 6) A r b e i t s k l e i d e r für G e n i e : bedürfen in diesem Jahre der Ergänzung nicht.

Bundesblatt. 41. Jahrg. Bd. III.

Üebertrag Fr. 212,800 .

16

234

Uehertrag Fr. 212,000 den Winter fällt. Dies ist namentlich der Fall für Unteroffiziersschulen und die Wiederholungskurse der Landwehrbataillone.

Für das Budgetjahr beschränken wir uns darauf, Gamaschen für 4 Divisionskreise, je für ein Bataillon à 800 Mann, also zusarnmeu 3,200 Paar vorzusehen, in der Meinung, daß die Kreise sich gegenseitig aushelfen und daß eventuell einstweilen noch eine leihweise Abgabe aus der Kriegsreserve stattfinde.

Ad. b. Weder die Exerzierwesten der Infanterie, noch die Aermelwesten der Speziahvaffen, am allerwenigsten aber die sog. Arbeitskleider bieten genügend Schutz gegen Regen und Kälte. Für Erdarbeiten, zur Anfertigung von Schanzmaterial, beim Tiralleurdienst, zu Schießübungen, bei der Corvef.Arbeit, kurz bei allen Dienstarten, die das Oberkleid stark mitnehmen, sollte zur Schonung des dem Manne verbleibenden Kaputes ein Exerzierkaput zur Hand sein.

Die auf einzelnen Infanterie -Waffenpliitzen sich befindlichen, den kantonalen Reservebeständen entnommenen Exerzierkapüte sind von so mangelhafter Qualität und in so defektem Zustande, daß eine Auffrischung und eine Vermehrung der Anzahl, ferner die Anlage von Reserven auf den Waffenplätzen der o Spezialwaffen, welche bis jetzt nicht über Exerzierkapüte verfügten, dringend geboten erscheint.

Die betreffenden Kapüte würden aus den kantonalen Reserven entnommen, speziell solehe mit Rissen und Löchern, die nicht mehr als Ersatzkleid dienen können und zu jedem Preis an Private verkauft werden. Zürn Ankauf, gründlicher Reinigung von Flecken, Ersatz von Futter und Auffrischen der Garnitur rechnen, wir per StUck Fr. 5 und nehmen tur nächsten Winter die Instandstellung von 2000 Stück in Aussicht.

8) I n v e n t a r - A n s c h a f f u n g e n .

.

· Der pro 1889 vorgesehene Kredit von Fr. 4,000 ermöglicht die Anschaffung von 160 Stück Kisten.

Uebertrag

-,-,

6,000

Fr. 218,800

235 Uebertrag Fr. 218,800 Zur Kompletirung des Kistenvorrathes bis zu 500 Stück bedürfen wir noch 240 Stück à Fr. 25 = Fr. 6000.

9) E r g ä n z u n g der A u s r ü s t u n g der S c h u s t e r - und S c h n e i d e r k i s t e n . ,, 20,800 In den Jahren 1887 und 1888 wurde die Ausrüstung der Schuster- und Schneiderkisten des Auszuges und der Landwehr in einheitlicher Weise gemäß einem neu revidirten Etat ergänzt.

Bei dieser Ergänzung wurde eine Einschränkung in der Weise gemacht, daß man sich vorbehielt, Stoffe und Vorrathsbestandtheile, die dem Verderben ausgesetzt sind, erst im Mobilmachungsfalle in die Kisten einzubringen.

Es liegt in der Natur der Sache, daß das Sammeln und Verpacken dieser vielen Ausrüstungsgegenstände zeitraubend und letzteres mit der Gefahr des Verwechselns verbunden ist. Um die Ergänzung des noch Fehlenden entsprechend den Angaben des Etats ohne Ueberstürzung durchzuführen, ersuchen wir um Gewährung des nöthigen Kredites. Die bezüglichen Ausgaben belaufen sich per Bataillon auf Fr. 300.

Wir sehen vor, die Beschaffung des erforderlichen Materials auf drei Jahre zu vertheilen, in der Weise, daß jährlich die Kisten je eines Bataillons jeden Regimentes komplet ausgerüstet werden.

T o t a l B e k l e i d u n g Fr. 239,600

D. II. D. b. Bewaffnung und Ausrüstung.

I. Handfeuerwaffen.

a. Neue Waffen.

8500 Repetirgewehre, inkl.

gegangenen Waffen .

800 Repetirstutzer .

.

200 Repetirkarabiner .

Ersatz à Fr.

,, ,, ,, ,,

der durch Brandunglück unter80 Fr. 680,000 90 ,, 72,000 67 ,, 13,400 Fr. 765,400 Uebertrag

Fr. 765,400

l

236

Uebertrag Fr. 765,400 b. Aufgerüstete Waffen.

Für Aufrüsten gebrauchter Waffen .

. ,, 50.000 sc II. Blanke Waffen.

1900 Säbel für berittene Mannschaft aufrüsten 2600 Faschinenmesser aufrüsten .

.

.

900 Pionniersäbel .

.

100 Säbel für Infanteiïefeldweibel .

.

750 Säbelbajonnetefürlnfanteriefourierö und Spielleute .

.

à Fr.

5. -- Fr. 9500

,, ,, 3. 20 ,, ,, 10. --

,, 8320 ,, 9000

,, ,, 11. 70

., 1170

,, ,,

,, 6900

9. 20 .

,,

34,890

III. Ausrüstungsgegenstände.

15,000 Gewehrrienien .

20,000 Leibgurten .

.

2,000 Faschinentnessertaschen, eiufaclie 1,600 Faschinenmessertascheu mit zwei Schnallen .

.

14,500 Bajonnetscheidentaschen .

.

1,600 Bajonnetscheidcn mit Schlaufen .

13,500 Patrontaschen für Infanterie .

· 500 Patrontascheu für Kavallerie .

.

400 Säbelkuppel für Kavallerie .

.

1,800 Säbelkuppel für Train .

.

.

230 Trommelkuppel mit Kniefell .

à Fr. 1. 20 Fr. 18,000 ,, ,, 1. 35 ,., 27,000 ,, ,,

1. 30

,,

2,600

,, ,,

1. 50

.,

2,400

,,

w

1. 30

,, 18,850

,, ^

1. 40

,,

-n -n

4

,, ,, ,,

45

·,,

60,075

3. 50

fl

1,750

n

4. 20

,,

1,680

,, ,,

4. 20

,,

7,560

,,

v

-

2,240

12. --

Uebertrag

fl

2,760

Fr. 144,915 FrT^Söli^QÖ

237

400 Trompetertaschen ·n 150 Tragriemen für Trompeten .

·B 100 Fouriertaschen mit Ausrüstung für Unberittene t> 130 Fouriertaschen mit Ausrüstung für Berittene n 400 Karabinerriemen . ii 120 Revolverfutterale n 200 Revolverschnüre . ·n 360 Kavallerie - Reitzeuge,komplet,mit Unterlagsdecken . n 150 Schabraken ·n 290 Karabinerholftern n 60 Revolvertaschen . ·» 350 Feldflaschen für Kavallerie .

·n -- Arbeitertaschen .

800 Stallhalftern T> 300 Stallgurten .

11 300 Pferdedecken f> 300 Kopfsäcke .

·n 300 Futtersäcke ·n 300 Paar Heugarne . ·n 300 Fouragirstricke . ·n 300 Pferdeputzzeuge . ·n 70 Feldbeile .

V) 100 Cornets T) 120 Bügel, lange, kurze ·n 75 45 50 Baßtrompeten T) 40 Althorn ·n 25 Barytons B ·n 20 ,, ,, (Helikon) .

n 45 Barytons Es n 250 Trompeterschnüre T) 400 Mundstückschnüre ·n

Uebertrag Fr. 144,915 Fr. 850,290 3. 50 11 1,400 ·n

1. 60

·n

n 10. --

·n

1,000

_ -- -- 50

·n n ·n ·n

1,300 2,400 360 100

·>·}

94,320 5,400 $ 2,378 216

n

10.

6.

T!

3.

·n T) -- .

T)

240

n 262.

n 36. -- n 8. 20 3. 60 n

11 ·n

3. 20

11

1,120

30 20 50 70 -- 20 -- 50

11 n ·n ·n n 11 n ·n

-- --

T)

690 660 3,450 510 1,200 960 300 2,550 210 4,000 4,920

n D T)

n T) H

n n n n n ·n

2.

2.

11.

1.

4.

3.

1.

8.

3.

40.

41.

Y)

·n

--

·n

·n 60.

·n 62. -- 11 72. --

n TI

·n

3,000 2,480 1,800

·n 80 ·n 100.

2.

·n 2.

·n

·n 11 ·n ·n

1,600 4,500 700 800

-- -- 80 --

Uebertrag

Fr. 289,479

Fr. 850,290

238 üebertrag Fr. 289,479 Fr. 850,290 230 Trommeln mit Schlägel .

. ,, ,, 45. ,, 10,350 230 Vorrathsschlagfelle .

.

. ,, ,, 3. 20 ,, 736 -- ,, 300,565 T o t a l B e w a f f n u n g und A u s r ü s t u n g

Fr. 1,150,855

Ad I. Gleiche Ansätze, wie im Vorjahre.

Ad u. Wir sehen pro 1890 von der Beschaffung neuer Faschinenmesser und von neuen Säbeln für berittene Mannschaft ab und werden suchen, durch Aufrüsten gut erhaltener Waffen dieser Gattungen, welche iti die Zeughäuser abgegeben wurden, den Jahresbedarf zu decken.

Ad HI. Die Stückzahlen der zur Beschaffung vorgesehenen Ausrüstungsgegenstände basiren auf den Inventarbeständen per Ende 1888 einerseits und den Bedarfszahlen für 1890 anderseits.

D. II. F. Equipementseiitsehädigung.

296 unberittene Offiziere Infanterie, 220

Artillerie.

10

.

.

. à Fr. 200 Fr. 59,200

Genie. Sanität Verwaltung, 6 15 45

149 berittene Offiziere .

.

.

. ,,

,, 500

,,

74,500

,,

,, 250

,,

500

,,

,, 300

,,

25,500

,, ,,

750 500

,,

300

Kavallerie. Artillerie, Geire. Sanität Veterinäre. Verwaltung.

16 52 14 50 12 5

2 berittene Artillerieoffiziere der Landwehr 85 Supplementarentechädigungen an berittene Offiziere des Auszuges .

Generalstab, Infanterie. Artillerie. Genie. Sanität. Verwaltung.

8 40 2 6 4 25 15 Supplementarentschädigungen an berittene Infanterieoffiziere der Landwehr ,, ,, 50 5 Feldprediger , .

.

.

. ,, ,, 100 5 Supplementarentschädigungen an Lieutenants-Stabssekretäre .

. ,, ,, 60

Üebertrag Fr. 161,250

239 Uebertrag Fr. 161,250 15 Entschädigungen an Adjutant-Unteroffizier-Stabssekretäve .

.

. à Fr. 140 ,, 2,100 46 Entschädigungen an unberittene oder solche berittene Adjutant-Unteroffiziere, die schon als Unteroffiziere beritten waren .

.

Infanterie. Artillerie, Genie. Sanität

.

.

,,

35 8 3 -- 8 Entschädigungen an solche berittene Adjutant-Unteroffiziere der Artillerie, die bisher unberitten waren .

. ,, Beitrag für Revolveranschaffungen durch Offiziere: 400 Revolver .

.

.

. ,, Erneuerungsbeiträge

,, 110

,,

5,060

,, 150

fl

1,200

,, ,,

6,800 50,000

,, 17

Total E q u i p e m e n t s e n t s c h ä d i g u n g

Fr. 226,410

Zur Zeit ist es nicht möglich, auch nur annähernd richtige Berechnungen aufzustellen über die Summen, welche pro 1890 für Erneuerungsbeiträge an Offiziere zu verausgaben sein werden. Um jedoch den Titel Equipementsentschädigungen zu kompletiren, setzen wir für das Jahr 1890 einen Posten von rund Fr. 50,000 ein.

Die übrigen Bedarfszahlen basiren auf bisherigen Erfahrungen.

D. II. H. Kriegsmaterial.

A. Stäbe.

1) Unterrichtsmaterial Fr.

2) Eine Schreibmaschine für gewöhnliche und, autographische Schrift .

.

.

.

.

· -n 3) 187 Farbstempel für die Stäbe der Landwehrtruppen ,, Total Stäbe

600 550 748

Fr. 1898

Ad 1. Jährlicher Bedarf.

Ad 2. Für den Dienst des Generalstabsbüreaus wird die Anschaffung einer Schreibmaschine als nothwendig erachtet.

Ad 3. Die Kommandanten der Landwehrtruppen müssen gleich denjenigen des Auszuges mit Korpsstempeln ausgerüstet werden.

240

Der letztes Jahr beantragte Posten für Beschaffung von Stabsfourgons für die Landwehrstäbe kann wegfallen, sofern die hohen Käthe die Erstellung neuer Fuhrwerke für die Infanterie genehmigen.

Von den hiedurch disponibel werdenden Bataillonsfourgons könnten dann die bessern den Landwehrstäben zugetheilt werden, womit dem erwähnten Bedürfniß Rechnung getragen würde.

B. Infanterie.

a. Korpsausrüstung, 1 ) Neue Fuhrwerke d e r Infanterie .

.

.

. F r . 1CO,000 2) Tragbares Schanzwerkzeug .

.

.

· -n -- 3) Ergänzung der Ausrüstung von Fuhrwerken und Kriegsreserve .

.

.

.

.

.

.

. 15,000 b. Schulmaterial.

4) Ergänzung des Schulmaterials in den Divisionskreisen Total Infanterie

,,

4,000

Fr. 119,000

Ad 1. Gemäß Botschaft vom 15. März 1889 betreffend die Fuhrwerke der Infanterie erhöhen wir den bisherigen Posten von Fr. 50,000 auf Fr. 100,000.

Ad 2. Mit Rücksicht auf die sub l für 3--4 Jahre in Aussicht stehende Belastung des Budgets wird auf ebenso lange die Anschaffung von Schanzwerkzeugen, wofür bisher jährlich Fr. 5000 ausgesetzt waren, sistirt.

Ad 3. In diesem Posten ist ein Betrag von Fr. 10,483. 20 für Ausrüstung der Infanteriebataillone des Auszuges mit einem Vorrath an Gewehrfett inbegriffen. Da es im Falle einer Mobilmachung nicht möglich wäre, so viel Gewehrfett auf einmal zu beschaffen, ist es nothwendig, daß dasselbe ständig in den Fuhrwerken vorhanden sei. Statt nun aber die zu diesem Zwecke vorhandenen größern Büchsen zu füllen, ist die Anschaffung einer entsprechenden Anzahl kleinerer Büchsen, wie der Mann sie trägt, vorgesehen, was den Umsatz dieses Vorrathes ermöglicht. Für einmal ist nur die Ausrüstung des Auszuges in Aussicht genommen.

Trotz dieses neuen Ausrüstungsgegenstandes haben wir den Posten sub 3 gegenüber dem Vorjahre um Fr. 5000 reduzirt.

241

Ad 4. Wie bisher. Neu hinzu kommt die Anschaffung von Kriegsspielapparaten und Kriegsspielplänen zur leih weisen Abgabe an Offiziersvereine. Eine Erhöhung des Postens lassen wir gleichwohl nicht eintreten.

C. Kavallerie.

a.

1) ...

Korpsausrüstung.

Maschinengewehre.

b. Instructions- und Remontenmaterial.

2) 10 Schulsättel mit Zubehör à Fr. 165 Fr. 1,650 3) Pferdewartungsgegenstände: 50 Pferdedecken à Fr. 12 Fr. 600 50 Kopfsäcke à Fr. 3 . ,, 150 60 komplete Pferdeputzzeuge à Fr. 10 .

. ,, 600 4) Ersatz von abgehendem Instruktionsmaterial u. Neuanschaffung von solchem

,,

-\l,dOU qt
,,

1,500 Fr. 4,500

Total Kavallerie

Fr. 4,500

Ad 1. Da die pro 1889 bewilligten Versuche erst jetzt ihren Anfang nehmen, so wird erst später, d. h. anläßlich der Feststellung des Gesammtbüdgets, ein bestimmter Antrag gebracht werden können.

Ad 2. Für das letzte und die vorhergehenden Jahre waren 20 Schulsättel angeschafft worden ; unser Bestand an Schulsätteln ist aber gegenwärtig derart, daß wir auf die Zahl von 10 Sätteln, ·wie im Jahr 1885, zurückkehren können.

Ad 3. Es ist wünschenswerth, daß die Kopfsäcke gegenüber früher noch etwas größer gemacht werden, was etwelche Mehrkosten zur Folge haben wird.

Ad. 4 Dieser Posten betrug in den frühern Jahren Fr. 2000; in den letzten Jahren haben wir ihn auf Fr. 1000 herabgesetzt und genügte dies auch vollkommen für das gewöhnliche Bedürfniß. Da wir nun aber, besonders veranlaßt durch die Versuche, die Kavallerie für Pionnierarbeiten einzurichten, und auch als Mittel für den Unterricht einige Ausrüstungen anderer Armeen anschaffen möchten, so wird Erhöhung des Postens auf Fr. 1500 beantragt.

242

D. Artillerie.

a. Korpsmaterial.

1) 24 8,4 cm. Vorrathslaffeten mit Ausrüstung und Protzen für die Feldbatterien des Auszuges à Fr. 2,400 ' ."

Fr. 57,600 2) 6 8,4 cm. Laffeten mit Protzen und Ausrüstung à Fr. 2,400 .

,, 14,400 3) 8 8,4 cm. Caissons à Fr. 2,300 ,, 18,400 4) Beschirrung mit Zubehör .

.

.

. ,, 80,000 5) Vorrathsbestandtheile von Artilleriematerial .

,, 5,000 6) Munitionskisten für die Depotparks ,, 5,700 7) Munitionskisten für die Gebirgsartillerie 80 Stück à Fr. 40. 50 ,, 3,240 Fr. 184,340 b. Instruktionsmaterial.

8) 8 8,4 cm. Schulgeschütze sammt Laffeten, Protzen und Ausrüstung à Fr. 6,600 .

.

.

. F r . 52,800 9) Umänderung der innern Kasteneintheilung von 35 10 cm. Caissons in 8,4 cm. Caissons, per Stück à Fr. 200 ,, 7,000 10) Schießbedürfnisse, Sicherheitsständer, Instruktionsmaterial, Wandtafeln ,, 2,000 11) Ersatz abgehender Beschirrung . ,, 15,000 --- Fr.

c. Modellsammlung.

12) Wie in frühern Jahren

,,

76,800

2,500

T o t a l A r t i l l e r i e Fr. 263,640 Ad 1. Die Begründung dieses Postens findet sich in der Botschaft des Vorjahres. Es handelt sich nun um die zweite Hälfte der 48 Vorrathslaffeten des Auszuges.

Ad 2 und 3. Die Ansätze basiren sich auf die gleichen Betrachtungen wie in dem Vorjahre.

243

Ad 4. Gegenüber 1889 ist dieser Posten um Fr. 5,000 erhöht, weil pro 1890 ein Ansatz von 224 sog. Hülfsgeschirren für Reitpferde der Unteroffiziere aufgenommen ist für 56 Batterien à 4 Stück zu zirka Fr. 25.

Ad 5. Gleicher Posten wie im Vorjahre.

Ad 6. Die Kisten für den Transport der Artillerie-Geschosse und Patronen III. Staffel der Feldbatterien unterliegen einem ziemlich starken Abgang. Zum Ersatz der unbrauchbar werdenden, sowie als allgemeine Reserve, wird die Beschaffung von 573 solcher Kisten, gleich dem Bedarf eines Depotparks des Auszuges, beantragt.

Ad 7. Zum Nachschub der Munition an die Batterien der Gebirgsartillerie bedarf es einer Anzahl hiefür besonders eingerichteter Ordonnanzkisten. Wir nehmen dieses Jahr die Beschaffung von 80 Stück auf.

Ad 8. Bei dem Instruktionsmaterial der Artillerie kann der aufzuwendende Betrag für Schulgeschütze gegenüber dem Vorjahre bedeutend reduzirt werden, indem statt 15 Stück deren diesmal nur 8 angesetzt sind.

Die Forderungen der Instruktion zur richtigen Betreibung der Uebungen in drei parallel laufenden stark besetzten Rekrutenschulen nehmen stets zu, weßhalb noch eine weitere Vermehrung des Schulmaterials unumgänglich nothwendig ist.

Ad 9. Es sind noch 35 Caissons mit Kasteneintheilung für die frühere 10,5 cm. Munition vorhanden, welche umgeändert werden müssen zur Aufnahme von 8,4 cm. Munition, was um den Betrag von Fr. 200 per Caisson geschehen kann.

Ad 10. Dieser Posten bedarf dringend einer Erhöhung von Fr. 500, da die Anforderungen für Schießbedürfnisse und Instruktionsmaterial stets größer werden.

A d i i . Der Ansatz für abgehende Beschirrung ist der frühere geblieben, weil ausreichend Ad 12. Bisheriger Posten.

E. Genie.

a. Korpsmaterial.

1) Vermehrung der Infanterie-Pionnier-Rüstwagen mit eventuell veränderter Ordonnanz dieser Fuhrwerke und der Sappeurrüstwagen .

.

.

. F r . 20,000 Uebertrag

Fr.

20,000

244

Uebertrag 2) l Feldschmiede, l Rüstwagen mit ungerader und l Rüstwagen mit gerader Nummer für Pontonniere, 3 Fuhrwerke à Fr. 4000 3) 15 Bock- und Balkenwagen für 5 Einheiten à F r . 1200 .

.

.

.

,, .

.

.

4) Holzvorräthe 5) Bearbeitung der vorhandenen Holzvorräthe .

6) Vervollständigung des Geniematerials .

.

7) Werkzeuge zu Befestigungsarbeiten 8) Vermehrung des Vorraths an Eisenbahnschienen 9) Neue Feldkocbgeschirre für die Geniebataillone d e s Auszuges .

.

.

.

.

.

.

Fr.

20,000

,,

12,000 ,,

,, ,,

18,000 2,000 3,000 15,000 15,000 25,000

.

7,400

,, ,, fl

FrTÎÏ 7,400 b. Schulmaterial.

10) Modelle und Instrumente

.

.

.

.

,,

1,000

T o t a l G e n i e Fr. 118,400 Ad l bis 3. Bereits im laufenden Jahre haben die Anschaffungen von Korpsmaterial für die Genietruppen der Landwehr begonnen. Als Fortsetzung wird die weitere Beschaffung einiger Infanterie-Pionnierrüstwagen beantragt, womit eventuell eine gleichzeitig mit den Sappeur-Rüstwagen vorzunehmende Ordounanzänderung in Aussicht genommen ist.

Mit der Anschaffung der beantragten Feldschmiede, der Rüstvragen, Bock- und Balken wagen ist der Bedarf für die Pontonniere der Landwehr, welche überdies noch die in der Militärorganisation vorgesehene Geniereserve, sowie das Schulmaterial, soweit letzteres feldtüchtig ist, zu bedienen haben werden, gedeckt.

Ad 4 und 5. Gleiche Ansätze wie letztes Jahr.

Ad 6. Dieser Posten wird gegenüber dem Vorjahre um Fr. 6,000 erhöht, indem dabei die Beschaffung des Brückenmaterials für die sub 3 erwähnten 5 Einheiten inbegriffen ist.

Ad 7 und 8. Auch in diesem Jahre werden entsprechende Posten für die Anschaffung von Schanzwerkzeugen und alten Eisenbahnschienen eingestellt, da die gegenwärtigen Vorräthe für den Bedarf im Nothfalle noch nicht ausreichen.

245 Ad 9. Die bisherigen Kochgeschirre entstammen alten Beständen der verschiedenen kantonalen Zeughäuser und können für die Geniebataillone, welche im Feldverhältnisse hinsichtlich Verpflegung u. s. w. gleich gehalten sind, wie die Infanterie, nicht mehr wohl genügen. Es wird daher die Beschaffung von Feldkochgeschirren nach der neueren rationellen Ordonnanz beantragt.

Die Ausgabe wird auf 2 Jahre vertheilt. Die bisherigen Kochgeschirre des Auszuges können noch für die Landwehr dienen.

Ad 10. Gleicher Ansatz wie letztes Jahr..

F. Sanität.

a. Korpsmaterial.

1) Sanitätsmaterial für Stäbe und Truppenkorps, kleinere Ergänzungen .

.

.

.

.Fr.

2) Feldlazarethe: a. Ausrüstung der Fourgons der 16 LandwehrAmbülancen à Fr. 4500 .

.

.

.

,, b. 12 Blessirtenwagen für Landwehr-Ambülancen à Fr. 2150 ,, c. Ergänzung und Umänderung des Inhaltes der Fourgons der 40 Auszüger-Ambülancen à Fr. 300 ,, d. Ergänzung und Umänderung des Inhaltes der 20 Lazareth-Reservefourgons à Fr. 200 ,,

1,000

72,000 25,800 12,000 4,000

Fr. 114,800 b. Spitalmaterial.

3) Ergänzung des Materials für den Militärspital in Thun w i e bisher .

.

.

. Fr. 200 4) 500 Spital betten nebst Zubehör à Fr. 150 ,, 75,000

c. Transportmaterial.

5) Lagerungsmaterial für Kranke in Hülfszügen; 500 Lagerstellen für 50 Güterwagen à Fr. 17 .

.

,,

75,200

,,

8,500

Uebertrag Fr. 198,500

246 Uebertrag Fr. 198,500 d. Instruktionsmaterial.

6 ) Muster u n d Modelle .

.

.

Fr.800 7) Ergänzung des Materials .

.

,, 200

-- _,,_ 1,000

Total Sanität

Fr. 199,500

Ad 1. Die äußerst detaillirte Arbeit der Beschaffung und Umänderung des Sanitätsmaterials für die Stäbe und alle Truppenkörper des Auszuges und der Landwehr wird im Laufe dieses Jahres vollendet. Es wird sich indessen nicht vermeiden lassen, daß Dieses und Jenes, welches zur Umänderung nicht eingezogen wurde, weil von den Kantonen als felddiensttauglich angegeben, sich nicht als solches erweist und ersetzt werden muß.

Namentlich gilt dies von Tragbahren und Wasserflaschen. Wir halten daher die Aufnahme des Postens für ein Gebot der Vorsicht.

Ad 2 a. Die neu erstellten Fourgons für die Landwehr-Ambülancen müssen ausgerüstet werden. Wir hoffen mit obigem Kredite auszureichen, um die Ausrüstung in einem Jahre durchzuführen.

Ad 2 b. Damit die Land wehr-Am bülaneen feldtüchtig seien, müssen sie auch die nöthigen ßlessirtenwagen haben. Da die Anschaffung aller 32 auf einmal das Budget zu sehr belasten würde, so wird die Anschaffung dieses Jahr auf 12 Stück beschränkt und der Rest auf später verschoben, d. h. auf die Zeit, wo die großen Posten für den Inhalt der Ambülancen-Fourgons dahingefallen sein werden.

Ad 2 c und d. Bevor die Anträge der Kommission für Umänderung des Feldlazarethmaterials genauer geprüft und präzisirt sein werden, läßt sich nicht mit Bestimmtheit ermessen, ob diese Ansätze genügen werden. Wir werden pro 1890 vorgehen, 'soweit der Kredit es erlaubt, und den Rest auf das folgende Jahr verschieben.

Ad 3 und 4 wird auf die letztjährige Botschaft verwiesen.

Ad 5. Die Ausrüstung für die normirten 3 eigentlichen Sanitätszüge wird mit Ende 1889 bereit stehen. Im Kriege sind aber die Esienbahnen fast durchwegs derart durch anderweitige Transporte in Anspruch genommen, daß Stauungen entstehen können und es fraglich ist, ob die Hauptzüge immer rechtzeitig zur Stelle sein werden, um dem ersten Andränge der Verwundeten nach größeren Schlachten zu begegnen. Um diesem Uebelstande zu be-

247 gegnen, müssen mit den überall vorhandenen Güterwagen H ü l f s k r a n k e n z ü g e erstellt werden. Sollten diese aber, raumlich richtig ausgenutzt werden und nicht durch mangelhafte Einrichtung den Verwundeten unnütze Qualen bereiten, so muß gutes Lagerungsmaterial auf der Bndetappe bereit stehen, zumal in einem Lande, das an Stroh keinen Ueberfluß hat. Unsere ordonnanzmäßigen Bahntransporteinrichtungen sind hiefür sehr geeignet, wir dürfen aber das Material der eigentlichen Sanitätszüge nicht verzetteln, sondern wir müssen hiezu nach und nach eigenes, auf den Endetappen bereit zu haltendes Lagerungsmaterial anschaffen, selbstverständlich nur das Notwendigste.

Ad 6 und 7 gleich wie letztes Jahr.

G. Verwaltung.

a. Korpsmaterial.

Ï) 4 Ofengarnituren à Fr. 2500 . Fr.

2) 8 Geräthschaftswagen à Fr. 3300 ,,

10,000 26,400 :--

Fr.

36,400

b. Instruktionsmaterial.

3) Modelle, Präparate, Bibliothek wie im Vorjahre

,,

300

Total V e r w a l t u n g

Fr, 36,700

Ad l und 2. Mit dem Jahre 1889 ist die Anschaffung von je 4 Ofengarnituren für die Auszüger-Kompagnien der 8 Divisionen abgeschlossen und wir sehen uns nunmehr veranlaßt, die Anschaffung von je einer fünften Reservegarnitur per Division nebst zudienendem Fuhrwerke in Vorschlag zu bringen, in der Meinung, daß die Hälfte dieser Anschaffung im Jahr 1890, die andere Hälfte im Jahr 1891 in Rechnung falle.

Schon im Jahr 1881, bei Anlaß der ersten Beschaffung von Peyer'schen Feldbacköfen wurde darauf hingewiesen, daß die Zutheilung von nur 16 Backöfen per Armeedivision im Feldverhältniß bei vollzähligem Bestände sich als ungenügend herausstellen werde. Man wollte aber damals zuerst die Leistungsfähigkeit und Behandlungsweise des neuen Ofenmaterials erproben und je nach dem Ergebniß sich eine eventuelle Vermehrung des in Frage stehenden Ofenmaterials auf einen spätem Zeitpunkt vorbehalten.

Durch den achtjährigen Gebrauch besagter Oefen sind nunmehr deren Leistungsfähigkeit und deren Inbetriebsetzung hinläng-

248 lieh bekannt, um es zu ermöglichen, bezügliche Anträge zu formuliren.

Die 8 Armeedivisionen des Auszuges haben einen durchschnittlichen Bestand von rund 15,000 Mann (die Division VI wies Aufangs 1888 sogar einen Bestand von 17,064 Mann auf).

Nun können wir aber mit unsern 4 Garnituren per Division bei neunmaligem Einschießen täglich nicht mehr als 14,000 Rationen Brod bereiten, nämlich per Garnitur 400 oder per 4 Garnituren 1,600 Rationen per Einschuß, oder per 9 Einschüsse X 1,600 = 14,400 Rationen.

Mehr als 9 Einschüsse werden sich wohl kaum innert 24 Stunden erzielen lassen, wenn man berücksichtigt, daß für jeden Einschuß zirka 2 Va Stunden in Anspruch genommen werden (9 X 2Va = 22 Va Stunden).

Verfügt die Verwaltungskompagnie der Division über f'üuf Garnituren, so können unter den nämlichen Betriebsverhältnisson 3,600 Rationen mehr oder im Ganzen 18,000 Rationen Brod täglich erstellt, somit auch gleichzeitig für die erforderliche Bereithaltung einer Brodreserve gesorgt werden.

Mit der Anschaffung je einer fünften Garnitur per AuszügerDivision wäre somit der Bedarf an Ofenmaterial für solche vollständig gedeckt.

1) 2) 3)

4)

H. Allgemeines Korpsmaterial.

Anschaffung von Mannschaftsdecken .

.

.Fr.

Anschaffung von Positionsgeschiitzen .

.

. n Beleachtuugsmaterial für 5 Positionsabtheilungen und eine Ersatzabtheilung im Materialbestand von 2 Normalabtheilungen, also für im Ganzen 7 Abtheilungen à Fr. 27,000 ,, Hufbesohläge sammt Werkzeug ,,

100,000 500,000

189,000 100,000

Landesb efestigung.

5) Eine transportable gepanzerte 12 cm.

Haubitze Fr. 70,200 Eine fahrbare gepanzerte Schnelllader-Kanone ,, 20,800 ,,

91,000

T o t a l A l l g e m e i n e s K o r p s m a t e r i a l Fr. 980,000

249 Ad 1. Die bisherigen Anschaffungen von Mannschaftsdecken sind für die Infanterie des Auszuges bestimmt.

Es wird sich nun darum handeln, auch für die Spezialtruppen .solche Decken zu beschaffen, namentlich für Artillerie und Genie, welche die gleichen Kantonnemente und Bivouaks zu beziehen haben wie die Infanterie und somit der nämlichen Schutzmittel gegen die Unbill der Witterung bedürfen.

Mit dem angesetzten Betrage kann ungefähr die Hälfte des Bedarfes an Decken für Artillerie und Genie des Auszuges beschafft werden; der Rest würde pro 1891 eingestellt. Später wird man dann auch auf die Ausrüstung der Landwehr mit Decken Bedacht nehmen müssen.

Ad 2 entspricht der Begründung im Materialbüdget für 1889.

Ad 3. Im Materialbüdget für das Jahr 1889 haben Sie den Kredit bewilligt zur Beschaffung eines Beleuchtungswagens, der zum Studium der Fragen dienen sollte : a. welche Belouchtungseinrichtungen für die Positionsartillerie und b. welche derartigen Einrichtungen für die Festungsartillerie anzuschaffen seien.

Die zur Beantwortung der Fragen aufgestellte Kommission wird demnächst in der Lage sein, Bericht und Antrag an das Militärdepartement abgeben zu können.

Wir sind daher im Falle, mit den Anschaffungen im Laufe dieses Jahres vorzugehen und beantragen, die erforderliche Summe für die Beleuchtungseinrichtungen der Positionsartillerie zu bewilligen.

Für die Festungsartillerie werden die Mittel an anderer Stelle gefordert.

Die geforderte Summe ist bestimmt zu Beschaffung : a. der eigentlichen Beleuchtungswagen ; b. der Hülfsfuhrwerke mit ihrer kompleten Ausrüstung.

Die Anschaffung darf nicht weiter verschoben werden, weil mit diese'n Jahr das Material der Positionsartillerie komplet wird, auch der Personalbestand organisirt ist und bekanntlich für diese Artilleriegattung die Nachtarbeit eine große Rolle spielt, speziell das Schießen bei Nacht zur Regel wird, wofür aber die geeigneten Mittel zur Fernbeleuchtung vorhanden sein müssen.

Ad 4. Für Ausrüstung der Armee mit dem neuen Kaltbeschläge wird der gleiche Posten aufgenommen wie im Vorjahre.

Definitive Angaben über den Abschluß dieses Kredites können erst Bundesblatt. 41. Jahrg. Bd. III.

17

250

gemacht werden, wenn die Versuche und Erfahrungen mit Bestimmtheit erkennen lassen, in welchem Umfange die Vorräthe angelegt werden müssen, was bis nächstes Jahr der Fall sein dürfte.

Ad 5. Die Kommission für Landesbefestigung verlangt die Anschaffung der zwei oben genannten gepanzerten Geschütze, um damit eingehende Versuche anzustellen: a. in Bezug auf artilleristische Leistungsfähigkeit der Objekte; b. in Bezug auf Transportfähigkeit bei unsern Terrain Verhältnissen.

Nach Schluß der Versuche können beide Objekte bei unserer Landesbefestigung vortheilhafte Verwendung finden.

Die Panzerung der 12 cm. Haubitze ist widerstandsfähig gegen Geschosse der Feldartillerie und der leichten Positionsartillerie, diejenige der 53 mm. Kanone gegen solche der Feldartillerie.

Das erste Objekt ist derart gebaut, daß dasselbe ohne bedeutende Anstrengung, in seine Bestandteile zerlegt, transportirt werden kann. Die Haubitze läßt sich in vorbereiteter Stellung in wenigen Tagen montiren und schußbereit machen.

Das 53 mm. Geschütz kann jederzeit auf Räder gestellt und ohne weitere Vorbereitung transportirt werden.

Wenn also das Armee-Kommando an centraler Stelle über eine entsprechende Anzahl magazinirter Geschütze genannter Art verfugt und in Friedenszeit die erforderlichen nicht sehr bedeutenden Erd- und Maurerarbeiten an denjenigen Punkten vorbereitet werden, wo widerstandsfähige Artilleriestellungen erforderlich erscheinen, kann das Kommando je nach der Kriegslage eine Front artilleristisch verstärken, ohne daß es erforderlich wäre, für alle Fronten das sehr theure Panzer- und Geschützmaterial anzuschaffen.

Es sei noch bemerkt, daß beide Geschütze sog. Schnelllader sind. Die Haubitze ist im Stande, pro Minute 8--12 Schusse abzugeben, die Kanone pro Minute 15--20 Schüsse.

Die oben angegebenen Gesammtkosten umfassen folgende Unterrubriken : A. 42 cm. Haubitze.'

a. Zerlegbarer Panzerthurm mit Geschützrohr und Laffete b . Montagekosten .

.

.

.

.

.

.

.

Fr.

.

53,750 1,890

Uebertrag

Fr.

55,640

251 üebertrag c. Munition zu Versuchen: 40 gewöhnliche Granaten mit Patronenhülsen .

.

.

.

80 Ringgranaten mit Patronen .

80 Shrauoels mit Patronen Geschoß und Patronenladungen .

Fr.

5,800

,,

1,000

d. Fracht und Zoll für 23,000 kg. à Fr. 12 per 100 Kg e. Kontrole und diverse Spesen .

.

.

.

f. Bauliehe Einrichtungen, Transport und Hülfeleistungen bei'r Montage .

.

.

.

.

g. Löhnungen an Bedienungs- und Scheibenpersonal

Fr.

55,640

,,

6,800

,, ,,

2,760 1,000

.

,,

3,000 1,000

Fr.

70,200

Fr.

,,

17,000 --

,,

2,534

,, ,, .

,,

554 300 200 212

Fr.

20,800

B. 5,3 cm. Kanone.

a. Transportable Laffete mit Panzer und Geschütz b. Montage, keine .

.

.

.

.

.

.

c. Munition : 120 Ringgranatea mit Patronenhülsen .

.

.

.

.

Fr. 1,934 80 Kartätschen mit Patronenhülsen .

.

.

.

.

Geschoß und Patronenladungen .

,, 600 d. Fracht und Zoll für 4,000 kg.

100 kg e. Kontrole und diverse Spesen f . Bauliche Einrichtungen .

g. Löhnungen an Bedienungs- und

à Fr. 13. 85 per .

.

.

.

.

.

.

.

Scheibenpersonal

l. Verbesserungen an bestehendem Material

.

. Fr. 10,000

Bisheriger Bedarf zur Verbesserung von Kriegsmaterial aller

Art.

252

Rekapitulation.

Voranschlag für 1890.

D.

D.

D.

D.

II.

II.

II.

II.

D. a. Bekleidung .

D. b. Bewaffnung und Ausrüstungg P. EquipementsentscMdignng .

.

H. Kriegsmaterial: A . Stäbe .

.

.

. Fr.

,, B. Infanterie n C. Kavallerie .

,, D. Artillerie ,, E. Genie .

F .S a n i t ä t . . . . ,, ,, G. Verwaltung .

H. Allgemeines Korpsmaterial n J. Verbesserung an bestehendem Material . ,,

Budget pro 1889.

Fr.

Fr.

239,600 1,150,855 226,410

632,700 1,151,118 171,770

1,898 119,000 263,640 118,400 199,500 36,700

12,600 79,000 33,710 .289,690 143,600 198,400 70,200

980,000

781,500

4,500

10,000

10,000 1,733,638 Total 3,350,503

3^74,288

Wir benützen den Anlaß, Sie, Tit., unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 31. Mai 1889.

Im Namen des Schweiz. Bundesrathes, Der Bundespräsident:

Hammer.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Ringier.

253

(Entwurf)

Bundesbeschlnß betreffend

Bewilligung der fUr die Beschaffung von Kriegsmaterial für das Jahr 1890 erforderlichen Kredite.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrathes vom 31. Mai 1889, beschließt: Für die Beschaffung von Kriegsmaterial werden folgende Kredite bewilligt, welche einen Bestandtheil des allgemeinen Budgets für 1890 bilden und in dem bezüglichen, im Dezember laufenden Jahres vorzulegenden Voranschlag einzuschalten sind : D. H. D. a.

D. II. D. b.

D. II. F.

D. II. H.

Bekleidung Fr. 239,600 Bewaffnung und Ausrüstung .

. ,, 1,150,855 Equipementsentschädigung . ' .

,, 226,410 Kriegsmaterial, Neuanschaffungen, Positionsartillerie, etc.

,, 1,733,638 Total

Fr. 3,350,503

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrathes an die Bundesversammlung, betreffend die Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr 1890. (Vom 3l. Mai 1889.)

In

Bundesblatt

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Feuille fédérale

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Foglio federale

Jahr

1889

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

25

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

08.06.1889

Date Data Seite

231-253

Page Pagina Ref. No

10 014 412

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