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Bericht der

schweizerischen Generalkonsuls in Washington (Hrn. John Hitz von Davos und Klosters, Graubünden) über das Jahr 1873.

(Datirt 24. Juli, eingegangen am 11. August 1874.)

An den hohen Schweiz. Bundesrath 1. Lage im Allgemeinen.

a. G e g e n w ä r t i g e r Stand und Aussichten.

Wenn auch nicht in Abrede gestellt werden kann, daß die im vergangenen Herbst eingetretene Geldkrisis einen nachtheiligen Einfluß auf den Handel und die Gewerbe des ganzen Landes ausgeübt, so gestalten sich die finanziellen Verhältnisse, : näher besehen, schließlich doch günstiger, als man noch vor Kurzem annehmen zu dürfen glaubte. Wenn vielleicht die Resultate in einzelnen Punkten gegenüber dem Vorjahre ungünstiger sind, so lassen sieh erhebliche Fortschritte in diesem Jahre in Bezug auf die Entwicklung des Handels im Allgemeinen dennoch leicht nachweisen. Den massenhaften Einlagen von Kapitalien in unrentable Eisenbahn-Unternehmungen ist Einhalt gethan, und wenn

287 auch einzelne Industrielle sich am Schluß des Jahres genöthigt sahen, ihrer Geschäfts-Ambition Schranken zu setzen, so folgt daraus nicht, daß der Aufschwung von Handel und Industrie kein gesunder geweseu.

In demselben Maaße wie die. Einwanderung in die Staaten der Union, nimmt natürlich auch der Verbrauch der verschiedenartigsten Erzeugnisse im Lande selbst fortwährend zu, und daraus, daß der Export thatsächlich zu- und der Import abgenommen hat, läßt sich auf eine vermehrte Produktivität des eignen Landes schließen.

Allerdings sind durch Aufhebung der einen und Ermäßigung anderer Bundessteuern die Einkünfte der Bundeskasse beträchtlich reduzirt worden; allein man wird Mittel und Wege finden, den Ausfall zu decken und das gestörte finanzielle Gleichgewicht wieder herzustellen: größere Sparsamkeit. in der Bundes Verwaltung, mehr Umsicht in allen Geschäftszweigen und, namentlich größere Gewissenhaftigkeit im Bezug der bestehenden Steuern und Zölle wird zum Ziele führen. Die unterm 27. Januar erfolgte Abschaffung des Franco-Privilegiums der Congreßmitglieder wird auch ein Faktor zur Ausgleichung dieser finanziellen Differenzen sein.

Mit dem Auslande ist Amerika im Frieden und im Innern hat es denselben durch vollständige Unterwerfung der Indianer gesichert. Außer dem großen Brandunglück von Boston hat Amerika keine bedeutende Calamität zu beklagen; dio Schnelligkeit, mit welcher sich diese Stadt aus den Trümmern erhob und die Bevölkerung sich von dem schweren Schlag erholte, liefert abermals einen Beweis, wie ' lebensfähig das Volk des Staates Massa chussets ist.

Von der zweiten Amtsperiode des Präsidenten Graut, die er am 4. März angetreten, erwartet man, wie von der ersten, für des Landes Wohlfahrt das Beste.

Eine stete Abnahme der Bundesschuld ist trotz der etwas verminderten Zuflüsse in die Bundeskasse ersichtlich und es hat sich dieselbe seit dem l. März 1869 allein um $ 366,147,933. 84 vermindert. Nachstehende Tabelle enthält den offiziellen Ausweis der Bundesschuld am Schluß des Jahres (31. Dezember 1873.)

Schuld, die mit klingender Münze (coin) zu verzinsen ist: 1. Januar 1874.

6 % Obligationen $ 1,218,728,150. -- 5 % Obligationen ,, 503,478,800. -- Capital Zinsen

$ 1,722,206,950. -- ,, 41,997,112. 35

288 Schuld, die mit gesetzlichem Gelde (lawful money) zu verzinsen ist: Schuld-Certificate, mit 4 % verzinslich $ 678,000. -- Marine-Pensionsfonde, mit 3 °/o verzinslich ,, 14,000,000. -- Kapital .

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$ Zinsen .

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,, Schuld mit erloschener Verzinsung: Kapital .

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$ Zinsen .

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,, Unverzinsliche Schuld : Alte De.mand- und Legaltender-Noten $ Spezial-Depositen behufs Einlösung von DepositCertificaten (gesetzlich nur für ,,Clearing House"-Zwecke verwendbar) Papier-Kleingeld Gold-Certificate Kapital .

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Nicht eingeforderte Zinsen Brutto-Schuld : Kapital Aufgelaufene Zinsen

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14,678,000. -- 219,080. -- 11,070,880. 26 308,168. 25 379,026,131. -- 36,720,000. -- 48,000,000. -- 37,543,300. -- 501,289,431. -- 22,664. 84

$ 2,249,245,262. 16 ,, 42,547,025. 44

Gesammtschuld (Capital und Zinsen) einschließlich Cassenbestand .

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2,291,792,287. 6 0 Cassenbestand im Schatze: Gold $ 91,479,109. 45 Papier .

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,, 4.277.851. 9 8 Dazu obige Spezial-Depositen behufs Einlösung von Deposit-Certificaten (gesetzlich nur für Clearing House-Zwecke verwendbar .

,, 36,720,000. -- Total $

132,476,961. 43

Netto-Schuld : Gesammtschuld (Capital und Zinsen) abzüglich $ 2,159,315,326. 17 Cassenbestand Als eine Erscheinung von hoher nationalökonomischer Bedeu" tung verdient die außerordentliche Thätigkeit der weitverzweigten Gesellschaft oder vielmehr des Ordens der ,,Grangers" erwähnt zu werden, welcher sich in erster Linie die Hebung der Landwirthsehaft und die Förderung nationaler Interessen überhaupt zur Aufgabe macht. Die Grundsätze dieses Ordens, seine Organisation,

289 sein unverbrüchliches Zusammenhalten, die Beharrlickeit in Verfolgung seiner Ziele, seine bekannte Energie, seine Umsicht, die Strenge in Beobachtung seiner Vorschriften, sein Unternehmungsgeist, dieses Alles bürgt dafür, daß der Orden seine schöne Mission zu erfüllen wissen wird.

b . W e l t a u s s t e l l u n g i n P h i l a d e l p h i a i m J a h r 1876.

Von großer Wichtigkeit für die fernere Entwicklung von Handel und Industrie in den Vereinigten Staaten wird ohne Zweifel die projektirte internationale Ausstellung in Philadelphia, verbunden mit der Säkularfeier der Unabhängigkeitserklärung, im Jahr 1876 sein.

Bekanntlich hat Präsident Grant eine bezügliche Proklamation und der Staatssekretär Einladungsschreiben an sämmtliche Regierungen zur Betheiligung an diesem großartigen Unternehmen erlassen. Indessen läßt sich heute noch nichts Bestimmtes darüber sagen. Es scheint, als ob dem amerikanischen Volke die Idee noch etwas fremd wäre und ein derartiges Unternehmen von ihm als verfrüht angesehen würde.

Mit Ausnahme der allerdings sehr anerkennenswertheu Leistungen der Bevölkerung des Staates Pensylvanien hat sich für die Ausführung dieses großartigen Projektes noch wenig finanzielle Bethätigung gezeigt. Die damit betraute Kommission ist jedoch nicht müssig und es ist an dem Zustandekommen kaum mehr EU zweifeln, angenommen auch, Pensylvanien und seine Hauptstadt Philadelphia hätten die MitteJ. zur Bestreitung der daherigen Kosten allein zu bescha ffen.

Von den rührigen Pensylvaniern und Philadelphiern, diesen würdigen Nachkommen Penns, ist nicht zu erwarten, daß sie sich retrograd zeigen und sich Blößen geben werden. Und wenn sie auch gegenwärtig in ihren Anstrengungen von ihren amerikanischen Mitbürgern noch wenig unterstützt werden und das Unternehmen selbst von diesen dermalen noch etwas gleichgültig angesehen wird, so hindert sie das nicht, an dem einmal begonnenen AVerke rüstig fortzuarbeiten. Schließlich wird auch das gesammle amerikanische Volk nicht zurückbleiben, wo es gilt, vor der Welt Zcugniß zu geben von der Thatkraft, dem Erfindungsgeiste und den Portschritten der größten Republik. Es besitzt das Volk derselben in hohem Maaße die Eigenschaften und Bedingungen zur Lösung dieser Aufgabe, und es wird " bei diesem Wettkampfe ohne Zweifel noch rechtzeitig in die Schranken treten.

Das Areal zur Errichtung des Ausstellungspalastes und der übrigen nothwendigen Gebäulichkeiten ist bestimmt und befindet

290 sich in dem herrlichen Parke -- der Zierde Philadelphias -- iu schönster Lage. Die Zugänge sind schon allenthalben erweitert und durch eine große Prachtbrücke bereichert. Die Baupläne sind genehmigt und allem Anscheine nach werden die Bauten -- unvorhergesehene Hindernisse vorbehalten -- noch vor Ablauf des Jahres 1874 in Angriff genommen werden.

Rüste man sich daher auah in der Schweiz, auf daß sie vermöge ihrer wissenschaftlichen und industriellen Errungenschaften mit ihrer großen Rivalin würdig konkurriren und zeigen könne, was auch ein kleines Volk bei geringerm Umfange und ungünstigerer Beschaffenheit des Landes zu leisten vermag, wenn es die Segnungen der Freiheit genießt.

2. Das Geschäftsgebiet des schweizerischen Generalkonsulats.

a. M a r y l a n d ( B a l t i m o r e ) .

Im engern Kreise dieses Konsulats ist es der Staat Maryland, welcher sich von Jahr zu Jahr günstiger stellt, und es sind die Wunden, welcher der Bürgerkrieg geschlagen, größtentheils vernarbt. Wenn auch dessen Großstadt Baltimore gegenüber Washington in den letzten Jahren verhältnißmäßig zurückgeblieben ist, so scheint dennoch ihr Wohlstand nicht ungefördert geblieben zu sein.

Die Brutto-Einuahmen der Stadt Baltimore für das mit dem 31. Oktober 1873 endigende Jahr betragen $ 7,889,948. 16 Die Brutto-Ausgaben ,, 7,724,535. -- Baar-Ueberschuß auf 31. Oktober 1873 .

.

$

165,413. 16

Dieses Resultat ist jedoch nur als ein relativ richtiges zu betrachten, indem unter den Einnahmen und Ausgaben die Abtragung übernommener Verpflichtungen, Einlösung von Stadt-Obligationen und Verkauf von solchen figuriren.

Die fundirte und garantirte Schuld beüägt $ 29,103,925. 25 In diesem Total sind Anleihen von .

.

,, 11,172,566. 25 der Baltimore-Ohio-Eisenbahn, Wasser- und Park-Obligationen etc, begriffen, deren Zinsen regelmäßig entrichtet werden, so daß die Stadt thatsächlich Zinszahlung zu besorgen hat nur auf $ 17,931,359. --

291 Gegenüber dieser fundirten und garantirten Schuld besitzt jedoch die Stadt Baltimore folgende Obligationen und Sicherheiten: Antheil an der ,,Wasserleitungs-Anleihe" ( Wassermiethe deckt die Zinsen) .

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$ 5,000,000. -- ,, an der Park-Anleihe (*/5 der Brutto-Einnahmender Stadt-Eisenbahnen deckt die Zinsen) ,, 555,560. 55 Hypothek der Baltimore-Ohio-Eisenbahn .

,, 5,000,000. -- 82,500 Aktien ,, ,, ,, ,, .

,, 5,416,666. (56 Hypothek der Pittsburg-Connels-Eisenbahn .

,, 2.407,110. -- ,, ,, Western-Maryland-Eisenbahn ,, 2,375,000. -- ,, ,, Union-Eisenbahn ,, 117,000. -- Schuld der Western-Maryland-Eisenbahn .

,, 367,932. 57 Schuldforderung an die Bundesregierung .

., 13,500. -- Werth des Tilgungsfonds ,, 5.492,839. 20 350 Aktien der Reister-Towns-Macadam-Straße ,, 3,175. -- 025 ,, ,, New-York-Straße .

.

,, 3,125. -- 125 ,, ,, Havre de Grace-Straße . ·,, 2,400. -- $ 26,752,514. 98 Unter den verschiedenen Musterverwaltungen des Staates Maryland nimmt wohl das Zuchthaus als eine sich selbst erhaltende Anstalt den ersten Rang ein. Um das Loos der Gefangenen erträglicher zu machen, ist in jeder Hinsicht bestens gesorgt. Am Schluss des Jahres 1873 saßen laut Zählung 621 Personen, nämlich: 217 Weiße männlichen Geschlechts 6 ,, weiblichen ,, 359 Neger männlichen ,, 39 ., weiblichen ,, Beschäftigt waren kontraktmäßig : 177 Individuen mit Anfertigen von Schuhen 119 ,, ,, ,, ,, Fässern 37 ,, ,, ,, ,: Pferdegeschirren 30 ,, ,, ,, ,, Kleidungsstücken 130 ,, ,, Marmorsägen und -behauen.

In den nach den verschiedenen Staaten gemachten Abtheilungen arbeiteten: 31 in der Stahlflechterei 12 ,, ,, Schneiderei 4 ,, ,, Schusterei Keßlerwerkstätte Zimmermannswerkstätte Schmiede ., l ,, ,, Klempner

292 7 als Taglöhner 17 für den Dienst in den Schlafsäälen 23 in den Vorrathsmagazinen 4 als Krankenwärter 10 als Nätherinnen, 6 als Büglerinnen, 6 im Wagenhofe 5 waren irrsinnig und 10 sonst krank.

Der Governor empfiehlt für Zuchthaussträflinge, deren Betragen zu keinen Klagen Anlaß gibt, einen angemessenen Nachlaß de?

Strafzeit, was durch ein Gesetz des Nähern bestimmt ist.

b. C o l u m b i a (W a s h i n g t o n).

In der Stadt Washington sind, -- wenigstens in baulicher Beziehung -- große Veränderungen vorgegangen; der an die Stelle des Herrn Cooke getretene Governor Alex. R. Shepherd, überzeugt von der Notwendigkeit, zur Hebung der Bundeshauptstadt die größten Anstrengungen zu machen, wenn sie nicht unvermeidlich beim ganzen Volke in Mißkredit kommen soll, hat sich deren Verschönerung; zum Ziel gesetzt. Er begann mit der Umgestaltung der Verkehrswege, und seiner Thätigkeit und Fachkenntniß verdanken wir Straßen, wie sie kaum in einer andern Stadt schöner gefunden werden. Die in dem letztjährigen Bericht des GénéralConsulats erwähnten übrigen Arbeiten und Bauten sind theils in Angriff genommen, theils schon vollendet. So hat Washington neulich ein ganz anderes Aussehen gewonnen und, obwohl weder Handels- noch Fabrikstadt, in einem Zeiträume von wenigen Jahren einen solchen Aufschwung genommen, daß man davon in der alten Welt kaum einen annähernd richtigen Begriff hat.

Mit Recht sind die Bürger stolz auf diese schönen, in so kurzer Zeit erzielten Resultate. Fremde sprechen ebenfalls ihre Anerkennung und Verwunderung aus. Manches bleibt zwar noch zu thun übrig, allein es ist bereits Erstaunliches geleistet worden; wo noch vor 4--5 Jahren schmutzige Gassen zwischen zwei Reihen von Barraken hindurch bergauf und bergab führten, ziehen sich nun breite saubere Straßen mit schönen Trottoirs hin, eingefaßt von herrlichen Gebäuden. Während die bedeutendsten Städte Europas, als sie schon vollendet und in höchster Blüthe dastanden, zu Residenzstädten gewählt wurden, war dagegen Washington schon bei seinem Entstehen zum Bundessitz auserkoren. Um nun der amerikanischen Bundeshauptstadt in einem ungleich kürzern Zeitraum ein Aussehen zu verleihen, daß sie den Vergleich mit den Regierungssitzen der alten Welt aushalten kann, sind immerhin nicht nur von Seite der Bürger, sondern namentlich auch von Seite der Bundes - Regierung noch große Opfer erforderlich, wobei natürlich die Last nach keiner

293 Seite hin eine drückende werden sollte. Da nun die Vertheilung der Steuerlast zwischen der Bundesregierung und den Stadtbehörden durch kein besonderes Gesetz oder Uebereinkommen geregelt ist, so haben die Bürger und die Municipalität gegenüber dem Bund finanziell etwas unverhältnißmäßig herhalten müssen. Die Folge davon ist die bedeutende Zunahme der Schuld der Stadt Washington, resp. des Distrikts Columbia, während der letzten Jahre.

Der Ausweis am Schlüsse des Jahres ist folgender: Totalbetrag der Schätzung des Mobiliars .

$ 96,443,072. -- Dagegen Total der fundirten Schuld .

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$ 9,902,251. 18 Total der garantirten Schuld (größtentheils unverzinslich) ,, 11,013,656. 8!)

zusammen $ 20,915,908. 07 Unter obigem Betrag der fundirten Schuld befindet sich auch die vom Congreß bewilligte sogenannte 4 Millionen- (6 %) Anleihe, die in Frankfurt negozirt wurde, und deren Obligationen auch vielfach in der Schweiz, vorzugsweise in Basel, angebracht sind. Die Solidität dieser Obligationen ist von Leuten, die darüber nicht genugsam unterrichtet sind, schon vielfach angefochtgn worden. Es ist aber die Ueberzeugung des Unterzeichneten, daß in Amerika schwerlich eine bessere Obligation zu finden ist und es wäre jedenfalls unklug, dieselben voreilig und mit Verlust zu veräußern.

3. Agricultur-, Handels- und indusrielle Verhältnisse überhaupt.

A. E r z e u g n i s s e der Landwirthschaft und I n d u s t r i e .

I. L a n d w i r t h s c h a f t.

a. G e t r e i d e b a u .

In Folge anhaltender Trockenheit ist die Waizen-, Welschkornund Kartoffelernte gegenüber dem Jahr 1873 weniger reichlich ausgefallen in den Staaten Illinois, Jowa. Kansas, Minnesola, Missouri, Ohio, Wisconsin und Tennessee; im letztem Staat; allein betrug sie ca. 240 Millionen Bushel weniger als im Vorjahr.

Die Total-Ernte an Waizen im Jahr 1873 wird auf 250 Millionen Bushel vorangeschlagt, wovon circa 200 Millionen für den eigenen Gebrauch und zum Ansäen abgehen; es bleiben demnach zur Ausfuhr noch 50 Millionen übrig, wovon, wie beeauptet wird, in dem Zeitraum vom 1. September bis zum 20. Dezember 1873

294

allein 32,503,309 Bushel verschifft wurden, daher bloß noch 17,596,691 Bushel für diesen, Zweck zur Verfügung sind.

Diesem ungewöhnlich starken Absatz nach Außen ist es auch wesentlich zu verdanken, daß die um diese Zeit eingetretene FinanzCrisis nicht noch größere Dimensionen angenommen hat.

Unter den verschiedenen Arten von Waizen, welche sich am besten · zum Anbau eignen, wird vorzüglich der Odessa- und der Tappahannock-Waizen genannt; von diesen beiden Sorten wurde eia durchschnittlicher Mehrertrag von 4 Bushai per Acre erzielt.

Wenn nun die Angabe richtig ist. daß in den Vereinigten Städten 20 Millionen Acre Landes mit Waizen bepflanzt werden, so ergäbe sich, zu 4 Bushel per Acre berechnet, von diesen zwei Waizensorten ein jahrlicher Mehr-Ertrag von 80,000,000 Bushel.

Gleich verhalt es sich mit dem ,,Excelsior-Hafer", welcher vor 4 Jahren durch das Bundes-Agricultur-Departement ausgetheilt, und von welchem bei einem Mehrgewicht von 15 % ebenfalls durchschnittlich 4 Bushel per Acre mehr geerntet wurden als von den gewöhnlichen Sorten. Es wird angenommen, daß circa 10 Millionen Acre Landes zum Anbau yon Hafer benutzt werden, und wenn also diese ausschließlich mit Excelsior-Hafer bepflanzt würden, so müßten dieselben ebenfalls 40 Millionen Bushel mehr abwerfen.

"Pur unsere -schweizerische Landwirthschaft, die ja lange nicht so viel produzirt, um dem "eigenen Bedarf zu genügen, sind diese Faktoren -gewiß > höchst bemerkenswert ; es sind Winke, welche von den schweizerischen Landwirthen beherzigt werden und sie anspornen sollten, immer mehr darauf .bedacht zu sein, ihr weniger kulturfälliges Land wenigstens mit, Getreidesorten zu bepflanzen, welche erfahrungsgemäß bei gleichem Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand größere ,Erträge liefern, b. K a r t o f f e l - B a u .

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Es wird behauptet, daß auch
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c. B a u m w o 11 c u - C u H tir.

Die Ernte - Ergebnisse gestalten sich gegenüber dem Vorjahr folgendermaßen : 1872.

1873.

Ballen 3,500,000 4,100,000

d. T a b a k - B a u .

1872.

1873.

Pfund 342,304,000 370,000,000 In Maryland betrug im Jahr 1873 die Tabak-Produktion ungefähr 20,000,000 Pfund; Virginien 50,000,000 Ptund. Delaware ·dagegen baut so wenig, daß der Ertrag nicht als der Aufzeichnung werth erachtet wurde.

c. Z u c k e r - P l an tage n.

Im Jahre 1872 betrug die Ernte in Zucker 108,520 Pfund.

Diejenige von 1873 ist nicht ausgemittelt.

II. S e n n er ei en. (Mil eh w i r t hschaff.)

Für Hebung dieses Zweiges der Landwirtschaft ist in den letzten Jahren in Amerika außerordentlich viel geleistet worden.

Sennereien mit musterhafter Einrichtung sind .schon gegenwärtig in sehr großer Zahl vorhanden. Bereits im Jahr 1871 waren es 1300, wovon auf den Staat New-York allein 946 kamen. Der Gesammtwerth der Butter- und Käse-Fabrikation in den Vereinigten Staaten ist enorm.

Einen annähernden Begriff, welche Dimensionen der Handel namentlich in diesen beiden Artikeln angenommen, wird man aus nachfolgender Zusammenstellung des letzt jährigen Absatzes der hauptsächlichsten Lebensmittel etc. (alles einheimisches Produkt) in NewYork erlangen.

Butter 30 Millionen Dollars.

Käse 15 Waizen 24 .'.

^ Mehl 26 .'.

,,' Welschkorn 20 ,, r Fleisch 12 Vi Petroleum 10 ..

,.

1 Von Butter geht ungefähr /20 und von den hier fabricirten Käsen die Hälfte nach Außen.

Bundesblatt. Jahre. XXVI. Bd. III.

20

290

I n derStadt N e w Yorkktreibenn130 Geschäftsfirmen sichts der Wichtigkeit der daherigen Interessen, einei eigene ButterunKäsebörsesorganisirt,t, welche schon vor sechs Monaten ihre Operationen begonnen, d i e Unzweifelhaft aul d e n Handel B. H a n d e L

l

i

* 1. Erzeugnisse des Bergbaus.

, ö I ,, \ & -> , DerHandel mit Erzeugnissen des Bergbaus d.h. sowohl mit rohem als mit verarbeitetem Material hat sich, wieaus nachstehender, freilich etwas)unvollständigerr Tabelle zu ersehe» i s t - - d a s & Eisen ausgenommen -- durch die Finanz - Crisis nicht ungunstig gestaltet Ausbeutung 1) von Steinkohlen in den Staaten Virginien Maryland und Pennsylvanien: 1871.

1072. ' 1873.

i Zentner 832,951,130 ,940,483,341 988,326,83434 2) von Eisen:

Zentner

> »

61,719,548,

Vpn ungefähr 650, Hochhofen, welche, in diesen Staaten existiren, sollen am Schlüsse des Jahres bloss 64 % in Thätigkeit gewesen sein. Die Ursache des Stillstandes eines bedentenden Theils derselben liegt in der Einstellung der Auftrage von Seite der Eisenbahngesellschaften 5 die Arbeits-Einstellung . in den Schienenfabrikenwau noch Viel bedeutender und man 4 ist zur Annahme berechtigt, daß durch diese so beträchtliche Reduktion der Arbeiten den beiden wichtigsten Branchen der Eisenproduktion mindestens 30,000 Arbeiter verdienstlos ge>worden,>nichtinbegriffen diejenigen welche in den Minen , arbeiteten, von denen ei» großer Theil ebenfallsüberflüssigg wurde. - , u , > >, 4 s t im n 3>Von,Kupferf(ami Superior-See) ; i t t * «,', > J 1871.

) 1872.

1873.

Zentner 353,562 333,653 410,036 4) Von Zink --fH -- 138,356*-) 5) Von Petroleum: täglich circa 30,000 Faß.

6) ., Edel-Metallen in dem Gebiete 4e* Union, westlich vom Mississippi-Strom: *

,

IM ,

187,1,

1872,,

-

1873.

§ 58,284,030 $ 62,236,914.r §$ 72,258,693 *) Der Consum überstieg das ausgebeutete Quantum um 55,550 Zentner.

297

Im Staate Nevada allein betrug im verflossenen Jahre die Ausbeute um $ 9,705,696. - oder Fr. 44,140,916. 80 Rp. mehr als im Vorhergehenden.

A

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2. F i s o h e r e i e n.

i Die Fischereien in Alaska bilden eine bedeutende Einnahmequelle für die Bundeskasse; ebenso wichtig sind für dieselbe der Robbenfang und der Pelzhandel. Es werden alljährlich ca. 100,000 Felle dieser Thiere nach New-York geliefert; jedes Stuck ist mit einer Steuer von $ 3 belegt; an Pachtzins für die Robben-Inseln werden $ 55,000 per Jahr bezahlt, und dennoch soll sich, w ie versichert wird, immerein schöner Netto - Ueberschuß dir die Pachter zeigen, was für die Rentabilität dieser beide« Geschäftszweige zeugt.

C. I n d u s t r i e .

?

Die Kahlen Verhältnisse der Wein-, Bier- und Spirituosen-Produktion und von deren Consum sind ebenfalls sehr bedeutend.

Während des am 80. Juni beendigtenFiscaljahres wurden in den Vereinigten Staaten produzirt: 1} Wein nach gemachter Schätzung 5 Millionen Gallonen.

2) Mal/haltige oder gegohrene Getränke 8,910,823Faß.

3) Von Fruchten destillirte Spirituosen 2,914,800 Gallonen.

4) Spirituosen, (vus verschiedenen Stoffe» fabrizirt, 68,236,567 Gallonen, .

( Im Kreise des General-Consulats, speziell inderw Sadtdi Baltimore,

isebenfallsls eiAufschwungig gewisseIndust EH bestehenämlich iniBaltimorerf unteAnderm:u: ' 1 2 Piano-Fabriken mit 400 Arbeitern aus diesen Etablissements gehen jährlich 2000 Stück Toninstrumirte hervor, «eiche einen Werth von § 1,300,000 repräsentiren. ' 32 Kleiderfabriken ·. darin sind beschäftigt 500Zuschneiderrundl J 5,000 Arbeiter; Capital§S 15.000,000.

30 Gießereien,zusammenu60000 Arbeiterbeschäftigend..

50Emmach--Geschäfte m i t 5000Angestellten;; in BushelAusternn verpackt.

t 7 ,, t 15 Möbel-Fabriken mit zusammen $ 3,000,000 Betriebskapital.

VerschiedenKutschen-Fabrikenri mit circa § 3,000,000 Betriebskapital.

'' ' Verschiedene Ziegeleien, in welchen, 2500 Arbeiter beschäftigt sind.

298 Die Schuh-Fabrikation ist sehr bedeutend: der jahrliche Absatz dieses Fabrikates* erreicht die Summe von § 15,000,000. " In Whisky wurden 5,886,650 Gallonen für § 11,770,300 verkauft.

Im Handel mit verschiedenen andern Erzeugnissen in dieser Stadt ist außerdem ein Geldverkehr von mindestens $ 15,000,000 zu notiren.

i] Noch ist anzuführen, daß im Jahr 1873 im Hafen von Baltimore 1005 Schiffe v o n verschiedener Große u n d 7 5 5 938 Schiffe, « \

' 4. Gesammt-Ein- und Ausfuhr, 9

\

Der Gesammtwerth der in den Vereinigten Staaten Import irten Waaren betrug 1872 .

.

. i .

.

§ 677,146,703 1873 .

.

.

.

. . ,, 624,997,487 Der Gesammtwerth der Ausfuhr von Produkten aus den Vereinigte», Staaten belief sieh im Jahr 1872 auf $ 597,194,010 ,, ,, 187* ,, .,, 677,323,921

299

Die Zusammensetzung dieser Gesammtziffern für 1873 ergibt sich ans folgender Tabelle: Artikel.

Ausfuhr.

Einfuhr.

1. Edle Metalle, (lold, gemünztes ,, Barren .

.

.

Sii bei-, Münzen und Barren

S 22,189,982 .. 2,252,3(51 ,, 8,903^752 :,' 32,52 1,1 53

$19,097,301 .

,,, 1,4291953

' ·.· _ <:'.:·?' JÌP \'

2. Industrie!

Bijouterie .

.

.

.

.

Bücher, Mappen, Stiche Cigarren .

, Edelsteine .

.

.

.

.

Bahnschieiieu von Eisen und Stahl .

. -.

Dampfmaschinen und MaschiiienBestaudt heile, Handschuhe von Leder Holz, rohes u. verarbeitetes (jMöbel) Instrumente, mathematische Mähmaschinen, Pflüge und sonstige.

lantlwirthschaftliche Geräthe .Messingfahrikate .

.

.

.

Nähmaschinen .

.

.

.

Sk'.btueh (EtamhO Stroh- und andere Geflechte (Hüte) Uhren .

.

.

.

.

Uhrcnbestandthcile Wanduhren .

.

.

.

Eisenbahn-Waggons Transport

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938,757 '.( 2,ült),:J54 '.n 3,201,087 ,. 2,439.252 fl

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3. Lebende Thiere.

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fcferde, Esel, Sfehafc etc.

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96,469 4,357,908 _, 61,505 ., '

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Transpoit

,, 1,876,691 ,, ' 179,491 ,, 20,437,780 ,, 2,870,726 8,913,466 M ., 79,219,472 ,, 15,372,973

304,044 392,593 i » ·n 11,911,^41 ., ] 24,894 19,877,549 fl 79,793 ,, ' 15,616 ,/ 1,282,969 ., 101,361,577 .', 44,899 ,, 1,066,251 ,, 691,959

$281,697,976 $ 310,887,505 ^

*) Die mit Sternchen versehenen Artikel sind 1873 zollfrei geworden.

301 , Artikel.

$

1

_ Einfuhr.

_

, ; » '>.'^'

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,,

., ,

Transport i

;

Ausfuhr.

S 2«^8?,9-^ J3JO,g87,505

!

S. Sonstige Handelsartikel.i Baumwolle, roHfe' ' 'V 1 " .

Baumwollgewelie, ungefärbt v ,, gefärbt .

Baumwollfabrikate verschiedener Art .

. 1.

Borsten , .

.

. i Chemikalien (Droguen) Flachs, roher lind verarbeiteter .

Hanf, ,, ,, n ' · Häute und1 Pelze Leder .

.

.

.

Oel (Steinol, nßgeläutertes) v ,, geläutertes, Breijnol Rinde (officinal^) ,, (Grerberrinde) , ,. , . ' .

,, (Korkrinde) .

. ' .

Seide, rohe i .

.

.E ^ fabricirtq, , , · · Tabak-Blätter : , ", .

.

Wollev ,,rohe, Ziegenhaare u. s. w.

,, Tücher, Cashimir etc. t -, Kleiderètoffe, vertchie4enc ·%Yvllenfabrikate, vej-schiedene,

?

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,, ., ,, ., .'.

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yo4,ioî) -., 201,738,746 13,693,950 ,. 1,535,577 4,710,433 .', 596,683 tS*r Sré i''( 'ÌJ ^ 23^953,086 ,t , 7/)7,988 686,035 10,080,850 .. ;),0l)2,926 19,480,395 3,240,452 fl 751,182 19,568,932 .. 7,196,001 6,435,236 T 4,392,108 104,259 ,; 2,«65,171 *j ·,, 41,357,686 1,194,524 ' 180,811 645,718 ,.4^7,^43 i ?

24,252,423 i -· Î 5,100,544 ,, 31,950,644 13,189,479 i, - 59,10ß 15,094,953 19,078,238 1 5,1 01,91 8 · ·;

Sämmtliche übrige Einfuhr

S 482,607,56,4 >$ 626,901,325 ,, 142,319,923 .. 50,622,637

Total

$ 624,987,487 $ 67^,523,962

.

«

;

Die oben abgeführten Zahlen der Gesammt-Einfuhr sind dem Berichte des statistischen Bureaus entnommen. Die amerikanische

302 Seiden-Association macht folgende Zusammenstellung der allein im Hafen vonNew-«York importirtenSeidenfabrikatee :

Seiden-Handel.

Artikel.

Gegenüber 1872

Einfuhr.

Zunahme. | Abnahme.

Seidenstoffe , Verschiedene Satin Crèpe .

.

/ Seiden-Fouîavds Seiden-Plüsch / .

Beiden-Sanimot ^ Seideiìbìtnder

$1,315,451 $ 9,764,650 ., 128,879 ., 205,524 ., 577,575 $ 117,848

561

.; 2-21,421 *> 888}143 ^ 4,740,040 SeideBfc.pvTffcen .

fl 1,060,072 tóeidcii*Br0deritìn i 2,644 ShawK .

5,345 Ä Seiden-Handsf'hnhe .

., 40,396 Seiden-Cravatten ,, 115,663 SeklefrSçhaupÉfetahp» -- - . ·^ - 25,862 Seiden- Westen 53,451 fl Strumpfe, seidene ^ .

,, 42,323 Nahseide1 .

.

*' ,, 31,611 Garnituren , Eiiifafli>3nder,_ - ' seidene ' .

,, 1,033J906 i Wollenhalt^oe >3eid!enfab,ri- e 1 ^ i cate i.

· S· ,," l 599,967 ' BaumwojlenìiàHige l Seidenfa,bricatE .

f , _<,_ · f 4,064,0-77 i Leinenhaltige Seiaenfabri-

cüte » | .

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« :,, · i

9

; Total

«

I

6,Mi

,,

88,064 624,447 ., 3,506,909 v 257,780 fl

,,

1,659

,,

23,0o9

,,

4,600

,,

7,487

\

i j

,,

3,891

,,

58,079

,,

13,190

w

,,

19,419 10,718

fl

107,209

,, 2,189,215 ,,

68

5215

, , ^\, ,

$ 24,379,342 S 152,558 $8,451,526

(Der Exyort für da^ Jahr 1873 wird geschätzt auf $ 1,038S140.)

303

Aus der Gesammt-Tabelle ergibt sich eine wesentliche vermehrter Lieferung vonBrodstoffenn nach Europa, welche in Amerika im Ueberfluß vorhandenwaren,, sowie, auch vonetwas' größerer Produktion auf dem. Gebiete der Industrie, gegenüber frühern""Jähren. Die. Inporteurs hatten ausden"im Jahree18722 gemachten Erfahrungen die Lehre gezogen, daß die; Ueberfüllung; des Marktes sich an ihnen selbst, am schwersten räche, und diese Lektion ließ 1873 zu einem derartigen maßlosen Vorgehendenç Muth bei ihnen nicht mehr aufkommen. -- Dieß, in Verbindung mit dea massenhaften Geldsendungen aus Europa,hatt te dennauchi zur Folge,dassß diHandels-Bilanzux für das Kalenderjah1873!eineni| so ansehnlichen S a l d z u / u Gunsten der Vereinigten Staatezeigt,ti daß ein solches Resultat seit 25 Jahren nicht erzielt worden.

> -. " · · i In Baltimore war die Zufuhr von Mais und Hafer dieses Jahr geringer,, was zum Theil der anhaltenden Dürr« und zum Theil den. Wirkungen der Finanzkrisis zuzuschreiben ist; in Waizen und Mehl dagegen wird eine erhebliche Vermehrung der Zufuhr constutirt.

was hinwieder von den verhältnißmäßig günstigern Ernten im Westen herrührt;. Das Nähere ergibt sich in beiden Richtungen aus folgender Zusammenstellung: '. 1872.'

Anfuhr.

Mehl (Fässer) . .

Waizen (Scheffel).

Mais i ..

Hafer, ;,, Roggen

;-,,

1873.

Xufuhr.

Zunahme. Abnahme-

1,134,221

1.312,<>12 1 78,391

2,456,100

2,810,917 354,81 7 ...

8,830.449

--: 715,010

1.S55.072 Ì00.519

704,089

9,045,4(55 1. «59,101 · -99,988-

581

Der Total-Werth des Exporta von Baltimore belief sich für das Jahr 1873 auf $ 22.554,794. Ans nachstehender Uebersicht sind die. Hauptartikel, .sowie die Zu- und Abnahme der Ein- und Ausfuhr dieser Stadt zu erkennen.

304

Einfuhr.

« Artikel.

Apfe^inep, (Kisten) ,, » .

Kaffep (Sacke) Citronea (Kisten) .

, Bici (Bliebe) .

.

.

k Eisenstticke (Tonnen) Eisu«, f'nf Eisenbahnen (Tonnati) Eisenbahnschienen .

,c Ei3B^ba,rren .

. j.

FejgTO '{Kisten) .

., .

,, (Trommeln) .

Cocus-Nusse (Stuck) Melasse (Stuckfasser) ·n ,o
.

.

.

Rosinen (Kibten) .

.

, Salz
. , .

n Jtâeliepfel) Weißblech (Kisten) Zucker (Fasser) ,, (Stuckfasser) ,.

(Pipen) ' .

,, , i (Kibten) .

.· ,, (Säokc> .

.' .

Haute voi^ Bueflos-Ajfres 1 ,, ^ andern Landern <)

,,

Biod (Fasser) Butter (Zentner) Käse ( ,, ) Korn (Scheffel) Mehl, Wai/en (Fassei-) .

,, Mais ( ,, ) .

Pockelfleisch ( fl ) Schmalz (Zentner) .

Speckseiten (Zentner) Schweinefleisch (Fasser) .

1872.

50,529 372,890 21,732 19,116 5,418 -- 103,003 11,940 194 1,900 1,250,000 21,359 <)r

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V )

W**?*

1,107 1,423 28,963 91,229 1$7,529 248,693 190,511 8,926 109,656 4,027 83,937 33,t)00 5.&7S 19,940

1873.

54,449 384,730 20,281 19,855 2,181 346 49,602 9,509 1G7 400 1,129,000 29,501 '» 't> , MI 63 1,931 17,529 22,781 45r734 , 376,590 139,186 184,820 8,993 124,743 3,231 64,196 27,753 2,703 16,899

Ausfuhr.

,

19,719 1,004 754 5,133,480 330,371 65,807 568 117,458 3,910 12,352

15,632 396 1,810 6,103,110 358,746 63,666 1,302 128,287 3,957 31,856

305

Artikel.

Waisen (Scheffel)

.

1872.

74,976

Baumwolle (Ballen) .

,.

Faßböden und Deckel .

'.

Faßdauben .

.

.

Kohlen" Donnen) .

Hol» (Kubikfuß) . " .

.

Petroleum (Gallonen) .

.

Rinde, Quercitron (Säcke) - .

Tabak (Stückfässer) .

.

Tabaksteugel (Fässer) -. » .

Talg-(Fässer) .

. . .

Talglichter (Fässer) .

.

16.084 291,119 832,000 55,533 3,538,000 1,059,167 44,848 48,778 4,559 1,130 3,146

.

.

1873.

158,098 32,315 500,085 ' 933,256 69,060 14,894,000 3,472, U S 23,770 ' 66,697 ' ' 2,410 ' '2,909 <' 2,369

.

Einfuhr aus der Schweiz und Ausfuhr nach derselben.

Die Einfuhr in Baltimore von Waaren schweizerischen Ursprungs konnte nicht ermittelt werden, ist jedoch nach gemachten Nachforschungen unbedeutend, indem dieselben fast ohne Ausnahme ihren Weg über New-York nehmen. Immerhin hat die DampferLinie Baltimore-Bremen zur Anbahnung des direkten Verkehrs schon Violes gethan.

Bedeutender muß jedenfalls die Ausfuhr von Baltimore nach der Schweiz sein, namentlich in Baumwolle und Tabak; zuverläßige Erhebungen konnten indessen bis dato ebenfalls nicht gemacht werden, indem für die ausgehenden Waareu weder ein Consulats-Visum erforderlich ist, noch dieselben, überhaupt einer genauen Contrôle unterworfen sind: um so strenger wird dieselbe durch die nordamerikanischen Consulate in der Schweiz und durch diehiesigen Zollamts-Büreaux über schweizerische Fabricate geführt, wofür der große Zoll bürgt, mit welchem dieselben belegt sind.

306

Einfuhr von der Schweiz nach den Ver. Staaten.

1872.

1873.

1 -Dollars.

ÖoHars.1 Baumwoll- u. Wollgewebe 2,648,275 2,934,827 Broderien Il,4d7,170 10.863,312 Käse 2.229,213 2,068,001 Leder .

,,,446,878 426,409 Musikdobcn .

441,848 433,571 40,760,938 27,060,920 Seidt'mvaarea Stroh- und Haärgefleehte 1,324,733 2,209,658 ' Uhren- ^und Uhrenbeständiheile 18,312,516 13,054,138 Verschiedenes î;879,57l 1,350,907

Zunahme. Abnahme.

Dollars.

286,552 -- -- -- -- __ 884,904 -- --

Dollars^ -- 573,858 161,211 20,419 8,277 13.700,017

-- 5,258,378 528,664

79.481,162 60,401,75)3 1,171,456 20,250,824

Durchfuhr von und nach der Schweiz.

Es ist bekannt, daß schweizerische Waaren, bestimmt für die Westküste Nordamerikas, die Inseln des Stillen Meeres, Japan und zum Theil auch China, sowie auch anderseits die für die Schweiz bestimmten Produkte dieser Länder vorzüglich mit der Pacificbahn befördert werden. Ueber den Umfang dieses Transites fehlen jedoch gegenwärtig Hoch zuverläßige Daten.

(Schluß folgt.)

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht der schweizerischen Generalkonsuls in Washington (Hrn. John Hitz von Davos und Klosters, Graubünden) über das Jahr 1873. (Datirt 24. Juli, eingegangen am 11. August 1874.)

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Bundesblatt

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1874

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47

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

31.10.1874

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286-306

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