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Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 12. Oktober 1874.)

In Vollziehung des Bundesgesezes über Verpfändung und Zwangsliquidation der Eisenbahnen hat der Bundesrath an sämmtliche schweizerische Eisenbahngesellschaften das nachstehende Kreisschreiben erlassen.

,,Hochgeehrte Herren!

,,Unter Bezugnahme auf Art. 5, Absaz l des in Kraft getretenen Bundesgesezes vom 24. Juni 1874, betreffend die Verpfändung und Zwangsliquidation der Eisenbahnen, und auf Art. 22 unserer Verordnung vom 17. September 1874, betreffend Einrichtung und Führung des Pfandbuches über die Verpfändung von Eisenbahnen, welche Verordnung Ihnen von unserem Eisenbahnund Handelsdepartement dieser Tage besonders zugestellt wird, laden wir Sie ein, unserem eben genannten Departement spätestens bis zum 20. November des laufenden Jahres genau anzugeben, ob und welche Pfandrechte auf Ihren Linien haften, zu wessen Gunsten, für welche ursprüngliche und welche gegenwärtige Forderung (Datum und Größe), wie die Forderung verzinslich und rükzahlbar sei, in was für Titel sie zerfalle, welches Datum und welche Nummern die noch in Kraft bestehenden Titel tragen, welcher Rang jedem Pfandrecht zugetheilt oder zugesichert sei, wie sich die zu Pfand eingesezte Linie bezeichne und wie lang sie sei, ob bezüglich der Pertinenzen besondere Verhältnisse bestehen u. s. w.

,,Wollen Sie ein (annullirtes oder abschriftliches) Exemplar eines Pfandtitels von jeder Emission beilegen und mittheilen, wo das Pfandrecht eingetragen sei.

,,Mit Rüksicht auf Art. 7 des vorerwähnten Gesezes und Art. 8 der Vorordnung müssen wir Sie auch um analoge Angaben bezüglich derjenigen Anleihen ersuchen, bei welchen Sie die Zusicherung ertheilt haben, daß Sie keine gleichen oder besser berechtigten Titel ausgeben wollen."

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Nachdem die 90tägige Frist zur Einsprache gegen das Bundesgesez über die Verpfändung und Zwangsliquidation der Eisenbahnen mit dem 9. dieses Monats verstrichen ist, so wurde folgende -Vollziehungsformel beschlossen : Der schweizerische Bundesrath b e s c h l i e ß t : Vorstehendes, unterm 11. Heumonat 1874 öffentlich bekannt gemachtes Bundesgesez vom 24. Brachmonat gì. J.*} wird, nachdem die im Artikel 89 der Bundesverfassung eingeräumte Frist unbenuzt verstrichen ist, hiemit als in Kraft getreten und mit dem 10. Weinnionat 1874 vollziehbar erklärt.

Der Bundesrath hat, in Abänderung seines Beschlusses vom 22. Juni d. J. (siehe Seite 238 hievor), beschlossen, es solle die neue Nebenzollstätte an der Salvansstraßc in F i n s h a u t s statt in Châtelard errichtet werden.

(Vom 14. Oktober 1874.)

Der Bundesrath ernannte zum Schweiz. Generalkonsul in Batavia Hrn. Ed. E r b , von St. Gallen, seit dem Monat März d. J. provisorischer Konsulatsverweser in Batavia.

Der Bundesrath hat das Schweiz. Konsulat in Sevilla (Spanien) aufgehoben.

Herr Dr. Alfred K a p p e i e r , von Zürich, seit dem 28. November 1873 eidg. Handelssekretär, hat aus Familienrüksichten die Entlassung von seiner Stelle nachgesucht. Diese Entlassung ertheilte ihm der Bundesrath, unter Verdankung der geleisteten Dienste, auf Ende des laufenden Jahres.

*) Siehe Seite 449 Mevor.

127 Von der schweizerischen Schüzengesellschaft in klonte videa in Kenntniß gesezt, daß daselbst vom 31. Januar bis 3. Februar 1875 ein Prämienschießen stattfinden werde, beschloß der Bundesrath, es sei für das gedachte Prämienschießen l Repetirstuzer nebst 1000 Patronen als diesseitige Ehrengabe zu verabfolgen.

(Vom 16. Oktober 1874.)

Der Bundesrath hat die Errichtung eines öffentlichen Telegraphenbüreau auf der Eisenbahnstation S c h w e r z e n b a c h beschlossen, auch das Post- und Telegraphendepartement ermächtigt, mit der Regierung des Kantons Graubünden einen Vertrag über Errichtung eines eidg. Telegraphenbüreau in Sil s - D o m l e s c h g abzuschließen.

Vom Bundesrathe sind gewählt worden : (am 12. Oktober 1874) als Civil-Zolleinnehmer in Finshauts: Hr. François Emanuel Lugon, von und in Finshauts (Wallis); in La Forclaz : Joseph Gay, von Finshauts, in La Forclaz (Wallis); (am 14. Oktober 1874) als Posthalterin in Sonceboz : Frau Nanette S t r e i t , von Zimmerwald, in Sonceboz (Bern); ,, Posthalter in Weggis: Hr. Johann S c h r i b e r , Baker, von und in Weggis (Luzern): Postkommis in Baden : ,, Gottlieb M a u r e r , Postaspirant, von Attelwyl (Aargau), in Baden.

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