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Landwirthschaftlich

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des

Regierungsrathes

des Kantons.

Solothurn

an

das schweiz Handels- und Zolldepartement.

(Vom 24. November 1866.)

Tit. l Auf Jhr Kreisschreiben vom l. diess , betreffend die diessjährigen Ergebnisse der Land- und Alpenwirthsehast, der Viehzucht und der Forstkultur ......., beehren wir uns, Jhnen folgenden Berieht zu erstatten:

Das Jahr 1866 dars für die Landwirthschaft im Allgemeinen höehStarke froste, die mit seltener Heftigkeit bis zum 20. Mai andauerten , schadeten hauptsächlich stens ein befriedigendes genannt werden.

dem Getreide. Die Ernte dars in Folge der erwähnten froste und wegen zu nasskalter Witterung bloss als eine Drittelernt.. angenommen werben. Günstiger ist das Jahr für die Viehzucht. Das Butter ist im Allgemeinen sehr gut gerathen, und der prächtige Herbst war zur Weide ungemein günstig. Die Viehpreise stehen hoch und ermuntern die Auszucht von Jungvieh bedeutend. Jn Bezug auf Milchwirthsehast

macht sich in den Milchpreisen ein merklicher Rückschlag geltend. Die

Mulehen wurden per . Eentner um Fr. 10-.12 wohlfeiler als letztes Jahr verkauft. Jn Folge dieses Mindererloses sind die Miiehpreise

279 per 4 ...^ Mass um 2-3 Ets. zurückgegangen , aneh zu diesen tiefen preisen haben dermalen noch nicht alle Mulchen verkauft werden konnen.

Jn Bezug aus Forstknltnr ist ein erfreulicher Fortsehritt nicht zu perkennen. Die Ansaaten und Kulturen permehren Jahr zu Jahr ans sehr erfreuliche Weise. Forstfrevel werden^ und sü.. rationelle Bewirthschastung macht sich in den meisten den eine bessere Einsicht geltend.

bei uns sich von seltener, Gemein-

Die Kartoffeln und das Obst sind dieses Jahr nicht gut gerathen.

Wenn wir hier eine gnte Mittelernte annehmen, so werden wir so ziemlich das Richtige treffen. Es stehen auch gegenwärtig die Erdäpselpreise per Dopp^entner um ^r. 2 hoher (Fr. 7 --71/2) als zu der gleichen ^eit im verflossenen Jahre. Das gleiche Verhältniss kann für die Obstpreise angenommen werden.^ Der Weinbau hat in unserem Danton bis jetzt nur in Darnach, dem Leimenthal, in Erlinsbaeh und Grenehen eine Bedeutung.

Jn Trimbach wurde ein neuer Rebberg , eirea 8--^10 Jucharten, angelegt. Mehrere aus einander folgende gute Weinjahre haben die Weinproduzenten zu einer bessern Behandlung der Rebgelande angespornt.

Die diessjährige Ernte ist quantitativ sehr befriedigend ausgefallen. Die Qualität ist aber hinter derjenigen von 1865 bedeutend zurückgeblieben.

Hopfen wird im Kanton nicht gepflanzt. mit Tabak wurden diesen Sommer in allen Theilen des Kantons kleinere Versuche gemacht. Die Setzlinge (90,000 Stück) wurden aus der Bfalz bezogen. Die Re^ sultate sind trotz des ungünstigen Kommers so günstig ausgefallen, dass mit aller Sicherheit ans Fortsetzung der Kultur in grosserer Ausdehnung gerechnet werden darf.

Der Hanf- und Flachsbau beschränkt sich bei uns dermalen bloss auf den notwendigsten Familienbedars. Die Resultate sind in der

Regel^ nicht^ ungünstig. Es wäre sehr zu wünschen, dass bei dieser Kultur

die Wasserroste an den Vlatz der jetzt allgemein üblichen Tanroste treten würde.

Die Maulbeer^aumkultur und ..^eidenzucht wird nur an wenigen ^rteu im Kleinen betrieben und dehnt sich hochft langsam aus.

Die Versnehe mit den uns im letzten ^rühjahr vom hohen Bundesrath gefälligst übersandten japanesischen Eiern sind gelungen.

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Bericht des Regierungsrathes des Kantons Solothurn an das schweiz. Handels- und Zolldepartement. (Vom 24. November 1866.)

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Bundesblatt

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Feuille fédérale

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Foglio federale

Jahr

1867

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

10

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

09.03.1867

Date Data Seite

278-279

Page Pagina Ref. No

10 005 395

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