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Aus den Verhandlungen de schweizerischen Bundesrathes.

(Vom

19. September 1872.)

Auf den Antrag des sehweizerisehen Schulrathes ernannte der Bundesrath Hrn. Julius Stadler, von Zürich, zum Brofessor für Architektur an der .Bauschule des eidg. Polytechnikums, und zwar vorzugsweise. für Styll.ehre und Ornamentenzeichnen.

(Vom 20. September 1872.)

Ans den Wunsch der sranzosis.hen Gesandtschaft bei der schweizEidgenossenschaft ladet der Bundesrath sämmtliche e.dgenosstsche Stände ein, die Zahl der in ihrem .gebiete wohnhasten Angehorigen Frankreich....

angeben und die ihnen zu diesem Zweke zukommende Zahlungsliste ausfüllen zu wollen.

Das diessällige Kreisschreiben lautet also :

,,Tit..

,,Raehdem die je nach fünf Jahren vorzunehmende Volkszählung in Frankreich im Jahr 1871 der Zeitereignisse wegen hat unterbleiben müssen, soll sie nun dieses Jahr ausgeführt werden , und es hat auch die französicheosische Gesandtschaft in der Schweiz den Austrag erhalten , so viel an ihr dazu durch die Einsendung einer moglichst genauen Zusammenstellung der im Lande sieh aushaltenden franzosischen Angehörigen mitzuwirken.

,,Um Gewährung unserer Vermittluug für die Beibringung der hiesür ersorderliehen Angaben angegangen, erlauben wir uns, Jhnen in der Beilage das Formular einer Zählungsiiste zu übermachen mit dem Ersuchen , die Zahl der aus Jhrem Gebiete wohnhasten Angehörigen Frankreichs aus den Registern der Oberpolizeibehorde entheben und das

danach ausgefüllte Verzeichniss uns bis spätestens ..m 15. Dezember

näehsthin Ankommen zu lassen.

. ,.Wir verdanken im Voraus eine gefällige Entsprechung, und benuzen übrigens den Anlass, Sie, getreue, liebe Eidgenossen, nebst uns

in den Schuz des Allmächtigen zu empfehlen."

Za.blungsliste w^u^fteu, ^ezie^un^weise niedergelassenen .^ranz.^feu, im ^uat ^uli 1.^.

der im .^ton

^in^r unter 15 Jahren.

^rm^ch^ über 15 Jahre.

Canner.

Ledig.

Verehelicht.

Witwer.

Frauen.

Total.

.Ledig.

Total dex Erwachsenen Die Richtigkeit obiger Angabe .

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Verehelicht.

Witwen.

Total der Kinder ^ n ^ .

.

.........................

Geschlecht.

Total.

Mannlich.

Weiblich.

^77

(......om 21. September 1872.)

^ex Bundesrath hat einer Sehlussnahme des schwelgerischen Schulrathes , nach welcher die Studienzeit an der VI. Abtheilung (mathematische Sektion) des eidg. Polytechnikums mit Beginn des neuen Schuljahres .l 872/73 aus v i e r Jahre ausgedehnt wird, sowie dem diessälligen von der betreffenden Lehrerkon s.erenz vorgelebten Blane in seinem ganzen Umfange die Genehmigung ertheilt.

(Vom 23. September 1872.)

Veranlagt durch einen auf einen Karl M o r g e n t h a l e x aus.^ gestellten Reisepaß beschloß der Bundesrath, an die. schweizerischen Gesandtschasten und Konsulate in Jtalien und Frankreich das nachstehende Kreissehreiben zu erlassen :

"Tit.l ,,Am 3. Juli 1872 ist von dem schweizerischen Konsulate in Mailand einem angebliehen Karl M o r ^ e n t h a l e r , Gärtner, von Langnau, Kts. Bern, unter der Rummer. 1373 ein Bass ^ur Reise naeh Jtalien und Frankreich ausgestellt worden, gestüzt aus einen andern Bass, welchen das schweizerische Konsulat in .^on am 19. Oktober 1871 auf den gleichen Ramen ausgestellt hat, während sieh ^.un ergibt, dass der Jnhaber des erstern Vasses den leztern entwendet hat und sich somit fälsch.^ llch des Ramens .^arl Morgenthaler bedient.

,,Der äehte Karl Morgenthaler, Gärtner, von .Langnau, bestzt gegen..

wärtig einen Bass, weleher ihm auch von dem schweizerischen Konsulate in Mailand am ..). September 1872 ausgestellt wurde und aus einen srühexn Bass der Regierung des Kantons Gen^ sich basixt.

.,Angesiehts dieser Thatsaehen werden Sie ersteht, im Falle der Jnhaber des Basses pom 3. Juli 1872, Rr. 1373, sich präsenteren sollte, diesen Bass nicht mehr zu erneuern, sondern anher zu senden und den Jnhaber über seine schweizerische Angehorigkeit zu vernehmen.

Sollte er nach seiner Sprache und andern Umständen als Schweizer anerkannt werden müssen, so wäre er der .Lande.^oli^ei zu übergeben.

damit er naeh seiner Heimat instradirt werde. Andernfalls mag er^ seinem Sehiksale überlassen bleiben. Jmmerhin wird über den Vorgang näherer Bericht erwartet.^ ^ u n d e s b .

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378 Das Signalement im Bafse Rr. 1373 ist folgende.^

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Das ^ostdepartement ist vom Bundesrathe ermächtigt worden^ zum Abschlnss eines Vertrags mit der Regierung des Kantons Freiburg wegen .Errichtung eines Telegraphenbüreans in A v r ^ d e v a n t ^ P o n t .

(.^om 27. September 1872.) .

Der Bundesrath hat beschlossen, dass, in Aussührung des Bundes-

Beschlusses vom 10. Jnli d. J. ^), in den ^- und Gewichlsbe^ stimmungen der Druksachen- und der Waareumustersendungen soige..de Änderungen .vom 1. Oktober nächstkünstig anzutreten sollen:

1. Das für die Besordernug mit der Briefpost zulässige Gewi^t..^ maximum wird für die Warenmuster im Jnnern der Schweiz, sowie für die Druksaehen im Verkehr mit den deutschen Staate^ und mit der osterreiehisch^ngarifehen Monarchie von 250 auf 500 Gramme erhoht.

2.. An Ta^en sind pom Absender zu entrichten : a. Jm J n n e r n d e r S c h w e i g .

Bis 50 Gramme . . . . .

Ueber 50 bis 250 Gramme .

,, ^0 ,, 500 ,, ^

Für Drul^sachen.

2 Rpn.

5 ,.

10. ^ ,,

^) Stehe eldg. .^esezsammIung, Band X, Selte 8.)....

Fü.^ ^aarenmuster.

.^ Rpn.

^0 ,, ^5 ,,

^79 b. Für S e n d u n g e n nach D e u t s c h l a n d und Oesterrei ch^Ungarn.

.^ür Druksa.hen.

Jm Grenzra^on ^on Außerhalb des 7 a.eogr. teilen.

Grenzrahons.

Bis 250 Gr. von je

50 Grammen 2 Rpn. 5 Rpn.

Ueber 250 Gr.

bis 500 Gr. 15 ,, 40 ,,

.^ür Warenmuster.

Außerhalb des .^m .^renzrahon.

Grenzra.^on^.

2 Rpn.

5 Rpn.

(Warenmuster über 250 Gr.

müssen mit der Fahrpost befördert werden.)

Der Bundesrath wählte

(am 23. September 1872) als ll. Sekretär des Kursbüreaus der Generalpostdirektion :

Hrn. Anton S t ä g e r , von Maieu^ feld (Graubünden), derzeit Vost-

lIl. Sekretär des Kursbüreaus der Generalpostdirektion :

" ,

kommis in Genf,

Rathan Schl o s s e r , von .^ee^ berg (Bern), Kanzlist aus dem gedachten Büreau ,

(am 25. September 1872) als Revisor beim eidg. Finanz.^ departemeut: Hrn. Friedrich Binggeli, von Albli^

gen (Ber^), seit 186l Revision^ gehilfe beim gedachten Departe^

ment , (am 27. September 1872) als Vostl.ommis in Kreuzlingen : Hrn. Emil H e u s s e r , von Barents^ weil (Zürich), patentirter Voft^ aspirant, in Winterthur.

,, .^elegraphistin in Basserstors : Jgsr. Bertha S t ä d e l i , Bosthalterin, von und in dort .

,, ,, ,, St. Stephan : ,, Magdalena B ü s e h l e n , Weissnäherin , von Adelboden , in St. Stephan (Bern).

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1872

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3

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44

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28.09.1872

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375-379

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