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Bemerkungen.

Die M a u l - nnd K l a u e n s e u c h e hat in der zweiten Hälfte des Weinmonats leider wieder bedeutende Fortschritte gemacht und ist namentlich in einigen bis jezt seuchefreien Kantonen neu aufgetreten. Mit der Zunahme infizirter Ställe geht die Abnahme der infizirten Weiden Hand in Hand. Die Einschleppung der Krankheit in dem Kanton Z ü r i c h fand größtentheils durch Vieheinfuhr aus Tirol statt, und es hat die Seuche seitdem durch die Sorglosigkeit der Viehbesizer selbst die gegenwärtige Ausdehnung in diesem Kanton gewonnen. Neue Ausbrüche haben ferner stattgefunden in dem Kanton Bern in 279 Ställen und auf 9 Weiden, wogegen die Seuche in 74 Ställen und auf 29 Weiden zurükgetreten ist. Der gegenwärtige Seuchestand beträgt nunmehr 376 Ställe und 19 Weiden, welche sich auf die einzelnen Kantonstheile folgendermaßen vertheilen: Oberland 41 Ställe, 9 Weiden; Emm e n t h a l 26 Ställe, 4 Weiden; M i t t e l l a n d 48 Ställe; O b e r aargau 8 Ställe; Seeland 2 Ställe; J u r a 251 Ställe, 6 Weiden.

In eben so ungewohnter Weise tritt die Seuche auf in den Kantonen P r e i b u r g , St. G a l l e n , A a r g a u , W a a d t , N e u e n b u r g und G e n f , während sie in G r a u b ü n d e n allmälig verschwindet.

In Betreff der Lungenseuche im Wallis sind die umfassendsten Maßregeln gegen die weitere Ausbreitung der Krankheit angeordnet worden. Das der Anstekung verdächtige Vieh in den Gemeinden V ex und A g e t t e s , im Ganzen 34 Stüke, wurde gekeult, davon 21 als krank erkannt, während 35 noch gesund waren. Ueber die ganze betreffende Gegend ist strenger Bann verhängt und alles Vieh links der Rhone von den Viehmärkten in Sitten ausgeschlossen. Es darf indessen nicht verkannt werden, daß die dortige Bevölkerung von dieser Maßnahme um so härter betroffen wird, da nebst der Krankheit ein großer Futtermangel sich fühlbar macht.

Laut amtlichem Ausweis über den Stund der li i n d e r p e s t in Oesterreich erscheinen nachbenannte Länder von der Seuche infizirt : Bukowina, Galizien, Krain und Dalmatien. In den Ländern der u n g a r i s c h e n K r o n e herrscht die Seuche noch fort in Ungarn, Kroatien und in der kroatisch-slavonischen Militärgrenze.

B e r n , den 5. November 1874.

Eidg. Departement des Innern.

Bundesblatt. Jahrg. XXVI. Bd. III.

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1874

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07.11.1874

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383-383

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