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# S T #

Botschaft des

Bundesrathes an die Bundesversammlung, betreffend Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr 1886.

(Vom 12. Mai 1885.)

Tit.

Wir haben die Ehre, Ihnen das Materialbüdget des Militärdepartements für das Jahr 1886 zur Genehmigung vorzulegen, und werden den Betrag desselben, wie üblich, im Gesammtbüdget für dieses Jahr einschalten.

D. II. D. a. Bekleidung.

1. Gradabzeichen 2. Schuhvorräthe

Fr. 11,000 ,, 21,000 T o t a l B e k l e i d u n g Fr. 32,000

Ad 1. Gleicher Ansatz wie im Vorjahre.

Ad 2. Die Notwendigkeit, seitens des Bundes für die Fußbekleidung der Armee etwas zu leisten, ist wohl allgemein anerkannt.

Wir beabsichtigen n u n , versuchsweise durch unsere Organe eine Anzahl Schuhe zu beschaffen und dieselben zum Selbstkostenpreise und ohne alle Zuschläge für Spesen, Kontrole und Transporte zur Verfügung der Truppen zu stellen. Da die erstmaligen Einrichtungskosten eine Summe verschlingen, ferner die Einkäufe, bis der richtigste Bezugsmodus gefunden ist, sich so hoch stellen

51 mögen, daß beim Verkauf ein kleiner Rabatt gewährt werden muß, ist im Budget ein Betrag vorzusehen, über dessen Höhe zur Zeit keine genauen Angaben gemacht werden können, doch hoffen wir, mit zirka Fr. 21,000 jährlich auszureichen. Das eigentliche Betriebskapital gedenken wir ähnlich, wie bei den Regieanstalten, vorschußweise aus der Bundeskasse leisten zu lassen. Dasselbe fließt nach erfolgtem Verkaufe wieder in diese zurück.

D. II. D. b. Bewaffnung und Ausrüstung.

I. Handfeuerwaffen.

A. N e u e Waffen.

8,500 Repetirgewehre, inklusive Ersatz der durch Brandunglück untergegangenen Waffen .

à Fr. 80.

800 Repetirstutzer à ,, 90.

200 Repetirkarabiner à ,, 67.

Fr. 680,000 ,, 72,000 ,, 13,400 Fr. 765,400

B. A u f g e r ü s t e t e W a f f e n .

Für Aufrüsten von gebrauchten Waffen

30,000

II. Blanke Waffen.

1000 Säbel für berittene Mannschaft 350 Faschinenmesser 800 Pionniersäbel .

200 Säbel für Infanteriefeldweibel 600 Säbelbajonnete für Infanteriefouriere und Spielleute

à Fr. 14. -- à n 9. -- à ·n 10. -- à

·fi

11. 70

9. 20

Fr. 14,000 n 3,150 ·n 8,000 ïi

2,340

5,520 Uebertrag

33,010 Fr. 828,410

52

III. AusrUstungsgegenstände.

12,000 Gewehrriemen . à Fr. 1. 20 13,000 Leibgurte .

. ,, ,, 1. 35 1,500 Faschinenmessertaschen, einfache ,, ,, 1. 30 11,000 Bajonnetscheidentaschen .

. ,, ,, 1. 30 12,000 Patrontaschen für Infanterie .

. ,, ,, 4. 45 350 Patrontaschen für Kavallerie .

. ,, ,, 3. 50 200 Säbelkuppel für Dragoner .

. ,, ,, 4. 20 400 Säbelkuppel für G-uiden und Train ,, ,, 4. 20 300 Karabinerriemen ,, fl 6. -- 150 Trommelkuppel mit Kniefell . ,, ,, 12. -- 350 Trompetertaschen ,, ,, 3. 50 320 Tragriemen für Trompeten . ,, ,, 1. 60 150 Fouriertaschen für Unberittene . ,, ,, 10.--' 70 Kavallerie - Reitzeuge , komplet, mit Unterlagdecken .

. ,, ,, 262. -- 300 Schabraken . fl ,, 36. -- 300 Kilos Hufnägel . ,, ,, 1. 30 90 ,, Eisnägel . ,, ,, 2. -- 60 Karabinerholftern ,, ^ 8. 20 100 Kopfsäcke .

. ,, ,, 1. 70 100 Futtersäcke · n -n 4- -- 60 Paar Heugarne . ,, ,, 3. 20 125 Pferdeputzzeuge ,, ,, 8. 50 500 Feldflaschen für Kavallerie .

. ,, ,, 3. 20 150 Trommeln mit Schlägel .

. ,, ,, 45. --

Uebertrag Fr. b28,410 Fr. 14,400 ,, 17,550 ^

1,950

,,

14,300

,,

53,400

,,

1,225

,,

840

,, ,,

1,680 1,800

,, ,,

1,800 1,225

,,

512

,,

1,500

^ ,, ,, ,, ,, ,, -n ,, ,,

18,340 10,800 390 180 493 170 40 ° 192 1,063

,,

1,600

,,

6,750

Uebertrag Fr. 152,560 Fr. 828,410

53

M u s i k i n s t r u m ente.

Uebertrag Fr. 152,560 Fr. 828,410 180 Cornets 7,200 à Fr. 40.

7) -- 4,100 100 Bügel T) ·n * 41. -- 3,000 50 Baßtrompeten ·n ·n ,, 60. -- 120 Althorn 7,440 ti ,, 62. -- fi 3,600 50 Baryton B ·n ,, 72. -- n 7,000 70 ,, Es n ,, 100. -- ·n 140 50 T ro m p eterschnüre ·n ,, 2. 80 T> 185,040 T o t a l B e w a f f n u n g und A u s r ü s t u n g Fr. 1,013,450 Bei einer Aushebung von 14,470 bis 14,800 Mann mußten in den letzten 3 Jahren 13,400 bis 13,600 Mann ausgerüstet werden; wir erhöhen deshalb in Ausführung eines mündlichen Wunsches des Ständeralhes bei Anlaß der jüngsten Behandlung der Nachtragskreditliegehren die Zahl der pro 1886 zur Ausrüstung, gelangenden Rekruten auf 13,500 und hemessen danach die Gewehninschaffungen, sowie den weiteren Ausrüstungsbedarf, unter steter Berücksichtigung der vorhandenen Bestände in den Magazinvorräthen.

D. II. F. Equipementsentschiidigung.

52 Equipementsentsehädiguugen für Offiziere, welche sieh beritten zu machen haben .

.

.

. à . Fr. 300 Fr. 15,600 86,000 172 Offiziere, beritten .

.

.

. ,, ,, 500 ,, Kavallerie Artillerie Genie Sanität Veterinäre Verwaltung 15 60 15 50 12 20 74,000 370 neu zu ernennende un berittene Offiziere r ,, 200 Infanterie Artillerie Genie Sanität Verwaltung

330 5 10 5 20 4 Entschädigungen an Stabssekretäre (Lieutenants) .

.

.

.

· 10 Entschädigungen an Stabssekretäre (Adjutant-Unteroffiziere) .

.

.

8 Entschädigungen an berittene Adjutant Unteroffiziere .

.

.

.

35 Entschädigungen an unberittene oder aus Berittenen hervorgehende Adjutant-Unteroffiziere .

.

.

.

Beitrag fdr Revolveranschaffungen durch Offiziere: 100 Revolver à Fr. 17 .

-n -n

60

240

,, ,, 140

1,400

,, ,, 150

1,200

,, ,, 110

3,850

Total E q u i p e m e n t s e u tschädig ung

1,700

Fr. 183,990

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Die Zahl der Offiziere und Adjutant-Unteroffiziere, welche pro 1886 zum Bezüge einer Equipementsentschädigung berechtigt werden, wird annähernd den vorstehenden Zahlen entsprechen.

D. II. H. Kriegsmaterial.

A. Stäbe.

1) Unterrichtsmaterial für das Stabsbüreau, Generalstabsabtheilung .

.

.

.

.

.

. Fr. 600 2) Vervollständigung der Ausrüstung der Büreaukisten d e s Armeestabes .

.

.

.

.

.

.

. 200 3) 10 Bastsättel für den Transport der optischen Signalapparate à Fr. 200 ,, 2,000 4) Feldstühle für die Stäbe der Infanteriebrigaden und -Regimenter, 3 Stück per Stabsfourgon .

.

. ,, 240 5) Blendlaternen für die Büreaukisten der Infanteriebrigade- und Regimentsstäbe ,, 200 6) 4 Büreaukisten für die Stäbe der Positionsartillerieabtheilungen à Fr. 80 ,, 3 2 0 Total Stäbe

Fr. 3,560

Ad 1. Gleich wie im Vorjahre wird ein Posten aufgenommen für Material, wie Wandkarten etc., dessen das Stabsbüreau für den Unterricht bedarf.

Ad 2. Für Kompletirung der Ausrüstung der Bureaukisten des Armeestabes fehlen noch die nöthigen Korrespondenz- und Expeditionsjournale, für deren Anschaffung Fr. 200 erforderlich sind.

Ad 3. Die bei unserer Armee eingeführten optischen Signalapparate werden zum Transport auf Pferde oder Maulthierè verladen, wofür einstweilen die Anschaffung von 10 Bastsätteln verlangt wird.

Ad 4 und 5. Zu den Brigade- und Regimentskisten fehlen Blendlaternen und Feldstühle. Da letztere in den Kisten selbst keinen Platz fänden, würden sie in den Fourgons untergebracht.

Ad 6. Für die Stäbe der Positionsartillerieabtheilungen des Auszugs fehlen Bureaukisten ; letztere sind ebenso nothwendig, wie die seiner Zeit für die Regimentsstäbe bewilligten.

ou

1) 2) 3") 4)

B. Infanterie.

a. K o r p s a u s r ü s t u n g .

Tragbares Schanzwerkzeug .

. Fr. 3,000 17 Büchsenmacherkisten für die Landwehr à Fr. 650 .

.

.

. ,, 11,050 Ergänzung der Fuhrwerke der Infanterie ' ,, 30,000 Erneuerung der Bataillonsfahnen . ,, 4,700 Fr. 48,750

b. S chu l m a t e r i a l .

5) Ergänzung des Schulmaterials in den Divisionskreisen .

.

.

. F r . 4,000 6 ) 1200 Exerzierwesten .

.

.

19,800 ,, 23,800 Total I n f a n t e r i e

Fr. 72,550

Ad 1. Gleicher Ansatz wie bisher, zur Anlage einer kleinen Kriegsreserve, sowie zum Ersatz des Abgangs bestimmt.

Ad 2. Erscheint pro 1885 zum letzten Mal und betrifft den Rest der fehlenden Büchsenmacherkisten für die Infanteriebataillone der Landwehr.

Ad 3. Diese Ausgabe ist bereits im Geschäftsbericht des Militärdepartements vom Jahr 1883 in Aussicht gestellt.

Die Landwehrbataillone einiger Kantone sind noch mit ganzen Caissons ausgerüstet, deren Feldtüchtigkeit zweifelhaft ist. Gleiche Fuhrwerke besitzen fast ausschließlich die Landwehrparkkolonnen und dem Depotpark fehlen die Caissons noch ganz. -- Die Bataillonsfourgons der Landwehr sind meistens alter Konstruktion und als Kriegsfuhrwerke wenig geeignet. Es sind daher Neuanschaffungen für den Auszug nothwendig, um die dadurch disponibel werdenden Fuhrwerke der Landwehr, resp. die noch brauchbaren Landwehrfuhrwerke den Landwehrparkkolonnen und den Depotparks zutheilen zu können.

Wir setzen dafür eine Summe in's Budget, welche derjenigen ungefähr gleichkommt, die bisher für die nunmehr beendigte Anschaffung von Kochgeschirren und für Anschaffung von Achsen und Rädern verwendet wurde. Die Nothwendigkeit für die Erneuerung

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von Achsen und Rädern bleibt zwar fortbestehen, die Anschaffung kann nun aber mit derjenigen neuer Fuhrwerke kombinivt werden, welche, wenn auch von neuer Konstruktion, doch das bisherige Achsen- und Rädersystem beibehalten.

Die vorhandene Ausrüstung der Schneider- und Schusterkisten hei den Bataillonen ist zum Theil veraltet und bedarf der Auffrischung, nach einem vom Bundesrathe im Laufe des letzten. Jahres genehmigten Ausrüstungsetat. Wir gedenken, die hieraus erwachsenden Kosten ebenfalls aus dem ad 3 verlangten Kredite zu bestreiten.

Ad 4 und 6. Wird auf die letztjährige Begründung verwiesen, Ad 5. Die Erhöhung um Fr. 1500 soll für Anschaffung von Pechtapparaten, die bis jetzt zum Theil von andern Waffen bezogen werden mußten, und zur Erwerbung einiger transportabler Kabel für Telegrapheneinrichtungen zu Schießzwecken verwendet werden.

C. Kavallerie.

a. K o r p s a u s r U s t u n g.

l Kavalleriefeldküche, zugleich Feldsehmiede, als Modell zu Versuchszwecken .

.

.

.

.

. F r . 2000 Dieses Fuhrwerk ist dazu bestimmt, bei den Dragonerschwadronen gleichzeitig als Feldküche und als Feldschmiede zu dienen.

Die Erfahrung hat gezeigt, daß die gegenwärtige Kavalleriefeldschmiede, überhaupt von alter Konstruktion, selbst mit 4 Pferden bespannt, der Schwadron nicht ordentljch zu folgen vermag. Ebenso ist die gegenwärtige fahrende Küche bei irgendwie erheblichen Märschen für l Pferd zu schwer, so daß bei der Kavallerie unter den bestehenden Verhältnissen für Feldschmiede und fahrende Küche zusammen wenigstens 6 Pferde nothwendig wären. Nun aber liegt in der heutigen taktischen Verwendung der Waffe die zwingende Notwendigkeit begründet, den Train der Schwadronen soweit als nur möglich zu reduziren. Diese Gründe haben dazu geführt, das neue Fuhrwerk zu kombiniren, welches, mit 2 Pferden bespannt, der Schwadron überallhin soll folgen können.

Die Angelegenheit ist von solcher Wichtigkeit, daß wir es für nothwendig erachten, die Anschaffung von wenigstens l solchem Fuhrwerk zu beantragen, um in Schulen und Kursen Versuche mit demselben anzustellen.

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h. I n s t r u k t i o n s - u n d R e m o n t e n i n a t e r i a l .

1) 20 Schulsattel mit Uoterlagdecken, Zäumungen und Gebissen à Fr. 165 Fr.

2) Pferdewarhmgsgegenstände: 50 Pferdedecken . à Fr. 12. -- ,, 600 100 Kopfsäcke .

. ,, ,, 2. 60 . ,, 260 60 komplete Pferdeputzzeuge .

. ,, T/ 10. -- ,, 600 4 englische Pferdescheeren .

. ,, ,, 15. -- ,, 60 3) Diverse Gegenstände und Werkzeuge: Zäumungen, Reithalftern, Gebisse, Ergänzung der Fahrrequisiten, Material für die Instruktion, Turngeräthe und ähnliche Requisiten 4) Ersatz abgehender Arbeitskleider für Bereiter und Pferdewärter 5) 50 Stall- und Arbeitsblousen für die Kavalleriewaffenplätze 6) Chirurgische Instrumente für die Remontendepots

B

1,520

,,

2,ÜOÜ

,,

1,000

,, ,,

200 300

e Total Fr.

Uebertrag vom Korpsmaterial ,, Total Kavallerie

3,30C

8,320 2000

Fr. 10,320

Ad l und 2. Die vorgesehenen Posten entsprechen dem normalen Abgang, und zwar sind die daherigen Beträge gegenüber dem Vorjahre um etwas erhöht, da die Erwartung, mit den reduzirten Summen allen Anforderungen der Waffe genügen zu können, sich nicht erfüllt hat.

Ad 3. Gleicher Ansatz wie im Vorjahre.

Ad 4. Der gegenüber früher etwas niedrigere Betrag wird voraussichtlich genügen, um den Bestand an brauchbaren Arbeitskleidern vollzählig zu erhalten.

Ad 5. Die verlangte Summe ist erforderlich zum Ersätze des jährlichen Abganges.

Ad 6. Der Oberpferdearzt hat auf das Bedürfniß hingewiesen, in den Remontendepots chirurgische Instrumente bereit zu halten, wofür Fr. 300 erforderlich sind.

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1) 2) 3) 4)

D. Artillerie.

a. K o r p s|a u s r ü s t u n g.

28 8,4 cm. Riugrohre, incl. Munition .

.

.

. à Fr. 5220 Fr. 146,160 Ersatzräder für Artilleriefuhrwerke ,, 10,000 Ergänzung der Bestände an Reitzeugen und Pferdegeschirren . ,, 75,000 Ankauf von kantonalem überzähligem Material . ,, 2,000 Fr. 233,160

1) 2) 3) 4) 5) 6) 7)

b. I n s t r u k t i o n s m a t e r i a I.

Sechs 8,4 cm. Ringrohre, ohne Munition , als Instruktionsgeschütze à Fr. 4200 Fr. 25,200 Ersatz abgehender Reitzeuge, Pferdegeschirre und Bastsättel .

. ,, 15,000 100 Stellkummte .

. à Fr. 50 ,, 5,000 Scheibeneinrichtungen, Blockhäuser, Kartonscheiben .

.

. ,, 2,500 & Ergänzung der Wandtafeln, Zeichnungen etc. .

.

.

.

.

.

600 Anatomische Präparate für die Waffenplätze ,, 500 50 Arbeitskleidungen für Positionsartillerie .

.

. à Fr. 15 ,, 750 c. M o d e l l s a m m l u n g.

· Gleicher Kredit wie in den Vorjahren .

.

Total A r t i l l e r i e

,,

49,550

,,

2,500

Fr. 285,210

Ad a. 1. Der Ansatz bildet die jährliche Quote der auf die Jahre 1885--1888 vertheilten Anschaffung von Ringrohren zur Neuausrüstung der 8,4 cm. Auszügerbatterien.

Ad a. 2 und 4. Bezüglich dieser Kredite wird auf die Begründung in der Botschaft des Vorjahres verwiesen.

Ad a. 3. Mit dem vorgeschlagenen Kredit beabsichtigen wir, in der Beschaffung von Zugpferdgeschirren- für die Landwehrbatterien und Parkkolonnen fortzufahren, gleichzeitig aber auch die

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Korpsausrüstung der Auszügerbatterien durch verstellbare Ersatzkummte nach dem seit mehreren Jahren erprobten Stralsundermodell zu ergänzen. Es ist diese Ergänzung um so gebotener, da gegenwärtig nur noch wenige Zeughäuser einen Ueberschuß au Kummten über den Sollbestand ihrer Korps hinaus besitzen, aus welchem Auswechslungen vorgenommen werden können. Ebenso müssen den Zeughäusern eine Anzahl Unterkutnmte geliefert werden.

Ad b. 1. Die letztes Jahr begonnene Anschaffung von Ringgeschützen als Schulmaterial für die 3 Waffenplätze sollte pro 1886 fortgesetzt werden.

Ad b. 2 und 3. Gleiche Begründung, wie in der letztjährigen Botschaft. Zur Verbesserung der Geschirrbestände auf den Waffenplätzen wird eine weitere Anschaffung von 100 Stralsunder Stellkurnmten beantragt.

Ad b. 4. Dieser Posten ist bestimmt zur Kompletirung der Scheibeneinrichtungen, sowie zur Erstellung von Unterständern zur Sicherstellung der Mannschaft.

Ad b. 5 und 6. Weitere Anschaffungen von Zeichnungen, Wandtafeln etc. für die Waffenplätze sind ebenso nothwendig, wie diejenigen von anatomischen Präparaten für den Unterricht in der Pferdekenntniß.

Ad b. 7. Zum Ersätze des Abganges ist die Anschaffung von weiteren 50 Arbeitskleidern nothwendig.

1) 2) 3) 4)

E. Genie.

a. K o r p s a u s r ü s t u n g .

11 Fuhrwerke .

. à Fr. 3000 Fr. 33,000 Vervollständigung des Brückenmaterials ,, 9,000 Holzvorräthe .

.

.

.

.

,, 2,000 Bearbeitung der vorhandenen Holzvorräthe ,, 3,000 . Fr. 47,000

b. S c h u l m a t e r i a l .

1) Modelle und Instrumente .

.

. Fr.

2) 100 Arbeitskleidungen für Genie . ,, 3) Zelte für den Waffenplatz Liestal . ,,

1,000 1,500 1,000

Total G e n i e

JL__A5ÜO Fr. 50,500

GO

Ad a. 1--4. Die verlangten Kredite bilden, wie das letzte Mal, die jährliche Quote der Neuanschaffungen des fehlenden Geniematerials, welche auf 7 Jahre vertheilt wurden und mit 1887 beendigt sein werden.

Ad b. l und 2. Hier werden die gleichen Posten aufgenommen, wie im Vorjahre.

Ad b. 3. Für die Genieschulen auf dem Waffenplatze Lteslal wurden bis jetzt jedes Jahr von der dortigen kantoualeu Zeughausverwaltung Zelte gemiethet, wofür ziemlich bedeutende Vergütungen bezahlt werden mußten. Um diese Ausgabe und die daraus sich ergebenden Anstände zu vermeiden, ist bereits früher der Wunsch geäußert worden, die nöthigen Zelte für den Instruktionsdienst des Geniewaffenplatzes Liestal zu kaufen, und beantragen wir, im Budget pro 1886 einen Posten hiefür aufzunehmen.

F. Sanität a. K o r p s m a t e r i a l .

1) Sanitätsmaterial für den Auszug . Fr. 1,000 2) ,, ,, die Landwehr . ,, 24,000 Fr. 25,000 b. S pi ta I m a te r i a l .

Ergänzung des Materials, wie im Vorjahre

.

,,

200

,,

1,200

c. I n s t r u k t i o n s m a t e r i a l .

1) Muster und Modelle .

.

. Fr. 1,000 2) Ergänzung des Materials, wie im Vorjahre ,, 200 Total Sanität

Fr. 26,400

Ad a. 1. Gleicher Betrag, wie im Vorjahre.

Ad a. 2. Gleiche Begründung, wie letztes Jahr. lk sammtbedarfes, der in den Jahren 1882 bis und mit 1887 werden soll.

Ad c. 1. Siehe Begründung ad a. 1. Ein Theil des denden Kredites wird hier beibehalten, da die Anschaffung größerer Modelle noch in Aussicht steht.

des Gebeschafft frei wermehrerei-

«l

G. Verwaltung.

a. K or p s m a t er i al.

8 Verpflegungseinheiten von je 2 Fuhrwerken = 16 Fuhrwerke für die Verwaltungskompaguien des Auszuges von 2 Divisionen à Fr. 6600 per Einheit Fr. 52,800

b. I n s t r u k t i o n s m a t e r i a ) .

Modelle, Präparate, Bibliothek, wie im Vorjahre Total V e r w a l t u n g

,,

300

Fr. 53,100

Ad a. Bisanhin mußten die der Verwaltungskompagnie einer Division zugetheilten 4 Ofengarnituren zu 16 Oefen nach dem System Peyer in Wien auf gewöhnlichen Wagen verladen werden.

Es bot dies sowohl beim Auf- und Abladen des betreffenden Materials große Schwierigkeiten, und überdies mußten die nöthigeu weitern Utensilien in zwei Geräthschaftswagen untergebracht werden.

In den Geräthschaftswagen gegenwärtiger Ordonnanz befinden sich zudem nicht die erforderlichen Geräthschaften, um die Verpflegung einer Division gehörig durchzuführen.

Um den hiedurch entstehenden Uehelständen im Betriebe der Verwaltungskompagnie thunlichst zu begegnen, wurde im Materialbudget fUr das Jahr 1884 die Anschaffung von 2 Geräthschaftswagen als Modell für den Transport einer Verpflegungseinheit beantragt und von den h. Käthen auch bewilligt.

Mit diesen Modellrüstwagen für die Verwaltungstruppen sind dann im Laufe des letzten Jahres umfassende praktische Versuche vorgenommen worden, welche sehr günstige Resultate ergehen haben. Es ist daher jüngsthin die Ordonnanz dieser neuen Verwaltuugsfuhrwerke festgestellt worden und es handelt sich nun darum, dieses Material bei den Verwaltungskompagnien des Auszuges einzuführen.

Die in den letztjährigen Divisions- und Brigadeübungen gewonnenen Erfahrungen haben erwiesen, daß das von uns adoptirte Feldhackofenmaterial, System Peyer, in allen Richtungen entspricht und in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Kostenpreis, gegenüber allen andern, auf diesem Gebiete gemachten Erfindungen, unerreicht dasteht. Es hat uns dieses bewogeu, auf der betretenen Bahn einen Schritt weiter zu gehen und auf zweckentsprechende Transportmittel für unser Backofenmaterial Bedacht zu nehmen. Die neuen Ordonnanzrüstwugen entsprechen in jeder Hinsicht dem angestrebten

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Ziel, indem sie allen Anforderungen, die an derartige Fuhrwerke gestellt werden können, nachkommen. Zu einer Verpflegungseinheit gehören 2 vollständig ausgerüstete Fuhrwerke, auf welchen je l Garnitur = 4 Feldbackofen nebst dem zudienenden Material verladen werden können.

Nebst dem Feldbackofenmaterial befindet sich in jeder Einheit das nöthige Werkzeug zum Betriebe der Feldmetzgerei. Zudem werden für zwei Fuhrwerke drei eigens konstruirte Zelte verladen, welche als Backräume, Mehl- und Brodmagazine dienen. Hiedurch wird es jeder Einheit ermöglicht, sich unabhängig zu bewegen und je nach den Verhältnissen selbständig die Verpflegung eines Infanterieregiments nebst allfälligen Spezialwaffen zu sichern.

Wir erblicken in diesem neuen System des Transportes unserer Verpflegsanstalten einen wesentlichen Fortschritt zur Sicherstellung der Verpflegung unserer Armee in allen gegebenen Verhältnissen, zumal sich das in den letzten Jahren angewandte System der Begieverpflegung des ungetheilten Beifalls der Truppen und ihrer Führer erfreut hat.

Die mit der Anschaffung der neuen Fuhrwerke verbundenen einmaligen Kosten Belaufen sich auf die Summe von Fr. 211,200 für 64 Fuhrwerke für die 8 Divisionen.

Es bedarf per Division 8 Fuhrwerke = 4 Einheiten à 2 Fuhrwerke.

Jede Einheit, bestehend aus 2 Fuhrwerken nebst vollständiger Ausrüstung und 3 Zelten, kostet Fr. 6,600, ergibt, auf 32 Einheiten Fr. 211,200.

Wir gedenken, die Anschaffung dieser Fuhrwerke in der Weise zu bewerkstelligen, daß jährlich 2 Divisionen damit ausgerüstet würden , so daß in 4 Jahren alle 8 Divisionen mit dem neuen Material versehen sein könnten.

Die einjährige Ausgabe beträgt demnach für 2 Divisionen zu 4 Einheiten à Fr. 6600 = Fr. 52,800, welche Summe wir pro 1886 erstmals im Materialbüdget einstellen.

Die Fuhrwerke jetziger Ordonnanz, bestehend aus 2 Rüstwagen per Verwaltungskompagnie, welche für den Betrieb unserer Verpflegsanstalten mit dem eisernen Backofenmaterial ungenügend sind, werden successive an die Landwehrverwaltungskompagnien übergehen, welch' letztere zur Zeit über keinerlei transportables Ofenmaterial verfügen. Diese Fuhrwerke werden bei der Landwehr ganz gute Dienste leisten, weil es sich hier -mehr um Errichtung von stabilen Verpflegsanstalten hinter der Operationslinie handelt, deren Dislozirung nur in seltenen Fällen in Frage kommen wird.

63

1) 2) 3) 4) 5) 6) 7)

H. Allgemeines Korpsmaterial.

Anschaffung von Mannschaftsdecken .

.

. Fr. 60,000 Umänderung von Infanteriequartiermeisterkisten . ,, 1,000 140 Weidenkörbe zum Fleischtransport à Fr. 11 ,, 1,540 2000 Stück Bandhalftern .

.

. à ,, 2 ,, 4,000 Anschaffung von 2 Versuchsmitrailleusen .

. ,, 8,000 Anschaffung von Positionsgeschützen .

. · . ,, 500,000 Kompletirung der Pferdearztkisten .

.

. ,, 10,000 Total A l l g e m e i n e s K o r p s m a t e r i a l

F r . 584,540

Ad 1. Fortsetzung der Anschaffung von Bivouakdecken.

Ad 2. Von den alten Infanteriequartiermeisterkisten können 56 Stück durch Umänderung wieder verwendbar gemacht werden, während 48 Stück neu zu beschaffen sind. Nach einem Devis soll die ganze Neubeschaffung, inclusive Umänderungskosten, zu stehen kommen auf . F r . 5680 Disponibel sind noch .

.

.

.

.

. ,, 4680 Somit sind zur Kompletirung in das Material budget pro 1886 aufzunehmen

Fr. 1000

Ad 3. Fortsetzung dieser Anschaffung für 2 fernere Divisionen.

Ad 4. Es zeigt sich die Notwendigkeit der Beschaffung von billigen Bandhalftern, welche in erster Linie dazu dienen würden, bei einer allfälligen Mobilmachung den Pferdeeinschatzungskommissionen zur Verfügung gestellt zu werden, behufs Annahme, Transport und Uebergabe der Pferde an die Truppen. In gleicher Weise könnten dieselben dienen bei größern Truppenbesammlungen, wie Divisions- oder Brigadeübungen. Die bis jetzt zu diesem Zwecke verwendeten Lederhalftern sind viel theurer als die Bandhalftern, und ergibt sich, im Falle solche verloren gehen, was bei derartigen Anlässen leicht vorkommt, ein erheblicher Verlust.

Ad 5. In militärischen Kreisen ist schon öfters darauf hingewiesen worden, daß es für unsere Armee von großem Vortheil wäre, Mitrailleusen zu besitzen. Um daherige Versuche in hinreichendem Maße durch die Truppen selbst vornehmen lassen zu können, ist es nothwendig, wenigstens 2 solcher Geschütze neuester Konstruktion anzukaufen, wofür ein Betrag von Fr. 8000 erforderlich ist.

Ad 6. Aehnlich wie in den beiden letzten Jahren, haben wir auch in die jetzige Vorlage einen entsprechenden Posten für Neu-

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bewaffnung unserer mobilen Positionsartillerie eingestellt, in der Absicht, in diese Anschaffung nicht eine größere Unterbrechung eintreten zu lassen. Wir beabsichtigen damit in keiner Weise, den Entschließungen der h. Räthe vorzugreifen, zumal differirende Ansichten einzig über die Größe der Anschaffungen, nicht aber über die Geschützarten existiren und mit dieser neuen Kreditbewilligung nicht völlig ein Viertheil der nach unserer Vorlage für die Durchführung der fraglichen Neubewaffnung erforderlichen Mittel gewährt wird.

Die Erhöhung des Kredites auf Fr. 500,000 wird nothwendig, weil zu den pro 1886 zu beschaffenden Kanonen auch die Laffeten neu zu erstellen sind, während zu den bisherigen Anschaffungen zum größten Theile vorhandene Laffeten verwendet werden konnten.

Um das gesammte Materia l budget trotz dieser Erhöhung und der für die Beschuhung zum ersten Male in das Budget eingestellten Summe gegenüber dem Vorjahre nicht allzusehr zu vermehren, sind andere Posten soweit irgend thunlich reduzirt worden.

Unter Hinweisung auf die im jüngsten Geschäftsbericht enthaltenen Mittheilungen über die Landesbefestigung glauben wir beifügen zu sollen, daß wir beabsichtigen, das durchaus Nothwendige succesive vorzunehmen, um die Ausgaben unsern finanziellen Verhältnissen anzupassen. Wir werden deshalb demnächst den Räthen darüber bestimmte Vorschläge auf dem Büdgetwege einbringen, da die gewohnte Botschaftsform durch die Rücksichten, welche in der Natur der Sache liegen, nicht thunlich erscheint, was selbstverständlich nicht hindert, daß den Räthen und deren Kommissionen alle möglichen Aufschlüsse ertheilt werden sollen.

Ad 7. Nach den Berechnungen des Herrn Oberpferdarztes reichen die bis jetzt für Pferdearztkisten eröffneten Kredite zur vollständigen Kompletirung dieses Materials nicht aus, und nehmen wir deshalb den letztjährigen Betrag neuerdings auf.

I. Verbesserung an bestehendem Material.

Gleicher Posten, und gleiche Begründung, wie im Vorjahre Fr. 10,000

Rekapitulation.

D.

D.

D.

D.

11.

U.

II.

II.

D. a. Bekleidung .

D. b. Bewaffnung und Ausrüstung F. Equipementsentschädignng H. Kriegsmaterial: Fr.

3,560 a. Stäbe .

b. Infanterie 72,550 n c. Kavallerie 10,320 n d. Artillerie 285,210 n e. Genie 50,500 n M f. Sanität .

2ü,400 . Verwaltung 53,100 » . Allgemeines Korpsmaterial 584,540 n i. Verbesserung an bestehendem Material 10,000 n

Voranschlag Budget pro pro 1886.

1885.

Fr.

Fr.

32,000 11,000 1,013,450 1,052,770 183,990 1911,295 600 95,700 7,194 297,760 49,500 27,900 22,780

f

515,920 10,000 1,096,180

Total Fr. 2,325,620

2,281,419

Wir benutzen diesen Anlaß, Sie, Tit., unserer»,vollkommenen Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 12. Mai 1885.

Im Namen des Schweiz. Bundesrathes, Der Bundespräsident:

Schenk.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft : Ringier.

Bnndesblatt. 37. Jahrg. Bd. III.

66 (Entwurf)

Bundesbeschluß betreffend

Bewilligung der für die Beschaffung von Kriegsmaterial fUr das Jahr 1886 erforderlichen Kredite.

Die B u n d e s v e r s a m m l u n g der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrathes vom.

12. Mai 1885, beschließt: Für die Beschaffung von Kriegsmaterial werden folgende Kredite bewilligt, welche einen Bestandteil des allgemeinen Budget für 1886 bilden und in dem bezüglichen, im Dezember laufenden Jahres vorzulegenden Voranschlag einzuschalten sind : D. II. D. a. Bekleidung .

.

.

.Fr.

32,000 D. II. D. b. Bewaffnung und Ausrüstung . ,, 1,013,450 D. II. F.

Equipementsentschädigung . ,, 183,990 D. II. H.

Kriegsmaterial, Neuanschaffungen, Positionsartillerie .

.

. ,, 1,096,180 Total

Fr. 2,325,620

67

# S T #

Botschaft des

Bundesrathes an die Bundesversammlung, betreffend Ergänzung von Art. 4 des Bundesgesetzes über einen neuen schweizerischen Zolltarif vom 26. Juni 1884.

(Vom 8. Mai 1885.)

Tit.

In Gemäßheit des Bundesgesetzes vom 26. Juni 1884, betreffend einen neuen schweizerischen Zolltarif*), Art. 4, ist für die Kontrole der die schweizerische Zollgrenze überschreitenden Waaren eine statistische Gebühr zu entrichten, wie folgt: l Rp. per q., für die nach dem Gewichte, l Rp. per Fr. 50 Werth. für die nach dem Werthe, 1 Rp. per Stück, für die nach der Stückzahl zu deklarirenden Waaren.

Diese Gebühr soll für jede Abfertigung, beziehungsweise Sendung, nicht weniger als 5 Rappen betragen.

Von der Bezahlung derselben sind ausgenommen : a. Waaren, für welche ein Zoll entrichtet wird.

b. Waaren, welche im Grenzverkehr oder im kleinen Marktverkehr ein- oder ausgehen.

Von Seite der beim Transitverkehr betheiligten schweizerischen Eisenbahnverwaltungen ist nun dem Bundesrathe das Gesuch eingereicht worden, es möchte der erwähnte Art. 4 des Zolltarifgesetzes, *) Amtl. Samml. n. F., VII, 549.

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Botschaft des Bundesrathes an die Bundesversammlung, betreffend Kredite für Kriegsmaterialanschaffungen für das Jahr 1886. (Vom 12. Mai 1885.)

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Jahr

1885

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3

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22

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16.05.1885

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50-67

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