363 Ehrenmelduug :

Alph. Wavre, Neuenburg.

Rheinau, Klosterverwaltung, Zürich.

J. Käser, Bosingen (Freiburg).

Ritter v. Chervaz, Vetroz (Wallis).

Aloys v. Loes, Aigl.e.

Aime Euenod, Vevey.

L. Joris, Sitten.

Witwe Gindroz, Epesses (Waadt).

Bel.lenod, Neuenburg.

Die Bränden sür die 74. bis 88. Klasse werden den Ausstellern erst uaeh dem Sehluss der Ausstellung ertheilt.

Klasse 90.

U u t e r r i ch t s m a t e x i a l.

Bronee- Medaille. F. L. Rillet, Gens.

Ehrenmeldung : Kommission des offentlichen Unterrichts, Bern.

Grosser Breis.

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. Genfer Gründungskomite des internationalen Hilssvereins sür verwundete Militärs.

Aus den Verhandlungen der schweiz. Bundesversammlung.

Am 1. Juli 1867 haben sieh die gesezgebenden Räthe der schweif.

Eidgenossenschaft zu ihrer ordentlichen Sommersession in der Bundesstadt versammelt.

Der Bräsident des Ständerathes, Herr Dr. J. J. B l um er von Glarus. hielt sollende Erossnungsrede .

..Meine Herren Ständeräthe .

,,Da der abtretende Bräsident, Hr. S a hl i von Bern, nicht mehr als Abgeordneter seines Kantons im Ständerathe erscheint , so liegt es mir als Vizepräsident ob, diese hohe Versammlung zn erossnen und die Vertreter der 22 Kantone in diesem Saale herzlich willkommen zu heissen.

Es ist unsere diesmalige Begrüssung eine um so freudigere als die Besürchtungen, die wir Alle im legten Frühlinge sür den frieden Europas

364 und damit zugleich auch für die Ruhe und Wohlfahrt unsers Vaterlandes

hegten, gleicherweise nicht in Erfüllung gegangen sind. Mochte es auch einen Augenblik scheinen , dass wegen eines geringfügigen Anlasses ein furchtbarer Krieg zu entstehen im Begriffe sei, so haben doch Regierungen und Volker noch zu rechter Zeit sich der unheilvollen Folgen erinnert, welche ein Kampf zwischen zweien der mächtigsten und gebildetesten Rationen Europas herbeiführen müsste , und in dem Londoner Kongresse , der uns den Frieden erhalten hat, haben die Humanität und die Eivili^ sation unsers Jahrhunderts ihren fehonsten Triumph geseiert. Gewiss Niemandem unter uns konnte es entgehen, dass bei einen. Kriege zwischen Frankreich und dem unter Brenssens Führung vereinigten Deutschland eine strenge und nach allen Seiten hin ausriehtige Handhabung der schweizerischen Neutralität nur mit großen Opsern von unserer Seite sich durchführen liesse. allein eben so zuversichtlich dars ich behaupten, dass Jedermann die grossten Opfer zu bringen bereit gewesen wäre , um unserm .^aterlande seine bisherige gedeihliche Entwiklung zu wahren und die Wechselsälle eines, unsern republikanischen Anschauungen widersprechenden Krieges von unserm Gebiete sern zu halten. Moge die Kriegsgefahr, welche im lezten Frühling uns bedrohte, ein neuer Spor^ für nns sein, unsere Wehrkrast so bald als moglich in einen ganz beruhigenden, den Ansorderungen der Gegenwart entsprechenden Zustaud zu sezen , damit, weun srüher oder später der Krieg an den Usern des Rheins doch noch ausbrechen sollte, unsere Wehrmänner mit den. ermuthigenden Bewusstsein guter Ausrüstung und gnter^ührnug an unsere Grenzen eilen konnen .^ Jnzwischen freuen wir uns der ehrenvollen Stellung, welche unsere Ge^

werbthätigkeit bei den. friedlichen Wettkampfe der Volker in Baris ein-

nimmt. Wir freuen uns der vielfachen Beweise von Achtung und .^utrauen , die wir in den legten Jahren von auswärtigen Regierungen empfangen haben . wir freuen uns endlieh des bisherigen Erfolges unsers eidgenossisehen Anleihen^ als des sprechendsten Zeugnisses sur die günstige Meinnng , die man allgemein von der Haltbarkeit unserer de^ mokratisehen Zustände und unserer, den Bedürsnissen der Schweiz angepassten Bundesversassnng hegt. Ja wahrlich, weun wir die Gegenwart mit einer nicht allzufernen Vergangenheit vergleichen , so dürfen wir getrost sagen , dass wir an Ansehen nach Anssen , wie au Einigkeit, Freiheit und Wohlstand im Jnnern gewonnen haben. Moge nnr die glükliche .^age , deren wi^ uns erfreuen, uns nieht zur l.luthätigkeit verleiten, sondern vielmehr uns ermuntern, aus allen ^ebensgebieten rüstig vorwärts zu schreiten , damit wir stetssort den Rang behaupten . der unserm so eigentümlich gearteten Lande unter den europäischen Voikern

gebührt .

,,Die Traktanden für unsere gegenwärtige Zession scheinen, so weit sie sieh bis jezt überbliken lassen , nicht von besonders eingreifender Bedeutuug zu ^ sein.

Reben der alljährlichen Brüsung der bundes-

365 räthlichen Geschäftsführung , welche selten ohne fruchtbare Anregungen aus den verschiedenen gebieten der eidgenössischen Verwaltung zu bleiben pflegt , steht wohl in erster Linie der vom Ständeräthe bereits durchberathene Gesezesentwurs über das bei der Einleitung einer Bundesrevisiou zu beobachtende Versahren. Je weniger im gegenwärtigen Augenblike das Bedürsniss einer solchen Revision in weitern Kreisen empfunden ^u werden seheint, desto geeigneter dürfte gerade dieser Zeitpunkt sein, um mit Ruhe und Unbefangenheit ein Gesez für ^..künftige Eventualitäten zu erlassen.

Jn politischer wie in finanzieller Begehung erscheint auch der ^lutra^ des Bundesrathes betreffend die diplomatische Vertretung im ...luslande als ^u den wiehtigern Traktauden zählend. Daneben erlaube ich mir noch, Sie aus die beantragte Abänderung einiger Artikel unsers .Bundesstrafreehtes . aus das Zwangskonzessionsbegehren sür die thurgauische Seethalbahn , auf den Antrag betreffend die Lebensversicherung der eidgenossischen Beamten, auf mehrere Vorlagen, welehe Verbesserungen im Militär-, Bost- und Telegraphenwesen be^weken , endlich aus versehiedene erhebliche Rekurse , welche in der De^embersizung unerledigt geblieben sind. ausmerksam ^u machen. Es würde unpassend sein, wollte ich bereits je^t irgendwie auf diese Traktanden eintreten. Jeh beschränke mich daher aus den innigen Wunsch , dass alle unsere Beratungen von einem vaterländischen Geiste beseelt und dass unsere Beschlüsse der Wohlsahrt des Vaterlandes forderlich sein mogen . Mit diesen wenigen

Worten erkläre ich die diesjährige ordentliche ^...ng des schweizerischen Ständerathes sür erossnet.

Die Büreau^ der beiden Räthe sind in folgender Weise bestellt worden : 1) Jm R a t i o u a l r a t h .

Präsident: Herr J. J. .... te h li n , von und in Basel, Vizepräsident: ,, Simon Kaiser .^vou Biberist, in Solothurn.

^timmeuzähler : Herr Jakob ..^dam, von Allsehw.^l, in Listal ; ,, Dr. Heinrich Honegg er, von Hinweil, in Zollikon

bei Zürich ;

,, ,,

Abraham Daniel Me^stre,^ von Thierrens, in Valerne , J.^h A r n o l d , von und in Altdorf.

2) Jm Ständerath.

Präsident: Herr Dr. Joh. Jakob B lume r, von und in Glarns ., Vizepräsident.

,, Arnold ....^tto A e pli, von und in St. Gallen.

Stimmenzähler : Herr Eugene B or e l , von uud in Renenbur^ , ,, Abraham Stocker, von Büron, in Luzern.

366 Herr ,, ,, ,, Für ,, ., ..

,, ,, ,, ,,

Jm R a t i o n a l r a t h e erschienen als neugewählte Mitglieder: Rudols Stehli, von und in Ober-Lunnern (Zürich), Gottlieb Riem, von und in diesen (Bern), Joseph Von m a t t , von und in Lnzern, Vietor B erri n, von Baderne, in .Lausanne.

Der S t ä n d e r a t h erhielt folgende neue Mitglieder: Bern: Herr Gustav König, von und in Bern.

Lnzern : ,, Abraham Stocker, von Büron, in .Lnzern.

Schwyz: ,, Joh. Michael Stählin, von und in Lachen.

St. Gallen. ,, Daniel Wirth-Sand, von und in St. Gallen.

Aargau: ,, Augustin Kellen, von Sarmenstrof , in Aarau.

Hessin: ,, Earlo Olgiati, von Eadenazzo, in Bellinzona.

Waadt: ,, Eharles Cstoppey, von Frey, in Lansanne.

Reuenburg. ., Auguste Georges Adrien Eornaz, von Mondon, in Chaux-de-Fonds.

Die vorstehenden Reuwahlen finden sich auch im Bnndesblatt von

diesem Jahre, Band I, Seite 113, Band Il, Seite 22, 113, 268.

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Aus den Verhandlungen de... schweizerischen Bundesrathe.

(Vom 1. Juli 1867.)

Jnfolge Ablebens des bisherigen Aufsehers der Festungswerke in Gondo (Hr. Kommandant Roten) hat der Bundesrath diese Stelle dem Zolleinnehmer in Simplon, Hrn. W erg ere r, übertragen.

Der Bundesrath wählte als Einnehmer der Rebenzollstätte San Vietro (Hessin): Hrn. Gotthard Rossini , von Sveglia, bisher Bri-

radier im eidg. Grenzwäehterkorps.

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Aus den Verhandlungen der schweiz. Bundesversammlung.

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1867

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29

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06.07.1867

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363-366

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