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Bundesrathes an den schweizerischen Ständerath , betreffend den Waarentransport auf den Eisenbahnen.

(Vom 10. Juli 1861.)

Tit. .

Mit Schreiben vom 14. Dezember vorigen Jahres übermittelten Sie uns eine Anzahl Petitionen von Handelshäusern mehrerer Kantone , Stressend den Waarentransport aus den Eisenbahnen, mit der Einladung, uber die in dieser Angelegenheit zu treffenden geeigneten Massnah.ueu auf die nächste Zession Bericht zu erstatten.

Unser Departement des Jnnern , welchem wir diesen Gegenstand Zugewiesen haben, hat es sieh abgelegen sein lassen, die zur gehörigen Brüfung der hiebei in Berüksichtigung fallenden Fragen nothigen Matexialien zu sammeln . zu diesem Zweke hielt dasselbe für angemessen, auch uber die eingeschlagenden Verhältnisse anderer Länder Erkundigungen einzuholen, um aus denselben die fur die hi...rseirigen Verhaltnisse passend scheinenden Momente zu Rathe Riehen und solche vorkommendenfalls benuzen zu konuen. Die hieraus bezüglichen Dokuu.ente sind zwar noch

.uu.ht vollständig eingelangt; es ist jedoch sur die beförderliche Kompleti-

rung derselben bereits vom Departement Besorgt worden.

Was die Frage des Transportwesens aus den schweizerischen Bahnen

selbst anbetrifft , so ist dieselbe seit dem Eingange , xesp. Entstehen der

erwähnten Betitionen gewissermaßen in ein anderes Stadium getreten , inden. verschiedene Erleiehteruugen uud Vexbesseru..gen im Eiseubahuverkehr, welche insbesondere dem Gütertransport ...u gut kommeu , theils wirklich eingetreten sind, theils in .Aussicht stehen. Durch die im Rovember v. J.

stattgehabte Eroff..ung der Linie Biel - Reuenstadt ist der direkte Verkehr des Westens mit dem Rorden und Osten der Schweiz . hergestellt, und in Folge dessen werden bereits verschiedene Uebelstände , welche aus dem Verkehre dieser Hauptriehtung gelastet haben , gehoben sein.

Eine weitere bedeutende Vervollständigung des schweizerisehen Eisenbahnnezes steht im kommenden Frühjahr bevor, indem auf Mai 1862 die ganze Linie Freiburg-Lausanne dem Betriebe überleben werden soll.

Wir zweifeln nicht, dass die Erofsnung dieser Linie als Ergänzung einer zweiten, wichtigen Verbind...ng des Westens mit dem Eentrum und dem Osten der Schweiz ebenfalls mächtig zur Erleichterung und Verbesserung

^ des Ver.kehxes. im Allgemeinen, nam.^tlich ^er de.^ di.^t^ ^..üterverkehres beitragen werde.

Was nun die Abänderung der bestehenden Transportxeglemente anbelangt, so sind in jüngerer Zeit .theils ^on .Seite verschiedener Kantonsxegierungen., theils von den Bah...ver..^..lt.^gen selbst Schritte ^ethan worden , um iu. Sinne der vorliegenden B^titionen die wünfe^ns.....erth erscheinenden Verbesserungen .anzubahnen. So haben sich die Regierungen der .von der Eentralbahn beerten Kantone mit einander verständ.igt , u.n mit der .^entralbahn ^ein.^ Übereinkunft über ein... ^den Bedürfnissen des Verkehres entsprechende Transportordnung abzuschließen, und es ist dem Vernehmen nach .zur wo moglich definitiven Erledigung dieser Angelegenheit eine neue Konfer.mz sämmtlicher Beteiligter an^e.^rdnet , ^welche am 1 .). Juli in B^rn stattfinden soll.

Als einen .erblichen Fortschritt in de.. Verbesserung des ^isenb.^hn^ Transportwesens hebeu wir. sernex hervor, dass das von .^er Rordost^...^direkten ausgestellte, den ^uptbesti^mungen naeh verbesserte .transportxeglemeltt (welchem bereits früher sch.^n die I^nion .^ni^e beigetreten) nun auch von der Eentralbahn , der ^ranco^nisse und der W..stl..a^n angenommen worden und mit dem erst.^.. diesel Monates in Wirksamkeit getreten ist.

...^ei dieser Sachlage dürste ^ ^eh unserem Dafürhalten ganz ...m Vlaze sein, den Erfolg der eingetretenen Verkehrserleichternn^en abzuharten, um d...nu, gestüzt ans die Hinfälligen ^xs^hrungen, um so sicherer beuxtheil^n zu können, in wiefern Dieselben den Allgemeinen Jnt.^essen genügen, und welche weiteren Verbesserungen n.^eh anzustrebe.i se.en.

Wir halten aber aueh desswegen eine Einmischung der Vundesbehörd...

im gegenwärtigen Momente nieht sur erspriesslieh , weil das Ent^egenkommen von Seite einiger Bahnverwaltungen hofsen lässt, dass es den Kantonen bei gemeinsamem Vorgehen wol gelingen werde, die weiter nothwendig seheinenden Konzessionen zu erlangen. .^lueh ^weifeln wir nicht, dass es, n.^.hdem einmal die verl^n.gten Verbesserungen wirlieh angebahnt sind, d^em organisatorischen Talente unserer Eisen^ahnadministratoren nicht schwer sallen werde, den Anforderungen des offentliehen Verkehres und speziell der Handelsinteressen ein Genüge zu leisten.

Wenn wir nun auch aus den .angegebenen Gründen uns nicht im Falle befinden,
Jhnen in dieser Angelegenheit förmli.che Anträge zu stellen, so werden wir .im Uebrigen nicht ermangeln, die Sache aufmerksam im Auge ^u behalten, und Jhnen jedenfalls in naher Zeit einen einläss liieren Bericht zu erstatten.

Genehmigen Sie , Tit. , d.e Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Ber^n, ^n 10. Juli 1861.

^Jm ^men des schweig Bundesrathes, Der Bundespräsi^nt: ^. ^. ...^^sell.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft : ^^ie^.

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Bericht des Bundesrathes an den schweizerischen Ständerath , betreffend den Waarentransport auf den Eisenbahnen. (Vom 10. Juli 1861.)

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03.08.1861

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436-437

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