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.Bericht des

herrn a d e l e t , Präfekt in St. Maurice über die; landwirthschaftlichen Ergebnisse des Jahren 1866 im Danton Wallis, an

das schweiz handels- und Zolldepartement.

(Vom

29. November

1866.

Tit. l Jndem ieh das Zirkular, welches Sie am 1.dies an mich erlassen, zu beantworten die Ehxe habe, sehike ieh voraus, dass all' mein Eiser und alle meine Bemühungen, um die von Jhnen gewünschten Ausschlüsse und Details zu sammeln und an Sie gelangen zu lassen, den Mangel an einem statistischen Bureau für unsern Danton nicht zu ergänzen vermogen. Diese Lüke verseht mich in die Unmöglichkeit, den Werth und

die Bedeutung der landwirthschastlichen Resultate des Kantons Wallis

im Jahre 1866 in Zahlen ausdrüken. Jch mnss mich also ans die Mitteilung meiner personlichen Wahrnehmungen beschränken, die ich zwar für richtig halte, ohne sedoeh sür deren strikte Genanigkeit garantiren zu wollen.

G e t r e i d e . Diese Kultur zeigt keiue Veränderung gegenüber den Vorjahren. Die Ernte war eine gute, troz des Vorkommens von Brand in den Weizenäkern des Unterwallis. Die Kultur reicht für die Bedürfnisse des Kantons nicht aus, wesshalb eine ziemlich starke Einsuhr

von Mehl stattfindet.

281 . K a r t o f f e l n . Die Ernte war an einigen Orten reich, an an^ dern mitteimässig , wieder an andern sogar schlecht. Der anhaltende Regen Geforderte die Krankheit. Die Breise stehen sehr hoch. Jm ganzen aber ist unser Bedarf an Kartoffeln mehr als gedekt, so dass wir davon auf die waadtländischen Märkte ausführen. Das Ramliehe ^gilt auch von den Kastanien.

..^ b st. Die Ernte war eine mittelmässige . der Uebersluss an Wein aber ist so gross, dass sich der Obstmangel nicht fühlbar machen wird.

W e i n . Die Ernte ist außerordentlich reich gewesen. Seit dem Jahre 1834 gab es keine solche ..Quantität mehr. Ueberall aber lasst die Qualität zu wünschen übrig. Der sogenannte Pendant., welcher der ^äulniss weniger unterworfen ist, wurde sehr spät gelesen ; er ist daher auch relativ von guter Qualität gegenüber den andern Sorten^ die man aus Furcht vor der Fäulniss vor der ^eit zu lesen geuothigl. war.

H o p s e n . Diese Knlt^r ist erst im Entstehen. Die ersteu Versuche , die im Unterwallis gemacht wurden , haben ausserordentiich gün^

stige Resultate geliefert.

O e l p s l a n g e n werden wenig gezogen. Eiuige Aeker mit Reps,

das ist Alles. Das Wallis importirt viel Oel.

statt.

T a b a k b a u findet wohl nur in den Umgebungen von Sitten Die Ernte war schon und von ziemlich guter Qualität.

H a n s u n d ^ l achs. Diese .Kultur .x.ar beinahe gänzlich erloschen , seheint aber , seit dem Steigen der Baumwollpreise , einen neuen Aussehwung nehmen zu wollen. Die diesjährige .Ernte ist gut gerathen.

M a n l b e e r b a u m ^ ucht. Viele Pflanzungen bleiben unbenuzt, indem die Seidenraupeukraukheit alle Hofsnungen der ^üchter ver..

niehtet hat.

K ä s e u n .^ B u t t e r hat man in grosser Menge prodnzirt. Aus dem Unterwallis wurde Butter, au Käse aber nichts oder nur weuig

^ausgeführt.

V i e h z u ..h t. Der Kautvn Wallis hat im Jahre l866 viel Vieh ans^ogen. Die Herbstmärkte liessen sich sehr günstig an, nnd das Vieh fand zu vorteilhaften Vreisen leiehten Absaz naeh dem Auslande.

Die F o r st k u l t u r macht keiue, oder doch nur geringe Fortschritte.

fortwährend finden starke Abholungen statt, namentlich im ..^berwallis.

Zwanzigtanseud Klafter werden dieses Jahr den ^trom hinabsehwimmen, und von Wiederaussorstnngen ist nirgends die Rede. Das Justitut der Forster nü^t bloss in so weit, als nun kein Holzsehlag mehr der Steuer

282 entgehen kann, von einem Einsluss auf die Wiederaufforstung aber .var bis jezt noch nichts zu. verspüren. Manche ..gemeinden besten ausgedehnte Landstreken , wo alle Baumarten gedeihen würden . aber sie können oder wollen nichts thun.

Jn der A l p e n w i r t h scha s t ist von Fortschritten nichts, oder doch nur wenig zu bemerken. Di.e Berge sind schlecht besorgt. von Erlen und andern schädlichen Holzarten, womit sie bedekt sind, werden

sie gar nicht gereinigt, und . auch die Düngmittel werden nicht gehörig benuzt.

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B

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r

i ch t

der

ökonomischen Gesellschaft

des kantons Bern

an

das schweiz Handels- .und Zolldepartement.

(Vom 7. Februar t 867.)

Tit. l Sie haben uns im Rovember vorigen Jahres mit dem Ersuchen um Mittheilung der Ergebnisse der Landwirthsehaft im Kanton Bern im Jahre 1866 beehrt.

Da uns die nothigen Data z.... gründlicher Losung dieser Aufgabe fehlten, so haben wir dieselbe unsern Zweig und andern landwirthschastliehen Vereinen in Form eines Frageschema's mitgetheilt, und sind nun --- wenn auch dadurch etwas verspätet -- im Falle , Jhnen ein Resüme der daherigen Antworten zu übermitteln.

Dieselben sind eingelangt aus dem Oberland, Oberaargau, See-

tand, Mittelland, Emmenthal.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Herrn Chapelet, Präfekt in St. Maurice über die landwirthschaftlichen Ergebnisse des Jahren 1866 im Kanton Wallis, an das schweiz. Handels- und Zolldepartement. (Vom 29. November 1866.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1867

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

10

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

09.03.1867

Date Data Seite

280-282

Page Pagina Ref. No

10 005 396

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