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I

Bundesblatt Bern, den 4. Oktober 1968 120. Jahrgang

Band II

Nr. 40 Erscheint wöchentlich. Preis Fr. 36.- im Jahr, Fr. 20.- im Halbjahr, zuzüglich Nachnahmeund Postzustellungsgebuhr Inseratenverwaltung : Permedia, Publicitas AG, Abteilung für Penodika, Hirschmattstrasse 42, 6002 Luzern

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten für Bauten und Liegenschaften der PTT-Betriebe (Vom 16. September 1968)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren !

J Wir haben die Ehre, Ihnen eine Sammelbotschaft vorzulegen über die Bewilligung von Objektkrediten für a. PTT-Gebäude: Brissago (Umbau und Erweiterung) Chiasso l (Umbau und Erweiterung) Degersheim Flims Dorf Kreuzungen Neuenhof Unterengstringen Visp Brienz (BE) b. Postgebäude: Einsiedeln Stans Thayngen c. Telephongebäude: Adliswil Amriswil Bülach Heerbrugg Kriens Luzern-Sprengi St. Gallen-Lachen d. Fernmeldegebäude: Lausanne-Preville Bundesblatt. 120.Jahrg.Bd.II

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e. den Erwerb von Liegenschaften :

Basel 3 Spalen Hotel Terminus Neuenburg Telephongebäude Zollikon Dorf Wie bereits in früheren Botschaften ausgeführt wurde, müssen die PTTBetriebe ihre Betriebsanlagen laufend erneuern und ausbauen, wenn sie der gesetzlichen Leistungspflicht nachkommen und die grösstmögliche Rationalisierung erzielen wollen. Sie lassen sich dabei von ihrer langfristigen Planung leiten, die sich auf die Entwicklung des PTT-Verkehrs in den letzten Jahren und die absehbaren Zukunftsaussichten stützt.

Der PTT-Verkehr hat sich in den letzten zehn Jahren wie folgt entwickelt : Bereich

Post Postreisende in Millionen Adressierte Briefpost in Millionen Zeitungen in Millionen Pakete in Millionen Postcheckdienst, Aufträge in Millionen . . .

Fernmeldedienste Telephonanschlüsse in Tausend Taxpflichtige Gespräche in Millionen Telexanschlüsse Telexverbindungen in Millionen

1957

1967

Veränderung m%

24,7 1147,0 700,8 106,2 244,0

36,5 1628,1 941,1 126,3 370,0

+ 47,8 + 41,9 + 34,3 + 18,9 +51,6

909,0 1025,3 1990 4,4

1637,4 1916,2 9235 20,7

+ 80,1 + 86,9 +364,1 +370,5

Die teilweise starke Verkehrszunahme dieser Jahre dürfte sich in der Zukunft kaum in gleichem Masse fortsetzen. Vielmehr ist bei den Postdiensten zu berücksichtigen, dass der Verkehr, zum Teil infolge der Taxerhöhungen, gegenwärtig rückläufig ist. Es kann aber angenommen werden, dass er mit der demographischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes Schritt halten wird, wobei aber die Zuwachsraten auf längere Sicht schwächer werden als in den letzten zehn Jahren, zumal gewisse Verlagerungen zu den Fernmeldediensten feststellbar sind. Für den Raumbedarf ist jedoch entscheidend, dass auch in Zukunft jährlich rund 40000-50000 Haushaltungen neu zu bedienen sein werden, was nicht nur mehr Zustellpersonal, sondern auch entsprechend mehr Raum und Mittel erfordert.

Unvermindert, wenn nicht sogar stärker als im vergangenen Jahrzehnt, dürfte der Verkehr bei den Fernmeldediensten zunehmen. Abgesehen vom geringeren Zugang an Rundspruchhörern und einer rückläufigen Bewegung im Telegrammverkehr sind in allen Bereichen die Zuwachsraten im laufenden Jahr bereits grösser als erwartet.

Obwohl die Hochbautätigkeit der PTT-Betriebe in den letzten Jahren stark zugenommen hat - der Gebäudebestand hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt (von 657 auf 1316) -, bleibt sie nach wie vor hinter den steigenden Raumbedürfnissen des Post- und Fernmeldebetriebes zurück. Um den Kunden trotzdem bestmöglich zu dienen, erstellen die PTT oft provisorische Bauten und Anlagen, obschon diese kostspielig sind, vielerlei Umtriebe mit sich bringen und schliesslich bei der Erstellung des definitiven Baues wiederum dahinfallen.

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Bei der Post bestehen noch zahlreiche veraltete Betriebsbauten, die oft nicht erlauben, Arbeitsabläufe zu verbessern oder personalsparende technische Einrichtungen zu installieren. Wenn sich auch vom Betrieb aus gesehen ein Neubau bei der Post weniger kategorisch aufdrängt als z. B. beim Telephon, wo in einem bestimmten Zeitpunkt keine Anschlüsse mehr vorhanden sind, und der Postbetrieb immer wieder versucht, einen Ausweg zu finden, gibt es doch eine Grenze, die nicht überschritten werden kann. Sonst sinkt die Qualität der Dienstleistungen für den Kunden weiter ab, das Personal behindert sich bei der Arbeit gegenseitig, muss in unwürdigen Verhältnissen arbeiten, und schliesslich kann von einer rationellen Betriebsabwicklung nicht mehr gesprochen werden. Hier setzt dann oft mit Recht die Kritik der Kunden, Gemeinden und des Personals ein.

Beim Telephon konnte die Zahl der mehr als drei Monate wartenden Interessenten, dank grosser Anstrengungen, innerhalb eines Jahres von 42491 auf 39 214 gesenkt werden. Im Jahre 1967 wurde mit fast 87 000 die höchste je erreichte Zahl neuer Abonnenten an das Telephon angeschlossen. Den PTT-Kunden, der heute noch auf seinen Anschluss wartet, mag dies jedoch wenig beruhigen, und er fragt sich, weswegen die Zahl der Wartenden innert sieben Jahren (1959-1966) von 9710 auf 47 743 hinaufschnellte. Dazu ist einmal festzuhalten, dass die PTT in der Hochkonjunktur, die den schon bestehenden baulichen Nachholbedarf noch steigerte, im Interesse der Konjunkturdämpfung ihre Investitionen wesentlich reduzieren mussten und nur die allerdringendsten Bauprojekte ausführen durften.

Wenn die Aufholung des Nachholbedarfs nicht so rasch gelingt, wie es die PTT möchten, so ist dies verschiedenen Gründen zuzuschreiben : - den Fernmeldediensten fehlt für die Planung und den Ausbau der Anlagen das erforderliche technische Personal, so z. B. allein 65 Ingenieure und Techniker sowie rund 400 Monteure; diese Stellen sind bewilligt, können aber mangels Bewerbern nicht besetzt werden ; die Fernmeldeindustrie leidet unter denselben Schwierigkeiten wie die PTT und kann insbesondere wegen der Montage ihre Kapazität nicht beliebig steigern; - dazu bestehen formelle Schwierigkeiten bei der Bereitstellung der Bauten, weil jeder Bau mit Kosten von über 800000 Franken den eidgenössischen Räten vorgelegt
werden muss, so dass die PTT heute nicht einmal mehr ein Zentralengebäude für 10000 Anschlüsse ohne eine besondere Botschaft an das Parlament bauen können. Daraus ergeben sich beträchtliche Bauverzögerungen. Mit der Botschaft vom 24. April 1968 betreffend die Änderung des PTT-Organisationsgesetzes wird für die Bereitstellung der Objektkredite eine einfachere Lösung vorgeschlagen.

Ferner darf nicht ausser acht gelassen werden, dass sich die Aufgabe der PTT-Betriebe nicht darin erschöpft, Zentralen und Zuleitungen zu den Abonnenten zu erstellen, sondern der jährlich um durchschnittlich 5 Prozent zunehmende Telephonverkehr muss auch durchgeschleust werden können, was nur durch einen raschen Ausbau des Kabelnetzes gewährleistet werden kann. Die PTTBetriebe unternehmen alles in ihrer Macht Stehende, um den Ausbau des Telephons rasch voranzutreiben. Im Jahre 1967 haben sie investiert :

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- für technische Anlagen in Telephonzentralen 164 Mio Franken, - für Kabel 152 Mio Franken, zusammen somit 316 Mio Franken allein für die technischen Anlagen des Telephons. Dazu kommen noch die Bauten sowie die Anlagen für die übrigen Dienste der PTT-Betriebe, die ebenfalls nicht vernachlässigt werden dürfen. Gesamthaft haben die PTT im Jahre 1967 in ihren Anlagen die gewaltige Summe von 680 Mio Franken investiert, d.h. beinahe einen Drittel ihrer Gesamteinnahmen.

Die PTT sind gewillt, ihre Anstrengungen für das Telephon weiter zu erhöhen; aber Voraussetzung zahlreicher Installationen ist, dass die für deren Unterbringung notwendigen Gebäude rechtzeitig bereitstehen. Fehlen sie, kann mit der Installation, die ohnehin je nach Grosse der Zentrale ein bis mehrere Jahre in Anspruch nimmt, nicht begonnen werden und das bereits bestellte Material liegt brach.

Eine, wenn auch bescheidene Erleichterung ergibt sich daraus, dass die PTT jährlich eine grössere Anzahl Bauten mit betrieblich weitgehend gleichen Anforderungen bereitzustellen haben. Dies trifft besonders für Telephonzweckbauten zu. Nach bisheriger Praxis wurde auf Grund der betrieblichen Bedürfnisse für jedes Objekt ein individuelles Projekt erstellt. Dadurch entstanden viele ähnliche, aber doch nicht gleiche Betriebsanlagen und Bauten. Mit der Typisierung versuchen die PTT, die Projektierung dieser Bauten zu vereinfachen mit dem Ziel, bei den Verwaltungskosten, beim Zeitaufwand und wenn möglich auch bei den Baukosten Einsparungen zu erreichen.

Auf Grund betrieblicher Untersuchungen wurden die am meisten vorkommenden Anlagegrössen ermittelt und die Betriebsausrüstungen bestimmt. Diese Unterlagen dienten der Hochbauabteilung PTT zur Entwicklung von Plänen für folgende fünf Gebäudegrössen : Typ l für 1000 Teilnehmeranschlüsse, baulich und betrieblich erweiterbar auf 3000 TA; Typ 2 für 2000 Teilnehmeranschlüsse, baulich und betrieblich erweiterbar auf 5000 TA; Typ 3 für 3000 Teilnehmeranschlüsse, baulich und betrieblich erweiterbar auf 8000 TA; Typ 4 für 6000 Teilnehmeranschlüsse, baulich und betrieblich erweiterbar auf 12000 TA; Typ 5 für 20000 Teilnehmeranschlüsse (Vollausbau).

In den Typenplänen sind Grundrisse und Schnitte ein für allernal festgelegt.

Die Fassaden und die Dachform sind nicht vorbestimmt; sie können nach den örtlichen
Gegebenheiten (Bauvorschriften, klimatische Bedingungen, Ortsbild, Umgebung) frei gestaltet werden.

Die Typenpläne bringen vor allem eine Arbeitsreduktion und Zeitersparnis in der Vorbereitungs- und Projektierungsphase, Verwaltungsintern werden die Betriebs- und Baudienste von vielen Arbeiten entlastet, die sich bei der Einzelpro-

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jektierang wiederholen. Nach Festlegung der notwendigen Teilnehmeranschlusskapazität (Typenwahl) durch die Betriebsdienste sind insbesondere die Gebäudegrösse, die Raumeinteilung und die Gestellanordnung bereits bekannt.

Die Pläne müssen diesbezüglich vom ausführenden Privatarchitekten unverändert übernommen werden. Dies wirkt sich auf die Bauausführung insofern günstig aus, als viele Bau- und Einrichtungsteile normiert werden können. In Verbindung mit dem allgemeinen Pflichtenheft entsteht dadurch ein für die ganze Schweiz gültiger Ausbaustandard. Im jetzigen Zeitpunkt sind bei den Baukosten wegen der Typisierung noch keine Einsparungen nachweisbar, weil keine Abrechnungen über ausgeführte Objekte vorliegen. Wir glauben aber, dass sich solche Einsparungen auf längere Sicht einstellen werden.

Die vorliegende Botschaft enthält vier Telephongebäude des Typs 5, nämlich Amriswil, Heerbrugg, Luzern-Sprengi und St. Gallen-Lachen.

Der Delegierte für Konjunkturfragen hat sich mit dem vorliegenden Bauprogramm in konjunkturpolitischer wie arbeitsmarktlicher Hinsicht einverstanden erklärt.

1. Telephongebäude Adliswil Wie die nachstehende Tabelle zeigt, hat der Telephonverkehr im Einzugsgebiet der Zentrale Adliswil in den letzten Jahren überdurchschnittlich stark zugenommen. Die Teilnehmerzahl und die Gesprächseinnahmen haben sich seit 1950 rund versechsfacht.

Endamt Adliswil

1950

Hauptanschlüsse 687 Sprechstellen 896 Ortsgespräche 168000 Ferngespräche, Ausgang 327 400 Gesprächseinnahmen, Franken .. 147 200

1960

2 035 2563 526500 l 467 900 480 100

1967

4152 5312 750 OOO1) 2 260 OOO1) l 007 400

Index 1967 1950 = 100

604 593 446 690 684

l

) Interpolierte Werte.

Die Telephonzentrale Adliswil, die im ersten Stock des 1954 bezogenen PTT-Gebäudes eingerichtet ist, wurde 1965 auf 6000 Teilnehmeranschlüsse ausgebaut. Ende 1967 waren davon 4152 Nummern besetzt. Bei einem jährlichen Zuwachs von durchschnittlich 450 Teilnehmern wird die Anlage voraussichtlich Ende 1970 belegt sein. Da ein weiterer Ausbau in den bisherigen Zentralenräumen nicht möglich ist und die vorgesehene Erweiterung des PTT-Gebäudes von den Gemeindebehörden wegen eines projektierten Strassenbaus abgelehnt wurde, ist die Erstellung eines neuen Telephongebäudes unumgänglich.

1966 haben die PTT in der Nähe des Netzschwerpunktes ein Grundstück von 2440 m 2 gekauft, auf dem ein teilweise unterkellerter zweigeschossiger Betriebsbau mit angebauter Dienstwohnung errichtet werden soll. Die geplante Raumeinteilung wird weitgehend durch die Hanglage des Gebäudes bestimmt :

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Untergeschoss :

Erdgeschoss : 1

Obergeschoss :

Kabelkeller Fernverteiler Magazin Automatenraum Hauptverteiler Betriebsraum Batterien und Stromlieferung Schutzraum Heizung Automatenraum Aufenthaltsraum 4-Zimmer-Wohnung Garagen (ebenerdig)

Entsprechend der voraussichtlichen Entwicklung der Gemeinde ist das Gebäude für die Aufnahme von 24 000 Anschlusseinheiten geplant. Die Erstinstallation wird 4000 Nummern umfassen, so dass der Automatenraum im Obergeschoss noch während längerer Zeit vermietet werden kann. Die heutige Zentrale wird in einigen Jahren vollständig abgelöst. Die dadurch frei werdenden Lokale können ebenfalls vermietet werden.

Der Objektkredit belauft sich auf 2 026 000 Franken.

2. Telephongebäude Amriswil

Im Einzugsgebiet des Knotenamtes Amriswil, zu dem neben dem industriell stark entwickelten Amriswil zehn kleinere Gemeinden mit überwiegend gewerblichem und landwirtschaftlichem Charakter gehören, hat sich der Telephonverkehr seit 1950 wie folgt entwickelt: Knotenamt Amnswil

1950

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

Hauptanschlüsse 1052 Sprechstellen 1433 Ortsgespräche 386 600 Ferngespräche, Ausgang 525 600 Gesprächseinnahmen, Franken .... 229 900

1623 2219 589 000 l 082 600 452 300

2336 3213 767 300 l 607 000 673 500

222 224 198 306 293

In der Zentrale, die sich seit 1950 im 1. Stock des PTT-Gebäudes am Bahnhofplatz befindet, sind heute von 3000 Anschlüssen 2451 besetzt. Bei der zu erwartenden Zunahme von jährlich etwa 120 Teilnehmern wird die vorhandene Kapazität 1970 aufgebraucht sein. Da die Anlage in den bestehenden Zentralenräumen nur noch provisorisch um 300 Nummern erweitert werden kann, und ausserdem auch für die Leistungausrüstungen zu wenig Platz vorhanden ist, drängt sich die Erstellung eines neuen Telephongebäudes auf. Damit wird es auch möglich sein, später die Unterzentrale Oberaach aufzuheben und deren Teilnehmer an die neue Zentrale anzuschliessen.

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Nach längeren Bemühungen konnten die PTT in günstiger Netzschwerpunktlage an der Kirchstrasse ein Grundstück von 2442 m 2 erwerben. Es ist vorgesehen, darauf ein Zentralengebäude des Typs 5 mit folgender Raumeinteilung zu errichten : Untergeschoss : Kabelkeller Fernverteiler Batterien und Stromlieferung Heizung Schutzraum Erdgeschoss : Hauptverteiler Verstärkerraum Leitungsausrüstungen Prufraum Garderobe 1. Obergeschoss : Automatenraum Lager Aufenthaltsraum, Garderobe 2. Obergeschoss : Automatenraum (Reserve) Werkstatt Garderobe Attikageschoss : 4 ^-Zimmer-Wohnung Das Gebäude ist für die Aufnahme von 20000 Anschlüssen bemessen, von denen im Erstausbau 6000 installiert werden. Die Räume im 2. Obergeschoss können langfristig vermietet werden.

Dieses neue Telephongebäude erfordert einen Objektkredit von 1467000 Franken.

3. Erwerb der Liegenschaft Basel 3 Spalen Das Postamt Basel 3 Spalen ist in einem 1954 erstellten viergeschossigen Wohn- und Geschäftshaus an der Schützenmattstrasse 16 eingemietet. Grosse und Wichtigkeit dieses Annahmeamtes für das dichtbebaute und stark mit Gewerbe durchsetzte Spalenquartier gehen aus der folgenden Statistik hervor : Postamt Basel 3 Spalen

1950

1960

Wertzeichenverkauf in Franken...

uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe Paketpost, Aufgabe Einzahlungen uneingeschriebene Briefpost, Zustellung durch Fächer Paketpost, Zustellung durch Fächer Auszahlungen

625400

957300

652 000 170 300 219 200 545 000 14900 2 600

1967

Index 1967 1950 = 100

1489600

238

l 616 000 193 800 306 800

2 623 500 270 6001) 367 700

402 159 168

826 000 35800 6 000

l 001 300 48 6001) 14 700

184 326 565

*) Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

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Das Amt liegt nicht nur für das Publikum und den Postbetrieb, sondern auch in bezug auf die Entfernung zu den nächsten Postämtern sehr günstig. Die zweckmässigen im Erdgeschoss gelegenen Postbetriebsräume werden auch einem zusätzlichen Verkehr gewachsen sein ; nötigenfalls können zwei heute noch vermietete Ladenlokale zu den Posträumen geschlagen werden.

Im Mietvertrag, der vom Vermieter frühestens 1984 gekündigt werden kann, haben sich die PTT-Betriebe seinerzeit ein Vorkaufsrecht an der ganzen Liegenschaft im Halte von 853,5 m a einräumen lassen.

Eine in den Hintergebäuden eingerichtete Buchdruckerei bemühte sich seit Jahren, die Liegenschaft zu kaufen, um ihren Betrieb in den Erdgeschossräumen erweitern zu können. Da unter diesen Umständen die PTT Gefahr liefen, die Postlokale nach Ablauf der Mietdauer zu verlieren, wurden bereits 1961 Kaufsverhandlungen aufgenommen, die jedoch zu keinem Erfolg führten. Dagegen ist es der Druckereifirma Ende 1967 gelungen, sich mit dem Eigentümer über den Verkauf der Liegenschaft - unter Vorbehalt des Vorkaufsrechts der PTT - zu einigen.

Eine Verlegung der Postlokale mit dem grossen Posthof wäre bei einer Kündigung der bisherigen Lokale im dichtüberbauten Spalenquartier praktisch unmöglich oder jedenfalls mit ausserordentlichen Schwierigkeiten und finanziellen Aufwendungen verbunden. Zudem würde ein neuer Standort das Gleichgewicht zwischen den Einzugsgebieten der benachbarten Postfilialen empfindlich stören.

Die PTT-Betriebe setzten deshalb alles daran, die Liegenschaft Schützenmattstrasse 16 in ihr Eigentum überzuführen. Schliesslich erklärte sich der Eigentümer bereit, das Objekt direkt den PTT zu veräussern, sofern die erforderlichen Genehmigungen bis Ende Februar 1968 beigebracht würden. Da die PTT bei dieser Sachlage gezwungen waren, rasch zu handeln, hat der Bundesrat sie in seiner Sitzung vom 14. Februar 1968 ermächtigt, den Kauf unter Vorbehalt der Zustimmung der Finanzdelegation der eidgenössischen Räte sofort abzuschliessen, wobei er verfügte, dass die Botschaft mit dem Objektkreditbegehren der Bundesversammlung so bald als möglich vorzulegen sei. Die Finanzdelegation hat ihre Zustimmung am 23. Februar 1968 erteilt. Die PTT-Kommissionen der eidgenössischen Räte wurden über das Geschäft am 3. Mai 1968 schriftlich orientiert.

Am l. April 1968 konnte
die Liegenschaft zu einem Preis von 2100000 Franken direkt vom Grundeigentümer erworben werden. Diesen Betrag betrachten die PTT als angemessen. Die Liegenschaft umfasst ein viergeschossiges Geschäfts- und Wohnhaus mit Post- und Ladenlokalen im Erdgeschoss, und mit Schurräumen einer Privatschule sowie sechs l-Zimmer-, eine l '/^Zimmer-, vier 2-Zimmer-, drei 3-Zimmer- und drei 4-Zimmer-Wohnungen in den Obergeschossen, ferner zwei Hintergebäude, in denen die Druckerei untergebracht ist.

Unter Einschluss verschiedener Nebenkosten ist für den Erwerb der Liegenschaft ein Objektkredit von 2220000 Franken erforderlich.

445 4. Postgebäude Brienz (BE)

Das Postamt Brienz, das sich seit 1904 in einem Mietgebäude in der Nähe des Bahnhofes befindet, weist folgenden Verkehr auf : Postamt Brienz

1950

1960

1967

Index 1967

235000

233400

142

789 700 82600 111500

650 600 61 6001) 137600

109 89 210

1389 600 82 500 21400

l 383 500 97 400 ^ 23 600

144 161 151

1950 = 100

Wertzeichenverkauf in Franken... 164200 uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe 599 400 Paketpost, Aufgabe 69100 Einzahlungen 65600 uneingeschriebene Briefpost, Zustellung 963 500 Paketpost, Zustellung 60 400 Auszahlungen 15 600 x

) Die Änderung des Paketbegriffs (l 963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Abgesehen von einer kleinen Erweiterung im Jahre 1942 sind die Betriebsräume praktisch unverändert geblieben. Seit Jahren genügen sie deshalb den Anforderungen des Postbetriebes in keiner Weise mehr. Bei nur zwei Annahmeschaltern kommt es während der Sommersaison häufig zu Stauungen in der Schalterhalle bis vor die Eingangstüre, was öfters zu Beschwerden von Postkunden führt. Im engen Büroraum ist für die Zustellboten zu wenig Platz vorhanden, so dass ihre Arbeitsplätze letztes Jahr provisorisch in die Kegelbahn des benachbarten Hotels verlegt werden mussten. Die Pakete müssen zum Teil sogar im Freien sortiert werden.

Da die Mietlokale nicht erweitert werden können, haben die PTT 1962/63 gegenüber dem heutigen Postgebâude verschiedene Bauparzellen erworben, auf denen ein Postgebäude mit folgender Raumeinteilung erstellt werden soll : 2. Untergeschoss : Schutzraum Garderoben Heizung Wohnungskeller l. Untergeschoss : Boten-, Paket- und Karrenraum Abstell- und Veloraum Garagen Erdgeschoss : Schalterhalle Postbüro Laden Obergeschoss: Aufenthaltsraum 4- und 3-Zimmer-Wohnung Dachgeschoss: 3-und l-Zimmer-Wohnung Auf der Ostseite des Gebäudes werden Kundenparkplätze bereitgestellt. Das vorläufig zur Vermietung vorgesehene Ladenlokal im Erdgeschoss bildet eine Erweiterungsreserve für den Postbetrieb.

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Die auf 1517 000 Franken veranschlagten Kosten sind für ein Postamt dieser Grössenordnung sehr hoch. Da das zweite Untergeschoss unter dem Grundwasserspiegel liegt, sind teure Spezialfundamente und eine wasserdichte Wanne erforderlich, was Mehrkosten von 250000 Franken verursacht. Ferner ergeben sich zusätzliche Aufwendungen aus der Architektur des Gebäudes, die dem Dorf bild angepasst werden muss. Die Kosten dieses Bauvorhabens lassen sich jedoch rechtfertigen, wenn man die für das Publikum und den Postbetrieb ideale Lage in unmittelbarer Bahnhofnähe berücksichtigt. Ein auch nur annähernd gleich günstiger Standort könnte in Brienz nicht gefunden werden. Jedenfalls hätte jede andere Lösung mit längern Übermittlungswegen zwischen Bahnhof und Post betriebliche Mehrkosten zur Folge. Auch wenn sich beim Bau an einem ändern Standort gewisse Einsparungen erzielen Hessen, würden sich deshalb keine niedrigeren Gesamtkostenfür Anlage und Betrieb ergeben.

Unter diesen Umständen beantragen wir Ihnen, den Objektkredit von 1517000 Franken zu genehmigen.

S. PTT-Gebäude Brissago (Umbau und Erweiterung) Die Post ist in Brissago in einem von den PTT 1947/48 erstellten Gebäude, das zwischen der «Via Incella» und der «Strada cantonale» liegt, untergebracht.

Seither hat sich vor allem der Fremdenverkehr - neben der Tabakindustrie der wichtigste Wirtschaftszweig des Ortes - ausserordentlich stark entwickelt. Die Zahl der Übernachtungen hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verfünffacht, und allein zwischen 1960 und 1967 sind fast 200 Häuser mit über 300 Wohnungen erstellt worden, die zum grössten Teil an Fremde vermietet werden. Diese Entwicklung wirkte sich auch auf den Po st ver kehr aus : Postamt Brissago

1950

1960

1967

Index 1967

133100

193400

220

435 800 37700 73 100

543 0001 44700 ) 92 400

225 121 209

732 900 44100 13100

970 900 58 400*) 16600

199 181 182

1950 = 100

Wertzeichen verkauf in Franken... 87800 uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe 241400 Paketpost, Aufgabe 36900 Einzahlungen 44 300 uneingeschriebene Briefpost, Zustellung i 489 000 Paketpost, Zustellung ..!

32200 Auszahlungen 9100

*) Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Hauptsächlich während der Fremdensaison, die vom Mai bis Oktober dauert, genügt die im Postamt vorhandene Betriebsfläche nicht mehr, um den Postverkehr rationell! zu bewältigen. Für die Annahme sind nur drei Schalter vorhanden, und das Zustellpersonal behindert sich in den zu kleinen Räumen gegenseitig bei der Arbeit. Ferner macht sich das Fehlen von Kundenparkplätzen störend bemerkbar.

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Gleichzeitig muss in Brissago auch für den Telephonbetrieb Raum bereitgestellt werden. Die Telephonteilnehmer der Gemeinde sind heute an die in einem Privatgebäude eingerichtete Unterzentrale Porto-Ronco angeschlossen, deren Verkehr sich wie folgt entwickelt hat : Unterzentrale Porto-Ronco

1950

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche Ferngespräche, Ausgang Gesprächseinnahmen, Franken

257 427 54300 220 000 81100

612 971 250000 438 700 181300

l 136 1813 518600 779 800 355900

442 424 954 354 438

Von den vorhandenen 1300 Anschlüssen sind bereits fast 1200 belegt. Bis Mitte 1969 wird die Kapazität der Zentrale, bei der Erweiterungsmöglichkeiten fehlen, erschöpft sein. Da der künftige Netzschwerpunkt in Brissago liegt, ist vorgesehen, die Zentrale Porto-Ronco aufzuheben und durch eine Neuanlage in Brissago zu ersetzen. Ein Teil der Telephonteilnehmer aus dem nördlichen Einzugsgebiet der alten Zentrale wird dann an die Quartierzentrale Ascona angeschlossen.

Bereits 1949 haben diePTT vorsorglich eine südwestlich an das Postgebäude angrenzende Parzelle von 1253 m 2 erworben. Da dieser Standort auch für eine Telephonzentrale günstig ist, kann in einem gemeinsamen Erweiterungsbau Raumfür beide Dienstzweige bereitgestellt werden. Das Projekt, dessen Konzeption weitgehend durch die längliche, unregelmässige Form und die Hanglage des Grundstücks bestimmt wird, sieht an der Südwestseite des äusserlich im wesentlichen unveränderten Altbaues einen zweigeschossigen Anbau für den Postbetrieb vor. Ihm schliesst sich der dreigeschossige Telephontrakt an. Beide Teile des Neubaus werden unterkellert. Im Altbau werden imErdgeschoss die Schalterhalle und ein Kiosk und im Obergeschoss die Wohnung des Verwalters eingerichtet.

Für den ganzen Baukomplex (Alt- und Neubau) ergibt sich folgende Raumeinteilung: Untergeschoss Kabelkeller (nur Neubau) : Batterien und Stromlieferung Schutzraum Heizung Erdgeschoss : Schalterhalle Postbüro Boten- und Paketraum Kiosk Garagen 1. Obergeschoss : Zentralenraum Magazin, Prüf- und Monteurraum Garderoben Büroräume (vermietbar) 4-Zimmer-Wohnung 2. Obergeschoss : zwei 3-Zimmer-Wohnungen

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Auf dem Dach des neuen Posttraktes sind Kundenparkplätze vorgesehen, die direkt von der «Via Incella» erreicht werden können.

Der geplante Neu- und Umbau enthält sowohl für die Post als auch das Telephon genügend Reserven auf lange Sicht. In der neuen Zentrale werden vorerst 1600 Teilnehmeranschlüsse installiert, die im projektierten Automatenraum im 1. Obergeschoss auf'3000 Nummern vermehrt werden können. Die beiden Wohnungen im 2. Obergeschoss dienen als langfristige Reserve für eine spätere Erweiterung der Zentrale auf 6000 Anschlusseinheiten.

Der beantragte Objektkredit beträgt 1921000 Franken.

6. Telephongebäude Bülach

Das Einzugsgebiet des Knotenamtes Bülach umfasst nebst dem gleichnamigen Bezirkshauptort die Gemeinden Bachenbülach, Hochfelden, Höri und Winkel; ferner sind die beiden Endämter Eglisau und Embrach angeschlossen. Entsprechend dem wirtschaftlichen Aufschwung dieser Gemeinden, der auf eine starke Industrialisierung zurückzuführen ist, und der damit verbundenen regen Bautätigkeit hat sich die Zahl der Telephonabonnenten in den letzten 17 Jahren fast verfünffacht.

Knotenamt Bülach

1950

Hauptanschlüsse 612 Sprechstellen 951 Ortsgespräche 163 700 Ferngespräche, Ausgang 438 800 Gesprächseinnahmen, Franken . . . 174 900

1960

1967

1 669 2932 2484 4562 613500 970 OOO11) 1 360 300 2 825 OOO ) 545 300 1 107 000

Index 1967 1950 = 100 479

480 592 644 632

*) Interpolierte Werte.

Nachdem die PTT erkannt hatten, dass die 1938 bezogene Zentrale mit 3000 Anschlüssen dieser Entwicklung nicht gewachsen war, erwarben sie 1958 ein Grundstück für einen Neubau an der Lindenhofstrasse. Dieses Projekt musste jedoch aufgegeben werden, da die Baubewilligung wegen einer Einsprache nicht erteilt wurde. Gleichzeitig zeigte sich, dass das geplante Gebäude die künftigen Bedürfnisse, wie sie sich nach den neusten Bevölkerungsprognosen abzeichneten, nicht hätte erfüllen können.

Da die bestehende Zentrale, bei der Erweiterungsmöglichkeiten fehlen, Ende 1967 vollständig besetzt war, wurden im April 1968 in einer Baracke provisorisch 1000 Anschlüsse bereitgestellt. Auf dem dort noch vorhandenen Reserveplatz kann die Anschlusskapazität der Zentrale auf insgesamt 5000 Nummern erhöht werden. Diese Reserve wird in ungefähr vier Jahren erschöpft sein, so dass auf diesen Zeitpunkt eine Neuanlage bereitstehen muss. Auf einem 1966 erworbenen Grundstück an der Südstrasse soll ein unterkellertes, dreigeschossiges Betriebsgebäude mit angebautem kleinem Wohntrakt erstellt werden, wobei folgende Raumeinteilung vorgesehen ist :

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Untergeschoss :

Erdgeschoss:

1. Obergeschoss :

Zwischengeschoss : 2. Obergeschoss :

Kabelkeller Fernverteiler Batterien und Stromlieferung Dieselzentrale Schutzraum und Heizung Keller Garagen (teilweise vermietbar) Wählerraum Betriebsraum Hauptverteiler Garderobe 4 Vi-Zimmer-Wohnung Wählerraum Werkstatt/Büro Garderobe Aufenthaltsraum Reserve-Wählerraum (vermietbar) Büro

Die Zentrale kann im Endausbau 20000 Anschlusseinheiten aufnehmen. Da die Erstinstallation 8000 Nummern umfassen wird, kann das 2. Obergeschoss auf längere Sicht vermietet werden. Die bisherige Zentralenliegenschaft und das 1958 erworbene Grundstück dienen als Realersatz für inskünftige Liegenschaftserwerbe.

Für das Bauvorhaben ist ein Objektkredit von 2398000 Franken erforderlich.

7. PTT-Gebäude Chiasso l (Umbau und Erweiterung) Die wichtigsten PTT-Dienste sind in Chiasso in der Nähe des Bahnhofs konzentriert. In dem 1938 bezogenen PTT-Gebäude an der Piazza Indipendenza sind ausser dem Postamt Chiasso l das Telegraphenamt mit bedienten Sprechstellen sowie die Telephon- und Telexzentrale untergebracht. Das Postamt Chiasso 2 Transito ist seit 1930 im Südflügel des Eilgutgebäudes der SBB eingemietet. Die durch eine Unterführung unter der Via Motta miteinander verbundenen Postämter erfüllen verschiedene Aufgaben: Chiasso l ist Hauptannahmestelle und besorgt den Zustelldienst auf dem ganzen Gemeindegebiet. Chiasso 2 dagegen dient vorwiegend dem internationalen Postverkehr (Paketauswechslung mit dem Ausland, Frachtstückverkehr mit den italienischen Staatsbahnen, Aufgabeamt für Transitfrachtstücke); ferner sind ihm der Bahnpost- und Briefversanddienst angeschlossen.

Als wichtigster Grenzübergang nach Italien verdankt Chiasso seine grosse wirtschaftliche Bedeutung in erster Linie dem Transitverkehr, der seit dem 2. Weltkrieg ständig zugenommen hat. Entsprechend hat sich auch der Postverkehr entwickelt.

450 Postamt Chiasso 1

1950

Wertzeichenverkauf in Franken.. 897500 uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe l 873 100 Paketpost, Aufgabe 153 500 Einzahlungen 237100 uneingeschriebene Briefpost, Zustellung 2195300 Paketpost, Zustellung 150 200 Auszahlungen 32 800

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

1311600

2202100

245

3 207 500 193 300 343 000

3 628 600 220 900 *) 476100

194 144 201

4027400 219 400 47 700

4306200 257 9001) 53 600

196 172 163

*) Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Postamt Chiasso 2 Transito

1950

Wertzeichenverkauf in Franken... 264 000 Paketpost, Aufgabe 82 100 Paketpost, Auswechslung 254 200 Paketpost, Zustellung 11 200

I960

1020400 161 500 543 800 34700

1967

l 280 300 135 1001) 527 900 *) 36 6001)

Index 1967 1950 = 100 485

165 208 327

*) Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Die bei Chiasso 2 im letzten Jahr festgestellte geringfügige Abnahme der ausgewechselten Pakete ist auf die Sperrung des Suezkanals zurückzuführen, da für gewisse Bestimmungsländer die Sendungen nicht mehr über Genua geleitet werden.

Die Postbetriebsräume von Chiasso l, die seit 1938 unverändert geblieben sind, vermögen den Anforderungen bei weitem nicht mehr zu genügen. Da nur fünf Schalter vorhanden sind, wird die Bedienung der Postkunden stark erschwert. Die seit Jahren vollbelegten Postfächer sollten der grossen Nachfrage entsprechend möglichst bald vermehrt werden. Wegen der prekären Platzverhältnisse im Büro- und Paketraum musste der Paketzustelldienst bereits 1961 in eine Baracke verlegt werden.

Die neun im Telegraphenamt vorhandenen Sprechkabinen, deren Verkehr sich seit 10 Jahren mehr als verdreifacht hat, genügen ebenfalls nicht mehr. Dagegen wird die Telephonzentrale erst etwa 1980 ausgelastet sein. Auf diesen Zeitpunkt soll sie durch eine Neuanlage an einem ändern Standort abgelöst werden.

Das Gebäude von Chiasso 2 (Eigentum der SBB) ist veraltet und kann nicht erweitert werden. Wegen des akuten Raummangels erwies es sich als notwendig, einige Dienstzweige provisorisch in eine Baracke und ein benachbartes Privathaus zu verlegen, wodurch sich eine unwirtschaftliche Betriebsorganisation ergibt.

Bereits vor einigen Jahren haben die PTT vorsorglich einige direkt an das bestehende PTT-Gebäude angrenzende Grundstücke gekauft. Eine weitere für den geplanten Neubau erforderliche Parzelle konnte nicht freihändig erworben werden. Der Bundesrat hat die PTT deshalb am I.September 1967 ermächtigt, das Enteignungsverfahren einzuleiten. Gegenwärtig steht der Entscheid der Schätzungskommission über die Höhe der Entschädigung noch aus. Der dafür

451

erforderliche Kredit bildet nicht Bestandteil dieser Vorlage, sondern er wird später in den Voranschlag oder eine Nachtragskreditbotschaft eingestellt.

Das Projekt sieht auf der Südwestseite des Altbaus einen mit diesem verbundenen Neubau vor, für dessen Gestaltung weitgehend die Niveaudifferenz von 4m zwischen der Piazza Indipendenza und der Via Motta bestimmend ist. Es ergeben sich daraus zwei Erdgeschosse, die von den beiden Seiten her ebenerdig betreten werden können. Überdies soll der Neubau zwei Untergeschosse, drei Obergeschosse und ein Attikageschoss umfassen. Für den ganzen Baukomplex ist folgende Raumeinteilung geplant: 2. Untergeschoss (nur Neubau) :

l. Untergeschoss :

Schutzräume Werkstatt Heizung Sacklager Kabelkeller Batterien und Stromlieferung Sacldager Archiv Garderoben/Duschen Ventilatorenraum Reserveräume

l. Erdgeschoss (Niveau Piazza. IndipenSchalterhalle denza) : Schlossfächerraum Postbüro Brief- und Paketbotenraum Massenannahme Sackreinigung Annahmebüro für Transitfrachtstücke Feuerwehrmagazin gedeckte Vorplätze Posthof und Reisepoststation 2. Erdgeschoss (Niveau Via Motta) : Telegraphenamt mit bedienten Sprechstationen Restaurant und Kiosk Automaten- und Verteilerraum, im Altbau = Monteurräume l.Obergeschoss Ruhe- und Konferenzzimmer Telexzentrale 1. Obergeschoss : Büroräume im Altbau = Automaten- und Monteurräume 2, Obergeschoss 4-Zimmer-Wohnung

452

2. und 3. Obergeschoss :

Büroräume

Attikageschoss :

4-Zimmer-Wohnung Aufenthaltsraum Einzelzimmer für das Bahnpostpersonal

Zur Entlastung von Chiasso 2 ist vorgesehen, alle nichtschienengebundenen Dienste in das neue Gebäude zu verlegen. Durch den Einbau einer zweiten Liftanlage ist es möglich, die Verbindung zwischen den beiden Ämtern zu verbessern.

Für die Postreisestation und die Fahrzeuge der Massenaufgeber ist auf der Nordwestseite des neuen Gebäudes genügend Platz vorhanden. Ferner werden auf beiden Erdgeschossebenen Kundenparkplätze bereitgestellt. Die von den Postdiensten auf lange Sicht nicht für Betriebszwecke benötigten Lokale werden als Geschäfts- bzw. als Büroräume vermietet oder verpachtet, so ein Kiosk und ein Restaurant im 2. Erdgeschoss und ferner ein Teil der Büroräume in den Obergeschossen.

Der Erweiterungsbau ist grosszügig geplant und enthält genügend Reserven.

Er wird deshalb auch einer grossen Verkehrszunahme gewachsen sein.

Das Bauvorhaben wird durch die notwendigen Spezialfundationen, die wasserdichte Wanne und die aufwendigen Erschliessungsarbeiten (insgesamt über 2 Mio Franken) stark verteuert. Wegen der ausserordentlich günstigen Lage im Geschäftszentrum und in Bahnhofnähe werden diese Mehrkosten jedoch durch die betrieblichen Vorteile mehr als aufgewogen.

Der beantragte Objektkredit beläuft sich auf 8871000 Franken.

8. PTT-Gebäude Degersheim Post und Telephon sind in Degersheim gemeinsam in einem Mietgebäude im Dorfzentrum untergebracht. Sie weisen folgenden Verkehr auf: Postamt Degersheim

1950

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

Wertzeichenverkauf in Franken... 103 700 111 900 160 000 154 uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe 315 400 299 200 293 900 J 93 Paketpost, Aufgabe 43400 42600 49 900 ) 115 Einzahlungen 69 500 89 500 107 200 154 uneingeschriebene Briefpost, Zustellung 773 600 851 500 1057 100 137 Paketpost, Zustellung 54 600 61 300 63 1001) 116 Auszahlungen 12700 15800 16700 131 *) Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Endamt Degersheim

1950

Hauptanschlüsse 295 Sprechstellen 441 Ortsgespräche 85 800 Ferngespräche, Ausgang 113800 Gesprächseinnahmen, Franken .... 78 500

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

456 669 120 400 308800 124 800

642 936 158 000 479900 192 700

217 · 212 184 422 245

453

Trotz ziemlich konstanter Einwohnerzahl ist der Postverkehr wegen der günstigen Entwicklung der Industrie ständig gestiegen und kann in den heutigen Lokalen nur noch mühsam bewältigt werden. Insbesondere der viel zu kleine Botenraum und die lediglich zwei Schalter hemmen den rationellen Betriebsablauf. In der Telephonzentrale, die den grössten Teil der Gemeinde Degersheim sowie Bezirke von Nachbargemeinden bedient, werden die vorhandenen 700 Anschlusseinheiten Ende 1968 vollständig besetzt sein. Sowohl für die Post wie das Telephon ist somit die Bereitstellung neuer Betriebsräume unumgänglich.

Auf die anfänglich geplante Erweiterung des gemieteten Gebäudes musste verzichtet werden, da die Gemeinde dem betreffenden Bauprojekt wegen Beeinträchtigung des Dorf bildes nicht zustimmte. Im Herbst 1965 konnten die PTT in der Nähe des heutigen Standortes ein geeignetes Grundstück für einen Neubau erwerben. Das projektierte zweigeschossigePTT-Gebäude mit Garageanbau wird zusammen mit dem Gemeindehaus und dem Saalbau das neue Dorfzentrum bilden. Im einzelnen sehen die Pläne folgende Raumaufteilung vor : Untergeschoss: Kabelkeller Batterien und Stromlieferung Heizung Schutzraum Garderoben Erdgeschoss : Postbüro Schalterhalle Boten-/Paketraum Karrenraum 2 Garagen Obergeschoss : Automatenraum Magazin Die im Neubau verfügbaren Betriebsräume werden auf lange Sicht genügen.

Die Erstinstallation in der Telephonzentrale wird 1400 Anschlusseinheiten umfassen, wobei später ein Ausbau auf 3000 Nummern möglich ist.

Für dieses Bauvorhaben ist auf Grund des Kostenvoranschlages ein Objektkredit von 1176000 Franken erforderlich.

9. Postgebäude Einsiedeln

Der Wallfahrtsort Einsiedeln hat sich in den letzten Jahren nicht nur dank des Fremdenverkehrs, der im wirtschaftlichen Leben der Ortschaft den ersten Platz einnimmt, sondern auch wegen der Ansiedlung von Industrie und Gewerbe günstig entwickelt. Entsprechend hat auch der Postverkehr zugenommen : Postamt Einsiedeln

1950

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

Wertzeichenverkauf in Franken.. 253000 336100 504100 199 uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe l 001 300 l 456 700 l 768 900 177 Paketpost, Aufgabe 78 300 90 300 140 2001) 179 !) Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Bundesblatt. 120.Jahrg.Bd.n

28

454 Postamt Einsiedeln

1950

Einzahlungen 118900 uneingeschriebene Briefpost, Zustellung l 411 200 Paketpost, Zustellung 97 700 Auszahlungen 23 400

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

179900

254700

214

l 836 600 130 800 33 800

2 228 500 172 600 *) 37 800

158 177 162

*) Die Änderung des Paketbegriffs (l 963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Das Postamt ist seit 1903 im Gebäude des Bezirksrates am Klosterplatz, 500 m vom Bahnhof entfernt, untergebracht. Die zur Verfügung stehenden Lokale genügen den Anforderungen des ständig wachsenden Postverkehrs in keiner Weise mehr. Ein Ausbau ist nicht möglich. Im übrigen benötigt der Bezirksrat künftig auch die Räume der Post dringend selbst. Seit langem befassen sich deshalb die PTT mit der Bereitstellung grösserer Betriebsräume. Die Suche nach einem geeigneten Grundstück in Bahnhofnähe gestaltete sich schwierig und nahm viel Zeit in Anspruch. Ein erstes Projekt für einen Neubau westlich des Bahnhofs wurde von den Baubehörden und dem kantonalen Strasseninspektorat aus verkehrstechnischen Gründen abgelehnt. Schliesslich gelang es den PTT im April 1967, von der Südostbahn ein Grundstück auf der Ostseite des Bahnhofes zu erwerben, auf dem ein unterkellertes eingeschossiges Postgebäude mit Attikageschoss erstellt werden soll. Vorgesehen ist folgende Raumeinteilung : Untergeschoss : Schutzräume Garderoben Heizung Karrenremise Reserveraum Erdgeschoss: Postbüro Schalterhalle Botenraum Paketraum Garagen Attikageschoss: Aufenthaltsräume Der Neubau ist zweckmässig geplant : Von den Betriebsräumen kann auf der Ostseite der Bahnhofplatz und auf der Westseite der Perron auf gleichem Niveau erreicht werden; die Postkunden können die Schalterhalle direkt vom Perronkopf aus betreten.

Für das Bauvorhaben ist auf Grund des Kostenvoranschlages ein Objektkredit von 1236000 Franken erforderlich.

10. PTT-Gebäude Flims Dorf

Der bedeutende Fremdenverkehrsort Flims erlebte in den letzten Jahren einen erfreulichen wirtschaftlichen Aufschwung, hat sich doch seit 1950 die Zahl der Logiernächte mehr als verdreifacht. War Flims früher vor allem ein beliebter

455 Sommerkurort, zählt es heute auch zu einem der führenden Wintersportplätze Graubündens. Der Ortsteil Flims Dorf, dessen Bevölkerung vorher mehr in der Landwirtschaft tätig war, wurde erst in letzter Zeit mit dem Bau von Hotels und zahlreichen Ferienhäusern für den Fremdenverkehr erschlossen; dort ist - im Gegensatz zum ursprünglichen Hotelzentrum Flims Waldhaus - noch genügend Bauland vorhanden. Diese Entwicklung hat auch im PTT-Verkehr ihren Niederschlag gefunden : Postamt Flims Dorf

1950

I960

1967

54100

100 800

Index 1967 1950 = 100

Wertzeichenverkauf in Franken... 20400 uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe 84700 Paketpost, Aufgabe 10000 15500 Einzahlungen uneingeschriebene Briefpost, Zustellung durch Fächer 74600 114000 durch Boten Paketpost, Zustellung 7700 durch Fächer 10500 durch Boten 3400 Auszahlungen Reisende (Einheiten) 18400 Gepäck und Güter (Einheiten) .. . 11400

494

176700 20500 34900

313 3001 370 17 500 ) 175 52 000 335

109000 233300

142500 443200

11 100 18400 5100 20700Ì 14900J

29 300 1*) 30 100 ) 7400 88900

191 389

381 287 218 298

*) Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Endamt Films

1950

Hauptanschlüsse 221 Sprechstellen 365 Ortsgespräche 95 300 Ferngespräche, Ausgang 190 400 Gesprächseinnahmen, Franken . . . . 95 300

I960

1967

Index 1967 1950 =· 100

466 924 184700 371 900 216900

904 2000 275800 727700 435500

409

547 289 382 457

Das Postbüro Flims Dorf befindet sich seit 1906 in gemieteten Lokalen im Dorfzentrum an der stark befahrenen Durchgangsstrasse. Die Postbetriebsräume sind zu klein, veraltet und unzweckmässig eingerichtet und genügen den Bedürfnissen vor allem in den Saisonmonaten seit langem nicht mehr. Besonders nachteilig wirkt sich aus, dass für den regen Postautoverkehr vor der Liegenschaft kein genügend grosser Halte- und Aufstellplatz vorhanden ist. Mangels einer Wendemöglichkeit müssen die nur bis Flims Dorf verkehrenden Kurswagen nach dem 1,4 km entfernten Flims Waldhaus weiterfahren, was Mehrkosten verursacht. Ein Ausbau der bisherigen Postlokale kommt schon der ungünstigen Verkehrsverhältnisse wegen nicht in Frage.

In der Telephonzentrale Flims, die sich im PTT-Gebäude Flirns Waldhaus befindet, waren Ende Oktober 1967 von den 1000 Anschlüssen 937 besetzt. Unter Ausnutzung der letzten Raumreserven kann die Zentrale noch auf 1200 Einheiten ausgebaut werden. Mit einer Aufstockung des Gebäudes, die bautechnisch möglich wäre, könnte die Anschlusskapazität auf 4000 Nummern erhöht werden.

456

Abgesehen davon, dass diese Lösung architektonisch nicht befriedigt, wäre ein solcher Ausbau auf lange Sicht ungenügend, nehmen doch die Telephonanschlüsse jährlich um annähernd 10 Prozent zu. Da sich zudem der Netzschwerpunkt Richtung Flims Dorf verschiebt, ist vorgesehen, die Zentrale dorthin in das projektierte PTT-Gebäude zu verlegen. Die bisherigen Zentralenräume in Flims Waldhaus können nach dem Einschalten der neuen Zentrale für Postzwecke benützt oder vermietet werden.

Bereits 1962/63 haben die PTT-Betriebe zwei für die Errichtung eines gemeinsamen Post- und Telephonbetriebsgebäudes geeignete Parzellen von zusammen 1401 m 2 erworben. Die Lage ist für die Kunden, den Postbetrieb sowie in bezug auf den Netzschwerpunkt sehr günstig. Die Grundstückfläche reicht aus, um vor dem Gebäude einen Anhalte- und Wendeplatz für die Postautos zu erstellen.

Geplant ist die Errichtung eines viergeschossigen Gebäudes mit folgender Raumaufteilung : 2.Untergeschoss: Kabelkeller Batterien, Stromlieferung Schutzraum Heizung l. Untergeschoss : Zentralenraum Aufenthaltsraum Erdgeschoss :

Schalterhalle Postbüro Botenraum Paketraum Warteraum für Postreisende Garage und Karrenraum Kiosk

Obergeschoss :

eine 41/2 -Zimmer-Wohnung eine 3 Vi-Zimmer-Wohnung zwei Separatzimmer

Die neuen Postlokale sind so gestaltet, dass sie auf lange Sicht genügen werden. In der Telephonzentrale sind als Erstinstallation 2000 Anschlüsse vorgesehen, die im projektierten Automatenraum auf 6000 Nummern vermehrt werden können.

Für das Bauvorhaben ist auf Grund des KostenVoranschlages ein Objektkredit von 1745 000 Franken erforderlich.

11. Telephongebäude Heerbrugg

Im Ortsnetz Heerbrugg, zu dem auch die Gemeinden Balgach und Widnau gehören, haben sich die Teilnehmerzahl und die Gesprächseinnahmen seit 1950 mehr als vervierfacht.

457 Endamt Heerbrugg

1950

1960

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche Ferngespräche, Ausgang Gesprächseinnahmen, Franken

450 814 199400 450000 183200

1136 1988 400900 950100 438400

1967

1964 3 404 670800 1614300 771100

Index 1967 1950 = 100

436 418 336 359 421

Diese Entwicklung hat zur Folge, dass die 1952 erstellte und im Jahr 1967 unter Ausnützung der letzten Raumreserven auf 2300 Teilnehmeranschlüsse ausgebaute Zentrale anfangs 1969 besetzt sein wird. Da es nicht möglich war, eine angrenzende Parzelle zu erwerben, musste auf die ursprünglich geplante Erweiterung der Zentrale verzichtet werden. Überdies hatte sich gezeigt, dass diese Lösung wegen der zu erwartenden weitern baulichen und wirtschaftlichen Entwicklung nur für relativ kurze Zeit genügt hätte. Deshalb ist der Bau eines neuen Telephongebäudes unumgänglich.

Den PTT ist es 1966 gelungen, ein inbezug auf den Netzschwerpunkt günstig gelegenes Grundstück zu erwerben, auf dem ein Zentralengebäude des Typs 5 erstellt werden soll. Die Raumeinteilung ist die gleiche wie beim Telephongebäude Amriswil. Im Erstausbau werden 5000 Anschlusseinheiten installiert, so dass das 2. Obergeschoss während längerer Zeit vermietet werden kann.

Die alte Zentralenliegenschaft kann entweder vermietet oder verkauft werden.

Der Objektkredit beläuft sich auf 1627 000 Franken.

12. und 13. Telephongebäude Kriens und Luzern-Sprengi

Das Ortsnetz Luzern zählte Ende 1967 43019 Hauptanschlüsse mit 67207 Sprechstellen, die sich auf das Hauptamt, die'Quartierzentralen Maihof, Tribschen und Grosshof sowie die Unterzentralen Emmenbrücke, Kastanienbaum und Meggen verteilen. Während die Einwohnerzahl im Einzugsgebiet des Netzes, das neben der Stadt 10 Agglomerationsgemeinden umfasst, seit 1950 um 50 Prozent angestiegen ist, haben sich die Zahl der Hauptanschlüsse und die Gesprächseinnahmen im gleichen Zeitabschnitt mehr als verdreifacht.

Ortsnetz Luzern

1950

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen Ferngespräche, Ausgang in Millionen Gesprächseinnahmen in Millionen Franken

13662 23 096 11,7 7,0

27080 43 444 21,6 24,2

43019 67 207 29,5 42,3

315 291 250 604

4,2

8,4

13,3

316

Entsprechend der Entwicklung in den letzten Jahren ist in Zukunft mit einem jährlichen Zuwachs von 2200 neuen Teilnehmern zu rechnen. Da sich die Bautätigkeit je länger j e mehr auf die Aussenquartiere und Agglomerationsgemeinden Bundesblatt. 120. Jahrg. Bd. II

29

458

verlagert, müssen vor allem in diesen Gebieten neue Zentralenausrüstungen bereitgestellt werden.

12. Telephongebäude K riens Das Einzugsgebiet der 1963 eingeschalteten Quartierzentrale Grosshof umfasst die südlichen und westlichen Aussenquartiere der Stadt Luzern sowie die Gemeinde Kriens und einen Teil der Gemeinde Horw. Ende 1967 waren von den vorhandenen 12000 Nummern 9339 besetzt. Bei der zu erwartenden Zunahme von jährlich 480 Teilnehmern dürfte die Kapazität 1973 aufgebraucht sein. Wohl wäre es möglich, durch Aufstockung des Gebäudes die Anlage auf 20000 Nummern zu erweitern, doch ist es wegen der Gestaltung des Ortskabelnetzes wirtschaftlicher, einen Teil des Netzes abzutrennen. Da wegen der anhaltend regen Bautätigkeit die grösste Nachfrage nach Telephonanschlüssen in Kriens zu erwarten ist und überdies bereits heute die Anschlussleitungen zur Quartierzentrale Grosshof nicht mehr genügen, soll in diesem Gebiet ein neuer Netzschwerpunkt gebildet werden. Die PTT haben deshalb 1966 an der St. Niklausengasse in Kriens-Oberdorf ein geeignetes Grundstück erworben, auf dem ein unterkellertes, dreigeschossiges Zentralengebäude mit einem Anbau für Garagen, Magazin und Wohnung errichtet werden soll. Im einzelnen ist folgende Raumeinteilung vorgesehen: Untergeschoss : Kabelkeller Batterien und Stromlieferung TT-Räume Schutzraum Heizung Autoeinstellhalle Erdgeschoss : Verteilerraum Prüf- und Messraum Raumfür Spezialausrüstungen Trägerraum Geräteraum, Magazin Garderoben 1. Obergeschoss : Automatenraum Werkraum 4 1/2-Zimmer-Wohnung 2. Obergeschoss : Automatenraum Aufenthaltsraum, Garderoben Die Zentrale kann im Endausbau 20 000 Anschlusseinheiten aufnehmen. Die im Erstausbau vorgesehenen 5000 Anschlüsse werden die Quartierzentrale Grosshof entlasten und ihr erlauben, im verkleinerten Einzugsgebiet neue Teilnehmer zu bedienen. Das 2. Obergeschoss dient der Kreistelephondirektion während längerer Zeit als Materiallager.

Der Objektkredit beläuft sich auf 1746000 Franken.

459

13. Telephongebäude Ltizem-Sprengi Die Telephonteilnehmer der Gemeinden Emmen, Rothenburg und Littau sind der Unterzentrale Emmenbrücke angeschlossen, die im 1952 bezogenen PTT-Gebäude eingerichtet ist. 1964 wurde die Anlage auf ihre Endkapazität von 10000 Nummern ausgebaut, von denen Ende 1967 7222 besetzt waren. Die Zahl der Hauptanschlüsse nimmt jahrlich um rund 10 Prozent zu, so dass die Anschlussmöglichkeiten 1972 erschöpft sein werden. Da eine Erweiterung des PTT-Gebäudes aus baulichen Gründen nicht möglich ist, muss durch Abspaltung eines Teils des bisherigen Einzugsgebietes dafür gesorgt werden, dass im wirtschaftlich bedeutenden Industrievorort Emmen auch nach diesem Zeitpunkt der Nachfrage nach Telephonanschlüssen entsprochen werden kann.

Die PTT planen deshalb, auf einem 1964 erworbenen Grundstück an der Rothenburgstrasse im Sprengi-Quartier eine neue Unterzentrale zu erstellen. Das Bauprojekt sieht ein Zentralengebàude des Typs 5 vor mit folgender Raumeinteilung: Untergeschoss : Kabelkeller Batterien und Stromheferung Magazin Heizung Schutzraum Garage Erdgeschoss : Hauptverteiler Raum für Leitungs- und Spezialausrüstungen Prüfraum Garderobe 1. Obergeschoss : Automatenraum Werkraum Garderobe 2. Obergeschoss : Automatenraum Lagerraum Aufenthaltsraum, Garderobe Attikageschoss : 4 Va-Zimmer-Wohnung In den Automatenräumen können insgesamt 20000 Anschlüsse untergebracht werden. Die Erstinstallation wird 6000 Nummern umfassen, so dass das 2. Obergeschoss noch während längerer Zeit als Materiallager zur Verfügung steht.

Für das Bauvorhaben ist ein Objektkredit von 1682000 Franken erforderlich.

14. Fernmeldegebäude Lausanne-Preville Mit Beschluss von 17. September 1965/14. März 1966 (BB1 1966, l, 592) haben Sie für den Erwerb eines Grundstückes am Chemin de Préville in Lausanne, auf dem ein neues Fernbetriebszentrum errichtet werden soll, einen Ob-

460

jektkredit von 1100000 Franken bewilligt. In der Botschaft vom 20. September 1965 (BB11965, III, 5) haben wir darauf hingewiesen, dass sich im Bereich der Netzgruppe Lausanne insbesondere der Fern- und Auslandverkehr überdurchschnittlich entwickelt haben. Diese starke Verkehrszunahme dauert an, ist doch die Zahl der inländischen Ferngespräche um 5 Mio und diejenige der Auslandgespräche um 0,6 Mio Einheiten grösser als vor drei Jahren.

Netzgruppe Lausanne

1950

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen Ferngespräche, Ausgang in Millionen Gesprächseinnahmen in Millionen Franken

41643 61125 26,4 18,1 11,5

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

79585 115029 43,2 38,2

119504 175528 65,1 63,2

287 287 246 349

23,8

40,5

352

Damit der stark wachsende Verkehr bewältigt werden kann, ist neben dem Ausbau der Anlagen für den Ortsverkehr auch eine Erweiterung der Fernbetriebsausrüstungen unumgänglich. Da im PTT-Gebäude St-Francois nur noch beschränkte Ausbaumöglichkeiten bestehen, ist vorgesehen, den Fernbetrieb zu dezentralisieren und einen Teil der Einrichtungen - als Ersatz bzw. Ergänzung der alten Anlage - in das neue Fernbetriebszentrum Préville zu verlegen. Im einzelnen sollen dort Ausrüstungen für den automatischen Netzgruppen- und Fernverkehr, das manuelle Fernamt, der Auskunftsdienst und eine automatische Auslandzentrale untergebracht werden.

Der geplante Neubau wird sechs Vollgeschosse und einen kleinen zweigeschossigen Dachaufbau umfassen, wobei wegen der Hanglage mehr als die Hälfte des Baukörpers unter das Niveau des Chemin de Préville zu liegen kommt : l.Untergeschoss: Kabelkeller Batterieraum Schutzraum Heizung l.Untergeschoss: Hauptverteiler Starkstromverteiler Gleichrichter Dieselzentrale Lieferantenräume Erdgeschoss : 1. Obergeschoss :

2. Obergeschoss :

Verstärkeramt Büros Automatische Auslandzentrale Kontroll- und Prüfraum Ventilationsraum Fernbetriebsraum Werkstatt Büros

461

3. Obergeschoss :

Manuelles Fernamt Auskunftsdienst Relaisraum Büros Garderobe

Dachaufbau :

Erfrischungsraum Instruktionsräume 3-Zimmer-Wohnung

Nebst den Vermittlungseinrichtungen für den Auskunftsdienst und das manuelle Fernamt werden im neuen Geb äude vorerst 6000 Leitungsausrüstungen für den Bezirks-, Fern- und Auslandverkehr installiert. Mit der später möglichen Erweiterung auf insgesamt 15 800 Leitungen ist der Fernbetrieb in Lausanne auch bei einer massiven Verkehrszunahme auf lange Zeit sichergestellt. In den im PTT-Gebäude St-Francois durch die Verlegung der Auskunftsdienste und des manuellen Fernamtes frei werdenden Räume ist beabsichtigt, neue Ortszentralen als Ersatz für veraltete Anlagen einzurichten.

Das Bauvorhaben erfordert einen Objektkredit von 15 945 000 Franken.

15. Erwerb der Liegenschaft Hotel Terminus Neuenburg

Der Postverkehr hat sich in Neuenburg seit 1950 wie folgt entwickelt : Neuenburg

1950

1960

1967

Wertzeichenverkauf in Franken. l 818 700 2 666 600 3 948 100 uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe 8538000 11776100 13678500 Paketpost, Aufgabe 613400 790900 978 9001) Einzahlungen 944600 1507200 1813700 uneingeschriebene Briefpost, Zustellung 11123300 14625600 16763800 Paketpost, Zustellung 581 400 829 400 1247 8001) Auszahlungen 143 500 246 200 283 700

Index 1967 1950 = 100

217 160 159 192 151 214 198

*) Die Änderung des Paketbegriffs (l 963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Die PTT-Dienste sind heute in Neuenburg dezentralisiert untergebracht : Im Hôtel des Postes befindet sich ausser dem Postamt Neuenburg l, das die Hauptannahmestelle der Stadt ist und den Eilzustelldienst und einen Teil des übrigen Zustelldienstes besorgt, die Büros der Kreispost- und Kreistelephondirektion, das Checkamt, das Telegraphenamt sowie technische Einrichtungen des Telephonbetriebes. Das 1936 bezogene und 1955 erweiterte PTT-Gebäude Neuenburg 2 Bahnhof beherbergt neben einem Annahmeamt die Briefausgabe und den Briefversand- und Bahnpostdienst. An einem 1960 erstellten Geschäftshaus gegenüber demBahnhof besitzen die PTT einen Miteigentumsanteil von 50Prozent,

462

wobei sie berechtigt sind, spätestens bis Ende 1970 auch die andere Hälfte zu erwerben. In diesem Gebäude sind im Untergeschoss die posttechnische Werkstätte und Magazine sowie im Erdgeschoss die Paketausgabe untergebracht.

Heute genügen die Betriebsräume den Anforderungen des Postverkehrs noch, doch werden die Reserven in einigen Jahren erschöpft sein. Vor allem im Bereich des Bahnhofs müssen neue Lokale zur Verfügung gestellt werden, umsomehr als im Interesse einer rationellen Dienstorganisation der Eilzustelldienst unbedingt dorthin verlegt werden sollte.

Da eine nochmalige Erweiterung des PTT-Gebäudes Neuenburg 2 Bahnhof nicht möglich ist, haben die PTT beschlossen, das ihnen zum Kauf angebotene Hotel Terminus vorsorglich zu erwerben. Damit bleibt ihnen die Möglichkeit gewahrt, auf dieser Liegenschaft, die direkt an die Südwestseite des Miteigentumsgebäudes grenzt, später die notwendigen neuen Postbetriebsräume zu erstellen. Vorläufig soll jedoch der Hotelbetrieb weitergeführt werden.

Nach langwierigen Verhandlungen wurde der Kaufvertrag unter Vorbehalt der Zustimmung der eidgenössischen Räte am 10. November 1967 abgeschlossen, wobei sich die PTT verpflichten mussten, den Kaufpreis von 2 Mio Franken vom Vertragsabschluss bis zur Eintragung im Grundbuch zu verzinsen. Da der Verkäufer nicht gewillt war, bis zur Krediterteilung durch die eidgenössischen Räte zuzuwarten, haben ihm die PTT mit Zustimmung des Bundesrates ein dem Kaufpreis entsprechendes Darlehen gewährt. Nach Genehmigung des Vertrages wird der Kaufpreis und der auf ihm geschuldete Zins mit dem Darlehen und dem Darlehenszins verrechnet. Für einen Betrag von 100000 Franken werden die PTT ferner das Hotelmobiliar und das Wirtschaftspatent übernehmen.

Die Aufwendungen der PTT setzen sich wie folgt zusammen : Franken

- Kaufpreis 2000000.-- - Zins zu 43/4 Prozent auf dieser Summe vom l I.November 1967 bis 31.März 1969 135 000.-- - Mobiliar und Wirtschaftspatent 100 000.-- - Handänderungsgebühr 80 000. -- - Handänderungskosten 25 000.-- Objektkredit 2 340 000.-- 16. PTT-Gebäude Neuenhof Das heutige Postgebäude Neuenhof, das dem Posthalter gehört, wurde 1952 bezogen, als die Gemeinde 2400 Einwohner zählte. Wie in ändern Ortschaften des aargauischen Limmattales, die im Einzugsgebiet von Zürich und Baden liegen, hat seither die Bevölkerung sprunghaft zugenommen, so dass alle Prognosen über die Entwicklung des Postverkehrs in ausserordentlichem Masse übertroffen wurden:

463 Postbüro Neuenhof

1950

Wertzeichenverkauf in Franken...

8500 uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe 41900 Paketpost, Aufgabe 3 600 Einzahlungen 15600 uneingeschriebene Briefpost, Zustellung 204 100 Paketpost, Zustellung 10 300 Auszahlungen 3 400

1960

1967

Index 1967 1950 -- 100

52400

121200

1426

191200 20 300 90600

357300 27 400 1 162600

853 761 1042

891 600 39 600 13 900

l 278 2001 56 600 ) 23 500

626 550 691

*) Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Trotz einer Vergrösserung im Jahre 1959 genügen die Postlokale dem Verkehr nur noch knapp. Da sich nach den Prognosen der Gemeindebehörden die heutige Einwohnerzahl von 7000 bis 1980 verdoppeln wird, müssen möglichst bald neue Räume zur Verfügung stehen.

Die Projektierung eines Neubaus drängt sich umsomehr auf, als in Neuenhof auch der Telephonbetrieb Raum benötigt. Die Telephonteilnehmer der Gemeinde sind heute an die Quartierzentrale Wettingen angeschlossen, bei der sich die Zahl der Hauptanschlüsse im Zeitraum von bloss sieben Jahren verdoppelt hat.

Quartierzentrale Weuingen

1954

Hauptanschlüsse 1553 Sprechstellen l 845 Ortsgespräche 344800 Gesprächseinnahmen, Franken . . . . 159700

1960

3725 4 455 1549900 764400

1967

Index 1967 1954 = 100

7408 476 9 521 516 3238200 939 1932200 1209

Von den 10000 Nummern der Zentrale Wettingen waren Ende Mai 1968 bereits 7595 besetzt. Wegen der regen Bautätigkeit in ihrem Einzugsgebiet ist auch in Zukunft mit einer überaus grossen Nachfrage nach neuen Telephonanschlüssen zu rechnen, so dass ihre Anschlusskapazität 1972 erschöpft sein wird. Unter diesen Umständen ist es notwendig, durch den Bau einer neuen Zentrale in Neuenhof eine Entlastung herbeizuführen.

Vor drei Jahren konnten die PTT im geplanten neuen Ortszentrum an der Hauptstrasse Baden-Zürich ein geeignetes Grundstück erwerben, auf dem im Rahmen einer Gesamtüberbauung ein gemeinsames Post- und Telephonbetriebsgebäude errichtet werden soll. Der projektierte Neubau gliedert sich in einen Telephontrakt mit Erdgeschoss, zwei Obergeschossen und Attikageschoss sowie einen angebauten eingeschossigen Posttrakt, wobei beide Gebäudeteile unterkellert sind. Im einzelnen ist folgende Raumeinteilung vorgesehen : Posttrakt Untergeschoss :

Archiv/ Magazin Garderoben Schutzraum Auto-Einstellhalle

464 Erdgeschosa :

Schalterraum Postbüro Boten- und Paketraum Aufenthaltsraum

Telephontrakt Untergeschoss :

Kabelkeller Batterien und Stromlieferung Lagerraum Heizung Schutzraum Erdgeschoss : Betriebsraum Hauptverteiler l. und 2. Obergeschoss : Wählerraum Werkraum Attikageschoss : zwei 4 ^-Zimmer- Wohnungen Der Neubau stellt auf lange Sicht für Post und Telephon zweckmässige, den betrieblichen Anforderungen entsprechende Räume zur Verfügung. Die vorläufig vermietbare Einstellhalle im Untergeschoss dient als Reserve für die späteren Bedürfnisse des Postbetriebes. Im Zentralenraum im l. Obergeschoss können 10000 Anschlusseinheiten untergebracht werden; die Erstinstallation wird vorläufig 4000 Anschlüsse umfassen. Die vermietbaren Reservelokale im 2. Obergeschoss erlauben eine Vergrösserung der Anlage auf 20 000 Teilnehmeranschlüsse.

Für das Bauvorhaben ist ein Objektkredit von 3564000 Franken erforderlich.

17. Telephongebäude St. Gallen-Lachen

Die Telephonteilnehmer des Ortsnetzes St. Gallen werden heute durch das Hauptamt im Hauptpostgebäude, die QuartierzentraleLanggass sowie die Unterzentralen Lachen, Teufen (AR) und Winkern bedient. Wie aus der nachstehenden Tabelle hervorgeht, ist heute die Zahl der Hauptanschlüsse zweieinhalbmal grösser als 1950, wobei der stärkste Zuwachs mit jährlich etwa 1200 neuen Teilnehmern auf die letzten Jahre entfällt.

Ortsnetz St. Gallen

1950

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen Ferngespräche, Ausgang in Millionen Gesprächseinnahmen in Millionen Franken

11319 18959 9,0 16,2

19798 31380 13,7 29,6

27780 44193 17,1 50,0

245 238 190 388

3,5

6,5

9,9

283

Um dieser Entwicklung gewachsen zu sein, hatten die PTT bereits 1958 beschlossen, im Westen der Stadt eine neue Quartierzentrale zu errichten. Nachdem das vorgesehene Areal wegen einer geplanten Expressstrasse mit einem Bauver-

465

bot belegt worden war, musste das Projekt aufgegeben werden. Die Entlastung des Hauptamtes war jedoch nicht länger aufschiebbar, so dass 1962 im Keller des Magazingebäudes der Kreistelephondirektion provisorisch eine Unterzentrale mit 4000 Anschlüssen installiert werden musste. Heute sind die l2 000 Nummern des Hauptamtes zu 93 Prozent belegt, und auch die Kapazität der provisorischen Anlage wird bald erschöpft sein. Mit dem Bau einer leistungsfähigen Quartierzentrale darf deshalb nicht mehr zugewartet werden.

Als Ersatz für das mit einem Bauverbot belegte Areal erwarben die PTT1965 vom Kanton St. Gallen an der Ecke Krüger-/Salisstrasse ein Grundstück von 1400 m 2 , das in unmittelbarer Nähe der bestehenden Magazine und Garagen der Kreistelephondirektion liegt und nur durch eine Strasse vom geplanten Fernbetriebszentrum getrennt ist.

Das Bauprojekt sieht ein Zentralengebäude des Typs 5 vor, für dessen Raumeinteilung wir auf das Telephongebäude Amriswil verweisen. Davon abweichend kann hier auf eine eigene Heizzentrale verzichtet werden, da das Gebäude durch einen Fernheizkanal an das benachbarte Fernbetriebszentrum angeschlossen wird.

Die neue Quartierzentrale, die im Erstausbau 10000 Nummern aufweisen soll, wird bei der Einschaltung 4000 Anschlüsse der provisorischen Anlage und 3000 Anschlüsse des Hauptamtes zu übernehmen haben. Im 2. Obergeschoss, das erst in etwa 10 Jahren als Zentralenraum benötigt wird, kann vorläufig ein Teil der Betriebswerkstätte der Kreistelephondirektion eingerichtet werden.

Für das Bauvorhaben ist ein Objektkredit von 1481000 Franken erforderlich.

18. Postgebäude Stans Der Hauptort Nidwaldens hat sich bis vor wenigen Jahren ruhig entwickelt.

Die Einwohnerzahl der Gemeinde hat erst in letzter Zeit stärker zugenommen, nachdem sie bis etwa 1940 ziemlich konstant geblieben war. Obschon genügend Landreserven vorhanden sind, haben sich wegen der ungünstigen Veikehrslage verhältnismässig spät Industriebetriebe angesiedelt. Die Eröffnung der durchgehenden Bahnlinie Luzern-Engelberg und die Sanierung der Strassenverhältnisse durch den Bau der Nationalstrasse 2 haben jedoch dem Ort neue Impulse gegeben. Einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung dürfte der ganze Kanton nach der Verwirklichung der linksufrigen Vierwaldstättersee Strasse erleben.

Seit 1950 hat sich der Postverkehr wie folgt entwickelt : Postamt Stans

1950

1960

1967

SsO*»9«»

Wertzeichenverkauf in Franken.. 126500 162000 289300 229 uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe 580200 652500 926500 160 Paketpost, Aufgabe 47000 55200 79 OOO1) 168 Einzahlungen 87 000 146 200 203 800 234 uneingeschriebene Briefpost, Zustellung l 149 900 l 441 500 l 879 600 163 Paketpost, Zustellung 81 400 108 300 162 9001) 200 Auszahlungen 14 600 21 700 29100 199 *) Die Änderung des Paketbegriffs (l 963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Bundesblatt. 120.Jahrg.Bd.II

30

466

Die PTT verfügen in Stans als einzigem Kantonshauptort über kein eigenes Postgebäude. Bis 1965 war das Postamt im Erdgeschoss einer privaten Liegenschaft an der Buochserstrasse untergebracht. Der unhaltbaren Platzverhältnisse wegen musste der gesamte Postbetrieb im Herbst 1965 in einen Holzbau in der Nähe des Bahnhofes verlegt werden. Diese provisorische Massnahme ist auf die Dauer weder für die Postkunden noch für den Postbetrieb tragbar.

Vor vier Jahren konnten die PTT gegenüber dem Bahnhof ein für die Errichtung eines Postgebäudes geeignetes Grundstück von 2580 m 2 erwerben. Ein erstes Projekt, das einen Neubau mit Postbetriebsräumen im Erdgeschoss und Wohnungen im einzigen Obergeschoss vorsah, musste aufgegeben werden, da die Behörden an diesem Platz ein repräsentativeres Gebäude wünschten. Nachdem sich der Kanton Nidwaiden langfristig als Mieter von Büroräumen für seine Verwaltungsdienste zu einem kostendeckenden Mietzins verpflichtet hatte, wurde ein neues Projekt für einen unterkellerten viergeschossigen Post- und Verwaltungsbau mit Attikageschoss ausgearbeitet, wobei folgende Raumeinteilung vorgesehen ist : Untergeschoss : Einstell- und Verladehalle für Paketboten Schutzräume Heizung Erfrischungsraum, Garderoben Parkplätze für kantonale Verwaltung Erdgeschoss: Schalterhalle Postbüro Botenraum Paketraum Raum für Feldpost Parkplätze l. bis 3. Obergeschoss : Büroräume für kantonale Verwaltung Attikageschoss : 4 Vi-Zimmer-Wohnung Sitzungszimmer für kantonale Verwaltung Dank der grosszügigen Raumbemessung und der günstigen Lage wird der Neubau auf lange Sicht den Bedürfnissen der Post und der kantonalen Verwaltung gerecht werden.

Der beantragte Objektkredit beläuft sich auf 3561000 Franken.

19. Postgebäude Thayngen Die Einwohnerzahl des Grenzortes Thayngen hat in den letzten Jahren als Folge der Ansiedlung sowie der Erweiterung von Industrie- und Gewerbebetrieben rasch zugenommen. Wegen der grossen Reserven an Bau- und Industrieland und der günstigen Verkehrslage dürfte diese Entwicklung andauern. Die Gemeindebehörden rechnen mit einer Verdoppelung der Einwohnerzahl in den nächsten 20-25 Jahren.

Das Postamt befindet sich seit 1937 in einem Mietgebäude in der Nähe des Bahnhofes. Heute genügen die vorhandenen Räume den Anforderungen des

467 Postverkehrs, der sich seit 1950 fast verdoppelt hat, in keiner Weise mehr; Schalterhalle und Biiroraume sind viel zu eng, und den Brief boten steht lediglich ein kleiner Raum zur Verfiigung.

' Postamt Thayngen

1950

Wertzeichenverkauf in Franken... 149 300 uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe 472 800 Paketpost, Aufgabe 69 200 Einzahlungen 60 600 uneingeschriebene Briefpost, Zustellung 805 500 Paketpost, Zustellung 44 800 Auszahlungen 8 300

I960

1967

Index 1967 1950 -- 100

233300

282400

189

728 500 83 900 99000

581 600 123 106 9001) 154 119300 197

1 088 500 49100 13700

1 423 600 177 726001) 162 17400 210

l

) Die Anderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit fruheren Jahren.

Eine Erweiterung der Mietlokale ist aus baulichen und betrieblichen Griinden nicht moglich. Die PTT haben deshalb bereits 1962 an der Bahnhofstrasse ein Grundstiick von 1868 m 2 erworben, auf dem ein neues Postgebaude erstellt werden soil. Vorgesehen ist ein teils eingeschossiger, teils zweigeschossiger unterkellerter Neubau mit folgender Raumeinteilung: Untergeschoss:

Heizung KeUer Schutzraum Einstellhalle Magazin, Garage (vermietbar)

Erdgeschoss :

Postbiiro ' Schalterhalle mit 5 Schaltern Paket- und Botenraum Werkstatt (vermietbar)

Obergeschoss:

41/2- und 2 1/2-Zimmer-Wohnung

Der geplante Neubau wird auch einer weitern Verkehrszunahme gewachsen sein, denn die Betriebsflachen konnen spater durch die anfanglich vermieteten Raume erweitert werden.

Fiir den Postneubau ist ein Objektkredit von 1197 000 Franken erforderlich.

20. PTT-Gebaude Unterengstringen

Wie in andern Vororten von Zurich ist auch in Unterengstringen die Bautatigkeit dank der vorhandenen Baulandreserven sehr rege; die Bevolkerung nimmt ausserordentlich stark zu. Entsprechend hat der Postverkehr - vor allem der Zustelldienst - standig zugenommen :

468 Postamt Unteiengstringen

1950

Wertzeichenverkauf in Franken... 27500 uneingechriebene Briefpost, Aufgabe 68 700 Paketpost, Aufgabe 23 900 Einzahlungen 20 500 uneingeschriebene Briefpost, Zustellung 245200 Paketpost, Zustellung 20 700 Auszahlungen 3400

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

49500

83000

302

86 400 46 900 41400

127 500 49 2001) 64 700

186 206 316

381200 34 300 4800

711500 42 5001) 9000

290 205 265

*) Die Änderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit früheren Jahren.

Die gemieteten Postlokale, die im Jahre 1923 bezogen und 1954 etwas erweitert worden sind, genügen vor allem für den Zustelldienst und die Massenannahme nicht mehr. Um eine Entlastung herbeizuführen, musste die Paketzustellung im November 1967 dem Postamt Schlieren übertragen werden. Eine Erweiterung der Mietlokale ergäbe betrieblich keine günstige Lösung und würde nur kurzfristig genügen. Zudem verschiebt sich der Schwerpunkt der Gemeinde vom heutigen Standort weg gegen die Zürcherstrasse hinaus, wo das neue Gemeindehaus und das Geschäftsquartier geplant werden.

Die Telephonteilnehmer von Unterengstringen sind heute an die Zentrale Schlieren angeschlossen, in deren Einzugsgebiet die Zahl der Hauptanschlüsse und die Gesprächseinnahmen seit 1950 mehr als doppelt so stark zugenommen haben als im Landesdurchschnitt.

Endamt Schlieren

' 1950

Hauptanschlüsse 1285 Sprechstellen l 840 Ortsgespräche 266 100 Ferngespräche, Ausgang 1058600 Gesprächseinnahmen, Franken .. 341400

1960

4281 5 700 l 039 000 3810500 1265300

1967

Index 1967 1950 = 100

7952 619 11 174 608 l 850 OOO1) 695 7 250 OOO1) 684 2400300 703

*) Interpolierte Werte.

Bei einer Zunahme von jährlich 450 Abonnenten wird die Telephonzentrale Schlieren, die 9000 Anschlusseinheiten aufweist, anfangs 1970 vollständig besetzt sein. Wohl ist noch eine Erweiterung auf 11000 Nummern möglich, doch ist das Ortskabelnetz besonders Richtung Unterengstringen stark überlastet. Durch den Bau einer neuen Unterzentrale in Unterengstringen kann die Zentrale Schlieren und deren Kabelnetz wirksam entlastet werden.

Sowohl für die Post als auch für das Telephon drängt sich somit die Erstellung eines PTT-Gebäudes in Unterengstringen auf. 1963 konnten die PTT in der künftigen Kernzone der Ortschaft eine geeignete Landparzelle erwerben. Der projektierte Neubau gliedert sich in einen unterkellerten dreigeschossigen Hauptblock mit Attikageschoss, einen ebenfalls unterkellerten eingeschossigen Anbau für den Postbetrieb und einen separaten Garagetrakt. Im einzelnen ist folgende Raumaufteilung vorgesehen :

469 Untergeschoss:

Kabelkeller Batterien und Stromlieferung Magazin und Werkstatt Schutzraum Heizung {

Erdgeschoss:

Postbiiro Schalterhalle j Paket- und Botenraum Hauptverteiler T-Betriebsraume Garagen |

1. und 2. Obergeschoss:

Automatenraume

Attikageschoss:

4 1/2-Zimmer-Wohnung

Die Postiokale sind so gestaltet, dass sie langfristig geniigen werden, umsomehr als die fur spater vorgesehene Verlegung der Paketzustellung in ein regionales Zustellzentrum eine Entlastung bringen wird. In der Telephonzentrale werden vorerst 6000 Anschlusseinheiten installiert. Der Automatenraum im zweiten Obergeschoss kann vorlaufig vermietet werden und dient als Reserve fur einen Ausbau der Zentrale auf 14 000 Teilnehmera'nschliisse.

Fiir dieses Bauvorhaben ist auf Grund des Kostenvoranschlages ein Objektkredit von 1959 000 Franken erforderlich. , 21.PTT-GebaudeVisp Die Einwohnerzahl von Visp hat sich seit 1950 fast verdoppelt. Diese Entwicklung verdankt der Ort in erster Linie der chemischen Industrie, in der heute iiber 2000 Personen beschaftigt sind. Ferner kommt auch dem Fremdenverkehr eine immer grossere wirtschaftliche Bedeutung zu. Noch starker als die Bevolkerung hat der PTT-Verkehr zugenommen: i Postamt Visp

1950

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

Wertzeichenverkauf in Franken.

uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe Paketpost, Aufgabe Einzahlungen uneingeschriebene Briefpost, Zustellung Paketpost, Zustellung Auszahlungen

102700 '

175300

335100

326

376 600 [ 639 700 36 900 65 300 80 500 142 300

1 214 000

322

769 100 63 600 10 100

1 816 700 236 145 8001) 229 1 28200 279

J

1 270 200 107 600 18 900

85 8001) 233 197 200 245

) Die Anderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit fruheren Jahren.

470 Endamt Visp

1950

1960

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche Ferngespräche, Ausgang Gesprächseinnahmen, Franken

355 589 154300 310 000 125 100

737 1264 382700 799 700 342 000

1967

1499 2 704 829700 l 463 700 671 500

Index 1967 1950 = 100

422 459 538 472 537

Dieser nicht voraussehbare Verkehrszuwachs hatte zur Folge, dass die 1956 bezogenen Postlokale in einem Miteigentumsgebäude am Bahnhofplatz bereits nicht mehr genügen. Neben dem zu kleinen Botenraum sind es vor allem die misslichen Verhältnisse bei der für Visp sehr wichtigen Reisepost, die den Betrieb ausserordentlich erschweren. Seit 1956 ist die Zahl der Kurslinien von drei auf acht gestiegen. Verkehrten damals täglich von und nach Visp 20 Kurse, sind es heute fast sechsmal mehr. Die Wagen der Linie nach Saas Fee, die vor der Post anhalten, behindern den Strassenverkehr. Die übrigen Kurse werden auf einem etwa 100 m entfernten Platz abgefertigt, wodurch sich zusätzliche Schwierigkeiten bei der Postauswechslung ergeben.

In der 1955 erstellten und 1964 erweiterten Telephonzentrale Visp, die auch noch sieben umliegende Gemeinden bedient, waren die vorhandenen 1600 Anschlusseinheiten Ende 1967 vollständig besetzt. Unter Ausnützung der letzten Raumreserven kann die Anlage nochmals um 400 Nummern erweitert werden.

Zahlreiche Telephoninteressenten stehen bereits auf der Warteliste, so dass auch diese Kapazität bald erschöpft sein wird.

Da für die Post und das Telephon am bisherigen Standort Erweiterungsmöglichkeiten fehlen, haben die PTT 1963 von der Gemeinde Visp im Dorfzentrum, zwischen der Kantonsstrasse und dem Brückenweg, ein Grundstück von 4100 m 2 erworben. Das Projekt für eine Gesamtüberbauung dieses Areals umfasst einen Telephontrakt mit Untergeschoss, Erdgeschoss und drei Obergeschossen, einen unterkellerten, eingeschossigen Posttrakt sowie eine gedeckte Postautostation.

Für den ganzen Baukomplex ist folgende Raumeinteilung vorgesehen : Untergeschoss:

Erdgeschoss :

Kabelkeller Batterien und Stromlieferung Heizung Schutzraum Garderoben Einstellhalle (vermietbar) Hauptverteiler Apparateraum Schalterhalle Postbüro Boten- und Paketraum Warteraum für Postreisende Laden, Kiosk, Verkehrsbüro gedeckte Postautostation

471

l. und 2. Obergeschoss : 3. Obergeschoss :

I Zentralenräume ' 4 Vi-Zimrner-Wohnung Büroräume Aufenthaltsräume

Der grosszügig geplante Neubau wird es ermöglichen, alle PTT-Dienste zweckmässig zu organisieren und unterzubringen. Die Postlokale können später durch die vermietete Einstellhalle im Untergeschoss erweitert werden. Die gedeckte Postreisestation, in der 12 Wagen Platz haben, liegt verkehrstechnisch sehr günstig. Zu- und Wegfahrt sind je nach der Kursstrecke sowohl auf der Süd- wie auf der Nordseite möglich.

Im Zentralenraum im l. Obergeschoss können 10000 Teilnehmeranschlüsse installiert werden; die Erstinstallation umfasst 4000 Einheiten. Das 2.Obergeschoss, das langfristig vermietet wird, dient als Reserve für eine Erweiterung der Zentrale auf 20 000 Anschlüsse.

Die heutigen Postlokale und die Zentralenliegenschaft können vermietet oder verkauft werden.

Für das Bauvorhaben ist ein Objektkredit von 4560000 Franken erforderlich.

22. Erstellung und Erwerb eines Telephongebäudes in Zollikon Dorf Die für 3000 Anschlüsse eingerichtete Unterzentrale Zollikon Dorf musste Ende 1966 wegen Überalterung stillgelegt werden. Die von ihr bedienten Telephonteilnehmer wurden provisorisch an die Quartierzentrale Zollikerberg angeschlossen, die jedoch bald durch eine Neuanlage in Zollikon Dorf entlastet werden muss. Damit können auch Kostenfür den Ausbau des Ortskabelnetzes eingespart werden.

Nachdem Projektstudien ergeben hatten, dass ein Neubau am Standort der stillgelegten Zentrale aus baulichen, betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen abzulehnen ist, bot sich die günstige Gelegenheit, das Bauvorhaben gemeinsam mit der Gemeinde Zollikon zu verwirklichen. Es handelt sich dabei um ein kombiniertes Projekt für ein Feuerwehrgebäude mit rückwärtig angebautem zweigeschossigem Telephontrakt, wobei eine Aufteilung der beiden Baukörper auf zwei getrennte Grundstücke möglich ist. Die Zentralenräume sind so bemessen, dass sie im Endausbau 20000 Anschlusseinheiten aufnehmen können.

Für die Gemeinde ist der Bau des Feuerwehrgebäudes sehr dringend, und sie beabsichtigt, mit den Bauarbeiten möglichst bald zu beginnen. Mit der Erstellung des Telephontraktes hätte andererseits bis zur Krediterteilung durch die eidg.

Räte zugewartet werden müssen. Da ein getrenntes Bauen dieser architektonisch eine Einheit bildenden Gebäudeteile mit Nachteilen und zusätzlichen Kosten verbunden gewesen wäre, hat sich die Gemeinde bereit erklärt, die ganze Überbauung selber auszuführen. Nach Beendigung der Bauarbeiten wird sie den PTT den

472 Telephontrakt mit dem dazugehorenden Areal von 1260 m 2 im Tausch gegen die alte Zentralenliegenschaft abtreten, wobei die PTT die Baukosten zu verguten und f iir das Grundstiick sine angemessene Aufzahlung zu leisten haben.

Der Bundesrat und die Finanzdelegation der eidg. Rate haben dieser Losung am 20. Marz bzw. 18. April 1968 zugestimmt und die PTT ermachtigt, die entsprechenden Vertrage mit der Gemeinde Zollikon abzuschliessen. Die PTT-Kommissionen der eidg. Rate wurden iiber das Geschaft am 26. Juni 1968 orientiert.

Die Aufwendungen der PTT setzen sich wie folgt zusammen: Franken

- Aufzahlung fur das Grundstiick - Baukosten - Handanderungskosten Objektkredit

220200.1009300.10500.1240000.-

23. PTT-Gebaude Kreuzlingen Das gegeniiber dem Bahnhof liegende PTT-Gebaude Kreuzlingen beherbergt im Erdgeschoss das Postamt Kreuzlingen 1, das dem Ortskern als Aufgabestelle dient und den Zustelldienst auf dem ganzen Gemeindegebiet mit Ausnahme der ostlich gelegenen Quartiere besorgt. Im Obergeschoss sind das Telegraphenamt und die Telephonzentrale eingerichtet. Seit dem Bezug des Gebaudes im Jahre 1932 hat sich die Einwohnerzahl nahezu verdoppelt, wobei die starkste Zunahme auf die letzten Jahre entfallt. Entsprechend ist auch der von den PTT-Betrieben zu bewaltigende Verkehr gewachsen. Wegen der starken Industrialisierung und der Grenznahe des Ortes liegt der Postverkehr pro Einwohner deutlich iiber dem schweizerischen Mittel.

Postamt Kreuzlingen 1

1950

1960

1967

Index 1967 1950 = 100

Wertzeichenverkauf in Franken.. 700 700 1 014 200 1 471 000 210 uneingeschriebene Briefpost, Aufgabe 1 570 800 2 353 400 3 876 500 247 Paketpost, Aufgabe 345 700 520 000 491 9001) 142 Einzahhmgen 176 400 309 400 349 400 198 uneingeschriebene Briefpost, Zustellung 3 023 800 3 934 600 5 648 200 187 Paketpost, Zustellung 242800 333300 443 900») 183 Auszahlungen 33 700 54 500 72 300 215 J ) Die Anderung des Paketbegriffs (1963) erschwert den Vergleich mit fruheren Jahren.

Knotenamt Kieuzlingen

1950

I960

Hauptanschlusse 1 484 2596 Sprechstellen 2 662 4413 Ortsgesprache 779 800 1 264 000 Ferngesprache, Ausgang 1169 000 2133 800 980 300 Gesprachseinnahmen, Franken ... 509 700

1967

4208 6769 1 831 700 3 380 400 1 554 700

Index 1967 1950 = 100 283

254 235 289 305

473

Die im Postamt vorhandene Betriebsfläche genügt heute nicht mehr, um den Betrieb rationell und zweckmässig abzuwickeln. Es stehen zu wenig Schalter zur Verfügung, die Räume für das Zustellpersonal sind ungenügend, und die Motorfahrzeuge müssen immer mehr im ungedeckten Posthof beladen werden. Um teure Provisorien zu vermeiden, sollten möglichst bald neue Betriebsräume zur Verfügung stehen.

Auch das Telephon benötigt in Kreuzungen dringend mehr Raum. Dem 1956 automatisierten Knotenamt sind neben den Telephonteilnehmern aus Kreuzungen und einiger Nachbarorte die Endämter Alterswilen, Altnau, Ermatingen und Tägerwilen angeschlossen. Die in der Zentrale vorhandenen 5000 Anschlusseinheiten werden Ende 1968 voll belegt sein. Eine Erweiterung der Anlage ist im heutigen Automatenraum aus Platzgründen nicht möglich.

Direkt angrenzend an das bestehende PTT-Gebäude haben die PTT 1958 und 1966 zwischen der Alleestrasse und der Nationalstrasse das für einen Neubau erforderliche Areal erworben. Eingehende Studien haben gezeigt, dass es am zweckmässigsten ist, das Neubauprojekt in zwei Bauetappen zu verwirklichen.

In der ersten Etappe wird entlang der Nationalstrasse der äusserst dringende Posttrakt gebaut, bei dem folgende Raumeinteilung vorgesehen ist : Untergeschoss : Paketausgabe Einstellhalle (vermietbar) Schutzraum Feuerwehrgeräte-Magazin Garderobe prov. Heizung Erdgeschoss : Schalterhalle (9 Schalter) Postbüro Botenraum Paketraum gedeckter Vorplatz Die neue Schalterhalle können die Passanten von beiden Seiten über den bisherigen Posthof erreichen. Im neuen Posthof stehen sieben Anlegeplätze für Dienstfahrzeuge und Massenaufgeber zur i Verfügung, während an der Alleestrasse und der Nationalstrasse Kurzparkplätze für Postkunden bereitgestellt werden. Die vorläufig vermietbare Einstellhalle dient als Reserve für eine spätere Erweiterung.

Sobald die Postdienste in den Neubau verlegt sind, kann im Erdgeschoss des bisherigen PTT-Gebäudes die Telephonzentrale um 2000 Teilnehmeranschlüsse erweitert werden. Dieser Ausbau genügt, bis die in Kurzrickenbach geplante Quartierzentrale das Knotenamt um 1700 Anschlüsse entlasten wird.

Nach 15-20 Jahren wird auch diese Reserve erschöpft und die Nutzungszeit der Zentralenausrüstung im alten Gebäude abgelaufen sein. Alsdann muss die zweite Bauetappe verwirklicht werden. Diese umfasst ein unterkellertes viergeschossiges Telephongebäude entlang der Alleestrasse mit folgender Raumeinteilung: [

474

Untergeschoss :

Muffenraum Batterien und Stromlieferung Magazin, Werkstatt Heizung Erdgeschoss: Hauptverteiler Fernverteiler Telegraphenbüro Schalterhalle mit öffentlichen Sprechstationen l. und 2. Obergeschoss : Automatenräume 3. Obergeschoss : Aufenthaltsräume 2 5-Zimmer-Wohnungen Der Neubau kann neben den Knotenamtsausrüstungen 20000 Anschlusseinheiten aufnehmen, von denen im Erstausbau die Hälfte installiert werden.

Zusammen mit den 10000 Anschlüssen der Quartierzentrale Kurzrickenbach werden sie genügen, um den Verkehr im Einzugsgebiet von Kreuzungen langfristig sicherzustellen.

Nach dem Bezug des Telephongebäudes muss das alte Gebäude gemäss den Bedingungen, die die Gemeinde für die Einräumung von Sonderbaurechten gestellt hat, abgebrochen werden. Über die Weiterverwendung dieses Areals wird erst später entschieden, wobei die Möglichkeit gewahrt bleibt, ein neues Gebäude zu errichten.

Wir beantragen Ihnen, dem Gesamtprojekt, das nach dem Baukostenindex von 322,6 auf 6231000 Franken zu stehen käme, zuzustimmen, und für die Ausführung der ersten Etappe einen Objektkredit von 3 291000 Franken zu bewilligen. Der Objektkredit für die voraussichtlich erst in 15-20 Jahren auszuführende zweite Etappe wird dannzumal angefordert.

Gestützt auf diese Ausführungen beantragen wir Ihnen, den beiliegenend Entwurf zu einem Bundesbeschluss zu genehmigen.

Bezüglich der Verfassungsmässigkeit der Vorlage halten wir fest, dass sich ·die Zuständigkeit der Bundesversammlung aus Artikel 13, Buchstabe/des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 1960 (AS 1961,17) über die Organisation der Post-, Telephon- und Telegraphenbetriebe ergibt, das sich seinerseits auf Artikel 36 der Bundesverfassung stützt.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 16. September 1968.

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates, Der Bundespräsident : Spühler Der Bundeskanzler: Huber

475

(Entwurf)

Bundesbeschluss über die Bewilligung von Objektkrediten für Bauten und Liegenschaften der PTT-Betriebe Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 16. September 1968, beschliesst:

Art. l Für PTT-Zwecke werden folgende Objektkredite bewilligt : Franken

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

16.

17.

18.

19.

20.

21.

22.

Telephongebäude Adliswil 2 026 000 Telephongebäude Amriswil l 467 000 Erwerb der Liegenschaft Basel 3 Spalen 2 220 000 Postgebäude Brienz (BE) l 517 000 PTT-Gebäude Brissago (Umbau und Erweiterung) l 921 000 Telephongebäude Bülach !

2 398 000 PTT-Gebäude Chiasso l (Umbau und Erweiterung) 8 871 000 l 176 000 PTT-Gebäude Degersheim Postgebäude Emsiedeln l 236 000 PTT-Gebäude Flims Dorf l 745 000 Telephongebäude Heerbrugg l 627 000 Telephongebaude Kriens l 746 000 Telephongebaude Luzern-Sprengi l 682 000 Fernmeldegebäude Lausanne-Préville .

15 945 000 Erwerb der Liegenschaft Hotel Terminus Neuenburg 2 340 000 PTT-Gebäude Neuenhof 3 564 000 Telephongebaude St. Gallen-Lachen l 481 000 PostgebäudeStans 3561 000 Postgebäude Thayngen 1197 000 PTT-Gebäude Unterengstringen l 959 000 PTT-Gebäude Visp 4 560 000 Erstellung und Erwerb eines Telephongebäudes in Zollikon Dorf l 240 000

476

Art. 2 Dem Gesamtprojekt für ein PTT-Gebäude in Kreuzungen wird zugestimmt und für die erste Bauetappe ein Objektkredit von 3 291 000 Franken bewilligt.

Art. 3 Dieser Beschluss ist nicht allgemein verbindlich und tritt sofort in Kraft.

2 Der Bundesrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

1

0367

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten für Bauten und Liegenschaften der PTT-Betriebe (Vom 16. September 1968)

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1968

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40

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10035

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

04.10.1968

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437-476

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