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Botschaft des
Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die eidgenössische Volksabstimmung vom 4. Mai 1913.
(Revision der Art. 69 und 31 der Bundesverfassung.)
(Vom 30. Mai 1913.)
Tit.
Am 18. Dezember 1912 haben Sie nachfolgenden Beschluss gefasst : Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrates vom 20. Dezember 1911, beschliesst: 1. Die Art. 69 und 31, .2. Absatz, lit. d, der Bundesverfassung vom 29. Mai 1874 sind aufgehoben und durch die folgenden Bestimmungen ersetzt: ,,Art. 69. Der Bund ist befugt, zur Bekämpfung übertragbarer oder stark verbreiteter oder bösartiger Krankheiten von Menschen und Tieren gesetzliche Bestimmungen zu treffen."
Art. 31, 2. Absatz: ,,d. Sanitätspolizeiliche Massregeln zur Bekämpfung übertragbarer oder stark verbreiteter oder bösartiger Krankheiten von Menschen und Tieren."
2. Der vorliegende Bundesbeschluss ist der Abstimmung des Volkes und der Stände zu unterbreiten.
3. Der Bundesrat ist mit der Vollziehung dieses Beschlusses, beauftragt.
Gestützt auf Ziffer 2 und 3 dieses Beschlusses haben wir die Volksabstimmung über denselben auf Sonntag, den 4. Mai 1913, angeordnet.
Die Abstimmung hatte laut den Zusammenstellungen der Kantonsregierungen folgendes Ergebnis:
Eidgenössische Volksabstimmung vom 4. Mai 1913.
Stimmberechtigte
Kautone
Zürich Bern Luzern Uri . . .
Schwyz .
Obwalden .
Nidwaiden Glarus Zug Freiburg Solothurn Baselstadt .
Baselland Schaffhausen . .
Appenzell A.-Rh.
Appenzell I.-Rh. .
S t . Gallen . . .
Graubünden . .
Aargau Thurgau Tessin .
Waadt . . .
Wallis · Neuenburg .
Genf
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Total
113,200 145,621 39,333 5,060 13,798 4,236 3,270 8,318 6,742 32,267 27,623 23,920 16,241 9,584 13,856 3,391 65,253 26,513 50,326 28,980 39,956 74,513 31,195 31,439 29,540 844,175
Abgegebene Stimmen Gültig
Leer
55,481 34,195 3,573 1,344 2,148 1,230 692 4,038 591 6,146 6,631 2,765 3,589 6,385 9,165 1,933 39,352 12,618 38,413 19,675 4,070 12,284 7,980 3,062 2,825 280,185
9019
37 549
28 43 24 5 1
4 5 1 1
151 4 89 168 1 61
198 2 2 50 867 62 579 3048 2288 71 23 29 44 121
Ja
Nein
Standesstimme
37,451 23,702 3,033 675 1,074 725 406 2,283 320 3,052 5,630 2,536 2,171 4,642 5,404 539 19,227 7,044 17,309 8,944 3,406 10,588 4,110 2,316 · 2,425 169,012
18,030 10,493 540 669 1,074 505 286 1,755 271 3,094 1,001 229 1,418 1,743 3,761 1,394 20,125 5,574 21,104 10,731 664 1,696 3,870 746 390 111,163
Ja Ja Ja Ja Unentschieden Ja Ja Ja Ja Nein Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Ja Nein Nein Ja Ja Ja Ja Ja Ja: 14ganze, 5halbe Staude Nein : 4 ganze, 1 halber Stand Unentschieden: 1 Stand
Ungültig
3
6166 12 69 21 17 8 9 6 17
v *co
454
Die Vorlage wurde also von der Mehrheit des Volkes und der Stände angenommen. Von den letzteren haben sich 14 ganze und 5 halbe für Annahme, 4 ganze und ein halber für Verwerfung ausgesprochen. Im Kanton Schwyz hat die Abstimmung zu keinem Entscheide geführt ; 1074 annehmenden Stimmen stehen ebensoviele verwerfende gegenüber.
Wir beehren uns, Ihnen auf Grund der obigen Ausführungen zu beantragen, die neue Fassung der Art. 69 und 31, 2. Absatz, lit.
Genehmigen Sie, Tit., die Versicherung unserer ausgezeichneten Hochachtung.
B e r n , den 30. Mai 1913.
Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident: Müller.
üer Kanzler der Eidgenossenschaft: Schatzmann.
(Entwurf.)
Bundesbeschluss betreffend
die Erwähnung der Volksabstimmung vom 4. Mai 1913 über die Revision der Art. 69 und 31, 2. Absatz, lit. d, der Bundesverfassung (Bekämpfung menschlicher und tierischer Krankheiten).
D i e B u-n d e s v e r s a m m l u n g der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht der Protokolle betreffend die Volksabstimmung vom 4. Mai 1913 über die durch Bundesbeschluss vom 18. Dezember 1912
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beantragte Revision der Art. 69 und 31, 2. Absatz, lit. d, der Bundesverfassung ; einer Botschaft des Bundesrates vom 30. Mai 1913, aus welchen Aktenstücken sich ergibt, dass 1. in Beziehung auf die Abstimmung des Volkes, in den Kantonen 169,012 Stimmberechtigte für die Annahme der Vorlage und 111,163 Stimmberechtigte für ihre Verwerfung, und 2. in Beziehung auf die Standesstimmen, 14 ganze und 5 halbe Stände für die Annahme und 4 ganze und ein halber Stand für die Verwerfung sich ausgesprochen haben (Kanton Schwyz gleichviel Stimmen für Annahme und für Verwerfung), erklärt: I. Die mit Bundesbeschluss vom 18. Dezember 1912 vorgelegte teilweise Änderung der Bundesverfassung vom 29. Mai 1874 ist sowohl von der Mehrheit der stimmenden Schweizerbürger, als von der Mehrheit der Kantone angenommen und tritt mit heutigem Tag in Kraft.
II. Demgemäss erhalten die Artikel 69 und 31, 2. Absatz, lit. rf, der Bundesverfassung folgende neue Fassung: ,,Art. 69. Der Bund ist befugt, zur Bekämpfung übertragbarer oder stark verbreiteter oder bösartiger Krankheiten von Menschen und Tieren gesetzliche Bestimmungen zu treffen. a Art. 31, 2. Absatz: .nd. Sanitätspolizeiliche Massregeln zur Bekämpfung übertragbarer oder stark verbreiteter oder bösartiger Krankheiten von Menschen und Tieren."
III. Der Bundesrat wird mit der Veröffentlichung und der weiteren Vollziehung dieses Beschlusses beauftragt.
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(Vom 30. Mai 1913.)
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Jahr
1913
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Volume Volume Heft
22
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439
Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum
04.06.1913
Date Data Seite
452-455
Page Pagina Ref. No
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