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Schweizerisches Bundesblatt IX. Iahrg. I.

Nr. 24.

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14. Mai 1857.

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des

schweiz. Bundesrathes au die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im .Jahr 1856.

(Fortsezung.)

Geschäftskreis des Departements des Innern.

Bundeskanzlei.

Nachdem Sie durch Schlußnahme vom 25. Juli die Beamtungen der .B und es kan z lei um e i n e vermehrt, d.h. eine I1. Archivarstelle eingeführt haben, ist diese zur freien Bewerbung ausgeschrieben und am 20. August in der Person des Hrn. Joseph Karl Krütli, bisherigen l. Archivars des .Antons Luzexn, besezt worden. Der Gewählte wurde am 3. des darauf folgenden Monats von uns in Pflicht genommen. Jm Uebrigen besteht die Bundeskanzlei aus dem gleichen Personal wie früher. Doch haben unter den Angestellten einige Beförderungen stattgesunden , so daß das Personal der Bundeskanzlei, außer den ihr gesezlich zugetheilten 7 Beamten, aus 3 Uebersezern, 4 Kanzliften und 2 Kanzleigehilsen besteht. Der Herr Kanzler gibt seinem gesammten Kanzleipersonal das Zeugniß des Fleißes,

guten Willens und der .Disziplin.

Der Gang der Kanzleigeschäfte erzeigte sich auch im lezten Jahre als ein ruhiger und geregelter. Ueberhaupt hat sich der Kanzleiorganis.mus seit einer Reihe von Jahren so bewahrt, daß, wenn auch hie und da noch Verbesserungen anzubringen si..d, doch feine Grundlage den Bedürfnissen entspricht und den Verhältnissen einer vielfach in Anspruch genommenen und daher umfangreichen Wirksamkeit angemessen ist.

Bundesblatt. Jahrg. IX. Bd I.

54

512 Der in einem und demselben Jahre v i e r m a l erfolgte Zusammentritt der Bundesversammlung, so wie die damit in Verbindung stehende Neuen^

burger^.lngelegenheit überhaupt hat auf die Pünktlichkeit, womit allfällige

Rükstände je auf Ende des Jahres nachgeholt zu sein pflegen, einen nachtheiligen Einfluß ausgeübt, was besonders bei der Reinschrift der Protokolle des National- und Ständerathes und bei der Mundirung der Pro.^ tokoll.. und Missivenbüeher des Bundesrathes der Fall war. Jndessen.

dürfen nunmehr auch diese Rükstände , Dank den Anstrengungen der Buudeskanzlei, als erledigt angesehen werden.

Die Einnahmen find um Fr. 299. 14 hinter dem Voranschlag zu^

rükgeblie...en, dagegen die Ausgaben um Fr. 11,463. 21 geringer, als veranschlagt war. Ein ähnliches Verhältnis^ ergibt sich bei Vergleichnug der leztjährigen Rechnung der Bundeskanzlei mit derjenigen von 1855, oder vielmehr ein noch günstigeres. Ein besonderer Bericht darüber von Seite des betretenden Kanzleisefretärs liegt z^r Einficht bereit.

Bnndesl^att nnd ..^esezsan.Inlnn^.

^ Die Auflage des Bundesblattes war leztes Jahr nur noch 2000 Exemplare (1250 deutsche und 750 französische) stark, die der Gesezesfamuilung blieb sich gleich (3000 deutsche, 1250 französische und 500 italienische .^xemp^are). Was den lezten Jahrgang betrifft, wurden vom deutschen Bundes.. latte 7.^0 Exemplare, nämlich 534 an Abonnenten nnd 236 von .^mtes wegen ,^vom französischen 559, und zwar 400 an Abonnenten und 159 von .^mtes wegen ausgegeben. Die Abouneutenzahl des^ .Bundesblattes ist demnach von 1033 auf 934 gesunken. Was die äiter^n Jahrgänge des Bundesblattes betrifft, so wurden einige zu ermäßigtem Preise verkauft; anch war man im Falle, aus einer bedeutenden Anzahl.

interessante, in keinen besondere Abzügen vorhanden gewesene Aktenstü.e, so wie Budgets, Staaisrech..ungen u. dgl. zn entsprechenden Sammlungen und zur Befriedigung v^on Nachfragen herauszunehmen, wodurch vhne Zweifel dem Sinne Jhrer sachbeziigiich^n Schlußnahme vom 2^. Juli Genüge geleistet ist. Außerdem wurden noch 147 G e s e z b ä n d e verkauft.

. Jm Ganzen hat die Bundeskanzlei während des Jahres 1856 67^370 Schriftstüke im Druk erscheinen lassen, nämlich 41,150 deutsche, 21,720 ^französische un... 4,500 italienische. Davon wurden 25,080 den KantonsRegierungen z^r Promulgation übermacht, und zwar 11,804 deutsche, 12,116 französische und 1,l60 italienische; 19,855 wurden an die Bun^.

desbehördrn und 2,207 an Agentschaften der Schweiz nnd des Auslandes ^..rtheilt, und .10,0.^0 dem Bundesblatte beigelegt. ^.ie übrig gebliebenen .Broschüren werden theils vom betreffenden ^anzleifekxetär, auf dessen besondern Bericht vom 26. März l. J. wir hier verweiser. , theils vom ^lrchivariate zur ferner^ Benuzung unter genauem ^ontrole ausbewahrt..

5.3 ^ .

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Das mit der ä m t l i c h e n S a m m l u n g der a l t e r n eidgenossis c h e n Abschiede beauftragte Personal hat keine Veränderung erlitten. Von der Fortfezu.^g des l. Heftes dieser Sammlung w.^ren Ende 1855 be.ka.intlich 1752 Abschiede aus ll.^ Jahren bearbeitet. Dazu kam leztes Jahr die Bearbeitung von 28 Jahren. Jm Ganzen liegen 15. Jahre gedrurt vor; die Bearbeitung von 53 solchen ist zum ^rule bereit, und ^ sind der Vollendung der Redaktion nahe, so daß die Abschiede von 23^ Jahren des fraglichen Zeitraums von 1291 .--l 798 noch nicht in Angriff genommen sind. Jndem wir in Bezii^ aus dl.. Einzelheiten ans die fachbezügliche ...eberficht unfers Geschäftsberichtes über l 855 zu verweisen un^ erlauben, führen wir noch an. daß der Vlll. Band (1778 -179.^), be^ arbeitet von Hrn.. Staatsarchivar G. M e v e r von K n o n a n in Zürich, am Ende des Jahres die Presse verlassen hat, den Kantonsregierungen, schweizeris.^en geschichtforschenden Vereinen, ausländischen Regierungen n. s. w.

zugestellt wurde, und, aus den daherigen Antworten zu schließen, sich einer sebr guten Aufnahme erfreute. D^r von Hrn. Nationalrath .S eg e s s e x bearbeitete Zeitraum von l 4^ 8-- l 500, weicher die erste Abtheilung ^es lil. Bandes bildet, ist nun, da der Verfasser unterdessen die Durchficht vollendet hat, ebenfalls dem Druke übergeben, den Herr Me.... er v o n K n o n a n a^s Hauptredaktor beaufsichtigt.

Die Arbeiten im h e l v e t i s c h e n Archive bezogen sich hauptsächlich aiif .Bereinigung des Generalrepertoriums und der Protokolle., auf Voilendung der Buchbinderarbeiten. auf Ausscheidung nii^loser oder fremdartiger Ge^ genstände, aii^ .Verlegung der Asten in'^ neue Bundesrathhaus und aiif Besorgung des Dienstes für vorkommende Geschäfte. Das Generalrepertorinm bedurfte uämlich noch einiger, die Einzelheiten mehr in's Auge fassender Verb^ss^run.^eu, die eine nochmalige Reinschrift erforderten. Dieser ^ Arbeit entsprechend. wurde die neue Betit^ung mit dem Vorrüken der Biichbinderarbeiten, d^e nuninehr ganz erledigt sind, beim Finanzarchiv völlig und beim Kriegsarch^ größtentl)eil durchgeführt.

Viele .^eit nahm die Bereinigung der Protokolle in Anspruch^ indem diefe mit den zahlreichen, noch nicht kollation.rten Aufsäzen verglichen und darnach ergänzt werden mußten. Dadurch erhielten die lükenhaften
Direktorialprotokotie der ersten Jahrgänge bedeutende Vervollständigungen. Größer noch ward i^ie Ansb^.ute aus den Konzepten für die ^))ianuale des Ministeriums des Jnnern.

Von diesem ist fast kein Band. in welchen. nicht Textlüken ausgefüllt und aus Sorglosi.^eit ausgelassene, mitunter sehr namhafte Schreiben nachgetragen wurden. ^ie dadurch entbehrlich gewordenen zahlreichen Aufsäze und ähnlicher Ausschuß lieferten ungefähr 15 Zentner Makulatur zum Einstampfen in die Papiermühle. Eben so wurde andres bedeutungslos gewordenes Material, weiches ^on Siegel- und Falschmünzerpr^ssen herrührte, aus den. helvetischen Archiv entfernt und verkauft , wodurch dieses eben so sehr an Raum, wie an Uebersichtliehkeit und anständigem Aussehen

5l4 gewann. D.e Paginatur der Akten zum Anführen derselben in den Spe^ia.lrepertorien wurde zwar sortgefezt, mit diesen selbst jedoch nach Lieferung ^in.ex Probearbeit innegehalten, weil uns schien, daß über d.em helvetischen das neue eidgenössische Archiv, das den Bedürfnissen der Verwaltnngsgeschähe näher st.^t, nicht allzusehr vergessen werden dürse. Uebrigens ^atte sich das provisorische, wieder auf ein Jahr bestätigte Büropersonal ^des helvetischen Archivs mit Nachsnchnngen und Berichterstattungen über einschlägige Fragen zu befassen, die mit vorkommenden Verwaltungsgeschäften in Verbindung standen.

Wie in frühern Jahren, so war auch dießmal die Bundeskanzlei darauf bedacht, einzelne freie Augenblike der Ergänzung des belvetifchen Archivs zuzuwenden. Es sind in dieser Beziehung schä..bare Materialien, vorzüglich ans den Archiven von Bern und St. G a l l e n , gesammelt ^worden.

Das n e u e e i d g e n ö s s i s c h e A r c h i v (l803--1848) hat sich ver-

.vollständig^ Es sind nämlich von Seite des Militärdepartements dahin abgeliefert worden : a. sämmtliche Akten des Ehefs des Generalstabes, die aus dem Feldzuge gegen den Sonderbund herrühren ; h. diejenigen des eidgenössischen Oberkriegs:ommissariates, mit Ausnahme der Generalrechnnng über den Sonderbnndsfeldzug ; c. Plane von Positionen und^ Verschanzungen , und d. auf die trigonometrischen Vermessungen der Schweiz bezügliche Schriften.

Es fehlen aber noch mehrere Militärakten im neuen Archive, über ^deren Ablieferung oder Verzeichnung zuhanden des Archivariates eine Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden betreffenden DevartenIenten obwaltet, worüber wir nötigenfalls einen Entscheid fassen werden. Zudem hat das ..^rchivariat die Wahrnehmung gemacht, daß mehrere andere .^lkten, wie Schreiben von Behörden u..d Beiden dazu, sich nicht vorfinden. Die bereit^ vorhandenen Akten des Archivs sind in dessen Jnventar nachgetragen.

Dieses aber jezt schon zum Abschlusse zu bringen und dem Druke zu übergeben, schien mit der zn erzielenden Vervollständigung nicht vereinbar, wenn es seinen Zwek erfüllen soll.

Das Archivariat war mit zahlreichen Nachforschungen verschiedener ^.lrt, wovon einzelne sich über mehrere Jahrzehnte erstreiten, mit Berichterstattungen und Korrespondenzen, die sich aus ungefähr 100 Foliofeiten beliefen, mit Verabfo^gung von etwa 130 Bänden und Axchivalien und ^ießfälliger^ Kontrole beschäftigt. Obfchon dasselbe sein Büreau schon im ^Jnli in's neue Bundesrathhaus verlegen mußte, konnte mit der Ueber..

siedlung von ungefähr 7,800 Aktenbänden aus dem Rathhause des Kantons ^Bern erst an.. 23. November begonnen werden, ein Geschäft, das zwar Zeit und Mühe erforderte, aber bedeutenden Uebelstanden, die schon früher .wiederholt erwähnt wurden, ein ..^nde machte.

51.^ Hinsichtlich des n e u e s t e n A r c h i v e s , welches die Akten des neneu Bundes aufzunehmen bestimmt ist, war durch den Bau des Bundesrathhanses die Möglichkeit gegeben , sich angelegentlicher und wirksamer mir Demselben zu beschäftigen. Schon untern.. 30. April machte die Bundeskanzlei darauf aufmerksam, daß das bisherige Archivistes, d. h. das sogenannte B and festem ein durchaus veraltetes, unzwekmäßiges sei und es

fich daher frage, ob für Einordnung der Akten seit 1848 nicht zum wissen-

schaftlichen Materiellem übergegangen werdensoll. Auf ihren Antrag wurden vor dem Endentfcheid der Stellvertreter des Kanzlers und der eidgenössische Archivar beauftragt, einige der bessern Archive der Schweiz.

in Augenschein zu nehmen, um auch darnach zu ermessen, welchem System.

der Vorzug zu geben sei. Diese Rundreise wurde im Mai unternommen und.

aus die Archive in B a s e l , A a r a u , Zürich, L u z e r n und St. Galleu ausgedehnt. Jn dem hierüber erstatteten ...Bericht vom 22. Mai sprachen sich die Abgeordneten ganz im Sinne des M a t e r i e n f y f t e m s ans, worauf wir keinen Anstand nahmen , dasselbe für die Anlegung des neuesten Archiven zu genehmigen. Diese selbst konnte jedoch theils wegen der erforderlichen Ausstattung der neuen Archivräume, theils wegen des Urlaubs, den der neue Archivar zur Erledigung seiner Geschäfte in Luzern bedurfte, erst gegen Ende des Jahres beginnen, zu welchem Zweke wir^noch eine Revision des Archivpiane.s, so wie eine Geschäststheilung beider Archivare eintreten ließen.

Was die neuen Archivräume überhaupt betrisst, so haben sich die^ bisher gehegten Besorgnisse glüklicherweise nicht erwahrt. Die 14 Lokale sind hell, geräumig und troken, und gewähren genügenden Plaz, muth^ maßlich für eine lange Reihe von Jahren.

Bi^livtl^.

Eine nicht minder günstige Aufmerksamkeit als früher ist ^er eidg..

Bibliothek leztes Jahr von Seit^ der Kantonsbehörden und ausländischer^ Regierungen vermittelst reichlicher Geschenke .zu Theil geworden. Unter diesen verdient besondere Erwähnung dasjenige des k. französischen ^.Ministers des

Akerbaues, das aus 103 Bänden naturgefchichtlichen, landwirtschaftlichen

Jnhaltes u. s. w. bestand. Jn Folge solcher Geschenke, f...^ wie stattgefundener Anschaffungen, erfreute sich die Bibliothek eines Zuwachses v^n 429 Werken oder 737 Bänden, beziehungsweise Nummern. Die meisten wurden der Kanzleibibliothek einverleibt, ans weicher seit 1850 im Ganzen

.1704 Bände bezogen wurden.

^.^nzsan^nlnng.

Ani 26. März 1856 beschlossen wir, ins Jnveutar der Münz- und Medaillensammlung keinen numismatischen oder antiquarischen, sondern bl^ß.

den M e t a l l w e r t h aufzunehmen. Bei Berechtigung des Nennwerthe^

betrug dieselbe Ende 1855

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. Fr. 8,672. 36 Rp.

5l6 ^

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Uebertrag :

Fr. 8,672.^36

Hiezu kam bei einer Berichtigung des Inventars von l^.55 der Werth .

von

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ferner als Zuwachs durch Tausch und

143.

25

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Ke.uf .

. ,, 891. 97 ^ .

Gesammtzuwachs ---------- ,, 1,035. 22 -

^Fr.

9,707.

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Abgang in Folge Aufhellung des Müu^.nventaxs nach dem reinen Metallwer^h und durch Tauschabgabe .

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.Bleibt auf Ende 1.^56 ein Bestand von .

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810. 02

. Fr. 8,897. 56

Die Aufstellung des neu..u Jnventars, abgetheilt nach Kantonen, Ländern u..d einzelnen Münzen, wurde von Herrn Archivar K r ü t l i mit vielem Flei^e ^und großer Sachkeuntniß aufgeführt, während die Sorgfalt und l^nsicht, wom.t bei den Anschaffungen und Tauschen verfahren wurde, Hauptsächlich dem znrükgetretenen Herrn Mün.^direktor l^r. E u s t e r zu verdanken ist. llebrigens erhielt ^e Sammlung einen Bew..is von Aufmerksamkeit durch das vom schweizerischen Generalkonsul in Turin, Herr..

.Bxoechi, gemachte Geschenk einer goldenen Denkmünze, welche das Bün^n.ß .Frankreichs :nit d.^r Schweiz vom Jahre 17.^7 darstellt.

.^r.^n^ n^td ^^iiets^er^^tni^ der Kantone nnter f....,..

Es sind keine neuen interkantonalen Gränz. und Gebiets.^reitigkeiteu ^u den bereits ini vorigen Geschäftsberichte erwähnten gekonnuen, un^ von diesen ist die eine, welche später dem Justiz.. und Polizeidepartement überwiesen wurde, seither unter unserer Vermittlung durch gegenseitige Verständigung der Kantone L u z e r n und A a r g a u erledigt worden, während die andere, die zwischen beiden Rhoden des Cantons ^ p p e n z e l l , auch n....^ im Laufe dieses Jahres unsere Thätigke.t in Anspruch nehmen wird. Zuerst ertheilte Appenzell J. Rh. die Zusichernug, da.^ die von Außerrhodeu angestrebte Gränzbereiniguug bei Oberegg u. s. w. , durch welche die Wandelbarkeit des Gebietes aufgehoben werden soll, troz der unwillfährigen Volksstimmung, von ^en Behörden neuerdings werde in Berathung gezogen werden, was dann auch nach einer Mahnung geschah , jedoch ^ mit einen.

neuerdings ablehnenden Ergebnisse. Wir fanden uns dadurch zur Abordnung des Herrn Landammann F e l s in St. Gallen veranlaßt, der sich an Ort

und Stelle begab, und am 28. August mit beiderseitigen Regierung.^

abgeordneten eine Konferenz abhielt. Eine zweite derartige Konferenz fand am 20. Oktober zn Heiden unter dem Vorsize unsers Kommissärs statt.

Die daherigen Vereinbarungsentwürfe stießen jedoch bei den iunerrhodischeu Behörden fortwährend aus Hindernisse, und e^ wurde zu.ezt dem h. Stande .^ppenzell J. Rh. di^ Frist bis zum Frühjahr 1857 für statistische Be-

5l7 xechnungen und Oertlichkeitsplane gewährt, da die vorgexükte Jahreszeit ohnehin die allfällig weiter erforderlichen Verhandlungen an Ort und Stelle nicht mehr gestattete.

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Der Stand W a a dt erneuerte nicht nur das Begehren, daß die Einführ..ng des eidg. Maß- und Gewichts^stems verschoben werde, sondern dehnte es noch dahin aus, es möchte statt dieses Systems das französische metrische eingeführt werden. Erfteres Begehren wurde dießmal auch von T e s s i n , N e u e n b u r g und G e n f unterstiizt. Nachdem wir die damit verbuudene Zumuthuug, den Antrag den übrigen Kantonen mitzutheilen und bei Jhnen zu befürworten, abgelehnt hatten, traten Sie der in unsrer Botschaft vom 7. Juli entwikelten Ansicht bei, daß ihm auch Jhxerseits keine Folge zu geben sei, worauf wir Jhren sachbezüglichen Beschluß vom 18. gl. M.

den genannten vier Kantonen mit der Einladung eröffneten, nunmehr auf Einführung der neuen schweizerischen Maß- und Gewichtsordnung Bedacht zu nehmen. Aus seitherigen , beim Departement des Jnnern erfolgten Schritten ergibt sich , d^ß die Stände Waadt und Nenenburg diese Einführung sich angelegen sein ließen. während hingegen von Seite Tefsins das Ansuchen um eine Aufschubsfrist bis Ende Aprils 1857 einlangte.

Schon aus Mangel an Kompetenz mußten wir ein solches Begehren ablehnen. Es ^ ist nunmehr Grund anzunehmen , daß die Einführung der gedachten Maß^ und Gewichtsordnung in den Kantonen, welche dem betreffenden Konkordate fre.nd geblieben sind, keinen erheblichen Schwierigkeiten mehr begegnen wird. Schon unterm 26. November zeigte uns die

Regierung des Kantons Appenzeli J. Rh. an, daß die fragliche Einführung

dort vollendet fei. ^uf ähnliche Weise beeilte sich im lezten Jahre auch Uri.

Zur Förderung der Sache war unser Departement des Jnnern immer bereitwillig mit Aufschlüssen bei der Hand, mochten solche von Kantonsbehörden oder Privaten verlangt werden. Auch waren wir bei gegebenen Anlässen stets darauf bedacht, den Kantonen hinsichtlich der Art der Ausführung, so weit das Bunde.^gesez es gestattete, freien Spielraum zu gewähren. Uebereinftimmend mit diesem Grundsaze wurde unsererseits die ^Genehmigung einer zürcherifchen und einer aargauifchen Vollziehungsverordnung, beziehungsweise eine.... Gesezes, abgelehnt, unter Hinweisung auf die Ka^ntonalsouveränetät.

Jhr Beschluß vom 18. Juli,. wodurch Sie auf unfern Autrag das Verfahren bei Beurtheilung der Uebertretungen der Maß- und Gewichtsvrdnung innerhalb der materiellen Bundesvorschriften den Kantonen anheim gestellt haben, gab außer feiner Aufnahme in die Gefezsammlung und feiner Mittheilung an die Kantonsregierungen von unserer Seite zu keinen weitern Verfügungen Anlaß.

^snndl^eits.^izei.

Der Gesundheitszustand der Mensehen war gleicherweise der Art, daß die gefnndheitspolizeiliche Thätigkeit auf denjenigen der Thiere be-

518 schränkt werden konnte. Unter dem Rindvieh zeigte sich fowol im J..-.

als Auslande die Maul- und Klauenseuche. Die daherigen Gegenmaßregelr^ der Kantone wurden uns konkordatsgemäß mitgetheilt. Wir überzeugtem uns dabei, daß von unserer Seite keine weitern Verfügungen erforderlich seien. Auch die von Basel^Stadt ausgegangenen Anordnungen gegen das Einschleppen der Maul- und Klauenseuche von der Viehausstellung in Pari.^ scheinen ihren Zwek auf weni'g belästigende Weise vollständig erreicht zu.

haben, so daß schon Anfangs September, nach welcher Zeit keine Anzeige über das Vorkommen dieser Seuche mehr einlangte, an Baiern beruhigender Aufschluß über den Gesundheitszustand des Schweizerviehs ertheilt werden.

konnte.

^Inswandernn^s.^esen.

Die schon im Jahre 1855 wahrgenommene Abnahme der Aus^ wanderung dauerte fort im Jahre 1856, besonders in dessen zweiter Hälfte..

So betrug die Bewegung der schweizerischen Auswanderung im Hafen von.

H a v r e , welche sich in der ersten Jahreshälfte auf 1756 Personen belief, in der zweiten nur noch 611, laut den üblichen Verzeichnissen des dortigen.

schweiz. Konsulats, wovon kantonsweise Uebersichten im Bundesblatte (Jahr^

gang 1856, Nr. 44, und 1857, Nr. 12) veröffentlicht worden sind. Di..

dortige schweizerische Auswandernngsbewegung beschränkte sich demnach während des ganzen Jahres auf 2367 Köpfe, kaum 1/^000 der Bevölkerung.

des Vaterlandes.

Dabei war verhältnismäßig am meisten betheiiigt.^ G r a u b ü n d e n mit 349 Personen oder fast ^000 feiner Bevölkerung,.

S c h a f f h a u s e n mit 91 oder mehr als 21/^ vom Tausend, G l a r u s mit 63 oder über -/^^ und S o l o t h u r n mit 141 Personen, was ungefähr ^/I^ ausmacht.

Der Kanton B e r n zählte nur 630 Auswanderer^ was einem Verluste von 1^ Tausendstel seiner Einwohner gleichkommt,

ein Verhältniß, wie es sich beiläufig auch bei Uri, T essi n (dessen Auswanderung mehr A a x g a u ergibt.

eine handwerksmäßige

als eine absolute ist) und bei

Die europäische Auswanderung ^überhaupt, welche ihren Weg durch Frankreich genommen und sich in Havre bestand aus 24,286 Personen, wovon .^ ihre Richtung einschlugen. Jhr schweizerischer Bestandtheil von 2,367 also etwas weniger als 10 .^ aus.

im Jahr 1856 eingeschifft hat, nach New-^jork Personen machte^

Was N e w ^ o r k , den hauptfächlichsten Aussehiffungshafen dex schweizerischen Auswanderer betrifft, so erhalten wir regelmäßig die, jeweilen mit dem 15. November abschließenden Jahresberichte der dortigen schweizeri-

sehen Wohlthätigkeitsgesellschaft, aber erst im Mai des darauf folgenden

Jahres, so daß wir daraus noch keine Angabe über 1856 mittheilen können. Dagegen holen wir ans dem Berichte über das vorherige Jahr ^ach, daß die genannte Gesellschaft 3080 Landsleute unterstüzt hat. (Siehe.

.Bundesblatt 1856, Nr. 41, 1I. 298.)

51.^ Uebex das Ergebn.ß der Auswanderung

nach Brasilien find ^ mehr-

seitige und vielfältige Klagen eingegangen, die theils gegen einzelne Agenten,.

theils gegen den Senator V e r g u e i r o gerichtet waren, der ans der Anwerbung von Halbpachtkolonisten und aus der Abtretung v^n solchen a....

andere große Grundeigenthümer ein Geschäft macht. Auf unsere Ver^ Sendung hat sich einer der fraglichen Auswanderungs..gen.^n in der ^Schweiz.

.den von der schweizerischen Hilfsgese.lschast in Rio de Janeiro erhobenen ^Entschädigungsansprüchen unterzogen und sich über feine Schnldlosigkeit ausgewiesen;^) der andere hingegen, J. Ph. G r e v e , konnte seither tro^ aller polizeilichen Nachforschungen nicht mehr ausfindig gemacht werden.^ Rüisichtlich der aus den Halbpachtkolonien erhobenen Klagen, deren sich das schweizerische Generalkonsulat sehr angelegentlich und auf ver^ankenswerthe Weise annahm, konnten wir die Getäuschten nur ans deren Verträge und aus den Schuz der Landesgefeze verweisen.

Das Ansuche...

Graubündens um eine besondere Abordnung nach Brasilien zur Untex^ suchung der dortigen Auswanderungsverhältnisse glaubten wir um so eher ablehnen zu dürfen, als Herr l^r. Christian H eu ß er e^ne derartige Ausgab^ im Einverständniß mit einigen Kantonsregierungen von sich aus übernahm.

Ueber H a m b u r g sind laut den Mittheilungen unsers dortigen Kon-.

sulats im ersten Halbjahr 207, im zweiten 162 Schweizer, im .Ganzem uur ungefähr 28 o,.^ der Zahl des frühern Jahres, die 1308 betrug^.

ausgewandert.

..^as die schweizerische Kolonie S e t i f und die Auswanderung na^ A l g e r i e n überhaupt anbelangt, kamen uns nur spärliche Angaben zu. Nach.

dem ,,Moniteur^. Algeriens belies sich die europäische Bevölkerung diesel

Landes En.^e März 1856 auf 167,135 Seelen; davon waren 66,723.

Ausländer, und zwar 1,742 aus der Schweiz, eine Zahl, die 2,6 Prozent der meistens aus Spaniern und Jtalienern bestehenden ausländischen Be^ völkerung ausmacht, und gegenüber der entsprechenden des Jahres 1855,.

wo solche noch 2,282 betrug, eine Abnahme beurkundet.

Vom Kredite, im Betrag von Fr. 19,000, den der Voranschlag fü^ das Jahr 1856 anwies, wurden Fr. 17,000 zur Entschädigung dreien

Konsulate, nämlich Fr. 5,000 für dasjenige in Havre, Fr. 6,000 für da.^.

in N e w - . ^ o r k und Fr. 6,000 für das in N e w ^ O r l e a n s , außerdem

Fr. 750 zur Unterstüzung der schweizerischen Wohl^häti^keitsgesellschaft ^n

. New^ork und Fr. 750 zur Unterstüzung derjenigen in Rio ^ Janeiro verwendet, welche damit zum ersten Mal einen Beitrag aus der Bundeskass.^ empsieng.

Unterm 25. Juli abhin haben Sie uns eingeladen, ,,auch weiter die^ erforderlichen Schritte zu thun, um zu verhindern, daß Familien, welche der nöthigen Subsistenzmittel entbehren, auswandern und dadurch im Aus^

*) ^S. Bundesblatt v. I. 18.^, Bd. I, S. 30l und 412.

520.

..lande ..n.s Elend gerathen.^ Die Gelegenheit, diesem Beschlusse Folge zu .geben, hat sich uns erst im laufenden Jahre dargeboten, wo denn auch unser früheres dießsälliges Kreisschreiben vom 19. Februar 1855 den Kantonsregierungen wieder in Erinnerung gebracht wurde. (Bundesblatt

1857, Nr. 12, 1. 143.)

Anstellungen.

Die Prüfungskommission des h. Ständerathes bemerkte voriges Jahr ^bei Anlaß unfers damaligen Geschäftsberichtes: ,,Eine erfreuliche Erschei.^.ung bieten die Fortschritte, welche die Schweiz im Jn-, wi... im Auslande auf dem Gebiete des ...lusstellungswesens macht. Jn der umsichtigen Untere ^tüzung daheriger Bestrebungen liegt ein mächtiger Antrieb zur Hebung der ^ Landwirtschaft, der Jnduftrie und der Kunst im Laude. ^ Wir mußten ^ns dadurch ermuntert fühlen, dem Ausstellungswesen auch ferner unsere

^Aufmerksamkeit zu widmen. Hiezu boten sich hauptsächlich folgende An.lässe dar:

a. Die Ende Mai und Anfangs Jnni 1856 in Paris abgehaltene . a l l g e m e i n e l a n d w i r t s c h a f t l i c h e A u f s t e l l u n g . Sie war vom kaiserlich französischen Ministerium des .^lkerbaues, Handels und der öffentlichen Ar^ beiten schon durch Erlaß vom 2. Juni 1855 angeordnet und sollte eine Erneuerung derjenigen de^ so eben erwähnten Jahres, jedoch mit der Vieh^ A u s s t e l l u n g vereint und mit keinen weitern Bestandtheilen verbunden sein.

Nachdem wir die erhaltenen ...Programme, die den Ausländern wie den Franzosen kostenfreien Transport der Ausstellungsgegenstände und Zollfreiheit für unverkauft bleibende leblose Waare zusicherten und auf eine unifassende und lohnende Beteiligung abgesehen waren, sämmtlicheu Kantonen und ^em Publikum mitgetheilt und dieselben zur Eröffnung ihrer Anmeldungen .und Wünsche eingeladen hatten, wurde uns zur Bestreitung der Bundes.kosten am 2. Februar ein Kredit von Fr. 5000 bewilligt, welchem sich ^u ähnlichem Zwe.^e am 25. Juli noch ein solcher von Fr. 5000, namentlich .mit Beziehung auf eine andere Ausstellung im Ausland, anreihte. Dadurch wurde ^s moglich, der Einladung der französischen Regierung zur Abor..^ uung eines eidgenössischen Kommissärs und mehrerer schweizerischer PreisDichter nachzukommen, und die Jnteressen der schweizerischen Aussteller, .denen wir zollfreie Aus- und Einfuhr einräumten. auch in Paris wirksam zu wahren. Je lebhafter und umfassende.. die Theiinahme war, die sich ^aus der Schweiz ankündigte, desto freigebiger und xükfichtsvo.ler wurde ^as französische Ministerium gegen sie. So erhöhte es die Summe der ^.für sie bestimmten Viehpreise von Fr. 9000 auf Fr. 24,750, und die Zahl der ihr zustehenden Preisrichter bis auf sieben . worunter einem die Stelle eines 1. Vizepräsidenten beim Preisgerichte für da^ Großvieh eingeräumt war, während die übrigen die Schweiz theils beim gleichen PreisBericht, theils bei demjenigen jeder andern Abtheilung vertreten sollten.

Demzufolge ernannten wir zum Kommissär Herrn Heinrich V o g e l - S a l u z z i ,

^us Zürich, in Eham; zum l. Vizepräsidenten des Preisgerichtes füx

521 ^roßvieb, Herrn alt Oberamtmann J. P. D u p a s q u i e r , zu Eeasfe^s, im Danton Freiburg ; zu Mitgliedern desselben die Herren Regiexungsstattha.tter J . J . K a r l e n , i^ Winnui^, und Thierarzneischuldirektor R. Z a n g g e r , .in Zürich ; zum Mitgliede des Preisgerichtes für Schmalvieh, Herrn ^.omBandant A. B u o l , in Ehur , zum Mitgliede desjenigen für AkerbauMaschinen und landw.rthschaftliche Gerätschaften, Herrn Hammerschmied R. O t t, Vater, in Worb, und zu Preisrichtern für landwirtschaftliche Erzeugnisse, die Herren Aug. Jul. N a v i i l e, in Gens, und Staatsrath ^. H. D e l a r a g e a z , in Lausanne, welche sämmtlich in Paris gut aufgenommen wurden und sich ihrer Aufgabe ^u unserer Zufriedenheit en tledigten. Uebr.^gens lie^t der Bericht des Herrn Kommissärs, der dabei .von den Herren Preisrichtern mit Beiträgen unterstüzt wurde, vor. Ex wurde, wie feiner Zeit derjenige d.^ Herrn Robert . v o n Erlach ubex die ^Viehausstelluug von l 8 5 5 , ^ i n sämmtlichen drei Landessprachen gedrukt, ^a seine Gegenstände für a..^ Landestheile von Interesse sind.

b . Die a l l g e m e i n e V i e h a u s st e l l u n g in E h e l m s f o r d ,

^...n der königlich englischen landwixthschaftlichen Gesellschaft auf den 14.

bis 19. Juli 1^56 angeordnet, wurde von uns ans eine daherige, vom schweizerischen Generalkonsulat in London übermittelte Einladung, nachdem ^..ir darüber nähere Erkundigungen eingezogen und durch d.e englische Gesandtschaft eine Verlängerung der Anmelduugsfrist ausgewirkt hatten. eden.falls durch eine Abordnung beschikt, und zwar nicht sowol wegen dex .Theilnahme, welche von Seite schweizerischer Aussteller selbst in Aus^cht stand , als we^en des in Paris ausgekauften und zur Mitbewerbuug bestimmten Schweizerviehes und der Gelegenheit, einerseits die Kenntniß der .^guten Eigenschaften der schweizerischen Viehraeen, Akerbauerzeugnisse u. s. w.

^auch jenseits des Kanals mehr zu verbreiten , andererseits von den Fortschritten und dem Verfahren der Engländer nicht nur hinfi^tlich der Zucht

.des Groß^ .und Schmalviehes (hauptsächlich des Rindviehes und der

Schweine), sondern ebenso hinsichtlich anderer Zweige der Landwirtschaft, ^vie der Drainage u. dgl. , Kenntnis^ zu nehmen. Mit einer derartigen .umfassenden Jnstruktion versehen, hat denn auch Herr von G i n g i n s . . d . E e l é p e n s , in Gingins bei N^on, als schweizerischer Preisrichter am 10. .^uli seine Reise angetreten ...nd am l0. d^s folgenden Monats voll^ ^ndet, während ^ie anI 25. Juli keinen Anstand nahmen, den theils .dafür, theils für die landwirtschaftliche Ausstellung in Paris bestimmten Nachtxagskxedit zu bewilligen.

Wir sind nunmehr im Befize eines sehr

^wichtigen Berichtes über die Fortschritte der englischen Landwirthschaft und .über deren Beziehungen zur schweizerischen. Da aber der darin behandelte Gegenstand nicht geeignet ist, das Jntexesse der großen M^sse von. Grund^eigenthiime^n und Landwixthen in Anspruch zu nehmen, soll der Drnk nur .in der Sprache der Urschrift angeordnet werden. Dem Vernahmen waltet ^n Privatkreisen die Abficht ob,^ diesen Bericht nach dessen Erscheinen auch ..^ ^ eu tische r Spraye herauszugeben, was uns nur erwünscht sein kann..

522 c. Die lll. s c h w e i z e r i s c h e G e w e r b e a u s s t e l l u n g , welche im.

laufenden Jahre zu B e r n abgehalten und mit einer landwirtschaftliche^ und Kunstausstellung verbunden werden so.l, erfreut sich bekanntlich ebenfalls Jhrer großmüthigen Unterstüzung, indem Sie zur Bestreitung ihrer^ Kosten am 17. Juli aus unsern Antrag einen Beitrag von Fr. 30,000^ bewilligt haben, wovon die eine Hälfte im gleichen Jahre und die andere.

im laufenden zu entrichten war. Wir haben diese Schlußnahme bereit^ vollzogen, und übrigens der betreffenden Vollziehungskommission das Bundesblatt für unentgeltiche Aufnahme ihrer Bekanntmachungen zur Ver-

fügung gestellt.

d. Die l a n d w i r t s c h a f t l i c h e und G e w e r b e a u s s t e l l u n g ir...

P a r i s vom Jahre 1855 hat unser Departement des Jnnern noch lange mit vergeblichen Mahnungen zur Vervollständignng des Berichtes beschäftiget, die einzelnen schweizerischen Preisrichtern in Paris oblag. Auch^ unsere Verwendung erzielte keinen bessern Erfolg, so daß man sich endlich.

mit den erhaltenen Berichten vom Präsidenten des s^w^izerischen Zentral..

komite und von 4 Preisrichtern begnügen und zur Herstellung des Zusammenhangs wie zur Ausfüllung der Lü^en zu einem bereits durch seiueu.

Bericht über die 185ler Weltindustrieausstellung bekannten Fachmann ir^ der Schweiz, Herrn Professor 1^r. B oller,., seine Zuflucht nehmen mußte, dessen schwierige Ausgabe noch durch das späte Erscheinen des dazu erfor^ derlichen amtlichen Berichtes des internationalen Preisgerichtes ver^öger.^ wurde. Nun ist aber auch diese Arbeit vollendet und in beiden Haupt-.

sprachen des Landes dem Druke übergeben.

Statist.

Der IV. Theil der ,,Beiträge zur Statistik der Schweiz,^ der in.^ lezten Jahresberichte in Aussicht gestellt wurde, hat vor einigen Monaten die Presse verlassen. Wie Jedermann , der in den Besiz dieses Bandes gelangt ist, aus dessen Jnhalt ersehen kann, der bekanntlich die Bevöii^

rungsbewegung der drei Jahre 1850, 1851 und 1852 umfaßt, erhielt da.^

Departement des Jnnern amtliehe Angaben über fast alle Kantonalgebiete der^ Eidgenossenschaft. Dieß beweist, daß in einer so wichtigen Angelegenheit, wie die ^enntniß der jährlichen Bewegung der Bevölkerung und der damit am nächsten verwandten Zustände ist, die Kanto^sbehördeu einen gewissen.

Werth darauf legen, durch geeignete Anordnungen für Führung mehr ode.^ weniger in's Einzelne gehender G e b u r ts^, S t e r b e ^ und E h e r e g i s t e r zu sorgen.

Der 1V. Theil enthält im ersten Abschnitt Kanton für Kanton di^ Uebersichten der Bevölkerungsbewegung. Daraus kann man sich einen Be^ griff von den Systemen machen, nach welchen die Kantone ihre Register und Verzeichnisse eingerichtet haben , je nachdem sie sich die Sache angelegen sein lassen, oder über mehr oder weniger thätige und einsichtsvoll^ .Beamte verfügen.

523 Jm zweiten Abschnitte find die .zerstreuten Angaben dex KantonalÜbersichten in allgemeine Uebersichten gesammelt, und zwar so, daß jeder Gegenstand der Statistik der Bevölkerungsbewegung in seiner ganzen schweizerischen Ausdehnung erscheint. Die Hauptergebnisse des dreijährigen ^Zeitraumes find :

A. Ehen jährlich 16,270, 1 unter je 147 S. Bevölkerung; R. Geburten ,, 70,000, 1 ,, ,. 34 ,, C. Sterbefä.le ,, 55,500, 1 ,. ,, 43 ,, ,, Jn Ermanglung von Angaben des einen oder andern Kantons waren .dem Departement des Jnnern bei den Hauptergebnisse... leider bloß aunähernde Zahlen möglich, die, wenn auch auf guten Angaben beruhend, immerhin statistifchen Arbeiten fremd bleiben sollten. Es ist zu hoffen, .die kantonalen Mitteilungen werden in dieser Beziehung allmählig vollständiger und befriedigender werden.

Der Unterschied zwischen der Zahl der G e b u r t e n und derjenigen

der S t e r b e s ä l l e macht für die ganze Schweiz eine durchschnittliche jähr-

...iche Bevölkerungszunahme von 14,500 Personen, 1 auf 1.^5 Einwohner, .aus, was auf Ende des dreijährigen Zeitraums, worüber der Stoff gegammelt wurde, eine Gefam.ntbevölkerung von 2,436,240 Seelen und .(unter Voraussezung späterer ungesähr gleicher Zunahme) auf die ersten .Monate des ^Jahres 1857 eine solche von 2,494,500, d.h. iu beiläufig 7 Jahren nur einen Zuwachs von 4 Prozent ergeben würde. Allein es ist in dieser Beziehung zu bemerken, daß zwei wesentliche Angaben fehlen, die der E i n w a n d e r u n g als V e r m e h r u n g , und die der A u s w a n d e r u n g als Verminderung der Volkszahl des Landes; und es ist nicht außer Aeht zu lassen, daß die Auswanderung, die sich sehr entwikelt hat, beträchtlich genug geworden ist, die Erneuerung einer allgemeinen Volks^ zählung nicht zu weit hinauszuschieben, wenn man sich im Besiz einer genauen Kenntniß vom wahren Stand der Bevölkerung, fowol der einzelneu Kantone als des Landes im Allgemeinen, erhalten will.

Da der 1V. Theil der Beiträge zur Nationalstatiftik übrigens bereits feit einiger Zeit vertheilt ist, so mag ein weiteres Eingehen in seine Ein^ z e l h e i t e n ^ sei es hinsichtlich des darin befolgten Verfahrens, fei es hin-

sichtlich seines Jnhal.es , hier füglich unterbleiben.

.^...^t^nis^ S^nle.

Die Organisation der polytechnischen Schule hatte solche Fortschritte gemacht, daß uns im Berichtsjahre wenig Anderes als die Vornahme von Wahlen und die Berathung des Lokalbedarfes für diese eidgenössische Lehr-

anstatt übrig blieb. Um so eingreifender war die Thätigkeit, welche die innere Ent.viklnng und der gu^e Fortgang der Schule von Seite des Schul^ rathes und ^des Lehrerpersonals erforderte.

Ein vom Schulrath festgeseztes R e g u l a t i v für A u f n a h m s t P r ü f u n g e n wurde gehörig veröffentlicht und allen höhern Unterrichts..

524 ans.alten der Schweig mitgetheilt. ^s gestattet , d.e Prüfung der in'^ Polytechnikum aufzunehmenden Zöglinge auch a u ß e r d e s s e n S i z zu veranhalten, wozu der Schulrath jeweilen eine aus dem D.reltor un.^ zwei Lehrern bestehende Kommission mit der Vollmacht bezeichnet, am Orte ..^x Prüfung selbst Experten beizuziehen. Die Anforderungen, welche das Regulativ an die zum ersten Jahreskurse bestimmten Zöglinge stellt,^ erscheine^ den meisten Lehrern des Polytechnikums zu gering:. der Schulrath w^ indessen gewärtigen, wie es sich durch die Erfahrung bewährt.

Ebenso wurde durch ein provisorisches Regulativ die Art und Weise der S c h l u ß p r ü f u n g e n näher festgestellt, und zwar so, daß jeder Schüler in allen verbindlichen Unterrichtsfächern desselben eine Prüfung zu be,stehen hat.

Ein weiteres vom Schulrath erlassenes Regulativ ist das für di.^ sogenanannten W e t t ^ oder K o n ku r s a r b e i t e n. Dadurch sind die Schüler der fünf ersten Abteilungen gehalten, sechs Mal im Jahre unter der Aussicht der Lehrer Aufgaben aus den verschiedenen Gebieten ihres Unterxichtskreises auszuführen. Das Ergebniß davon wird vom Lehrer beur-.

theilt. dieses Urtheil dem Schüler jeweilen mündlich eröffnet und am Schlusse des Jahres in einem schriftlich auszufertigenden Zeugni e zusammengeht, wodurch zugleich ein Anhaltspunkt für die ...lussteilung von Diplomen gewonnen wird.

Die schwierigen und tiefer eingreifenden selbstständigen Arbeiten der Zöglinge aller sechs Abtheilungen sind den sogenannten P r e i s a n s g a b e n vorbehalten, können aber erst in's .^eben treten, wenn einmal die Zöglinge in die höchsten Jahreskurse eingerukt sind.

Vom Art. 13 des Reglements. welcher eine Verminderung o.^.r Verniehrung der im Art. 12 aufgezählten llnterr ich t s g e g e n s t ä n d e zuläßt, hat der Schulrath in allen Abtheilungen ausschließlich im Sinne einer Verminderung der verbindlichen Fächer Gebrauch gemacht, in^enI viele Fächer in andere Jahreskurse verlegt und andere g.^nz weggelassen .... ur^e n, sei es, um einen der Fassungskraft und den Vork...nntnissen der Zöglinge angemessenern Stufengang zu erzielen.. sei es, um diefe nicht zu überladen, oder aber, was jedoch wenig der Fall war, ans^ Mangel an Lehrkräften.

Um diesem leztern Uebelstande abzuhelfen, ernannten wir auf Antrag des Schulrathes ..
^ 1) Herrn Franz de S a n e t i s , ans Neapel, zum Professor der italien^ fchen Sprache und Literatur ; 2) Herrn Arnold Escher von der Linth, von Zürich, zum Professor

der Geologie und Lithurgik;

3) Herrn Julius M a r e on, aus Salins in Frankreich, zum Professor der Paläontologie und paläontologischen Geologie; 4) Herrn Franz R e u l e a u x , aus Eschweilerpumpe ..Preußen^ zum Professor des Maschinenbaues; 5) Herrn P. A. Eh a ll en. el-La e o u r , aus Avranches, in Frankreich, zum Professor der französischen Literatur, ^alt Hrn. Nieard;

52^ 6) Herrn Amy B e a u m o n t , von Genf, zum Professor der theoretischer..

Mathematik, an die Stelle d^.s. verstorbenen H^n. S e r a i e n t ; 7) Herrn Adolph K e n n g o t t , ^us Br..slau, zum Professor der Mine-

ralogie ;

8) Herrn J. Heinrich K r o n a u e r , von Winterthur, zum Professor de.^ mechanischen Technologie, und 9) Herrn Karl Pesta l o z z i , von Zürich, zum Hilfslehrer der Jngenieur^ wissenschaften.

. ^ Unbefezt blieb die Professur der pharmazeutischen Warenkunde, di^ der Schweizergeschichte und eine der Nationalökonomie und Statistik.

Dagegen wurde aus einen e r g ä n z e n d e n und a u s h e l f e n d e n Unt e r r i c h t an der Vl. Abtheilung für diejenigen Zöglinge Beda.^t genommen, welche zum Besuche einzelner Vorträge der übrigen .^bt^eiiunge^ einer breitern elementaren Unterlage oder umfassenderer sprachlicher Kenntnisse bedursten , oder sich überhaupt zum Uebertri^t in eine technische ^lbtheilung erst noch vorbereiten wollten. So wurde denn, meistens von Privatdozenten, Unterricht in der deutschen Sprache für ^die Studierende^ französischer und italienischer Zunge und für dieselben , wie für diejenige^ deutscher Zunge in beiden ^aufsprachen Unterricht in den Elementen der Mathematik nnd der darstellenden Geometrie erteilt.

Von allen angekündigten K o l l e g i e n der angestellten Lehrer kame^ nur zwei, eines aus Mangel an Zuhörern, und eines, d.^s in französische^ Sprache wollte abgehalten werden , wegen unzulänglicher Sprachkenutniß der darauf eingegangenen Schüler, nicht zu Stande. Jm Ganzen wurden, fei es für die Dauer nur eines ..^emefter^ o^er des ganzen Schuljahres..

von 3.^ Dozenten 93 Kollegien angekündigt und 83 ^.avon wirklich ge^ lesen, und zwar 70 in deutscher, 9 in französischer und 4 in italienischem Sprache.

Das angebellte L e h r e r p e r s o n a l bestand am Ende des Berichtsjahres ans 3^ Professoren, 7 Hilfslehrern und .. Assistenten. Nebstdem erhielten noch 7 Personen als Privatdozenten die Erlaubniß zur öffent-

lichen Lehrthätigkeit, von denen jedoch zwei im Verlaufe der Zeit di^

Anstalt verließen, um anderswo eine Steile anzutreten.

Laut den Berichten der Spezialkonferenzen der Lehrer wurden di^ H a u p t a b s c h n i t t e in jedem vertretenen Unterrichtsfache vorgetragen, so wie auch in den Unterrichtsfächern der fünf Fachschulen überall Re p e tit o r i e n und Ex a m in a t o r i e n gehalten. ^ie meisten angestelltem Lehrer erstatteten außerdem .noch besondere Berichte an den Schulrat^ über den F l e i ß und d^ie L e i s t u n g e n der S c h ü l e r , über den behandelten Stoff n. dgl. Mit Ausnahme der Bauschule wurden vou allen Fachschulen^ E x k u r s i o n e n ausgeführt, und zwar mit gutem Erfolg.

Die hauptsächlichen davon find : die der Forstschule in die benachbarte^

Waldungen der Stadt Zürich und nach Frauenfeld an die Jahresversammlung der schweizerischen Forstwirte, eine größere botanische ..^xkurfion,

526 eine Exkursion des 1l. Kurses der Jngenieurschule zur Sitterbriike bei Bruggen, und eine solche der chemisch^mechanischen Abtheilung bis nach Basel hinunter, wobei den Schülern von zwei Lehrern ein Hochofen mit .Hammerwerk, Blech.. und Stabeisenwerk, eine Saline, eine Holzgasfabrik, ^ein Eementbrennofen, eine Fabrik chemischer Produkte, eine Zeugdrukerei, .eine Türk..sehrothsärberei, Spinnereien n. s. w. gezeigt werden konnten.

Daneben hatten die Zeichnungsübungen und die Arbeiten in den Labora^torien und Werk^ätten ihren regelmäßigen Gang bei den Schülern.

Dagegen schien sieh bei mehreren Lehrern der auch an andern höhern Lehranstalten wahrnehmbare Uebelstand einfchleichen zu wollen, daß die Kollegien erst 8 14 Tage nach dem reglementarischen Zeitpunkte beginnen, .od^r, um vor der Zeit zum Schlnsse zu gelangen, gegen das E..^e des Semesters ihre Stundenzahl übermäßig erhöhen. Es frent uns, dem Bex^.chte des Schulrathes entnehmen zu können, daß dieser von sich aus dagegen eingeschritten ist, und ferner ein wachsames Auge gegen Willkürlich^ keiten haben wird, die für die Erziehung und den Unterricht der Schüler ^uur zu leicht von nachteiligen Folgen sein können.

Sämmtliche im Reglement vorgeschriebene K o n f e r e n z e n haben sich im Anfang des Jahres konstituixt und ihre volle Thätigkeit entfaltet.

Mit der Entwiklung der Anstalt hat allmählig auch deren Besuch zugenommen.

Jm Sommersemester waren zwar nur 182 Studierende (eigentliche Schüler und Zuhörer), während das Winterfemester 1855/56

deren 183 zählte. Allein im Wintersemester 185^/57 stieg ihre Zahl

bereits auf 220.

Von den Studierenden des Sommersemesters waren ^7 Schüler und 115 Zuhörer. Die Vertheilung der erstern aus die sechs Abtheilungen erzeigt, daß die Ingenieurschule am stärksten (von 19 Schülern), hingegen am schwächsten die Forstschule (von 4) besucht war.

Uebrigens gehörte noch bei weitem die größte Anzahl de... ersten Jahreskurse an, wiewol auch ein zweiter in der Bauschule (mit 2 Schülern^, in der Jngenieur.chule (mit 2 Schülern^ und in derche.nisch^tech...ifchenSchule.

(mit 2 Schülern) zu Stande gekommen ist. Eine Uebersicht über die bloßen Zuhörer führt zu folgenden Ergebnissen :^ a. 46 Studenten der zürcherischen Hochschule; ^ b. 24-26 junge Männer, die nur des Polytechnikums wegen in Zürich

sich aufhielten;

c. 10-15 Lehrlinge oder Angestellte ans verschiedenen Werkstätten und Bureaux ; .d. 8 Personen, welche sieh darauf vorbereiteten, als Schüler einzutreten, und ^. mehrere ältere Personen, welche^ nur einzelne Kollegien hörten, so wie jüngere Männer in verschiedenartigen andern Verhältnissen.

^ Was die 220 Studirenden des Wintersemesters 185^57 ^betrifft, so theilen wir eine unferm vorjährigenBerichte entsprechende Ueberficht ihres Bestandes mit :

527

B. Zuhöret.

I. H ex f nnft.

. 24 Aus dem Kanton Zürich . . 51 mus dem Äanton Zürich , ,, ,, Aargau . 9 ,, ,, ,, Graubundeu 8 i, ,, Bern . . 8 . - .,, ,, St. GaUen 7 ,, ,, Tesfin , . . 6 ,, . ,, . Watt« . . 7 ,, ,, Suzeru . . 4 ,, ,, ,, Luzern . . .> ,, ,, Freiburg . 4 ,, ,, ,, Thurgau . s & ,, Schafshausen 4 ",,, ,, ,, Teff»".

.

.

,, ,, St. ®afleu 4 « ,, ,, Gfus · , 3 ,, ,, Thurgau . 4 ,, ,, ,, Bern . . 2 ,, ,, Waadt , . 4 ,, ,, ,, Glarus .' 2 ,, ,, ..Bafel.-Stodt 3 ,, ,, ,, Solothuru. 2 ,, ,, Graubünden 3 ,, ,, ,, Appenzea - 2 ,, SolothuTM. 2 2 ,,, ,, ,, Aaxgau - Basel.2at& ,, ,, ,, Schatz . 1 schast . . 2 ,, ,, « Freibuxg . 1 ,, ,, Appenzea . 2 . n ,, .,, BflW '· . 1 i, ,, \ ,, Schaffhauseu 1 ,, Gens . . 2 ,, Giwus ·> 1 ,, ,, ,, Waliis . · 1 » ,, 3ug . . 1. ,, Deutschland . . . . 9 Deutschland . . . . 3 ,, Rußland . . . . . 4 Frankreich . . . . 1 ,, Nordamerika . . . . 4 A. Schulet.

Jtalien England

1 1

Zusammen .

1) 2) 3) 4) 5) 6)

. .

93

H

Jtalieu

H. Fach schulen.

Bauschule .

Jngem'euxschule ,.

.

Mechanisch--technif.,.he Schule Shemifch» technische Schule Forstschule .

Lehxaintsvorbexeitung .

.

· ' Zusammen

\

.

.

.

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2

7

a

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Frankreich . . . . i Zusammen . . . 127 .

,

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8

.

22

.

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16

4.

.

U

6

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.

·-

93

1l« . S y r a ch f n.

utsche Schweizer . , . 69 hweizet franiiöfischer B.unge 1t ,, italieitischex Zunge 7 ständet verschiedener Su.ngen 6 Zusammen

JBundesblati. Jahrs. IX. Bd. I.

Wo

Schweizer deutscher Zunge

89 12 $ 21 Zusammen 127 55

,, sranzösischex Zunge ,, italienischer Bunge Ausläntex verfchiefcenex Zungen

528 Der F l e i ß der Studirenden war im Allgemeinen befriedigend. Vou verbindlichen Fächern ließen sieh wenige dispensiren, und außer derartiger..

Fächern besuchten die meisten noch andere ; hingegen ließ der Kollegien- .

befuch mehrerer Schüler der V1. Abtheiiung Vieles zu wünschen übrig.

Ueber die Leistungen der Schüler spricht sich der Sehulrath im Ganzen günstig aus. Die Beförderung in den höhern Jahreskurs wurde 9 Schülern, also ungefähr dem siebenten bis achten Theile versagt. Jn dex

chemisch ^technischen Abtheilung erhielten 2 Schüler des ll. Kurses wohl verdiente Diplome zum Eintritt in. s praktische Leben.

Die vorgekommenen Verlezungen der D i s z i p l i n bestanden hauptsächlich in unregelmäßigem Kollegienbesuch, in einigen angesponneneu Duellen und in nächtlichen Unsugen. Jn ersterer Beziehung übt die Gewohnheit der Studirenden an der Hochschule keine günstige Rükwirknng anf die polytechnischen Schüler aus. Es wurde gegen die Strafbaren mit Mahuungen, in einem Falle gerichtlich und .^ einem andern mit R e l e g a t i o n eingeschritten, und gegen Duelle besondere Wachsamkeit angeordnet.

Das g e s e l l i g e L e b e n der Schüler konzentrirte sich vorzüglich in drei Vereinen, wovon derjenige unter Leitung des Hrn. Musikdirektors B a u m g a r t n e r zur Gesangbildung, (auch von Hochschülern besucht) eine sehr günstige Wirkung ausübte, während dex Einfluß der andern, welche der Klasse der gewöhnlichen S t u d e n t e n v e r b i n d u n g e n angehören, wenn nicht nachtheilig, doch zweifelhaft war.

Jn Anwendung vom Art. 28 des Reglements ist die Entrichtung von Schulgeld, Honoraren oder andern Gebühren völlig oder theilweise 4 eigenelichen Schülern und 6 Zuhörern erlassen worden.

Fast alle S a m m l u u g e n und W e r k s t ä t t e n sind in befriedigendem Zustande oder in einer gedeihlichen Entwiklung begriffen, in soweit sie nicht durch Mangel an Raum daran verhindert werden. Als genügend darf bereits bezeichnet werden. Die t o p o g r a p h i s c h e Sammlung für die Jngenieurschule, die V o r l a g e n f a m m l u n g sür's Figuren^ und Landfchaftzeichnen und die Forstinsek.tensammlung, wenigstens für die ersten Jahre..

Mit einer Zusammenstellung der Gesteine und Erdarten der Schweiz, welche eine technische Verwendung finden, ist Herr Oberst und Baumeister L ... ch e x beauftrag:. Einen nachtheiligen Einfluß auf Erhaltung, Bennzung und Vervollständigung der Sammlungen übt der Mangel an Raum aus: bei der Sammlung von Gipsabgüssen architektonischer Einzelheiten , die in zwei verschiedene, zum Theil entlegene und Privaten gehörige Gebäulichkeiten verlegt werden mußte, bei der Sammlung von Baumaterialien, BaukonAuktionen und Maschinenmodellen, bei den naturwissenschaftlichen, ph^fikalischen und agronomischen. Aus dem gleichen Grunde konnte die Sammlung von Werkzeugen
noch nicht begonnen werden. Die Dienste, welche die Laboratorien und Werkstätten den Schülern zu leisten geeignet sind, .

werden von den leztern vollkommen gewürdigt, und die Lehrer darin geben

52.^ steh Mühe, befriedigende Ergebnisse zu erzielen. Die polytechnische Bibliothek, die nun über 2000 Bände meistens technischen und mathematischen Jnhaltes zählt, wurde am 7. Januar 1856 eröffnet. Mit ihr ist ein Lesezimmer verbunden, in welchem gegen 30 Zeitschriften aufliegen, die meistens den mathematischen und technischen Fächern angehören. Sie ist täglich von 3 .-- 7 Uhr off..n und wurde von den meisten Professoren, so wie von 62 Studirenden des Polytechnikums benuzt.

Nebst der Vermehrung, die den verschiedeneu Sammlungen durch Ankauf zu Theil wurde, erfreuten sie sich fortwährend zahlreicher Scheuk u n g e n aus dem Jn- und Auslande von Privaten und Behörden.

Die dem Polytechnikum einstweilen angewiesenen R ä u m l i c h k e i t e n befinden sich theils in der sogenannten kleinen, theils in der großen Stadt Zürich in 5 .Gebäuden, die auch noch zuwandern Zweken benuzt werden, zerstreut. Den daherigen je länger je mehr fühlbaren Uebelständen kann n^r durch einen Neubau. der^auch für die Sammlungen genügenden Raum darbietet, abgeholfen werden. Allein ^ t x o z aller. Bemühungen gelang es

nicht, eine Verständigung mit der Regierung des hohen Standes Zürich über das Programm eines solchen Neubaues zu erzielen. Jm Anfang des. Jahres 1^56 traten Abgeordnete des Schulrathes und der Kautonsregierung zur Entwerfung des Progxa.nmes zusammen, . worauf uns das Ergebniß vom Schulraih^ am 29. März gl. J. mitgetheilt wurde. Dem Programme des Schnlrathes stellte der Stand Zürich ein anderes mit bedeutenden Beschränkungen entgegen, das^ wir von. Schulrathe begutachten ließen.

Diefex gab in untergeordneten Punkten eine kleine Ermäßigung feiner Forderungen zu ; doch war die Abweichung vom Regierungsprogramme noch fo groß , daß wir die ganze Frage durch eine aus drei Mitgliedern bestehende Expertenkommission untersuchen und an Ort und

Stelle prüfen ließen.

Die Kommission (HH. Prof. Pictet de 1a Rive in

Genf, Prof. 1^r K a r l Brunner, Vater, in Bern, und Prof. G. De-

l a b a r in St. Gallen) erklärte sich im Wesentlichen mit der schulräthlicheu Auffassungsweife einverstanden. und unser darnach festgestelltes Programm würde alsdann der zürcherischen Regierung eröffnet. Die weitern Verhandlungen, die übrigens nunmehr befriedigendere Aussichten eröffnen, gehören in den nächsten Jahresbericht.

W^s die, anderswo einläßlicher zu behandelnde R e c h n u n g betrifft, weifen die Einnahmen die Summe von Fr. 172,470. 94 nach. und es ist in Bezug auf diefelben einzig hervorzuheben, daß die auf Fr. 2,000

veranschlagten Schulgebühren in Wirklichkeit auf Fr. 6,46.'. 54 sieh be-

liefen, was hauptsächlich dem über Erwarten starken Schulbesuche zuzuschreiben ist. Die Ausgaben betrugen Fr. 173,128. 75, wovon ein Passivsaldo von Fr. 10,5l2. 63 aus dem Jahre 1855, als den Jahresverkehr nicht berührend, allfällig in Abzug zu bringen wäre. Die einzelneu Ansäze der Ausgaben führten zu folgendem Ergebnisse:

530 Voranschlag.

Fr.

1) 2) 3) 4)

Rp.

.^nsgahen.

Fr.

Rp.

Ersparnis.

Fr.

...^

Besoldungen . . 115,000. -- 111,634. 98 3,365. 02.

Sammlungen . . 32,700. .-.- 32,700. - - . - - - .

Beamtungen u. ...gl. 19,000. -- 17,75l. 35 l ,248. 65 Unvorhergesehenes .

1,300. -529. 79 770. 61 168,000. -- 162,616. 12 5,383. 8^ Nach Abzug der Fr. 172,470. 90 Einnahmen von den Fr. 173,128.

8l Rp. Ausgaben bleibt der künftigen Jahresrechnung ein Passiviamo von.

Fr. 657. 81 zu deken übrig. Es konnte demnach nichts zum Schnlfonde

geschlagen werden.

Was den aw 19. Heumonat 1854 für die e r s t e E i n r i c h t u n g der polytechnischen Schule bewilligten und seither stets übertragbar gebliebenen Kredit von Fr. 144,000 betrifft, hat das Polytechnikum bezogen verwendet

im Jahre 1854 Fr. 16,000. .. .. ^1855 .. 27,500. .-.- ., 1856 ., 33,320. 70 Fr. 76,820. 70

Vom Jahr 1857 au zu beziehen..

Fr.

Fr.

,, ..

Fr.

67,179. 30, zu verwenden Fr.

Ft. 144,000. --

14,478.

36,445.

17,836.

68,760.

--.

1.^ 8^

75,239. 17

Fr. 144,000. -

Das J n v e n t a r ist auf eine solidere Grundlage zurükgesührt worden, indem davon die verwendeten Gegenstände abgeschrieben und auch sür di.^ ubrigen ein jährlicher Abzug von 5 .^ eingeführt wurde. Es bietet nunmehr ohne die Bibliothek und deren Geräthschaften einen Werthbestand vo^.

Fr. 88,425. 8l Rp. dar.

Der Schulrath versammelte sich während des Jahres im März, Juli und August, und hielt während diesen drei Versammlungen 9 Sizungen.

Bei seinem Zusammentritt am Ende des ^Schuljahres wohnte ex auch den.

Schlußprüfungen bei. Jn der Zwischenzeit wurden die nöthigen Geschäfte.

von seinem Präsidium besorgt , welches das daherige Protokoll dem Schul...

rathe bei dessen Wiederzusammentritt vorlegte.

Die Fruchte der polytechnischen Schule können natürlich erst zur Reisen gelangen, nachdem diese junge Anstalt einmal die gesezlich vorgeschriebene .Stufe ihrer Entwiklung vollständig erreicht haben wird.

^^.^

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Bericht des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1856.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1857

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

24

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

14.05.1857

Date Data Seite

511-530

Page Pagina Ref. No

10 002 193

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