Allgemeinverfügung über die Aufnahme eines Pflanzenschutzmittels in die Liste der nicht bewilligungspflichtigen Pflanzenschutzmittel vom 2. November 2010

Das Bundesamt für Landwirtschaft, gestützt auf Artikel 32 der Verordnung vom 18. Mai 20051 über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln und nach Überprüfung der Erfüllung der Anforderungen dieses Artikels, verfügt: Die folgenden im Ausland zugelassenen Pflanzenschutzmittel werden in die Liste der nicht bewilligungspflichtigen Pflanzenschutzmittel aufgenommen: 1. Produkteigenschaften (für alle aufgeführten Produkte) Wirkstoff(e):

Azoxystrobin 250 g/l

Formulierungstyp:

SC Suspensionskonzentrat

2. Handelsprodukte Ortiva

Schweizerische Zulassungsnummer: D-4616 Herkunftsland: Deutschland Ausländische Zulassungsnummer: PI-004560-00/010 Ausländischer Bewilligungsinhaber: Star Agro Analyse und Handels GmbH

Amistar

Schweizerische Zulassungsnummer: D-4617 Herkunftsland: Deutschland Ausländische Zulassungsnummer: PI-005090-00/022 Ausländischer Bewilligungsinhaber: Star Agro Analyse und Handels GmbH

Amistar

Schweizerische Zulassungsnummer: D-4618 Herkunftsland: Deutschland Ausländische Zulassungsnummer: PI-005090-00/023 Ausländischer Bewilligungsinhaber: Star Agro Analyse und Handels GmbH

EURO STAR II

Schweizerische Zulassungsnummer: D-4702 Herkunftsland: Deutschland Ausländische Zulassungsnummer: PI-005090-00/005 Ausländischer Bewilligungsinhaber: Agro Trade GMBH

1

SR 916.161

2010-2473

7437

EURO STAR II

Schweizerische Zulassungsnummer: D-4703 Herkunftsland: Deutschland Ausländische Zulassungsnummer: PI-005090-00/016 Ausländischer Bewilligungsinhaber: Agro Trade GMBH

Realchemie Azoxystrobin-I

Schweizerische Zulassungsnummer: D-4741 Herkunftsland: Deutschland Ausländische Zulassungsnummer: PI 004560-00/009 Ausländischer Bewilligungsinhaber: Realchemie BV

Realchemie Azoxystrobin

Schweizerische Zulassungsnummer: D-4747 Herkunftsland: Deutschland Ausländische Zulassungsnummer: PI 005090-00/006 Ausländischer Bewilligungsinhaber: Realchemie BV

Zugelassene Anwendungen: Anwendungsgebiet

Beerenbau: Brombeere, Himbeere Erdbeere

Schaderreger/Wirkung

Anwendung

(*)

Teilwirkung: Rutenkrankheit der Brombeere, Rutenkrankheit der Himbeere Echter Mehltau der Erdbeere Teilwirkung: Graufäule (Botrytis cinerea) Echter Mehltau der Ribes-Arten

Konzentration: 0.1 % Aufwandmenge: 1 l/ha

1, 2, 3

Konzentration: 0.1 % Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 2 Woche(n) Konzentration: 0.1 % Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 3 Woche(n)

1, 3, 4

Konzentration: 0.1 % Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 3 Woche(n)

1, 3, 5

Konzentration: 0.1 % Aufwandmenge: 1.6 l/ha Wartefrist: 3 Woche(n) Konzentration: 0.1 % Aufwandmenge: 1.6 l/ha Wartefrist: 3 Woche(n)

1, 6

Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 2 Woche(n)

1

Konzentration: 0.1 % Wartefrist: 3 Tage

1, 7

Konzentration: 0.1 % Wartefrist: 3 Tage

1, 7

Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 2 Woche(n)

1, 7

Jostabeere, Rote Johannisbeere, Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere Rote Johannisbeere, Mondscheinigkeit Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere

Obstbau: Aprikose, Pfirsich/ Monilia spp., Schrotschuss Nektarine, Pflaume, Zwetschge Kirsche Bitterfäule der Kirsche, Monilia spp., Schrotschuss Gemüsebau: Buschbohne

gedeckte Kulturen: Gurken, Melonen, Zucchetti gedeckte Kulturen: Tomaten Karotten

7438

Botrytis fabae, Brennfleckenkrankheit der Bohne, Falscher Mehltau der Bohne, Sclerotinia-Fäule Echter Mehltau der Kürbisgewächse, Falscher Mehltau der Kürbisgewächse Alternaria-Dürrfleckenkrankheit, Echter Mehltau der Tomate, Kraut- und Fruchtfäule Alternaria-Möhrenschwärze

1, 3, 5

1, 6

Anwendungsgebiet

Schaderreger/Wirkung

Knoblauch, Schalot- Falscher Mehltau der Zwiebel ten, Zwiebeln Knollenfenchel Cercospora- und RamulariaBlattfleckenkrankheiten, Falscher Mehltau der Doldenblütler Kopfsalat Falscher Mehltau des Salats, Rhizoctonia-Fäule des Salats Teilwirkung: Graufäule (Botrytis cinerea) Lauch Phytophthora spp.

[Papierflecken], Purpurflecken [Alternaria porri] Petersilie Septoria-Blattfleckenkrankheit der Petersilie Schnittlauch

Alternaria spp.

[Alternaria porri]

Sellerie

Septoria-Blattfleckenkrankheit des Selleries Blattschwärze der Spargel, Spargelrost

Spargel Feldbau: Eiweisserbsen, Konservenerbsen Gerste

Gerste

Hopfen Kartoffeln Raps

Blattfleckenkrankheit, Falscher Mehltau der Erbsen, Graufäule (Botrytis cinerea) Braun- oder Zwergrost der Gerste, Echter Mehltau der Gerste, Netzfleckenkrankheit der Gerste, RhynchosporiumBlattfleckenkrankheit Echter Mehltau der Gerste, Netzfleckenkrankheit der Gerste, RhynchosporiumBlattfleckenkrankheit Falscher Mehltau des Hopfens Teilwirkung: Echter Mehltau des Hopfens Alternaria-Dürrfleckenkrankheit, Kraut- und Knollenfäule Rapskrebs = Weissstängeligkeit

Roggen

Braunrost

Triticale

RhynchosporiumBlattfleckenkrankheit

Weizen

Echter Mehltau des Weizens

Anwendung

(*)

Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 2 Woche(n) Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 1 Woche(n)

1, 7

Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 3 Woche(n)

1, 7

Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 2 Woche(n)

1, 7

Konzentration: 0.1 % Aufwandmenge: 1 l/ha Anwendung: Spätestens 3 Wochen nach dem Schnitt.

Konzentration: 0.1 % Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 2 Woche(n) Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 2 Woche(n) Konzentration: 0.1 % Aufwandmenge: 1­1.5 l/ha

1, 7

1, 7

1, 7 1, 7 1, 7

Aufwandmenge: 1 l/ha Wartefrist: 2 Woche(n)

8

Aufwandmenge: 1 l/ha Anwendung: Stadium 31­51 (BBCH).

9

Aufwandmenge: 0.8 l/ha Anwendung: Stadium 31­51 (BBCH).

9, 10

Konzentration: 0.1 % Wartefrist: 4 Woche(n)

11, 12, 13

Aufwandmenge: 0.75 l/ha Wartefrist: 3 Woche(n) Aufwandmenge: 1 l/ha Anwendung: Stadium 61­65 (BBCH).

Aufwandmenge: 1 l/ha Anwendung: Stadium 37­61 (BBCH).

Aufwandmenge: 1 l/ha Anwendung: Stadium 37­51 (BBCH).

Aufwandmenge: 1 l/ha Anwendung: Stadium 30­61 (BBCH).

1, 14, 15 9 9 9 9

7439

Anwendungsgebiet

Schaderreger/Wirkung

Anwendung

(*)

Weizen

Gelbrost

9

Weizen

Braunrost

Weizen

Septoria Blattdürre (Septoria tritici oder nodorum)

Weizen

Spelzenbräune und Braunfleckigkeit (S. nodorum)

Weizen

Braunrost

Weizen

Echter Mehltau des Weizens

Weizen

Gelbrost

Weizen

Septoria Blattdürre (Septoria tritici oder nodorum)

Weizen

Spelzenbräune und Braunfleckigkeit (S. nodorum)

Aufwandmenge: 1 l/ha Anwendung: Stadium 32­61 (BBCH).

Aufwandmenge: 1 l/ha Anwendung: Stadium 37­61 (BBCH).

Aufwandmenge: 1 l/ha Anwendung: Stadium 37­51 (BBCH).

Aufwandmenge: 1 l/ha Anwendung: Stadium 51­61 (BBCH).

Aufwandmenge: 0.8 l/ha Anwendung: Stadium 37­61 (BBCH).

Aufwandmenge: 0.8 l/ha Anwendung: Stadium 30­37 (BBCH).

Aufwandmenge: 0.8 l/ha Anwendung: Stadium 31­61 (BBCH).

Aufwandmenge: 0.8 l/ha Anwendung: Stadium 37­51 (BBCH).

Aufwandmenge: 0.8 l/ha Anwendung: Stadium 51­61 (BBCH).

Konzentration: 0.1 % Aufwandmenge: 1 l/ha Konzentration: 0.1 % Aufwandmenge: 1 l/ha

1

Aufwandmenge: 1 l/ha

11

Zierpflanzen: Blaudistel

Blattfleckenkrankheit der Blaudisteln Echte Mehltaupilze der Chrysantheme, Zierpflanzen, Rostpilze Liliengewächse Teilwirkung: Graufäule (Liliaceae), Nelken, Rosen (Botrytis cinerea) Zier- und Sportrasen Blattfleckenkrankheit, [auch Golfrasen] Fusarium culmorum, Gaeumannomyces graminis var.

avenae (Rasen), Ophiospaeria herpotricha, Pythium spp., Rasenanthracnose, Rhizoctoniasolani-Krankheit, Rotfadenkrankheit des Rasens, Schneeschimmel des Getreides, Sommerflecken

9 9 9 9, 10 9, 10 9, 10 9, 10 9, 10

11

(*) Auflagen und Bemerkungen 1 = Maximal 3 Behandlungen pro Parzelle und Jahr mit Produkten aus derselben Wirkstoffgruppe.

2 = Für Sommerhimbeeren und Brombeeren bezieht sich die angegebene Aufwandmenge auf Stadium Beginn der Blüte bis Vollblüte, Heckenvolumen 10 000 m3/ha. Für Herbsthimbeeren bezieht sich die Aufwandmenge auf Stadium Blütenknospen nickend bis erste Blüten offen, Heckenvolumen 7500 m3/ha.

7440

3 = Die angegebene Konzentration bezieht sich auf eine Basiswassermenge von 1000 Liter pro Hektare.

4 = Die angegebene Aufwandmenge bezieht sich auf Stadium Vollblüte bis Beginn Rotfärbung der Früchte, 4 Pflanzen pro m2.

5 = Die angegebene Aufwandmenge bezieht sich auf Stadium Fruchtansatz zu 50­90 % vorhanden, Heckenvolumen 7500 m3/ha.

6 = Die angegebene Aufwandmenge bezieht sich auf ein Baumvolumen von 10 000 m3 pro ha.

7 = Im Gemüsebau kann das Produkt bei Einsatz in nicht bewilligten Kulturen Pflanzenschäden verursachen. Abdrift vermeiden.

8 = Maximal 2 Behandlungen pro Kultur im Abstand von 8­12 Tagen.

9 = Maximal 1 Behandlung pro Parzelle und Jahr.

10 = In Tankmischung mit Pronto Plus (0.8 l/ha).

11 = Maximal 4 Behandlungen pro Parzelle und Jahr.

12 = Vorsicht: Resistenzgefahr! Amistar im Wechsel mit Produkten anderer Wirkstoffgruppen einsetzen.

13 = Die maximale Aufwandmenge von 1.6 l/ha pro Applikation darf nicht überschritten werden.

14 = Bei Frühkartoffeln 2 Wochen Wartefrist.

15 = Behandlung bei vollem Krautwachstum. Spritzabstände 7­10 Tage.

Lagerung und Entsorgung Das Produkt muss in der Originalpackung getrennt von Lebens-, Futter- und Heilmitteln so gelagert werden, dass es für Unbefugte nicht zugänglich ist.

Leere Gebinde müssen gründlich gereinigt und der Kehrichtabfuhr zur Entsorgung übergeben werden. Mittelreste müssen zur Entsorgung der Gemeindesammelstelle, einer Sammelstelle für Sonderabfälle oder der Verkaufsstelle übergeben werden.

Vorbehalten bleiben die Vorschriften der Chemikalien- und Umweltschutzgesetzgebung.

Wettbewerbs- und Immaterialgüterrecht Die Regelungen des Wettbewerbs- und Immaterialgüterrechts werden von dieser Allgemeinverfügung nicht berührt.

Rechtsmittelbelehrung Gegen diese Verfügung kann innert 30 Tagen nach Eröffnung beim Bundesverwaltungsgericht, Postfach, 3000 Bern 14, Beschwerde erhoben werden. Die Beschwerdeschrift hat die Begehren, deren Begründung mit Angabe der Beweismittel und die Unterschrift der beschwerdeführenden Partei oder die ihres Vertreters zu enthalten; sie ist im Doppel und unter Beilage der angefochtenen Verfügung einzureichen, und es sind ihr die als Beweismittel angerufenen Urkunden, soweit sie die beschwerdeführende Partei in Händen hat, beizulegen.

2. November 2010

Bundesamt für Landwirtschaft Der Direktor: Manfred Bötsch

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