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Bundesblatt 9%. Jahrgang.

Bern, den 6. November 1940.

Band I.

Erscheint wöchentlich Preis SO Franken im Jahr, Franken im Salbjahr, Nachnahme- und : 50 Rappen die Petitzeile oder deren Raum. -- Inserate franko Stämpfli & de. in Bern.

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4087

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung zum Voranschlag der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1941.

(Vom 1. November 1940.)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Wir haben die Ehre, Ihnen hiermit den vom Verwaltungsrat der Schweizerischen Bundesbahnen mit Bericht vom 10. Oktober 1940 eingereichten Voranschlag für das Jahr 1941 zur Genehmigung zu unterbreiten.

Die Vorlage umfasst: . 1. den B au veranschlag mit Aufwendungen von Fr. 25154000, wovon Fr. 7 799 200 zu Lasten des Betriebsertrages; 2. den Betriebsvoranschlag, abschliessend bei Fr. 344 676 000 Einnahmen und Fr. 245 746 000 Ausgaben mit einem Einnahmenüberschuss von Fr. 98930000; 3. den Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 130400000 Einnahmen und Fr. 161540000 Ausgaben, d. h. mit einem Ausgabenüberschuss von Fr. 31 140000; 4. den Voranschlag für den Kapitalbedarf von Fr. 380 000 000.

I. Bauvoranschlag.

Die Bundesbahnen veranschlagen die Bauausgaben für das Jahr 1941 auf 25,2 Millionen Franken gegenüber 25,0 Millionen Franken tatsächlicher Aufwendungen im Jahre 1939 und solcher von 20,8 Millionen Franken im Jahre 1938.

In der auf 25 Millionen Franken veranschlagten Bausumme sind die für das Jahr 1941 entfallenden voraussichtlichen Bauausgaben von Fr. 4 600 000 für die Arbeiten am zweiten Geleise Brunnen--Flüelen nicht enthalten ; diese Bauausgaben werden durch den Bundesbeitrag gedeckt.

Der Voranschlag enthält ausserdem eine Anzahl Bauten, deren Ausführung betrieblich wünschenswert, jedoch in Anbetracht der finanziellen Lage Bundesblatt. 92. Jahrg. Bd. I.

94

1126 verschoben werden muss. Es betrifft dies zur Hauptsache den Bau von Doppelspuren, die Elektrifikation weiterer Linien, sowie Beitragsleistungen an Kantone und Gemeinden für den Ersatz von Niveauübergängen durch Unter- und Überführungen. Einzelne Bauten dieser Art sind mit geringen Beträgen in den Voranschlag aufgenommen worden, in der Meinung, dass ihre Ausführung je nach der Lage des Arbeitsmarktes und bei ausreichender finanzieller Mithilfe von Bund und Kantonen im Sinne von zusätzlicher Arbeitsbeschaffung in Betracht kommen könnten.

Die nachstehende Übersicht gibt über die wichtigsten Bauten und Anschaffungen Aufschluss. Die Subventionen sind dabei von den Kreditsummen in Abzug gebracht.

Kreditsumme

A. Bau neuer Linien.

Verbindungsbahn zwischen den ' Bahnhöfen Genf-Cornavin und Eaux-Vives (erstes Teilstück Genf-Cornavin bis La Praille) .

Voraussichtliche Ausgaben auf

Baukonto bis Ende 1940

Fr.

Fr.

Ausgabenvoranschlag für 194t

Fr.

350 000

250 000

4 285 000

2 670 000

1839 000

l 268 000

--

1109 000

8 888 000

B. Neu- und Ergänzungsbauten an den im Betrieb stehenden Linien.

1. Einführung der elektrischen Zugförderung: Brünigbahn (Kreis II) . . . .

Zürich-Oerlikon-Wettingen (Kreis III) 2. Übrige Neu- und Ergänzungsbauten : Kreis I: Bahnhof Genf, Erweiterung . 15 750 000 15 380 000 Zweites Geleise, Boudry-Au50 000 vernier l 700 000 Bern-Wilerfeld, Verlegung der Bahnlinie und Ausbau auf zwei Doppelspuren 10870000 10 000 000 Gümligen-Thun, Kabelung der Schwachstromanlagen . . .

612 000 -- Kreis II: Bahnhof Basel, neue elektrische Kraftstellwerkanlage . . . .

Zweites Geleise Giubiasco-Chiasso (Taverne-Lugano). . .

674 000 8182000

220 000

500 000 700 000

400 000

400 000

' 274 000

725 000

1400 000

1127 Voraussichtliche Kreditsumme

Ausgaben auf Baukonto bis

Ende 1940

Ausgabenvoranschlag flir 1941

Fr.

Fr.

Fr.

Kreis III: Zweites Geleise EichterswilSargans (Flums-Mühlehorn). .

760 000

1170 000

Rollmaterial.

16 elektrische Gepäcktriebwagen für d i e Brüniglinie . . . . . . . . 4 135 000 4 elektrische Lokomotiven . . . . 2 700 000 4 elektrische Eangierlokomotiven. l 000 000 16 elektrische Traktoren für den Stationsdienst l 345 000 Streckenlokomotiven 1 800 000 Eangierlokomotiven und Traktoren 2 400 000 88 Personenwagen 12 238 000 499 Gepäck- und Güterwagen . . .

9 060 000 9 Dienstwagen 555 000 Verbesserungen am Eollmaterial 1130 000

410 000

2 475 000 l 800 000 l 900 000 800 000 350 000 650 000 495 000

850 000 600 000

l 000 000

7 038 000 3110000 4 250 000 l 890 000 95000 150 000 720 000 300 000

II. BetriebSYoranschlag.

Die Betriebseinnahmen zeigen folgendes Bild: Rechnung 1938

Personenverkehr Gepäck, Tiere und Güter Postverkehr Verschiedene Einnahmen

Rechnung Voranschlag 1939 1941

131,9 165,8 9,9 15,5

in Millionen Fr.

133,6 204,6 9,5 13,4

323,1

361,1

132,0 191,0

9,0 12,6

344,6

Die unsichern wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse haben die Aufstellung des Betriebsvoranschlages sehr erschwert.

Die mutmasslichen Einnahmen aus dem Personenverkehr konnten für das Jahr 1941 nicht auf Grund der Einnahmen der ersten sechs Monate des laufenden Jahres geschätzt werden, da die Voraussetzungen für den Eeiseverkehr in den Jahren 1940 und 1941 voneinander abweichen.

1128 Für den Güterverkehr wurden Einnahmen von 200 Millionen Franken veranschlagt. Gegenüber dem Jahre 1938 beträgt die Erhöhung rund 24 Millionen Franken.

Die gesamten Transporteinnahmen sind gegenüber dem Ergebnis des Jahres 1938 um 24,4 Millionen höher und gegenüber dem Ergebnis des Jahres 1939 um 15,8 Millionen niedriger in den Voranschlag eingestellt worden. Sie erreichen 82,6 % des Höchststandes von 1929.

Der Voranschlag der Betriebsausgaben erreicht den Betrag von Fr. 245 746 000. Die Bemessung der Besoldungen und Löhne erfolgte nach Massgabe des Bundesbeschlusses vom 22. Dezember 1938 über die Finanzordnung 1939/41. Die daherige Kürzung der gesetzlichen Personalausgaben erreicht für das Jahr 1941 noch 11,9 Millionen Franken. Die für 1941 veranschlagten rohen Betriebsausgaben sind um Fr. 21 851 000 oder 9,76 % höher als diejenigen des Jahres 1939 und um Fr. 16 261 000 oder 7,08 % höher als das Ergebnis des Jahres 1938.

Die Personalkosten, einschliesslich Zulagen, Nebenbezüge und Beiträge aller Art an die Versicherungskassen, werden auf 187,3 Millionen Franken veranschlagt und übersteigen damit die Ausgaben des Jahres 1939 um Fr. 3 661 615.

Diese Mehrausgaben werden verursacht durch die Zunahme des Personalbestandes infolge der vermehrten Betriebsleistungen und durch die erhöhten Leistungen für die Alters-, Kranken- und Unfallfürsorge.

Über einen weitern beträchtlichen Aufwand in der Betriebsrechnung gibt die nachfolgende Zusammenstellung Aufschluss.

Unterhalt und Erneuerung der Bahnanlagen und des Eollmaterials.

Rechnung Rechnung Voranschlag 1938 1939 1941 in Millionen Franken Unterhalt und Erneuerung:

der Bahnanlagen des Eollmaterials Davon fallen zu Lasten des Erneuerungsfonds : für die Erneuerung des Oberbaues . . . .

für den Ersatz von Bollmaterial . . . . .

Als gewöhnliche Unterhaltskosten verbleiben: für die Bahnanlagen für das Eollmaterial

30,2 27,4 57,6

29,8 25,5 55,3

35,3 27,6 62,9

8,9 2,6 11,5

9,4 1,2 10,6

14,3 2,2 16,5

21,3 24,8 46,1

20,4 24,3 44,7

21,0 25,4 46,4

1129 Verbrauchsmaterial und Kraftbeschaffungskosten.

Rechnung Rechnung Voranschlag 1938 1939 1941 in Millionen Franken

Druckkosten Material für Beleuchtung, Heizung und Eeinigung der Diensträume und die äussere Beleuchtung der Bahnhöfe und Stationen . .

Verbrauchsmaterial des Stationsdienstes . . .

Brennmaterial der Lokomotiven und Wagen Elektrische Kraft Sonstiges Konsummaterial der Lokomotiven und Wagen Gesamter Material- und Kraftverbrauch des Betriebes Materialkosten für die Erneuerung des Oberbaues Total Material- und Kraftverbrauch

1,2

1,8

1,6

2,2 0,3 4,6 21,2

2,3 0,4 4,7 19,6

2,6 0,4 .

12,0 21,1

0,6

0,5

0,9

30,1

28,8

38,6

6,7

7,0

10,7

36,8

35,8

49,3

Der Gestehungspreis der bahneigenen und fremden Energie für den elektrischen Betrieb ist für das Jahr 1941 auf 3,69 Eappen die kWh veranschlagt. (Bechnung 1939 = 3,62 Eappen, Eechnung 1938 = 4,02 Ep.)

Die Lokomotivkohle wurde dem Zugförderungsdienst im Jahre 1939 zum Durchschnittspreise von Fr. 31.99 belastet ; in der Eechnung 1938 betrug dieser durchschnittliche Preis Fr. 33.12 und im Voranschlag für 1941 wurde mit Fr. 85.-- gerechnet.

In die Augen springend ist die Kostenerhöhung des Dampfbetriebes infolge der Kohlenteuerung. Obschon praktisch undurchführbar, sei vergleichsweise angemerkt, dass die Bewältigung aller für das Jahr 1941 veranschlagten Betriebsleistungen mittelst Dampftraktion eine Mehrausgabe von 40 Millionen zur Folge hätte.

Die kilometrische Fahrleistungen zeigen folgende Entwicklung: Rechnung 1938

Rechnung 1939

Voranschlag 1941

in Lokomotiv-Kilometern Fahrleistungen mit Dampflokomotiven . 9 095 771 ' 9 054 677 9 221 000 Fahrleistungen mit elektrischen Lokomotiven und Motorwagen und andern Triebfahrzeugen 46 817 918 46 651 775 47 069 000 Total 55913689 55706452 56290000 Gegenüber dem Jahre 1938. erfahren die veranschlagten Leistungen eine Zunahme von 376 000 Lokomotiv-Kilometer oder 0,67 % und gegenüber dem

1130 Jahre 1939 eine solche von 588,548 Lokomotiv-Kilometer oder 1,04%. Im Jahre 1939 wurden 83,74 % aller Lokomotiv-Kilometer elektrisch und mit thermischen Triebfahrzeugen (exklusive Dampftriebfahrzeuge) geführt; nach dem Voranschlag 1941 wird dieser Prozentsatz auf 83,61% sinken.

Die gesamten Betriebsausgaben verteilen sich folgendermassen auf die einzelnen Bechnungskapitel : Rechnung Rechnung Voranschlag 1938 1939 1941 in Millionen Franken

Allgemeine Verwaltung 6,5 Unterhalt und Bewachung der Bahn . .

39,4 Stationsdienst und Zugsbegleitung . . .

81,1 Zugförderung und Werkstättedienst. . .

80,1 Verschiedene Ausgaben 27,3 Später zu verteilende Ausgaben und Bückerstattungen -- 4,9 Total rohe Betriebsausgaben 229,5 Hiervon zu Lasten der Spezialfonds . .

13,3 Beine Betriebsausgaben 216,2

6,4 39,1 81,9 75,9 26,9

5,6 44,6 84,1 88,6 28,4

-- 6,3 223,9 12,4 211,5

-- 5,6 245,7 18,3 227,4

Die veranschlagten reinen Betriebsausgaben weisen somit eine Zunahme von 7,5 % gegenüber der Bechnung 1939 und eine solche von 5,2 % gegenüber der Bechnung 1938 auf.

Abschluss der Betriebsrechnung: Rechnung Rechnung Voranschlag 1938 1939 1941 in Millionen Franken

Betriebseinnahmen 323,1 Beine Betriebsausgaben 216,2 Einnahmenüberschuss ohne die Kosten zu Lasten der Spezialfonds 106,9

361,1 211,5

344,6 227,4

149,6

117,2

Der veranschlagte reine Einnahmenüberschuss weist somit gegenüber der Bechnung 1938 eine Erhöhung von 9,6 % aus ; gegenüber der Bechnung 1939 ist eine Verminderung von 21,6 % zu verzeichnen.

III. Toranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung.

Einnahmen : Fr.

Überschuss der Betriebseinnahmen Fr. 98 930 000 Dazu: Zuschuss aus den Spezialfonds. . . .

» 18333900 Beiner Betriebsüberschuss 117263900 Ertrag verpachteter Bahnstrecken (Wattwil-Ebnat-Kappel) . .

51 000 Zinsen für die zu Neubauten verwendeten Kapitalien . . . .

410 000 Übertrag 117 724 900

1131 Fr.

117 724 900 835 000

Übertrag Ertrag der Wertbestände und Guthaben Kapitalverzinsung der Nebengeschäfte : a. Materialverwaltung b. Kraftwerke c. Werkstätten d. Schiffsdienst auf dem Bodensee . . . .

Fr.

» » »

788 300 9 397 000 l 222 800 49 800 11 457 900

Beinertrag der Nebengeschäfte: a. Materialverwaltung b. Kraftwerke c. Werkstätten d. Schiffsdienst auf dem Bodensee . . . .

Fr.

» » »

307 800 43 000 10 800 --

Sonstige Einnahmen.

-

361600 20600

Total der Einnahmen 130 400 000 Ausgaben: Entschädigung für gepachtete Bahnstrecken (Vevey-Chexbres Fr.

und Nyon-Crassier) 47 000 Verzinsung der festen Anleihen 99323000 Verzinsung der schwebenden Schulden 9 683 000 Enanzunkosten, Kursverluste, Gebühren usw 350 000 Verlust auf dem Betrieb von Nebengeschäften (Schiffsdienst auf dem Bodensee) 471 700 Tilgungen und Abschreibungen: a. gesetzliche Tilgungen Fr. 6 765 000 b. verschiedene Abschreibungen » 5 671 400 12 436 400 Einlagen in die Spezialfonds : o. Erneuerungsfonds Fr. 21 926 000 b. Feuer- und Unfallversicherungsfonds .

» 208 000 c. Fonds zur Deckung von Unfallrenten .

» 280 000 22 414 000 Sonstige Ausgaben: a. Subventionen Fr.

380000 b. Ausserordentlicher Beitrag an die Pensions- und Hilfskasse » 16 132 000 c. Verschiedenes » 302900 16 814 90 ° Total der Ausgaben 161 540 000

Voraussichtlicher Ausgabenüberschuss 1941

31140 000

1132 Der Ausgabenüberschuss ist um 38,6 Millionen Franken höher als das Ergebnis der Eechnung 1939 und um 4,1 Millionen Franken tiefer als die Bechnung 1938.

Die Verzinsung der festen Anleihen und der schwebenden Schulden weist gegenüber der Eechnung 1939 eine Erhöhung von 4,4 Millionen Franken auf.

Die Vermehrung der Zinslasten gegenüber der Eechnung 1939 ist hauptsächlich auf die durch die Konsolidierung von 200 Millionen Franken schwebender schulden bedingte Zinserhöhung und auf den veranschlagten Ausgabenüberschuss der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 1941 zurückzuführen.

IT. Voranschlag über Kapitalbedarf und Kapitalbeschaffung.

Der voraussichtliche Kapitalbedarf der Bundesbahnverwaltung beträgt 380 Millionen Franken und setzt sich wie folgt zusammen: Fr.

Bauausgaben zu Lasten der Baurechnung 17 355 000 Kapitalrückzahlungen auf Anleihen 135 832 000 Ausgaben zu Lasten der Spezialfonds 19 028 000 Voraussichtlicher Passivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung 31140 000.

203 355 000

Abzüglich : Tilgungen und Abschreibungen Gutschriften an Spezialfonds

Fr. 12 436 000 » 25 408 000 37 844 000

Kapitalbedarf für 1941 165 511 000 oder rund 165 000 000 Voraussichtlicher Betrag der schwebenden Schulden auf Ende 1940. .

220000000 zusammen 385 000 000 abzüglich : Von der Pensions- und Hilf skasse gegen Depotscheine erhältliche Mittel 5000000 Gesamter Kapitalbedarf somit 380 000 000 Zur ganzen oder teilweisen Konsolidierung dieser Schuld wird der Bundesrat in Berücksichtigung der Verhältnisse auf dem Geld- und Kapitalmarkt nach Anhörung des Verwaltungsrates und der Schweizerischen Nationalbank gestützt auf den Bundesbeschluss vom 23. April 1936 über die Aufnahme von Anleihen für die Bundesverwaltung und die Bundesbahnen die geeigneten Massnahmen treffen.

1133

V. Schlussbemerkungen und Antrag.

Der Voranschlag für das Jahr 1941 musste mit Rücksicht auf die ungewisse Entwicklung der Verkehrsmengen, sowie der Sach- und Personalkosten zufolge der Kriegswirren in allen Nachbarländern mit einer Eeihe von Grossen rechnen, die zurzeit kaum abschätzbar sind.

Dazu gesellt sich die dringende Notwendigkeit, die jährlichen Anlagenabschreibungen durch das Mittel des Erneuerungsfonds den veränderten Verhältnissen anzupassen und eine Neubewertung der Anlagen nach Massgabe des technischen Verschleisses vorzunehmen. Die sich daraus ergebenden Einwirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung einerseits und auf die Bilanz anderseits konnten im Voranschlage noch nicht berücksichtigt werden. Dem Bericht der Bundesbahnen ist zu entnehmen, däss die Mehrabschreibungen einen Betrag von 15 bis 20 Millionen Franken erfordern werden, sodass bei'Übereinstimmung der veranschlagten Summen mit den tatsächlichen Ergebnissen ein Fehlbetrag von 46--51 Millionen Franken entstehen würde.

Wenn einmal die Bilanz auf dieser Grundlage bereinigt ist, so wird eine weitere Voraussetzung erfüllt sein, um die bei den eidgenössischen Eäten in Behandlung stehende Vorlage für die Sanierung des Unternehmens, die nach wie vor als dringend zu betrachten ist, zum Abschluss zu bringen.

Wir beehren uns, Ihnen gestützt auf Art. 6 des Bundesgesetzes vom 1. Februar 1923 über die Organisation und Verwaltung der Bundesbahnen zu beantragen : die Anträge des Verwaltungsrates laut beigeschlossenem Beschlussesentwurf zu genehmigen.

Wir benützen den Anlass, Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

Bern, den 1. November 1940.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der B u n d e s p r ä s i d e n t :

Pilet-Golaz.

Der Bundeskanzler:

G. Bovet.

1134 (Entwurf.)

Bundesbeschluss über

den Voranschlag der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1941.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht des Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates der Schweizerischen Bundesbahnen vom 10. Oktober 1940, der Botschaft des Bundesrates vom 1. November 1940, beschliesst : Einziger Artikel.

Die folgenden Voranschläge der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1941 werden genehmigt: 1. der Bauvoranschlag im Betrage von Fr. 25 154 000, wovon Fr. 17 354 800 zu Lasten der Baurechnung und Fr. 7 799 200 zu Lasten der Betriebsrechnung ; 2. der Betriebsvoranschlag, abschliessend mit Fr. 344 676 000 Einnahmen und mit Fr. 245 746 000 Ausgaben: 3. der Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 180 400 000 Einnahmen und mit Fr. 161 540 000 Ausgaben; 4. der Voranschlag für den Kapitalbedarf im Betrage von rund 380 000 000 Franken.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung zum Voranschlag der Schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1941. (Vom 1. November 1940.)

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1940

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45

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4087

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06.11.1940

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1125-1134

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