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Schweizerisches Bundesblatt

37. Jahrgang. II.

Nr. 17.

18. April 1885.

Jahresabonnement (portofrei in der Ranzen Schweiz): 4 Franken.

Einrückungsgebühr per Zeile 15 Bp. -- Inserate sind franko an die Expedition einzusenden.

Druck und Expedition der Stämpflischen Buchdruckerei in Bern.

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Bericht des

Bundesrathes an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1884.

IV. Geschäftskreis des Militärdepartementes.

I. Durchführung der Militärorganisation.

1. Erlaß von Gesetzen, Verordnungen, Instruktionen und Reglementen.

a. Von der B u n d e s v e r s a m m l u n g .

Bundesbeschluß betreffend die Bewilligung eines Kredites für Beschaffung neuer Positionsgeschütze, vorn 25. Juni 1884.

Bundesbeschluß betreffend Erhöhung des Munitionsbestandes für Handfeuerwaffen, vom 27. Juui 1884.

Bundesbeschluß betreffend Vermehrung der Tambourinstruktorenstellen der Infanterie, vom 16. Dezember 1884.

Bundesbeachluß betreffend Verlängerung der provisorischen Anwendung des Verwaltungsreglements um ein Jahr, vom 16./20. Dezember 1884.

b. V o m B u n d e s r a t h e.

Verordnung über die Förderung des freiwilligen Schießwesens, vom 26. Februar 1884.

Bundesblatt. 37. Jahrg.

Bd. II.

30

442

Beschluß betreffend Aufstellung einer neuen Ordonnanz tur Bataillonsfahnen, vom 10. April 1884.

Beschluß betreffend Abänderung der Verordnung über den Militärdienst der Telegraphenbeamten, vom 18. April 1884.

Beschluß betreffend Abänderung der Schlußnahme vom 15. September 1875 über den Grad der Korpspferdeärzte, vorn 5. Juni 1884.

Beschluß betreffend Nachtrag zürn Gebirgsartillerie-Reglement, vom 2. Juli 1884.

Beschluß betreffend Einführung eines neuen Turnus der Wiederholungskurse, vom 7. und 14. Oktober 1884.

Verordnung betreffend die Mobilmachung der schweizerischen Armee, vom 18. November 1884.

Verordnung betreffend Ueberlassung von Bundespferden an Kavalleristen, welche nach zehnjähriger Dienstzeit in die Landwehr treten, vom 25. November 1884.

c. V o in D e p a r t e m e n t .

Vorschrift über die Kochgeräthe der Infanterie, vom 22. Februar 1884.

Vorschrift über die Ausrüstung der Feldweibel und Fouriere der Positionsartillerie, vom 25. Februar 1884.

Vorschriften über das Bedingungsschiessen in den freiwilligenSchiess-' vereinen, vom 12. März 1884.

Vorschriften für Uebernahme und Kontrole des Pulvers für Feldgeschütze, vom 25. März 1884.

Instruktion zur Kontrole der schweizerischen Handfeuerwaffen, vom 5. April 1884.

Kasernenreglement für den Waffenplatz Thun, vom 16. April 1884.

Vorschrift, über den Austausch der Revolver 10,4 mm. gegen solche von 7,5 mm. an Offiziere unberittener Truppen, vom 30. Juni 1884.

Erläuterungen zur neuen Trompeterordonnanz, vom 30. September 1884.

Vorschriften über die Organisation der Feuerwehr der eidgenössischen Militäranstalten in Thun, vom 3. Dezember 1884.

Vorschrift über Fettung der Infanteriemunition, vom 24. Dezember 1884.

443

Der Die Die Die Das Die

Vorbereitet sind: Entwurf des neuen Militärstrafgesetzes.

Verordnung betreffend Equipementsentschädigung an Offiziere und Adjutant-Unteroffiziere.

Verordnung betreffend die Waffenkontroleure der Divisonen.

Anleitung für die Stäbe zusammengesetzter Truppenkörper.

Reglement über Militärtransporte auf Bisenbahnen und Dampfschiffen.

Revision des provisorisch in Kraft bestehenden Verwaltungsreglements.

In Bearbeitung sind: Das neue Handbuch für Artillerieoffiziere.

Eine neue Instruktion über Untersuchung und Ausmusterung der Wehrpflichtigen.

Die Revision der Verordnung über Beförderung von Offizieren und Unteroffizieren.

Verschiedene Réglemente und Ordonnanzen.

2. Personelle Organisation.

Die bedeutende Vermehrung der Arbeiten, welche den Pferdedienst der Armee beschlagen und die mit Rücksicht auf die Kavalleriepferde von Jahr zu Jahr noch anwachsen dürften, läßt eine Reorganisation des oberpferdärztlichen Bureau als immer dringender erscheinen. Der Ankauf der Bundespferde, die Revision derselben im Dienst, die Erledigung von Reklamationen über Abschätzungen der Artilleriepferde und sodann die Funktionen als eidgenössischer Viehseuchenkommissär zwingen den Oberpterdarzt zu häufigen, lang andauernden Dienstreisen. Wegen Mangel einer technischen Aushülfe müssen denn auch viele Geschäfte thierärztlicher Natur liegen, beziehungsweise bis zu seiner Rückkehr verschoben bleiben und zwar in manchen Fällen nicht zum Nutzen der Militärverwaltung.

Wir werden daher untersuchen lassen, welche Aenderungen in der Organisation des Bureau des Oberpferdarztes vorzunehmen seien, um mit möglichster Schonung der Bundesfinanzen eine Besserung der Verhältnisse durchzuführen.

444

II. Wehrpflicht.

Auf 1. Januar 1884 trat die im Vorjahre ausgehobene Mannschaft des Jahrgangs 1864 in das wehrpflichtige Alter.

Die Berechtigung zum Austritt aus der Wehrpflicht erlangten auf 31. Dezember 1884: 1) die Offiziere aller Waffengattungen und Grade des Jahrgangs 1840, sofern sie ein bezügliches Ansuchen bis Ende Februar 1884 eingereicht hatten; 2) die Unteroffiziere und Soldaten aller Waffengattungen und Grade des Jahrgangs 1840.

Aus dienstlichen Gründen oder auf rechtzeitig gestelltes Ansuchen wurden in die Landwehr versetzt: a. die Hauptleute vom Jahrgang 1849 und die im Jahre 1852 gebornen Oberlieutenants und Lieutenants; und gemäß den Vorschriften der Militärorganisation : b. die Unteroffiziere aller Grade und Soldaten der Infanterie, der Artillerie, des Genie, der Sanitäts- und der Verwaltungstruppen vom Jahrgange 1852; c. die Unteroffiziere und Soldaten der Kavallerie, welche zehn effektive Dienstjahre zählen, ferner Diejenigen, welche im Jahre 1852 geboren sind, auch wenn sie den gesetzlich vorgeschriebenen Dienst nicht durchwegs geleistet hatten und insofern als sie anläßlich ihres spätem Eintritts zur Waffe sich nicht zu längerm Auszügerdienst verpflichtet hatten.

Anmerkungsweise führen wir hier an, daß auf Ende des Berichtjahres zum ersten Male seit Einführung der Militärorganisation vorn 13. November 1874 ein Jahrgang der mit Bundespferden beritten gemachten Kavalleristen , und zwar die Mannschaft, die im Jahre 1875 den Rekrutenunterricht genossen hatte, in die Landwehr übergetreten ist. Einläßlicheres hierüber im Abschnitt ,,Unterrichtskurse B. Kavallerie".

III. Sanitarische Untersuchung und pädagogische Prüfung der Wehrpflichtigen.

Das Gesammtergebniß gegenüber 1883 gestaltet sich wie folgt: Diensttauglich. Zurückgestellt. Untauglich.

Total.

1884 Rekruten 14,488 6,088 9,365 29,941 1884 Eingeteilte 1,569 641 3,736 5,946 16,057

6,729

13,101

35,887

445

14,793 t1880 ooo J Rekruten \ Eingeteilte 1,593

6,231 815

8,894 3,664

29,918 6,072

16,386

7,046

12,558

35,990

Diensttauglich wurden demnach erklärt: 1884.

von den Rekruten 48,4 °/o von den Eingetheilten 26,4 °/o

1883.

49,5 °/o 26,2 °/o

P r o z e n t s a t z d e r d i e n s t t a u g l i c he r k l ä r t e n Rekruten.

Divisionskreis

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II. III.

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YI. VII. .VIII. schnitt.

1875 67,6 52,6 50,6 52,9 53,7 49,5 52,4 69,9 55,1 51,0 1876 67,0 48,5 52,0 61,0 56,6 52,2 62,2 58,9 1877 58,6 44,8 49,1 44,7 44,9 45,2 48,3 49,3 48,2 48,9 1878 5H,8 41,2 43,5 49,4 44,3 55,0 53,6 47,0 42,9 1879 53,2 40,6 34,8 41,1 40,1 45,5 44,6 42,7 1880 54,2 40,2 34,1 42,0 32,2 54,9 49,8 49,1 44,5 1881 54,1 48,7 39,7 50,6 40,0 52,3 47,8 50,9 47,8 1882 55,1 50,5 42,8 51,0 41,2 55,5 48,4 54,9 49,7 1883 54,1 50,4 48,2 50,1 39,5 56,0 45,5 53,6 49,5 48,4 1884 53,5 41,9 42,8 50,9 42,3 54,3 52,7 50,0 Differenz 1883/1884: 1,1.

Die Gesammtzahl der diensttauglich erklärten Rekruten bet im Jahre 1875 .

. 20,188 Mann ,, ,, 1876 .

. 15,428 ,, ,, ,, 1877 .

. 13,499 ,, ,, » 1878 .

. 14,063 ,, ,, ,, 1879 .

. 12,508 ,, ,, ,, 1880 .

. 12,967 ,, ,, ,, 1881 .

. 14,034 ,, ,, ,, 1882 .

. 14,775 ,, ,, ,, 1883 .

. 14,793 ,, 1884 .

. 14,488 ,, B n Wie aus obigen Zahlen KU entnehmen ist, blieb das Ergebniß der Untersuchung in quantitativer Beziehung hinter dem vorjährigen zurück, obgleich bei der Aushebung die bisher befolgten Grundsätze neuerdings zur Geltung kamen. Auch qualitativ steht das Ergebniß denjenigen der beiden Vorjahre etwas nach, unti namentlich unbefriedigend sind die Aushebungsziftern im II., III. und V. Divisionskreise.

446

Die Zahl der bereits Eingeteilten, die sich zur sanitarischen Untersuchung stellten, blieb sich annähernd gleich, steht aber nach näherer Untersuchung, verglichen mit andern Armeen, in keinem auffallenden Mißverhältniß.

Die im Vorjahre eingeführten neuen Formulare für die Kontrolen (I A) haben sich sehr gut bewährt und wurden unverändert beibehalten; die Formulare für den summarischen Rapport (I B) erhielten noch eine unwesentliche Modifikation und entsprechen jetzt durchaus den Anforderungen. Die im Wurfe liegende Instruktion über die sanitarische Beurtheilung der Wehrpflichtigen wurde versuchsweise angewendet, deren definitive Einführung aber verschoben.

Für die Bearbeitung der Rekrutiruugsergebnisse seit 1875 vom sanitarischen Standpunkte aus ist ein tüchtiger Bearbeiter gewonnen worden , so daß die Veröffentlichung dieser Statistik für nächste Zeit in Aussicht steht.

P ä d a g o g i s c h e P r ü f u n g . Im Berichtjahr fand neuerdings in Aarau unter der Leitung des Herrn Oberexperten Näf in Riesbach eine Konferenz der Experten und Gehülfen statt, welche bei den Prüfungen der für 1885 anzuhebenden Rekruten funktioniren sollten. Auch wurden Rekrutendetachemente aller drei Sprachen zur Verfügung gestellt, um mit denselben praktische Uebuugen vorzunehmen. Jedes Prüfungsfach wurde « unter Berücksichtigung der im vorjährigen Kurs aufgestellten Normen einläßlich behandelt, das Verfahren jedes einzelnen Examinators besprochen und nach vorausgegangener Kritik soweit nöthig rektifizirt.

Die Verhandlungen boten vielfache Belehrung, erhöhten die Fähigkeit in der Fragestellung und die Sicherheit und Gleichmäßigkeit in der Beurtheilung der Leistungen, so daß für die Aushebungsoperationen ein übereinstimmendes Verfahren und eine gleichmäßige Eintheilung und Ausnutzung der verfügbaren Zeit gewonnen wurde.

Die Vornahme der Prüfungen der Stellungspflichtigen in den Rekrutirungskreisen wurde in keiner Weise gestört. Die Kantone beschafften so ziemlich überall zweckmäßige Lokalitäten und das erforderliche Schreibmaterial, welches indessen noch nicht überall ein einheitliches war. Wenn ausnahmsweise das richtige Material nicht vorhanden war, so mag dies wohl nur einem Mißverständniß zuzuschreiben sein. Alle Experten rühmen das gute Einvernehmen mit den Aushebungsorganen, insbesondere mit den Rekrutirungsoffizieren,
sowie die Haltung, den Fleiß und das im Allgemeinen willige Benehmen der Stellungspflichtigen. In letzterer Beziehung dürfte, wenn auch ein bedeutender Sehritt zum Bessern unverkennbar ist, immerhin noch Vollkommeneres angestrebt werden.

447

IV. Rekrutirung.

Sämentliehe Berichte der Aushebungsoffiziere stimmen darin überein, daß das Rekrutirungsgeschäft für 1885 seinen normalen Verlauf genommen habe, ein Ergebniss, welches unzweifelhaft den richtigen Anordnungen der Leitenden, deren Großzahl übrigens schon seit einer Reihe von Jahren in Funktion steht, sowie den zwischen kantonalen und eidgenössischen Organen bestehenden guten Beziehungen zu verdanken ist.

Die Rekrutirung der Kavallerie, besonders in einzelnen Kantonen, ist vielfach noch eine ungenügende, weßhalb von unserm Militärdepartement die Aushebung der Guiden in diesen Gebietstheilen nach Möglichkeit beschränkt und dahin verlegt wurde, wo sich passenderes Material überzählig findet. Gleichzeitig wurde angeordnet, die unzureichenden Dragoner-Rekrutendetachemeate jener Kantone durch Zuweisungen aus anstoßenden Gebieten thunlichst zu verstärken. Ganz unzureichend aber bleibt in mehreren Divisionskreisen die Rekrutirung der Kavallerie- und Stabstrompeter. Eine Besserung in dieser letztern Beziehung läßt sich kaum anders als dadurch herbeiführen, daß den Regimentsstäben der Infanterie keine berittenen Trompeter mehr zugetheilt werden, deren Notwendigkeit vielfach bestritten wird.

Zur Artillerie findet immer noch großer Zudrang statt; die Rekrutirung für diese Waffe mußte mit Rücksicht auf den nächstens eintretenden Abgang, in den Batterien namentlich, etwas verstärkt werden. Die Aushebung für die Geniewaffe begegnet immer noch in einzelnen Kreisen vielfachen Schwierigkeiten.

Schon öfters wurde die Behauptung aufgestellt, daß die Infanterie gegenüber den Spezialwaffen bei der Zutheilung der Rekruten hauptsächlich in intellektueller Beziehung verkürzt werde, was die Auswahl der Cadres sehr schwierig mache. Zur Ausmittlung des Verhältnisses, in welchem die Rekruten nach ihrer Intelligenz und Schulbildimg auf die einzelnen Waffengattungen vertheilt werden, sind die Aushebungsoffiziere angewiesen worden, die Rekruten für 1885 in drei Klasseeinzutheilen.n. Das Resultat dieser Klassifikation hat dargethan, daß im Großen und Ganzen und im Vergleich zur Rekrutenzahl, die Infanterie sich nicht zu sehr beklagen kann und günstigere Verhältnisse erst von der allgemeinen Verbesserung der Schulbildung zu erwarten stehen.

Ueber die persönliche Beschaffenheit und die geistige Tauglichkeit der
Rekruten sprechen wir uns im Abschnitt Unterricht" aus.

Nachstehende Uebersichten gehen über das ergebniss der Aushebung nach Jahrgängen und Waffen die nöthigen Anhaltspunkte.

**

I. Nach Jahrgängen.

OD

Divisionskreis.

1865.

1864.

1863.

1862.

1861.

1860.

1859.

1858.

Aeltere.

Total.

i 1

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1,739 1,259

238 185

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1,173

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207

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1,231 1,327 1,615

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178 235

3 6

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11

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5

1,107

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11,047

1743

1129

346

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II. Nach Waffengattungen.

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122 14,488 j

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450

Im Verhältnisse zum gesetzlichen Bestände haben rekrutirt: A. Im Jahre 1883 für das Jahr 1884: Auf den gesetzlichen Rekruten.

Rekruten.

Bestand von: In %.

. 11,441 76,120 15.0 Infanterie 3,412 10.1 346 Kavallerie 12.1 14,486 Artillerie · .

.

.

1,750 4,864 15.0 729 Genie 4,484 9.5 ìli .

.

.

.

427 Sanitätstruppen 376 26.6 ruppen .

.

.

100 Verwaltungstrup B. Im Jahre 1884 für das Jahr 1885: 76,120 . 10,864 Infanterie .

3,412 312 Kavallerie .

14,486 .

1,987 Artillerie .

4,864 758 Genie 4,4«4 en .

.

.

.

445 Sanitätstruppen 376 ruppeu .

.

.

122

14.3 9.1 13.7 15.6 9.9 32.4

Das Verhältniß der Jüngern ssu den altern Jahrgängen gestaltet sich bei den letzten Rekrutirungen wie folgt: 1885.

11,221 (1864)

11,464 (1863)

76.30

Zweitjüngster

11,047 (1865) 1,743 (1864)

1,859 (1863)

1,819 (1862)

12.06

12.56

DrittjüQgster

1,129 (1863)

1,159 (1862)

1,009 (1861)

7.81

7.83

Viertjüngster

346 (1862)

301 (1861)

267 (1860)

2.40

2.03

106 (1861)

129 (1860) 124 (59_56)

114 (1859)

0.71

0.87

0.72

0.86

1.81 0.77 0.63

100

100

100

1884.

1883.

1883.

1884.

»/o.

75.85

Jahrgang.

1885.

o/o.

Jüngster

Fünftjüngster

.

Altere Jahrgänge

117 (60--57)

14,488

14,793

93 (58--55)

14,766

°/o.

77.64

12.32 6.83

*Ot

452

Das Verhältniß der Zahl der ausexerzierten Rekruten zu der Zahl der ausgehobenen ist folgendes: A. Für das Jahr 1883: Es wurden rekrutirt.

ausexerziert.

Infanterie 11,442 Mann, 10,150 Mann, Kavallerie 349 ,, 314 ,, Artillerie 1,710 ,, 1,627 ,, Genie 742 ,, 654 ,, Sanitätstruppen .

.

.

.

410 ,, 390 ,, Verwaltungstruppen .

.

.

113 ,, 102 · ,, durchschnittlich 90 °/o.

B. Für das Jahr 1884: Infanterie 11,441 Mann, 10,160 Mann, Kavallerie 346 ,, 34« ,, Artillerie 1,750 ,, 1,673 ,, Genie 729 ,, 626 ,, Sanitätstvuppen ·.

.

.

.

427 ,, 396 ,, Yerwaltungstruppen .

.

.

100 ,, 109 ,, Im Durchschnitt sind demnach 90 °/o der Rekruten wirklich ausexerziert worden.

Im Jahre 1879 betrug diese Zahl 92 ,, ,, 1880 » » * 91 ,, , 1«81 B ,, ,, 92 ,, ,, 1882 ,, ,, 92 fl ,, ,, 1883 ,, ,, 90 fl

T. Bestand des Bundesheeres.

In der Zahl der taktischen Einheiten ist eine Veränderung im Berichtjahre nicht eingetreten, auch sind im Effektiv derselben wesentliche Abweichungen nicht zu verzeichnen. Bisher wurde die in den Kantonen Graubünden und Wallis von den beiden Gebirgsbatterien des Auszuges zur Landwehr übertretende Mannschaft den Parkkolonnen zugewiesen, im Verlaufe dieses Jahres jedoch wieder ausgeschieden und auf besondere Kontrolen getragen, um dieselben im Bedarfsfälle ihrer frühern Ausbildung gemäß zur Bedienung zweier Landwehr-Gebirgsbatterien zu verwenden, deren Material vorhanden ist.

Der Kontroibestand des Heeres auf 1. Januar 1885 ist folgender:

453 A. Im Auszug.

Gesetzlicher Bestand.

12,717

1) Nach Divisionen : I. Division

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.

Nicht im Divisionsverband stehende Offiziere und Truppen Offiziere und Stabssekretäre nach Art. 58 der Militärorganisation .

Total 2) Nach Waffengattungen: Geueralstab u. Eisenbahnabtheilung Justizoffiziere .

.

.

.

Infanterie .

Kavallerie .

.

.

.

.

Artillerie .

.

.

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.

Genie .

.

.

.

.

.

Sanitätstruppen .

Verwaltungstruppen

12,717 12,717 12,717 12,717 12,717 12,717 12,717

15,409 14,612 11,918 12,200 14,072 15,593 15,950 12,513

15,451 14,692 11,716 11,955 14,063 15,150 15,689 12,579

2,104

2,340

2,343

-- 103,840

54*) 44 75,878 3,412 14,486 4,864 4,484 618 103,840

Total

Effektiver Bestand 1885.

1884.

246 321 114,928 113,884

69 62 34 33 82,795 82,170 2,920 2,957 17,177 17,241 6,167 5,943 4,427 4,561 1,212 1,044 114.928 113,884

andwehr.

Nach Waffengattungen : Generalstab .

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie .

.

.

.

Sanitätstruppen Verwaltungstruppen Total

75,785 3,396 7,970 4,848 2,938 527

14 14 70,681 73,073 2,502 2,428 8,893 8,798 2,210 2,139 1,405 1,397 192 216

95,464

85,82(5

88,136

*) Die Zahl der Offiziere der EisenhahnaMheilnng ist gesetzlich nicht normirt und hier nicht berücksichtigt.

Kontroistärke des Auszuges auf 1. Januar 1885.



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Nach Divisionen.

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Kontroistärke der Landwehr auf 1. Januar 1885.

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45ß Die gegebenen Uebersichten bedürfen nur insoweit einer Aufklärung, als die an sich hohen prozentualen Ueberschüsse im Auszuge ihren Grund in den frühern starken Rekrutirungen für neu geschaffene Korps haben, um diese mögliehst rasch als taktische Einheit zu formiren, während die in der Landwehr bestehenden Lücken erst nach und nach in FolgeUebertrittt aus dem Auszug sich ausgleichen werden.

VI. Unterricht Instruktionspersonal.

Der Bestand des Instruktionspersonals ist folgender: Bestand.

Infanterie .

Kavallerie .

Artillerie .

Genie Sanität Verwaltung

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Gesetzlich.

Ende 1884.

111 Mann 16 ,, 37 ,, 10 ,, 10 ,, 3 ,,

104 Mann.

14 ,, 34 ,, 9 ,, 8 ,, 3 ,,

Total 187 Mann 172 Mann.

Durch Bundesbeschlus vom 16. Dezember 1884 ist die Zahl der Instruktoren der Infanterie um vier Tambourinstruktoren vermehrt worden. Die Wahl dieser letztern fällt in's Jahr 1885 und ist daher im Bestände auf Ende 1884 nicht berücksichtigt.

Am 7. April starb an einem Leiden, dem er schon seit vielen Jahren unterworfen war, in der Pontonnierschule zu Brugg der Oberinstruktor der Genietruppen, Herr Oberst Schumacher von Sumiswald, welcher seit 1854 dem Instruktionskorps angehörte, und für die Hebung und Vervollkommnung der Genietruppen, speziell der Pontonniere eminente Verdienste sich erworben hatte. Einige Wochen später folgte ihm der Instruktor II. Klasse, Hauptmann Finsterwald von Stilli, der seit 1850 mit großer Pflichttreue bei der Waffe diente und sich um dieselbe nicht minder verdient gemacht hat.

Als Oberinstruktor dei- Genietruppen mit gleichzeitiger Beförderung zum Oberst wählten wir unterm 29. April Herrn Oberstlieutenant Blaser in Luzern.

Das Instruktionskorps der Kavallerie verlor am 16. April den Instruktor I. Klasse, Herrn Oberstlieutenant Kühne, der für die Ausbildung seiner Waffe, namentlich seit Einführung der neuen Militärorganisation wesentlich beigetragen hatte.

457

Dem Instruktionskorps aller Waffen muß das Zeugniß großer Pflichttreue und Saehkenntniß ausgestellt werden. Mit seltenen Ausnahmen, welche sofort geahndet wurden, ist das Auftreten der Instruktoreu gegenüber der Truppe bei Auszug und Landwehr ein taktvolles. Trotz der etwelchen Auffrischung, welche das Personal im Verlaufe der Zeit erhalten hat, sind noch immer in allen Klassen einige Instruktoren vorhanden, welche in Folge Alters und Gebrechlichkeit nicht mehr allen Anforderungen und Anstrengungen des Dienstes gewachsen sind, so daß es wünschenswerth wäre, wenn auch militärische Lehrer, die eine lange Reihe von Jahren gute und treue Dienste geleistet haben, mit angemessenen Entschädigungen in Ruhestand versetzt werden könnten. Die Zahl dieser Instruktoreii vermehrt sich von Jahr zu Jahr und es dürfte eine Zeit eintreten, wo das hiedurch erforderliche Aushülfspereonal größere Ausgaben verursachen wird. In vielen Kautonen existirten früher gewisse Pensiousfonds für ausgediente Infanterieinstruktoren und es kann sich fragen, ob nicht die Anlage eines solchen durch den Bund, vielleicht unter Betheiligung des gesamrnten Instruktionspersonals durch Leistung einer geringen Prämie, an die Hand genommen werden sollte.

Die Mehrzahl der Instruktoren ist 8 bis 9 Monate in effektiver dienstlicher Verwendung und nur wenige derselben bleiben etwas unter dieser Zahl der Diensttage, während bei der Kavallerie die Inanspruchnahme einzelner Instruktionsoffiziere sich durch die eingeführten Wintervorkurse auf volle 10 Monate erstreckt und eine Besserstellung derselben wohl nicht mehr länger umgangen werden kann.

Vorunterricht.

Die Berichterstattung der Kantone über die Durchführung des Vorunterrichts für das Schuljahr 1883/1884 ist insofern eine vollständigere geworden, als zum ersten Male von sämmtlichen Kantonen statistische Angaben über den Turnunterricht (siehe die nachstehenden Tabellen) gemacht worden sind. Immerhin sind die Berichte noch mehr oder minder lückenhaft, da alle Fragen des Berichtsformulars .nur von 15 Kantonen in erschöpfender Weise beantwortet wurden.

Zwölf Kantone erließen an die Schulgemeinden, welche mit der Einführung des Turnunterrichts oder mit der Erstellung von Turnplätzen und mit der Beschaffung von Turngeräthen noch im Rückstande waren, die Aufforderung, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die Mehrzahl derselben setzte hiefiir eine Frist bis Bundesblatt. 37. Jahrg. Bd. II.

31

458

zum Beginn des Schuljahres 1884/1885 fest. Von So l o t h u r n und N e u e n b u r g wurden die Erlasse milder Androhung begleitet, daß gegen säumige Gemeinden verschärfte Maßregeln ergriffen werden.

Staatsbeiträge an Turnlokale, Turnplätze und Geräthe wurden ausgerichtet: von Z ü r i c h an zwei Gemeinden für Errichtung von Turnhallen Fr. 5200 und an zwölf Gemeinden für Neuerstellung und Erweiterung von Turnplätzen Beiträge von Fr. 50 bis 250, zusammen Fr. 1400; von B e r n der gesetzliche Staatsbeitrag au ß neue Turnhallen und von Nidwalden die Hälfte der Erstellungskosten der Turngeräthe an 10 Schulgemeinden. In B a s e l s t a d t ermöglichte die Erstellung von 3 neuen Turnhallen die bisherigen provisorischen Lokale aufzugeben.

Die im vorjährigen Berichte erwähnten besondern Inspektionen und Prüfungen des Turnunterrichtes wurden von verschiedenen Kantonen fortgesetzt, von N e u e n b ü r g neu eingeführt, von S o l o t h u r n dagegen, wo sie früher ebenfalls außerordentlicher Weise abgehalten wurden, mit den gewöhnlichen Schulprüfungen verbunden.

S o l o t h u r n , A a r g a u und G e n f stellten Jahrensprogramme für den Turnunterricht nach Anleitung der Turnschule auf.

Für die weitere Ausbildung der Lehrer im Turnunterrichte wurden Turnkurse v o n B e r n , O b w a l d e n , A a r g n u u n d G e n t veranstaltet. Der Kanton St. G a l l e n verabfolgte Staatsbeiträge an den kantonalen Turnverein und den Lehrerturnverein der Stadt St. Gallen für Abhaltung von Lehrerturnkursen. In B a s e l l and hatten die Lehrer sich regelmäßig an ihren Konferenzen im lehrpraktischen Turnunterrichte zu üben. B a s e l s t a d t traf Vorkehren zu Abhaltung eines theoretischen Kurses an der Universität über Geschichte- und Methode des Turnens.

Den Tabellen über den Stand des Turnwesens im Schuljahre 1883/1884 lassen sich folgende allgemeine Resultate entnehmen : a. Von 3793 Primarschulgemeinden in allen Kantonen (Tabelle I) haben : 2338 = 62% genügende Turnplätze (1883 = 62%), 705 = 18,5 % ungenügende Turnplätze (1883 = 18%), 750 = 19,5 % noch keine Turnplätze (1883 = 20%).

Das Verhältniß ist sich somit beinahe gleich geblieben wie 1883; damals war der Ausweis nur von 3565 Gemeinden in 23 Kantonen geleistet. Ferner besitzen : 1083 -- 28,5 % alle vorgeschriebenen Turngeräthe (1883 = 23 %), 1552 = 41 %
noch nicht alle vorgeschriebenen Turngeräthe (1883 = 44 %), 1158 = 30,5% noch gar keine vorgeschriebenen Turngeräthe (1883 = 33 °,'o). Das Verhältniß ist hier um ein Weniges günstiger als 1883. Im Besitze von Turn-

459 3/4).

lokalen sind 12,2% aller Primarschulgemeinden (1883 = 11 Am ungünstigsten bezüglich der Turnplätze und Turngeräthe steht eri noch in den Kantonen L u z e r n , A p p e n z e l l I. Rh., G r a u bünden, T e s s i n und W a a d t , in welchen Kantonen circa die Hälfte der Primarschulgemeinden keine Turnplätze und Geräthe besitzen. Letzere fehlen im Kanton W a ad t noch circa 60%, in L u z e r n 77%, im Kanton Tes si n 80 % der Gemeinden.

b. In den 4790 Primarschulen (Tabelle I) wird Turnunterricht ertheilt: Das ganze Jahr in 797 Schulen = 16,5 % (1888 = 18%), nur einen Theil des Jahres in 3046 Schulen = 63,5 °/o (1883 = 68%), noch gar nicht in 947 Schulen = 20% (1883 = 14%).

Daß die Verhältnisse sich hierin etwas ungünstiger als 1883 gestaltet haben, ist dem Umstände zuzuschreiben, daß in den Kantonen A p p e n z e l l I. R h. und T es si n die Durchführung des Vorunterrichtes erst im Berichtjahre ihren Anfang nahm und daß die Angaben überhaupt mit größerer Genauigkeit als früher gemacht wurden.

c. Zum ersten Male wurde im Fragenschema Aufschluß verlangt, in wie vielen Schulen das durch die Verordnung geforderte Minimum von 60 Turnstunden per Jahr innegehalten werde oder nicht. Von 4 Kantonen fehlen die diesbezüglichen Angaben, in den übrigen 21 Kantonen entsprechen 976 oder 31,1 % dei- Primarschulen dieser Kantone der gesetzlichen Forderung.

Die Kantone, in welchen noch 30 und mehr Prozent der Primarschulen keinen Turnunterricht genießen, sind: St. Gallen . mit 31 °/o der Primarschulen ohne Turnunterricht.

Luzern . . . ,, 36 °/o ,, ,, ..

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460

T h u r g a u ist der Turnunterricht an den Ergänzungsschulen noch nicht geordnet, und T e s s i n bemerkt, daß die wenigen Repetirschulen dieses Kantons von Jünglingen besucht werden, die infolge Alters nicht mehr zum Turnunterricht verpflichtet sind.

e. Von den 372 höhern Volksschulen sämmtlicher Kantone (Tabelle II) haben 19 Schulen = 5 °/o noch keinen Turnplatz, 34 ,, = 9 °/o noch keine Turngeräthe, 206 ,, = 55 Il2°lo noch kein Turnlokal, 23 ,, = 6 °/o noch keinen Turnunterricht, 90 ,, = 24 °/o nicht das vorgeschriebene Minimum von 60 Turnstunden per Jahr.

f. Von den 73 mittleren Bildungsanstalten aller Kantone sind noch 4, worunter 2 Privatanstalten, ohne Turnunterricht.

g. Die Zahl der zum Turnunterricht befähigten Primarlehrer (Tabelle III) (von O b w a l d e n , B a s e l s t a d t , A p p e n z e l l I. R h.

und G e n f fehlen theils die Angaben oder sind nicht vollständig) beträgt 4532 = 73°/o, 1667 = 2 7 % sind nicht dazu befähigt oder geeignet. In den Lehrerrekrutenschulen wurden bis jetzt 2867 Lehrer instruirt.

h. Ueber den Turnbesuch (Tabelle III) fehlen die Angaben ganz von U r i , A p p e n z e l l I. Rh. und W a 11 i s und unvollständig sind sie bei T e s s i n und G e n f . Von 127,454 Schülern, über welche der Ausweis geleistet ist, erhalten: 41,186 = 32,2% (1883 = 30°/o) das ganze Jahr Turnunterricht, 67,717 = 53,2% (1883 = 58%) während eines Theils des Jahres, 18,551 = 14,6 °/o (1883 = 12%) noch keinen Turnunterricht.

Die Kantone, in welchen noch mehr als 20% der Schüler keinen Turnunterricht bekommen, sind : St. Gallen . . . mit 24 % der Schüler, 1883 = 38 %.

Glarus . . . . ,, 32% ,, ,, 1883 = 47 %.

Waadt . . . . ,, 37% ,, ,, 1883 = 223/4%.

Luzern . . . . ,, 42% ,, ,, 1883 = 42 %.

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,, 47% ,, ,, 1883 nicht ausgewiesen.

Zu diesen Kantonen müssen noch A p p e n z e l l I. R h,, und T e s s i n gezählt werden.

Die Gutachten der Kantone über den Entwurf einer Verordnung betreffend die Einführung des zum Militärdienste vorbereitenden Turnunterrichtes für die Jünglinge vom 16. bis zum 20. Alters-

461

jähre waren bis Ende des Jahres noch nicht vollständig eingegangen.

Sie werden nun zunächst der Turnkommission zur Prüfung übermittelt werden.

An diesem Orte gereicht es uns zum Vergnügen, der Bestrebungen der Offiziersgesellschaft Zürich für eine probeweise Durchführung des militärischen Vorunterrichtes in der Stadt Zürich und Umgebung erwähnen zu können. Es wurde uns ein Programm vorgelegt, nach welchem den im 16.--20. Altersjahre stehenden Jünglingen, die sieh freiwillig meldeten, ein in zwei Altersklassen geschiedener Unterricht im Turnen, in Soldatenschule, Gewehrkenntniß , Schießübungen mit Armbrust und Gewehr nebst angemessenem theoretischen Unterrichte ertheilt werden sollte. Wir sahen uns mit Rücksicht auf die Bestimmung im Artikel 81 der Militärorganisation , daß für die zwei ältesten Jahrgänge der am Vorunterrichte theilnehmenden Jünglinge vom Bunde Schießübungen angeordnet werden können, veranlaßt, diese Bestrebungen durch unentgeltliche Ueberlassung der erforderlichen Gewehre, Munition u n d d e r Schiesseinrichtungen d e s Waffenplatzes Zürich daß der Unterricht Ende Juni 1884 mit einer Betheiligung von 592 Jünglingen begonnen wurde, deren Zahl sich jedoch bis Ende Jahres auf 433 verminderte , daß das zu 65 Stunden berechnete Unterrichtsprogramm bis Ende April 1885 vollständig durchgeführt werden kann, und daß sich 65 Offiziere, Unteroffiziere, Lehrer und Vorturner der zürcherischen Turnvereine zur Ertheilung des Unterrichts, der in 21Abtheilungenu gegeben wird, anheischig machten.

Eine öffentliche Prüfung, die im Laufe des Monats Oktoberab-gehalten wurde, ergab ein sehr günstiges Resultat. Die Disziplin der Schüler war eine sehr zufriedenstellende. Dieser erfolgreiche Vorgang von Zürich hat den augenscheinlichen Beweis geliefert, daß die Schwierigkeiten, welche sich der Einführung des Vorunterrichtes für die schulentlassene männliche Jugend noch entgegenzustellen schienen, bei praktischer, werkthätiger Anhandnahme der Sache, wenigstens in den bevölkerten Gegenden der ebenen Schweiz, sich wohl überwinden lassen, und daß damit die Keime zu weiterem Vorgehen gelegt sind.

In \ 5 der bestehenden 20 schweizerischen Lehrerbildungsanstalten is der Turnunterricht durch Mitglieder der Turnkommission inspizirt worden. Ausstehend sind noch infolge amtlicher Verhinderung des bezeichneten Inspektors die Inspektionen der Seminarien in C h u r , S c h i e r s , Locarno, L a u s a n n e und S i t t e n , welche im Laufe des Jahres 1885 besucht werden.

462

Den Inspektionsberichten lassen sich folgende allgemeine Ergebnisse entnehmen : a. In den 15 ispizirten Anstalten ist dem Turnunterrichte fast durchweg die nämliche Stellung und Bedeutung wie den übrigen Fächern zugewiesen.

b. Mit Ausnahme von M u r i s t a l d en, H a u t e - R i v e und P e s e u x ist dem Turnunterrichte eine genügende Anzahl von Stunden eingeräumt.

c. Die Turneinrichtungen entsprechen meistenteils den gesetzlichen Anforderungen. Allerdings lassen Größe und Beschaffenheit der geschlosseneu Turnlokale noch in verschiedenen Anstalten, besonders in Hitzkirch und H a u t e - R i v e , zu wünschen übrig.

P e s e u x hat gar kein Winterlokal. Auch die Turngeräthe bedürfen in einigen wenigen Anstalten noch der Verbesserungen un Ergänzungen, namentlich in Hau t e - R i ve.

d. Mit Ausnahme von H i t z k i r c h kann das Lehrpersonal theils als sehr tüchtig, theils als geeignet bezeichnet werden.

e. Die Leistungen der Schüler, soweit es ihre turnerische Fertigkeit betrifft, stehen in vollständiger Uebereinstimmung mit der Qualität der Lehrer. Wo diese Ergebnisse zur Zeit noch zu wünschet!

übriglassen, ist mit Ausnahme von H i t z k i r c h , wo die Anstellung eines des Turnunterrichtes gehörig kundigen Lehrers unabweisliches Bedürfniß ist, Gewähr vorhanden, daß sich die Resultate in nächster Zeit bessern werden.

f. Am wenigsten günstig steht es in den meisten Anstalten bezüglich des praktischen Lehrgeschickes der Zöglinge. Allerdings traf es sich, daß die Inspektionen mehreror zu einer Zeit vorgenommen wurden, in welcher diese Uebungen erst ihren Anfang genommen hatten. Anderseits ist jedoch konstatir, daß diesem Theile des Unterrichtes meist zu wenig Zeit gewidmet wird und wohl kaum geschenkt werden kann. Wenn nun auch erst die spätere praktische Lehrthätigkeit den Lehrer hierin zum Meister machen wird, so erweist sich dennoch die Ertheilung eines au den Unterricht in den Seminarien anschließenden und diesen ergänzenden Turnunterrichtes, der vorzugsweise ihre lehrpraktische Ausbildung zu fördern hat, in den Rekrutenschulen oder außerhalb derselben für einmal noch als nothwendig.

~ Die Inspektionsberichte wurden den betreffenden Kantonsbehörden mit der Einladung zugestellt, die in denselben bezeichneten Ergänzungen und Verbesserungen im Sinne unserer Verordnung vom 13. Herbstmonat 1878 vorzunehmen.

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6. Obwalden . . .

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16. Appenzell 1. Eh. .

17. St. Gallen . . .

18. Graubünden . .

1 9 . Aargau. . . . .

2 0 . Thurgau . . . .

21. Tessin 2 2 . Waadt . . . .

2 3 . Wallis . . . .

24. Neuenburg . . .

25. Genf: a. öffentl. Schulen b. Privatsehuleu .

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-- 352 -- -- -- -- i

Keine Angaben.

*** Die Angaben von Appenzell A. Eh. stimmen mit dem letztjäudgcn Berichte iiberein, in welchem bereits Über die Ergebnisse des Schuljahres 1883/84 rtipportirt wurde.

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II. Höhere Volksschulen (Sekundär-, Real und Bezirksschulen).

Höhere Volksschulen.

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Turnunterricht wird ertheilt:

Die hohem Volksschulen besitzen :

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58 53 3 . Lnzern . . . .

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6 . Obwalden " . . .

1 7. Nidwaiden . . .

1 8. Glams 5 7 9 Zu
4 4 1 0 . Freiburg . . . . 8 8 11. Solothuru . . .

11 12 12. ßaselstadt . . .

4 4 13. Baselland . . . . 4 4 7 14. Schaffhausen . .

8 Uebertrag 228 204

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Keine Aliglieli.

Di e Selîut duvschulu i "4 ;ils staatliche Anstalt i liit d«DJ fjyumasiuiü in Sarnet] verbunden ni il crhii Tui'nuutt;iTÌr]it. 3 Angaben e rst im i läcbstcn Jiihr ii l'irli eh.

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Höhere Volksschulen.

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8 1 1 i 16. Appenzell I. Kh. .

29 i 17. St. Gallen . , .

26 18. Graubünden . . .

16 9 21 19. Aargau . . . . 23 22 22 2 0 . Thurgau . . . .

11 21. Tessin 19 i 2 2 . Waadt . . . .

3 3 4 4 ; 23. Wallis 7 24. Neuenburg . . .

7 11 25. Genf 4 Total pro 1883/1884 . 372 320 Total pro 1882/1883 . 348 302 Vermehrung pro 1883/1884 24 18 i _!_ Verminderungpro 1 883/1 884 --· 1

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Keine Angaben, p

III. Mittlere Bildungsanstalten (Gymnasien, Industrieschulen, Colleges). IV. Zahl der zum TurnUnterricht befähigten und nicht befähigten Lehrer. V. Ausweis über den Turnbesuch der Knaben vom 10. bis 15. Altersjahre aller Schulen und Stufen.

III. Mittlere Bildungsanstalten.

Zahl solcher Schulen:

IV. Zahl der Primarlehrer:

V. Von den Knaben des 10. bis 15. Altersjahres wird der Turnunterricht besucht: ;

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a.

a.

b.

zum Turnmit Turn- ohne Turn- unterricht unterricht. unterricht. befähigt.

1 . Zürich .

2 . Bern .

S. Luzern 4 .U r i .

5. Schwyz 6. übwalden 7. Nidwalden 8. Glarus i 9. Zug .

10. Freiburg . 11. Solothnrn 12. Baselstadt

.

.

.

.

.

.

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Uebertrag

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zum Turn- das ganze nur einen unterricht Theil des Jahr.

nicht befähigt.

Jahres.

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1 a Bezügliche Erhebungen sind erst im nächsten J^hre möglich.

Keine speziellen Angaben.

.

'* Den höhern Volksschulen des Kantern-; Born, Tvalrhe noch nicht im Besitze aller Turngerilthe sind, fehlen meistens nur die Sturmtaetter.

s * Die THosterschule in Engelberg ist Privatan^talt urd hat noch keiueu Turnunterricht.

"·' Im Belichte über das Schuljahr 188:2/1883 wunle von Zürich die Zahl der den Turnunterricht nicht besuchenden Knaben irrthümlich nur zu 200 angegeben.

*·-' Angaben von Obvralden uicht vollständig . Von %'ier FilLilseliulea in entlf^enen Bersreemeinden besuchen die Schüler, soweit thunlich.

den Turuuntyrricht im Hanptoi-te der Srlmlgerneiudc.

5 : -- Von den 85 Primär- und Spkunclar'.i'hreni in ü.wlstailt ist mehr als eino genügende Zahl zur Erthciluug des Turnunterrichtes befähigt.

(

III. MittlereBildungsanstalten.

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Zahl sol cher Schul en:

Kanton

IV. Zahl der Primarlehrer:

V. Von den Knaben des 10. bis 15. Altersjahres wird der Turnunterricht besucht:

;

a.

l.

mit Turn- ohne Turnunterricht. unterricht.

a.

zum Turnunterricht befähigt.

b.

a.

b.

c.

zum Turn- das ganze nur einen unterricht Jahr.

Theil des nicht befähigt Jahres.

noch gar nicht.

d. · Total

1 Uebertrag 13. Baselland .

14. Schaffhausen 15. Appenzell A. Eh.

16. Appenzell I. B,h. .

17. St. Gallen .

18- Graubünden 19. Aargau 20. Thurgau 2 1 . Tessin .

.

.

.

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22. Waadt ; 23. Waüis.

24. Neuenburg .

2 5 . Genf .

.

.

.

Total pro 1883/1884 .

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In Sekundärschulen inbegriften. 3 Keine Angaben.

Unter den 2103 den Turnunterricht nicht besuchenden Knaben sind 1268 Ergünzungsschtiler inbegriffen.

* Der Kanton Tessin besitzt 11 mittlere Bildungsanstalten, 5 öffentliche und Iß Privatanstalten, an 2 der letztem wird noch kein Turnunterricht prtheilt.

3: : - Augaben von Wuadt über den Turnunterricht nicht ganz vollständig.

4 * Der Ausweis von Gent' Über den Turnbesuch ist nur bezüglich den mittlern liilduugs- und Privatanstalten geleistet; von den Primaruiid Sekundärschulen fehlt er aranz. Zur Ertheilung des Turnunterrichtes sind alle Primarlehrer von Genf verpflichtet.

469

Unterrichtskurse.

A. Generalstab.

1. S c h u l e n .

Im Berichtjahre wurden drei Generalstabskurse und ein Kurs für Stabssekretäre abgehalten.

Der erste General Stabskurs bestand in der im Gesetze vorgeschriebenen Generalstabsschule II von sechs Wochen für Hauptleute und Majore des Generalstabes, welche den ersten Kurs mit Erfolg absolvirt hatten, sowie für Offiziere anderer Waffen vom gleichen Grade. Die Zahl der Schüler belief sich auf 10 Generalstabsoffiziere und je einen Offizier der Infanterie, Kavallerie, Artillerie und des Genie.

Der zweite Generalstabskurs hatte eine Dauer von vier Wochen und bestand in einem theoretischen Vorkurs von einer Woche und in drei Wochen Generalstabsreise mit generalstablichen und taktischen Arbeiten an der Hand strategischer Suppositionen.

Der Kurs war von 2 Oberstlieutenants, 7 Majoren und 4 Hauptleuten des Oreneralstabes besucht. Bin Verwaltungsoffizier und ein Pi'erdears'.t wurde dem Kurse während der Reise beigegeben.

Der dritte Generalstabskurs hatte eine Dauer von vier Wochen.

Er bezweckte die weitere Ausbildung der höhern Generalstabsoili/iere und der dem Korps angehörenden Instruktoren der Infanterie und Artillerie in Kriegsgeschichte, Mobilmachung, Armeeaufmarseh und Operationen. Es rückten ein : 2 Obersten, 2 Oberstlieutenants, 5 Majore und l Hauptmann des Generalstabs, sowie l Oberstlieutenant der Artillerie.

Der Kurs für Stabssekretäre dauerte drei Wochen und war von \ Stabssekretär und 14 Unteroffizieren und Soldaten der verschiedenen Waffen besucht, welche in das Korps einzutreten wünschten. Nach Schluß der Schule konnten 11, 2 weitere erst im Laufe des Jahres auf Grund einer Nachprüfung, zur Beförderung vorgeschlagen werden.

2. A b t h e i l u n g s a r b e i t e n .

Zu Abtheilungsarbeiten im Sinne des Artikels 75 der Militärorganisation wurden auf kürzere oder längere Zeit einberufen : 11 Offiziere des Generalstabes, 7 Offiziere der Eisenbahnabtheilung und l Offizier der Verwaltung.

470

3. Spezial d i e nste.

6 Offiziere thaten ihren ordentlichen Dienst in den Divisionsund Brigadewiederholungskursen der Korps, denen sie nach der Armeeeintheilung angehören ; 16 Offiziere folgten diesen Uebungen in besondern Missionen.

5 Offiziere besuchten Wiederholungskurse der Infanterie, Kavallerie, Artillerie und des Genie, und 7 wurden als Lehrer in Militärschulen der verschiedenen Waffen verwendet.

Dabei sind nicht eingerechnet die 8 Generalstabsoffiziere.

welche dem Instruktionskorps der Infanterie, Artillerie und Kavallerie angehören.

B. Infanterie.

1.. K e k r u t e n s c h u l e n.

Wie aus der Botschaft zum Budget 1884 hervorgeht, hat die Verlegung der zentralisirten Unteroffizierschiessschulen in die Divisionskreise zu der Anordnung geführt, in jedem derselben nur zwei Rekrutenschulen abhalten zu lassen. Die Maßregel konnte im Berichtjahr nur bei der VIII. Division noch nicht durchgeführt werden , für welche , wie bisher, zweiSchulenn in Chur und eine in ßellinzona angeordnet werden mußten. Die Lehrerrekruten bestanden ihren Dienst in der zweiten Rekrutenschule in Luzern, in welcher sie, 192 Mann stark, eine eigene Kompagnie bildeten. Die Büchsenmacherrekrutenschule fand inZofingenn statt.

Laut nachstellender Zusammenstellung sind 64 Mann mehr als im Jahre 1883 ausexerzir worden. 740 Mann wurden zu den Schützen ausgezogen. An 2085 Mann (1883 = 2348) wurden für gute Leistungen im Schießen Anerkennungskarten , an 1087 Füsilierrekruten (1883=812) Schützenabzeichen ausgetheilt.

Die Nachschule hatten 417 Mana = circa 4 % (1883 = 4,3 %) der Rekruten zu besuchen, am meisten in der II. Division (8,1 %) und in der VIII. Division (7,1 %) , am wenigsten in der I. Division (1,4 %) und in der VI. Division (1,7 %).

471 Aus ^ ÇJ k 1 Ucl QLllUlo

Divisionskreis.

Eingerückt.

wieder entlassen.

24 62 52 55 68 38 73 23

Ausexerzirte.

Verhältniß zu Zahl. deu Eingerückten in Prozenten.

98,1 1,236 95,6 1,366 96,4 1,121 96,2 1,381 94,1 1,085 96,6 1,450 94,7 1,281 98,2 1,240

I.

1,260 IL 1,4'28 III.

1,173 IV.

1,436 V.

1,153 VI.

1,488 VII.

1,354 VIII.

1,263 Büchsenrnacherrekruten . .

68

14

54

Total 1884 10,623 ,, 1883 10,517

409 367

10,214 10,150

(79,4)

96,2 96,5

Von den Büchsenmacherrekruten mußten 13 Mann infolge zu starker Beschickung der Schule entlassen werden.

Die bedeutende Stärke der Rekrutenschulen gab der Befürchtung Raum , daß die Einzelausbildung des Mannes, weil zu große Unterrichtsklassen den Instruktoren zugetheilt werden mußten, leiden werde. Diese Befürchtung war nicht grundlos, denn es hat der angestrengtesten Sorgfalt und Thätigkeit der Instruktoren und Cadres bedurft, um die in den frühern kleinem Rekrutenschulen erlangte Präzision im Exerziren annähernd wieder zu erreichen.

Aus allen Berichten geht jedoch hervor, daß die Instruktiondurchh die aus den Unteroftizierschulen hervorgegangenen Unteroffiziere jetzt schon eine erkennbare Unterstützung erhielt, die in Zukunft erst recht sich geltend machen wird, und als einesbesondernnVor-theils wird übereinstimmend Erwähnung gethan , wie durch den Umstand, daß die Einheiten meistenteils Kriegsstärke besaßen, die taktische Ausbildung der Cadres und Rekruten gefördert werden konnte.

Die große Zahl der Rekruten in einer Schule, sowie die bisher gemachte Erfahrung, daß das durch die Schiessinstruktion geforderte reichhaltige Programm d e s Bedingungsschießens nicht m i t und felddienstlichen Fächer durchgeführt werden könne, hat unser Militärdepartement sodann veranlaßt, in je einer Rekrutenschule eines Divisionskreises die Schießübungen versuchsweise nach einem Programm abhalten zu lassen, das eiuestheils die Hebungen im Be-

472

dingungsschießen verminderte, anderntheils allen Rekruten auf die feldmäßigen Uebungen im Einzelfeuer sich zu vervollkommnen gestattete.

Eine Vevgleichung der Schießresultate beider Schulen ergab nun , daß in denjenigen Schulen , in welchen die Schießübungen nach dem bisherigen Programm der Schießinstruktion vorgenommen wurden , nicht nur die Resultate theils sieh gleich geblieben sind, sondern auch in verschiedenen Uebungen einen kleinen Fortschritt, verzeigen, während im abgekürzten Bedingungsschießen bei einzelnen Hebungen geringere Resultate als früher erzielt wurden.

Der Zeitgewinn zu Gunsten einer vermehrten Instruktion im Felddienste und der Vortheil, daß alle Rekruten auf sämmtliche Ziele schießen konnten, war daher nur durch eine verminderte Präzisionsleistung im Bedingungsschießen erreichbar. Wenn nun auch ein einmaliger Versuch noch nicht die nöthigen Anhaltspunkte zu einem abschließenden Urtheil gibt, so war doch leicht zu erkennen, daß im Versuchsprogramm der Stufengang der Hebungen ein zu schwieriger und zu wenig vermittelter war. Diese Erfahrungen sind nun bei Aufstellung des Schießprogramms für 1885, das in beiden Schulen zur versuchsweisen Durchführung zu kommen hat, benützt worden, und erst, wenn die Ergebnisse des nächsten Unterrichtsjahres bekannt sein werden, wird es sich feststellen lassen, ob eine völlige Rückkehr zu dem bisherigen Programm der Schießinstruktion geboten ist, oder welche weitern Aenderungen und Ergänzungen irn dermaligen Versuchsprogramm erforderlich sind.

2. W i e d e r h o l u n g s k u r s e.

Mit Schluß des Berichtjahres wird der erste Turnus, nach welchen die Truppeneinheiten einer Division zu gemeinsamen Feldübungen einberufen worden ' sind, ablaufen. In Erledigung einer Anregung der eidgenössischen Räthe, anläßlich der Prüfung der Geschäftsführung pro 1883, wurde die Frage untersucht, ob für eine künftige Periode der bisherige Turnus beizubehalten sei oder eine Aenderung desselben einzutreten habe. Nach einläßlicher Prüfung derselben durch die Spitzen der Armee haben wir unterm 7. Oktober dein von unserm Militärdepartement vorgelegten Entwurfe eines neuen Turnus die Genehmigung ertheilt, wodurch bei möglichster Schonung der Bundesflnanzen, siehe Botschaft zum Budget für 1885, die Möglichkeit gegeben wird, der zum Gesam m taufgebot gelangenden
Armeedivision eine andere, sei es ganz oder theilweise, für die Felddienstübungen entgegen zu stellen. Die Annahme dieses Turnus für die Wiederholungskurse des Auszuges führte zu einer etwelchen

473

Aenderung desjenigen der Landwehr, ohne jedoch Mehrkosten zur Folge zu haben.

a. A u s z u g.

Die Kurse fanden im Jahr 1884 in der aufgestellten Stufenfolge nach Einheiten folgendermaßen statt : VI. Division bataillonsweise, III.

,, regimentsweise, II.

,, brigadeweise, VIII.

,, im Divisioiisverbande.

Bataillonskurse.

Acht in Zürich, vier in Winterthur und einer in Schaffhausen.

Wegen der im Frühling in Zürich herrschenden Typhusepidemie mußten die Kurse der in Zürich eingerückten Bataillone Nr. 64 und 72, des ersteren nach Kloten, des anderen nach Einsiedeln verlegt und drei weitere Kurse auf den Herbst verschoben werden.

Die Bataillone stehen fast durchwegs unter guter Führung und es werden auch die in den Kursen erreichten Resultate im Allgemeinen als befriedigend und gut erklärt. Am wenigsten günstig stand es beim Schützenbataillon. Immerhin ließen Anlage und Durchführung der Felddienst- und Gefechtsübungen auch bei verschiedenen Füsilierbataillonen Manches zu wünschen übrig. Geklagt wird auch über die oft mangelhafte Ueberwachung des inneren und des Wachtdienstes, was hauptsächlich dem Umstand zugeschrieben werden muß, daß die Bataillone eine große Anzahl von Lieutenants enthielten, welche noch keine Rekrutenschulen bestanden hatten. Diesen Offizieren mangelte daher das Geschick, ihre Abtheilungen im innern Dienste, auf dem Marsche und bei den Felddienstübungen mit Sicherheit zu führen. Wir werden diesem Uebelstande, der sieh in auffälliger Weise zeigte, dadurch zu begegnen suchen, daß wir einen Theil der Offiziere der VI. Division ihre Rekrutenschule in andern Divisionskreisen, welche weniger mit dieser Schule im Rückstande befindliche Offiziere haben, bestehen lassen. Kann dies nicht in ausreichendem Maße geschehen, so muß im Jahr 1886 ein vermehrter Cadresbestand einberufen werden, sei es durch Formation von drei Schulen oder von zwei Bataillonen in einer und derselben Schule.

Von den Büchsenmachern wurde wieder, wie in den früheren Jahren, eine Anzahl (2 Waffenunteroffiziere, 34 Büchsenmacher deiInfanterie und l Büchsenmacher des Genie) in die Waffenfabrik beordert, wo sie einen ergänzenden Fachunterricht erhielten.

Bandesblatt. 37. Jahrg. Bd. II.

32

474

R e g i m e n t s k u r s e.

Die Regimenter Nr. 9 und 12 bestanden im Frühling ihren Wiederholungskurs gleichzeitig, ersteres in Bern, letzteres in Thun.

Die Feldmanöver führten sie mit Zuzug von Spezialwaffen gegen einander aus. Regiment 10 manövrirte am Schlüsse seines Wiederholungskurses gegen die in Freiburg befindliehe III. Infanteriebrigade:, Regiment Nr. 11 hatte seinen Wiederholungskurs in Verbindung mit dem Schützenbataillon Nr. 3.

Die Führung der Regimenter und der Bataillone war mit geringer Ausnahme eine befriedigende, theilweise sehr gute; dagegen wird be/üglich einiger Bataillonsadjutanten gesagt, daß sie ihren Dienst beim geschlossenen Bataillonsexerzieren nicht in genügender Weise verstehen. In der taktischen Ausbildung der Offiziere, obwohl ebenfalls über mangelnde Initiative der Jüngern Offiziere geklagt wird, sind Fortsehritte ersichtlich und bezüglich der Unteroffiziere wird hier, wie von den andern Divisionen, bemerkt, daß die guten Wirkungen der neu eingeführten Unterofflzierschulen bereits sich äußern. Die Truppen zeichneten sich sowohl in als außer Dienst durch ihre Ruhe und Ordnung vortheilhaft aus und waren allen Anforderungen, die an sie gestellt wurden, gewachsen.

Alle Bataillone machten den Eindruck einer bis in die Details gut instruirten Truppe, wenn auch die Anwendung der reglementarischen Formen bei den größeren taktischen Uebungen mehrfach zu wünschen übrig ließ.

Brigadekurse.

Die III. Infanteriebrigade wurde für ihren Wiederholungskurs in den Kanton Freiburg, und zwar Regiment Nr. 5 nach Bulle, Regiment Nr. 6 nach Freiburg, verlegt. Zwischen diesen beiden Orten fanden die Regimentsübungen statt ; die vereinigte Brigade mit erheblichem Zuzug von Spezialwaffen manövrirte, wie bereits bemerkt, gegen das von Bern kommende Regiment Nr. 10. Die IV. Infanteriebrigade kantonnirte während des Wiederholungskurses mit dem Regiment Nr. 7 in Prnntrut, mit dem Regiment Nr. 8 in Delsberg und Umgebung. Das ihr für die Manöver zugetheite Schiitzenbataillon Nr. 2 bestand seinen Vorkurs in Colombier. Die gegenseitigen Manöver, zu denen ebenfalls Spezialwaffen gezogen wurden, fanden zwischen Delsberg und Pruntrut statt.

Lob und Tadel über beide Brigaden und ihre Bataillone wechseln in den Berichten mannigfaltig. Gerühmt werden namentlich an den Manövern, die hei der IV. Brigade von schlechtem Wetter benachtheiligt waren, die gute Haltung, der Eifer und die milita-

475

rischen Eigenschaften der verschiedenen Truppenkorps. Dagegen ließ im Anfange der Vorkurse die Disziplin, der Kantonnements- und Wachtdienst bei verschiedenen Bataillonen viel zu wünschen übrig.

Die Handhabung des innern Dienstes war bei der engen und mangelhaften Kantonniru des Regiments Nr. 7 in Pruntrut sehr erschwert, und ein weiteres Hemmniß war, daß verschiedene Bataillone eine unzureichende Zahl von Offizieren und Unteroffizieren besaßen; im Allgemeinen aber wird über die mangelnde Erfüllung des Aufsichtsdienstes durch viele junge Offiziere Klage geführt und dabei bemerkt, daß der Werth dieser Offiziere nicht nur von Manu zu Mann, sondern auch von Bataillon zu Bataillon sehr wechsle.

Die Uebungen auf den Exerzierplätzen befriedigten meistenteils, hei den Manövern dagegen waren wiederholt Verstöße gegen elementar-taktische Grundsätze zu verzeichnen. Unentschlossenheit und Mangel an Initiative, machten sich bei verschiedenen höhern Führern und Bataillonskommandanten bemerkbar; ihre Befehle und Dispositionen ließen sowohl in formeller als materieller Beziehung oft zu wünschen übrig. Die Uebungen der IV. Brigade waren allzu sehr von der Stellung der Kontonnemente bedingt und gestalteten sich infolge dessen weniger instruktiv, als wenn die Dislokationen jeweilen dem Verlaufe der Manöver entsprechend angeordnet worden wären. Bei der III. Brigade brachte der erste Manövertag, durch allerlei Umstände und Mißverhältnisse beeinflußt, gar kein Resultat, während am zweiten Tage die Hebungen besser angelegt waren, durchweg aber an zu großer Frontausdehnung und hie und da an richtigem gegenseitigem Zusammenwirken der Einheiten litten.

Immerhin waren die Felddienstübungen für Führer und Truppen nicht ohne bemerkenswerthen Erfolg geblieben.

D i v i s i o n s ü b u n g.

Der im Jahre 1876 festgesetzte Turnus für die Wiederholungskurse in den 8 Divisionskreisen schloß pro 1884 mit der Uebung der VIII. Division. Die Anlage der letztern glich im Allgemeinen denjenigen der Vorjahre, indem die erste Hälfte der Uebungsdauer den Vorkursen aller Einheiten (2. --10. September) eingeräumt, denen stufenweise die Felddienstübungen zusammengesetzter Truppenkörper angeschlossen wurden und diese mit der Inspektion der vereinigten Division am 18. September endigten, an welchem Tage ein Grosstheil der Truppen ihren Rückmarsch in die Heimat noch antreten mußte, um vor dem Bettag entlassen werden zu können.

Das Manövergebiet wurde in den nordwestlichen Theil des Kantons Graubünden verlegt, während die Vorkurse der Infanterie

476

nur zum Theil in diesem Karitou, zum Theil in dem Kauton Tessin, diejenigen der Spezialwaffen auf den zunächst gelegenen ständigen Waffenplätzen abgehalten werden mußten.

Die Vorarbeiten auch für diese Uebung wurden nach bisheriger Weise an Hand genommen und die Sammluneo der Mannschaft dieser o aus sehr ausgedehnten Gebieten zusammengesetzten Division vollzog sich ohne nachtheilige Friktionen , allerdings aber mit ungleich größeren Kosten und Zeitaufwande, zum Theil auch unter nicht unwesentlicher Beschränkung der Vorinstruktion beim Infanterieregiment Nr. 32, was jedoch nicht zu umgehen war.

Das Programm für die Vorkurse war den bisherigen nachgebildet. Parallel mit der Divisionsübung wurde auch der Kurs des uneingetheilten Gebirgsartillerieregimentes abgehalten, um diesem Korps Gelegenheit zur Theilnahme an den felddienstlichen Uebungen der VIII. Armeedivision zu geben. In der Absicht, dem Kommando die Truppen möglichst vollständig zu belassen, wurden zur Darstellung des Gegners die zweiten Rekrutenschulen aus dem VI. und VII. Kreise für 4 Tage in das Uebungsgebiet beordert, mit dem Schützenbataillon Nr. 8 unter einheitliches Kommando gestellt, und endlich die Verpflegung eines Theils dieser Truppen der im ordentlichen Wiederholungskurs stehenden Verwaltungskompagnie Nr. 6 übertragen.

Die ganze Dauer der Hebung war vom Wetter begünstigt, und es ist wohl hauptsächlich der gute Gesundheitszustand, sowie die volle Durchführung des Arbeitsprogrammes diesem Umstände zu verdanken.

Die Regiments- und Brigadeübungen wurden nach Bezug engerer Kantonnemente östlich von Chur abgehalten, hierauf folgte ein Ruhetag mit Gottesdienst und schlössen sich die Gefechtsexerzitien der Division an, welche mit der Inspektion derselben beendigt wurden.

Den eingegangenen Rapporten läßt sich entnehmen, daß die Stärke der Infanterieregimenter hinter derjenigen der vorangegangenen Uebungen in den Jahren 1882 und 1880 zurückblieb und sieh .per Regiment nicht viel über 1300--1350 Mann stellte. Der größte Ausfall Nichteingerückter weist das Regiment Nr. 32 mit 800 Manu auf, während Regiment Nr. 29 nur circa 300 Abwesende, die Regimenter Nr. 31 und 30 je bloß 180 bis 200 Mann aufzählten. l)as Total der eingerückten Mannschaft der ganzen Division stellte sich auf circa 8000 Mann mit etwas über 1700 Pferden, dasjenige der zugezogenen nicht zugetheilten Truppen auf circa 1950 Mann mit 175 Pferden.

477

Das Personelle dieser Division bot die größte Vielfältigkeit dar, insbesondere mit Bezug auf Charakter, Temparament, Lebensweise, Sprache, Sitten und Gewohnheiten ; dagegen setzt sich dieselbe doch durchweg aus einer ganz kräftigen, gegen Strapazen weit weniger empfindlichen Mannschaft zusammen, als die den Niederungen angehörige. Sie besitzt im Allgemeinen ein vom besten Geist, beseeltes Offizierskorps und man begegnet von oben lierai) bis in die unteren Grade einer Subordination, die ihre günstige Wirkung auch in den Reihen der Soldaten ausübt. Im Unteroffizierskorps ersetzen guter Wille und Eifer Mängel anderer Art und nicht minder bei der Mannschaft, die im Allgemeinen die Prädikate ,,willig, disziplinirt, körperlich und geistig geeignet, und durchweg brauchbar"- verdient.

lieber die Bewaffnung und Ausrüstung enthalten die Berichte keine Klagen; dagegen war die Bekleidung sehr abgenutzt und dabei besonders auffallend, daß selbst der jüngste anwesende Jahrgang, der an den Strapazen der vorangegangenen Brigaden- und Regimentsü bungen mit primitiven Unterkunftslokalen nicht Theil genommen hatte, sich nicht wesentlich besser präsentirte, eine Erscheinung, die dazu zwingt, dem Bekleidungswesen in und ausser Dienst vermehrte Aufmerksamkeit zu schenken.

Trotz der seit bald 10 Jahren bestehenden Vorschrift über die Art und Beschaffenheit der Fußbekleidung, war der vorgeschriebene Stiefel nur bei einer geringen Zahl der Fußtruppen zu finden, wohl aber der Schuh, in dem sich die Mannschaft nach allen Erhebungen wohl befand.

Ueber die Qualität der Kavalleriepferde laut sich nur Befriedigendes mittheilen , die Pferde der Mannschaft zeichneten sich durchweg vortheilhaft aus. Auch die Batteriebespannungen ensprachen billigen Anforderungen, während diejenigen des Divisionsparkes, des Trainbataillons und insbesondere des Linientrains vielfach zu wünschen übrig ließen und Exemplare mit Fehlern und Mängeln , gefährliche Beißer und Schläger eingeschätzt wurden, deren Leistungsfähigkeit und Verwendbarkeit eine höchst bedingte war und Veranlassung zu starkem Abgang und auffallend vermehrten Abschätzungen gaben. Diese Mißstände sind auf den diesjährigen starken Pferdebedarf und den Umstand zurückzuführen, daß zur Zeit der Manöver sehr wenig Pferde miethweise aufzutreiben und sodann die Einschätzungen nicht überall
durch die vom Oberpferdarzt bezeichneten Experten vorgenommen worden waren.

Die Pferde-Ausrüstungen waren gut und geben zu keinen besondern Bemerkungen Veranlassung; das Gleiche kann auch über das gesummte Korpsmaterial gesagt werden.

478

Die Unterkunft einer großen Truppenzahl in einer wenig bevölkerten Gegend begegnete vielfachen Schwierigkeiten ; es mußten öfters weit abliegende Ortschaften belegt werden, was die Marschanforderungen an die Truppen nicht unwesentlich steigerte und einzelne Korps veranlaßte, zu kleineren Bivouak Zuflucht zu nehmen.

Es kann nicht Aufgabe dieser Berichterstattung sein, auf die vom 15. bis und mit 17. September dauernden Manöver, ihre Anlage und Durchführung speziell einzutreten, es genügt, hier anzuführen , daß das Manöverterrain zwischen Chur und Sargans in Berücksichtigung aller Verhältnisse als ein gut gewähltes bezeichnet werden m u ß , daß den Vorarbeiten durchweg eine richtige Zeitberechnung nach allen Richtungen hin zu Grunde lag , dieselben sachgemäß angeordnet und mit dem Kommandirenden des Gegners bloß allgemeine Verständigungen getroffen waren.

Die Oberleitung der Uebung war in fester Hand und der Wille des Kommandirenden kam überall zum Ausdruck. Die Befehle und Instruktionen waren kurz und bestimmt, der jeweiligen Gefechtslage angepaßt und es beruhten dieselben auf taktisch richtigen Grundsätzen. Die Zähigkeit, mit welcher an den ausgegebenen Suppositionen festgehalten wurde, und die Unverdrossenheit, mit welcher die zugetheilten Oberoffiziere, die Generalstabsoffiziere und die Unterführer mithalfen, dieselben durchzuführen, verdienen alle Anerkennung und blieben nicht ohne günstige Nachwirkung auf die gesammte Mannschaft.

Die Gefechtsdispositionen des Gegners entsprachen denjenigen des Angreifers, und wenn auch diese Abtheilung sich abermals mehr auf die Defensive verlegte, so lag der Grund im schwachen Bestände des Detaschements, verglichen mit der Ausdehnung des zu vertheidigenden Terrainabschnittes.

Die Uebungen boten vielfach schöne Gefechtsbilder, und wenn auf der einen Seite sieh Fortschritte mit Bezug auf die Ausführung der ausgetheilten Befehle, mehr Präzision betreffend der Sammelst eilungen, in der Zusammensetzung der Marschkolonnen, der Innehaltung einer der Stärke des Korps angemessenen Frontenausdehnung, im Zusammenwirken der verschiedenen Waffen, in Aufsuchung der nöthigen Fühlung der gemeinsam operirenden Korps unter sich, in Beobachtung der reglementarischen Abstände, bemerkbar machten und der Uebergang in Gefechtsformation ohne wesentliche Stockung und mit ziemlicher
Ruhe sieh vollzog, so ist das Erreichbare noch lange nicht vorhanden und bleibt es daher Aufgabe deInstrukuktion , immer noch intensiver auf die Hebung der verschiedeneu

479

Mängel hinzuarbeiten. So läßt insbesondere der Signaldienst bei unsern Truppen noch vielfach zu wünschen übrig ; die Marschdisziplin ist. nicht in genügender Weise bei allen Korps vorhanden, die Führer sind nicht durchweg bestrebt, ihre Korps in reglementarischen Abständen zusammenzuhalten, um eine Verlängerung der Marschkolonnen zu vermeiden ; die Abkommandirungen zum Corveedienst werden nicht genügend kontrolirt, was eine zu große Schwächung der fechtenden Truppen häufig zur Folge hat; endlich wird immer noch zu wenig darauf gehalten, die Mannschaften an die richtige Feuerdisziplin zu gewöhnen, die im Reglement vorgeschriebenen Formen auch bei den Gefechtsexerzitien zur Geltung gelangen und die Truppe nur so lange in aufgelöster Form operiren zu lassen, als die Umstände es erheischen.

Auf die Leistungen der einzelnen Waffengattungen übergehend, so ist zu konstatiren, daß a. die Ausbildung der Infanterie stets fortschreitet, sich dieses insbesondere bei den zugezogenen beiden Schulbataillonen manifestirte und die Fortschritte noch ganz besonders hervortreten werden, wenn das Unteroffizierkorps durch Spezialdienst einen intensivem Unterricht in seinen Obliegenheiten erhält. Dem Wacht- und Vorpostendienst wurde auch nach harter Arbeit die nöthige Aufmerksamkeit geschenkt, der Gefechtstrain dagegen immer noch nicht seiner Wichtigkeit gemäß behandelt.

b. Die Kavallerie, insbesondere die Dragoner, waren bestrebt, ihrer Aufgabe thunlichst nachzukommen, während der Dienst der Guiden nur zum Theil befriedigte. War das Uebungsgebiet nicht dazu angethan für besondere kavalleristische Ausnutzung und die Verwendung der Kavallerie desshalb für den Aufklärungs- und Sicherungsdienst nicht sehr ergiebig, so verdient die auf weitem und beschwerlichem Weg ohne Materialschädigung in'ss Werk gesetzte Umgehung über den Kunkelspaß und die dadurch erzielte Ueberraschung einer feindlichen Batterie oberhalb Pfäffers als eine gute Leistung hier hervorgehoben zu werden.

e. Die Artillerie war der Terrainverhältnisse wegen ebenfalls mit Bezug auf ihre Thätigkeit meist auf die Thalsohle augewiesen und hatte eine dadurch bedingte Verwendung. Immerhin war dieselbe bestrebt, allen Anforderungen auch unter schwierigen Verhältnissen gerecht zu worden. Die Geschützbedienung vollzog sich ruhig, die Feuerleitung, Geschoß- und Zielwechsel geschah mit Verständniß, und der Bezug und die Aufgabe der Stellungen war, einige Ausnahmen abgerechnet.

480

sachgemäß; dagegen wurde mehrfach auf zu weite Entfernungen in die Feuerstellung übergegangen und dabei auch zu enge Geschützabstände -- hie und da durch das Terrain selbst veranlaßt -- gewählt.

Die Bespannungen blieben während der Uebungstage intakt, und es darf daraus auch auf eine gute Pferdepflege geschlossen werden.

Der Divisionspark hielt sich in richtigen Abständen und wurde ganz seiner Zweckbestimmung gemäß verwendet und stetsfort bethätigt.

Bei den Trainbataillonen wurde auf zweckmäßige Vereinigung der verschiedeneu Abtheilungen zu gemeinsamem Marsche gehalten, derselbe aber auch hier wieder durch allzu reichliche Zuweisung von Mannschaften ungebührlich belastet.

d. Die Genietruppen fanden durchweg ihrer Bestimmung gemäße Verwendung und arbeiteten anerkennenswerth Während den Pionnieren der Infanterie Wegeverbesserungen, Erstellung von Zufahrten und kleineu Deckungen zufielen , lag den Pontounieren das Schlagen einer Schiffbrücke über den Rhein ob, au einer Stelle mit starker Strömung und sehr hohen Ufern, die sich nur durch Anwendung eines Etageubaues bewerkstelligen ließ und von einer ganzen Brigade mit Artillerie und Feldlazareth benutzt wurde. Der erstellte Telegraph von Ragatz nach Mayenfeld und Zizers funktionirte richtig, und die zur Bedienung der optischen Signale abgegebene Mannschaft war ihrer Aufgabe gewachsen.

e. Sind auch die Sanitätstruppen infolge günstiger sanitarischer Verhältnisse diesfalls nicht besonders in Anspruch genommen worden , so waren die Kommandirenden doch bestrebt, die Gelegenheit für ihre Mannschaften thunlichst auszunützen, um sie mit ihren Verrichtungen im Ernstfalle vertraut zu machen.

f. Bei den schwachen Beständen der Korps vollzog sich der Verpflegungsdienst durch die Verwaltungstruppen ohne Zuzug von Ergänzungsmannschaften, und es befriedigten deren Leistungen vollkommen.

Kriegsgerichtsfälle kamen keine vor.

Zur Inspektion wurden die Truppen der VIII. Division um 18. September früh bei Malans vereinigt und dieselbe aus bereits angegebenen Gründen zeitlich eingegrenzt.

Das Ergebniß war in Anbetracht der Anstrengungen, die der Inspektion vorangingen, der kurzen Zeit, die den Truppen zu der Vorbereitung blieb, und der Weglängen, die auf staubiger Straße zu dem Sammelplatz zurückgelegt werden mußten, ein befriedigendes.

48t

Die Infanterie defilirte in Pelotonskolonne, die Kavallerie in Zugskolonne, die Artillerie in Batteriefront.

Die Richtung war durchweg gut, dagegen die Abstände der Bataillone ungleich und die Tragart der Waffen hei einzelnen Abtheilungen läßig und von den Genietruppen theilweise übertroffen.

Die Musiken der verschiedenen Regimenter übten auch da wieder durch ihr ungleiches Tempo und ihre theilweise verschwommenen Melodien ihren nachtheiligen Einfluß, der sich in weniger ergiebigem Ausschreiten der Truppe bekundete. Während dieser Uebelstand nicht auffällig bei der XV. Brigade auftrat, wirkte er geradezu störend bei der XVI. Brigade. Die berittenen Korps defilirten im Trab und präsentirten sich sowohl in Bezug auf Richtung als Gangart und Abstände ganz gut.

Der Gesammteindruck, den diese Divisionsübung machte, kann als ein günstiger bezeichnet werden; es ist der Haltung, dem Geiste und dem guten Willen der Offiziere und Truppen nur Anerkennung EU zollen ; diese Eigenschaften machen den Korps und ihrer Instruktion alle Ehre und sichern der VIII. Armeedivision in Bezug auf Feldtüchtigkeit den ßang heben den andern Divisionen.

Zum Schluß glauben wir noch der guten Aufnahme Erwähnungthun zu sollen, die alle Mannschaften in den betroffenen Theilen der Kantone Graubünden und St. Gallen bei Behörden und Bevölkerung ohne Ausnahme fanden.

[ S c h i e ß ü b u n g e n d e r W i e d e r h o l u n g s k u r s e.

Im Einzelfeuer sind die Durchschnittsresultate der Füsilierbataillone der IL, VI. und VIII. Division mehr oder weniger besser als vor zwei Jahren. Bei der III. Division sind sie theils geringer, theils gleich geblieben, stehen aber immer noch über denjenigen der drei andern Divisionen. Von den Schützenbataillonen hat nur Nr. 6 durchwegs bessere Resultate aufzuweisen, beim Bataillon Nr. 2 sind sie zur Hälfte besser, zur Hälfte geringer: die Bataillon« Nr. 3 und S verzeigen in den Ergebnissen einen größeren oder kleineren Rückgang.

Für die Salvenfeuer fehlen die wünschbaren Anhaltspunkt» zu einer genauen Vergleichung.

b. L a n d w e h r.

Nach dem aufgestellten Turnus hatten den Wiederholungskurs zu bestehen : I. Division, Brigade Nr.

II IV.

,, ,, ,, VIII V '·

Y

A

VII.

,, ,, ,, XIV und Schützenbataillon Nr. 7, zusammen 24 Füsilierbataillone und l Schützenbataillon.

482 Im Allgemeinen lassen sich die in den beiden letzten Berichten gemachten Bemerkungen wiederholen, so daß wir der Kürze wegen auf dieselben verweisen. Es darf aber beigefügt werden, daß insoweit ein Fortschritt in der Instruktion bemerkbar ist, als in den Schießübungen ein etwas besseres Durchschnittsresultat gegenüber den Vorjahren erreicht worden ist.

Die Stärke der zu den Wiederholungskursen des Auszuges und der Landwehr eingerückten Truppeneinheiten ist folgende: Wicdci'liolungskiii'se des Auszuges.

Zur Uebimg eingerückt.

II. Division.

1882.

1884.

Schützenbataillon Nr. 2 Füsilierbataillon ·n 13 14 Y) TÌ n 15 Ti n 16 T> fi T> T> Ti T) TÏ

T>

n 11 ·ft 11 11 n n 11

n

18 19 20 21 22 23 24 Total

III. Division.

Schützenbataillon Nr. 3 25 Füsilierbatailloii 26 *f) 27 T) 28 Ti Ti n 29 11 30 Ti Ti 11 31 T> 11 32 n 33 V) ·fi 34 Tì 11 35 T> n 36 T)

1yj 1 1

Total

463 317 309

477 571 428

313 346 396 674 636

419 393 527 703 651

618

672

679

692

563 545 473

554 570 öl8

6332

7175

425 484 463 397 471 396 321 426 368 420 474 493 506

440 547 529 444 356 367 412 410 387 431 473 472 489

5644

5757

483 Zur Uebung eingerückt.

1882.

1884.

666 642

VI. Division.

Schützenbataillon N* 6 Füsilierbataillon ,, 61 11 i, 62 ,, 63 n ,, 64 11 ,, 65 11 ,, 66 n , 67 T> ,, 68 11 ,, 69 n ,, 70 11 11 11 K ,, 72 11

'

Total VIII. Division Schützenbataillon Nr. 8 Füsilierbataillon ,, 85 ,, 86 n ,, 87 11

11

,, ,, 11

11

T,

7) Y)

11 T) T) T!

817 599 524 601 569 570 621 576 541 575 637 581

8084

7853

418 708 380 312 514 376 465 448 420 425 597 466 410

88 89 90

9i

,, 92 « 93 ,, 94 ,, 95 96 B

11

833 636 626 650 585 570 663 572 552 608 593 530

Total

5939

415 643 450 347 ' 492 346 445 480 394 438 515 424 406

5795

· WiederholmigskiH'se dei1 Landwehr.

Zur Uebung eingerückt.

1. Division.

1884.

Füsilierbataillon Nr. 7 .

440 n ·n ·n n 11

,, ,, ,, ,, ,,

8 9 10 11 12

.

.

.

.

.

538

.

Total Brigade II

455 570 414 320

2737

484 IV. Division.

ZurUebung eingerückt1884.

344 314 327 442 613 424

Füsilierbataillon Nr. 43 ï> ·n 44 n ·n 45 n ·n 46 ·n ·n 47 48 v> Y> Total Brigade VIII V. Division.

Füsilierbataillon Nr. 55 56 7) n 57 'iï fl ·n 58 n 59 7) V) V) ·n 60

2464

390 416 395 502 507 516 Total Brigade X

2726

VII. Division.

465 601 580 573 551 526 501

Schlitzenbataillon Nr. 7 Füsilierbataillon ,, 79 80 81 82 83 84 Total Brigade XIV

3797

3. O f f i z i e r b i l d u n g s s c h u l e n .

Der Bestand der Schulen und deren Resultate hinsichtlieh des Erfolges sind aus nachstehender Tabelle ersichtlich. Die Zahl der brevetirten Offiziere hat sich gegenüber dem Vorjahre um 63 vermindert, einzig aus dem Grunde, weil inskünftig in die Offizierbildungsschule nur Schüler aufgenommen werden sollen, welche zuvor mit Erfolg die Unteroffizierschießschule bestanden haben. Von den 192 neu brevetirten Offizieren haben diese letztere Schule bereits 105 mitgemacht.

485

Zur Brevetirung Offizierbildungsschulen.

Unteroffiziere.

Soldaten.

empfohlen.

i 1

Total.

.

n. ,,

41 11 16 11 14 23 32 27

I. Division

n

IV .

V-

VI.

VII.

Vili.

· fl

,,

,, ,, ,,

Total 1884 ,, 1883

175 188

5 9 1 1 2 18 85

nicht empfohlen.

41 16 25 12 14 24 32 29

40 16 25 12 14 24 32 29

1

193

192 255

1

273

18

i

4. A u ß e r o r d e n t l i c h e O f f i z i e r b i l d u n g s s c h u l e n .

Außerordentliche Offizierbildungsschulen zur Ergänzung des Offizierkorps der Landwehr fanden im Berichtjahre nur in dem III., IV., V. und VIII. Divisionskreise statt.

Der Bestand und Erfolg der Schulen war folgender: Offizierbildungsschulea.

III. Division

IV.

,,

v.

,,

VIII.

Zur Beförderung ,,, , , empfohlen, nicht empfohlen.

' . 26 26

9 9 17

Total 1884 ,, 1883

61 108

--

1

1

1

9 9 18

62 109

5. S c h i e ß s c h u l e n , a. O f f i z i e r e .

Die 5 in Wallenstadt abgehaltenen Offizierschießschulen wurden von 230 Offizieren der Infanterie, 3 der Artillerie und 2 des Genie besucht.

486

Auch in diesen Schulen wurden die Hebungen im Bedingungsund Einzelschiessen zu Gunsten der Gefechtsfeuer etwas abgekürzt, um die Offiziere in der Feuerleitung ihrer Abtheilungen mehr, als es bisanhin geschah, zu befähigen. Diese Kürzung war für das Präzisionsschießen von keinem besondern Nachtheil begleitet. Wenn auch in einzelnen Hebungen die Ergebnisse etwas geringer sind, als im Jahre 1883, so haben sie sich dagegen auf andern Uebungen verbessert oder sind gleich geblieben.

In allen Uebungen des Einzelnfeuers die verglichen werden können, eine einzige ausgenommen, übertreffen die Resultate der Offizierschiessschulen diejenigen der Unteroffizierschießschulen 5 in den Salvenfeuern dagegen sind die Ergebnisse der Unteroffiziere besser, als diejenigen der Offiziere.

b. U n t e r o f f i z i e r e .

Die Unteroffizierschießschulen wurden für die II. Division in Freiburg, für die VII. in Frauenfeld, für die VIII. auf der Luziensteig, für alle andern auf den Hauptwaffenplätzen abgehalten. Der Bestand war folgender: Divisionskreis.

Korporale.

I. Division II.

,, III.

,,

145 88 67 151 151 147 152 65

IV.

V.

VI.

VII.

VIII.

,, ,, ·n

Soldaten.

7 54 69 -- -- 5 -- 416

In die OffizierTotal, bildungsschule vorgeschlagen.

152 142 136 151 151 152 152 181

24 10 10 6 9 10 18 39

1217 251 Total 966 126 Wir haben bereits schon erwähnt, welchen guten Einfluß die Unteroffizierschulen auf die Instruktion der Rekruten und auf den Dienst in den Wiederholungskursen ausgeübt haben. Den Erwartungen, welche an diese Schulen gestellt worden sind, wurde laut übereinstimmendem Urtheile aller Inspektionsberichte allseitig entsprochen. In allen Kreisen wurden die Leistungen der Unteroffiziere als meist ganz befriedigend taxirt, was hauptsächlich dem Umstände zugeschrieben wird, daß der Unterrieht vollständig in die Hand der Instruktoren gelegt war.

487

6. O b l i g a t o r i s c h e S c h i e ß ü b u n g e n .

Laut Schießtabellen haben an diesen Uebungen sich betheiligt : Division.

L Division II.

,, III.

,, IV.

,, V.

,, VI.

VII.

,, VIII.

,,

Auszug.

Landwehr.

Total.

1156 334 116 448 584 19« 430 164

255 872 398 121 219 806 73 406

1411 1206 514 569 803 1002 503 570

Total 1884 ~~3428 ~~~ 3150 6578~ ,, 1883 4812 4061 8873 Die Betheiligung hat in allen Divisionen, am meisten in der H., VI. und VIII., abgenommen.

Die Schießresultate sind nur bei den Füsilieren der Landwehr etwas besser als im Vorjahre; bei allen andern Abtheilungen sind sie meistentheils etwas geringer. Die Ergebnisse der Landwehr unterscheiden sich wenig von denjenigen des Auszuges.

7. F r e i w i l l i g e S c h i e ß v e r e i n e .

1884.

Anspruch. auf einen Bundesbeitrag haben gemacht (Anzahl Vereine) 2,540 Zu einer Subvention berechtigte Anzahl von Mitgliedern : a. von Fr. 3. ~ .

.

.l ^^ D.

,,

,,

1. OU

.

.

1883.

2,400 ^^

. J

An Bundesbeiträgen wurden den Vereinen bezahlt .

.

. Fr. 219,785. 40 Fr. 205,892 Gegenüber dem Vorjahre haben sich die Vereine urn 140 vermehrt und ist die Mitgliederzahl von 107,180 auf 113,953,' also um 6773, gestiegen. Die stete Zunahme der Schießvereine und deren Mitglieder liefert den Beweis, daß der militärische Geist im Lande nicht abnimmt und daß die Entwicklung des freiwilligen Sshießwesens wohl hauptsächlich dem'wahrhaft patriotischen Wetteifer zuzuschreiben ist.

8. G e n t r a i seh'u l eri.

Es fanden 3 Centralschulen statt. Centralschule I in Thun mit einem Bestände von 78 Subalternoffizieren (58 der Infanterie, 5 der

488

Kavallerie, 11 der Artillerie und 4 des Genie, oder 59 Truppenoffiziere und 19 Adjutanten). Zum ersten Male war es möglich, in dieser Schule am Schlüsse derselben fast sämmtliche Offiziere beritten zu machen und einen mehrtägigen Ausmarsch au Pferd auszuführen. An der Centralschule II, ebenfalls in Thun, nahmen 32 Infanteriehauptleute Theil. Die Centralschule IV, welche in Zürich staltfand und von da weg am Schlüsse der Schule zu einer siebentägigen Uebungsreise in das westliche Grenzgebiet des Waadtlandes sich begab, war von 19 Oberstlieutenants der Infanterie, l Oberstlieutenant und 4 Majoren der Kavallerie, 4 Oberstlieutenants der Artillerie, l Oberstlieutenant und l Major des Genie besucht.

Die Ergebnisse aller 3 Schulen dürfen als ganz befriedigende bezeichnet werden.

9. M i s s i o n e n in's A u s l a n d .

Zu den Herbstübungen fremder Armeen wurden beordert: Nach D e u t s c h l a n d die Herren Oberst Geßner und Oberstlieutenant Müller.

Nach F r a n k r e i c h die Herren Oberstlieutenant Rigaud und Major Götz.

Nach O e s t e r r e i e h die Herren Oberst Berlinger, Oberstlieutenant Epp und Oberstlieutenant Wille.

Mit besondern Missionen wurden ferner betraut die Herren Obersten Rudolf und Vigier, die Oberstlieutenants de la Rive, Ziegler, Socin und Veillon und Major Waßmer.

Die Bewilligung zu temporärer Dienstleistung in fremden Armeen wurde erwirkt für l Offizier der Infanterie, 2 Offiziere der Kavallerie und l Offizier der Artillerie.

10. U n t e r r i c h t am P o l y t e c h n i k u m .

Die Frequenz der Schüler und Zuhörer war wie folgt: a. Wintersemester 1883/1884: Heeresorganisation .

.

.

. 2 4 Mann.

Innere Ballistik .

.

.

. 14 ,, Schießtheorie .

.

.

.

. 19 ,, Waffenlehre 20 ,, Fortifikation 20 ,,

489 o. Sommerseinester 1884 : Taktik 14 Mann.

Aeußere Ballistik .

.

.

8 ,, Schießübungen .

.

.

. 68 ,, Geschütz- und Gewehrfabrikation . 27 ,, c. Wintersemester 1884/1885: Heeresorganisation .

.

Innere Ballistik .

.

Schießtheorie .

.

.

Waffenlehre Fortiflkation .

.

.

Schießübungen .

.

.

.

.

.

.

. 2 9 Manu.

. 18 ,, 19 ,, 25 ,, . 20 ,, . 65 ,,

Prüfungen haben abgelegt : 1) Am Ende des Wintersemesters 1883/1884 . 12 Schüler.

2) ,, ,, ,, Sommersemesters 1884 5 ,, Gesammtnoten wurden ertheilt an 6 Schüler und zwar : Note I .

.

. an 2 Schüler, ,, IV. .

.

. ,, 2 ,, }, II .

.

,, 2 ,, Der neu ernannte zweite Professor, Herr Artilleriemajor Affolter, hat mit dem Wintersemester seine Stelle angetreten.

Um den Nutzen der kriegswissenschaftliehen Abtheilung auf einen weiteren Kreis auszudehnen, hat der Vorsteher der Abtheilung, Herr Oberst Rothpletz, sich entschlossen, seine Vorlesungen über Taktik und Heeresorganisation, für das Offizierskorps bearbeitet, herauszugeben. Erschienen sind bis jetzt: 1) Das Infanteriefeuer; 2) die Terrainkunde.

C. Kavallerie.

1. B e s c h a f f u n g der K a v a l l e r i e p f e r d e .

Von 1875 bis 1883 wurden angekauft: im Inland 482, im Ausland 4259 und im Berichtjahr ,, ,, 87, ,, ,, 347 Total im Inland

569, im Ausland 4606 Pferde.

Die Zahl der im Inland gekauften Pferde hat gegenüber dem Vorjahre um 53 zugenommen, was indessen nicht dem Umstände ßundesblatt. 37. Jahrg. Bd. II.

33

490

zuzuschreiben ist, als hätte die Qualität inländischer Produkte sich im letzten Jahre verbessert, sondern einer zweckmäßigeren Wahl der Ankaut'splätze in den Züchtungsgebieten.

Die im Inl'ind gekauften Pferde gehören den verschiedenartigsten Schlägen und Kreuzungsprodukten an, und es kann nicht verkannt werden, daß ein großer Prozentsatz der Thiere im Bau und folglich aueh in den Gaugarten, besonders in den sehnelleren, den importirten norddeutschen Pferden bedeutend nachsteht, was auf die Beweglichkeit der Waffe lähmend wirkt. Das Kriterium für die Ausdauer und die Tüchtigkeit des Militärpferdes ist der andauernde Galopp mit der Last auf dem Rücken, und in dieser Beziehung standen die Inländer den andern Rernonten weit nach.

Vom Standpunkt der Waffe, die bei den Milizverhältnissen noch mit ungleich größeren Schwierigkeiten zu kämpfen liât, als alle andern Waffengattungen, sollten die Einkäufe im Inlande, bis die Produkte sich verbessern, eher eingeschränkt werden. Wenn die Militärverwaltung diese Einschränkung nicht eintreten ließ, so wollte sie hiedurch bekunden, daß sie die Bestrebungen der landwirtschaftlichen Associationen um Hebung der Pferdezucht zu unterstützen gewillt sei. Nicht nur wurden Produkte angekauft, welche eigentlich nur zum kleinern Theil entsprachen, sondern es wurden für einzelne bessere Exemplare auch relativ hohe Preise bezahlt.

Die Verwaltung glaubt denn auch verlangen zu dürfen, daß die Fachvereine mil aller Macht dahin wirken, daß die Züchter ihrerseits den Bedürfnissen der Waffe mehr Rechnung l ragen und immer mehr trachten, ein passenderes Pferdematerial, insbesondere mit mehr Schonung in der Jugendperiode, heranzuziehen. Es liegt dies übrigens um so mehr in ihrem Interesse, als der Typus eines guten Militärreitpferdes nicht nur den Ankauf im Ausland einschränken wird, sondern auch den Export solcher Pferde wesentlich heben müßte.

Bei den Einkäufen im In- und Auslande hält es immer schwerer , taugliche volljährige Pferde zu beschaffen , so daß mau genöthigt ist, auf jüngere zu greifen. Die Waffe erleidet hiedurch große Nachtheile und pekuniäre Einbußen, da bei den kurzen Remontenkursen und darauf folgenden Rekrutenschulen das junge Material den Anstrengungen nicht den wünscheuswerthen Widerstand zu leisten vermag; man steht daher vor der Alternative, entweder das
Material auf Kosten der Instruktion außerordentlich zu schonen, oder aber eine große Zahl noch nicht durchgerittener Pferde der Mannschaft abgeben zu müssen und die Remonten weniger gut auszubilden, als es sonst mit volljährigen Pferden der Fall wäre.

491 Eine Verlängerung der Dauer der Abrichtung solcher jungen Pferde würde am ehesten zur Beseitigung dieser Uebelstände führen.

Die Durchführung einer derartigen Maßregel kann aber erst angestrebt werden, wenn die noch fehlenden maßgebenden Erhebungen vorliegen, namentlich in finanzieller Beziehung.

Mit Jahresschluß sind die ersten seit Einführung der neuen Militärorganisation angekauften Kavalleriepferde in das Eigenthum derjenigen Kavalleristen übergegangen , welche nach zehnjährigem effektivem Dienste im Auszuge zur Landwehr übergetreten sind.

Es waren zwei Kategorien von Uebertretenden, die eine bestehend aus Leuten, welche noch das Rekrutenpferd, die andere aus solchen, welche bereits ein zweites, resp. ein Ersatzpferd besaßen. Die Verwaltung entschloß sich, nur die Jüngern dieser Ersatzpferde wieder zur Abgabe an remontirungspflichtige Dragoner und Guiden einzuziehen , die übrigen aber den Besitzern unter gewissen Bedingungen, welche in unserer Verordnung vom 25. November 1884 näher präzisirt sind, zu überlassen.

Bei der Aufstellung der Vorschriften dieser Verordnung glaubten wir uns nur durch die Interessen der Waffe, sowie der Armee im Allgemeinen, leiten lassen zu sollen.

Es ist eine bekannte Thatsache, daß bei dem Mangel an Reitpferden in der Schweiz der Nachschub für die Kavalleriekorps und die Beriltënmachung der Offiziere, speziell der Infanterie, im Ernstfalle der Mobilisirung des Heeres große Schwierigkeiten bereiten dürfte. Durch die Ueberlassung möglichst vieler Ersatzpferdo an ausgediente Kavalleristen werden wir successive zu einem Stock Reitpferde gelangen , so daß nach wenigen Jahren der Bedarf für die Mobilmachung wenigstens annähernd gedeckt werden dürfte, ohne zu sehr sich an's Ausland halten zu müssen, aus welchem im Kriegsfall kaum eine ausreichende Zahl Pferde bezogen werden könnte.

Mit den Ersatzpferden gehen alljährlich eine noch größere Zahl Bundespferde mit ihren Reitern in die Landwehr, und gerade diese altern zugerittenen Pferde würden für die Berittenmachung der Infanterieoffiziere gute Dienste leisten. Die jungem Pferde blieben entweder zur Ergänzung bei den Truppeneinheiten der Kavallerie oder zur Berittenmachung von Rekruten zur Verfügung.

Im Instruktionsdienst wird dieser Pferdebestand die Berittenmachung von Offizieren wesentlich erleichtern, allerdings zu den Bedingungen , welche für Miethpferde überhaupt Anwendung finden.

492

Von den 184 Kavalleriepferden, deren Reiter auf Jahresschluß in die Landwehr traten, gingen 99 Pferde nach Art. 196 der Militärorganisation, 46 ,, nach Maligabe der erwähnten Verordnung, zusammen 145

,,

20 9

,, ,,

10

,,

in das Eigenthum der Besitzer über; sodann gelangten zur sofortigen Wiederabgabe, zur Beobachtung, eventuell zur Wiederabgabe, und zur Ausrangiruug.

184 Pferde.

2. R e m o n t e n k u v s e .

Die ßeraontendepots und Remontenkurse nahmen ihren regelmäßigen Verlauf. Während der Kurse sind 5 Pferde zu Grunde gegangen, wovon 2 infolge von Erkältungen auf dem Transport.

Das Abrichtungsresultat am Schlüsse der Kurse kann im Allgemeinen und unter Berücksichtigung der hievor angeführten Verhältnisse als befriedigend bezeichnet werden; immerhin muß ein gewisser Unterschied in der erreichten Stufe der Ausbildung konstatirt werden, welcher ganz deutlich mit dem Alter der Pferde, beziehungsweise ihrer Ausdauer, in Zusammenhang zu bringen ist.

3. R e k r u t e n s c h u l e n , a. V o r k u r s e.

In den vier Wintervorkursen erhielten die Rekruten ihre Vorinstruktion.

Zu denselben rückten ein : Offiziere. Unteroffiziere. Eekruten.

I. Kurs H. ,, ÜI. ,, IV. ,,

.

.

.

.

.

.

2 2 2 3

6 4 7 8

123 60 89 123

Total

9

25

395

.

Es darf gesagt werden, daß in Dienstsicherheit und Dienstroutine den Offizieren und Unteroffizieren die Theilnahme an den Winterkursen sehr förderlich war; dagegen wäre sehr zu wünschen,

493

daß die Cadreszahl noch vermehrt werden dürfte, um kleinere Rekrutenklassen zu formiren, was für die erste Ausbildung große Vortheile bieten würde. Das Bestreben, die ganze Rekrutenausbildung mit Ausnahme des Reitunterrichts durch die Truppenoffiziere und Unteroffiziere unter Ueberwachung der Instruktoren durchführen zu lassen, erfordert stärkere Cadresbestände, als wenn die Instruktoren die Ausbildung selbst besorgen und die Truppencadres nur eine mehr oder weniger dekorative Rplle zugetheilt erhalten.

b. E i g e n t l i c h e R e k r u t e n s c h u l e n .

Der Rekrutenunterricht wurde in drei Dragoner- und einer Guidenschule ertheilt. In diesen Schulen erhielten ihre Ausbildung zum Schwadrons-, resp. Kornpagniekommandanteu : 2 Hauptleute und 3 Oberlieutenants.

Allen kann die selbstständige Führung einer Schwadron anvertraut werden.

Es erhielten ferner ihre Ofßziersausbildung 14 jüngere Offiziere, sodann wurden 6 Wachtmeister zu Feldweibeln ausgebildet und 4 Fouriere lernten den praktischen Dienst bei der Truppe. 6 Guidenwachtmeister und 36 Dragonerkorpornle vollendeten in der Rekrutenschule ihre in der Cadresschule begonnene Ausbildung zum Unteroffizier und wurden zur Heranbildung der Rekruten verwendet.

Sämmtliche Offiziere haben mit Eifer und Liebe zur Sache gearbeitet, und die meisten von ihnen werden in ihren Schwadronen gute Dienste leisten. Auch die Unteroffiziere arbeiteten mit Fleiß, und die Großzahl derselben zeichnete sich durch Zuverläßigkeit aus.

Die Leistungen der Fouriere konnten wegen ihrer Flüchtigkeit und ihrem Mangel militärischen Verständnisses, was seinen Grund nur darin hat, daß sie nicht, bevor sie in die Fouriersehule geschickt werden, zu Unteroffizieren ausgebildet worden waren, nicht befriedigen.

An Rekruten wurden ausexerzirt : i n d e r Schule Bern .

.

. 89 ,, ,, ,, Zürich .

. 97 ,, ,, ,, Aarau .

.112 ,, ,, ,, Luzern .

. 48 Total 346 Im Berichtjahre wurden 31 Dragoner und l Guide mehr ausexerart, als im Vorjahre.

494

Für 1885 wurden ausgehoben : Dragoner 267, Trompeter 9, Hutschmiede 6, Sattler 4 Guiden 39, ,, 5, ,, l, ,, -- Total 306, Trompeter 14, Hufschmiede 7, Sattler 4 somit im Ganzen 286 Dragonerrekruten und 45 Guidenrekruten, oder l Dragonerrekrut und 5 Guidenrekruten weniger als im Vorjahre.

Die allgemeine körperliche und geistige Tauglichkeit der Rekruten kann als genügend bezeichnet werden, wenn man bedenkt, daß bei der Rekrutirung die wirkliche Eignung gegenüber der Fähigkeit, ein Pferd zu bezahlen und zu füttern, in vielen Fällen mehr oder weniger zurücktreten muß.

Bei der Ausbildung wurde das Hauptgewicht darauf verlegt, die Mannschaft soldatisch gut zu erziehen, sie zu schneidigen Reitern auszubilden, die auf ihrem Pferde selbstständig sind. Das gewünschte Resultat ist ziemlich erreicht worden; immerhin wird es noch eine Reihe von Jahren dauern , bis die in der Rekrutenschule angewöhnten Grundsätze halten.

Die Rekruten gehörten den nachstehenden Schwadronen und Kantonen an : Kanton.

Schwadron Nr.

Soldaten. Trompeter. Arbeiter.

Waadt .

1 1, 2, 3 und 4 55 -- 4 2 Freiburg .

5 und 6 19 3 . 7 bis und mit 13 104 4 Bern 14 1 Solothurn 5 -- 1 Aargau .

15 und 23 2 15 -- -- Schaffhausen 16 4 Zürich . 17, 18 und 24 2 33 2 -- -- Thurgau .

19 11 St. Gallen 20 und 21 20 -- -- Luzern 22 10 -- -- Total Die Gruidenkompagnien erhielten : 42 Guiden und 6 Trompeter.

276

12

10

495

4. W i e d e r h o l u n g s k u r s e .

In 15 Wiederholungskursen wurde die gesetzlich vorgeschriebene Fortbildung der Dragoner- und Guideneinheiten vorgenommen.

Mit Ausnahme der Schwadronen des 2. und 3. Regiments, welche für die Brigade- und Regimentsmanöver der Infanterie gebraucht wurden und bei denen sich die Abhaltung des Wiederholungskurses nach den Wünschen und Bedürfnissen dieser Regimenter , resp. Brigaden zu richten hatte, wurden die Dragonerwiederholungskurse alle im Regimentsverbande abgehalten.

O O O Die Guidenkompagnien Nr. 2 , 3 , 4 und 10 machten ihren Wiederholungskurs mit den entsprechenden Dragonerregimentern, resp. Schwadronen, während die übrigen Kompagnien ihren Kurs allein abhielten. Dieses Zusammenarbeiten der Guiden mit den Dragonern erwies sich nach allen Richtungen sehr vortheilhaft.

In den Wiederholungskursen wurden das 4. und 5. Regiment, welche das Jahr vorher an größern Manövern theilgenommen hatten, in Detailarbeit geübt.

Beim 6. und 1. Regiment wurde besonders auf die taktische Weiterbildung der Einheiten hingearbeitet. Das 7. Regiment maehte einen Uebungsmarsch.

Das 2., 3. und 8. Regiment nahmen Theil an Manövern. Finden Lehrgang der Einheiten in den Wiederholungskursen ist als Plan aufgestellt worden, daß die an großem oder kleinern Manövern kombinirter Truppenkorps betheiligten Regimenter in den Tagen, die diesen Manövern vorausgehen , nur in der Einheit und besonders in Hebungen des Pelddienstes gebraucht werden.

Im Fernern sollen 2 Regimenter, welche das Jahr vorher an größeren Uebungen Theil genommen haben, den Ausbildungsgang der Wiederholungskurse mit elementarer Detailarbeit von Neuem beginnen ; 2 Regimenter werden durch Arbeit in der Einheit, Exerzieren der Schwadronen und des Regiments, Uebung im Pelddienst etc., auf die Manöver des folgenden Jahres vorbereitet, und l Regiment wird einen Uebungsmarsch machen.

Bei diesem Plan kann in einem Wiederholungskurs auf den nächstfolgenden gearbeitet werden und ist ein Stufengang in der Ausbildung durchführbar.

Von den Guidenkompagnien kamen zur Theil nähme an Manövern die Kompagnien 2, 3, 8, 10 und 12. Die Kompagnien Nr. 5 und 11, l und 9, 6 und 7 machten ihren Wiederholungskurs zusammen.

496 Von den Kommandanten, sowie dem Offizierskorps, wurde mit großem Eifer gearbeitet; es darf auch gegenüber der Mannschaft anerkannt werden, daß sie mit viel Fleiß und gutem Willen die Kurse mitmachte.

Der Zustand der Pferde war befriedigend, doch wird es immer vorkommen, daß fast iu jeder Schwadron und Kompagnie Pferde zu finden sind, denen man ansieht, daß sie bei Hnuse nicht gut gefüttert und besorgt, dazu vielfach noch übei-braucht werden.^ j^j Im allgemeinen Urtheil über die Feldtüchtigkeit der Schwadronen kann gesagt werden, daß die Offiziere sich ihrer Aufgabe annahmen, daß aber ihre Ausbildung im Felddienst und im Gefecht noch nicht auf der erforderlichen Höhe steht und daß sie auch nicht durchweg gut beritten sind, ein Uebelstand, dem entgegengetreten werden muß.

Bei der Instruktion der Mannschaft muß noch ganz besonders dahin gewirkt werden, daß die Leute sich gewöhnen, die verschiedenen Gangarten ruhiger zu reiten.

Von großem Werth, um die Feldtüchtigkeit der Schwadronen beurtheilen zu können, war der Uebungsmarsch des 7. Dragonerregiments, bei welchem während 5 Tagen durchschnittlich 45 Kilometer zurückgelegt wurden und das Regiment nach einem Ruhetag wieder vollständig marsch- und schlagfertig war. Dieser Uebungsmarsch war auch für die Gewöhnung der Selbstständigkeit der Chargen von großem Nutzen.

In die Wiederholungskurse sind im Berichtjahr eingerückt: Kontrol-

stärke.

Dragoner Guiden

2624 505

Zahl der Zahl der Eingerückten. Nichteingerückten.

2336 · 412

288 93

Prozentsatz der Eingerückten igenüber der ontrolstärke.

89.0% 81.e°/o

f

3129 2748 381 87.8°/o Die nicht mit ihrem Korps zum Wiederholungskurs Eingerückten wurden in die auf den Plätzen Bern und Zürich abgehaltenen Nachkurse einberufen.

In diese beiden Kurse sind zusammen 117 Mann eingerückt, so daß sich der Prozentsatz der Eingerückten auf 91.6 °'o beläuft.

5. O f f i z i e r b i l d u n g s s c h u l e .

In dieser Schule wurden 27 Zöglinge zu Offizieren ausgebildet.

Es ist dies eine gegenüber früheren Jahren sehr beträchtliche Zahl,

497 aber immerhin sind die wirklichen Lücken im Offizierskorps der Schwadronen dadurch noch nicht vollständig ausgefüllt. Es wäre sehr zu wünschen, noch eine Reihe von Jahren eine ähnlich große Zahl Offiziere brevetiren zu können, um dadurch an die Möglichkeit zu kommen, bei jeder Schwadron so viel überzählige Offiziere zu besitzen, daß sie mit 5 Offizieren in den Dienst einrücken kann ; das Führen von Patrouillen im Feld oder bei Manövern verlangt diese Zahl Offiziere bei den Schwadronen.

Durch das Bewilligen einer entsprechenden Zahl Schüler in die Offizierbildungsschule ist aber der Sache nicht genügt; es muß nothwendiger Weise auch die Zahl der Offiziere in den Rekrutenschulen entsprechend vermehrt werden, damit auch alle Offiziere ihre nothwendige Ausbildung erhalten.

Die Schüler zeichneten sich ohne Ausnahme durch großen Fleiß, Eifer und vorzügliches soldatisches Betragen aus.

6. C a d r e s s c h u l e.

Es wurden 11 Guidenwachtmeister und 36 Dragonerkorporale als Unteroffiziere, sowie 4 Oberlieutenants der Dragoner und 2 Oberlieutenants der Guiden zu Schwadrons- resp. Kompagnie-Kommandanten ausgebildet.

Ohne die Förderung des theoretischen Wissens, welches der Unteroffizier besitzen m u ß , zu vernachlässigen, wurde hei der Instruktion das Hauptgewicht darauf gelegt, die Schüler zu befähigen, in dem Dienstkreis, welcher dem Unteroffizier obliegt, mit Entschiedenheit und Festigkeit aufzutreten, ganz besonders auch im Stend zu sein, die Detailinstruktion (1er Rekruten besorgen zu können und dadurch die nöthige Autorität sich anzueignen.

Es haben dann auch diese Unteroffiziere sowohl in den Rekrutenschulen als in den Wiederholungskursen Anerkennung gefunden.

Die Offiziere wurden in der Cadresschule hauptsächlich in den theoretischen Kenntnissen, welche der Schwadronskommandant besitzen muß, unterrichtet, in der Voraussetzung, daß sie in der nachfolgenden Rekrutenschule sich in der praktischen Führung der Schwadron ausbilden sollen, um am Schluß derselben das Fähigkeitszeugniß zum Hauptmann zu erlangen.

7. I n s p e k t i o n e n d e r L a n d w e h r .

Die Zahl der zu diesen Inspektionen Eingerückten und Nichteingerückten ist folgende:

498 Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten.

Eingerückte.

Bern Luzern Solothurn Baselstadt Baselland Schaffhauseu St. Gallen Graubünden Thurgau Waadt

386 129 66 36 38 108 155 29 100 455

Nichteingerückte.

23 8 2 -- 5 5 13 1 9 29

1502 95 Von den Kautonen Zürich, Schwyz, Freiburg, Aargau, Tessin, Neuenburg und Genf sind bis Jahresschluß keine Inspektionsberichte eingelangt.

1). Artillerie.

1. R e k r u t e n s c h u l e .

Die Instruktion der Rekruten erfolgte für diejenigen von fahrenden Batterien und Parkkolonnen in 6 Feldartillerie; für die von Positionskompagnien in l Positionsarillerie, für die von Feuerwerkerkompagnien in l Feuerwerker- und für diejenigen des Armeetrain in 3 Armeetrain Rekrutenschulen, im Ganzen in H verschiedenen Schulen, von denen diejenige für Feuerwerker und Positionsartillerie unter e i n Kommando vereinigt waren. Die Positionsartillerie-Rekrutenschule enthielt die Rekruten französischer Zunge von zwei Jahrgängen, da 1883 für solche Rekruten keine Schule abgehalten worden war. Eine Schule für Rekruten von Gebirgsbatterien fiel aus, um dann 1885 die GebirgsartillerieRekruten von zwei Jahrgängen zusammenzunehmen.

Die Anlage der Schulen, ihre Organisation und der Betrieb der Instruktion in denselben, ist sieh bis auf wenige Punkte gleich wie in den letzten Jahren geblieben.

In 2 Feldartillerieschulen wurde der Anfang mit der Einführung des neuen 8,4 cm Geschützes in die Rekruteninstruktion gemacht und je eine Schul batterie mit solchen Geschützen ausgerüstet, um die Rekruten für die leichten Batterien der IV. und VI. Artilleriebrigade, welche im nächsten Wiederholungskurs die neuen Geschütze erhalten; an diesen zu instruiren.

499

lu der Positionsartillerie-Rekrutenschule gelangten die neuen 12cm Kanonen und Mörser zur vollständigen Einführung in die Instruktion der Rekruten.

Die Schule für die Armeetrain-Rekruten französischer Zunge wurde nach Genf verlegt, wo sie sich ganz gut untergebracht fand.

Die, wie gewohnt, zu ihrer besonderen traindienstlichen Ausbildung in eine Armeetrainschule aufgebotenen Offiziere der Feldartillerie wurden, nach Sprachen getrennt, auf 2 Armeetrainschulen, diejenige in Frauenfeld und Genf vertheilt.

Die für die besondere Ausbildung von Arbeitern in einzelnen Schulen eingerichteten Spezialkurse beschränkten sich auf 5 Hufschmiedekurse in 4 Feldartillerie- und l Armeetrainschule und 2 Schlosserkurse in einer Feldartillerie- und in der PositionsartillerieRekrutenschule. Sattler- und Wagnerrekruten erhielten in den Militarwerkstätten der Waffenplätze die nöthige besondere Ausbildung.

Das System, die Instruktoren II. Klasse nicht nach Kanonierund Traininstruktoren, sondern nach den Schuleinheiten zu vertheilen und überhaupt jeder dieser letztern einen für ihre gesammte Instruktion verantwortlichen Instruktionschef vorzusetzen, hatte guten Erfolg und sich somit bewährt.

Die Zahl der in den verschiedenen Rekrutenschulen ausexerzierten Rekruten aller Art belief sich auf: 365 477 84 170 53 36 139 4 2 47

Kanonierrekruten für fahrende Batterien, Trainrekruten ,, ,, ,, Kononierrekruten Parkkollonen, Trainrekruten ,, Arbeiterrekruten Feldartillerie, Trompeterrekruten ,, ,, Kanonierrekruten ,, Positionsartillerie, Arbeiterrekruten ,, ,, Trompeterrekruten ,, ,, Feuerwerkerrekruten (Inbegriffen Trompeterrekruten), 255 Trainrekruten für Armeetrain, 9 Arbeiterrekruten ,, ,, 5 Trompeterrekruten ,, ,,

Im Ganzen 1546 Rekruten aller Art.

Die Zahl der Rekruten, welche in die Schulen eingerückt war, hatte 1713 Mann betragen; von diesen mußten aber, theils gleich

500

nach Eröffnung, theils im Verlauf der Schulen 67 wieder entlassen werden hauptsächlich fvegen Krankheit und Gebrechen. Dagegen gesellten sieh zu obiger Zahl ausexerzierter Rekruten noch 27 Nachdienstpflichtige von den Schulen früherer Jahre her.

Die Qualität der Rekruten war wenigstens ebenso gut, wenn nicht noch etwas besser, als im Vorjahre, doch ließ sie immer noch Manches zu wünschen übrig. Auffallend war besonders eine große Ungleichheit zwischen den Rekrutendetaschementen verschiedener Landesgegenden; so gahen die Trainrekruten der Ostschweiz im Gegensatze zu denjenigen der Central- und Westschweiz Anlaß zu Klagen über viele schwächliche, den Anstrengungen des Dienstes nicht gewachsene, physisch ganz unzulängliche Leute. Auch wiederholten sich die Bemerkungen früherer Jahre über die Rekrutiruug der Trompeter und über den Uebelstand, daß vou den Trainrekruten mancher Kreise zu viele von Hause aus mit Pferden gar nicht vertraut sind. Letzterem Uebelstande wird sich freilich bei den bestehenden BevölUeruugsverhältnissen nicht überall ganz abhelfen lassen, aber es brauchen auch nicht Leute zum Train versetzt zu werden, die, ohne io ihrem bürgerlichen Leben mit Pferden zu thun zu haben, sich zum Train drängen, nicht aus innerem Berufe, sondern nur um berittene Soldaten zu werden.

Zu gehöriger Bildung der Cadres für die Schule.inheiten reichte die Zahl der vorhandenen, nach den bestehenden Vorschriften zum Besuche einer Keki-utenschule verpflichteten Offiziere und Unteroffiziere so ziemlich aus; lückenhaft blieb die Besetzung der Stellen höherer Unteroffiziere, mangelhaft die Aufbringung der Trompeter zur Bildung ordentlicher Spiele. Zur Ausfüllung einzelner Lücken in dem Offizierskorps waren stets mehr als genug Offiziere verfügbar, die aus freien Stücken Dienst zu thun verlangten. Im Ganzen umfaßte der Cadresbestand sämmtlicher Schulen: 7 Stabsoffiziere (je l Major in der II. Hälfte der 6 Feldartillerie- undderPositions-Rekrutenschule), 96 Subalternoffiziere der Artillerie und des Armeetrain, 210 Unteroffiziere der Artillerie und des Armeetrain, 27 Gefreite, 1 der Artillerie und des Armeetrain, 22 Arbeiter, > welche meistens nur die Hälfte 33 Trompeter, j einer Schule mitmachten.

Zusammen 103 Offiziere, 210 Unteroffiziere, 82 Gefreite, Arbeiter und Trompeter.

An einer Feldartilleriesehule nahm auch ein Hauptmann vom Generalstab Theil.

501

Unter den Subalternoffizieren befanden sich 15 Oberlieutenants, unter den Unteroffizieren 24 Wachtmeister und Korporale, die auf Beförderung dienten und sich die Empfehlung zur Beförderurtg zum Hauptmann, resp. zum höhern Unteroffizier erwarben. Die betreffenden Unteroffiziere wurden, wie gewohnt, noch im Verlaufe der H. Hälfte der Schulen befördert, und zwar 10 zum Trainwachtmeister, 9 /.um Feldweibel und 5 zum Adjutant-Unteroffizier.

Sämmtliche Schulen nahmen einen ruhigen geordneten Verlauf, ohne besonders bemerkenswerthe Erscheinungen oder vom bisher gewohnten Gange abweichende Neuerungen von großer Bedeutung zu bieten. Die Instruktion vollzog sich im Wesentlichen nach gleichem Programm wie im Vorjahre. Der Unterricht der Rekruten, bei dem auch die Cadres in ausgedehntem Maße zur Betheiligung gelangten, hatte befriedigenden Erfolg; auch die Ausbildung der Cadres entwickelte und befestigte sich in erfreulicher Weise ; Offiziere und Unteroffiziere erwarben sich im Allgemeinen hinsichtlich ihrer Thätigkeit, ihrer Befähigung und Eignung ein gutes Zeugniß.

Bei Manchem der Brsteren ließ immer noch die Vorbereitung auf den Dienst zu wünschen übrig; bei Letzteren zeigten sich auch jetzt wieder die Kanonierwachtmeister besser als die Trainkorporale.

Die Schul- und Inspektionsberichte sprechen sich über den Standpunkt der Cadres und Truppen befriedigend aus und heben anerkennend hervor den guten Geist, der allseitig in den Schulen herrschte, die gute Haltung und Disziplin, deren sich die Rekruten und Cadres mit nur wenigen und bloß schwach hervortretenden Ausnahmen beflissen.

Die Instruktionsmittel anbelangend, so waren sie nach Menge und Beschaffenheit geeignet, den Unterricht zu fördern, doch war die Zahl der Pferde in einzelnen Schulen zu knapp bemessen und die aus den alten Vorräthen der Depots gelieferte Pferdeausrüstung vielfach zu stark abgenutzt.

2. W i e d e r h o l u n g s k u r s e , a. A u s z u g .

Die im Berichtjahre in Dienst kommenden Truppenkörper der Artillerie und des Armeetrains waren wie folgt in einzelne Kurse eingetheilt : l Kurs für die gesammte, auf drei Waffenplätze vertheilte VIII. Artilleriebrigade als Vorkurs zu den Divisionsübungen.

502 2 Kurse für die vereinigten Regimenter l und 2 der II. und l und 3 der III. Brigade, von denen erster« niit der III. lufanteriebrigttde, letztere mit den Inl'ariterieregimentern 9 und 12 üu Uebungen verbundener Waffen sich vereinigten.

2 Kurse für die mit dem Divisionspark II und VI vereinigten Regimenter 3 der II. und VI. Brigade, von denen das 3/II. Regiment mit der IV. Infanteriebrigade an Uebungen verbundener Waffen theilnahm.

4 Kurse für die vereinzelten Regimenter 2/IIL, l und 2/VI.

und das Gebirgsartillerie-Regiment, von denen das Regiment 2/IIL an den Regimentsübungen des Infanterieregiments 10, die Batterien des Gebirgsartillerie-Regiments an den Regiments-, Brigade- und Divisionsübungen der VIII. Division sich beteiligten.

1 Kurs für den vereinzelten Divisionspark III.

2 Kurse für die Positionsartillerie-Abtheilungen II und III.

l Kurs für die Feuerwerkerkompagnie Nr. 1.

8 Kurse für die einzelnen 1. und 2. (Genie- und Verwaltnngs-) Abtheilungen der Trainbataillone II, III, VI und VIII.

Von diesen Abtheilungen waren die 1. und 2. des Bataillons II und die 2. des Bataillons III mit dem Geniebataillon und den Verwaltungskompagnien, zu denen sie gehören, vereinigt und dem Oberkommando der betreffenden Genie- und Verwaltungskurse unterstellt. Die Abtheilungen des Trainbataillons VIII bestanden ihren Vorkurs vereinzelt unter dem Befehl des Bataillonskommandanten und traten nach diesem in den Verband ihres Geniebataillons und ihrer Verwaltungskompagnie Über. Die Genieabtheilungenf, der Bitaillone HI und VI vereinigten sich im Verlaufe ihres Kurses während einiger Tage zu gemeinsamen Uebungen mit den Pontonnierkompagnien 3 und 6.

4 Kurse für den Linientrain von 2 Divisionen, derjenige der III. Division in einem Kurse vereinigt, derjenige der VI.

dagegen in 3 Detaschemente getheilt, welche sich der 2. Abtheilung der Artillerie-Ofßziersbildungsschule anschlössen uud dem Kommando dieser unterstellt waren.

Der Linientrain der II. und VIII. Division bestand seinen'Wiederholungskurs mit seinen Korps und Stäben. Von dem Divisionspark III, den 2. Abtheilungen der Trainbataillone II und III und _dem Linientrain der III. Division waren noch zur Besorgung von Fuhr-

503 leistungen und zu Uebungszwecken an die Rekrutenschule und Wiederholungskurse der Positionsartillerie, an die Verwaltungsrekrutenschule und an die Ambulancen-Wiederholungskurse kleine Traindetaschemente vertheilt worden, welche ihren Wiederholungskurs in Verbindung mit diesen Truppen bestanden.

Durch vermehrte Zusammenziehung einzelner Einheiten zu größeren Wiederholungskursen war getrachtet worden, die Vertheilung der Wiederholungskurse zu vereinfachen und mehr Gelegenheit zur Einberufung der höheren Kommandirenden in Dienst zu schaffen.

Dei- Bastand der Einheiten stellte sich nur in wenigen Fällen höher als der im Budget vorgesehene mittlere Bestand, meistens aber niedriger als dieser und dabei mitunter in sehr erheblichem Maße, besonders bei fahrenden Batterien, so dass da und dort noch die Rekruten des Jahres einberufen oder Leute, die schon 4 Wiederholungskurse durchgemacht hatten, im Dienst behalten werden mußten. Es machen sich die schwachenRekrutirungenn der letzten Jahre sehr fühlbar gegenüber der starkenRekrutirungn der ersten Jahre nach Einfuhrung der neuenMilitärorganisation.. Die Zahl der Offiziere und Unteroffiziere war allgemein ziemlichkomplet,, indessen oft nur durchBeiziehungg von Offizieren anderer Einheiten.

Im Zustande der Bekleidung und Ausrüstung der Mannschaften gab sieh ein Fortschritt zu erkennen.

Die Korpsausrüstung, wie das Instruktionsmaterial und die Munition befanden sich in gebrauchstüchtigem Zustande; die Munition besonders war von guter Beschaffenheit.

Das neue 8cm Geschütz erschien zum ersten Male in den Wiederholungskursen, indem die Batterien der VI. Brigade mit demselben ausgerüstet worden waren ; es bewährte sieh sehr gut, wie auch die neuen Positionsgeschütze, welche in den Kursen der Positionsartillerie in größerem Umfange zur Verwendung gelangten.

Mit der Beschaffenheit der Bespannungen konnte man meistens zufrieden sein, nur zur Zeit der Divisionsübung und der gleichzeitigen Wiederholungskurse im September fielen für einzelne Truppenkörper diese Bespannungen so mangelhaft aus, daß begründete Klagen laut wurden. Auch wurden sie in mehreren Kursen so stark mitgenommen, daß es nöthig sein wird, dem Pferdedienst größere Aufmerksamkeit zu schenken und namentlich auf eine zweckmäßigere und schonendere Inanspruchnahme der Thiere zu dringen.

Sämmtliche Wiederholungskurse verliefen in guter Ordnung, ohne besondere störende Vorkommnisse und so ziemlich in gewohnter

504

Weise nach den im Wesentlichen gleich wie in den letzten Jahren gebliebenen Generalbefehlen und Instruktionsplänen.

In der Führung der Kurse, dem Gange des Dienstes und dem Betriebe der Instruktion gab sich einiger Fortschritt kund; die in den letzten Jahresberichten hervorgehobenen Mängel traten weniger stark hervor. Die bessere Ausbildung der Mannschaft schlägt je länger je mehr durch und besonders macht sich auch die fortschreitende Hebung der Ausbildung der Stabsoffiziere, sowie das seit zwei Jahren eingeführte System, jedem Kurse einen tüchtigen höheren Instruktionsoffizier beizugeben, vorteilhaft fühlbar. Ueber den Erfolg der Kurse und den Standpunkt der Ausbildung und Tüchtigkeit der Truppen sprechen sich die Kurs- und Inspektionsberichte im Großen und Ganzen befriedigend aus.

So sehr auch der Artillerie für ihre Ausbildung taktische Uebungen mit den andern Waffen Noth thuu und solche von der Artillerie selbst gewünscht werden, so hat sich doch auch in diesem Jahre wieder gezeigt, daß es des Guten zu viel und für die Ausbildung der Wafi'e in anderer Richtung nachtheilig wird, wenn die Batterien in drei von den vier Kursen eines Turnus nach einander an Uebungen verbundener Waffen theiluehmen.

Der mit 1885 eintretende neue Turnus, nach welchem die Batteiien nur noch je im zweiten und vierten Kurse des achtjährigen Turnus zu Uebungen verbundener Waffen zu gehen haben werden, ist als eine wesentliche Verbesserung zu begrüßen. Zu wünschen bleibt nur, daß auch bei der Positionsartillerie wirklich felddienstliche Uebungen analog denjenigen der Feldartillerie in regelmäßigen Gang gebracht werden können. Es handelt sich dabei weniger um Beteiligung an Uebungen verbundener Waffen, als überhaupt um feldmäßige Uebungen außerhalb der Exerzierplätze, eventuell an Orten, wo für die Landesverteidigung bereits Verwendung der Positionsartillerie vorgesehen ist.

b. L a n d w e h r .

Von den Truppenkörpern der Landwehr kamen die Batterien von Luzern und von Thurgau, jede für sich, und die III. Positionsartillerieabtheilung mit den 3 Positionskompagnien von Baselstadt und Aargau in Wiederholuugskurs. Der Bestand der Batterie von Thurgau stellte sich erheblieh über den vorgesehenen, dagegen blieb hinter diesem zurück derjenige der Batterie von Luzern und der Positionskompagnien. Die Cadres waren ziemlich vollständig ; freilich was dos Offizierskorps anbetrifft nur infolge Zuziehung mancher Offiziere vom Auszuge.

505

Während der Kurs der Batterie von Thurgau befriedigenden Erfolg hatte und so weit gedieh, daß die Batterie am Schlüsse desselben als halbwegs feldtüchtig erklärt werden konnte, so war dies leider bei den andern Kursen, besonders dem der Batterie von Luzern, nicht der Fall. Es fehlte nicht an dem Eifer und der Thätigkeit der Kommandanten und des ihnen beigegebenen starken Instruktionspersonals, auch nicht am guten Willen der Cadres und Mannschaft, sondern vor Allem an militärischer Bildung und soldatischer Gewöhnung und au Befähigung der Offiziere und Unteroffiziere zur Führung der Mannschaft, die unter guter Leitung noch ziemlich rasch wieder gebrauchstüchtig herzurichten gewesen wäre.

Wohl würden Cadreskurse, nach denen nun von mancher Seite verlangt wird, den Wiederholungskursen der Landwehr etwas besseren Erfolg sichern, allein die Haupthülfe muß davon herkommen, daß aus dem Auszuge die Cadres und Mannschaften besser und solider ausgebildet in die Landwehr hinübergehen. Es ist zu hoffen, daß, wenn die Einheiten der Landweh sieh nach und nach mit Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten füllen, die seit Einführung der neuen Militärorganisation durch den Auszug durchgegangen sind, dann auch ihre Wiederholungskurse ein genugthuend Bild bieten werden.

Für die aus den Landwehrparkkolonnen von Graubünden und Wallis gewonnene Bedienungsmannschaft zu zwei weitern Gebirgsbatterien, deren wir so sehr bedürfen, wird eine Einberufung derselben zum Wiederholungsunterricht, nach Maßgabe der Bestimmungen des Bundesbeschlusses vom 7. Juni 1881, dringlich.

3. C a d r e s s c h u l e n.

Die Schulen bestanden, wie gewohnt, in einer allgemeinen Unteroffiziersschule und einer Offiziersbildungsschule I. und II. Abtheilung.

Die U n t e r O f f i z i e r s s c h u l e zählte 159 Unteroffiziersschüler und 10 Truppenoffiziere der Feld- und Positionsartillerie nebst l Infanterieoffizier der zu seiner Ausbildung in dieselbe kommandir war, und 9 Gefreiten und Unteroffizieren, die behufs Erprobung als Instruktionsaspiranten oder zur Vorbereitung auf die Offiziersbildungssehule die Schule mitmachten.

Die Schule verlief normal, in gewohnter Weise. Gleich wie seit Jahren war in derselben das gesammte Instruktionspersonal vereinigt, folgten ihr während drei Wochen auch 4 Subalternoffiziere des Genie und schloß sieh der
Schießkurs für Offiziere der Artillerie an sie an.

Die Auswahl der Theilnehmer erwies sich besser als in den letzten Jahren. Von den 159 Unteroffiziersschülern konnten 151 zur Bundesblatt. 37. Jahrg. Bd. II.

34

506

sofortigen Beförderung empfohlen, 4 mußten zur weiteren Erprobung noch iu eine KekrutensL-hule verwiesen und 4 ganz unbefähigt erklärt werden.

Eingerechnet 3 Gefreite, welche sieh nachträglich noch in der Rekrutenschule die Beförderung verdienten, hat demnach das UnterOffizierskorps der Artillerie und des Armeetrain aus dieser Schule einen Zuwachs von 154 neu ernannten Wachtmeistern und Trainkorporaleu erhalten, Zuwachs, der sich zwar qualitativ bei dem Dienste, den die neu ernannten Unterofßzierejn den Rekrutenschulen und Wiederholungskursen noch durchmachten, ganz befriedigend erwiesen hat, quantitativ aber unzulänglich ist, und auch weit hinter der zur jährlichen Ergänzung erforderliche Zahl zurückbleibt. In Rekrutenschulen wurden sonst noch 5 Gefreite befördert, von denen ein Theil noch die Unteroffizierschule nachzuholen haben wird.

In die O f f i z i e r b i l d u n g s s c h u l e I. A b t h e i l u n g rückten nur 60 Schiller ein, und von diesen' mußten im Laufe des Dienstes 2 wieder entlassen werden. Die Beschaffenheit und Eignung der Theilnehmer erwies sich im Ganzen ordentlich, ' bei denjenigen französischer Zunge durchschnittlich besser als hei denen deutscher Zunge, besonders unter letzteren fanden sich, neben tüchtigen, ganz guten Elementen und einem ziemlichen Bestände an Mittelgut, immer noch in /u großer Zahl Leute von kaum ausreichender, lückenhafter Schul- und allgemeiner Bildung, oder physisch und intellektuell nicht besonders beanlagte und wenig von den für einen Offizier wichtigen Charaktereigenschaften verrathende Schüler.

Dev Verlauf der Schule war gut, ohne etwas Neues oder Besonderes von Belang ÄU bieten.

Von den 58 Schülern konnten bei einer durch die Erfahrung gebotenen, etwas strengen Beurtheilung 3 gar nicht, 11 nur bedingt und bloß 44 ohne Vorbehalt, zum Uebertritt in die II. Abtheilung befähigt erklärt werden.

In- die II. A b t h e i l u n g der 0 ff i zie r b i l d u n g s s c h u le traten aus der unmittelbar vorangegangenen I. Abtheilung 50 Schüler ein; dazu kamen noch 9 Schuler, die schon in früheren Jahren die I. Abtheilung der Schule durchgemacht hatten, und l Unteroffizier, der unmittelbar zur II. Abtheilnng der Schule zugelassen worden war, im Ganzen 60 Schüler, von denen bald nach Beginn des Dienstes 2 wieder abgingen.

Auch diese Abtheilung der
Offizierbildungsschule verlief ruhig und normal; neben ihr her ging wieder in gewohnter Weise die Genieoffizierbildungsschule, ferner schlössen sich ihr noch 3 auf einander folgende Wiederholungskurse von Detaschementen des Linientrains der VI. Division an, welche bestimmt waren, der Artil-

507 lerieoffizierbildungsschule die zur Foi-mirung einer Schulbatterie nöthigen Bespannungen zu stellen. Die zum Armeetrain bestimmten Schüler wurden in gleicher Weise, wie in den letzten Jahren, über die zwei Drittel der Schule in die gleichzeitigen Armeetrainrekrutenschulen detaschirt.

Von den 58 Schülern konnten alle bis an einen zur Ernennung zum Offizier befähigt erklärt werden, ein guter Theil freilich nur mit der Note ,,genügend11, und unter diesen Manche, welche nicht gerade versprechen, daß sie als Offiziere viel sein werden, doch durften diese nach ihrem Verhalten und ihren Fortschritten und Leistungen in d i e s e r Schule nicht durchfallen gelassen werden.

Von den 57 zur Ernennung zum Offizier befähigt erklärten Schülern erhielten : 49 das Zeugniß für Offiziere der F e l d a r t i l l e r i e , 4 ,, ,, ,, ,, ,, Positionsar tille rie, 4 ,, ,, ,, ,, des A r m e e t r a i n.

Wenn auch hinsichtlich Qualität ziemlich befriedigend, so ist dagegen an Zahl der diesjährige Nachwuchs an Offizieren wieder, wie letztes Jahr, im Verhältnis zum Bedarfe zu gering ausgefallen, besonders auch wieder für die Positionsartillerie und den Armeetrain. Wieder vertheilt sich der an Zahl im Ganzen zu schwache Nachwuchs noch sehr ungleich auf die einzelnen Kantone, von denen noch einmal die gleichen, wie Bern, Aargau, Tessin, nur eine sehr schwache, bei Weitem nicht ausreichende Ergänzung ihres Offizierskorps erhalten. Dazu kommt noch, daß nach dem bürgerlichen Berufe und der Stellung der neuen Offiziere von nur zu Manchem befürchtet werden muß, daß er für mehr oder weniger lange Zeit in's Auslande angehen werde, ein Uebelstand, gegen den sich bei den jetzigen allgemeinen sozialen Verhältnissen nicht viel machen läßt.

Immer mehr wird man einzelnen Kantonen mit Offizieren anderer aushelfen und, ohne Rücksicht auf den Bedarf des einzelnen Kantons an Offizieren, Offizierbildungsschüler da nehmen müssen, wo man sie findet.

Die Schule von 1884 ist die zehnte seit Einführung der neuen Militärorganisation von 1874 gewesen. Im Laufe dieser 10 Jahre hat sich zwar der ursprünglich für die Schulen aufgestellte Instruktionsplan nicht wesentlich verändert, immerhin aber unterdessen in den Instruktionsplänen und mehr noch in der Ausführung derselben eine Wandlung vollzogen in dem Sinne, daß allmälig mehr der theoretische
Unterricht zu Gunsten der Uebungen eingeschränkt und je länger je mehr getrachtet wurde, die Instruktion auf die wichtigsten Fächer zu konzentriren, in diesen mehr in die Tiefe, als in die Weite zu gehen und sich auf das zu beschränken, was

508 der angehende Offizier zunächst braucht und verwerthen kann.

Der Rückblick auf die vergangenen zehn Artillerieoffiziersbildungsschulen, die in denselben und an den aus ihnen hervorgegangenen Offizieren gemachten Erfahrungen und Beobachtungen lassen es geboten erscheinen, dem Zuge, der sich bis jetzt geltend gemacht hat, noch weiter zu folgen, den Instruktionsplan demgemäß umzuarbeiten, und dabei auch auf eine Aenderung des Verhältnisses zwischen der J. und II. Abtheilung der Schule hinsichtlieh des theoretischen Unterrichtes Bedacht zu nehmen, so daß zur Entlastung der II. Abtheilung vom theoretischen Unterrichte in der I. Abtheilung mehr als bisher für die II. Abtheilung vorgearbeitet würde.

4. 8 p e.z i a l k u r s e.

An Spezia Ikursen wurden abgehalten : 1) der zur regelmäßigen Einrichtung gewordene jährlich wiederkehrende Schießkurs von 17 Tagen Dauer für 17 Offiziere; 2) ein Stabsoffizierskurs, wozu zum ersten- Male seit vier Jahren wieder die Mittel bewilligt worden waren, und zwar für Einberufung von 12 Stabsoffizieren auf 15 Tage; 3) die zur beaondern Ausbildung der Arbeiterrekruten in den Rekrutenschulen erforderlichen Arbeiterkurse.

Der in ganz gleicher Weise wie in den letzten Jahren eingei'ichtete und durchgeführte, mit der Unteroffiziersschule verbundene S c h i e ß k u r s vereinigte 2 Majore, 12 Hauptleute und 3 Oberlieutenants der Feldartillerie, welche letzteren bereits ihre Rekrutenschulen für Beförderung zum Hauptmann bestanden hatten. Von der Positionsartillerie waren keine Offiziere zum Kurse einberufen worden, da solcher, welche zum Besuche des Schießkurses an der Reihe gewesen wären, zu wenige vorhanden waren, um eine ordentliche Unterrichtsklasse bilden zu können; dagegen nahmen diesmal Feldartillerie-Offiziere französischer Zunge in verhältnißtnäßig größerer Zahl am Kurse Theil. Der Kurs nahm einen guten Verlauf, der geeignet war, diese Schießkurse als regelmäßige Einrichtung der Artillerieinstruktion weiter zu befestigen ; die Einführung der neuen Geschütze mit der Vervollkommnung des Schießwesens wird dieser Einrichtung noch mehr Bedeutung und Wichtigkeit verleihen und sie noch unentbehrlicher machen, als sie sich bisher schon erwiesen hat.

Der S t a b s o f f i z i e r s k u r s erhielt eine etwas andere Anlage, als zur Zeit, da zum ersten Male ein Kredit für Abhaltung eines solchen Kurses verlangt wurde, vorgesehen war, indem seither

509

die Verhältnisse der Ausbildung der Stabsoffiziere der Artillerie und die bezüglichen Bedürfnisse der Waffe sich etwas geändert hatten. Diesen Veränderungen entsprechend waren 12 Majore der Feldartillerie einberufen und dem Kurse wie der Instruktion in demselben eine den bisher abgehaltenen Centralsehulen III ganz analoge Anlage gegeben. Es zielte demnach der Kurs darauf ab, den mit einem Kommando betrauten Majoren der Feldartillerie, vor Allem den Regimentskominandanten, die noch keine Centralschule III durchgemacht hatten, diese zu ersetzen und ihnen die dieser Schule entsprechende höhere und weitere allgemeine taktische Ausbildung zu geben, damit sie an militärischer Ausbildung den nachfolgenden jüngeren Majoren, welche künftig nach dem von nun an zur Durchführung gelangenden Systeme der Ausbildung der Stabsoffiziere der Artillerie regelmäßig durch die Centralschule III soweit möglich durchgehen werden, nicht nachstehen.

Verschiedener Verhältnisse und Umstände wegen konnte der Kurs erst zu Anfang 1885 zur Abhaltung gelangen, doch verursachte die frühe Jahreszeit keine Störung. Derselbe fiel gut aus und es gelang mit Hülfe eines Instruktors der Centralsehulen zu erreichen, daß der Kurs seinen Zweck in befriedigender Weise erfüllte. Den als Schüler einberufenen Majoren hatten sich noch unter dem Titel ^Instruktoren'1 drei jüngere Majore des Instruktionskorps beigesellt.

Der mit den Rekrutenschulen verbundenen Spezialkurse ftir Arbeiterrekruten ist bereits bei diesen Schulen Erwähnung gethan worden. Es bleibt hier nur zu wiederholen, wie diese Spezialkurse für Arbeiterrekruten auf ziemlich unfruchtbarem Boden arbeiten und zur Gewinnung tüchtiger Arbeiter es viel besser wäre, gar keine Arbeiterrekruten anzuerkennen, sondern die Arbeiter nur unter den fertigen Soldaten auszuwählen und erst solchen eine geeignete besondere Ausbildung für die militärische Ausübung des Handwerkes ihres bürgerlichen Berufes zukommen zu lassen.

Außer in den Schulen und Kursen der Artillerie selbst war bei Generalstabsschulen, Centralsehulen und Schießschulen deiInfanterie einer Reihe von Offizieren verschiedenen Grades Gelegenheit zu «'eiterer Ausbildung geboten.

E. Genie.

1. Rek r u t e n s c h u l e n.

Es fanden auch dieses Jahr 4 Rekrutenschulen statt, nämlich : 2 Sappeurschulen, l Pontonnierschule, l Pionnierschule.

510

An denselben nahmen Theil : 42 Offiziere, 178 Unteroffiziere und Soldaten, 669 Rekruten, Total 889 Mann.

Im Ganzen wurden pro 1884 rekrutirt · 773 Mann Nicht eingerückt oder sofort beim Beginn der Schule entlassen worden, sind .

.

.147 ,, Ausexerziert resp. dem Korps zugetheilt . 626 Mann Von früheren Jahrgängen sind nachgerückt . 43 ,, Dem Korps wurden somit im Ganzen .

. 669 Mann = 10,5 °/o des Kontroibestandes zugetheilt.

Ferner wurden von den Tambourrekruten der Infanterie 15 Mann für die Geniewaffe ausgezogen.

Sämmtliche Schulen nahmen einen regelmäßigen Verlauf. Die körperliche und geistige Tauglichkeit der Rekruten stand nicht unter den Mittelanforderungen; der Standpunkt der Cadres war befriedigend, jedoch ist hervorzuheben, daß der vorangehende Spezialdienst, immer noch nicht genügt, um ihnen ein sicheres Auftreten gegenüber den Rekruten beizubringen.

Mit Bezug auf die Instruktion wurde schon öfters geklagt, daß die Unterrichtspläne mit Lehrstoff allzu sehr überhäuft seien, und zwar namentlich für die Pionnierschulen. Es wurde daher der Versuch gemacht, für einzelne SpezioIfächer, wie z. B. den Minenbau, den Sigaaldienst u. s. w., in der Schule kleinere Abtheilungen zu bilden aus Rekruten, welche sich besonders für diese Dienste eigneten, und sie dann darin auszubilden, während mit der übrigen Mannschaft mehr der allgemeine Fachdienst betrieben wurde.

Ganz ähnlich wurde in der Pontonnierrekrutenschule bezüglich der Fahrpontonniere verfahren. Diese Neuerung hat sich bewährt und wird für die Zukunft beibehalten werden.

Die Disziplin war in allen Schulen eine ganz gute und kamen keine strafgerichtliche Fällen vor.

2. W i e d e r h o l u n g s k u r s e.

a. Auszug.

Ueber die Kontroistärke der zu den Wiederholungskursea einberufenen Geniebataillone Nr. 2, H, 6 und 8 und der Betheiligung an den Kursen gibt nachstehende Tabelle Auskunft:

511 l

Balaillonsnummer.

"

:

Total,

2

3

6

8

'

i

l

Kontrolstärke.

Stäbe Sappeurkompagnien .

6

8

234

Pontonnierkompagnien

194

Pionnierkompagnien .

Total

'

7 l'

196

10 199

210

186

211

154 <

145

122

176

133

579

512

596

504

31 839 745 576

!!

2191

Anwesend im Wiederholungskurs.

Stäbe Sappeurkompagnien .

Pontonnierkompagnien Pionnierkompagnien .

Total

4

8

5

5

22

139 122

121

105

97

80

99 65

108 119

96 91

462 425

345

293

337

355

289 " 1264 .1

!

Ì

Abwesend.

Stäbe Sappeurkompagnien .

i

2 95

--

i

75 i

5 i 94.

2 ..

9

113

377

·Pontonnierkompagnien

72

87

103

58

320

Pionnierkompagnien .

65

57

57

42

221

Total

234

219

259

215

927

j

512 Bei einer Kontroistärke von .

.

.

haben am Wiederholungskurs theilgenommen .

. 2 1 9 1 Manu . 1264 ,,

abwesend .

.

.

.

= 40,5 °/o der Kontroistärke.

.

.

.

.

9 2 7 Mann

Der Bestand der Infanteriepionniere der II. , III. , VI. und VIH. Division und ihre Betheiligung an den Wiederholungskursen war folgender: TV ·,,;,, v t i i.--!TM Im Wiederholungskurs °/° der B Division.

Kontroistarke. anwesend.

Abwesenden.

ab wesend.

II. Division IH.

,, ^7I.

,, VIII.

,, Total

263 214 239 265

177 142 169 154

86 72 70 111

32.8 33.7 29.3 41.9

981

642

339

34.5

Auch in diesem Jahre wurde, abgesehen von der Divisionsübung, ein Geniebataillon und zwar das zweite mit der zugehörigen Abtheilung des Trainbataillons zu einem gemeinschaftlichen Wiederholungskurs in Genf zusammengezogen. Der Erfolg war, wie im Vorjahr, sehr befriedigend, so daß derartige Vereinigungen, wenn immer möglich, noch mehr anzustreben sind. Seit mehreren Jahren zum ersten Mal wurde ein Wiederholungskurs nach Thun verlegt.

Die Vorzüge dieses Waffenplatzes veranlassen uns, denselben für die Zukunft weiter zu benutzen.

Ueber die Bewaffnung und Ausrüstung der Truppe wurden keine Klagen laut, dagegen über die Bekleidung, welche oft als abgetragen dargestellt wird und daher in angemessener Weise ausgewechselt werden muß.

Der Unterricht bei den Sappeuren und Pionnieren hat keine Aenderung erlitten; bei den Pontonnieren dagegen wurden einige Neuerungen eingeführt. Als Vereinfachung beim Ordonnanzbrückenbau bediente man sich einer neuen Rüstung, die sich bereits in der Rekrutenschule bewährt hatte. Die Pontonnierkompagnien 6 und 8, letztere hei der Divisionsübung, erstellten über den Rhein sogenannte Etagenbrücken, eine Konstruktionsart, die bis dahin noch nicht geübt worden war. Dieser Unterricht wird nothwendig, weil infolge der Korrektionen unsere Gewässer häufig zwischen hohen Uferdämmer eingeschlossen sind und dann, namentlich bei Niederwasser, außerordentliche Maßnahmen zur Ueberbrückung erfordern.

Der Bau von Etagenbrüeken wird daher ein bleibender Uebungsgegenstand des Pontonnierdienstes sein.

b. L a n d w e h r.

An dem Cadreskurs der Geniebataillone Nr. 5 und 7 und der Infanteriepionniere der V. und VII. Division nahm folgende Mannschaft Theil: p .

Kontrol- Im Wiederholungskurs stärke.

anwesend, abwesend.

°/o der Kontrolstävke.

Geniebataillon Nr. 5 Infanteriepioaniere, V. Divisionskreis .

.

.

Geniebataillon Nr. 7 Infanteriepionniere, VH.Divisionskreis

60

44

16

26.6

7 51

6 33

1 18

14.3 35.3

9

6

3

33.3

Total

127

89

38

30.0

Der Bericht über diesen Kurs lautet sehr günstig; die Leute waren willig und bekundeten großes Interesse für den Dienst. In den Berichten wird der Wunsch ausgesprochen, daß auch die Soldaten zu Wiederholungskursen herangezogen werden möchten.

o CT O c. S p e z i a l k u r s e.

Der Kurs für Schlosser und Wagner pro 1883 wurde auf das Jahr 1884 verschoben, so daß im Berichtjahr die Arbeiter der Bataillone Nr. 2 und 3 und Nr. 5 bis 7 den Kurs zu bestehen hallen.

Es rückten ein : l Gefreiter, 7 Schlosser, 4 Wagner.

Total 12 Mann.

Die Leitung des Kurses wurde dein Direktor der eidgenössischen Konstruktionswerkstätte übertragen und ergab vorzügliche Resultate.

Die Abhaltung derartiger Kurse je das zweite Jahr ist deßhalb gerechtfertigt, weil sonst die Zahl der Theilnehmer zu klein wäre.

3. O f f i z i e r b i l d u n g s s c h ule: Dieselbe wurde gleichzeitig mit derjenigen der Artillerie abgehalten.

514

Es nahm daran Theil : 6 Wachtmeister, 7 Gefreite.

Total 13 Mann.

Bei der Vorprüfung, welche nach der ersten Hälfte der Schule stattfand, erwiesen sich alle Theilnehmer als genügend vorgebildet und konnten auch am Schlüsse zur Beförderung vorgeschlagen werden und zwar: 5 bei den Sappeurs, 3 ,, ,, Pontonnieren, 5 ,, ,, Pionnieren.

Im Schulbericht wird hervorgehoben, daß trotz den Vereinfachungen , welche am Instruktionsplan stattgefunden haben, den theoretischen Unterrichtsfächern immer noch zu viel Zeit gewidmet werde.

Dieser Uebelstand fiele weg, wenn die Schüler mit den nöthigen theoretischen Vorkenntnissen in Dienst treten würden und diese letzteren mehr gleichmäßigere wären, was leider nicht deiFall ist. Es ist daher nöthig, darauf zu dringen, daß auch in dieser Richtung geeignete Leute zur Waffe rekrutirt werden.

4. T e c h n i s c h e r K u r s .

An dem theoretischen Theil dieses Kurses nahmen 3 Oberlieutenants und 10 Lieutenants Theil.

Zu den Abtheilungsarbeiten wurden 14 Offiziere kommandirt, welche, wie im Vorjahre, Verwendung fanden.

Auch dieses Jahr ist eine Anzahl Offiziere zu Dienstleistungen bei andern Waffen beordert worden.

5. I n s p e k t i o n e n der L a n d w e h r .

Dieselben wurden in bisheriger Weise abgehalten.

Die Betheiligung war folgende: Bataillonsnummer.

Total.

\

2

3

4

5

6

7

8

Bei der Inspektion anwesend.

4 112

4 116

3 101 69

1 90 37

-- 81 63

4 118 95

2 67 49

2 99

Total

116

120

173

128

144

217

118

101

1117

Prozent der Kontroistärke

84

89

78

85

88

77.5

(57.5

81.7

Stäbe Sappeurk om pagnien Pontonnierkompagnien .

Pionnierkompagnien

81.5

20

784 313

Bei der Inspektion abwesend.

2

Stäbe Sappeurkompagnien Pontonnierkompagnien .

1 Pionnierkompagnien

20

Total Prozent der Kontroistärke

22 1 1

16



2 17 21

3 19 14

3 !

17 5

1 14 14

1 16 17

1 13 47 !| 164 1 ' 73

15

40 '

36

25

29

34

49 ;

250

12

22.5

32.5 :

18.3

l

11

18.5 !

i

22

15 !

516 In den Inspektionsberichten wird hervorgehoben, daß Offiziere und Mannschaften den lebhaften Wunsch hegen, zu einem längern Dienst beordert zu werden.

6. F r e i w i l l i g e V e r e i n e .

Zu den 14 von der Eidgenossenschaft mit Material und Beiträgen unterstützten Pontonnierfahrvereinen trat im Berichtjahr noch der Pontonnierverein Bremgarten.

Ueber die Stärke und Leistungen gibt folgende Tabelle Aufschluß : Betheiligung Differenz. an 6 Ue bungen.

Mann.

>.

Stä vke

Verein.

1S83.

1. Bern 2. Thun ! 3. Genf 4 . Aarburg . . . .

5 . Klingoau . . . .

6 . Mumpf . . . .

7 . Brugg . . . .

8 . Zürich . . . .

9. Rheinfelden .

10. Basel 11. Schaft'hausen 1 2 . Sisseln . . . .

1 3 . Aarau . . . .

1 4 . Wangen . . . .

15. Bremgarten .

Total

77 17 28 20 17 24 27 42 25 25 26 16 26 14 384

1881.

67 23 34 , 1.7 26 28 28 42 22 45 18 12 28 16 16

t+ 16ï

31 16 5 17 26 28 25 37 19 43 15 12 16 15 14

46.2 69.2 14.7 100.0 100.0 100.0 89.3 88.0 86.3 95.5 83.3 100.0 57.1 93.8 87.5

+ 38

319

75.6

-- 10 + 6 ± Î + » + 4 + 1

-- 3 + 20 -- 8 4

422

ii F. Sanität.

I. Medizin alabtheilung.

1. Rekrutenschulen.

In 8 Schulen wurden 396 Rekruten ausexerziert und am Schlüsse des Dienstes zu Krankenträgern ernannt. Davon- konnten 40 als Unteroffiziers- und 137 als Wärterkandidaten bezeichnet werden.

517

2. S p i t a l k u r s e.

Die Abhaltung von Spitalkursen wurde auch dieses Jahr von den bisherigen 15 Spitälern mit verdankenswerthestem Entgegenkommen bewilligt. Es rückten ein 177 Träger, wovon 175 nach gut bestandenem Kurse zu Krankenwärtern ernannt wurden.

3. U n ter O f f i z i e r ss ch ul en.

In die 3 Schulen sind 40 Krankenwärter einberufen worden.

Von letzteren konnten 36 nach gut bestandener Schule zu Korporalen befördert werden. Zu Fourierschulen werden in Zukunft nur Unteroffiziere und nicht wie bisanhin Sanitätssoldaten aufgeboten, da der Sanitätsfourier den Sanitätsunterofftziersdienst kennen muß, wenn er dem Dienst gehörig obliegen soll.

4. O f f i z i e r b il d u n g s s c h u l en.

Es wurden 51 Aerzte und 8 Apotheker in diese Schulen beordert. Mit Ausnahme eines Arztes konnten alle als Sanitätsoffiziere brevetirt werden.

Zwei Aerzte, welche im Vorjahr das Fähigkeitszeugniß nicht erhalten hatten, wurden zur Vervollständigung ihrer Instruktion noch in eine Rekrutenschule beordert und daraufhin ebenfalls brevetirt.

Im Ganzen wurden 52 Aerzte und 8 Apotheker zu Sanitätsoffizieren ernannt.

5. O p e r a t i o n s k u r s e .

Die drei Kurse in Bern, Genf und Zürich wurden vou 47 älteren Militärärzten besucht.

Im Operationskurs Genf fanden Schieß versuch e mit dem Rubingewehr von 8 mm Kaliber mit Kupfermantelgeschoß statt, deren Ergebniß bei größerer Durchschlagskraft der Geschosse eine geringere Knochen- und Weichtheilzertrümmerung war, als beim Ordonnanzgeschoß.

Für die Zukunft beabsichtigen wir, eine Abänderung des Programmes dieser Kurse Platz greifen zu lassen, und zwar in dem Sinne, daß bei vollständiger Wahrung des speziell kriegschirurgischen Unterrichts der militärische Unterricht höher gestellt werde, in der Weise, daß der Kurs seiner Bestimmung als Bildungsschule für Hauptleute der Sanitätstruppen besser entspricht.

518 6. W i e d e r h o l u n g s k u r s e .

Es konnten im Berichtjahre 12 Ambülancen den Wiederholungskurs bestehen, worunter eine überhaupt den ersten seit ihrer Organisation (Nr. 40).

Der Bestand der Kurse war folgender: Ambülanceu. Offiziere.

Feldlazareth II ,, III ,, VI ,, VIII

.

.

.

.

.

.'

.

.

Mannschaft.

2 4 2 4

12 27 14 21

54 102 53 83

Zusammen Dazu vom Korpssanitätspersonal

12

74

292

--

41

569

Also irn Ganzen

12

115

861

Auf Ende 1884 haben bestanden: Je l Wiederholungskurs . . 20 Ambülaneen.

Je 2 ,, . . 20 Bei Wiederholungskursen für jährlich 12 Ambülancen werden auf Ende des nächsten 8jährigen Turnus (1892) 5 Ambülancen je 3 Kurse

34 gemacht haben.

1

,,

;4,, »

5

"

Von den 5 Ambülancen jedes Feldlazaretts haben bis auf Weiteres ihren Wiederholungskurs : 2 im Jahr der Bataillonsübungen, 4 ,, ,, ,, Brigadeübungen, 2 ,, ,, ,, Regimentsübungen, 4 n ,, ,, Divisionsübungen.

Jede Ambulance hat in 10 Jahren 3 Wiederholungskurse; längere Pausen als von 4 Jahren werden bei diesem System fortan vermieden.

Die Einberufung des Truppensanitätspersonales zu besondern Sanitätswiederholungskursen, welche sieh für die dienstliche Ausbildung desselben bewährt hat, wurde in noch ausgedehnterem Maße als bisher durchgeführt. Die Dotirung, namentlich der Infanterie, mit Sanitätspersonal ist bekanntlich für den Kriegsfall berechnet

519

und übersteigt den Friedensbedarf ganz; erheblich. Die nächste Folge davon ist ungenügende Beschäftigung des Sanitätspersonales namentlich während der Uebungen im kleineren Truppen verband. Zur Besorgung des Sanitätsdienstes im Frieden geniigen l Arzt per Bataillon und l Krankenwärter per Kompagnie vollkommen.

Alles übrige Personal (der zweite Arzt, die Unteroffiziere und Krankenträger) wurde daher statt mit dem Bataillon in einen Sanitätswiederholungskurs der betreffenden Division einberufen und bloß bei den Brigade und Divisionsübungen am Schlüsse des Vorkurses zu seiner Truppe entlassen. Bei den Regimentsübungen (III. Division) blieb das Personal als Sanitätstruppe des Regiments in der Hand des dirigirenden Sanitätsstabsoffiziers régiments weise vereinigt und den Ambulancen für die Verpflegung und Besoldung zugetheilt. Diese Einrichtung erwies sich für die richtige und stramme Durchführung des Gefechtssanitätsdienstes als entschieden vortheilhaft.

Bei der Landwehr dagegen hat, das Sanitätspersonal den Wiederholungskurs mit seinen Korps gemacht.

7. F r e i w i l l i g e V e r e i n e .

Die Zahl der Sanitätsvereine hat sich neuerdings vermehrt: von denselben stehen nur 8 mit 143 Mitgliedern im Central verband.

Die Thätigkeit dieser Vereine erstreckt sich nicht nur auf die Auffrischung und Erweiterung der Kenntnisse, welche die Sanitätsmannschaft besitzen soll, durch von Sanitätsoffizieren und Unteroffizieren gehaltene Vorträge und geleitete Hebungen, sondern hat auch den Zweck, bei der Ortsbevölkerung die Kenntnisse, welche zur ersten Hilfeleistung nöthig sind, zu verbreiten und auf diese Weise für die Gesellschaft des Rothen Kreuzes ein organisirtes, ausgerüstetes und geschultes Hülfspersonal in Bereitschaft zu halten.

II. "Veterinärabtheilung.

1. R e k r u t e n s c h u l e n .

Der Rekrutenunterricht wird den Militärpferdeärzten in den Schulen der Feldartillerie ertheilt. Ausnahmsweise wurde zwei Veterinären gestattet, ihre soldatische Ausbildung in Infanterieschulen zu erhalten.

2. O f f i z i e r b i l d u n g s s c h u l e .

Dieselbe fand in Thun statt und wurde durch 12 Pferdeärzte aus 6 Kantonen besucht. Zur Brevetirung gelangten 8 Mann,

520

2 wurden in eine zweite Schule kommandirt und 2 wegen ungenügenden Kenntnissen definitiv zurückgewiesen.

3. W i e d e r h o l u n g s k u r s .

Zu diesem Kurs, der in theilweiser Verbindung mit der Offizierbildungsschule stattfand, sind 9 jüngere Militärpferdeärzte beordert worden. Bei der Instruktion wurde darauf gehalten, die Theilnehmer in den verschiedenen Dienstbranchen zu befestigen und ihnen die Ausbildung beizubringen, die zur tadellosen Durchführung des Veterinärdienstes bei den Schwadronen und Batterien erforderlich ist.

4. H u f s c h m i e d k u r s e .

Es fanden solche in Aarau, Thun und Bière statt. Von den 7 eingerückten Kavalleriehufschmieden erhielten alle und von den 11 Artilleriehufschmieden 9 das Zeugniß der Befähigung.

G. Verwaltungstruppen.

1. R e k r u t e n s c h u l e .

An der Schule nahmen Theil: 6 Offiziere, 13 Unteroffiziere und Soldaten (Cadres), 109 Rekruten (72 Bäcker, 28 Metzger, 3 Mechaniker und Schmiede, 5 Maurer und l Schreiner), 128 Mann.

Auch dieses Jahr sind wir in der Lage, uns über die Auswahl der Rekruten befriedigend auszusprechen.

Im Laufe der Schule wurden die Versuche mit den neuen Modellrüstwagen der Verwaltungstruppen zu Ende geführt und es kann nunmehr die Ordonnanz dieser neuen Fuhrwerke endgültig festgestellt werden.

Der Cadresvorkurs hat sich mit einer Zeitdauer von 4 Tagen neuerdings als unzulänglich erwiesen und haben wir deshalb für das nächste Jahr versuchsweise einen zehntägigen Cadresvorkurs in Aussicht genommen.

2. W i e d e r h o l u n g s k u r s e.

Zum ordentlichen Wiederholungskurse gelangten im Berichtjahre die Kompagnien 2, 3, 6 und 8.

Die Kompagnie Nr. 3 wurde der Infanterie-Brigade Nr. 4 in Delsberg, Nr. 2 der Infanterie-Brigade Nr. 3 in Freiburg zur Uebernahme des Verpflegsdienstes zugetheilt.

Die Kompagnien Nr. 6 und 8 wurden zu den Uebungen der VIII. Division, erstere nach Ragatz und letztere nach Chur, in Dienst berufen.

Der Bestand der Kompagnien ist folgender: Kontroistärke.

Kompagnie 2 ,, 3 6 ,, 8 Total

Eingerückt. Nichteingerückt.

°/o

120 108 117 98

82 90 108 85

38 18 9 13

31.6 16.6 77 12.2

443

365

78

17.o

Die Rekruten sind theilweise bei den Kompagnien Nr. 6 und 8 zugezogen worden. Der Prozentsatz der Nichteingerückten gestaltet sich mit 17 % wesentlich günstiger als im Vorjahr mit 30 % Die Leistungen bei den Kompagnien Nr. 2 und 3 bei den Brigadeübungen der II. Division haben allgemein befriedigt. Die Verpflegung wurde auch dieses Jahr als tadellos bezeichnet.

Die Kompagnien Nr. 6 und 8 waren berufen, die Verpflegung der VIII. Division und der zugezogenen Truppen, sowohl wahrend der Dauer der Vorkurse, als auch während der Manövertage, zu sichern und haben diese Aufgabe in anerkennenswerther Weise gelöst. Der Versuch, zwei Verwaltungskompagnien unabhängig von einander zum Verpflegungsdienste einer Division beizuziehen, hat Uebelstände zu Tage treten lassen, die uns veranlassen, von diesem System Umgang zu nehmen und in Zukunft wie früher nur je eine Kompagnie per Division zu verwenden. Mit der stetigen Zunahme der Kontrolstärke dVerwaltungskompagnienien wird dAbkommandiruung von Infanterie aAushülfsmannschafaft in nächster Zeit gadahinfallenleu können oder jedenfalls nur in ganz geringem Maße hie und da noch eintreten müssen.

Zu bemerken ist noch daß bei allen 4 Kompagnien keinerlei Bauten aufgeführt wurden, vielmehr die Anlage der Verpflegsanstalten eine durchaus feldmäßige war, wodurch allerdings bei schlimmer Witterung der Dienet der Mannschaft wesentlich beschwerlicher und anstrengender wird, dagegen aber nicht unbeträchtliche Mehrkosten wegfallen.

Bundesblatt. 37. Jahrg. Bd. II.

35

522 3. O f f i z i e r b i l d u n g s s c h u l e n.

Die beiden Schulen wurden von l Infanterieoffizier, 13 Fourieren, verschiedenem Waffen, so18 Unteroffizieren anderer Grade / mit von 32 Mann besucht.

Bei Beginn der 1. Schule wurde ein Schüler, während der Dauer der 2. Schule wurden 4 Schüler entlassen. Bei der 2. Schule konnten 4 Schüler die Schlußprüfung nicht bestehen, und es erhielten somit nur 23 Schüler das Zeugniß der Befähigung.

Die sorgfältigere Auswahl, verbunden mit größerer Strenge bei Annahme der Schüler, wird nicht verfehlen, der Verwaltung entsprechendere Elemente zuzuführen, was letztes Jahr namentlich bei der 1. Schule konstatirt werden konnte.

4. U n t e r o f f i z i e r s c h u l e n .

Es wurden drei Fourierschulen abgehalten, zwei in Thun und eine in Freiburg.

An denselben nahmen Theil : 107 Unteroffiziere und Soldaten der Infanterie, 8 ,, ,, ,, ,, Kavallerie, 13 ,, ,, ,, ,, Artillerie, 11 ,, ,, ,, des Genie, l ,, ,, der Sanität, 9 Verwaltung, 149 Mann.

Hievon konnten 141 zum Fourier tauglich erklärt werden, während 8 zurückgewiesen werden mußten.

Zum Besuche der Offiziersbildungsschule wurden nur 7 Mann vorgeschlagen: 6 Infanteristen und l Artillerist = 4 . % o (188311.5 %)..

5. O f f i z i e r s c h u l e .

Es fand eine Offizierschule in der Dauer von 3 Wochen für Offiziere der Verwaltungskompagnien statt.

Es nahmen daran Theil: 4 Hauptleute, 9 Oberlieutenants, 2 Lieutenants, 15 Mann.

Der Verlauf war ein befriedigender.

523

VII. Sanitätswesen.

I. Sanitätsdienst.

.A.. Medizinalabtheilung.

a. G e s u n d h e i t s p f l e g e .

Ueber sanitarische Verbesserungen auf den Waffenplätzen ist wenig Erhebliches zu melden, mit Ausnahme der Eröffnung der Flußbadanstalt in Thun.

D i e T y p h u s e p i d e m i e n i n G e n f u n d Z ü r i c h gaben Anlaß, verschiedene Kurse abzuändern. In Zürich wurden bei dem ziemlich jähen Ausbruch der Epidemie gegen Ende April die Kurse der zwei im Dienst stehenden Bataillone sofort verlegt; bei beiden waren indessen bereits einige Leute angesteckt worden und erkrankten nachträglich. Bereits Ende Mai hatten sich die Verhältnisse soweit gebessert, daß die auch nach Winterthur verlegte Kavallerierekrutenschule wieder nach Zürich instradirt werden konnte.

In der F u ß b e k l e i d u n g s f r a g e ist zu erwähnen , daß, nachdem die Klagen über den Stiefel aus allen Kursen sich immer mehr häuften und von allen Kommandirenden die Einführung des Schuhes als obligatorische erste Fußbekleidung, zumal des Schnürschuhes, gewünscht und dabei betont wurde, daß eine längere Verschiebung der Lösung der Frage die Marschfähigkeit und Schlagfertigkeit der Armee wesentlich schädige, kam unser Militärdepartement, zur Ueberzeugung, daß es am zweckmäßigsten sei, auf das vor 1876 admittirte System zurückzugehen.

Zu diesem Zweck erließ es ein Circular an alle hohem Offiziere der Armee und des Instruktionskorps, mit der Weisung, sich unumwunden über die Fußbekleidung auszusprechen.

Die Großzahl (etwa 4/5) der Angesagten sprachen sich i'iir die Wiedereinführung des Schuhes aus. Bin Einziger wünschte Beibehaltung der Stiefel , und fünf Andere wollten dagegen die Fußbekleidung fakultativ lassen.

Gestützt auf diese Aeußerungen und auf die Kundgebungen in den eidgenössischen Räthen glaubte unser Militärdepartement, die Frage der Entscheidung näher bringen zu sollen. Sie wurde der Konferenz der Divisionäre und Waffenchefs vorgelegt, welche die projektirte Abänderung des Bekleidungsreglements vom 24. Mai 1876 begrüßte, in der Meinung, daß der Mann ein Paar Schnürschube nach festzustellendem Modell besitzen müsse, und daß die

524

zweite Fußbekleidung nach Wahl der Träger beschafft werden könne.

Die Annahme der sachbezüglichen neuen Vorschriften fand Anfangs 1885 statt.

b. K r a n k e n p f l e g e .

Der Dienst wurde durch das den Truppen zugetheilte Sanitätspersonal besorgt, in den Schulen und Spezialkursen, sowie bei den Korps ohne eigenes Sanitätspersonal durch 20 Platzärzte, 36 Schulärzte, 94 Krankenwärter und 74 Krankenträger.

Es erkrankten im Ganzen 11,882 Mann (im Vorjahre 12,701 Mann).

Davon wurden geheilt .

.

. 10,361 Mann ,, ,, evakuirt .

.

.

919 ,, ,, ,, nach Hause entlassen 598 ,, Beim Korps gestorben .

.

.

4 ,, Die Zahl der Dispensationstage beim Korps betrug 12,870.

In 24 stehende Spitäler wurden evakuirt 712 Mann (im Vorjahre 913 Mann). Die übrigen 207 Evakuirten wurden in den Ambulancen verpflegt.

Von den Spitalgängern wurden : Geheilt z u m Korps entlassen .

.

.

. 4 6 7 Mann Nach Hause entlassen (geheilt oder gebessert) . 238 ,, I n andere Spitäler verlegt .

.

.

.

.

l ^ Gestorben sind .

.

.

.

.

.

.

6 ,, Die Gesammtzahl der Spitalpflegetage beträgt 7706. Bezüglich der Krankheiten selbst verweisen wir auf den Bericht des Oberfeldarztes.

II. Pensionen und Entschädigungen.

Die Pensionskommission hielt ihre Sitzung zur Erledigung der ordentlichen Geschäfte am 15. Dezember.

Der Pensionsetat stellt sich wie folgt : Auf Anfang 1884:

525

74 Pensionen für Invalide .

138 ,, ,, Hinterlassene

.

.

. Fr. 22,685 . ,, 27,060*) Fr. 49,745

Der Zuwachs beträgt: Invalide: l Pension Hinterlassene: 10 Pensionen

.

.

.

.

. Fr. 300 · -n 2,150

11 Pensionen mit

,,

Total Abgegangen sind 5 Pensionen von Invaliden und 8 von ^unterlassenen ; andere sind herabgesetzt worden.

Der Abgang beträgt im Ganzen : Invalide : 5 Pensionen .

.

. Fr. 2,700 Hinterlassene: 8 ,, .

.

. ,, 1,910 13 Pensionen mit

Fr. 52,195

,, Verbleiben für 1885

Nämlich : 70 Pensionen für Invalide .

140 ,,· ,, Hinterlassene

.

.

2,450

4,610

Fr. 47,585

. Fr. 20,285 . ,, 27,300

Abgesehen von den Fällen, in welchen lediglich Behandlungsund Spitalkosten, sowie Spitalsold, zugesprochen wurden, erhielten 28 infolge des Dienstes Erkrankte Aversalentschädigungen im Gesammtbetrag von Fr. 5927 ; abgewiesen wurden 3 Gesuche.

Hier glauben wir erwähnen zu sollen, daß in einigen Kantonen, insbesondere im Kanton Tessin, der Art. 7 des Feusionsgcsctze-s, sowie die Bestimmungen unseres Kreisachreibeus vom '27. Fe,l>rutir 1880, welche das Verfahren vorschreiben , das ta-i Erkrankungen nach dem Dienste zu befolgen ist, durchaus unbeachtet blieben.

Selbstverständlich begünstigt dies eine Verschleppung von seuchenartigen Krankheiten ganz außerordentlich und hat zur Folge, daß Patienten öfters mehr wegen mangelhafter Pflege als wegen Intensität der Krankheit unvollständige Heilung erlangen oder sterben.

*) Eine Pension wurde irrthümlich doppelt (bei 2 Kautonen) in Rechnung gebracht, daher die Differenz gegenüber den vorjährigen Angab* n.

526 B. Vetevin.är-a'bthLeiliing'.

a. V e t e r i n ä r d i e n s t.

Bei dem immer noch bestehenden Mangel au jüngeren Pferdeärzten mußten neben 35 Veterinäroffizieren noch 22 Civilpferdeärzte für außerordentliche Dienstleistung in Anspruch genommen werden.

Im Berichtjahre wurden 2473 kranke Militärpferde behandelt und zwar : a. Bei d e n K o r p s .

1. Infanterie 64 Pferde 2. Kavallerie 1106 ,, 3. Artillerie 778 ,, 4. Andere Waffen 42 ,, 1990 Pferde

1.

2.

3.

4.

b. In K u r a n s t a l t e n .

Infanterie 22-Pferde Kavallerie 111 ,, Artillerie 290 ,, Andere Waffen 55 ,, 478

,,

c. Bei C i v i l t h i e r ä r z t e n .

1. Kavallerie l Pferd 2. Artillerie 4 ,, Total 2473 Pferde Davon sind umgestanden und abgestochen worden (Bundespf'erde nicht inbegriffen) : 1. Infanterie 3 Pferde im Werthe von Fr. 2,700 '2. Kavallerie 3 ,, ,, ,, ,, ,, 4,450 3. Artillerie 38 ,, ,, ,, ,, ,, 26,500 4. Andere Waffen 2 ,, ,, ,, ,, fl 2,950

1.

'2.

3.

4.

Total 46 Pferde im Werthe von Fr. 36,600 Von der Militärverwaltung übernommen und versteigert wurden : Infanterie 3 Pferde mit dem Erlös von Fr. 960 Kavallerie 3 ,, ,, ,, ,, -n -n 1646 Artillerie 4 ,, ,, ,, ,, ,, ,, 905 Andere Waffen l ,, ,, ^ fl ,, 285 n Total

11 Pferde mit dem Erlös von Fr.. 3796

527

d. A b s c h ä t z u n g e n .

Bei den Dienstleistungen sprochen : 1. Infanterie 2. Kavallerie 3. Artillerie 4. Andere Waffen

wurden folgende Abschätzungen ge147 Pferde mit Fr. 4,070 99 ,, ,, ,, 3,751 857 ,, ,, ,, 20,244 29 ,, ,, ,, 735

Total 1132 Pferde mit Fr. 28,800 Nachträgliehe Abschätzungen wurden 110 bewilligt mit .

.

. Fr.

6,370

Der Gesammtbetrag der Abschätzung e n i s t somit .

.

.

. F r . 35,170 (Im Vorjahre 1282 Pferde mit Fr. 37,738.)

Die zur Zahlung visirtea Kechnungsbelege mit Ausschluß derjenigen für Bundespferde stiegen auf 2116 Stück und bezogen sich auf Expertenkosten , Medikamente, Gantkosten , Abschätzungen u. s. \v. im Gesammtbetrage von .

.

. Fr. 131,287. 45 wovon angewiesen wurden .

.

.

,, 126,094. 45 im Vorjahre ,, 112,308. 25 Die Zunahme der Kosten im Berichtjahre rührt zunächst daher, daß hei der VIII. Division die Pferde in zu hohen Schätzungen standen, welche häufig durch andere als die vom Oberpferdarzt bezeichneten Experten vorgenommen waren.

Der Hauptgrund dieser Zunahme ist aber hauptsächlich einem Vorfall zuzuschreiben, welcher sich in dem in Genf stattgefundenen Geniewiederholungskurs zugetragen hat. Bei einem Ausmarsch des Geniebataillons Nr. 2 mit einer Trainabtheilung nach La Plaine wurden sämmtliche Pferde in Lokalitäten einer vor Dezennien eingegangenen Fabrik für Chemikalien kantonirt. Die Gemeindebehörde hatte erklärt, daß eine Benutzung der Schuppen des Etablissements keine Gefahr biete, da dasselbe seit mehr als 10 Jahren außer Betrieb und die Lokalitäten seither stets zur Unterbringung von Futtervorräthen verwendet worden seien, ohne daß hieraus je Uebelstände sich ergeben hätten.

Bei der durch die Gemeinde angeordneten Einrichtung der Schuppen zur Unterbringung der Bespannungen wurde -- wie dies die Untersuchung herausstellte -- unterlassen, die durch Eingrabung von Pfählen ausgehobenen Bodenbestandtheile zu entfernen. Man hatte sich begnügt, diese letzteren mit einem starken Strohlager zu überdecken.

528

In der Voraussetzung, das Kantonnement werde in gutem Zustande und namentlich, wie zugesichert worden war, vollkommen gereinigt zur Verfügung gestellt, fand der Bezug desselben ohne weitere Inspektion sofort statt. Im Verlaufe der Nacht erkrankten jedoch die Pferde eines und desselben Schuppens und wurde Vergiftung konstatirt. Obschon die zur Rettung der Thiere geeigneten Mittel sofort angewendet wurden, blieben dieselben zum Theil erfolglos und standen von 18 erkrankten Pferden nicht weniger als 8 um.

In Ragatz mußten 2 Pferde der Regieanstalt wegen erlittener Brandwunden abgestochen , ein drittes ausrangir werden ; der Schätzungswert derselben wurde der Verwaltung von der Assekuranz vergütet.

529

VIII. Kommissariatswesen a. Verpflegung.

Preise der Mundportionen und Fouragerationen 1884.

Br od.

Flei sch.

Foui ngo.

1 .

Waffenplatz.

Aarau Altdorf Basel Bellenz Bern Bière Binningen Brngg Bulle Chur Colombier

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Courrendlin

1883

1884 |

Cts.

21 26,5 24 23 21 25 24 21

Cts.

182,5

Cts.

166,« 1

194,6

219,75

.

.

.

.

.

.

.

.

.

--

.

.

.

Luzcrn .

Luziensteig .

.

.

.

.

St. Maurice Moudon .

.

.

.

Pruntrut

.

.

.

.

.

Genf Herisau

.

.

.

Lausanne

.

.

.

Liestal

.

Winterthur .

Vvenion .

Zotingen .

^11°" ,, °. i ' Zürich

24

Cts.

44 52

43 45 43 40 44

46 -- 48 39 46 40 -- 46,6 47 49 44 45 4ö 49 44 45 40 48

36,5

39,76

18

52,6

21,6

37 41

20,.-,

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Brigadeiibungen : a. Lieferanten .

fr. Verwaltungskompagnie Divisionszusammenzug: a. Lieferanten .

l>. Verwaltungskompagnie

23 21,5 21,5

20,5 21,» 20,3 21,4 19,5

55 43,6

45 41

22,5

21 21 24 22,5

24 18 17,75

21 22 24 22 :

40 42 46

43 46 45 41

48 ; -- -

-- 201,7 190,
21

40 45 41 49

-- -- -- i --

-- -- -- 176,»5

-- 162,6 161,35

--

-- 102,5

-- 180,5

189,75

__

.-- __ --

175,« 201, r,

-- 174

'

188J6

--

' 50

-- 33,2.-, 40

191.6

-- 214,6

45

195,5 1

1 1

-- l · - .l (

i

41,5

200,r,

| l«8,r, |

-- 178

172,8

41

46 -- 4:9 44 46

-- -- 178,i

158,3

22,!

47,35

46

19,3

53

49,75

[ 184,,.

176

20,76, 20,86

24,r,

39,6

! 22,6

26 22

Schafthausen Sitten Thun AVallenstadt

Cts.

18,5

22,5

22,5

24 . 23 24 .

24 .

22,5 .

19 .

22,6 .

24

S t . Gallen .

Cts.

19 24 -- 22 24

23 23 --

Delsberg .

Frauenf'eld .

Freiburg .

i

1883 1884 1883 1884

-

20 -- 19 26 20

47,75

2l. e 41 20,c 53,3

45,5 50 j 201,»

-

178,0

oHO

Für die Fourageration ist die starke Kation (5 kg. Hafer, (i kg.

Heu und 31/2 kg. Stroh) angenommen.

Die Durchschnittspreise betragen : 1883.

1884.

100 kg. Hafer . . . . Fr. 22. 14 Fr. 20. 66 100 H e u . . . . . ,, 9. 50 ,, 8. 54 100 ,, Stroh . . . . ,, 6. 47 ,, 6. 31 l ,, Brod . . . . ,, -. 30 ,, -. 28.4 1 ,, Fleisch . . . . ,, 1. 39 ,, 1. 41 oder per Portion beziehungsw eise Ration bereclinet : 1883.

1884.

Fr. _. 21.82 Brod Fr. -- . 22.61 ,, -. 45.10 Fleisch ,, -- 44.49 Fr. -- . 66.42 Ganze Mundportion Fr -. 67.10 Fr. 1. 58.7 Fr. 1. 47.42 Schwache Ration ,, 1. 76.62 Starke Ration ,, 1. 90.34 Durchschnittspreis der Ration Fr. 1. 74.52 Fr. 1. 62.02 Bei Vergleichung der Preise beider Jahre ergibt sich für 1884 eine Verminderung des Preises der Mundportion von annähernd 1 /10 Rp., namentlich von dem Fallen der Brodpreise herrührend.

Die Preise der Fleischlieferungen durch die Verwaltungskompagnie sind unwesentlich höher als diejenigen der Waffenplätze, wo im Allgemeinen die Preise hoch stehen.

Der Preis der Fourageration stellt sich abermals um circa 12 Rp. billiger als im Vorjahr, beziehungsweise auf Fr. 1. 62.

Aus Billigkeitsrücksichten setzten wir gleichwohl die Rationsvergütung für die berechtigten Offiziere und Militärbeamten auf das reglementarische Minimum von Fr. 1. 80 fest.

Die Fouragemagazine verzeigen auf 31. Dezember 1884 folgende Vorräthe: O Heu.

Stroh.

Hafer.

kg.

kgkg138,602 -- Depot Thun .

32,802.5 877,741 -- -- ,, Bern 75,184 -- -- ,, Bière . . .

-- ,, Luzern 84,750.5 -- -- -- 121,273 ,, Olteu . . .

-- 371,842 ,, Aarau .

-- -- 118,755 -- ,, Winterthur .

-- -- 559,569 ,, Romanshorn .

-- -- 198,370 ,, Rorschach 2,058 4,901 .B -- ,, Luziensteig 2,440,287 140,660.

4,901.5

531 Der Werth dieser Vorräthe ist folgender: Hafer . kg. 2,440,287 à Fr. 20. 35.6 Fr. 496,800. 47 11,252. 80 Heu . ,, 140,660 ,, ,, 8. - n 328. 40 Stroh . ,, 4,901.5 ,, ,, '6. 70 ·n Fr. 508,381. 67

Hiezu das Depotinventar im Werthe von 30% der Schätzung, resp. der Anschaffungskostcn Zwei ausstehende Guthaben für Fouragelieferunfen

6,343. 55 83. 55

Der luventarstiind auf Ende 1884 beziffert sich somit auf Fr. 514,808. 77 und bietet demnach volles Aequivalent für die Baarvorschüsse, welche die Fiuanzvervvaltung der Militärverwaltung in gleichem Betrage für Fourageankäufe gemacht hat.

Der Magazin verkehr war folgender:

Hafer.

Stand auf Beginn 1884 Anschaffungen von 1884 Die Magazine lieferten an o -- die Unterrichtskurse .

Heu.

Stroh.

kg. 1,745,354 217,469 ,, 1,460,362.5 259,781

191,226 38,771

kg. 3,205,716.5 477,250

229,997

·n

753,499.5 335,983

217 ,652

Restanz kg. 2,452,217 11,930 Hievon ab Decalo .

T)

141 ,267 607

"T2 ,345 7 ,443 .5

Stand auf 31. Dez. 1884 kg- 2,440,287 (1883) kg. 1, 745, 354

140,660

4,901

'217,469

.5

191 ,226

Die Verwaltungskosten betragen : Löhnungen .

.

.

. F r . 13,545. 35 · Inventarreparaturen ,, 202. 70 Depotbedürfnisse ,, 199. 25 Lokalmiethen (Lagerspesen) . ,, 9,748. 62 Dislokation .' .

.

. ,, 9,981. 02 Feuerversicherung ,, 367. 41 Reisediäten, Inserate .

.

. ,, 432. 04 Fr.

34,476. 39

532

Waaggebühren .

Düngererlös nach Kosten .

Uebertrag Fr. 34,476. 39 Einnahmen: .

.

. F r . 472. 7 0 Abzug der 7,521. 15 7,993. 85

Inventarabsühatzuns Decalo und Verlust auf Heublumen

Nettoausgaben Fr. 26,482. 54 . _ 750. 85 . ,, 3,681. 11

Total Fr. 30,914. 50 (1883) ,, 35,7ßl. 68 Trotz wesentlich größerer Haferquanta ist es uus gelungen, verglichen mit dem Vorjahre, auf diesem Conto Ersparnisse zu erzielen, namentlich infolge zweckmäßigerer Lage der Magazine und daheriger Verminderung der Kosten für Dislokationen und Löhnungen.

b. Kavalleriepferde.

Auf dieser Rubrik erscheint im Rechnungsjahr 1884 zum ersten Male als Einnahme der Erlös i'iir Ersatzpferde, die den auf Ende 1884 in die Landwehr übergetretenen Kavalleristen überlassen worden sind.

Das Rechnungsergebniß für 1884 ist folgendes : Von den zur Berittenmachung der Rekruten des Jahres 1884 und den reraontenpfliehtigen Kavalleristen angekauften .

.

.

.

.

.

.

.

4 3 4 Pferden sind vor der Abgabe an die Mannschaft umgestanden .

.

.

.

.

.

.

7 i m Depot verblieben .

.

.

.

.

3 1U

,,

bleiben 424 Pferde, welche folgende Verwendung fanden: Pferde.

1) 2) 3) 4) 5)

323 An Rekruten abgegeben .

79 Als Ersatzpferde .

2 An Offiziere verkauft 7 An die Regieanstalt verkauft .

Ausgemustert (worunter 4 trächtige Stuten) .

.

.

.

13

424

Erlös.

Fr. 279,225.

57,480.

u 3^050.

11 6,250.

11 11

-- -- -- --

10,325. --

Fr. 356,330. --

533

Uebertrag Fr. 356,330. -- Als weitere Einnahmen erseheinen : Der Erlös von den zurückgenommenen Pferden ; von diesen wurden : An Rekruten abgegeben .

8 Fr. 6,255. -- Als Ersatzpferde verwendet 60 ,, 30,170. -- An Offiziere verkauft .

.

15 ,, 9,927. 50 ,, die Regieanstalt verkauft 4 ,, 3,300. -- ,, Kavalleristen, die Ende 1884 in die Landwehr übergetreten sind, verkauft .

42 ,, 8,920. -- Ausgemustert .

.

. 153 ,, 50,567. 50 Fr. 109,140. -- Hiezu kommt der Erlös für 7 ausrangivte Depotpferde vom Jahrgang 1885 .

.

.

. fl 6,145. -- Einnahmen pro 1884 Fr. 471,615. -- Die Zusammenstellung dieser Einnahmen, nach Rubriken geordnet, ergibt folgendes Resultat:

1) E r l ö s a u s Rek ru t c n p f c r d e n a . Depotpferde .

.

.

b. Zurückgenommene Pferde 2) Erlös aus E r s a t z p f e r d e n : a . Depotpferde .

.

.

b. Zurückgenommene Pferde

: Stück .

323 .

8

F r . 279,225. -- ,, 6,255. --

Per l'ferd.

.

.

79 60

F r . 57,480. -- ,, 30,170. --

3) E r l ö s a u s O f f i z i e r s p f e r d e n : a . Depotpferde .

.

.

.

b. Zurückgenommene Pferde.

.

2 15

Fr.

,,

,,

7 4

5) E r l ö sJd er an K;a v a l l e r i s t e n , w e l c h e E n d e ^'l 8 84 in die L a n d w e h r übergetreten sind, verkauften Pferde: Zurückgenommene Pferde .

.

6) Erlös aus a u s g e m u s t e r t e n Pferden : a. Depotpferde .

.

.

.

b. Zurückgenommene Pferde .

Fr 862 48

^ gg^ _

3,050. -- 9,927. 50

pTM ^,,

12977 50 f)

4) Er] ös der an d i e R e g i e a n s t a l t verkauften Pferde: a . Depotpferde .

.

.

.

b. Zurückgenommene Pferde .

285480

5

763 38 Ì?

"

Fr.

,,

6,250. -- 3,300. --

9 "50

868 18

42

Fr.

8,920. --

^ ^Q

212 38

13 153

Fr.

,,

10,325. -- 50,567. 50

g^ ggg 59

Hiezu Erlös für 7 verkaufte Pferde vom Jahrgang 1885 .

.

Total wie hievor

Fr.-465,470. -- ,, 6,145. -- Fr. 471,615. --

356 82

g *-

535

Bei den an die Rekruten abgegebenen 331 Pferden mit einem Schätzungswert!) von Fr. 468,500, wovon die Rekruten die Hälfte bezahlen mit Fr. 234,250, betrug der Steigerungserlös Über die halbe Schätzung hinaus Fr. 51,230 oder per Pferd Fr. 154. 77 (1883 Fr. 154. 85).

Bei 13Î) Ersatzpferden betrug dieser Erlös Fr. 10,250 oder per Pferd Fr. 73. 74 (1883 Fr. 70. 40).

Wir lassen zürn Schlüsse eine Durchsclmittsberechnuug der Kosten der aus dem Kredit pro 1884 im Ausland angekauften Pferde folgen. Es betrifft dies den dritten und vierten Ankauf pro 1884 und den ersten und zweiten Ankauf pro 1885.

Anzahl der Pferde 382 Stück.

Fr.

Ankauf d e r Pferde .

.

Pferdeankaufsunkosten .

Pferdeequipirung .

.

Unterkunft und Verpflegung Transportauslagen .

.

Kosten der Kommission .

Büralspesen

I.

II.

III.

IV.

V.

.

.

.

.

.

.

Kp.

. 486,957. 4 6 .

6,859. 96 .

238. 8 2 .

4,921. 93 . 26,674. 3 3 . 11,986. 96 161. 47

Per Pferd.

Fr Kp.

1274. 7 6 17. 95 --. 6 2 12. 88 69. 83 31. 39 --.42

c. Inventar des Kriegsmaterials auf 1. Januar 1884.

A. I n v e n t a i - , W e r t h u n g 30 °/o der S c h ä t z u n g .

Korpsausrüstung dei- Truppen des Bundes, Art. 27--31 der Militärorganisation . Fr. 535,(>98.

Kriegsmaterial der höhern Truppen verbände, Art. 166 der Militärorganisation .

. ,, 1,899,791.

Munition in eidgenössischen Depots .

. ,, 1,268,111.

Instrnktionsmaterial .

.

.

. ,, 388,722.

Druckschriftenvorräthe ,, 35,015.

7!)

«4 18 91 3&

Fr. 4,127,339. 90 B. I n v e n t a r e i n e r j ä h r l i e h e n Abschreibung von 5%.

I. Kasernenmaterial .

. Fr. 286,018. 38 II. Inventar des topographischen Bureau .

. ,, 461,768. 40 Uebertrag T?r7^47,786. 78 Fr.~4,Ï27,339. 90

536

Ueberti'ag III. Inventar der technischen Abtheilung der eidgenössischen Kriegsmaterialverwaltung .

.

Fr. 747,786. 78

,,

Fr. 4,127,339. 90

916. 75 ,,

748,703. 53

,,

3,660,296. 80

C. I n v e n t a r z u m vollen Werth.

I. Vorräthe an neuem, noch nicht eingetheiltern Material .

.

. Fr. 2,061,898.05 II. Fertiges Material zum Verkauf: Revolver und Karten . ,, 80,904. 80 III. Rohmaterial für: Fr. Ep.

Geschütze 40,711.-- Genie-Inventar . 22,354.93 Sanitätsinventar 723.05 Personal-u.

Pferdeausrüstung . 55,007. -- ,, 118,795.98 IV. Rohgesehoßdepot . ,, 991,875.40 V. Ausstehende Guthaben ,, 388,299.99 VI. Kassadepot für Sauitätsmaterial .

.

. ,, 18,522.58 Total Fr. 8,536,340. 23 Der Bestand dieses Inventars hat gegenüber dem vorjährigen verschiedene Berichtigungen erhalten und flgurirt in demselben nunmehr auch das Rohgeschoßdepot, welches aus den Beständen der Munitionsfabrik ausgeschieden worden ist.

Eine neue Inventaraufnahme wird für das Jahr 1885 in Aussicht genommen.

d. Ausländische Militärpensionen.

Von den HH. Meuricoffre &Cie. in Neapel und V. Waguière &Cie.

in Rom wurden zu Händen der berechtigten Pensionäre folgende Summen übermittelt :

537

Vom neapolitanischen Dienste herrührend ,, römischen Dienste .

r

Fr. 183,184. 25 ,, 5,683. 40

Fr. 188,867765 Fr. 13,808. 85 weniger als im Vorjahr.

Zur Kenntniß unserer Verwaltung gelangten 49 Todesfälle.

Die Zahl der noch lebenden Offiziere, Offizierswittwen, Unteroffiziere und Soldaten beträgt auf 31. Dezember 1884 476.

IX. Justizpflege.

Es sind folgende Straffälle zur Behandlung gekommen: V i e r I n s u b o r d i n a t i o n e n . Ein Fall wurde kriegsgerichtlich beurtheilt und drei disziplinarisch erledigt.

E i n e D e s e r t i o n , beziehungsweise unbefugtes Verlassen des Instruktionsdienstes, -- disziplinarisch erledigt.

V i e r K ö r p e r v e r l e t z u n g e n in Rauf handeln. Ein Fall wurde disziplinarisch erledigt, einer dem kantonalen Kriegsgericht (Baselland) überwiesen, einer wegen ungenügender Schuldindizien nach Art. 330 des Militärstrafgesetzbuches dahingestellt und einer wegen Inkompetenz des Militärgerichtes zurückgewiesen.

E i n e T ö d t u n g durch Fahrlässigkeit. Wurde kriegsgerichtlich behandelt, der Angeklagte jedoch nur der Körperverletzung aus Fahrlässigkeit schuldig erklärt und mit 14 Tagen Gefängniß bestraft.

E i n e E h r v e r l e t z u n g . Der Kläger hat sieh mit dein Beklagten außergerichtlich verständigt und seine Klage wieder zurückgezogen.

S e c h s z e h n D i e b s t ä h J e . Davon wurden drei Fälle durch eidgenössische Kriegsgerichte beurtheilt, zwei an die kantonalen bürgerlichen Gerichte (Graubünden und Neuenburg) gewiesen, zwei disziplinarisch erledigt und neun wegen Mangel an zureichenden Schuldindizien nach Art. 330 des Militärstrafgesetzbuches dahingestellt.

Z w e i V e r u n t r e u u n g e n . Ein Fall wurde wegen Inkompetenz des Militärstrafgerichts an den bürgerlichen Richter gewiesen und von diesem wegen Verjährung abgelehnt, und der andere hat sich als grobe Nachlässigkeit und Unordnung in der Kornptabilität herausgestellt und ist mit 20 Tagen verschärften Arrestes bestraft worden.

Btmdtisblatt. 37. Jahrg. Bd. II.

36

538 Im Ganzen sind ; also 28 Straffälle vorgekommen, 11 weniger als im Vorjahr.

Die kriegsgerichtlich ausgesprochene höchste Strafe beträgt l Jahr Zuchthaus und betrifft das Verbrechen des Diebstahls.

B e g n a d i g u n g s g e s u c h e wurden drei eingereicht, von denen zwei bei der Bundesversammlung und eines gemäß Art. 270, 398, 399 und 427 des Militärstrafgesetzbuches bei dem Bundesrathe zur Verhandlung gekommen sind. Die Bundesversammlung hat in beiden Fällen den Petenten den letzten Drittel der Strafe erlassen und der Bundesrath, in Rücksicht auf die lange Dauer der Untersuchungshaft , die ausgesprochene 45tägige Gefängnißstrafe auf 35 Tage herabgesetzt.

D e r S e l b s t m o r d eines zur Nachholung des Dienstes kommandirten Korporals iu der Kaserne in Bern hat zu einer nähern Untersuchung über die Motive dieser That Veranlassung gegeben.

Durch dieselbe konnten zwar die Motive -/Mm Selbstmord nicht ermittelt, wohl aber so viel festgestellt werden, daß der Unglückliche jedenfalls nicht durch ungebührliche Behandlung von Seiten seiner militärischen Vorgesetzten zum Selbstmorde getrieben worden ist.

X. Kriegsmaterial.

1. Persönliche Ausrüstung.

a. Offiziere.

Der Verkauf von Reitzeugen, Säbeln und Feldstechern an Offiziere nahm den gewohnten Verlauf, ebenso derjenige von Revolvern zu 60 % der BrsteHungskosten. Die Lieferung von Revolvern mit 7,6 mm. Kaliber hat viele Tauschbegehren von Offizieren nicht berittener Korps zur Folge gehabt, welchen die neue kleinere Waffe besser paßt, als der in frühem Jahren gekaufte 10,4 mm. Revolver, der nunmehr nur an Offiziere berittener Truppen verabfolgt wird. Um den Offizieren entgegenzukommen und allmälig die Kalibereinheit auch in dieser Bewaffnung m erzielen, wurde ihnen der Austausch mit dem Vorbehalt bewilligt, daß sie die Kosten des Neuaufrüstens des abgegebenen großkalibrigen Revolvers übernehmen. Von dieser Vergünstigung machten 138 Offiziere Gebrauch. Verkauft wurden im Berichtjahr 196 Revolver von 7,6 mm. und 44 von 10,4 mm. Kaliber, wodurch die Totalabgabe auf 483 Revolver von 7,6 mm. und 1597 Revolver von 10,4 mm. angewachsen ist.

539

b. Der Rekruten.

B e k l e i d u n g . Dieselbe wie die übrige Ausrüstung gab zu wenig Bemerkungen Anlaß. Am meisten wurde über die unpassende Fußbekleidung geklagt, die bekanntlich vom Manne selbst angeschafft und bezahlt wird, weshalb bindende Vorschriften über Qualität und Konstruktion schwierig zu handhaben sind. Nur wenn der Bund sich zu finanziellen Leistungen herbeiläßt, wird es möglich werden, die Frage der Fußbekleidung zu einem gedeihlichen Abschlüsse zu bringen.

B e w a f f n u n g . Den Füsilier- und Schützenrekruten wurden nur Waffen nach Modell 1881 verabfolgt. Die Kavallerierekruten erhielten' ganz neu aufgerüstete Karabiner und für die Genie- und Parkartillerierekruten wurde wie bisher an Peabodygewehren die Arbeit des Auf'rüstens und der Umänderung des Verschlusses vorgenommen.

Mit der Abgabe von längern Säbeln an die Feldweibel deiInfanterie und Positionsartillerie ist im Berichtjahre begonnen worden.

c. Der eingeteilten Mannschaft.

B e k l e i d u n g . Der Zustand der Bekleidung der Auszügermannschaft gestaltet sich von Jahr zu Jahr günstiger, allein wie dies im letztjährigen Bericht angedeutet wurde, nicht ohne vermehrte Kosten.

Zu vielen Klagen gibt stets noch die Kopfbedeckung Anlaß.

Trotz bestehenden Vorschriften werden vielerorts die Rekruten mit, zu eng anliegenden Kleidern ausgerüstet, so daß nach kurzer Dienstzeit diese wieder getauscht werden müssen.

Die Kleiderreserve in den Kantonen, namentlich die der Waffenröcke, wird durch den Bedarf für die Landwehr so sehr in Anspruch genommen, daß trotz starken Zuwachses die Voiräthe sich eher vermindern.

B e w a f f n u n g . Die Organisation und der Gang der W äffen Inspektionen in den Gemeinden haben keine Modifikationen erlitten und die Ergebnisse sind den Berichten der Waffenkontroleure gemäß im Allgemeinen ziemlich stationär. Eine beständige scharfe Kontrole muß gleichwohl stattfinden, da in einzelnen Gegenden die Untersuchung der Waffen ungünstigere Ergebnisse zu Tage förderte als im Vorjahre.

O

i

O

Die Resultate der Inspektionen in den Divisionskreisen sind folgende ;

540 Divisouskreis.

I.

IT.

III.

IV.

V.

VI.

VII.

Vili.

Total

Vorgewiesene Zur Keparatur Vom Rost Waffen, abgenommene Waffen, beschädigte W äffen.

1 9,837 "^-"="=""· 14,734 13,455 13,890 16,725 19,581 17,150 16,484 131,856 In Prozenten

805 wovon 557 1,059 495 11 943 675 11 642 849 f) 1,824 1,201 11 685 679 11 1,819 288 ·n 878 2,110 11

10,094 wovon 7.65

5,415 53.65

2. Korpsausrüstung. Material der Truppenverbände.

Im Berichtjahre wurde durch Fachleute mit der regelmäßigen Besichtigung der in den Magazinen lagernden Artilleriemunition begonnen und zwar in der Weise, daß der Inhalt eines jeden Depots in gewissen Zeiträumen gründlich revidirt werden wird. Die beobachteten Mängel konnten an Ort und Stelle gehoben werden.

Die mit Bundesbeschluß vom 27. Juni 1884 dekretirte Vermehrung der Infanteriemunition ist zur Hälfte durchgeführt worden und wird in den ersten Monaten des Jahres 1885 gänzlich vollzogen sein.

Infolge mehrjähriger Proben mit günstigem Erfolg wurde auf Jahresschluß die Verfügung getroffen, inskünftig alle Munition für Handfeuerwaffen mit Mineraltalg statt dem bisherigen Ordonnanzfett zu behandeln. Dieser Mineraltalg erträgt ohne Nachtheil mehrjährige Lagerung, erhärtet sich nur wenig bei sehr niedriger Temperatur und bietet deshalb beim Laden geringen Widerstand.

Im Allgemeinen wurde mit der Verbesserung der Korpsausrüstung fortgefahren, welche in einzelnen Theilen durch neues Material ersetzt werden mußte, wobei auch die Truppen der Landwehr allmälig zu bestimmt zugetheilten Materialbeständen gelangen.

Im besondern sind bei den verschiedenen Waffengattungen folgende Neuerungen am Korpsmaterial zu verzeichnen : Stäbe. Das Bureau- und Feldmaterial des Armeestabes wurde durch Anschaffung von 10 ausgerüsteten Büreaukisten ergänzt. Die Versuche mit einem System optischer Télégraphie wurden in größerem Maßstabe fortgesetzt und hiezu einige Apparate beschafft.

541

I n f a n t e r i e . Mit den Kochgeräthen neuen Modells konnten die Bataillone von 5 Divisionen ausgerüstet werden, was die Zutheilung des ersetzten, übrigens ganz brauchbaren Materials an die Landwehrbataillone ermöglichte.

Dem Zustand der Munitionsfuhrwerke für Infanterie wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt, da eine gründliche Untersuchung ergab, daß viele dieser Fuhrwerke und zwar hauptsächlich ein Theil der Halbcaissons welche die Kautone in die Divisions- und Depotparks, abgelici'ert hatten, sowie auch die Gribeauval-Caissons, die den Landwehrbataillonen einiger Kantone zugetheilt, in ihrem bisherigen Zustand nicht feldtüchtig sind. Hauptsächlich die hölzernen Achsen und die mit Schienen belegten Räder bedürfen einer Aenderung. Ein guter Anfang in dieser Arbeit wurde im Berichtjahr gemacht; immerhin ist nöthig, bald eine größere Anschaffung von Munitionsfuhrwerken zu machen, weil die Depotparks kein durchweg brauchbares Material haben.

K a v a l l e r i e . Die Ausrüstung der Schwadronen und Kompagnien des Auszuges ist komplet. Die Bestände der Landwehreinheiten werden successive durch Abgabe der Reitzeuge der in die Landwehr übertretenden Kavalleristen gebildet.

A r t i l l e r i e . 10 Feldbatterien wurden mit neuen Ringrohren ausgerüstet, so daß nun 5 Brigaden mit dem neuen Material versehen sind.

Die Beschaffung der fehlenden Pferdearztkisten sammt Ausrüstung für die Parkkolonnen und Trainbataillone des Auszuges ist im Gange. Die Anschaffung von Ersatzrädern für Artilleriefuhrwerke, von Reitzeugen und Pferdegeschirren für die Landwehrparkkolonnen wurde fortgesetzt.

Das Schulmaterial der Gebirgsartillerie ist ergänzt worden, HO daß nunmehr auch zwei Landwehr-Gebirgsbatterien Nr. 61 und 62 zu je 4 Geschützen vollständig ausgerüstet werden können.

Zur Ergänzung des Instruktionsmaterials wurden 27 Protzen für Fahrschullaffeten und ein Feuerwerkerwagen angeschafft, sowie neue Pferdegeschirre und Reitzeuge.

G e n i e . Zur Ablieferung gelangten 8 Bataillonsfourgons, und es wurden die für die Geniebataillone erforderlichen elektrischen Zündapparate, Galvanometer u. s. w. angeschafft, sowie 20 Balkenund 10 Bockwagen für die Geniereserve in Arbeit gegeben. Beim Brückenmaterial wurden die Pontons für die Trains der Kompagnien N r . l , 2 , 5 u n d 6 f ü r d i e neue Rüstung, v o n welcher i m Abschni

542

nöthigen Ergänzungen gemacht, iii gewohnter Weise neue Holzvorräthe angeschafft und die abgelagerten Bestände verarbeitet. Die Umänderungen für die Trains der Kompagnien Nr. 3, 4, 7 und 8 ist für 1885 angeordnet.

S a n i t ä t s m a t e r i a l . Die Verbesserung der Bestände des Auszuges und die Ergänzung der Korpsausrüstung für die Landwehr wurde fortgesetzt.

Die V e r w a l t u n g s t r u p p e n erhielten einen Zuwachs von 8 eisernen Feldbackofen, so daß nunmehr 6 Divisionen mit-je 4 Garnituren dieser Ofen ausgerüstet sind.

Als Modellfuhrwerke für den Transport einer Verpflegseinheit wurden 2 Geräthschaftswagen angeschafft.

Die Wagenblachen für Requisitionsfuhrwerke wurden auf die für die Einheiten des Auszuges erforderliche Anzahl ergänzt.

3. Spital- und Kasernenmaterial.

Zur Ergänzung des Spitalmaterials sind im Berichtjahre nur kleinere Anschaffungen gemacht worden.

Das Kasernenmaterial in Thun und Herisau wurde ergänzt.

Für den Waffenplatz Thun ist eine Heupressmaschine nach französischem System angeschafft worden, mit deren Leistungensichi die Artillerie durchaus befriedigt erklärt. Diese Preßmaschine wird gegebenen Falls gute Dienste leisten.

Die Ankäufe von Wolldecken wurden fortgesetzt; die Vorräthe erreichen nunmehr die Zahl von 30,277 Stück.

Es befinden sich : a. in den e i d g e n ö s s i s c h e n Zürich Bern Thun Luzern .

.

.

.

.

Chur Aarau .

.

.

.

.

Kriegsdepots: 213 Stück 3,205 ,, 3,612 ,, 3,938 ,, 2,825 ,, 3,948 ,, 17,741 Stück

Uebertrag b. in den k a n t o n a l e n Z e u g h ä u s e r n : 550 Stück Altorf .

.

.

.

550 ,, Schwyz .

.

.

547 ,, Zug .

.

.

. 1,600 ,, Freiburg .

.

. 1,249 ,, Solothurn .

.

.- 1,500 ,, Li es tal .

.

.

.

750 ,, Schaffhausen .

.

.

. 1,500 ,, Teufen .

.

.

. 1,000 ,, St. Gallen .

- 1,770 ,, Bellinzona .

.

. 1,220 ,, Sitten .

.

.

.

300 ,, Colombier

71,741 Stück

12,536

,,

Total 30,277 Stück , Im Vorjahr verfügten wir über 24,117 Vermehrung

6,160 Stück

4. Munitionsdepot.

Der Abgang an scharfen Metallpatronen ist auf der bisherigen Höhe von 14 Millionen geblieben, so daß eine zu lang andauernde Lagerung der Infanterie-Munitionsvorräthe kaum zu befürchten ist.

Ueber den Gesammtverkehr an Artillerie- und Infanteriemunition geben nachstehende Tabellen Aufschluß.

Uebersicht des Munitionsverkehrs im Jahre 1884.

/. Verbrauch durch Militärschulen und -Kurse.

a. A r t i l l e r i e m u n i t i o n .

Munition.

7,5 ·""

180

Granaten, scharfe ,,

48

blinde

264

i Shrapnels Büchsenkartätschen Patronen f ü r Schuß

. . . .

,, ,, Wurf Exeraerpatronen . . . . .

s

8,4 «·»

4936 612 4166

8,4 °°'

Ring.

1455 468

2164

284

83

1752

9902

4170

--

--

--

10 «m-

12°-°

12°">

King.

Patronen lg om

2546

1070

440

93

120

164

120 _

106

1606

250

86

40

58 40 --

34

--

--

40

484

239

--

zu

600g.

--

-- -- --

8374

545 b. M u n i t i o n für H a n d f e u e r w a f f e n .

Metallpatronen, scharfe .

.

,, blinde mm Revolverpatronen, scharfe, 10,4 ,, blinde, 10,4mm scharfe, 7,5 "»» T> 2. Anderweitige

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

3,331,325 1,925,390 .

46,615 .

10,860 .

11,623

Munitionslieferungen.

Metallpatronen, klein Kaliber, scharfe.

Kadetten.

blinde.

a. An patentirte Munitionsverkäufer .

.

.

. 10,110,400 b. An ausländische Schützengesellschaften .

.

.

704,400 c. An Zeughäuser und Private 145,910 Total

10,960,710

--

33,500

-- 51,710

-- 120,890

51,700

154,390

Scharfe Bevolverpatronen.

10,4°"" 7,5mm a. An patentirte Munitionsverkäufer . 80,700 95,000 b. An ausländische Sehützengesellsehaften 2,000 3,900 c. An Zeughäuser und Private .

.

7,050 17,800 Total

89,750

116,700

5. Versuche zur Verbesserung des Kriegsmaterials und der Ausrüstung.

Im Berichtjahre wurde die A r t i l l e r i e k o m m i s s i o n zu drei Malen für mehrtägige Sitzungen zur Vornahme von Versuchen verschiedener Art und Erledigung einer größern Anzahl von Geschäften versammelt. Daneben sind vom Schießoffizier des Waffenplatzes Thun noch vielfache Schießversuche allein durchgeführt worden.

Der Umstand, daß bei Schießübungen mit dem 12om Ringgeschütü und dem 12om gezogenen Mörser Granaten und Shrapnels im Rohre krepirten, veranlaßte eine Modilikation des Zünders und des Profils des Führungsbandes des Geschosses, Abänderungen, die sich vollkommen bewährten.

Um sich zu überzeugen, ob die Anwendung von Sprengpräparaten als Füllung von 12om Granaten gegenüber gewöhnlichem

546

Pulver wesentliche Vorzüg biete, wurden Versuche mit ,,GrusonMinengranaten" gemacht. Obschon diese Versuche zufriedenstellend ausfielen, war die Wirkung nicht derart, daß sie die bedeutenden Mehrkosten solcher Granaten gegenüber den Granaten mit Pulverladung ausgeglichen hätte. Es dürfte jedoch gelingen, die Konstruktion der Gruson-Granaten zu vereinfachen.

Die Erprobung einer ,,Gatling-Mitrailleuse"1 mit Gewehrläufen nach dem Grasgewehr und französischer Munition hat Ergebnisse geliefert, welche alle bisher erprobten Revolverkanonen übertreffen.

Die aus Frankreich bezogene Munition bewährte sich als von ganz vorzüglicher Qualität, indem keine einzige Patrone versagte und keine Risse sich erzeigten. Bei drei Mann Bedienung können 1200 Schüsse in der Minute abgegeben werden. Auf größere Distanzen und gegen bewegliche Ziele ließ indessen die Wirkung zu wünschen übrig, ebenso bei Anwendung des hohen Bogenwurfes gegen verdeckte Ziele, Weitere Proben mit Gewehrläufen schweizerischen Kalibers sind angezeigt.

Die Angelegenheit der Mörserrohre sammt Laffetirung, Ausrüstung und anzuwendenden Ladungen ist als erledigt zu betrachten.

Ebenso hat sich das Modell eines Munitionswagens mit Munitionskisten für 12cm Ringgeschütz- und 12TM Mörsermunition bewährt.

Das Ausbüchsen älterer 15cm Bronzerohre mittelst eines eingesetzten Bronzerohres hat ungünstige Ergebnisse geliefert, so daß zum Umguß solcher Rohre wird geschritten werden müssen, um sie wieder verwendbar zu machen.

Zu wiederholten Malen wurden vom Schiessoffizier und dem Munitionskontroleur Schießversuche mit Lieferungen von Kieselpulversorten für Positionsgeschütze, worunter auch mit grobkörnigem Octaeder-Pulver, gemacht,welch' letzteres in seinen Wirkungen mehr Regelmäßigkeit zu ergeben scheint, als das dermalige grobkörnige Ordonnanzpulver von 16/18 mm.

Die nach Java-Art hergestellten Bastsättel haben sich bei der Uebung der VIII. Armeedivision sehr bewährt.

Beim G e n i e wurden Versuche und Proben für elektrische Minenzündungen gemacht, die Frage der Einfuhrung eines geeigneten Sprengstoffes für die Armee eingeleitet und die Ausrüstung des neuen Munitionswagens provisorisch festgestellt.

Um den Munitionsnachschub der I n f a n t e r i e während des Gefechtes auf ein Minimum zu beschränken und das unbequeme Entnehmen der im Tornister versorgten Reservemunition zu umgehen, fanden Versuche zur Unterbringung von 4 bis 6 Patronen-

547

päckchen in den Rockschößen der Oberkleider statt. Für 1885 sind ausgedehntere Erprobungen zwecks definitiver Reglirung der Angelegenheit angeordnet worden.

Es wurden sodann die Versuche mit einer größern Zahl Gewehre nach System Rubin mit Kaliber von 8 mm. und 7,5 mm.

fortgesetzt. Au den Erprobungen, welche mit diesen Gewehren in einer Offizierschießschule zu Wallenstadt vorgenommen wurden, nahmen auch einige den eidgenössischen Räthen angehörende Offiziere Theil, die über ihre Wahrnehmungen einen ausführlichen Bericht erstattet haben, der zur Verfügung gehalten wird.

Diese Versuche haben neuerdings die Ueberlegenheit des kleinen Kalibers mit dazu gehörender Munition über unsere Repetirwaffe und Ordonnanzmunition bewiesen und namentlich eine rasantere Flugbahn und bessere Geschoßwirkung dargethan Das Verhalten der Gewehre in Händen der Truppe war befriedigend. Der Rückstoß ist zwar etwas stärker als beim Ordonnanzgewehr, aber nicht belästigend oder unerträglich. Die Reinigung dei- Gewehre bietet selbst beim 7,5 mm Kaliber keine Schwierigkeiten. Die stärkere Ladung und die Form der verwendeten Patrone haben aber die Versuchsgewehre stark mitgenommen, wobei zu bemerken ist, daß diese Gewehre umgeänderte Ordonnanz warfen geringerer Qualität waren, deren eiserne Verschlußkasten schon früher gelitten hatten.

Auf die Erstellung eines neuen Gewehres haben diese Erscheinungen keinen Einfluß, dagegen auf die Frage der Umänderung der jetzigen Repetirgewehre.

Neben den Versuchen zur Erreichung rasanterer Flugbahnen müssen gleichzeitig auch solche für das anzuwendende Repetirsystern stattfinden. Wenn auch das Vetterlisystem bisher kaum übertroffen ist, so dürfte es gleichwohl der Verbesserung fähig sein, und es ist darnach zu trachten, daß bei einem allfälligen Uebergang zu einem kleineren Kaliber auch das erreichbar beste Repetirsystem eingeführt werde. So sollte es möglich sein, das Magazin rascher laden zu können, oder ein gefülltes Magazin anzustecken und, falls das Magazin mit dem Gewehr verbunden bleibt, dasselbe abstellbar zu machen. Ferner dürften eine bessere Visirvorrichtung, sowie eine Verminderung des Gewichtes angestrebt werden.

In der Rekrutenschule für Ver w a l t u ngs tr up p en wurden die Versuche mit den neuen Modellrüstwagen zu Ende geführt.

540

XI. Landestopographie.

Für die Publikation des Aufnahmeatlas im Sinne des Gesetzes von 1868 wurden mit den Kantonen Luzern, Tessin und Wallis Verträge abgeschlossen.

In das gesetzliche Vertragsverhältnis sind noch nicht eingetreten die Kantone Appenzell I. Rh., IM, Schwyz, beide Unterwaiden, Waadt und Genf; bezügliche Unterhandlungen werden aber so bald thunlich mit den Behörden dieser Kantone angeknüpft, beziehungsweise fortgesetzt werden. Waadt und Genf sind gegenwärtig damit beschäftigt, die Triangulation erster Ordnung über ihre Kantonsgebiete auszuführen, und es stellt zu erwarten, daß dieselbe die Grundlage zu einem Vertragsabschluß für die Publikation des eidgenössischen Aufnahmeatlas bildet.

Die Kartennieder lagen wurden um eine in Neuenburg vermehrt, so daß jetzt 11 Depots für den Verkaufder eidgenössischen Kartenwerke bestehen.

A. Triangulation.

1. G v ad ni es s u n g.

Der Basisanschluß Bellinzona an die Dreieckseite des Gradmessungsnetzes Menone-Ghiridone wurde beendigt, indem auf den Stationen Giubiasco, Cadenazzo die letztjährigen Anfänge der Beobachtungen zum Abschluss gebracht, Tamaro und Pizzo Rotondo ausgeführt, Tiglio wiederholt und Mognone einige Winkel revidirt wurden.

Die durch die klimatischen und Bodenverhältnisse in dieser Gegend hervorgerufenen starken Bewegungen in den Luftschichten erschwerten die Arbeiten in hohem Maße und nöthigten die Ingenieure, um brauchbare Resultate zu erlangen, ihre Messungen sowohl bei Tag als bei Nacht in ungewöhnlich großer Zahl zu wiederholen, was zur Folge hatte, daß die Ergebnisse dieses Basisanschlusses als gleichwerthig mil denjenigen der Anschlüsse nordseits der Alpen betrachtet werden können.

2. T r i a n g u l a t i o n f'ü r N eu ufn ah m e o d e r R e v i s i o n deit o p o g r a p h i s c h e n B l ä t t e r u n d T r i a n g u l a t i o n des eidgenössischen Forstgebietes.

Die Berechnung der Triangulation in den Kantonen St. Gallen und Appenzell sind weit vorgerückt und wird mit dem Frühjahr 1885 zum vollständigen Abschluß gelangen.

549 Im Kanton Zürich wurden die Beobachtungen für das Netz zweiter Ordnung nahezu vollendet.

Die Winkelbeobachtungen der Triangulation des südlichen Theils des Kantons Freiburg sind beendigt.

Von den 57 Punkten erster bis dritter Ordnung der Waadtländer Triangulation ist die Winkelmessung auf 35 Stationen beendigt und die Berechnung des Hauptnetzes im Gange.

Im Kanton Graubünden wurde die Triangulation im Oberhalbstein, oberen Albulathale und Domleschg vollendet und diejenige im untern Engadin und Siivrettagebiet vorbereitet.

Im Kanton Luzern wurde das Netz für die Triangulation zweiter Ordnung festgelegt und mit den Beobachtungen für die Triangulation des östlichen Theils dieses Kantons begonnen.

B. Topographische Neuaufnahmen und Revision älterer Aufnahmen.

Es sind beendigt worden : Im Kanton B e r n die Ergänzung der Blätter: 179 Melchnau, 195 Eriswyl, 181 Huttwyl, 197 Luthern.

Im Kanton L u z e r n . Außer obigen mit dem Kanton Bern gemeinsamen Grenz blättern wurden ergänzt die Grenzblätter gegen den Kanton Aargau : 169 Triengen, 172 Steinaoh, 170 Meisterschwanden, 173 Merenschwand, 178 Hochdorf.

Im Kanton Z u g die Aufnahme der Blätter: 191 Zug, 242 Richtersweil, 193 Aegeri, 244 Altmatt.

Im Kanton F r e i b u r g die Aufnahme der Blätter: 344 Matran, 346 Farvagny.

Im Kanton Ap p e n z o l i die Aufnahme der Blätter: 80 Heiden, 223 Trogen, 82 Rheineck, 271 Balgach.

Im Kanton St. G a l l e n die Aufnahme der Blätter: 81 Bauried, 271 Balgach, 82 Rheineck, 272 Oberried.

0 50

Im Kanton Gr a u b ü n d e n die Aufnahme des Blattes: 422 Lenz.

Im Kanton W al lis die Aufnahme der Blätter: 466 Bouveret, 482 Sierre, 474 Monthey, 497 Brieg.

Im Kanton N e u e n b u r g die Revision des Blattes: 285 Concise.

An S e e t i e f e n m e s s u n g e n wurden ausgeführt : Die Tiefenmessung des Vierwaldstättersees und diejenige des Zugersees.

C. Stich und Druck.

l. A u f n a h m e a 11 a s.

Zur Ausgabe gelangte Ende April die XXIV. Lieferung in Blättern l : 25,000, Mitte Juli die XXV. Lieferung in Blättern 1 : 25,000 und l : 50,000 und Mitte November die XXVI. Lieferung in Blättern l : 25,000.

Im Stich befinden sich 36 Blätter im Maßstab l : 25,000 und l Blatt im Maßstab l : 50,000.

2. T o p okg r a p h i s e h e K a r t e 'l : 100,000.

Die Ergänzung und Auffrischung des Stiches auf Blatt III wurde beendigt.

D. Stand der Aufnahme und Publikationen.

Siehe beiliegende^Uebersichtskarte.

E. Zahl der im Jahr 1884 gedruckten Kartenblätter.

Gedruckt wurden: Blätter. Blätter.

Kupferdruck : Generalkarte l : 250,000 .

. 3,474 Topographische Karte l : 100,000 10,659 Siegfriedatlas l : 25,000 .

. 60,223 74,356 Lithographie : Siegfriedatlas l : 50,000 .

. 14,737 Uebersichtskarte der Schweiz l : 1,000,000 .

.

. 208 Offizielle Eisenbahnkarte l : 250,000 .

.

.

. 207 15,152 Uebertrag

89,508

Ueherdrücke : im l ·n l ·n l l G

11

25,000 50,000 100,000 250,000

Blätter.

Uebertrag .

2,352 . 11,331 . 19,377

Blätter.

89,508

33,060

6,030

Uebersichtskavte Summa der gedruckten Kartenblätter

128.,598

XII. Militäranstalten.

Zur Erleichterung des Verkehrs zwischen den Militäranstalten in Thun' und der Centralverwaltung in Bern hat sich auf Anregung unseres Militärdepartements die Telegraphenverwaltung entschlossen, zwischen beiden Plätzen eine telephonische Verbindung herzustellen, mit welcher auch ein öffentliches Teleplionnetz in Tinnì verbunden wird, so daß auch das Publikum von der Einrichtung Nul/en ziehen kann.

Die im letztjährigen Bericht einläßlich behandelte Wasserkraftanlage in Thun zum Betriebe der Transmissionen in den eidge.n.

Werkstätten und zur Speisung der siädtischen und eidgenössischen Wasserversorgung hat sich während des ersten Betriebsjahres vollkommen bewährt. Der Betrieb der Transmissäonen hat nicht den geringsten Unterbruch erlitten, und die Wasserversorgung war trotz des großen Wassermangels im Sommer und Herbst 1881 eine vollkommen normale.

a. Pferderegieanstalt.

Der Inventarbestand der Pferde auf 31. Deaotnber 1H84 betrug: 196 Stück, geschätzt zu Fr. 183,005 Auf 31. Dezember 18^3 dagegen: 202 Stück, geschätzt zu ,, 182,840 Somit eine Verminderung des Pferdeinventars um 6 Stück und eine Werthvermehruns; von .

.

Fr.

165

Nach Hinzuzählung der jüngsten Remonten zum Inveutarbestaud auf 31. Dezember 1884 stellt sich der wirkliche Pferdestand auf '213 Stück. Durch die neuesten Ankäufe nach Neujahr 1885 ist derselbe auf 227 Stück angewachsen.

552

Im Berichtjahr kamen 57 Pferde in Zuwachs und 63 Pferde in Abgang. Letzterer ist dem Umstand zuzuschreiben, daß einerseits eine größere Nachfrage nach Offizierspferden vorhanden war und anderseits sehr viele Pferde wegen Alter ausrangirt werden mußten. In Genf gingen 5 Regiepferde an Vergiftung zu Grunde und in Ragatz 2 Stück wegen erlittener Brandbeschädigung.

Der durchschnittliche Pferdestand, Remonten inbegriffen, betrug 212 Stück. Die Zahl der Diensttage stieg auf 49,327 Tage, somit per Pferd 233 Diensttage. Nebst den Schulen und Kursen, welche die Anstalt mit Pferden versah, wurden an 240 Offiziere Pferde vermiethet; den eingelangten Gesuchen konnte meistentheils entsprochen werden. Abgesehen von einigen eingeschleppten Rotzfällen war der Gesundheitszustand ein befriedigender.

b. Munitionsfabrik.

Bei einem täglichen Mittel von 426 Arbeitern wurde in 301 Va Arbeitstagen folgende Munition gefertigt: 1.

15,016,000 2,390,000 106,900 15,000 10,300 3,710 85 3,800 388 9,287 15,998 632 26,000 1,949 2,000 4,000 1,100 300 205 2,375 100 2,012

F ilr H and F e u e r w a f f e n .

scharfe Patronen, blinde Patronen, scharfe Revolverpatronen 7,5 mm , ,, ,, 10,4 mm5 blinde ,, 10,4 «"».

2. F ü r G e s c h ü t z e .

7,5 »m Shrapnels, ,, blinde Granaten, ,, Patronen à 400 g., 8,4 °m blinde Granaten, ,, scharfe ,, ,, Shrapnels, ,, Kartätschen, ,, Patronen à 1400 g., 10 cm Bleimantelgranaten, ,, ßleimantelshrapnels, ,, Patronen à 1062 g., 12 TM> Bleimantelgranaten, v Bleimantelshrapnels, ,, blinde Granaten zum Ringrohr, ,, scharfe ,, ,, Shrapnels zum Ringrohr, ,, Patronen à 4400 g.,

553 9,675 Exerzierpatronen à 500 g., 60,000 Geschützzündpatronen, 12,764 Granatzündschrauben, 19,690 Tempirplatten, 1,340 Petarden für Rauch, 550 ,, ,, Schlag, 147 Ries Petarden für Artillerieziele, 191 ,, ,, ,, Infanterieziele, 3,300 Bränderchen.

3. An t h e i l w e i s e f e r t i g e r M u n i t i o n f ü r das Rohgeschoßdepot.

6,000,000 scharfe Patronen, ungefettet, 650 7,5 cm Shrapnels ohne Sprengladung, 600 121,000 ,, Granaten ,, ,, 33,000 Planellsäckli, 5,000 8,4 «m Tempirplatten.

Die unter l und 2 angeführte Munition wurde an das eidg.

Munitionsdepot abgegeben und ist dabei die für die Artilleriekommission erstellte Versuchsmunition nicht inbegriffen.

An Versuchsmunition für Kleinkalibergewehre wurden 83,000 7,5 und 8 mm Patronen angefertigt.

Io Ausführung des Bundesbeschlusses vom 27. Juni 1884, betreffend Erhöhung des Bestandes der Munition für Handfeuerwaffen, wurden im Berichtjahre außer den an's Munitionsdepot abgelieferten 15,016,000 scharfen Patronen noch 6,000,000 scharfe Patronen, jedoch ungefettet, erstellt, die im Rohgeschoßdepot gelagert werden.

Das Material für diese 6,000,000 Patronen -- (Hülsen, Geschosse, Rondellen, Blei etc.) -- wurde den Beständen des gleichen Depots entnommen.

Der Geschäftsgang im Allgemeinen war ein normaler.

Glücklicherweise ist das Etablissement im Berichtjahre von Unfällen verschont geblieben.

c. Munitions- und Pulverkontrole.

lieber die Zahl der im verflossenen Jahr fertig gestellten und kontrolirten Artillerie- und Infanteriemunition gibt der bezügliche Bericht der Munitionsfabrik Aufschluß. Außerdem hatten die Artilleriegeschosse in den verschiedenen Fabrikationsstadien, sowie auch die Zünderbestandtheile, noch eine Vorkontrole zu passiren.

Bundesblatt. 37. Jahrg. Bd. II, 37

554 An Kriegspulver wurden untersucht und übernommen 208,950 kg.

in 23 Lieferungen, welches Quantum sich in nachstehender Weise auf die verschiedenen Pulvermühlen vertheilt:

Pulvergattung.

Pulver Nr. 1 für Revolver und Shrapnels .

Pulver Nr. 2 für Shrapnels . .

Gewehrpulver Nr.4 ...

Geschützpulver Nr. 5 ...

5/9 mm. Pulver für Feldgeschütze .

16/18 mm. Pulver für Positionsgeschütze . .

Lavaux.

Worblaufen.

Kriens.

Chur.

Total.

kg-

kg.

kg.

kg.

kg.

500

--

--

1,300

950 -- 47,200 16,550

--

--

950

--

43,850

107,600

28,600

--

28,600

--

--

52,250

800

-- 35,450

-- 16,800

--

18,250 -- 101,700 34,800 28,600 43,850 208,950 18,250

--

Das Geschützpulver Nr. 5 ist noch mit Stampfen, alles übrige mit Läufer bearbeitet.

Im Vergleich zum Normalpulver erzeigte das übernommene Gewehrpulver nachstehende ballistische Leistungen: Geschoßgeschwindigkeit auf Distanz 25 m. vor der Gewehrmündung, Mittel aus sämmtlichen Messungen: für das Normalpulver .

.

V 25 m. = 407,6 m.

für das angenommene Pulver V 25 m. = 411,1 m.

Die Erprobung auf Trefffähigkeit mit Ordonnanzwaffen und ordonnanzmäßig angefertigter Munition, auf Distanz 300 Meter ausgeführt, ergab nachverzeichnetes Resultat:

555

50 % Streuung nach: Für das Normalpulver .

.

.

,, ,, angenommene Pulver .

oder in Prozenten der entsprechenden Leistung des Normalpulvers ausgedrückt .

.

.

.

Radius.

Höhe.

Seite.

Cm.

Cm.

Cm.

16,67 16,49

10,09 9,90

9,20 8,52

98,92

98,12

92,61

Von blanken Waffen lagen der Kontrole vor und wurden untersucht: 1207 Pionniersäbel, 852 Säbel für berittene Mannschaft, 508 Säbel für Infanterie-Feldweibel, 338 Offizierssäbel, wovon 283 von Privaten vorgewiesen.

Im Berichtjahre wurde auch mit den vorgesehenen periodischen Inspektionen und der nothwendigen Instandhaltung der Munitionsbestände in den kantonalen und eidgenössischen Magazinen begonnen und diese Arbeiten gemeinsam mit der eidgenössischen Munitionsfabrik in den Magazinen in Aarau, Zürich und Schwyz besorgt.

d. Konstruktionswerkstätte.

Die nennenswerthen Leistungen, welche die Konstruktionswerkstätte mit einer Durchschnittszahl von 55 Arbeitern bewältigte, sind folgende : 16 12cm erhöhte Laffeten sammt Protzen und Ausrüstung, 25 fahrende Feldküchen, l Feuerwerkerwagen mit Ausrüstung, 40 Kisten mit Ausrüstung für Landwehrparkkolonnen Uniänderungsarbeiten an:

Artillerie.

60 8,4cm Ringrohren, ferner an Laffeten und Caissons der IV. und Vili. Artillenebrigade und an 68 Gebirgsmunitionskisten, 32 Bastsättel, 20 Rückfaufhemmkeile, 8 Bataillonsfourgons, | 16 Büreaukisten, > Genie.

Bearbeitung von Pontonniermaterial, j

556

2 Geräthschaftswagen in Bisenkonstruktion, als l VerMuster, j waltung.

100 Achsen, ] 40 Räder, \ Infanterie.

Vorrathsradachsen, Hemmschuhe und Radbüchsen, J Verschiedenes Sanitätsmaterial.

Außerdem Erstellung und Erprobung verschiedener Modelle, kleinere Umänderungsarbeiten und Reparaturen aller Art.

An größeren Werkzeugmaschinen wurden beschafft: l Schraubenschneid masehine und l Bohrmaschine.

e. Waffenfabrik.

Lieferungen an : I. E i d g e n ö s s i s c h e V e r w a l t u n g e n : 7740 Repetirgewehre, Modell 1878/81, sammt Zubehör.

800 Repetirstutzer, ,, 1881, ,, ,, 400 Revolver, ,, 1882, ,, fl Ersatzbestandtheile, Werkzeuge, Lehren und Reparaturen (inklusive Umänderung von 1255 Peabody-Gewehren und Aufrüsten von circa 2100 diversen Repetir-Waffen).

H. K a n t o n a l e V e r w a l t u n g e n .

Waffen, Bestandtheile, Werkzeuge, Lehren, Reparaturen und Verschiedenes.

III. P r i v a t e .

Waffen, Bestandtheile, Werkzeuge, Lehren, Reparaturen und Verschiedenes (inklusive Waffenfett).

Die Durchschnittszahl der beschäftigten Arbeiter war 140, einschließlich 13 Lehrlinge.

An der Gesammtfabrikation von Handfeuerwaffen waren mitbetheiligt : 2 ausländische Etublissemente durch Lieferung der rohen Laufstäbe mit .

.

.

. % 2,3 18 schweizerische Etablissemente durch Lieferung von einzelnen Waffentheilen mit .

. °/o 64,7 so daß der eidgenössischen Waffenfabrik von der Gesammtarbeit zufielen .

.

. °/o 33,0 °/o

100

r

557

XIII. Waffenplätze.

Die Mehrzahl der Waffenplatzverträge ist für eine Dauer von 10 Jahren abgeschlossen und werden diese Verträge zum Theil mit dem Jahre 1886 ablaufen. In den einen derselben ist eine zweijährige, in den andern eine einjährige Kündigungsfrist festgesetzt.

Es hat sich nun gezeigt, daß einzelne der Vertragsbestimmungen, insbesondere diejenigen, welche die Zutheilung der Militärkurse betreffen, einer sachgemäßen, intensiven Instruktion hinderlieh sind und einer Revision sehr bedürfen. Nicht örtliche Verhältnisse, sondern die großen Schwierigkeiten, welche sich stets in der Anlage der Kurse wiederholen. haben unser Militärdepartement bestimmt, die Kündigung der Waffenplatzverträge auf Jahresschluß 1886, soweit möglich, in Aussicht zu nehmen, jedoch nicht in der Meinung, einzelne bisherige Waffenplätze ganz aufzugeben, sondern nur zu dem Zwecke, die Vertragsbestimmungen im Sinne der unerläßlichsten Anforderungen der Instruktion anzupassen, weßhalb rechtzeitig die Verhandlungen aufgenommen werden sollen, um keine Störungen in der Benutzung der Waffenplätze zu veranlassen.

Auf die Verhandlungen übergehend, welche die Verbesserung einzelner Waffenplätze zum Zwecke hatten, ist im Besondern zu erwähnen, daß: Auf dem Platze B e r n die Verlegung der Landstraße außerhalb des Schießplatzes bei Ostennundingen endlich durchgeführt und Schießeinrichtungen, den Bedürfnissen entsprechend, erstellt wurden.

Die zur Erweiterung des Exerzierfeldes in B i è r e erforderliche Landerwerbung und Miethe von der Gemeinde angehörender Terrainabschnitten, sowie die Vermarchung Nivellirung und Verebnung der Parzellen ist nach vorausgegangener Richtigstellung des Katasterplanes vollzogen worden, so daß im Jahr 1885 das vergrösserte Manövrirfel der Artillerie zur Verfügung steht.

Auch die zum Zwecke der Ausdehnung der Schußlinie in F r a u e n f e l d angebahnten Unterhandlungen mit Anstössern haben mit einer einzigen Ausnahme zum Abschluß von Verträgen geführt, welche der Militärverwaltung gewisse Schießrechte sichern. Die Verhandlungen über die Abtretung desWaffenplatzess an den Bund konnten nicht zum Abschlüsse gebracht werden, weil die vorgängigen Expertenbefunde immer noch ausstehen.

Für den Waffenplatz T h u n wurde im Einverständnisse mit der Regierung von Bern eine Feuerwehr für die eidgenössischen Militäranstalten organisirt und ein bezügliches Reglement aufstellt.

^

558

Mit Befriedigung kann in Betreff der Schußlinie konstatirt werden, daß die Ricochettschüsse gegenüber früheren Jahren sich; wieder vermindert haben, was nicht nur der Einschränkung der: Schießversuche mit blinden Granaten und der Verwendung von doppelt wirkenden Zündern beim 8,4cm und 12cm Ringgeschütz beizumessen, sondern hauptsächlich den zweckmäßigen Anordnungen des Schießoffiziers für die Geschützaufstellung und seiner Umsicht!

und Energie zu verdanken ist.

Der Abschluß von Servitutsvertragen und die Erneuerung von solchen wurde fortgesetzt, über die bestehenden Verträge ein neues, geordnetes Verzeichniß angefertigt und der Uebersichtsplan der Thuner Allmend, welcher 1877 erstellt worden war, einer Revision unterworfen.

Auf mehreren anderen Waffenplätzen, wie L i e s t a l , L u z e r n , H e r i s a u und W a l l e n s t a d t , wurden Verbesserungen an den Schießplatzeinrichtungen vorgenommen.

XIV. Festungswerke.

Der Unterhalt der bestehenden Festungswerke gibt zu keinen Bemerkungen Anlaß.

Wie im vorjährigen Berichte mitgetheilt worden ist, hat uns das Militärdepartement Bericht und Gutachten über die Landesbefestigung vorgelegt. Diese voluminöse und einläßliche Arbeit zogen wir in Berathung. Wir sind jedoch noch nicht in der Lage, bestimmte Anträge über das weitere Vorgehen in der Angelegenheit einzubringen, glauben aber, daß sich eine Erledigung finden lasse, welche von dem Lande keine allzu großen Opfer fordern und die Zustimmung der Räthe erhalten dürfte.

539

V. Geschäftskreis des Finanz- und Zolldepartements.

A. Abtheilung Finanzwesen.

A. Finanzverwaltung.

Gesetzgebung und Réglemente. .

Nachdem die Kantone Zürich und Aargau die Annahme des ihnen vermittelst Bundesbeschlusses vom 21. Dezember 1884 zum Zwecke der Liquidation der Nationalbahn-Garantieschuld bewilligten Darleihens im Betrage von Fr. 2,400,000 erklärt hatten, erließen wir nach Einvernahme der beiden Kantone unterm 12. März 1884 die hierauf bezügliche Vollziehungsverordnimg, nach welcher der Kanton Zürich für sein Darleihensbetreffniß von Fr. 800,000 für Kapital und Zins für die Jahre 1885 bis und mit 1934 fünfzig auf den Namen lautende Obligationen von je Fr. 28,000 und für das Jahr 1935 restanzlich eine solche von Fr. 20,628. 32 ausstellte; auf den mit Fr. 1,600,000 »u Theii gehenden Kanton Aargau entfielen für die gleiche Zeit jährlich je Fr. 56,000 und pro 1935 restanzlich Fr. 41,256. 64. Verzinsungs- und Amortisationsplan sind den Obligationen beigedruckt.

Die Referendumsfrist für den Bundesbeschluß über Erweiterung und Abänderung des Bundesgesetzes betreffend die Anlage eidgenössischer Staatsgelder lief mit dem 10. Oktober 1884 zu Ende und es wurde derselbe vom 14. Oktober 1884 an vollziehbar erklärt. Die nähere Berichterstattung über diesen Gegenstand muß jedoch dem folgenden Jahre vorbehalten werden, da weitaus der größte Theil der durch obbenannten Beschluß veranlaßten Transaktionen erst nach Jahresschluß zur Ausführung gelangte. Vorläufig wollen wir nicht unerwähnt lassen, daß die anzukaufenden fremden Valoren von einem Kollegium einberufener Experten bezeichnet und begutachtet worden sind.

In ähnlicher Weise wie die Liegcnschaftsverwaltung in Thun wurde auch diejenige in Herisau organisirt und eine Instruktion über Obliegenheiten und Kompetenzen, sowie gleichzeitig über Inhalt und Form der vierteljährlich abzulegenden Rechnung Vorschriften erlassen.

560 MUnzwesen.

Münzvertrag. Nachdem dem hierseitigen Gesuche um Bewilligung zur Prägung von l Million Franken Silberscheidemünzen vou Seite unsrer Mitkontrahenten nicht entsprochen worden, haben wir denselben unterm 7. Juni 1884 die Konvention vom 5. November 1878 unter der gleichzeitigen Notifikation gekündet, daß wir bereit seien, über die Grundlagen einer neuen Uebereinkunft zu unterhandeln. Aus den in der Folge eingezogenen offiziösen Erkundigungen ergab sich als wahrscheinlich, daß eine Auflosung des Vertrages im gegenwärtigen Zeitpunkt von keiner Seile angestrebt werde, daß vielmehr die Ansicht vorherrschend sei, es solle auf der gegenwärtigen Basis eine neue Uebereinkunft mit kürzerer oder längerer Zeitdauer abgeschlossen werden.

Theils um eine Diskussion über die Münzfrage im Allgemeinen zu veranlassen und damit allenfalls aucli neue Anhaltspunkte für die den herwärtigen Delegirten zu ertheilende Instruktion zu gewinnen, berief das Finanzdepartement eine aus Vertretern der verschiedenen Interessen und Meinungen bestehende Kommission, welche sich für den Fall einer Vertragserneuerung auf folgende fünf Postulate schlüssig machte: 1) Festhalten am Art. 9, Lemma 2 der gegenwärtigen Konvention, wonach die Ausmünzung silberner Fünffrankenstücke während der ganzen Dauer des neuen Vertrages suspendirt bleiben soll.

2) Ermächtigung der Schweiz, mit Rücksicht auf ihren innern Bedarf, zur Ausmünzung weiterer 6 Millionen Franken in Zwei-, Bin- und Halbfrankenstücken, oder gleich zwei Franken per Kopf der Bevölkerung außerhalb des im Art. 10 festgesetzten Kontingentes.

3) Verpflichtung aller Staaten, die von ihnen ausgegebenen silbernen Fünffrankenstücke, deren Gewicht unter die gesetzliche Toleranz (Art. 3) gesunken, an den öffentlichen Kassen zum Nennwerth anzunehmen und gegen gesetzliche Sorten in Gold über fünf Franken oder vollwichtige silberne Fünffrankenstücke auszutauschen.

Die unter wichtigen silbernen Fünffrankenstücke sollen aus der Circulation zurückgezogen und der daherige Verlust von demjenigen Staat getragen werden, der sie ausgegeben hat.

4) Der bisherige Feingehalt von 835 /iooo für die Silberscheidemünzen sei beizubehalten, oder wenn die Münzkonferenz eine Aenderung beschließen sollte, nur auf künftige Prägungen anwendbar.

5) Es soll eine Liquidationsklausel aufgestellt werden, welche jeden Staat verpflichte, bei Ablauf des gegenwärtigen Vertrages

561

die von ihm ausgegebenen und in den andern Staaten der Union circulirenden silbernen Fünffrankenstücke zum Nennwerth gegen silberne Fünffrankenstücke des andern Staates, welcher den Austausch verlangt hat, zurückzunehmen und die Differenz in Gold auszugleichen.

Auf Empfehlung von Frankreich erhielt der Fürst von Monaco von den Staaten der Münz-Union die Bewilligung zur Emission von Fr. 3,000,000 in Fr. 100 Goldstücken, welche in der Münzstätte in Paris ausgeprägt wurden.

Der Zusammentritt der Konferenz wird erst im Frühling stattfinden.

Silberscheidemünzen. Um dem namentlich in den Sommermonaten sich geltend machenden Mangel an Silberscheidemünzen entgegenzutreten, wandten wir uns abermals an Prankreich, welches uns Fr. 260,000 in eigenen und schweizerischen Stücken zukommen ließ.

Italien hält fortwährend daran fest, daß seine Silberscheidemünzen von der Circulation in den andern Unionsstaaten ausgeschlossen bleiben, was der Vermuthung Raum gibt, daß auch sein Kontingent dem Bedarf nicht mehr genügt._ BillonmUnzen.

Im Berichtjahre wurden eingeschmolzen :

2,780,000 Fünfrappenstücke l 2,400,000 Zehnrappenstücke l alten (lepräges 1,720,000 Zwanzigrappenstücke J 6,900,000 zusammen im Nenuwertli von Fr. 723,000.

Die Schmelzungen ergaben an Feinsilber: I. Schmel/ung kg. 925,189 zu Fr. 181. 24 = Fr. l(J7,(58-2. ÜO II.

,, ,, 563,098 ,, ,, 178.50= ,, 100,513.-- Fr7 268^195. 60 und nach Abzug der Schmelxungskosten im Betrage von

,, netto

4,126. 27

Fr. 264,069. 33

Alles Nähere ist aus nachstehendem Tableau ersichtlich.

Folgendes ist der Stand der Neuprägung und des Rückzuges der Billonsorten nach der Stückzahl auf Eucle 1884:

562 Neuprägung.

Rückzug.

7,500,000 3,000,000

10,967,000 --

Zelmrappenstücke Büdgetirt pro 1885

. 14,000,000 . 3,000,000

11,600,000

Fünfrappenstücke Büdgetirt pro 1885

. 13,000,000 . 3,000,000

8,940,000 --

Zwanzigrappenstücke Büdgetirt pro 1885

.

.

Stand der muthmaßlich noch einzuziehenden Billomnünzen auf Ende 1884: 3,000,000 Zwanzigrappenstücke, 4,000,000 Zehnrappenstücke, 11,000,000 Fünfrappenstücke, 18,000,000 Stück im Nennwerth von Fr. 1,550,000.

Circulation fremder Münzen. Von verschiedenen Seiten darauf aufmerksam gemacht, daß die in den süd- und mittelamerikanischen Republiken (Peru, Bolivia, Chile, Argentinien, Venezuela, Cohimbia, Equador, Guatemala und San Salvador) ausgegebenen Pesos oder Piaster und die rumänischen 5-Lei Stücke (= Fr. 5) mehr und mehr in unserm Verkehr auftauchen, hat sich das Finanzdepartement veranlaßt gesehen, das Publikum vor der Annahme solcher Stücke zu warnen, da dieselben nach dem gegenwärtigen Silberpreis nicht mehr als Fr. 4. 15 werth sind.

1884.

Ä £ i i n z e i n s c h m e l z i m g e i i in Bei-n.

II;

5-Rappenstücke, Neunwerth 10.

20.

5-Rappenstücke, Nennwerth 10,, 20,,

Fr. 74,000 146,000 220,000 Fr. 440,000

Münzsoi'ten.

I.

5-Rappenstücke 11020-

II.

5-Rappenstücke 1020-

Fr. 65,000 94,000 124,000 Fr. 283,000

Feingehalt Feino/oo silberDurchschnitt. Gewicht.

BrattoGewicht.

SchmelzungsAbgang.

NettoGevvicht.

tg.

kg-

kg.

2,351,480 3,512,850 3,345,882

10,900 16,430 15,842

2,340,580 3,496,420 3,330,040

9,210,212

43,172

9,167,040

2,065,430 2,260,146 1,887,010

8,410 1 2,057,020 12,081 l 2,248,065 8,000 1,879,010

45.7 94.2 137

6,212,586

28,491 ! 6,184,095

--

47 96 144 --

Werth des SchmelüungsFeinsilbers kosten à 0.24,8 à 181. 24.

Verlust.

°/o des Verlustes.

kg-

Fr. Äp.

Fr. Rp.

110,007 335,656 479,526

19,937. 90 60,834. 80 86,909. 90

579. 90 866. 30 825. 10

54,642. -- 86,031. 50 133,915. 20

925,189

167,682. 60

2,271. 30

.274,588. 70

à 0.29,9 616. 70 674. 82 563. 45

48,830. 90 56,874. 42 78,636. 65

75.1 60.5 63.4

1,854. 97

184,341. 97

--

94,038 211,767 257,293

à 178.

16,785.

37,800.

45,926.

5!)

80 40 80

563,098 | 100,513. --

Fr. Kp.

74.0 58.9 60.9

Ot C3 Oj

564

Liegenschaften.

Waffenplatz in Thun. Dem Areal wurden zwei weitere in der gefährdeten Zone und zwar zunächst hinter dem Hasliholz gelegene Grundstücke hinzugefügt und es ist damit die programmgemäße Erweiterung des dortigen Wafienplatzes vollendet, mit Ausnahme einer circa 1 1 ia ha. haltenden Parzelle, deren Erwerbung auf dem Expropriationsvvege eingeleitet ist.

Der Allmendbesatz, der in stetem Wachsen begriffen ist, lieferte ein befriedigendes Resultat, welches, abgesehen von der äußerst günstigen Witterung, der Erstellung neuer wasserreicher Brunnen zuzuschreiben ist.

Der Tovfausbeutung widmet die Verwaltung besondere Aufmerksamkeit mit Rücksicht auf den Umfang und die Reichhaltigkeit der Torflager. Es ist' in neuerer .Zeit eine veränderte Ausbeutungsmethode zur Anwendung gekommen, indem der Stich statt senkrecht nunmehr wagrecht geschieht, wodurch ein Aushub bis auf S---9 Fuß Tiefe ermöglicht ist; damit ist gleichzeitig der weitere Vortheil verbunden, daß man eine bedeutend bessere, dem Zerbröckeln weniger unterworfene Qualität Torf erhält, die deßhalb auch gesuchter ist. Das Quantum der jährlichen Ausbeute darf unbedenklich auf 200 Fuder veranschlagt werden, wozu allerdings vermehrte Lagerungsräumlichkeiten erforderlich sein werden.

Der Ertrag des Futters war in qualitativer Beziehung ziemlich befriedigend ; dagegen blieb die Quantität gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Einheimsung geschah in der verhältnißmäßig kurzen Zeit von 11 Tagen. Der Erlös, unter den üblichen Zugaben, betrug per Klafter Fr. 38, zu welch1 günstigem Preis allerdings die zweckmäßig eingerichteten Stallungen des neuen Oekonomiegebäudes, sowie die an Stelle vorhandenen Raumlichkeilen ziirKäsebereitiing etc.

wesentlich beigetragen haben mögen. Nebstdem bietet der central gelegene Platz, Thun einem großen Milchproduzenten ein vortheilhaftes Absatzgebiet.

Ueber den Getreidebau ist zu bemerken, daß Roggen und Korn geringen Ertrag lieferten; besser war der Erlös aus Hafer und noch besser der Erlös aus Weizen. In Folge des günstigen Resultates des letztern wurden circa 6 ha. neuerdings mit dieser Fruchtsorte angesäet; im Uebrigen blieb der adoptirte Kulturplan unverändert.

Auf wiederholte sachkundige Anregung hin machte die Liegenschaftsverwaltung im Berichtjahr einen kleinen Versuch zum Betrieb der Schafzucht, wozu die Mühlematt sammt dem umliegenden hügeligen Terrain sich ganz vorzüglich eignet. Es wurde die so-

565

genannte Frutig-Race mit englischer Coodswoil-Race gekreuzt, woraus drei sehr schöne Lämmer hervorgingen. Im Herbst bot sich dann Gelegenheit, drei Exemplare der englischen OxfortdshyredownsRace, zwei Mutterschafe und einen Widder, anzukaufen, mit welchen Zuchtthieren Versuche zur Reinzucht und gleichzeitig auch zur Kreuzung mit der Frutig-Race gemacht werden sollen. Ueber die erzielten Resultate werden wir im nächsten Geschäftsbericht weitere Mittheilungen zu machen im Falle sein.

Die schon vor Jahren geplante Aufhebung der bestehenden öffentlichen Wegreehte auf der Allmend wird nun endlich zur Vollziehung gelangen. Nachdem die Eidgenossenschaft bereits einen neuen Fahrweg über die Allmend erstellt, soll sie denselben auf dem bernischen Fiskus gehörigen Grund und Boden bis zur Einmündung in den Ueltschiackerweg fortsetzen; nach Ausführung dieses Weges die zuständige bernische Behörde ein Verbot gegen Benutzung der übrigen Wege erlassen wird.

Waffenplatz Herisau-St. Gallen. Mit Ausnahme des als Exerzierplatz dienenden Breitfeldes sind sämmtliche Liegenschaften dieses Waffenplatzes verpachtet. Von den am Hafuersberg erworbenen Liegenschaften wurden zwei Landparzellen an den katholischen Administrationsrath in St. Gallen zum Preise von Fr. 3300 unter der Bedingung verkauft, daß derselbe auf jeglichen Schadenersatz für allfällige Geschoßeinschläge in seinen Grundstücken an benanntem Hafnersberg Verzieht leiste.

Ueber Frauenfeld ist an dieser Stelle nichts anzubringen.

Waffenplatz in Bière. Die Unterhandlungen zum Ankauf von Terrain für Erweiterung des Exercierfeldes in Bière wurden vom Militärdepartement gepflogen, der Abschluß der bezüglichen Verträge dagegen lag dem Finanzdepartetneut ob.

Postulate.

Unterm 14. Dezember 1883 erließ die Bundesversammlung ein Postulat folgenden Inhalts: ,,Der Bundesrath wird beauftragt, den gesetzgebenden Räthen zu geeigneter Zeit ein Besoldungsgesetz vorzulegen.tt Ein bezüglicher Entwurf ist in Bearbeitung und wird voraussichtlich im künftigen Jahr vorgelegt werden können.

566 Personelles.

Theils in Folge Geschäftszuwachses, theils in Folge häufiger Unpäßlichkeit eines altern Angestellten wurde ein Kanzleigehülfe angestellt und demselben für 8 Monate eine Besoldung von Fr. 1000 durch besondern Nachtragskredit bewilligt.

B. Pinanzkontrole.

Personelles.

Infolge seiner Wahl an eine Revisorenstelle des Zolldepartements ist Herr Revisor E. Studer im Monat Dezember ausgetreten.

Eine Ersatzwahl fand im Berichtjahre nicht mehr statt. Anderweitige Mutationen im Personalbestande sind nicht zu verzeichnen.

Revisionsarbeiten.

Durch Kreirung neuer Verwaltungsorgane, sowie durch successive Vervollkommnung des Kontrolverfahrens gewinnen die Revisionsarbeiten immer mehr an Ausdehnung. Dazu kam im Berichtjahre eine Zunahme von Obliegenheiten des Kontrol bureau, deren Erledigung einen Aufschub nicht erleiden darf, wie beispielsweise die Mitwirkung bei den Arbeiten der Banknotenkontrole, der Beginn der Ausführung des Bundesbesehlusses betreffend die Anlage der eidgenössischen Staatsgelder vom 26. Juni 1884, bedeutend größerer Umsatz im Wechselportefeuille, Vermehrung der Geschäfte im Militärsteuerwesen u. A. m. Sodann sind auch in diesem Jahre länger andauernde Krankheitsfälle von Beamten eingetreten.

Diese Umstände blieben naturgemäß nicht ohne Rückwirkung auf den Gang der Revisionsarbeiten und konnten dieselben nicht ganz in gleichem Maße gefördert werden, wie im Vorjahre.

Es wird daher Aufgabe des laufenden Jahres sein, das Zurückgebliebene nachzuholen, wozu auch Aussicht vorhanden ist, unter der Voraussetzung freilich, daß die oben angedeuteten Hindernisse nicht im nämlichen Umfange fortdauern werden.

Das Ergebniß der Revision war im Uebrigen ein befriedigendes und gibt zu Bemerkungen nicht Anlaß.

Kassa-Inspektionen.

" Die im Reglement über die Organisation der Finanzverwaltung vom 19. Februar 1877 vorgeschriebenen Verifikationen der Bestände der eidgenössischen Staatskasse haben auch im Berichtjahre regel-

567

mäßig stattgefunden und hatten durchwegs ein ganz befriedigendes Resultat. Außerdem findet täglich eine Verifikation der Eintragungen in das Kassabuch und die Behändigung der darauf bezüglichen Mandate statt.

Ferner wurde eine einmalige Inspektion sämmtlieher Hauptzollund Kreispostkassen, sowie der Kassen der in Art. 3 der erwähnten Verordnung aufgeführten Verwaltungen vorgenommen, welche ebenfalls in der Hauptsache nur günstige Ergebnisse aufwies. Für Beseitigung vereinzelter Mängel in der Form der Buch- und Kassafiihrung wurden geeignete Maßnahmen getroffen.

Die vorgeschriebenen Untersuchungen der Buch- und Kassaführung des eidgenössischen Amtes für Fabrik- und Handelsmarken, des Kontroiamtes für Gold- und Silberwaaren, sowie der Kontrolstelle betreffend das Urheberrecht an Werken der Kunst und Literatur, gaben ebenfalls Zeugniß von einer gewissenhaften Geschäftsführung.

Unter Mitwirkung der Postverwaltung wurden endlich die in der Verordnung vom 2. März 1880 vorgesehenen Inspektionen der Arbeiten und Einrichtungen für die Fabrikation der Werthzeicheu der Post- und Telegraphenverwaltung, sowie der Vorräthe an Markenpapier und fertigen Marken, vorgenommen. Auch diese Inspektionen veranlaßten keinerlei Bemerkungen.

Werthschriften und Wechsel.

1. W er t h s c h r i f t e u.

Der hierseits kontrolirte Verkehr war folgender: Der Bestand der eidgenössischen Werthschriften belief sich am.

31. Dezember 1883 auf die Summe von Fr. 6,960,244. 95 Im Laufe des Jahres 1884 wurden angekauft für Verkauft oder zurückbezahlt wurden

.

7,096,387. 75

Fr. 14,056,632. 70 ' . ,, 4,153,506. 40

Somit v e r b l e i b e n auf E n d e 1884 Die Ankäufe bestanden aus:

,,

Fr. 9,903,126.'30

568

a. I n l ä n d i s c h e Titel: Fr.

4% Eidgenössische Obligationen 41/4°/o Zürcher Staatsobligationen .

fl 4«/o ,, ,, .

.

. n 4°/o Berner Staatsobligationen .

« 4°/o Freiburger ,, « 4°/o Baselstadt ,, n 4°/o Waadtländer ,, fl 4°/o Neuenburger ,, n 4°/o Jurabahnobligationen .

.

.

. n 4°/o Kassascheine der bern. Hypothekarkasse fl 21/2°/o Schuldschein des Kantons Zürich VI 2 Va0/«) ,, ,, Aargau . fl fl Vermehrung auf den Titeln aus der Liquidation d e r Walliserbank .

.

.

.

. 11 Fr.

4% 4°/o ö°/o 4 °/o 4°/o 4°/o 4°/o

b. A u s l ä n d i s c h e T i t e l : Niederl. Staatsobligationen fl 20,000 Norwegische ,, M. 102,000 Italienische Rente .

.

.

.

Preußische Konsols M. 80,000 Bayerische Staatsobligatiouen ,, 60,000 Oesterreichische Goldrente fl 100,000 Belgische Rente .

.

.

.

= Fr. · ~ n 11 ~ fl ~~ fl ~

n

·n Fr.

1,379,000.

50,000.

270,000.

296,000.

965,000.

138,000.

220,000.

50,000.

290,000.

276,500.

800,000.

1,600,000.

-- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --

11,587. 85 6,346,087. 85 42,429.

125,278.

135,248.

102,506.

76,805.

215,656.

52,375.

75 30 65 40 55 25 --

750,299. 90

Fr. 7,096,387. 75 egen: Verkauft und zurückbezahlt wurden dagegen: . Fr. 946,500. -- 4°/o Eidgenössische Obligationen 53,000. -- Zürcher Staatsobligationen Sti 4°/o fl 96,500. -- 4 /2°/0 Berner fl fi 4% n_ fl 135,000. -- fl · Freiburger 961,000. -- 4°/o fl T) Soloth urner 50,000. -- 4°/o n 11 500. -- 4 /4°/0 Baselstadt n ·n 150,000.

-- 4°/
Total wie oben

1

3

Fr. 2,702,000.

569

Ueberfrag Fr. 2,702,000. -- 1,000. -- 5°/o Walliser Staatsobligationen .

·n 32,000. 4 »/o Walliser Schuldbriefe 11 4% Neuen burger Staatsobligationen 198,000. -- n 509,000. -- 4 % Jurabahnobligationen .

.

.

. n 5,000. -- 4°/o Kassascheine der Kantonalbank von Bern n 15,000. -- 4% ,, ,, bern. Hypothekarkasse T) 284,000. -- 4°/o ,, ,, solothurn.

,, T> 400,000. -- 4°/o Hypothekartitel auf den Bernerhof n Rückzahlung und Abschreibung auf Wallisertiteln .

.

.

.

.

.

. T) 7,406. 40 Diverse .

.

.

.

.

.

.

. D 100. -- Total wie oben

F r . 4,153,506. 4 0

Durch Bundesbeschluß vom 26. Juni 1884 betreffend Erweiterung und Abänderung des Bundesgesetzes über die Anlage eidgenössischer Staatsgelder d. d. 16. März 1877, welches mit dem 14. Oktober 1884 in. Kraft getreten ist, wurde der Bundesrath ermächtigt, eidgenössische Kapitalien und Staatsgelder auch in ausländischen Staatspapieren anzulegen. Infolge dieses Beschlusses wurde gegen Jahresschluß mit dem Ankaufe solcher Titel begonnen, deren Ankaufspreis sich, wie oben angegeben, auf die Summe von Fr. 750,299. 90 belauft und successive bis auf circa 10 Millionen Franken gebracht werden soll.

g Hand in Hand mit den Ankäufen fremder Valoren ging die Veräußerung eines Theiles der schweizerischen Staatspapiere, zu welchem Behufe die sämmtlichen eidgenössischen Obligationen des Anleihens von 1880 aus den Spezialfonds zurückgezogen und durch Freiburger Staatsobligationen und Jurabahnobligationen ersetzt wurden.

Die Verkäufe schweizerischer Wertpapiere erfolgten zum mittleren Kurse von Fr. 101. 64 und ergaben gegenüber dem Nominalwerth einen Mehrerlös von Fr. 24,417. 50, während die Ankäufe zum Durchschnittskurse von Fr. 100. 03 einen unbedeutenden Verlust von Fr. 758. 75 ergaben. Die Ankäufe fremder Titel dagegen erfolgten zum mittleren Kurse von Fr. 96. 04 und ergaben eine Minderausgabe gegenüber dem Nominalwerth von Fr. 30,945. 10.

Bei der am Schluße des Jahres vorgenommenen Verifikation der Werthschriften wurde die völlige Uebereinstimrnung mit den Büchern der Kontrole konstatirt.

Bundesblatt.

37. Jahrg. Bd. II.

38

570

2. W e c h s e l .

Der Bestand des Wechselportefeuille betrug am 31. Dez. 1883: 109 Wechsel im Betrage von Fr. 1,834,201. 80 Angekauft wurden 748 ,, ,, ,, ,, ,, 13,954,644. 54 857 Eingelöst und verkauft wurden 700 Bestand am 31. Dezember 1884 157

,,

,,

,,

,, Fr. 15,788,846. 34

,,

,,

,,

,,

,,

,,

,,

,, Fr. 3,255,675. --

,, 12,533,171. 34

Der Umsatz (Ankauf plus Inkasso und Verkauf) ergibt im Jahre 1884 die Summe von .

.

.

. Fr. 26,487,815. 88 im Vorjahre dagegen von .

.

.

. ,, 16,932,867. 17 Somit Vermehrung im Jahre 1884 Fr. 9,554,948. 71 oder 56 °/o.

Der Ertrag ergab im Jahre 1884 .

. ,, 68,196. 09 im Jahre 1883 dagegen ..

.

.

. ,, 52,512. 26 Somit Vermehrung im Jahre 1884 Fr.

15,683. 83 oder nur 30 °/o, was als die Folge des länger andauernden tiefen Standes des Diskontos betrachtet werden muß.

3. S p e z i a l f o n d s .

In den Spezialfonds wurden folgende Mutationen kontrolirt: 1. I n v a l i d e n f o n d .

Stand auf 31. Dezember 1883: Werthschriften .

. Fr. 789,217. 60 Baarsaldo .

.

. .,, 731. 23 Fr. 789,948. 83 Kapitalablösungen ,, 75,087. 16 ~K

714,861. 67

Uebertrag Fr. 175,000. -- Fr.

714,861. 67

Kapitalanwendungen : 4°/o Freiburger Staatsobligationen .

. Fr.

4°/o Waadtländer Staatsobligationen .

. ,, 4°/o Jurabahnobligationen .

. ^

45,000. -- 99,000. -- 31,000. --

571

üebertrag Fr. 175,000. -- Fr. 714,861. 67 Vermehrung des Baarsaldo . ,, 1,099,688. 16 ,, 1,274,688. 16 Stand auf 31. Dezember 1884: Werthsehriften .

. Fr. 889.130. 44 Baarsaldo . ,, 1,100,419. 39 Fr. 1,989,549. 83 2. G r e n u s - I n v a l i d e n f o n d .

Stand auf 31. Dezember 1883: Werthschriften .

. Fr. 3,984,821. 61 Marchzinse .

.

. fl 29,015. 35 Baarsaldo . ,, 288. 84 Fr. 4,014,125. 80 ,, 1,268,787. 25

Kapitalablösungen

Fr. 2,745,338. 55 Kapitalanwendungen : 4°/o Eidg. Obligationen Fr.

500. -- 4°/o Freiburger Staatsobligationen .

. ,, 798,000. -- 4°/o Waadtländer Staatsobligationen .

. ,, 33,500. -- 4°/o Tessiner Staatsobligationen .

. ,, 17,000. -- 4°/o Jurabahnobligationen .

. ,, 400,000. -- 4% Hypothekartitel auf den Bernerhof . ,, 176,000. -- Vermehrung der Marchzinse . ,, 5,642. 35 Fr.l,430,642.~35 Weniger : Verminderung des Baarsaldo .

,,

288. 36 ,, 1,430,353. 99

Stand auf 31. Dezember 1884: Werthschriften .

. Fr. 4,141,034. 36 Marchzinse ,, 34,657. 70 Baarsaldo .

.

. _ -- 48 Fr. 4,175,692. 54

572

3. S c h u l f o n d .

Stand auf 31. Dezember 1883: Werthschriften .

. Fr. 459,425. 91 Baarsaldo .

.

. ,, 546. 51 Kapitalablösungen

.

.

.

Fr.

,,

.

459,972. 42 86,500. --

1Ì^~373,472! 42 Kapitalanwendungen : 4°/o Freiburger Staatsobligationen .

. Fr.

4°/o Jurabahnobligationen .

. y,

56,000. -- 59,000. --

Fr. 115,000. weniger Verminderung des Baarsaldo .

.

,,

150. 25

114,849. 75

Stand auf 31. Dezember 1884: Werthschriften .

. Fr. 487,925. 91 Baarsaldo . ,, 396. 26 Pr-

488,322. 17

Fr.

,,

86,080. 32 2,000. --

Fr.

84,080. 32

4. C h a t e l a i n f o n d .

Stand auf 31. Dezember 1883: Werthschriften .

. Fr. 85,217. 90 Baarsaldo . ,, 862. 42 Kapitalablösungen

.

.

Kapitalanwendungen : 4°/o Freiburger Staatsobligationen .

. Fr.

4°/o Baselstadt Staatsobligationen .

. ,, Vermehrung des Baarsaldo . ,, -- Stand auf 31. Dezember 1884: Werthschriften .

. Fr.

Baarsaldo . ,,

.

.

.

2,000. -- 1,000. -- 62. 32 ,,

3,062. 32

Fr.

87,142. 64

86,217. 90 924. 74

573

5. S c h o c h ' scher S c h u l f o n d .

Stand auf 31. Dezember 1883: Fr. 66,500. -- Werthschriften 245. 59 Baarsaldo ·n ·n

66,745. 59 14,500. --

Fr.

52,245. 59

·n

17,053. 15

Fr.

Kapitalablösungen

·

Kapital anwendungen : 4°/o Freiburger StaatsFr.

obligationen 4 °/ o Neuenburger Staatsobligationen ·n 4% Jurabahnobligationen ·n Vermehrung des Baarsaldo f) Stand auf 31. Dezember 1884: Fr.

Werthschriften Baarsaldo fi

9,000. -- 3,000. -- 5,000. 53. 15

69,000. -- 298. 74

6. W i n k e l r ied f o n d.

Stand auf 31. Dezember 1883: Werthschriften Fr. 15,000. -- 264. 15 Depot bei Banken .

T) 14. 85 Baarsaldo fl Kapitalablösungen Kapitalanwendungen : 4% Freiburger Staatsobligationen 4°/o Jurabahnobligationen 4% Kassascheine der Hypothekarkasse des Kantons Bern .

Anlage bei Banken Uebertrag

T?r r r.

69,298. 74

r r.

15,279. -- 15,000. --

ü,,

t)

Fr.

279."--

15,568. 25 Fr.

279. 'TM

Fr.

6,000. --

n

4,000. --

n

5,000. -- 568. 25

T>

Fr.

574

üebertrag Vermehrung des Baarsaldo .

.

Fr.

15,568. 25

,,

Stand auf 31. Dezember 1884: Werthschriften .

. Fr.

Anlage bei Banken .

. ,, Baarsaldo .

.

. ,,

Fr.

279. --

,,

15,588. 25

Fr.

15,867. 25

Fr.

,,

226,811. 78 23,776. 53

~iy

203,035. 25

,,

13,071. 16

Fr.

216,106. 41

20. --

15,000. -- 832. 40 34. 85

7. S c h u t z b a u t e n f o n d .

Stand auf 31. Dezember 1883 : Anlage bei Banken .

. Fr. 223,294. 40 Baarsaldo .

.

. ,, 3,517. 38 Kapitalablösungen Kapitalanwendungen : Anlage bei Banken . Fr.

Vermehrung des Baarsaldo .

4,305. 09 8,766. 07

Stand auf 31. Dezember 1884: Anlage bei Banken .

. Fr. 203,822. 96 Baarsaldo ,, 12,283. 45

8. A l l g e m e i n e r S c h u t z b a u t e n f o n d .

Stand auf 31. Dezember 1883: Anlage bei Banken .

. Fr. 231,311. 20 Baarsaldo .

.

. ,, 55. 54 Kapitalablösungen

.

.

.

Fr.

y,

231,366. 74 59,669. 2 0

Üebertrag Fr.

171,697. 54

.

.

575

Uebertrag Kapitalanwendungen : Anlage bei Banken 4 °/o Tessiner Staatsobligationen 4°/o Neuenburger Staatsobligationen Vermehrung des Baarsaldo

Fr.

11,927. 99

,,

10,000. -

,,

40,000. --

,,

4,768. 15

Fr.

171,697. 54

66,696. 14

Stand auf 31. Dezember 1884: Werthschriften .

. Fr. 50,000. -- Anlage bei Banken . ,, 183,569. 99 4,823. 69 Baarsaldo Fr.

238,393. 68

9. E d l i b a c h s t i f t u n g .

Stand auf 31. Dezember 1883 Kapitalanwendung: Anlage bei Banken

Fr.

n

1,190. 30 47. 50

Stand auf 31. Dezember 1884

Fr.

1,237. 80

10. U n t e r s t ü t z u n g s f o n d für B e a m t e des internationalen Postbüreau.

'29,908. 55 Fr.

Stand auf 31. Dezember 1883 5,000. Kapitalablösungen ·n Kapitalanwendungen Stand auf 31. Dezember 1884

~F^ ,,

24,908. 55 6,1(50. 20

Fr.

31,068. 75

11. U n t e r s t ü t z u n g s f o n d f ü r B e a m t e d e s i n t e r n a t i o n a l e n T eie graphe n bureau.

.Stand auf 31. Dezember 1883 .

.

. Fr.

29,908. 60 Kapitala.blösungen .

.

.

.

.

.

5,000. -- Kapitalanwendungen

Fr.

24,908. 60 6,160. 15

Fr.

31,068. 75

.

Stand auf 31. Dezember 1884

576

12. C u l m a n n f o n d .

Kapitalanwendung : 5°/o Gotthardbahnobligationen .

. Fr.

Anlage bei Banken . ,,

5,000. -- 1,868. 78

Stand auf 31. Dezember 1884: Werthsch ritten .

. Fr.

Anlage bei Banken .

5,000. -- 1,868. 78

ß ftßw n(oR D,ÖDÖ.

TV JL'1.

TiV

fi

ttfift

7ft

13. H ü l f s f o n d für S c h w e i z . W e h r m ä n n e r .

Stand auf 31. Dezember 1884: Anlage bei Banken Fr. 27,245. 5& Die anläßlich der Ablösung der Coupons pro 1885 auf Jahresschluß vorgenommene Verifikation der Titel der Spezialfonds ergab auch hier vollständige Uebereinstimmung mit, den Büchern der Finanzkontrole.

Depots und Kautionen.

a. D e p o t s .

Die Zahl der bei der Staatskasse hinterlegten Depots ist im Laufe des Berichtjahres die nämliche geblieben.

b. K a u t i o n e n .

Infolge Ablaufs der in Art. 12 und 13 des Bundesgesetzes über die Verantwortlichkeit der eidgenössischen Behörden und Beamten vom 9. Dezember 1850 vorgesehenen Verjährungsfrist wurden an zwei frühere eidgenössische Beamte, resp. deren Rechtsnachfolger, die seiner Zeit hinterlegten Amtsbürgschaften aushingegeben. Neue Kautionen sind nicht hinzugekommen.

Dagegen sind im Laufe des Jahres auf Antrag des Eisenbahndepartements und mit Genehmigung des Bundesrathes unter verschiedenen Malen der Gotthardbahndirektion Titel aus ihrer Kaution herausgegeben worden im Gesammtbetrage von . Fr. 915,000 wogegen ebenfalls mit bundesräthlicher Genehmigung nur ,, 772,000 ersetzt worden, so daß sich eine Verminderung ergibt von Fr. 143,000

577

Dei' Staud der Kaution beträgt dermalen nach dem Kurswerth berechnet Fr. 3,465,770. --

Staatsanleihen.

Die Amortisation und Verzinsung des Anleihens von 1880 gibt zu keinen besondern Bemerkungen Anlaß. Gänzlich zurückbezahlt sind die zwei ersten Amortisationsserien von 1881 und 1882; von der dritten Serie von 1883 sind Fr. 2500, von derjenigen von 1884 Fr. 67,000 noch nicht eingelöst worden.

An Coupons waren am 31. Dezember 1884 noch ausstehend i Coupons pro 31. Dezember 1880 . Fr.

440 ,, 30. Juni 1881 .

. ,, 620 fl ,, ,, 3 1 . Dezember 1881 . ,, 250 ,, ,, 30. Juni 1882 .

. ,, 400 ,, ,, 3 1 . Dezember 1882 . ,, 420 ,, ,, 30. Juni 1883 .

. ,, 640 ,, ,, 31. Dezember 1883 . ,, 5,540 ,, 30. Juni 1884 .

. ,, 11.810 ,, 31.

Dezember 1884 .

,, 150,990 n Summa Fr. 171,110 Von den altern Anleihen stehen noch aus : Vom Anleihen von 1857, Obligationen und Coupons Fr. 1931. 25 ·n

,, ·n

-n

,, ·,,

-n

,, -n

^Ö67j

-n

n

u

n

1&88-

75

1871, Zinscoupon« .

.

. ,, 1653. 75 1877 > Obligationen und Coupons ,, 2090. -- Summa

Fr. 7563. 75

Die gegenüber dem Vorjahre bedeutend höhere Summe der nicht eingelösten Obligationen und Coupons rührt lediglich von dem etwas früher erfolgten Abschlüsse lier Contos über AnleilicnsAmortisatioti und -Verzinsung her.

Einschreibungen und Uebertragungen von Obligationen der Serien C und D à Fr. 5000 und Fr. 10,000 fanden im BerichtJahre in beschränkterem Maße als in früheren Jahren statt.

Es wurden folgende Mutationen kontrolirt: Umschreibungen von Inhabertiteln auf den Namen . 31 Stück.

,., ,, uominativen Titeln auf den Inhaber 3 ,, ,, ,, ,, ,, auf andere Eigenthümer .

.

.

.

.

.

4 ,, Total

38 Stück.

578

Verschiedenes.

Mandate und sonstige Zahlungsanweisungen wurden kontrolirt und visirt: 1. Zahlungs- u n d Verrechnungsmandate .

.

.

. 3742 2. Abrechnungen betreffend den internationalen Postverkehr 138 3. Zahlungsanweisungen für Vorschüsse an Postkassen .

237 Die Gesammtzahl ist mit 4117 derjenigen pro 1883 von 4115 beinahe ganz gleich geblieben.

Zu diesem Geschäftszweig gehört noch die Erstellung und Verifikation der Bordereaux im Verkehr mit Werthschriften und Wechseln, wo an Stelle der Mandate die vom Finanzdepartement ausgestellten Ankaufs- und Verkaufsbewilligungen treten. Auch hier entwickelte sich im Berichtjahre ein reger Verkehr.

Ueber die Mutationen im Bestände der Werthschriftenschränke, sowie über das Ergebniß der Verifikation sämmtlicher Werthschriften und der Inspektionen der eidgenössischen Staatskasse wurden in üblicher Weise ausführliche Verbalprozesse aufgenommen; ebenso über die zur Einschmelzung abgelieferten alten Billonmünzen.

Die Zahl dieser Verhandlungen beläuft sich auf 80 gegenüber 73 im Jahre 1883.

Hinsichtlich der Inventarien, deren Erstellung nun nach der Verordnung vom 26. November 1881 geschieht, kann konstatirt werden, daß die in dieser Verordnung aufgestellten Vorschriften sich in der Durchführung als zweckentsprechend erweisen. Es wird dadurch ein einheitliches Verfahren sowohl in den Inventaraufnahmen als in den jährlichen Abschreibungen erzielt, ohne den für die Eigenart der einzelnen Verwaltungen erforderlichen Spielraum zu beeinträchtigen.

Militärsteuerwesen.

Die Ergebnisse betreffend Anlage und Bezug des Militärpflichtersatzes sind in beiliegender Tabelle übersichtlich zusammengestellt.

Gegenüber dem Jahre 1883 ergibt diese Zusammenstellung Folgendes: Die Zahl der im dienstpflichtigen Alter befindlichen Männer ist beinahe die nämliche geblieben, Der Bestand der Eingetheilten ergibt eine Verminderung von 4824 Mann, welcher eine Vermehrung der Dienstbefreiten von 4360 Mann gegenübersteht. Die durchschnittliche Zunahme der

Zu Seite 578.

Auszug aus den Stammkontrolen auf 1 .·Januar 1884.

Total der Männer im wetr~ Pflichtigen Alter laut Stammkontrolen.

Kantone.

Total der Eingetheilten.

Total der Dienstbefreiten.

Prozent der Dienstbefreiten znr Gesammtzahl laut Stammkontrolen.

Dienstbefreite.

Halbe Ersatzsteuer.

Prozent der von der ,.

Pro 1883 bizahlte .

\ Nichttaxirte. J^^BeSteuerbe rag6 ' freiten zu 1; ,'denDienst'!

ii ·Ì ;; befreiten.

!,

Taxirte.

Fr.

' i i

Zürich Bern Luzern Uri Schwyz Obwalden . . . .

Nidwaiden . . . .

Glarus

! Zug !

', 1 :

Freiburg Solothurn . . . .

Basel -Stadt . . . .

Basel-Landschaft . .

Schaffhausen . . .

Appenzell A. Rii. . .

Appenzell I. Rh. . .

S t . Gallen . . . .

Graubünden . . .

Aareau Thurgau Tessin Waadt Wallis Neuenburg . . . .

Genf

:

·

Total Laut Geschäftsbericht pro 1883 Total auf 1. Januar 1883 . .

49,721 82,365 21,276 2,585 8,760 2,229 2,152 5,660 3,642 17,940 12,768 10,758 9,110 5,898 8,379 2,043 38,249 18,077 36,678 16,931 26,772 38,074 18,242 16,333 11,846 466,488

24,659 35,492 10,119 1,160 4,047 1,287 1,338 3,030 1,773 7,880 7,033 4,470 5,006 3,399 4,020 1,144 17,620 8,067 16,630 8,420 7,287 24,162 7,907 7,223 6,486 219,659

25,062 46J873 11,157 1,425 V13 942 814 2,630 1,869 10,060 5,735 6,288 4,104 2,499 4,359 899 20,629 10,010 20,048 8,511 19,485 13,912 10,335 9,110 5,360 246,829

50.41 56.91 52.44

55.1 3 53.80 42.26 37.83 46.47 51 .32

56.08 44.92 58.45

45.05 42.37

52.02 44.00 53.93

55.37 54.66 50.27 72.78 36.54

56.65 55.78 45.25

52.91

24,352 45,402 10,630 1,325 4,533 858 : 767 2,532 , 1,801 9,448 5,697 6,216 3,924 2,402 4,148 884 20,097 ' 9,665 19,398 8,387 .

17,446 12,277 ' 9,609 8,982 5,178 235,958

710 1,471 527 100 180 84 47 98 68 612 38 72 180 97 211 15 532 345 650 124 2,039 1,635 726 128 182 10,871

2.83 ' 3.14 4.72 7.02 3.82 : 8.92 5.77 ' 3.73 3.64 6.08 0.66 1.15 4.39 3.88 4.84 1.67 ., 2.58 3.4s i 3.24 '· 1.46 10.46 11.75 7.02 1.4l 3.40 4.4o

Rp. "

198,678, 181,777 40,888 4,653 12,634 3,700î 2,443 17,463

86 35 23 22 12 20 46 56

10,066

05

36,719 29,502 64,256 18,408 20,667 Ì 20,878!

3,168 81,071 41,468!

73,628 35,678 !

38,497 70,125 26,713 78,704 48,735

30 30 40 80 26 32 43 80 55 63 42 , 75 96 32 35 80

!

1 '

!

i ;

1,160,530

44

pro 1832

467,052

224,483

242,569

51.93

233,971

8,598

3.es

1,100,405l 1

1

< i ' j !

Approximativ rückstandig bei Schwyz Fr. 4600, Nidwaiden Fr. 2400, Solothurn Fr. 1200. Waadt Fr. 20,000.

Pro 1884 ., ,,,. , muthmaßüche Steuerbeträge.

" i!

Fr.

197,874 197,704 44,424 4,600 J 12,600 3,322 ! 2,400 16,895

Rp.

! 45 : 10 65 -- ! 25 ; -- : 30

Fr.

198,276 189,740 42,656 4,626 12,617 3,511 2,421 17,179

lft.4.92

' --

1024.4-

38,373 ' 29,500 59,197 18,602 19,705 21,892 3,175 87,816 47,790 77,707 36,612 38.468 ^OJOOO 26,700 76,005 50,000

! 85 -- 55 20 08 : 95 57 ' 79 ' 10 : 18 05 -- -- -- 20 --

37,546 29,501 61,727 18,505 20,186 21,385 3,172 84,444 44,629 75,667 36,145 38,482 70,062 26,706 77,354 49,367

1,191,789

27

pro 1883

50

Durch- ' nnw.1,schnittlich 8chnitt]ich Durchschnitt , per Kopf r Kopf r von der der 1883 und 1884. l DienstTax irten.

! befreiten.

i

1.156,786

1,176,159

Fr.

Rp.

30 32 91 24 88 98 66 78 90

5 9 4 8 4 3 4 4 3 4 1 5 2 8 9

91 8 05 4 81 4 25 3 68 2 73 4 98 3 53 6 48 i; 5 73 3 14 5 81 · 9 51 4 08 8 91 5 53 3 09 4 46 4 77 3 25 4 98 2 04 5 58 2 49 8 21 9

14 18 01 49 78 09 16 78 69 97 18 92 72 40 16 59 20 62 90 31 21 71 78 61 53

Zürich.

Bern.

Luzern Uri.

Schwyz.

Obwalden.

Nidwaiden.

Glarus.

Zug.

ö Freiburg.

Solothurn.

Basel-Stadt.

Basel-Landschaft.

Schaffhausen.

Appenzell A. Rh.

Appenzell I. Rh.

St. Gallen.

Graubünden.

Aareau.

Thurgau.

Tessin.

Waadt.

Wallis.

Neuenburç.

Genf.

85

4

77

4

90

Total.

4

67

4

84

Rp.

65 72 -n; 44 61

06 20 73 · 43 :

02 57 15 !

-- 50 17 63 -- ·

Fr.

f

4 3 3 2 Q O

6 5 3"

Rp.

pro 1882 und 1883

38

1.133,095

Kantone.

94

*AU.J.^UU.

;

:

579

Dienstbefreiten beträgt rund l °/o. Derartige Schwankungen werden jeweilen eintreten ais Folge von Zu- und Abnahme der körperlichen Diensttauglichkeit und zum Theil wohl auch, weil das Verfahren bei den ärztlichen Dispensationen nicht immer ein ganz gleichmäßiges sein wird.

Die Zahl der Taxirten ist um 1987 gestiegen, ebenso die Zahl der Nichttaxirten um 1273. Das Prozentverhältniß der von der Ersatzpflicht Befreiten zu den Dienstbefreiten beträgt 0,72 °/o mehr als im Vorjahre. Diese Zunahme wird weniger auf eine wirkliche Vermehrung der Nichttaxirten als auf eine bessere Kontrolirung derselben zurückzuführen sein, wozu das Kreisschreiben des Finanzdepartements vom 18. Mai 1883 Veranlassung gegeben haben dürfte.

Für diese Annahme spricht der Umstand, daß pro 1883 drei Kantone gar keine Nichttaxirten verzeigten, während nun sämmtliche Kantone solche aufweisen.

Der Ertrag der halben Ersatzsteuer erzeigte eine Vermehrung von Fr. 43,063. 91. Der Durchschnitt per Kopf der Dienstbefreiten ist um 10 Rp., derjenige per Kopf der Taxirten um 6 Rp. gestiegen.

Diese Zahlen beweisen, daß die Ausführung des Gesetzes im Berichtjahre gewisse Fortschritte gemacht hat.

Gerügt muß werden, daß noch immer eine erhebliche Anzahl von Kantonen säumig ist, sowohl in der Erstellung des Generalausweises als mit der Ablieferung des Steuerantheiles an die eidg.

Staatskasse. Der Kanton Luzeru hat seinen Generalausweis pro 1883 noch jetzt nicht eingesandt.

Diese Rückstände wirken hindernd auf den Abschluß der Staatsrechnung und auf die Erstellung des Geschäftsberichtes.

Mit etwas gutem Willen seitens der betreffenden Kantone wäre es sicher möglich, den hiefür im Art. 10 der Vollziehungsverordnung vom 1. Juli 1879 bestimmten Termin einzuhalten.

Trotz wiederholter Mahnungen gelang es bis jetzt nicht, diesen Uebelstand gänzlich -M beseitigen.

Im Weitern waren dem Kontrolbüreau auch im Berichtjahre zugewiesen : 1) Die Behandlung der Rekurse an den Bundesrath, sowie anderweitiger Eingaben von Behörden und Besteuerten ; 2) die Maßnahmen zu weiterer Durchführung des Postulates Nr. 209 vom 29. Juni 1880 betreffend gleichmäßige Durchführung des Bundesgesetzes über Militärpflichtersatz.

580 Ad i. Die Zahl dieser Geschäfte belauft sich auf 92, gegenüber 73 im Vorjahre. Unter diesen Geschäften waren 20 Rekurse im Sinne von Art. 15 und 16 des Gesetzes und Art. 7 der Vollziehungsverordnung vom 1. Juli 1879. Von diesen wurden durch Entscheid des Bundesrathes erledigt 15, während auf Jahresschluß 5 noch unerledigt blieben. Die übrigen Eingaben fanden ihre Erledigung durch das Finanzdepartement.

Als Beschlüsse von prinzipieller Bedeutung sind zu verzeichnen: a. S c h l u ß u a h m e v o m l 6. M a i.

Auf erhobene Reklamation von Seite eines Kantons wurden sämmtliche eidg. Verwaltungen angewiesen, den kantonalen Behörden auf gestelltes Ansuchen zum Zwecke der Militärpflichtersatzanlage über die Besoldungsverhältnisse ihrer Beamten und Angestellten genaue Auskunft zu ertheilen.

b. R e k u r s 8 é c h a u d. S c h l u U n a h in e v o m 9. J u n i .

Für die Befreiung von Militärpflichtersatz gernäß Art. 2, litt, b, des Gesetzes ist lediglich der Ausweis darüber erforderlich, daß der Betreffende in Folge des Dienstes militäruntauglich geworden ist. Es kann hiebei weder die Ausstellung eines Verzichtscheines seitens des Betreffenden, noch der Grad der Arbeits- oder Erwerbsfähigkeit, noch der Umstand, dass der Anspruch auf Befreiung von der Ersatzpflicht beim Eintritt der üienstuntauglichkeit nicht sofort geltend gemacht wurde, in Betracht fallen.

c. S c h l u ß n a h in e v o m 7. N o v e m b e r.

In einem Anstände zwischen zwei Kantonen, betreffend die Bezugsberechtigung für eine Ersatzsteuer, wurde entschieden, daß diese Berechtigung demjenigen Kanton zustehe, in welchem der Pflichtige am 1. Mai des betreffenden Steuerjahres wirklich gewohnt hat, und daß hiebei nicht in Betracht fallen kann, ob von Seite des Pflichtigen die militärische An- und Abmeldung nach Vorschrift stattgefunden habe oder nicht.

d. R e k u r s Hildebrand. S c h l u ß n a h me vom 6. D e z e m b e r .

Der Umstand, daß der Beschwerdeführer nebst seinem schweizerischen auch das deutsche Staatsbürgerrecht besitzt kann denselben von der Verpflichtung zur Bezahlung des Militärpflichtersatzes nicht entheben. Denn Art. l des Bundesgesetzes über Militärpflichtersatz schreibt vor, daß jeder im dienstpflichtigen Alter befindliche innerhalb oder a u ß e r h a l b des Gebietes der Eidgenossenschaft wohnende

581 Schweizerbürger, welcher keinen persönlichen Militärdienst leistet, dafür einen jährlichen Ersatz in Geld zu leisten hat.

Das Verhältnis des Doppelbürgerrechts ist ein freiwilliges. Dem Doppelbürger steht es frei, die daraus hervorgehenden doppelten Verpflichtungen durch Verzicht auf das eine Bürgerrecht zu lösen, aber er hat keinen Rechtsanspruch darauf, von dem einen Staate anders als die übrigen Angehörigen dieses Staates behandelt zu werden.

e. R e k u r s W i l d i. S c h l u ß n a h m e vom 15. D e z e m b e r .

Die Frage, ob anwartschaftliches Vermögen der Ehefrau eines Ersatzpflichtigen der Ersatzsteuer zu unterwerfen sei, wird verneint, da hiefür nach dem Gesetze nur die Hälfte des Vermögens der Eltern, oder, wenn diese nicht mehr leben, der Großeltern, und zwar im Verhältniß zur Zahl der Kinder , bezw. Großkinder, für die Ersatzsteuer in Berechnung gebracht werden soll.

Die vom Finanzdepartement erledigten Eingaben beschlugen vielfach die Höhe des steuerbaren Vermögens und Einkommens, deren Feststellung gemäß Bundesrathsbeschluß vom 18. Februar 1879 in die Kompetenz der Kantone fällt.

Auch verlangten Behörden oder Besteuerte oft über untergeordnete Fragen Auskunft oder Anleitung, welche nach Maßgabe der bestehenden Vorschrift en ertheilt wurde.

Ad S. In weiterer Ausführung des erwähnten Postulates wurde im Berichtjahre zunächst in den Kantonen Zürich, Luzern, Glarus, Baselstadt, Schaffhausen, Appenzell A.-Rh., Graubünden und Aargau eine Revision der Ersatzregister vorgenommen im Sinne von Art. 11 der Vollziehungsverordnung vom 1. Juli 1879. Nebst einer Prüfung hinsichtlich Anlage und Führung dieser Register nach Maßgabe der bestehenden Vorschriften im Allgemeinen hatte diese Revision den speziellen Zweck, zu untersuchen, ob sämmtliche Pflichtige zur Bezahlung des Militärpflichtersatzes angehalten werden. Dies geschah durch eine Vergleichung der Stammkontrolen mit den Ersatzkontrolen und soweit thunlich auch mit den Korpskontrolen. Es konnte sich hiebei selbstverständlich nur um Stichproben handeln, da für eine umfassende Untersuchung dieser Kontrolführuug weder die nöthige Zeit noch das erforderlichePersonall zur Verfügung stand. Das eingeschlagene Verfahren war immerhin geeignet, sich ein Bild über die Besorgung dieses Verwaltungszweiges zu verschaffen, und bot manche Gelegenheit zu Hebung von kleinereu Mängeln and Ertheilung von Rathschlägen.

582

Diese Inspektionen hatten durchwegs ein befriedigendes Resultat und zeigten, daß die namentlich seit 1881 ergriffenen Maßnahmen nicht ohne günstige Wirkung geblieben sind. Am meisten Schwierigkeiten bietet fortwährend die Anwendung des Gesetzes auf die im Auslande wohnenden Schweizerbürger. Die ersprießlichsten Resultate erzielt hierin bis jetzt der Kanton Zürich, was namentlich in einer sachgemäßen Inanspruchnahme der Konsulate, welchen für ihre Bemühungen eine Gebühr von 5 °/o der eingehenden Ersatzsteuern vergütet wird, seinen Grund haben dürfte.

Wir betrachten derartige Inspektionen als wirksames Mittel zur gleichmäßigen Durchführung des Gesetzes und werden nicht unterlassen, auch künftighin in gleicher Weise vorzugehen.

Im Berichtjahre ist mehr als bisauhin die Frage der Rückerstattung bezahlter Ersatzsteueru wegen Dienstversäumniß in Fällen späterer Nachholung des versäumten Dienstes in den Vordergrund getreten. Die Veranlassung ist folgende : Art. 82 der Militärorganisation von 1874 schreibt vor, zu den Unterrichtskursen des Auszuges seien nebst den Offizieren einzuberufen : die Unteroffiziere der zehn und die Soldaten der acht jüngsten Jahrgänge und überdies diejenigen Unteroffiziere und Soldaten, welche weniger als die für zehn, beziehungsweise acht Dienstjahre gesetzlich vorgeschriebenen Uebungen gemacht haben.

In Vollziehung dieser Gesetzesbestimmung müssen jeweilen eine bedeutende Zahl Dienstpflichtiger der 2 resp. 4 ältesten Jahrgänge des Auszuges, welche mit diesem Dienste im Ruckstande sind, zur Dienstnachholung angehalten werden.

Dem gegenüber bestimmen Art. l des Bundesgesetzes über Militärpflichtersatz, sowie die Art. l und 5 der Vollziehungsverordnung vom 1. Juli 1879, daß eingetheilte Dienstpflichtige, welche den Dienst in einem Jahre versäumen, die Ersatzsteuer zu bezahlen haben, und daß diese Steuer in dem auf die Dienstversäumniß folgenden Jahre zu erlegen sei.

Es ist nun die nothwendige Folge der Ausführung dieser Gesetzesvorschriften, daß Eingetheilte zur Nachholung von Wiederholungskursen angehalten werden, für deren Versäumniß sie bereits die Ersatzsteuer bezahlt haben. Gegen dieses Verfahren werden immer mehr Beschwerden erhoben, indem geltend gemacht wird, entweder sei die Dienstversäumniß als durch Bezahlung der Ersatzsteuer getilgt zu betrachten und folglich die
Verpflichtung zur Dienstnachholung nicht mehr vorhanden, oder aber es müsse die Nachholung des versäumten Dienstes das Recht auf Rückforderung der bezahlten Ersatzsteuer zur Folge haben.

583

Wir gedenken nun, diese Angelegenheit auf dem Wege der Verordnung zu regeln, und haben bis zum Erlaß dieser Verordnung einige diese Frage beschlagende Beschwerden zurückgelegt.

Im Interesse einer gleichmäßigen Durchführung des Gesetzes erschien es im Weitern angezeigt, Erhebungen darüber zu veranstalten, wie sich der Ertrag des Militärpflichtersatzes in den einzelnen Kantonen nach Prozenten vertheilt auf: a. gänzlich Dienstfreie; b. zeitweise Dienstbefreite, Beurlaubte Inbegriffen; c. Dienstversäumnisse.

Dem Umstände Rechnung tragend, daß die ordentlichen Wiederholungskurse des Auszuges nur alle zwei Jahre stattfinden und daß daher die Dienstversäumnisse nicht alle Jahre im gleichen Maße eintreten, wurden für diese Erhebungen die Militärsteuererträgnisse von 2 Jahren, nämlich der Jahre 1882 und 1883, als Grundlage genommen.

Das Ergebniß der eingelangten Berichte ist folgendes:

584

Zürich Bern . .

i Nidwaiden Glarus Zue . .

. .

.

Balel-Stadt Basel-Landschaft Schaffhausen Appenzell A.-Kh.

Appenzell I.-Rh.

Graubünden

. .

. . .

. . .

. . .

. . .

. . .

Thurgau Tessin Waadt Waüis Neuenburg Total Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich ein durchschnittliches Prozentverj hältniß von

% % 77.70 18.80 7.78 89.80 96.48 3.38 84.80 13.50 26.10 71.70 97.71 1.89 89.80 9.42 2.30 95.40 84.03 3.49 85.21 12.49 93.22 2.53 80.80 17.33 89.88 4.21 97.27 2.25 46.60 52.30 90.07 8.13 89.50 6.70 61.90 30.40 80.22 11.38 94.20 4.50 92.09 6.54 1788.38 245.42

85.16

11.69

Dienstversäumnisse.

«/o »/o > 3.50 82.80 13.70 2.42 7.44 90.84 0.14 88.43 11.15 1.70 87.40 12.60 2.20 i 74.30 24.60 0.40 i 96.46 2.74 0.78 : 90.40 9.48 2.30 | 94.50 2.40 12.48 ' 87.17 3.59 2.30 i 81.66 15.89 2.72 4.25 9480 1.87 83.40 14.73 5.91 92.52 4.04 0.48 91.06 6-59 1.10 46.20 52.40 1.80 88.70 8.74 3.80 90.10 6.60 7.70 58.90 32.45 8.40 83.68 12.42 1.30 93.85 4.55 1.37 91.24 8.15 66.20 1788.41 256.98

1.10 0.80 0.12 3.10 9.24 2.45 2.48 1.87 3.44 2.35 1.40 2.56 3.30 8.65 !

3.90 1.60 0.61 54.61 i

85.16

2.60

3.15

12.24

»/o 3.50 1.72 0.42

1

Vom Kanton Uri konnten die Erhebungen nur pro 1883 gemacht werden und ergaben St. Gallen macht nur Angaben für das Jahr 1882 und erklärt, die zeitweise Dienstbefreiten von den gänzlich Dienstfreien nicht ausscheiden zu können

Gänzlich Dienstfreie.

Dienstversäumnisse.

Zeitweise Dienstbefreite inkl. Beurlaubte.

Gänzlich Dienstfreie.

Kantone.

Zeitweise Dienstbefreite inkl. Beurlaubte.

Für 1883.

Für 1882.

89.00

98.44

9.00

1.56

Die Berichte der Kantone Luzern und Genf sind ausgebli eben.

2.00

585 Es verzeigen demnach an Ersatzsteuern säumniß: Für 1882.

Von 0 °/o bis 1 °/o 4 Kantone 11

1 %

2 o/o 3 °/o 4 °/o 5 °/o 11 6 °/o T) 7 °/o 7) 8
11 T>

ii n ÏÎ

·n

2 3 4 5

»/o °/o »/o °/o

6 % 7 »/o 8°/o 11 9 °,o T) 10 % ^ 11 11 °/o 11 12 % 13 o/o 11 11 T)

6 4 2 1 1 -- 1 1 -- -- -- 1

TI V)

n 11 r, fi

n TJ i?

T)

yj n

2l Kantone.

Diese Erhebungen geben und Schlüssen :

wegen

Dienstver-

Für 1883.

5 Kantone 5 11 4 T 5 11 -- r, -- T!

-- V) -- v, 1 T) 1 ;i -- 11 -- 11 'li

21 Kantone.

Anlaß zu folgenden Bemerkungen

Hinsichtlich der Ersatzsteuern wegen Dienst versau mniss bilden die niedrigen Prozentverhältnisse die Regel, während die hohen sich mehr als Ausnahmen darstellen.

Die zu Tage getretenen Verschiedenheiten zeigen, daß auch hier in den einzelnen Kantonen ungleich vorgegangen wird, sei es in der Herbeiziehung zum persönlichen Militärdienste oder im Bezüge der Ersatzsteuer gegenüber Dienstversäumnissen. Die ganz niedrigen Prozentverhältnisse lassen Zweifel darüber aufkommen, ob hier die Dienstversäumnisse wirklich nur in so geringem Maße eintreten, oder ob es nicht eher an der konsequenten Besteuerung derselben fehlen dürfte. Die hohen Prozentverhältnisse dagegen legen die Vermuthung nahe, daß bisweilen die Bezahlung der Ersatzsteuer der Leistung des persönlichen Dienstes seitens des Pflichtigen schon aus ökonomischen Rücksichten vorgezogen wird, «in Mißbrauch, zu welchem namentlich der verhältnißmäßig niedrige Betrag der Personaltaxe leicht Anlaß bieten kann.

Auffallend ist bei den Kantonen Graubünden und Tessin die hohe Zahl der zeitweise Dienstbefreiten. Der Grund dieser Erscheinung wird wohl in der periodischen Auswanderung vieler dienstpflichtiger Bürger zu suchen sein.

Bundesblatt. 37. Jahrg. Bd. II.

39

586

So bestehen auch noch andere Verhältnisse, welche einer gleichmäßigen Durchführung des Gesetzes gewisse Schranken setzen.

Immerhin ist in dieser Hinsicht noch Manches zu verbessern, und werden wir auch ferner nicht unterlassen, so viel an uns, die hiezu geeignet erscheinenden Vorkehren zu treffen. Es ist jedoch nicht außer Acht zu lassen, daß die Vollziehung des Gesetzes Sache der Kantone ist und daß deshalb unsere Maßnahmen nur dann von durchgreifendem Erfolge begleitet sein können, wenn denselben von allen Kantonen eine kräftige Unterstützung zu Theil wird.

C. Banknotenkontrole.

Banknotenanfertigung.

Der Druck der neuen Banknoten nahm in diesem Jahre seinen regelmäßigen Verlauf und im ersten Trimester konnten die Abschnitte von Fr. 1000 und Fr. 500 den Banken vollständig zur Verfügung gestellt werden, nachdem die Fr. 50- und Fr. 100-Noten schon Ende 1883 geliefert waren.

Der Rest der Lieferungen des Hauses Bradbury, Wilkinson & Cie.

war im Dezember 1884 in unserem Besitz und wir gewärtigen noch eine Sendung Notenpapier der Herren T. H. Saunders & Cie., um mit den beiden englischen Firmen definitiv abrechnen zu können.

Was die Buchdruckerei Stämpfli in Hern betrifft, so hat dieselbe alle Bestimmungen ihres Vertrages erfüllt, und die Schlußabrechnung mit diesem Hause fand Ende Dezember statt.

Umtausch der alten Noten.

Der Umtausch der alten gegen neue Noten vollzieht sich ia regelmäßiger und verhältnißmäßig rascher Weise.

Bis Ende des Berichtjahres waren an die 33 konzessionirten.

Emissionsbanken abgeliefert : Fr. 30,245,000 in Abschnitten à Fr.

50 ,, 69,229,800 ,, ,, ,, ,, 100 ,, 17,977,500 , ,, ,, , 500 ,, 12,995,000 ,, ,, ,, ,, 1000 zusammen Fr. 130,447,300 Die alten Noten von Fr. 50 und Fr. 100 wurden durch bundesräthlichen Erlaß vom 1. April, diejenigen von Fr. 500 und Fr. 1000

587

durch einen solchen vom 1. Juli 1884 zurückgerufen, mit Fristbestimmung für die erstem auf 30. April, für die letztern auf 31. August 1884, nach welchen Daten diese Notenabschnitte durch die Banken nicht mehr in Cirkulation gesetzt werden durften.

Die seiner Zeit den Emissionsbanken, mit Rücksicht auf den raschern Notenumtausch bewilligten 10 % Vorschüsse an Noten wurden successiv reduzirt und gegenwärtig sind nur noch wenige Institute, welche von dieser Begünstigung theilweise Gebrauch machen.

Der Schlußtermin, nach welchem die Emissionsbanken den Betrag ihrer noch ausstehenden alten Noten an die eidgenössische Staatskassa in Baar abzuliefern haben (Art. 52 des Bundesgesetzes), wird nächstens durch den Bundesrath festgestellt werden, so daß das Geschäft des Notenumtausches im Laufe des Jahres 1885 seinen Abschluß finden wird.

Bis Ende des Jahres 1884 wurden amtlich vernichtet: Fr. 31,240,340 unter der Bundeskontrole, ,, 69,180,330 unter der kantonalen Kontrole, zusammen Pr. 100,420,670

Stand der Emissionsbanken.

Der Stand der Emissionsbanken blieb im Berichtjahre unverändert.

Erhöhungen der Emissionssummen wurden bewilligt: der Banque cantonale vaudoiae von 8 Millionen auf 10 Millionen, ,, Bank in St. Gallen ,, 6 ,, ,, 7 ,, ,, ,, Luzern ,, 2 ,, 2 Va , Ende 1884 ergibt sich eine Mehremission von Fr. 19,878,685 gegenüber 1881.

Beilage Nr. l gibt den Nachweis der gesetzlichen Emissionsbanken, der Emissionssummen und der Deckungsart.

Banken mit hinfälliger Emission.

Der Bestand der noch ausstehenden Noten obbenannter Banken war auf Ende 1884 folgender: Bank in Glarus Fr. 63,040 Ancienne Banque cantonale neuchâteloise .

,, 145,000 Caisse hypothécaire du canton de Fribourg .

,, 3,180 U ebertrag Pr. 211,220

Zu Seite 587.

Beilage Nr. 1.

Verzeichniss der

Ordnungs- 1 nummer. 1

vom Bundesrathe autorisirten schweizerischen Emissionsbanken.

1

2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33

Firma.

St. Gallische Kantonalbauk Basel landschaftliche Kantonalliank .

.

.

.

.

Kantonalbauk von Bern .

.

.

.

.

.

.

Zweiganstalten : Thun , Burgdorf, Langenthal , Biel, St. Immer, Pruntrut.

Banca cantonale ticinese .

.

.

.

.

.

.

Zweiganstalten: Locamo, Lugano, Mendrisio.

Bank in St. Gallen .

.

Crédit agricole e t industriel d e l a Broyé .

.

.

.

Thiirgaiiisßhe Eautunalbauk .

.

.

.

.

.

Aargauische Bank .

.

.

.

.

.

.

.

Toggenbiirger Bank .

.

.

.

.

.

.

.

Zweiganstalten : Rorschach, St. Gallen.

Banca della Svi/xeni italiana .

.

.

.

.

.

Zweiganstalten : Locamo, Bellinzona, Mendrisio.

Tluirgauische Hypothekenbank .

.

.

.

.

.

Zweiganstalt: Romanshorn.

Graubündner Kantonalbank .

.

.

.

.

.

Kantonal-Spar- u n d Leihkasse .

.

.

.

.

.

Banque d u Goni merco .

.

.

.

.

.

.

Appenzell A . Rii. Kantooalbank .

.

.

.

.

Bank i n Zurich .

.

.

.

.

.

.

.

Zweiganstalt : Winterthur.

Hank i n Basel .

.

.

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.

.

.

.

Bank i n Luxeru .

.

.

.

.

.

.

.

Banque d e Genève .

.

.

.

.

.

.

.

Crédit Gruyérien .

.

.

.

.

.

.

.

Zürcher Kantonalbank .

.

.

.

.

.

.

Zweiganstalteo : Winterthur, Affoltern a/A., Rüti, Uster, Andelfmgen, Bülach, Bauma, Meilen, Dielsdorf, Borgen.

Solothurnische Bank .

.

.

.

.

.

.

Zvveiganstalten : Ölten, Balsthal.

Bank i n Schaffhausen .

.

.

.

.

.

.

Banque cantonale f r i bourgeoise .

.

.

.

.

Caisse d'amortissement de la dette publique .

.

.

Banque cantonale vaudoise .

.

.

.

.

.

Brsparnißkasse d e s Kantons U r i .

.

.

.

.

Kantonale Spar- und Leihkasse von Nidwaiden .

.

Banque populaire d e l a Gruyère .

.

.

.

.

Banque cantonale neuchâteloise .

.

.

.

.

Zweiganstalten: La Chaux-dé- Fonds, Locle.

Banque commerciale neuchâteloise .

.

.

.

.

Zweiganstalteu : La Chaux-de-Fonds, Locle, Môtiers.

Sehaffhauser Kantonalbank .

.

.

.

.

.

Grlarner Kantonalbank .

.

.

.

.

.

.

Bisherige Emissionssumme.

Vom Buudesrath bewilligte Emissionssumme.

Fr.

J'Y.

Dc.i'kiingsart

St. Gallen Liestal Bern

6,600,000

720,000 7,950,000

10.000,000

Reilinzona

1,986,670

2,000,000

WcrlliMcliriflcii

St. Gallen Bstavayer Weinfeldeu Aarau Lichtensteig

5,000,000 300,000 L.500,000 3,000,000 1,000.000

7,000,000 500,000 1,500, 000 4,000,000 1,000,000

l'ortflVuilIc WortliNchril'ti'i) Kiintuiusgnriiulii'

Lucano

1.650.000

2,000,000

·n

750,000

1,000,000

·r.

Chur Luzera Genève Herisau Zürich

2.000,000 1,096,500 18,900.'00() 2,000,000 5,000,000

3,000,000 2,000,000 20,000,000 3,000,000 6,000,000

Basel Luzern.

Genève Bulle /ürich

8,000,000 2,000,000 5,000,000 240,000 15,000,000

12,000,000 2,500,000 5,000,000 300,000 15,000,000

Solothurn

2,200,000

2,500,000

Schaffhausen Fribourg Fribourg Lausanne Altorf Stans Bulle Neuchâtel

700,000 1,681,805 750,000 6,847,410 300,000 300,000 166,600 --

1,000,000 1,000,000 1,500,000 10,000,000 500,000 500,000 300,000 3,000,000

Frauenfeld

8,000,000 1,500,000

Kauf oi]Mg>'ii raiilic

n

·n

VWrthHchiïl'tcn

KniitoiiHgiirnnlio

n

l'ortuteuilli 1 K;llllOllHl>ÌU-MMlÌC

l'oi-ti'lon'illf,

îi WerlIiHchrirti'.n l'iii-U'Icuillc, Wovtlisclinf'tcn Kniit;oiisL>-ui-i\ntic

IV

YVortliBclirilÎon

11

Kniitoiisj>'iirniiti(!

n T 11 Wc.rl.lischri l'iiiii KunloiiHifanintic

Neuchâtel

--

5,000 000

l'orli'l'iMiilli'

Scliaffhausen Glarus

· ·--

1,000,000 1,500000

Kaiilnu.snanuilic.

v>

Total

102,638,985

135,100,000

Beilage Nr. 2.

Zur Seite 580.

General-Situation ,;.

der

33 gesetzlich autorisirten schweizerischen Emissionsbanken für das Jahr 1884.

Datum.

Notenemission.

Votenzirkulation.

»/o

Gesetzliche Baarschaft.

"/<>

1 i 5. Januar 1

,, ,, ,,

12.

19.

26.

2. Februar

!1 16.»·

*

,,

: 23.

,,

1. März 8

i

-

D

: i5. ,, ! 22. ,, i 29. ,, ö. April

12. ,, ! 1»- « :26.

,,

: 3. Mai 10. ,, 17. ,,

:24. ,, 31. ,, : 7. Juni , 14.

,,

; 2821. ,, .' -5. Juli ,, i 12. ,, 19. ,, 26. ,, 2. August

124,531,000 124,655,000 123,185,000 124,165,000 124,575,000 124,722,000 123,232,000 123,907,000 123,421,000 124,562,000 124,392,000 124,462,000 125,442,000 126,023,000 126,452,000 127.047,000 127,974,000 128,537,000 128,254,000 128,342,000 127,923,000 128,232,000 128,409,000 127,694,000 127,658,000

128,863,000 129,563,000 129,475,000 129,365,000 130,192,000 130,191,000

9.

,, 130,100,000 16. ,, 130,081,000 23. ,, 129,850,000 30.

,, 129,910,000 6. September 129,689,000 129,694,000 13.

20.

130,528,000 27.

130,478,000 i 4. Oktober 130,438,000 130,493,000 i H.

,, 18.

,, 130,630,000 25.

,, 131,003,000 1. November 131,789,000 ! 8.

131,977,000 132,490,000 ; 15.

132,607,000 : 22.

132,597,000 ! 296. Dezember 132,747,000 132,752,000 13.

133,922,000 i 20.

133,920,000 · 27.

Durchschnitt i Maxi m a

I

Tag

Minima

'Tag

128,522,000

117,966,000 114,420,000 110,789,000 108,071,000 j 110,690,000 107,798,000 105,714,000 103,758,000

114,753,000 112,202,000 110,871,000 112,446,000 110,346,000 109,121,000

108,933,000 113,526,000 113,927,000 113,915,000 112,046,000 111,355,000 113,546,000 110,123,000 109,649,000 108,535,000 110,861,000 110,367,000 110,806,000 110,066,000 111,442,000 115,311,000 115,530,000 118,111,000 119,814,000 123,995,000 128,114,000 128,992,000 127,325,000 125,681,000 123,588,000 124,001,000 125,778,000 129,328,000 114,017,000

133,922,000 129,328,000 27. Dezember 27. Dezember 123,185,000 19. Januar

1

95 92 90 87 89 86 86

84 107,726,000 87 106,746,000 ! 86 107,147,000 86 105,471,000 85 108,453,000 86 110,708,000 88 111,589,000 88 113,035,000 89

116,338,000 118,036,000

;

91 92 89 87

57,701,000

57,912,000

97 96 95 93 93 94 97 89

63,578,000

103,758,000

84

23. Februar

23. l'ete 16./23.

August 20. Sept

56 55 57 57 57 54 53 52 53 53 52 54 54 55 53 ; 53 > 53 53 52 50 50 49 52 53 54 54

62,100,000 61,959,000 60,838,000 59,841,000 59,593,000 59,258,000 59,541,000 59,375,000 59,141,000 59,607,000 59,427,000 59,171,000 58,999,000 58,448,000 58,556,000 58,027,000 58,447,000 62,618,000 ' 66,166,000 68,877,000 69,863,000 72,286,000 72,087,000 73,145,000 73,036,000 73,535,000 72,729,000

!

i !

i

56 56 54 52 54 55

62,097,000 62,214,000 62,562,000

97

63 64 61 61 60 61 59 57

63,469,000 62,781,000 62,530,000 62,779,000 62,660,000 61,902,000 62,017,000 62,502,000

8./15.

Nov.

27. Dez.

62 : 60 !

ei ;

64,101,000

88 86 85 85 88 88 88 87 86 87 85 84 84

85 88 89 90 91 94 97

54 ; 56 !

6o :

63,639,000 64,600,000 66,065,000 66,811,000 66,368,000 65,732,000 66,642,000 66,675,000 66,086,000 64,937,000 64,607,000

87

85 85 85 84

1 |

57 57 |

59 59 i 58 !

56

l

56

73,535,000 64 '20. Dezember 23. Febr.

57,701,000

49

4. Oktober 18. Okt.

l 1

588

Bank für Graubünden Leihkasse Glarus .

.

.

.

.

Eidgenössische Bank Banque populaire de la Broyé .

.

Uebertrag Fr. 211,220 ,, 12,020 .

.

.

9,690 ,, 145,000 .

.

,, 1,090 Total

Fr. 379,020

Beziehungen zu den Emissionsbanken, Inspektionen bei denselben und den Depositenämtern.

Auch in diesem Jahr vollzog sich der Verkehr mit den Emissionsbanken in sehr befriedigender Weise und können wir nur bestätigen, was bereits im letzten Bericht hierüber mitgetheilt wurde.

Die Wochensituationen und Monatsbilanzeu langen pünktlich ein und die Veröffentlichung derselben erfolgt regelmäßig irn HandelKamtsblatt.

Beilage Nr. 2 gibt die Zusammenstellung der wöchentlichen Angaben über Emission, Cirkulation und gesetzliche Baarschaft der Emissionsbanken im Jahr 1884.

Die Inspektionen, 49 an der Zahl, konnten im Berichtjahre bei sämmtlichen Depositenämtern und Emissionsbanken bis auf 4 vorgenommen werden, welche in Folge Erkrankung des Inspektors der Emissionsbanken auf das Jahr 1885 verschoben wurden.

Ein einziger Fall von Zuwiderhandlungen gegen die gesetzlichen Bestimmungen, den wir unter ,,Rekurse1* und ,,grundsätzliche Entscheide" näher erörtern werden, wurde durch die stattgefundene Inspektion konstatirt.

Beilage Nr. 3 enthält das Resultat der Untersuchungen bei den Banken und kantonalen Depositenämtern. Unwesentliche Bemerkungen betreffend Registrirung des Banknoten Verkehrs, formwidrige Darstellung einzelner Posten in den Monatsbilanzen, sowie ungenaue Ausscheidung von Gold und Silber in den Wochensituationen, kamen in diesem Jahre noch vor, doch können wir mit Befriedigung konstatiren, daß die Banken in anerkennenswerther Weise unsere Anordnungen zu befolgen suchen.

Das im Jahre 1883 definitiv festgestellte Schema für die Jahresrechnungen der Emissionsbanken hat sich gut bewährt ; die Schlußrechnungen gingen regelmäßig und meistens korrekt ein.

Zu Seite 588.

Beilage Nr. 3,

Resultat der Inspektionen bei den Emissionsbanken und ka itonalen Depositenämtern ini Jahre 1884.

Banken.

i

Datum der Inspektion.

Deckung von 60 ° o der Emission (Art. 12 des Gesetzes.)

Baardeckung: 40 °o der Zirki lation.

Emission.

(Art. 10 des Geset/es.)

Zirkulation.

Gold.

SilLer.

:

\Veehselportefeuille.

Zentralstelle.

Total.

r,Schweizer.

Wechsel.

. i j ' Ausland"Wechsel. 1

Wechsel mjt Faustpfand.

Total lotai -

;

' Werthschriftenkinterlage. j;

' ^onMiÜwerth.

N

Bundesräthl. Kantonsgaraiitie.

Schatzungs- , werth. :j

!'

Banque de Geueve 25. 27. März 1884 Bank in Luzern .

.

.

.

.

.

31. ,,T) TJ Ersparnißkasse .des Kantous Uri .

l. April ,, 3 Zürcher Kantonalbank .

.

.

.

' .

-n , ~- " " Banca della Svizzera italiana !'· T, Banca cantonale ticinese .

.

.

.

18. 19. ,, 00 '' " Kantonalbank von Bern .

.

.

.

T) T) Banque cantonale neuchàteloise ' Graubiiudner Kantonalbank .

.

.

.

2». T ,, Bank in St. Gallen 29. April l.Miii _ Appenzell A. Rh. Kantonalbank .

2" · IIv 11 11 Toggenburger Bank 3. _T) n , Schaff hauser Kantonalbank .

.

.

.

5. r Banque cantonale vaudoise .

.

.

.

10. _fl -i) S t . Gallische Kantoualbank .

.

.

.

»»· » r.

Thurgauische Kantonalbauk .

.

.

.

16. lii_ )i 17 Thurgauische Hypothekenbank - D -a : Banque du Commerce 29. 31. ,, r Bank in Zürich 11. .12. Juni .'.t Bank in Schaffhausen 13. ,,T) .',li Crédit Gruyérien .

.

.

.

.

.

6. Au»ust ,, 1 Banque cantonale fribourgeoise .

.

.

7.

',II Tn Aargauische Bank 13.

,, B Basellandschaf'tliehe Kantonalbank U ,, fl Kantonal- Spar- und Leihkasse Luzern 20. r ,.

Kantonale Spar- und Leihkasse von Nidwaiden 21.

,, ,, Ersparuißkasse des Kantous Uri .

Ï1 D Banque populaire de la Gruyère .

27.

fl Crédit agricole et industriel de la Broyé 28 Banque cantonale vaudoise .

.

.

.

29. 30.

; Graubiindner Kantonalbank .

.

.

.

3. Sept.

,, Glariier Kantonal hank Bank in Basel 10.12. B Bank in St. Galleu 17./18. ., Appenzell A. Rh. Kantonalbank .

Banque cantonale neuchàteloise .

'24- TJ^ «ij Banca della Svizzera italiana 27. B Banca cantonale ticinese .

.

.

.

29. ..

Bank in Schafi'hauben 8. Okt.

,, Thurgauische Kantonalbauk .

.

.

.

i). _TJ ,. .

Ì/ Thurga U j Sche Hypothekenbank 1() i, -,r il i) Zürcher Kantonalbank .

21. ,, ,.

Cai» u Hmortissement de la dette publique o. Nov.

Bank JH £ uzern .

* 7. ..

...

Bank »H 2aril;h .

SchaP n j»u s e r Kaiitonalbauk 27. ..

Togg en l>Uraer Bank .

St. ö^i.^he Kantonalbank Soloti^uis.che Bank .

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5,000,000 2.000,000 410,000 15.000,000 2,000,000 2,000.000 9,050,000 3,000,00l) 3,000,000 (i.Oni).'oOO 2,443:iOH 1,00 1,0(10 1,000,000 7,832,565 7,700,000 1,500,000 1,000,000 20,u()0.0(iO 5,BOO.OOO 1,000,000 300,< H)0 988,905 3,900,000 ! ,497,000 1,104,300 500,000 485,000 291,610 489,410 9,227,865 3,000,000 1,500,000 12,000,000 6,000.000 2,500.000 3,OOOJOOO 2,000,000 2,000,000 1,000.000 1,500.000 1,000.000

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341,003

,,--81,760 214J853 481.000 -- 958,380 1 26,855 140,214 -- _ -- -- -- -- .-- 158,922 --

-- -- .

-- -- -- -- -- -- 1,074,993 946.239 101,739 236,150 -- 62.360 -- --.

-- --

--

1,741,003 800,000 160,000 6,000,000 800,000 801,760 3,714,853 1,231,000 1,200,000 2,758,380 1,026^855 400,000 405,214 3,350-000 3,160,000 480,000 400,000 6,600,000 2,400,000 400,000 120,000 400,000 1,393,922 600,000 440,000 200,000 200,000 120,000 195,000 3,500.000 1,200,000 600,000 ' 4,374,'993 ; 2,746.239 1,001,739 ; 1,066,150 : 800,000 802,360 400,000 600,000 ·· 400,000 6.000.000 600ÌOOO

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2,400^000 '402,954 400,000 3.160.000 1J100.00Ü

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_ -- -- 332,831

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Sj 8,863,297 ; -- -- 1,326,000 1,205,400 -- Kautousgavantie , -- -- -- ' -- i D -- -- 1,502,000 1,200,700 -- !

-- 1,376,000 1,238,230 -- Kantüusgarantie : -- -- -- -- T) -- T) 6,780,205 -- -- -- -- Kantonsgarantie 644,000 600,920 -- -- - Kantonsgarantie -- -- -- -- n -- .

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-- -- l ~ -n 600,850 , -- !

__ 643,000 15,084,864 -- -- li ~~ -- r -- ; 10,084,729 -- 602,650 -- ; -- 647,000 185,000 !

-- 196,000 603,240 , -- -- 668,000 ' Kantonsgarantie -- --

-- -- -- -- -- -- -- -- --

4,456,315

-- -- 198,900 316,500 -- -- -- 10,604,104 -- 5,079,965 -- -- -- ;i , -- -- ' 1,502,000 1,376,000 -- 647,000 -- __ -- i i 643,000 -- -- -- 11,242,018 -- -- --

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Kantonale Depositenämter.

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;/i_ y Unrei'sucii'Jagen wurden vorgeao-.rmieii: Am '2. April und b. Xitvemlier l^ö-t beim luzernischen, am 18. April una 29. September 1884 beim tesiiuiiuhea. am 1. Mai und 29. November 1884 beim St. Gallischen, am 5. Mai ET i ,,^ , ove:n'jei' ^^ beim schao'haustri-ehfii. am 17. Mai and 10. Okioii'Ji- lb>54 beim thurtiauischei! uud am 7. Aue,ust 18S4 beim freiburgischen Depositenamte. Die Verifikation des Titelbestandes und die Prüfung der Ankge und Haltute Qei. KoDtr0|en gab zu keinen Aussetzungen Veranlassung.

Zentralstelle der Konkordatsbanken.

am l(J. Juni uti.l H. Oktober 1884 vorgenommenen Inspektionen landen die geuaue Ueberaustiitimung der Büchersaldi mit den Effektivbeständen: Der Effektivbestand war zusammengesetzt: am 10. Juni lfei>4 Fr. 2.00Ü.OUÜ iu Gold am 11. Oktober 1884 Fr. 2,01)0,000 in Gold _ 5',10(MJOO in Silber ,, 2.600.000 in Silber Total Fr. 7.100.ÜUO

Total

Fr. 4,600,000

l

1,200,700 !; -- !

1,23i»,230 -- 602,650 -- -- Kantontgarantie 600,850 i; -- -- Kantonsgarantie ·· 7) 1,326.000 1.205.400 -- ' ' -- -- -- --< -- Kantonsgarantie i 644,000 600.92(1 -- -- --Kautonsgaraiitie _ -- Kautonsgarantie

^nne. Die '>'n£*n Zulüei. enriiaitea. um- die Bt -täude dtr Hanptbank. « 1111« Henjeiziehnug derjenigen der Zweiganstalter. und Agenturen.

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589

Vom Inspektorat nöthig befundene Richtigstellungen wurden mit einer einzigen Ausnahme unbeanstandet angenommen.

Rekurse, grundsätzliche Entscheide.

Bei Verifikation der Jahresschlußbilanz einer Staatsbank stellte es sieh heraus, daß dieselbe zur Kompletirung des statutengemäßen Zinses des Dotationskapitals das letztere selbst angegriffen hatte.

Die betreifende Bank wurde eingeladen, dem Bundesrath nach Art. 40 des Banknotengesetzes von dieser Verminderung des Dotationskapitals KenntnüJ zu geben.

Auf die Weigerung der Bank, diesem Begehren nachzukommen, wurde vom Finanzdepartement bei der Publikation der Bilanz eine (ließbezügliche Bemerkung beigefügt. Die betreffende Kantonsregierung führte heim Bundesrath dagegen Beschwerde und verlangte den amtlichen Rückruf der gemachten Bemerkung mit Hinweisung auf ein kantonales Dekret, welches unter Anderem die Bestimmung enthält, es seien die über den Reingewinn hinaus bezogenen Gelder dem Staat auf einem Spezialkonto zu belasten und die Ergebnisse der nächsten Jahre in erster Linie zur Deckung dieses Kontos zu verwenden.

Der Bundesrath -beschloß, das Begehren der Kantonsregierung abzuweisen, dagegen auf Verlangen das angeführte Dekret als Bei.lage zur Jahresrechnung nachträglich amtlich zu veröffentlichen; ferner die Regierung darauf aufmerksam zu machen, daß, wenn der vorliegende Fall sich im laufenden oder spätem Jahren wiederholen sollte, der Bundesrath die Beachtung des Art. 40 des Banknotengesetzes verlangen müßte unter Hinweisung auf Art. 48 f. des angeführten Gesetzes.

Bei einer Inspektion zeigte es sich, daß eine Staatsbank sich Widerhandlungen gegen die gesetzlichen Bestimmungen über die Baardeckung der Notencirkulation hatte zu Schulden kommen lassen.

Auf Antrag des Finanzdepartements wurde dieselbe dem Strafrichter überwiesen.

Die betreffende Kantonsregierung gibt in einem Schreiben verschiedene Aufklärungen über die Organisation und die Verhältnisse dieser Bank, wonach /uv Konstatirung der Notencirkulation und der dara.us sich ergebenden nothwendigen Baardeckung die in den Kassen der Agenturen beflndlicTien eigenen Noten als eigene in Kasse zu betrachten seien.

Entsprechend dem Antrage des Pinanzdeparternents wird der Regierung erwidert, der Bundesrath könne ihre Anschauungsweise

590

nicht theilen; die Agenturen stehen durchaus in keinerlei Beziehung zum Banknotengesetz. Die Verwaltung der Bank habe seiner Zeit in einem Schreiben an das Finanzdepartement ausdrücklieh erklärt, ,,daß ihre Agenturen weder als Zweiganstalten noch als Einlösungsstellen im Sinne von Art. 19--21 des Banknotengesetzes angesehen werden können", da die Funktionen derselben nur diejenigen von Mandatairs der Hauptbank seien, welche Angaben in dem Reglement über die Organisation und die Thätigkeit dieser Agenturen ihre Bestätigung finden.

Die strafgerichtliche Erledigung dieses Falles fällt in die nächstjährige Berichtsperiode.

Auf die Beschwerde einer Emissionsbank, daß ein anderes Emissionsinstitut den G-egenwerth von Noten, die ihr von einer ihrer Agenturen zugesandt worden, an die Hauptbank statt direkt an die betreffende Absendstelle adressirt habe, wurde vom eidgenössischen Finanzdepartement erwidert, daß, da diese Agenturen nicht als Zweiganstalten im Sinne der Art. 19--22 des Bundesgesetzes offiziell anerkannt seien, die betreffende Bank zu diesem Vorgehen gesetzlich berechtigt sei.

Wirthschaftliche Erscheinungen, Mit einer durchschnittlichen Ziffer von circa 128.5 Millionen Franken erreicht im Berichtjahre die schweizerische Notenemission die Höhe von Fr. 44 per Kopf der schweizerischen Bevölkerung und beträgt somit mehr als das Dreifache der Emission des Jahres 1870, welche per Kopf der Bevölkerung eine Ziffer von circa Fr. 14 aufweist.

Die auswärtigen Staaten mit Metallwährung weisen pro 1884 hinsichtlich ihrer fiduciäven Cirkulationsmittel (Staats- und Banknoten zusammen gerechnet) folgende Ziffern per Kopf der Bevölkerung auf: Frankreich Fr. 84, Belgien Fr. 83, Italien Fr. 38 und England Fr. 27.

Mit der ausländischen verglichen erscheint demnach unsere Notenemission nicht als excessiv.

Die durchschnittliche effektive Notencirkulation unseres Landes -- im Berichtjahre '114 Millionen Franken oder circa Fr. 40 per Kopf -- beträgt beinahe das Sechsfache unserer Notencirkulation von 1870, in welchem Jahr dieselbe per Kopf der Bevölkerung sich nur auf circa Fr. 7 beliet'.

soi Diese enorme Vermehning von Emission und Cirkulation vollzog sich jedoch zum geringsten Theil während der Greltungsperiode des schweizerischen Banknotengesetzes, sondern während des Zeitraumes von 1870 bis 1881, indem in letztgenanntem der Einführung des Gesetzes unmittelbar vorausgehendem Jahr die Emission bereits 112.4, die Cirkulation bereits 99.4 Millionen Franken betrug, es hat sich somit jene im Zeitraum von 1881/1884 jährlich um 5.5, diese um 5 Millionen vermehrt, während im Zeitraum von 1871/1881 jene eine jährliche durchschnittliche Vermehrung von 6.8, diese eine solehe von 7,s Millionen Franken erzeigt.

Fassen wir den Zeitraum von 1870/1878 besonders in's Auge, so finden wir in demselben eine durchschnittliche jährliche Zunahme der Emisson um 11, der Cirkulation um lü.s Millionen. Es scheint hienach das Banknotengesetz eher eine mäßigende als eine überreizende Wirkung auf die Entwicklung unseres Banknotenwesen« auszuüben und derselben naturgemäße Schranken zu ziehen, was durch die Erfahrung bestätigt wird, daß zu gewissen Zeiten des Berichtjahres 97 °/o, somit beinahe der volle Betrag der emittirteu Noten in Cirkulation kamen.

Abgesehen davon, daß die Uniformität und größere Sicherheit der Noten, -- die Unhandlichkeit des Silbers und die Knappheit der im Verkehr befindlichen Goldmünze die Cirkulation der Noten begünstigen muß, hat eine mäßige jährliche Zunahme der Emission und der Cirkulation, insoweit sie der Zunahme der Bevölkerung und des Verkehres entspricht, an sich nichts Beunruhigendes.

Was die Baarvorräthe der Emissionsbanken betrifft, so weisen dieselben in den letzten Jahren folgende Ziffern und Verhältnisse auf:

T3

^ pi^ °.a 3

n||

2.S g Ü*

chschnittlieher , irag der knrzigen Schulden [Honen Pranken. !

Jahr.

zentuales Veriß der Baar schaft Cirkulation der j Noten.

i

a tS « S

rchschnittliche \ en-Cirkulatìon i llionen Franken, i

c

(D -M

rchschnittliche immtbaarschaft llionen Franken.

592 0^*8

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s*s-%*

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S-SfL-S

^ 'S ^ ^ ft«i^

pg»«

*1881 36

43

99

43%

3%

! 11. Sem. 1882 29

52

90

58°/o

18 %

78 89

1883

32

57

97

59 °/o

19%

1884

33

64

114

56%

16 %

98 i

<>) Vor Inkra fttreten des ßanknotengesetzes.

Auch hier liegen im A l l g e m e i n e n die Verhältnisse seit Inkrafttreten des Banknotengesetzes sichtbar günstiger als früher, wogegen nicht zu übersehen ist, daß im Berichtjahr bei e i n z e l n e n Banken allerdings zeitweise die f r e i v e r f ü g b a r e Baarschaft gegenüber der Ziffer der kurzfälligen Verbindlichkeiten auf ein unglaubliches Minimum herabgedrückt wurde; auch zeigt der Stand der Baarschaft im Laufe des Jahres Schwankungen in einem Unifang, der darauf hinweist, daß bei der Zersplitterung unseres Emissionswesens und bei der rücksichtslosen Konkurrenz unter den Bankinstituten eine zielbewußte allgemeine Regulirung des Geldstandes durch das Mittel entsprechender Veränderung des Diskontosatzes kaum möglich ist.

Bereits im Geschäftsbericht pro 1883 wurde darauf hingewiesen, daß der Diskontosatz ein konstant gedrückter, niedriger sei und zwar im Widerspruch mit den Befürchtungen, daß derselbe in Folge der neuen gesetzlichen Bestimmungen ein erhöhter werden würde.

Diese Erscheinung ist im verflossenen Jahre nicht nur dieselbe geblieben, sondern es ist der durchschnittliche Diskontosatz sogar unter denjenigen der letzten Jahre gefallen.

Derselbe betrug durchschnittlich an den Hauptbörsen der Schweiz :

593

1881 Zürich, Basel und Genf 4.08 % 1882 I. Semester, vor Inkrafttreten des Bundesgesetzes 4.79 % 1882 II.

,, nach ,, ,, 4.11%o 1883 ,, ,; ,, ,, 2.99 % 1884 ,, ,, ,, ,, 2.860/0 In den Zeitpunkten, in denen sich 97 % der Emission in Cirkulation befanden, nämlich Martini und Ende Dezember 1884, blieb der Diskonto in Zürich auf 4%, in Basel und Genf auf 3 1/2 % während die gesetzliche Baarschaft gegenüber der Cirkulation zwischen 54 und 56% betrug.

Zu bemerken bleibt, daß der durchschnittliche offizielle Diskontosatz (Genf, Zürich, Basel) für die Jahre 1877/1884 nur 3.60 % beträgt und schon vor Inkrafttreten des Banknotengesetzes eben so tief zu stehen kam, als in den beiden letzten Jahren. Er betrug nämlich im Jahr 1880 nicht mehr als 2.97 %, und es wäre deswegen verfrüht, aus den Diskontosätzen von 1883 und 1884 besondere Schlüsse hinsichtlich des Einflusses unseres B a n k n o t e n gesetzes ziehen zu wollen, da die jeweilige Höhe des Diskontos auch durch Umstände mitbedingt werden kann, welche mit unserem Banknotengesetz in keinem Zusammenhang stehen.

Verglichen mit dem Ausland ist unser Diskonto auch dieses Jahr unter dem tiefsten Satze der auswärtigen Staaten geblieben, indem der Jahresdurchschnitt der publizirten Diskontosätze pro 1884 sich stellt : In England auf 2.98 %, in Frankreich auf 3 °/o, in Holland auf 3.18 %, in Belgien auf 8.27 °/o, in Deutschland auf 4 %, in Italien auf 4.46 %.

Die Zusammensetzung der Baarschaftsbestände betreffend, bekunden im Allgemeinen die Emissionsbanken das Bestreben, die Baardeckung der Noten vorwiegend in Gold anzulegen, und es erzeigten die Kassaausweise auch im Berichtjahr eine Vermehrung, des Goldvorrathes, der zwischen 2/8 und 3 /4 der Kassabestände sich bewegte und auf Jahresschluß 46.9 Millionen betrug.

Im Berichtjahre wurden von der eidgenössischen Kasse den Emissionsbanken 2.? Millionen Gold schweizerischer Prägung unter sicherndem Vorbehalte zur Einverleibung in die Baardeckung der Banknoten überwiesen.

594

D. Eidgenössische Staatskasse.

Der Gresammtverkehr der Staatskasse betrug im Jahr in Einnahmen .

.

. Fr. 109,044,063. 85 in Ausgaben . ,, 105,357,780. 04

1884:

Total Fr. 214,401,843. 89 «der gleich einem monatlichen Durchschnitt von Fr. 17,866,820. 32 ·oder einem täglichen (zu 300 Arbeitstagen berechnet) von ,, 714,672. 81 In obigem Total befinden sich auch die blos durchlaufenden, oder sog. Skripturposten im Gesammtbetrag von Fr. 49,626,770. 59.

Der Bestand dei' eidgenössischen Werthschriften und der verschiedenen Spezialfonds wird in einer besondern Uebersicht, unter Rubrik Finanzkontrole dargestellt und es wird hierorts auf diese Uebersicht verwiesen. Die unterpfändlich versicherten Kapitalien geben zu keinen Bemerkungen Anlaß und was die aus der Liquidation der Walliserbank erhaltenen fruchtbaren Anweisungen anbelangt, so geht deren Einzug langsam von statten. Ein Theil derselben ist unzweifelhaft werthlos; weil aber särnmtliche Ansprachen nur zu 50 % inventarisirt sind, so steht ein Verlust kaum bevor.

Bei der andauernden 6-eldabondanz und daherigen Schwierigkeit , bei den akkreditirten Banken Baarschaft zu annehmbaren Zinsen unterzubringen, wurde, wie in den letzten Jahren, um Zinsverlust möglichst zu vermeiden, vom Rechte des Diskontirens von soliden Schweizer wechseln Gebrauch gemacht.

Der Stand des Wechselportefeuille war folgender : Am 1. Februar 1884 .

. Fr. 1,197,456. 40 ,, 1. März ,, .

. ,, 1,889,321. 20 ,, 1. April ,, .

. ,, 3,694,743. 60 ,, 1. Mai ,, .

. ,, 2,874,127. 80 ,, 1. Juni ,, .

. ,, 3,799,233. 24 ,, 1. Juli ,, .

. ,, 4,355,093. 54 ,, 1. August .

. ,, 2,896,013. 55 T ,, 1. September ,, .

. ,,1,879,899.10 ,, 1. Oktober ,, .

. ,, 2,350,385. 80 ,, 1. November ,, .

. ,, 2,874,086. 25 ,, 1. Dezember ,, .

. ,, 3,552,613. 40 ,, 31. ,, ,, .

. ,, 3,255,675. Der Ertrag dieser Wechsel belief sich auf Fr. 68,196. 09 gegenüber Fr. 52,512. 26 im Vorjahre, mithin um nahezu Fr. 16,000

595

höher. Der höchste von uns bezogene Diskontosatz im Berichtjahre war 3 J /2 °/o, im Vorjahre 3 °/o ; der niedrigste von 1884 l3/* °/o, im Vorjahre 2°/o. Im Durchschnitt bezogen wir 25/s %. Verluste sind keine zu verzeigen.

Zu Folge Bundesbeschluß vom 26. Juni 1884 betreffend Erweiterung und Abänderung des Bundesgesetzes über die Anlage eidgenössische)1 Staatsgelder vom 16. März 1877 wurden der Kriegsmillion vorderhand Fr. 600,000 enthoben und zur Anschaffung von ausländischen Staatspapieren verwendet.

M ü n z - E i n l ö s u n g.

Der Rückzug der Billonmünzen alter Prägung wurde auch in diesem Jahre fortgesetzt.

Es wurden eingezogen: an 5 Rappenstücken .

. 1,720,000 Stück ,, 10 .

. i;38Ü,000 ,, ,,20 ,, 910,000 ,, Dieselben wurden in Billonmünzen neuer Prägung ausgetauscht.

Der Rückzug hat gegenüber dem Vorjahre merklich abgenommen, obwohl von der Gesammtsumme der seinerzeit geprägten Billonmünzen noch ein sehr großes Quantum ausstehend ist.

An Billonmiinzen neuer Prägung hat uns die eidgenössische Münzstätte die büdgetirte Summe abgeliefert, nämlich: 20 Rappenstücke .

.

4,000,000 Stück.

10 ,, .

.

3,000,000 ,, 5 ,, .

.

2,000,000 ,, Hievon sind bis Ende 1884 ruhen iu unserm Gewölbe: 20 Rappenstücke .

10 ,, .

5 ,, .

nicht zur Ausgabe gelangt und .

.

1,750,000 Stück 900,000 ,, 500,000 ,,

Der Münzauswechslungsdienst in klein Silber und Billon verzeigt in Ein- und Ausgang einen Umsatz von Fr. 3,723,586. 90 in 2388 Posten.

Einzig in Silberscheidemünzen wurden Fr. 2,191,140 ausgewechselt.

Obwohl wir von Frankreich und Italien von unsern SilberScheidemünzen in bedeutenden Beträgen zurückkommen ließen, (\. h. gegen grobes Silber und Chèques austauschten, hält der

596

Mangel an solchen Münzen fortwährend an, so daß wir sehr oft in den Fall kommen, Silbermünzbegehren unberücksichtigt lassen zu müssen. Es kommt dies namentlich in größern Verkehrscentren, wie Genf, St. Gallen, sowie im Sommer an Kurorten etc. vor.

Gleiche Berichte erhalten wir fortwährend von den verschiedenen Haupteoll- und Kreispostkassen, die sich jeweilen in ihrer Verlegenheit an uns wenden , denen wir aber in den seltensten Fällen entsprechen können.

Die auf neue Rechnung vorgetragenen Postvorschüsse zur Einlösung von Geldanweisungen belaufen sich auf die Summe von Fr. 1,093,000.

E. Pulververwaltung.

Die Pulverfabrikation wurde einigermaßen beeinträchtigt durch zeitweisen Mangel an Betriebskraft zu Lavaux, wo während einiger Wochen nur ein Theil der Werke im Gange erhalten werden konnte, ferner durch zwei Explosionen , die jedoch keinen bedeutenden materiellen Schaden anrichteten. Die eine derselben wurde durch Blitzschlag veranlaßt, die Ursache der andern konnte nicht bestimmt ermittelt werden. Vom Personal wurde dabei Niemand verletzt, und es blieb dasselbe auch von Unfällen anderer Art verschont.

Die Fabrikation erreichte ein Quantum von 428,118 kg., somit 78,118 kg. mehr als den büdgetirten Betrag. Es ist dieses Ergebniß namentlich dem Umstände zu verdanken, daß das zum Ersatz der aufgehobenen Krienser Mühle erstellte neue Läuferwerk zu Chur schon im Monat August dem Betriebe übergeben werden konnte.

Es wurden fabrizirt: Jagdpulver 15,145 kg., Gewehrpulver 106,674 kg., Kanonenpulver 71,071 kg., Sprengpulver 235,228 kg. Das Jagdpulver ergab in Bezug auf Kraftäußerung günstige Resultate und stand in dieser Beziehung hinter keiner damit in Vergleich gezogenen fremden Pulversorte gleicher Körnung zurück.

Jagd- und Gewehrpulver gelangten zu Kontrole 109,850 kg., an Kanonenpulver 99,100 kg., wovon 65,800 kg. vom Vorjahre herrührten. Sämmtliche Partien entsprechen in den physikalischen Eigenschaften sowohl als bezüglich der ballistischen Leistungen den Anforderungen und wurden zur Munitionsanfertigung tauglieh erklärt. Die Frage betreffend die Pulversorte, welche für die Posi-

597

tioiisgeschütze zur Verwendung kommen soll, ist noch unentschieden und wird erst erledigt werden, nachdem die bereits begonnenen Proben zum Ersatz des bisher verwendeten grobkörnigen Kieselpulvers durch ein Korn von regelmäßiger Gestalt ihren Abschluß gefunden haben werden. Die Fabrikation des Sprengpulvers wurde in bisheriger Weise betrieben und gibt zu keinen Bemerkungen Anlaß.

Die Maschinen und Apparate wurden vermehrt um obgenanntea Läuferwerk in Chur, wodurch die Leistungsfähigkeit der Krienser Mühle mehr als ausgeglichen wird, ferner um einen Verkohlungsofen zu Lavaux. Mit der für laufendes Jahr vorgesehenen Erstellung eines weitern Retortenofens1 zu Chur und je einer Wa.lzenpresse zu Lavaux und Chur wird die längst angestrebte Gleichheit der Einrichtungen in allen Mühlen endlich hergestellt werden.

F. Eidg. Münzstätte.

Für das Berichtjahr waren gesehen worden : 4,000,000 Zwanzigrappenstucke 3,000,000 Zehnrappenstücke 2,000,000 Fünfrappenstücke 1,000,000 Einrappenstücke

im Voranschlag zur Prägung vorim Nennwerthe von ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

Fr.

,, ,, ,,

800,000 300,000 100,000 10,000

10,000,000 Stück Münzen im Nennwerthe von Fr. 1,210,000 welches Quantum bis Ende des Jahres an die Bundeskasse abgeliefert wurde.

Mit dieser Stückzahl hat die eidg. Münzstätte seit ihrem dreißigjährigen Bestand die größte Jahresleistung erreicht.

Das Totalgewicht der zu den Prägungen verwendeten Metalle beträgt 305 metrische Zentner, mit einer Kostensumme von Fr. 397,276. 58. Der Fabrikationsausweis stellt sieh wie folgt: Zwanzigrappen.

Vorrath von 1883 Ankauf in Plättchen

kg.

66750 ,, 16.155200 kg. 16.221950

Abgelieferte Zwanzigrappenstücke Fabrikationsabgang '/a °;oo Vorrath auf neue Rechnung

.

.

.

kg. 16.00549H ,, 800'2 ,, 20845(1 kg. 16.221950

t.>98 Zehn- und FUnfrappen.

kg.

Vorratl) von 1883 Ankauf von Fünfrappenplättchen Ankauf von Zehnrappenplättchen

529880 4.085200 8.835000

kg. 13.450080 Abgeliefert in Fünfrappenstücken kgAbgeliefert in Zehnrappenstücken Fabrikationsabgang auf beiden Prägungen 0,37 °/oo Vorrath auf neue Rechnung in Fünf- und Zehnrappenplättchen

3.994099 8.963128 4853 488000

kg. 13.450080 Einrappen.

Ankauf von Binrappenplättchen .

Abgelieferte Einrappenstücke Fabrikationsabeans 1 , 6 °/oo .

Vorrath in Einrappenmetall .

kg. 1.570000

.

.

.

.

.

.

.

kg. 1.497221 2347 70432

kg. 1.570000 Die Prägung von neuen Billonmünzen bis Ende 1884 erreicht folgende Ziffern : lrii Millionen Zwanzigrappenstüeke im Nennwerthe von Fr. 1,500,000 14 ,, Äennrappenstucke ,, ,, ^ ,, l,4UU,UUU 13 ,, Fünfrappenstücke ,, ,, ,, ,, 650,000 34V2 Millionen Münzen im Nennwerthe von Fr. 3,550,000 Zur Anfertigung der Billon- und Kupfermünzen wurden, wie in frühem Jahren, vorgearbeitete Plättchen verwendet. Das Kilo Zwanzigrappenmetall (Reinnickel) kostete Fr. 20 gegenüber Fr. 19. 30 im Vorjahre; dagegen trat beim legirten Metall eine kleine Preisermäßigung ein, von Fr. 5. 70 auf Fr. 5. 60 per Kilo. Für die Kupfermünzplättchen wurden, wie im Vorjahr, Fr. 3 per Kilo bezahlt.

Die Erstellung von Münzen aus reinem Nickel bietet wegen der Eigentümlichkeit des Metalls immer noch sehr bedeutende technische Schwierigkeiten, namentlich beim Prägen. Es mag hierin der Grund liegen, warum bis jetzt kein anderer Staat diese Münzsorte eingeführt hat, die sich übrigens im Gebrauch vorzüglich bewährt.

Au alten, außer Kurs gesetzten Silbermünzen wurden im Berichtjahre noch 61,659 kg. in die Münzstätte geliefert, die zu Medaillenprägungen etc. verwendet werden.

Werthzeichenfabrikation Diese, seit 4 Jahren in der Münzstätte eingerichtete Fabrikation geht stets in unveränderter Weise von Statten und umfaßt, wie bekannt, das Gummiren, Schneiden und Perforiren sämmtlicher Postund Telegraphenmarken. Dei- Verbrauch derselben nahm im Berichtjahr wieder etwas zu, indem im Ganzen 99 Millionen Marken, gegenüber 92 Millionen im Vorjahre angefertigt wurden.

Nebenarbeiten.

Die Nebenarbeiten beschränkten sieh im Berichtjahre auf die Anfertigung von goldenen, silbernen und bronzenen Medaillen für Behörden, Vereine etc., sowie auf die Anfertigung von Farbstempeln und Siegeln für die Zollbehörden und Taxwerthzeichenstempeln für die Postverwaltung.

Falsche MUnzen.

Auch im Berichtjahre gelangte eine Anzahl falscher oder verdächtiger Silber und Billonmünzen zur Untersuchung, welche mil Ausnahme eines einzigen, schlecht geprägten Stückes sämmtlich aus leicht erkennbaren, gegossenen Stücken bestanden, die häufig vorkommen, aber ungefährlich sind und deßhalb zu keinen besondern Maßregeln Veranlassung geben.

Münzkommissariat.

Dem Münzkommissariat wurden im Laufe des Berichtjahres im Ganzen 100 Münzwerke zur Verifikation vorgelegt, wovon 40 Zwanzig-, 30 Zehn-, 20 Fünf- und 10 Einrappenstücke, deren Resultat in nachstehender Uebersicht enthalten ist.

Durchschnitt des Gewichtes der im Jahre 1884 geprägten MUnzen.

Mün sorte

Mittleres Gewicht per kg.

Zwanzigrappenstücke Zehnrappenstücke Fünfrappenstücke Einrappenstücke

1.000344 0.995903 0.998502 0.998147

Abweichungen im Gewicht.

Mehr.

Weniger.

0.000344 -- -

._ 0.004097 0.001498 0.001853

«00

B. Abtheilung Zollwesen.

Ergebnisse im Allgemeinen.

Die im Vorjahre bereits auf eine vordem noch nicht erreichte Höhe gestiegenen G-esammtresultate der Zolleinnahmen und des Warenverkehrs finden sich durch die Ergebnisse pro 1884 noch -Übertreffen.

Die Zollbezugskosten betragen, gegenüber 7,si4 °/o im Jahre 1883, 7,666 °/o der Roheinnahmen, welch' letztere sieh auf Fr. 21,486,577. 59, somit auf Fr. 1,364,584. 01 mehr als im Jahre 1883 (Fr. 20,121,993. 58) belaufen.

Als namentliche Ursache dieser Mehreinnahmen ist zu betrachten die vor Jahresschluß zum Theil in großen Quantitäten erfolgte Einfuhr solcher Artikel, welche durch den am 1. Januar 1885 in Kraft getretenen neuen Zolltarif mit erhöhten Zöllen betroffen werden, z. B. : Malz mit Fr. 20,344. -- Mehreinnahme.

Petroleum ,, ,, 62,903. -- ,, Apotheker- und Drogueriewaaren -n 11 6,202. -- ,, Geheim mittel ,, 17,970. -- ,.

r Zucker ,, ,, 510,097. ,, Bßwaaren, feine . . . .

,, ,, 19,170. -- ,.

Thee ,, ,, 15,300. ^ Baumwollgarn, gebleicht, gefärbt ,, ,, 10,227. -- ,, Bauniwollgewebe, rohe . .

-n -n 15,640. -- ,, ,, gebleicht, gefärbt ,, ,, 57,360. -- ,, Kleider ,, ,, 19,500. -- ,, Eisenwaaren, feine . . . .

,, ,, 10,368. -- ,, Cément n -n 8,680. -- ,.

Bretter, etc., Sägewaaren .

,, ,, 4,044. -- ,, Fr. 777,805. -- Nebstdem haben eine wesentliche Mehreinahme ergeben : Getreide mit Fr. 136,352. -- Sprit, in Fässern . . . .

,, ,, 222,043. -- Wein, in Fässern . . . .

,, ,, 19,925. -- Käse ,, ^ 8.960. -- Eisenblech, verzinntes . .

,, ,, 35,547. -- Wollengewebe, gefärbt, bedruckt ,, ,, 52,100. -- Fr. 474,927. --

l?

In Betreff des Rechnungsergebnisses der Zollverwaltung ist in unserem speziellen Bericht zur Staatsg-rechnung das Nähere enthalten.

g, 5Die Zolleinnahmen vertheilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Zollgebiete: r Differenz w

1884.

»j

1883.

1884.

' I. Gebiet (wichtigste Verkehrspunkte: Basel, Pruutrut, g.

Waldshut)

Fr.

9,090,207.64

Fr.

8,069,175.97

Fr.

+1,021,031.67

^ II. Gebiet (Romaushorn, Sehaffhausen, Konstanz, Singen, g Erzingen. Niederlagshaus Zürich) .

.

.

.

3,638,053.12

* 3,686,679.81

--

48,626.69

SIII. Gebiet (St. Margrethen, Rorschach, Niederlagshaus St. Gallen) 2,022,253.22

1,909,348.75

-f-

112,904.47

1,581,932.08 -f

12,538.24

I V . Gebiet (Chiasso, Luino, Locamo) .

.

.

.

1,594,470.32

V. Gebiet (Verrières, Vallorbes, Locle, Niederlagshäuse.r Morges und Lausaune) 1,852,964.40 VI. Gebiet (Genf, Moillesulaz, Perly) .

.

.

. 3,288,628. 89

2,043,913.36

--

190,948.96

2,830,943.61

-f

457,685. 28

21,486,577.59 20,121,993.58 -f 1,364,584.01 Indem wir bezüglich detaillirter Angaben über die Gestaltung des Warenverkehrs mit dem AusAlande auf die vom Zolldepartemente herausgegebene Jahresubersichtstabelle verweisen, beschränken wir uns hier darauf, in Folgendem das Totalergebniß der Bin-, Aus- und Durchfuhr im Vergleich zum Vorjahre mitzutheilen :

I. Einfuhr.

§ isa

Ertrag der Einfuhrzölle im Jahre 1884 ,, ,, ,, * ,, 1883

.

.

Mehrertrag der Einfuhrzölle im Jahre 1884 .84

. Fr.

Die Waareneinfuhr beträgt : A. Thiere, nach der Stückzahl verzollbar .

.

.

.

Einfuhrzölle: Fr. 128,909. 80 gegen Fr. 103,040. -- im Jahre 1883.

B. Fuhrwerke, Schiffe, Ackergeräthe, nach dem Werth verzollbar .

.

.

.

.

Einfuhrzölle: Fr. 39,626. 92 gegen Fr. 103,574. 80 im Jahre 1883.

C. Waaren, nach dem Gewicht verzollbar: 1) nach Zugthierlasten, reduzirt in tnetr. Zentner Einfuhrzölle: Fr. 238,788. 87 gegen Fr. 249,803. 13 im Jahre 1883.

2) nach metrischen Zentnern .

.

.

.

.

Einfuhrzölle: Fr. 20,290,144. 30 gegen Fr. 18,925,900. 74 im Jahre 1883.

D. Zollfreie Waareu .

Total metrische Zentner

Fr. 20,741,533. 49 ,, 19,382,318. 67 1,359,214. 82

1884.

Stücke.

316,794

1883.

Stücke.

254,795

Differeuz 1884.

Stücke.

-f 61,999

Fr.

462,275

Fr.

1,515,827

Fr.

-- 1,053,551

8,867',900

$,552,445

--

684,545

9,929,838

9,208,460

-f-

721,378

3,424,439

2,949,723

-f-

474,716

22,222,177

21,710,628

+

511,549

II. Ausfuhr.

Ertrag der Ausfuhrzölle im Jahre 1884 .

n n TI n n 1883 · Minderertras der Ausfuhrzölle im Jahre 1884

Fr. 590,529. 57 ,, 601,841. 96 Fr.

11,312. 39 Differenz

Die Waarenausfuhr beträgt:

1884.

A . Thiere, nach d e r Stückzahl verzollbar .

.

.

.

Ausfuhrzölle: Fr. 39,035. 95 gegen Fr. 43,283. 20 im Jahre 1883.

B. Holz und Holzkohlen, nach dem Werth verzollbar Ausfuhrzölle: Fr. 170,018. 51 gegen Fr. 178,461. 44 im Jahre 1883.

C. Waaren, nach dem Gewicht verzollbar: 1) nach Zugthierlasten, reduzirt in metr. Zentner Ausfuhrzölle: Fr. 16,970. 51 gegen Fr. 16,907. 01 im Jahre 1883.

2 ) nach metrischen Zentnern .

.

.

.

.

Ausfuhrzölle: Fr. 364,504. 60 gegen Fr. 363,190. 31 im Jahre 1883.

D . Zollfreie Waaren .

.

.

1883.

Stücke.

102,751

Stücke.

120,431

Fr.

7,387,453

Vi.

7,764,820

q-

1884.

--

Stücke.

17,680

Fr.

377,367

q.

q.

762,678

755,971

-f

6,707

1,601,866

1,575,053

+

26,813

.

1,062,352

717,322

-f

345,030

Total metrische Zentner

3,426,896

3,048,346

+

378,550

.

.

.

.

05

g

604

Gegenüber 1883 erzeigt die A u s f u h r in folgenden W a a r e n artikeln besonders hervorzuhebende Differenzen: Differenz gegenüber 1883.

plus.

minus.

114,104 Abfälle, animalische .

.

.

.

10,404 -- ,, vegetabilische 29,002 Guano, etc. .

.

.

.

.

.

Heu und Stroh 9,221 Kartoffeln .

.

.

.

.

.

2,869 Kleie 2,906 Obst und Gemüse, frische .

154,225 Steine, rohe, Bruch- und Pflastersteine 142,181 Stück.

Stück.

2,438 Kälber bis und mit 40 kg. .

Schweine, ,, ,, ,, .

4,726 Schafe u n d Lämrner .

.

.

.

3,794 Rindvieh, Kälber über 40 kg.

4,708 615 Pferde Personenwagen für Eisenbahnen .

Dachziegel, Backsteine Alabaster und Marmor, roh in Blöcken Asphalt .

.

.

.

.

.

Bier i n Fässern .

.

.

.

.

Cément Kalk, hydraulischer .

.

.

.

llolzwaaren, gemeine .

.

.

.

Töpferwaaren, gemeine Wein i n Fässern .

.

.

.

Bbenistenholz, nicht gesägt .

Lumpen, baumwollene ,, andere .

.

.

.

.

Getreide Baumwollabfälle, r o h .

.

.

.

Eisen u n d Stahl, r o h .

.

.

.

Brucheisen .

.

.

.

.

.

Eisenbahnschienen .

.

.

.

Häute, Felle, roh, große ,, ,, ,, kleine .

Ebenistenholz, gesägtes Holzfaserstoff .

.

.

.

.

Pech und Theer Seidencocons .

.

.

.

.

q-

5,494 16,747 8,646

3,143

20,690 -- 2,240

2,827 6,563 1,203 11,481 2,457 863 2,408

17,185 3,363 970

694 984 -- 7,924 9,122 8,242 1,785 2,060 1,155

605 Differenz gegenüber 1883.

plus.

1-

337 Weinstein, r o h .

.

.

.

.

.

Wolle, r o h .

.

.

.

.

.

. 1,544 439 Bücher, gedruckte, aller Art 1,026 Fleisch, frisch .

.

.

.

.

.

5,116 Mehl i n Säcken .

.

.

.

.

.

1,774 Obst, gedörrt 1,976 Garancine .

.

.

.

.

.

.

Mineralwasser .

.

.

.

.

.

Pack- u n d Löschpapier .

.

.

.

425 Schiefertafeln i n Rahmen .

.

.

.

Baumwollgarn, r o h .

.

.

.

.

Baumwollgewebe, r o h .

.

.

.

-- Käse 3,574 Maschinen : Lokomobile .

.

.

.

-- landwirtschaftliche .

2,032 andere Maschinen 16,476 Maschinenteile .

.

.

.

Seide, r o h .

.

.

.

.

.

. 1,474 385 Floretseide, r o h .

.

.

.

.

.

901 Strohgeflechte .

.

.

.

.

.

Apotheker- und Drogueriewaaren, nicht be297 sonders genannte .

.

.

.

.

Baumwollgarn, gebleicht .

.

.

.

25,836 Milch, kondensirte .

.

.

.

.

045 Mehl i n Paketen .

.

.

.

.

1,382 Papier, Druck- und Schreibpapier 1,855 Zündhölzchen .

.

.

.

.

.

5,314 Baumwollgewebe, gebleicht, gefärbt, etc.

862 Chokolade .

.

.

.

.

.

.

Holzschnitzarbeiten .

.

.

.

.

549 Musikdosen .

.

.

.

.

.

.

Seiden bänder .

.

.

.

.

.

1,502 Seidene Stoffe Kleidungsstücke, andere als wollene 1,741 Schuhwaaren, feine .

.

.

.

.

7,685 Stickereien .

.

.

.

.

.

.

56 Uhren, feine .

.

.

.

.

.

Butter, frisch, Schweineschmalz .

Liqueure in Flaschen, Fässern, Krügen 360 Wein i n Flaschen .

.

.

.

.

minus.

q-

388 4,423 2,383 3,947 15,602 -- 4,116 -- -- -- -- --

1,972

161

1,142 293

1,087 6.707

ßOß

Differenz gegenüber 1883.

Cigarren Leder, roh ,, gefärbt, etc Schuhwaaren, grobe .

.

.

.

.

Wollgarn, gefärbt .

.

.

.

.

Wollene Decken aller Art, ohne Näharbeit .

Wollengewebe, gebleichte, gefärbte, etc.

.

Wollene Kleidungsstücke .

.

.

.

Instrumente, physikalische, mathematische, etc.

plus.

minus,

q.

q.

-- -- 1,158.

445 365 315 -- -- 336

105 2,424 -- -- -- -- 147 75 --

III. Durchfuhr.

Ertrag der Durchfuhrscheingebühren im Jahre 1884 » ,, ,, ,, ,, 1883

Fr. 10,340. 95 ,, 9,308. 55

Mehrertrag der

Fr.

,,

,,

,,

1884

1,032. 40

Durch die Schweiz transitirten : 1884.

Stücke.

140,568 Fr.

B. Waaren, nach dem Werth verzollbar 2,104,431

A. Thiere, nach der Stückzahl verzollbar

C. Waaren, nach dem Gewicht verzollbar 4,377,894

1883.

D

Ì"8e8r|M

Stücke.

Stücke.

13,368+ 127,200 Fr.

Fr.

837,403 + 1,267,028 4,152,696 +

225,198

Nach Richtungen bewegte sich der Transitverkehr folgendermaßen :

Eingang im Transit über die Grenze von: Frankreich.

Verzollbar:

Deutschland.

Oesterreich.

Italien.

Total.

i

Nach der Stückzahl ,, ,, ,,

1884 «SS

4,827 3,818

5,371 4,078

128,567 1,109

Differenz

1884

1,009

+ 1,293

-f 127,458

Fr.

2,046,076 799,485

Fr.

1884 !883

Fr.

31,570 34,161

Nach dem Werth r ,, »

- 2,591 -}- 1,246,591

140,568 13,368

1,803 4,363

- 2,560 ü + 127,200

4,160

Fr.

22,300 3,757

Fr.

2,104,106 837,403

-j- 4,160

+ 18,543

-1- 1,266,703

Differenz

1884

Nach dem Gewicht, ,, ,, ,,

1884 1883

q387,770 354,075

q3,305,904 2,982,419

84,251 301,823

599,969 514,379

4,377,894 4,152,696 [

Differenz

1884

+ 33,695

-f 323,485

- 217,572

+ 85,590

+ 225,198 j

q-

,.

q-

!

Ì

!

Ausgang im Transit über die Grenze von: Verzollbar :

Frankreich.

Deutschland.

0 esterreich.

55

Italien.

i

Total.

Nach der Stückzahl ,,. ,, ,,

1884 1883

133,125 6,417

4,727 5,133

84

2,661 1,734

140,568 13,368

Differenz

1884

-f 126,708

- 406

-- 29

-f 927

+ 127,200

Fr.

12,437 20,073

Fr.

Fr.

1884 1883

Fr.

92,544 43,603

1884

+ 48,941

Nach dem Gewicht 1884 , ,, ,, 1883

Nach dem Werth ,, ,, ,, Differenz

Differenz

1884

5,024 5,607

1,994,426 768,120

Fr.

2,104,431 837,403

-- 7,636

- 583

+ 1,226,306

+ 1,267,028

11,301,161 1,301,479

1783,161 832,495

227,559 175,119

2,066,013 1,843,603

14,377,894 4,152,696

- 318

-- 49,334

+ 52,440

-f- 222,410

+ 225,198

q-

q-

609 Während der Transit im Allgemeinen eine Vermehrung aufweist, hat derselbe in der Richtung von Oesterreich und in derjenigen nach Frankreich und Deutschland einige Verminderung erfahren : Folgende Artikel erzeigen bei der Durchfuhr wesentliche Differenzen : Differenz gegenüber 1883.

Schafe .

Schweine

.

.

.

.

.

.

Fuhrwerke zum Personentransport .

Eisenbahn-Personenwagen .

.

.

,, Gepäck- und Güterwagen.

.

.

.

Bauholz, roh, Brennholz .

.

Bau- und Nutzholz, z u g e r i c h t Baumwolle, r o h .

.

.

Cernent Eisen u n d Stahl, r o h . . . .

Getreide Glaswaaren, gerneine .

.

Käse Maschinen Mehl Steinkohlen Torf, Braunkohlen, Coaks .

Wein Zucker

.

.

et...

.

.

.

.

.

.

plus.

Stück.

minus.

Stück.

125,949 1,287 Fr.

-- 53,661 1,427,310 q.

82,094 -- 31,83629,794 -- -- 21,615 7,338 4,894 27,997 203,821 11,443 _ 46,223

-- -- Fr.

211,921 -- -- q.

-- 185,455 -- -- 117,956 38,456 -- -- -- -- -- -- 11,167 --

Ueber dea Verkehr mit den zur Geleitscheinabfertigun^ mit 6 Monaten Frist zuläßigen Waarengattungen (Partiegüter) enthält folgende Tabelle nähere Angaben :

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Bundesrathes an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1884.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1885

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

17

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

18.04.1885

Date Data Seite

441-609

Page Pagina Ref. No

10 012 704

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Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

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