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Schweizerisches Bundesblatt.

XIX. Jahrgang. l.

Nr. 13.

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30. Marz 1867.

Jahresbericht des

schweizerischen .Konsulat.... in

pro 1866.

An den hohen Bundesrath.

Seit Abgang meines jüngsten Briefes haben sich die Handelsverhältnisse dieses Landes wesentlich gebessert, die Frucht , dass Spanien eine zweite Expedition gegen die alliirten Republiken unternehmen werde, verschwindet mehr und mehr und in dem Massstabe, wie diese Besorgniss in den Hintergrund tritt, gewinnt das Vertrauen.

Von Jnteresse dürsten folgende Daten sein , die die Entwikluug dieses Laudes im verflossenen Jahre 1865 anschaulich machen.

Der Jmport betrug (in runder Zahl) 21 Millionen Thaler. wovon 9 1/2 Millionen allein aus England fallen. Jn wie weit schweizerische Vrodnkte hiebei betheiligt sind , lässt sich durchaus nicht ermitteln , da sämmtliche Waareu aus dem europaischen Binneulande dureh deutsche,

französiche oder belgische schiffe eingeführt, nnd in der Zollstatistik

unter die Erzeugnisse besagter Länder klassifizirt werden. - J.umerhiu ist der Absatz schweizerischer Vrodukte. werdeu sie nun unter diesem oder jenem Rameu eingeführt , von ziemlicher Bedeutung und wird deren Werth nicht unter 3 Miliioueu Franken jährlich betragen.

Der Export belies sich aus 24 7/10 Millionen, wovon 16 Millionen in Minenprodukten und 8 7/10 in Davon gingen 14 Millionen nach England, und uach Beru (welches

nach England das zweitbeste Absatzfeld ist) 4 9/10 Millionen.

Bundesblatt Jahrg. XlX. Bd. I.

35

434 Das Ergebniss der Zoll-Einkimfte war 3^/ie Millionen , was aus das Jahr 1.^64 eiueu Ausfall r.on nahezu 11/2 Millionen ergibt, und liegt der .^..rund hiezu daxin , dass die Regierung während der ^eit der

Blokade die Zolle frei gab, was bis zum 17. April p. J. dauerte.

Jn den Häfen Ehili^s liefen, im .Jahre 1^65, 5188 Schiffe mit einer Lastfähigkeit von 1,590,928 Tonnen ein, wovon allein aus Valparaiso 1159 Schisse mit 400,000 Tonnen fallen.

Laut Eensus vom 30. April v. J. belauft sieh die Einwohnerzahl Ehili^ auf 1,814,218 Seelen. ohne Ueberschäl...ung kann man dieselbe jedoch aus 2 Millionen anschlagen.

Jn Folge des Krieges ist die Staatsschuld, wie sich begreifen lässt, ziemlich angewachsen und belauft sich heute auf annähernd 30 Millionen.

Die Rentabilität des Landes war jedoch bisher nur in minimer Weise

in Anspruch genommen , nnd da sich die Regierung augenblicklich mit

Ausarbeitung diverser Stenergeseze beschäftigt , so wird ohne allen Zweifel das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben sich baldigst wieder herstellen, besonders wenn, wie Hoffnungen dazu vorhanden s.nd, sieh wie für Ehili ein ehrenvoller Frieden vermitteln lässt.

Jahresbericht des

schweizerischen .^onfnl.^ in bester r o .pro 18^.

(Vom 31. Dezember 1866.)

^n den hohen Bundesrath.

Die Brovinz kämpft mit den früher angegebenen Missverhältnissen, da naeh wie vor die Einnahmen sast ganz zur Besoldung der Beamten verwendet werden , ^ nnd ..,nr Hebnng der Kommunikationen und öfsentlichen Bauten nur ein kleiner Rest übrig bleibt.

435 .Rach amtliehen Berichten der Douane in Desterro von. Finanzjahre

1865-1866 wurde hier importât : Vo^. Hamburg und England ,, ,, ,, ,,

-

Spanien ^esterreich Uruguav

Reis

. .

. . .

. . . . . .

.

.

Argentinische Republik

.

.

.

.

. . .

Transito im Kaiserreich . . .

Kohlen .

. .

^ Häfen des Kaiserreichs . . .

,, Rational-Brodukte . . .

^ ^

183: 12.

4.

93: 34.

120 : 938: ^ .263: ^ Jmportation Reis 1,650:

225.

4^3 598 943 375.

608.

07^ 078.

108.

433.

609 794 430 234 000 334 160 850 480 891

Durch dieselbe Douane wurden e^portirt im Finanzjahr 1865-1866:

Jnnerhalb des Kaiserreichs . , . Reis nach ausserhalb . . . . . . . ,, Export Reis Ausserdem wurde reex^portirt für .

.,

330: 473. 270 518: 361. 851 848: 835. 121 40 : 735. 533

Um dies Missverhältniss einigermassen zu erklären, ist zu bemerken, dass der Jmport ^irka ^ des Konsums der Brovinz deckt , und dass dagegen 3 andere Hasen: Laguna im Süden, und. S. ^ranzisko und Jtajah... im Rorden er^portiren, die angegebene Summe jedoch nicht mehr als den Hasen von Desterro berücksichtigt, und wenn aueh laguna den bedeutend grossten Theil seines Bedarses von Rio de Janeiro direkt deckt, so versieht sich ^och S. ^ranzisko und Jtajah.. znni grossern Theile hier am Blatte.

Das hiesige deutsehe Jmporthaus importirt in 2^-3 Schiffsladungen

jährlich :

Ballen 30-40,000 Schweizerwaaren,

,, 180-200,000 Zollvereinswaaren , von Hamburg über Grimsb^ in England, wo es mit englischen Waaren die Ladungen vervollständigt, und die Maniseste aussehen lässt, vielleicht um dadurch aus deutsehen ...^chifsslisten den Bestimmungsort : ....... Eatharina verschwinden zu lassen.

Jm verflossenen Jahre wurden , durch verschiedene Eondemnirungen von Schiffen durch das italienische Eonsnlat , Partien von Produkten des La Vlata hier ofsentlich verkaust, und das bezeichnete deutsche Haus hat durch diese Ankäufe es ermöglicht , mit Beiladung von Holz und Häuten ans hiesiger Vrovinz 5 Schiffsladungen nach Antwerpen und Hamburg zu er^pediren , nnd hat , wie ich überzeugt bin , sehr gute Rechnung dabei gefunden.

436 ...Deutsche Detailhaudlungen ex^stiren in hiesiger Stadt . . .

4 Handwerker (gesellen nicht gerechnet^ . . . . . . . . 44 Für Künstler ist die Vro.vinz n.^ch zu neu und zu arm.

Jn der ganzen Vrovinz wohnen zirka 14,500 Schweizer und Deutsche.

Die Schiffsahrt dieses Hafens im Finanzjahr 1865 --.1866 betrug: Küstenfahrt 492 Schiffe mit 20.002 Tonnen 2,333 Mann

Langer Laus

70

,,

.. 16,7.^

,,

^63

,,

Die Kolonien schweizerischer und deutscher Einwauderer sind die Hauptpunkte der hiesigen Vrovinz , von denselben gehen die Eolonie Blumenau , D.^ Franziska und Brusque vorwärts , Theresopolis und S. Jsabel haben mit ungünstigem Boden zu kämpfen . wenn dieses Uebel auch durch Uebersiedelungen auf besseres Land beseitigt werden soll , so ist doch jahrelange Mühe verloren , was den Fortschritt der Kolonien zurück hält.

Auszug .

.

.

.

.

^

dem Jahresberichte de.^ schweiz. .^onful^ in B o r d e a u x .^ro 1.^.

(Vom 8. Februar 1867.)

Der Verbau hat hier zu Lande unter dem Einflusse eines zu andauernden Regenwetters stark gelitten. fruchte und Getreide lieferten nur spärliche Ernten, und was den Weinstok anbetrifft, so hat, ....enn auch die Quantität eine befriedigende war^ die Qualität viel zu wünschen übrig gelassen. was nicht ohne fühlbaren Einfluss auf die preise des

Jahrgangs geblieben ist.

437 Der Handel von Bordeaux^ mit der Schweiz , in Kolonialwaaren, Droguerien und Farbstoffen , scheint kein ausgedehnter zu sein. Der ^..xnnd hievon dürfte in den Transportschwierigkeiten liegen.

Eine Sektion der Eisenbahnlinie Figeas Aurillae wurde dem Be^ triebe übergeben und uach Vollendung der beiden kleinen Streken LangeaeVuy und Anrillae .. Mural werden wir die von Einigen so genannte ,,Linie Bordeaur^L.^on^ besizen. Leider ist diess eine aus vielen Tron^ .^ons zusa.nmengesügte ^ahn . dieselbe durchschneidet mehrere Gebirgszüge, wodurch man zu reduzirten Kurvenradien genothigt wurde , . und versteigt sich selbst in schneereiche. Hohen, so dass zu befürchten steht, es dürften auf dieser Linie niemals direkte Schnellte eingerichtet werden.

.^eld war im Jahre 1866 abundant. Der Diskontosnss der Bank von Frankreich schwankte zwischen 3 und 5.^., der mittlere Stand für Bapier ans .)0 Tage mit drei Signaturen betrug 3. 67 Brozent per Jahr.

438

Landwirthschaftliches #ST#

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des

Präsidenten der .Handelskammer des Kantons Hessin an

das schweiz. Handel- und Zolldepartement.

(D. d. Lugano, 28. Februar 1867).

Der Unterzeichnete hofft nun endlich im Stande zu sein , dem an ihn gerichteten Schreiben des Departements vom 9. diess , welches die Landwirthschast und Jndustrie de.... Kantons Tessin zum Gegenstand hat, einigermaßen entsprechen zu kennen.

Die tessinische Bevölkerung beschäftigt sich grosstentheils mit den..

Landbau, hie und da auch mit Landbau und Viehzucht zugleich.

ein geringer Theil treibt Handel und Gewerbe.

Die

Rur

Auswanderung einer Menge von Jndividuen , die zu den..

kräftigsten Theile der Bevölkerung gehören und sich behufs Ausübung

ihres Berufes nach den. Auslage begeben, wo sie sieh auch hie und da bleibeud niederlassen , bildet für das Emporblühen von Handel und Judustrie ei.. ernstliches Hinderniss. Seit einigen Jahren hat die Answandernng grossere Proportionen angenommen , so dass n.an die Zahl der Abwesenden aus nngesähr 12,000 Jndividuen anschlagen darf, die ihr Vaterland verlassen haben, uni jenseits der Meere, in Amerika und Australien, ihr Glük zu suchen. Bisher .r.ar der Erfolg ein solcher, dass das von den Emigranten mitgenommene Geld zum grossen Theil verloren ging.

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Jahresbericht des schweizerischen Konsulats in Valparaiso 1866.

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1867

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13

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30.03.1867

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433-438

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