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Botschaft des

Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betreffend Fristverlängerung für die Erstellung eines Strassendammes über den Zürichsee bei Rappersweil.

(Vom 26. Januar 1874.)

Tit. !

Die Regierung von St. Gallen hat mit Schreiben vom 21. laufenden Monats zuhanden der h. Bundesversammlung das Gesuch eingereicht, es wolle die iu Ziffer 9 des Bundesbeschlusses betreffend die Erstellung eines Straßendammes, über den Zürichsee bei Rappersweil vom 2. August 1873 dem Kanton St. Gallen zur Vorlage der diesfälligen Ausweise bis 30. Juni 1874 gesezte Frist bis zum 31. Dezember dieses Jahres verlängert werden.

Dieses Gesuch wird mit Folgendem begründet: Der Gemeinderath von Rapperweil, von genannter Regierung eingeladen, die definitiven technischen Vorarbeiten ausführen zu lassen und die Ausweise betreffend Beschaffung des Baukapitals und Uebernahme des künftigen Unterhalts beizubringen, habe mit einer Eingabe vom 19. lauf. Mts. erklärt, den Ausweis bezüglich des Baukapitals bis auf den festgesezten Termin nicht leisten zu können, und dies aus dem Grunde, weil er auf die Mitwirkung von andern Seiten angewiesen sei, von denen ein Entscheid nicht sobald in Aussicht stehe. Namentlich sei ein bezügliches Gesuch an den

188 Kanton Schwyz in der lezten Wintersizung des dortigen Kantonsrathes nicht zur Erledigung gekommen, sondern auf die Sommersizung verschoben worden, und ähnlich verhalte es sich mit andern Subventionsgesuchen. Wenn dies einerseits die Nichtbeibringung der verlangten Ausweise inner der festgesezten Frist begreiflich und entschuldbar erscheinen lasse, so erachte der genannte Gemeinderath andererseits, daß für den Bund ein bestimmtes Interesse oder ein zwingender Grund zur Festhaltung dieser Frist nicht bestehe.

Zu fernerer Begründung des Gesuches führt genannte Regierung den Umstand an, daß die seinerzeit vom Großen Rathe des Kantons St. Gallen für die Seedammbaute bewilligte Subvention sich an die Voraussezung knüpfte, daß für diese Baute die auf Fr. 160,000 berechnete Zollauslösung ebenfalls entfallen werde, daher, nachdem diese Voraussezung nicht zugetroffen, auf entsprechenden andern Ersaz Bedacht genommen und erst wieder der Große Rath in der Angelegenheit begrüßt werden müsse.

Indem wir nun allerdings auch nicht finden, daß ein eidgenössisches Interesse entgegenstehe, so stellen wir den Antrag, Sie wollen, dem vorliegenden Gesuche der Regierung von St. Gallen entsprechend,, d i e F r i s t z u r B e i b r i n g u n g d e r Ausweise für die S e e d a m m bau te zu R a p p e r sweil bis zum 31. D e z e m b e r l a u f e n d e n J a h r e s v e r l ä n g e r n .

Genehmigen Sie, Tit., die erneuerte Versicherung unserer ausgezeichnetsten Hochachtung.

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B e r n , den 26. Januar 1874.

Im Namen des Schweiz. Bundesrathes, Der B u n d e s p r ä s i d e n t :

Schenk.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Schiess.

N o t e . Die anbegehrte Frisverlängerung für die Seedammbaute bei Rappersweil ist am 31. Januar 1874 vom National- und vom Ständerathe bewilligt worden.

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Botschaft des Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betreffend Fristverlängerung für die Erstellung eines Strassendammes über den Zürichsee bei Rappersweil. (Vom 26. Januar 1874.)

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Jahr

1874

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06

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

07.02.1874

Date Data Seite

187-188

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