Schweizerisches

uudesblatt.

Jahrgang VII. Band II.

Nro. 52.

Samstag, den 17. November 1855.

Man abonnirt ausschließlich beim nächst gelegenen Postamt. Preis

für das Jahr 1855 im ganzen Umfange der Schweiz portofrei

4 Franken. Inserate sind f r a n k l r t an die Expedition einzusenden.

Gebühr 15 Centimen per Zeile oder deren Raum.

Aus

den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 12. November 1855.)

Der Bundesrath hat an die, zum Zweke der Unterfuchung der Rheinkorrektion am 18. dieß in Bregenz stattfindende Konferenz , bei welcher Oesterreich durch Herrn Oberingenieur W er vertreten wird , als schweb zerischen Abgeordneten den Herrn Oberingenieur H artmann in St. Gallen bezeichnet und die vom Postdepartement vorgelegte sachbezügliche, einläßliche Instruktion genehmigt.

(Vom 14.. November 1855.)

Mit Zuschrift vom 6. diefes Monats machte die Regierung von Wal lis und diejenige von Waadt unterm 13. dieß dem Bundesrathe die Anzeige, daß sie das zu dem mit Sardinien abgeschlossenen Vortrage für Bundesblatt. Jahrg. VII. Bd. II.

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.^92 Erstellung einer Fahrstraße über den großen St. Bernhard gehörende P f l icht e n h e f t ^) ratifizirt haben ;.

worauf der Bundesrath auch feinerseits dem gedachten Cahier des charges die Ratifikation ertheilte.

Herr I)r. Brunner, Eentraldirektor der schweig Telegraphenverwaltung, ist vom Bundesrathe zum schweizerischen Abgeordneten an die am 1. Dezember nächfihin in Paris stattfindende Konferenz von Abgeordneten von Frankreich, Sardinien, der Schweiz, Belgien und Spanien, behufs Aufstellung eines allge^ meinen internationalen Vertrages für die T e l e g r a p h i e.

ernannt worden.

(Vom 16. November 1855.)

Der Bundesrath ermächtigte das Direktorium der schweiz. Nordostbahn, als Fortsezung des Bahntelegraphen eine Leitung . von dem Bahnhofe der^ genannten Gesellschaft in Zürich bis zum Verwaltungsbüreau zu erstellen, unter dem Vorbehalte jedoch, daß diefe Leitung a u s s c h l i e ß l i c h z u m B a h n d i e n s t e , unter keinen Umständen aber zu P r i v a t m i t t h e i l u n g e n ver^ wendet werde.

Nach dem Vortrage des schweiz. Post- und Baude^ partements find demselben von O e s t e r r e i c h und B aden, in Folge einer im Inni abhin in Berlin stattgefundenen Konferenz, folgende Modifikationen, betreffend das Telegraphenwesen, vorgeschlagen worden:

*) S. Seite 575 hievor.

593 .1) Bei allen telegraphischen Depeschen werden für die

A d r e f s e I--5 Wörter freigegeben, d. h. nicht tarirt. Erst die dieses Maximum überschreitenden Wörter der Adresse werden gezählt und in die Wortzahl der Depesche mit eingerechnet.

2) Wenn der Absender einer Depesche die Gebühr für eine verlangte Rükantwort vorausbezahlt, und diese Rükantwort außer den 5 Wörtern der Adresse nicht mehr als 10 Wörter zählt, so ist für dieselbe nur d^ie Hälfte der Gebühr einer einfachen Depesche zu entrichten.

Der Bundesrath beschloß, es sollen die vorstehenden Modifikationen des internationalen Telegraphenvertrags auch für den internationalen Verkehr der Schweiz mit dem deutsch -österreichischen Telegraphenverein eingeführt werden.

In Folge einer von der kaif. ruffischen Gesandtschaft in der Schweiz mit Note vom 6. dieß gemachten Ein-

gabe hat die fchweiz. Bundeskanzlei fämmtliche Staatskanzleien und Polizeidirektionen der eidgenössischen Stände darüber in Kenntniß gesezt, 1) daß die genannte Gesandtschaft wünsche, es möchten, im Interesse eines besörderlichen und gleichmäßigen Geschäftsganges, alle an fie gelangenden Gesuche

lediglich durch d i e B u n d e s k a n z l e i vermittelt werden ; .2) daß zur Vifirnng der Pässe für Handelsreisende, .Lehrlinge, Erzieher, Erzieherinnen und Kinderfrauen jeweilen eine spezielle Ermächtigung der kaiserlich russischen Regierung erforderlich sei, welche Autorisation aber nur in Folge einer besondern Empfehlung der Bundeskanzlei nachgesucht werden könne.

594 .ferner wurden die Staatskanzleien und Polizeidirektionen von der Bundeskanzlei ersucht, jedem f ü r Ruß^ l a n d bestimmten Passe ein g e h ö r i g e s .Leumundszeugniß des Inhabers beizulegen, damit von ihr die von der kais. russischen Gesandtschaft verlangte Empfehlung ausgestellt werden könne.

Wahlen des Bundesrathes.

Militär : . 14. November, Herr Christian D ä l l e n b ach, von Otter^ bach, Kts. Bern, zum eidg. Untere instruktor der Artillerie.

Postbeamte : 14. November^ .^err Heinrich R n o s , Gemeindschreiber in Erlenbach, Kts. Bern, zum ^ost^ halter in dort.

,, ..^err Ioh. Jakob K n a u s , Unterge^ richtsschreiber in Wildhaus, Kts. St.

Gallen, zum Posthalter daselbst.

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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

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Jahr

1855

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

52

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

17.11.1855

Date Data Seite

591-594

Page Pagina Ref. No

10 001 774

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