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Botschaft des

Bundesrats an die Bundesversammlung über das Ergebnis der Volksabstimmung vom 27. November 1938 über den Bundesbeschluss betreffend die Übergangsordnung des Finanzhaushaltes.

(Vom 13. Dezember 1938.)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Am 30. September 1938 haben Sie einen Besohluss gefasst betreffend die Übergangsordnung des Finanzhaushaltes; dieser Beschluss musste der Abstimmung des Volkes und der Stände unterbreitet werden.

Über diese Vorlage ist am 27. November 1938 abgestimmt worden. Das Ergebnis ist in der umstehenden Zusammenstellung enthalten.

Es geht aus ihr hervor, dass der Beschluss mit 509 387 gegen 195 538 Stimmen und von 24 Ständen gegen l angenommen worden ist.

Einsprachen gegen die Abstimmung sind nicht eingelangt.

Wir beehren uns, Ihnen zu beantragen, es sei das Ergebnis der Abstimmung durch Annahme des nachstehenden Bundesbeschlussesentwurfs zu erwahren.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 13. Dezember 1938.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der B u n d e s p r ä s i d e n t : Banmann.

Der Bundeskanzler:

G. Bovet.

Eidgenössische Volksabstimmung vom 27. November 1938 über den Bundesbeschluss vom 30. September 1938 betreffend Übergangsordnung des Finanzhaushaltes.

Stimmberechtigte

Kantone

EinAusser Betracht In Betracht gelangte Mehrheit fallende Stimmzettel fallende Stimmzettel ungültig Stimmzettel leer 7073 622 282 252 59 24 26 140 186 238 804 367 663 1693 704 97 2600 1513 4858 2337 250 5380 94 105 584

83 195 67 54 12 1 2 13 21 21 199 14 25 2 19 7 401 29 126 29 229 531 14 89 248

122 261 90590 31 824 4528 9 179 2877 2247 6381 6283 18907 25215 29 835 20274 11891 9351 2199 57783 19239 61064 28739 14431 81390 13679 15120 19638

1 223 336 738 307 30951

2431

704 925

201 962 129417 215511 91407 58 116 32173 Uri 4834 G 939 17627 9250 Obwalden . . . .

5405 2902 Nidwaiden . . . .

4379 2275 Glarus 9928 6534 Zug 9863 6490 Freiburg 4.1 746 19166 44866 26218 Baselstadt . . . . 51373 30 216 Baselland 27625 20962 Schaffhausen . . .

15 313 13586 Appenzell A -Rh. . .

13734 10074 Appenzell I.-Rh. . .

3474 2303 St. Gallen 76641 60784 Graubunden . . . . 34421 20781 75302 66048 Aargau Thurgau 39408 31 105 Tessiti 42873 14910 Waadt 101 957 87301 Wallis 39764 13787 Neuenburg . . . . 36200 15314 Genf 48909 20470 Zürich

Total

61132 45296 15913 2265 4590 1439 1124 3191 3142 9454 12608 14918 10138 5946 4676 1100 28892 9620 30533 14370 7216 40696 6840 7561 9820

Ja

96564 69450 26100 3537 6611 2102 1652 5134 4930 13443 20695 20683 14423 9588 5848 1514 42977 14912 43751 20566 12694 47844 9537 11 102 3730

Nein

25697 21140 5724 991 2568 775 595 1247 1353 5464 4520 9152 5851 2303 3503 685 14806 4327 17313 8173 1737 33546 4142 4018 15908

352 463 509 387 195538

Standesstimmen Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Nein Annehmende Stände 24 Verwerfende Stände 1

1 1

O 4

1108 (Entwurf.)

Bundesbeschluss über

das Ergebnis der Volksabstimmung vom 27. November 1938 über den Bundesbeschluss vom 30. September 1938 betreffend die Übergangsordnung des Finanzhaushaltes.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht der Protokolle der Volksabstimmung vom 27. November 1938 über den Bundesbeschluss betreffend die Übergangsordnung des Finanzhaushaltes, der Botschaft des Bundesrats vom 13. Dezember 1938, woraus sich ergibt, dass: a. der Bundesbeschluss bei 704925 abgegebenen gültigen Stimmen vom Volke mit 509 387 gegen 195 538 Stimmen angenommen worden ist, b. der Bundesbeschluss von 24 Standen gegen l angenommen worden ist, erklärt :

Art. 1.

Die von den gesetzgebenden Bäten am 30. September 1938 beschlossenen, in die Bundesverfassung aufzunehmenden Übergangsbestimmungen sind von der Mehrheit der stimmenden Schweizerbürger und der Stände angenommen worden.

Art. 2.

Die Übergangsbestimmungen lauten wie folgt: 1. Übergangsbestimmung zu Art. 84l1»*« betreffend Alters- und Hinterlassenenversicherung.

1

Vom 1. Januar 1939 bis zum 31. Dezember 1941 fliesst der Ertrag der fiskalischen Belastung des Tabaks und gebrannter Wasser in die Bundeskasse.

1106 2

Während dieser Zeit leistet der Bund Beiträge in der Höhe von jährlich 18 Millionen Franken an die Kantone sowie an gemeinnützige, auf das ganze Gebiet der Eidgenossenschaft sich erstreckende Fürsorgeeinrichtungen und Alters- und Hinterlassenenversicherungen. Die Kantone können die ihnen zufallenden Beiträge teilweise ihren allgemeinen Altersund Hinterlassenenversicherungsanstalten zuweisen. Im übrigen dürfen diese Beiträge nur für bedürftige Greise, Witwen und Waisen und ältere und aus wirtschaftlichen Gründen dauernd arbeitslos gewordene Personen schweizerischer Nationalität verwendet und nicht als Armenunterstützung behandelt werden. Über die Vollziehung dieser Übergangsbestimmung beschliesst die Bundesversammlung.

3 Während der gleichen Zeit ist das Vermögen des Fonds für die eidgenössische Alters- und Hinterlassenenversicherung, soweit es nicht in Wertpapieren angelegt ist, zum Diskontsatz der Schweizerischen Nationalbank zu verzinsen.

2. Übergangsbestimmung betreffend Weitererhebung der eidgenössischen Krisenabgabe.

1

Bis zur Einführung einer für begrenzte Zeit zu erhebenden eidgenössischen Wehrabgabe, längstens aber bis und mit dem Jahre 1941, wird die eidgenössische Krisenabgabe weiter erhoben.

2 Der Anteil des Bundes an deren Ertrag ist ausschliesslich zur Verzinsung und Tilgung der ausserordentlichen Aufwendungen für die militärische Landesverteidigung gemäss den seit dem Jahre 1933 bewilligten Krediten zu verwenden.

3. Übergangsbestimmung betreffend vorübergehende Befugnisse der Bundesversammlung für Massnahmen zur Verbesserung der Finanzlage, zur Festigung des Landeskredites und zur Erzielung eines sparsamen Staatshaushaltes.

1

Die Bundesversammlung erlässt im Bahmen dieses Beschlusses und des Bundesbeschlusses vom 28. Oktober 1937 über die Verlängerung und Anpassung des Fiskalnotrechts die erforderlichen Bestimmungen zur Verbesserung der Finanzlage, zur Festigung des Landeskredites und zur Erzielung eines sparsamen Staatshaushaltes. Die Wirksamkeit dieser Massnahmen endigt spätestens mit dem Ablauf des Jahres 1941.

2 Die Bundesversammlung prüft alljährlich die Möglichkeit einer Milderung des Abbaues der gesetzlichen Subventionen und der Besoldungen und Löhne.

1090

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Botschaft des Bundesrats an die Bundesversammlung über das Ergebnis der Volksabstimmung vom 27. November 1938 über den Bundesbeschluss betreffend die Übergangsordnung des Finanzhaushaltes. (Vom 13. Dezember 1938.)

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Jahr

1938

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50

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3810

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14.12.1938

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