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Bericht und Antrag des

Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen an den schweizerischen Bundesrat betreffend das zweite Nachtragsbudget für 1902 der schweizerischen Bundesbahnen zu Händen der Bundesversammlung.

(Vom 31. Mai 1902.)

Hochgeehrter Herr Sundespräsident !

Hochgeehrte Herren Sundesräte !

Das ursprüngliche Budget der schweizerischen Bundesbahnen für 1902, das unsern Bericht vom 8. November 1901 begleitete, enthielt, nebst den Ausgaben der Central Verwaltung in Bern, nur die für die ehemalige schweizerische Centralbahn vorgesehenen Einnahmen und Ausgaben ; das erste Nachtragsbudget, das wir Ihnen mit Bericht vom 22. März 1902 unterbreiteten, umfaßte die für das ehemalige Nordostbahnunternehmen in Aussicht genommenen Einnahmen und Ausgaben, sowie die die Centralverwaltung in Bern betreffenden Nachtragskredite.

Da der Rückkaufsvertrag der Vereinigten Schweizerbahnen vom 22. November 1901 die Übernahme dieses Netzes durch die Bundesbahn Verwaltung ab 1. Juli 1902 vorsieht, so sind wir, nach Ratifikation des Vertrags durch die eidgen. Räte, im Falle, Ihrer Genehmigung ein zweites Nachtragsbudget zu unterbreiten, das die mutmaßlichen Einnahmen und Ausgaben des Netzes der Vereinigten Schweizerbahnen für das II. Semester 1902, sowie die Ausgaben der Centralverwaltung betreffend diejenigen Dienstabteilungen der Vereinigten Schweizerbahnen, die unmittelbar an die Generaldirektion übergehen, enthält.

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Der Venvaltuugsri.it der Vereinigten Sehweizerbahnen hatte bereits ein das ganze Jahr 1902 umfassendes Ausgabenbudget ausgearbeitet, mit welchem Vorgehen sich das eidgen. Post- und Eisenbahndepartement mit Schreiben vom 18. Dezember 1901 einverstanden erklärte, immerhin unter dem Vorbehalt der Prüfung und Gutheißung der Ausgaben für das II. Semester durch die Bundcsbahnverwaltung.

Wir haben Worauf die Direktion der Vereinigten Schweizerbahnen ersucht, uns einen Entwurf des Semesterbudgets vorzulegen und sich dabei des unsern früheren Budgets zu Grunde gelegten Schemas zu bedienen. Sie hat unserm Gesuch bereitwillig entsprochen, und wir konnten uns darauf beschranken, diesen Entwurf einer summarischen Prüfung zu unterziehen.

Unser zweites Nachtragsbudget setzt sich zusammen aus: 1. Dem Betriebsbudget mit folgenden 5 Beilagen : a. Budget der Hauptmagaziriverwaltung und der Verwaltung des Heizungs- und Schmiermaterials ; b. Budget der Oberbaumaterialverwaltung ; c. Budget der Drucksachenverwaltung ; d. Budget der Werkstätten Rorschach und Chur; e. Budget der Gasanstalt Rorschach.

2. Dem Budget der Gewinn- und Verlustrechnung für das zweite Semester 1902.

I]. Dem Baubudget für das zweite Semester 1902.

4. Dem Budget der Kapitalrechnung für das zweite Semester 1902.

Zweites Nachtrags-Betriebsbudget für 1902.

Die Betriebseinnahmen betreffen das Netz der Vereinigten Schwoizerbahnen für das zweite Semester 1902 ; die Betriebsausgaben umfassen die Ausgaben der an die Generaldirektion übergehenden Dienstabteiluugen der Vereinigten Schweizerbalmen und die des IV. Kreises, dessen provisorische Organisation durch unsern Beschluß vom 30. Mai 1902 festgestellt wurde.

Die mutmaßlichen Einnahmen betragen . . Fr. 6,796,940 Die mutmaßlichen Ausgaben betragen . . . ,, 4,454,615 Bleibt mutmaßlicher Kinnahmenüberschuß Fr. 2,342,325 Wir bemerken beiläufig, daß in den Betriebseinnahmen und -ausgaben auch diejenigen der im Rückkaufsvertrag inbegriffenen Toggenburgerbahn enthalten sind, far welche die Vereinigten Schweizerbahnen bis jetzt ein besonderes Budget erstellt haben.

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Betriebseinnahmen.

Wir budgetieren folgende Posten : I. Ertrag aus dem Personenverkehr . . .

II. Ertrag aus dem Gepäck-, Tier- und Güterverkehr III. Verschiedene Einnahmen fl Total

Fr. 3,032,000 ,, 3,227,000 537,940 Fr. 6,796,940

Ad I und II. Die Einnahmen der Vereinigten Schwoizerbahnen waren in den ersten drei Monaten des Jahres 1902 befriedigend, und es liegt kein Grund zu der Annahme vor, daß finden Rest des Betriebsjahres eine Verschlimmerung eintreten werde ; denn die Industrie der dortigen Gegend scheint sich in einer Periode des Aufblühens zu befinden und die Bauthätigkeit, namentlich in St. Gallen, steht in bester Entfaltung. Da nun die Einnahmen des I. Quartals 1902 größer sind als im gleichen Zeiträume des Jahres 1900, so glaubte die Direktion der Vereinigten Schweizerbahnen, und wir stimmen ihr bei, ohne besonderes Risiko die entsprechenden Einnahmen des Jahres 1900 dem Budget pro II. Semester 1902 zu Grunde legen zu können.

Ad III.

Soweit es sich um den Verkehr mit der frühern Nordostbahn (dem heutigen provisorischen III. Kreis der schweizerischen Bundesbahnen) handelt, ist die Rechnungsstellung für die Benützung von Gemeinschaftsbahnhöfen und -Strecken schon für 1902 beidseitig aufgehoben worden. Da indessen die bezüglichen Einnahme- und Ausgabeposten ins Budget des III. Kreises aufgenommen wurden, so stellen wir die entsprechenden Gegenposten auch ins Budget der Vereinigten Schweizcrbahnen ein. In der Jahresrechnung der schweizerischen Bundesbahnen werden sie dann aber nicht mehr figurieren.

Die Erträgnisse der Hülfsgeschäfte sind analog wie in den frühern Budgets voranschlagt. Der Zins auf den betreffenden Bau- und Betriebskapitalien erscheint in den Einnahmen der Gewinn- und Verlustrechnung.

Betriebsausgaben.

Centralverwaitung in Bern.

Wir beziffern die Ausgaben dieses Kapitels auf Fr. 110,170.

Für die schon bestehenden Dienstabteilungen der Genoraldirektion verlangen wir keine neuen Kredite; dagegen werden ab 1. Juli

716 1902 die Einnahmenkontrolle und die Wagenkontrolle der Vereinigten Schweizerbahnen, ohschon die Bureaux provisorisch in St. Gallen bleiben, der Generaldirektion zugeteilt. Außerdem wird das kommerzielle Bureau der Vereinigten Schweizerbahnen eingehen und sein Personal die Tarifbureaux in Bern verstärken.

"S>^ IV. Kreis (frühere Vereinigte Schweizerbahnen).

Der Verwaltungsrat der Vereinigten Schweizerbahnen hat im Jahre 1900 beschlossen, dem Personal eine Zulage im Betrage eines halben Monatsgehaltes zukommen zu lassen mit rückwirkender Anwendung auf das Jahr 1899. Diese nachträgliche Ausgabe ist in den Budgets der Vereinigten Schweizcrbahnen nicht enthalten, dagegen figuriert sie in den Betriebsrecbnungcn unter den Personalausgaben. Da sie im wesentlichen den Charakter einer allgemeinen Gratifikation trägt, so nehmen wir davon Abstand, sie in dieses Budget aufzunehmen, und behalten uns vor, dieselbe beim Rechnungsabschluß zu berücksichtigen.

I. Allgemeine Verwaltung

Fr. 121,390

Die administrativen Behörden der Vereinigten Schweizerbahnen werden ersetzt durch den Kreiseisenbahnrat und die Kreisdirektion IV. Außer der Zuteilung zur Generaldirektion der Einnahmen- und der Wagenkontrolle und der Aufhebung des kommer/,iellen Bureaus sind vorläufig an der Organisation der allgemeinen Verwaltung keine wesentlichen Änderungen vorgenommen worden.

n. Unterhalt und Aufsicht der Bahn

.

.

Fr. 957,945

Das von den Vereinigten Schweizerbahnen für dieses Kapitel aufgestellte Jahresbudget beträgt Fr. 1,415,900. Ein großer Teil der Ausgaben ist somit auf das zweite Semester verschoben worden.

in. Expeditions- und Zugsdienst

·

·

·

Fr. 1,185,340

Infolge der Einführung der Nachtzüge Zürich-Buchs-Arlberg und Ziirich-St. Gallen-München ist eine Personalvermehrung in Aussicht zu nehmen.

Die Kosten für Dienstkleider sind größer als bis jetzt, weil unser bezügliches Reglement auch auf das Personal der Vereinigten Schweizerbahnen Anwendung zu finden hat.

717 IV. Fahrdienst Fr. 1,465,120 Der für die Kohlen budgetierte Durchschnittspreis beträgt Fr. 33. 40 per Tonne und basiert noch auf den alten KohlenVerträgen der Vereinigten Schweizerbahnen; dieses Netz kann erst vom Jahre 1903 an der Vorteile der von den schweizerischen Bundesbahnen abgeschlossenen Verträge teilhaftig werden.

V. Verschiedene Ausgaben Fr. 614,650 Die verschiedenen Ausgaben konnten für das zweite Semester nicht genau geschätzt werden ; zum Teil betreffen sie Ausgaben der ersten sechs Monate, die erst nach dem l, Juli zu bezahlen sind. Bezüglich der Feuerversicherung ist dagegen nur die Gebäudeversicherung budgetiert, da die Prämien für die übrigen Versicherungen schon letztes Jahr bezahlt wurden.

Zweites Nachtragsbudget der Gewinn- und Verlustrechnung.

Einnahmen.

Übersehuss der Betriebseinnahmen · · Fr. 2,342,325 Wir müssen hier bemerken, daß die Faktoren der Einnahmen und Ausgaben, auf denen das Budget für das zweite Semester aufgebaut ist, nicht die gleichen sind wie für das erste, und daß specicll die Einnahmen des zweiten Semesters in der Regel größer sind als im ersten. Man würde daher fehl gehen, wenn man für den Einnahmenüberschuß des ganzen Bctriebsjahros den doppelten Betrag, den das gegenwärtige Budget erzeigt, in Anrechnung bringen wollte.

Ertrag verfügbarer Kapitalien Fr. 50,000 Da der finanzielle Dienst der Vereinigten Schweizerbahnen an die Generaldirektion übergeht, so ist es etwas schwierig, den Ertrag der aus dieser Quelle stammenden disponibeln Kapitalien zu schätzen. Wir nehmen aber an, daß der budgetierte Betrag erreicht werden wird.

Kapitalverzinsung der Hülfsgeschäfte

.

. Fr. 62,700

Dieser Einnahmeposten wird hier zum erstenmal budgetiert ; er ist in gleicher Weise berechnet worden wie für dio Kreise II und III.

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Zuschüsse aus dem Erneuerungsfonds · · Fr. 240,000 Wir haben für das ganze Jahr eine der Entnahme in den Betriebsjahren 1900 und 1901 ungefähr entsprechende Summe vorgesehen.

Ausgaben.

Kontokorrentzinse, Kommissionen etc. · . Fr. 50,000 Der Hauptposten dieses Titels betrifft den Zins der den Angestellten der Vereinigten Schvveizerbahnen auf Grund eines besonderen Réglementes eröffneten Kontokorrentrechnungen. Da nun das Rückkaufsgesetz vom 15. Oktober 18'97 die Eröffnung von Kontokorrentrechnungen zu gunsten des Personals nicht vorsieht, so werden wir die betreffenden Guthabensaldi im Laufe des Jahres 1903 zurückbezahlen.

Das erste Semester wurde mit den Zinsen auf dem Vorschuß von Fr. 3,500,000 belastet, der den Vereinigten Schweizerbahnen vom eidg. Finanzdepartement zur Bestreitung der Ausgaben für die Erweiterung des Bahnhofes St. Gallen gewährt worden ist.

Infolge des Rückkaufs haben die erwähnten Zinsen für das zweite Semester nicht mehr unter diesem Titel zu figurieren, soudcrn unter Verzinsung der konsolidierten Anleihen.

Verzinsung der konsolidierten Anleihen · Fr. 864,550 Wir budgetieren die Hälfte der im Budget der Vereinigten Schweizerbahnen vorgesehenen Zinsen.

Verwendungen zu Amortisationen.

Die Vereinigton Schweizerbahnen verwendeten unter anderem Fr. 200,000 per Jahr für die Amortisation ihrer konsolidierten Anleihen. Diese Amortisation soll von 1903 an durch unsere allgemeine Tilgungsquote ersetzt werden.

Einlagen in den Erneuerungsfonds . . . Fr. 388,000 oder für das ganze Jahr ,, 776,000 Bis zum Erlaß des der Genehmigung des Bundesrates unterliegenden besondern Réglementes haben wir provisorisch auf die gleichen Grundlagen wie beim III. Kreis abgestellt.

Verwendungen zu verschiedenen Zwecken · Fr. 5,000 Früher war in diesen Verwendungen unter anderem auch der außerordentliche Beitrag an die Deckung des Defizites der

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Hülfskasse von Fr. 175,000 Inbegriffen. Wir werden dieses Defizit durch eine Zuweisung von Werttitcln aus unserem Portefeuille decken. Aus diesem Grunde ist auch unter besonderm Titel nur der Zins auf dem betreffenden Kapital budgetiert worden.

Verzinsung d e s Grundkapitals . . . . F r . 703,850 Als Gegenwert für den Rückkaufspreis wird der Bund den Vereinigten Schweizerbahncn übergeben : In 3^2 % schweizerischen Bundesbahnobligationen Fr. 22,000,000 In bar ,, 18,220,000 Total Wir stellen den Zins zu 3*/2 % Budget ein.

au

Fr. 40,220,000

^ diesem Kapital ins

Zweites Nachtrags-Baubudget pro 1902.

Das u. Nachtrags-Baubudget umfaßt die auf Baukonto zu tragenden Ausgaben des Kreises IV (ehemaliges Netz der Vereinigten Schweizerbabnen) pro II. Semester 1902.

Es war gegeben, als Grundlage für diesen zweiten Nachtrag das von der Verwaltung der Vereinigten Schweizerbahnen für das ganze Jahr 1902 aufgestellte Baubudget zu nehmen. Die Ansätze desselben sind in der ersten Kolonne des Budgets wiedergegeben.

I. Bahnanlage und feste Einrichtungen.

Gegenüber dem Baubudget der Vereinigten Schweizcrbahnon für das Jahr 1902 sind auf Vorschlag der Direktion in St. Gallen einige neue Positionen hinzugefügt worden, nämlich : Position ï°. Rätersclien. Erstellung eines Vordaches am Aufnahmsgebäude Fr. 2,500 Position 7. Winkeln. Verlängerung des Kreuzungsgeleises, Überholungsgeleise etc., welche Erweiterung zur Entlastung des Bahnhofes St. Gallen für die Centenarfeier von 1903 dienen soll, weil der Umbau desselben bis dahin noch nicht vollendet sein wird ; außerdem ist vorgesehen die Erstellung einer Wagenremise.

Totalausgabe Fr. 90,000, wovon auf das II. Semester 1902 entfallen Fr. 20,000

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Position 10e. 8t. Marr/rethen. Vorsorgliche Bodenerwerbung, wegen Erstellung einer Gas- und einer Lackfabrik hart am Bahnterritorium Fr. 40,000 Position 17b. Errichtung einer Wohnung in der sogenannten Walzmühle Fr. 5,000 Sodann mußte eine Erhöhung vorgenommen werden bei Position 20. SßhmeriiMn.

Verlängerung des Kreuzungsgeleises, wegen Senkung des Stationsplanunis von Fr. 40,000 auf Fr. 51,000 Dafür geben aber anderseits eine Anzahl Positionen des Budgets der Vereinigten Schweizerbalmen keine Veranlassung zu Ausgaben im II. Semester 1902, da die betreffenden Arbeiten schon vollendet sind, nämlich : Position 10b. St. Marr/rethen. Verbindung der Stumpeugoleiso JV und V mit dem Hauptgeleise der k. k, Staatsbahn Fr. 13,500 Position 12. Altstatten. Faßkrahn von 1500 kg. Tragkraft am Güterschuppen Fr. 600 Position 14. Ratjas.

Verlängerung des Kreuzungsgeleises Fr. 37,000 Position IC. Landquart. Erweiterung der Geleiseanlagen und Errichtung einer Waschküche im Beaintenwolmhaus Fr. 85,700 Position 22*. Verbesserungen an bestehenden Anlagen, wie Anbringen von Federverschlüssen an verstärkten Weichen und Aufstellen von Vorsigoalen Fr. 15,000 Die im Baubudget der Vereinigten Schweizerbahnen für das ganze Jahr 1902 vorgesehenen Bauausgaben auf Rechnung des Kapitels Bahnanlage und feste Einrichtungen belaufen sich auf Fr. 3,155,000 Die in unserem II. Nachtragsbudget für das ehemalige Net// der Vereinigten Sehweizerbahnen vorgesehenen Bauausgaben betragen Fr. 2,610,700 Daß die für das II. Semester in Aussicht genommenen Ausgaben viel größer sind als die Hälfte der für das ganze Jahr vorgesehenen Posten hat ihren Grund hauptsächlich darin, daß der größere Teil der Bausaison auf die zweite Hälfte des Jahres fallt.

Zu speciellen Bemerkungen sehen wir uns noch in Be/.ug auf das wichtigste Objekt des Banbudgets veranlaßt, nämlich Position 8, St. Gallen, Bahiihofumbau.

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In der Hauptsache sind bereits erstellt dio GcleiseanlageH für den neuen Güterbahnhof, die Überführung der St. Leonhardsstraße, die Vonwilbrücke, die Verlegung der Hauptlinie nach Winterthur, und der Appenzeller Straßenbahn.

Im II. Semester 1902 sollen die Güterschuppen, das Zollgebäude und die Lokomotivremisenanlage erstellt werden.

Für später bleiben sodann noch auszuführen : das neue Aufnahmsgebäude, welches in den oberen Stockwerken die nötigen Räume für die Verwaltung des Kreises IV erhalten soll ; ferner die Perron- und Geleiseanlagen samt Unterführungen im Personen bahnhof, die Sekundärbahnhofanlage und einiges andere mehr.

II. Bollmaterial.

Position 34. Personenwagen. Im laufenden Jahre kommen zunächst zur Ablieferung 9 schon im Vorjahre bestellte Personenwagen der Serien AB3 und C3. Nach den Bestimmungen des ßundesratsbeschlusses vom 8. Februar 1898 ist überdies ein Manko von weitern 424 Sitzplätzen zu decken. Die Bauart der hierfür vorgesehenen neu ins Budget eingestellten 12 Wagen I. und II. Klasse ist noch nicht endgültig festgesetzt. Außerdem sind 2 ältere Personenwagen, Nummern 20 und 70, von denen der letztere durch Feuer zerstört wurde, auszurangieren und zu ersetzen.

Nachtragsbudget der Kapitalrechnung.

A. Ausgaben.

1. Ausgaben für den Bau.

Laut dem Baubudget setzen sich dieselben zusammen wie folgt: I. Bahnanlagen und Ceste Einrichtungen . . Fr. 2,544,000 II. Rollmaterial ,, 558,400 HI. Mobiliar und Gerätschaften ,, 41,000

Fr. 3,143,400 2. Rückzahlung von Kapitalien.

Während 'des H. Semesters sind keine Rückzahlungen auf den konsolidierten Anleihen zu machen.

B. Einnahmen.

Zur Deckung dieser Ausgaben stehen uns die verfügbaren Mittel der schweizerischen Bundesbahnen zu Gebote.

ßuuiles-Matt.

5 L Jahrg.

1kl. III.

-M

722 Zum Schluß des gegenwärtigen Berichtes beehren wir uns, folgenden Antrag zu stellen : Der Bundesversammlung sind zur Genehmigung zu unterbreiten : 1. Das II. Nachtrags - Betriebsbudget der schweizerischen Bundesbahnen für 1902, abschließend in den Einnahmen mit Fr. 6,796,940 und den Ausgaben mit .n 4,454,615 2. Das II. Nachtragsbudget der Gewinn- und Verlustrcchnung der schweizerischen Bundesbahnen für 1902, das an Einnahmen Fr. 2,695,025 und an Ausgaben ,, 2,050,400 erzeigt.

3. Das H. Nachtrags-Baubudget der schweizerischen Bundesbahnen für 1902 im Betrage von ...

Fr. 3,230,050 4. Das II. Nachtragsbudget der Kapitalrechnung der schweizerischen Bundesbahnen im Betrage von . Fr. 3,143,400 Genehmigen Sie, hochgeachteter Herr Präsident, hochgeachtete Herren Bundesräte, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

B e r n , den 31. Mai 1902.

Namens des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen : Der Präsident: Casimir von Arx.

Der Sekretär:

Mürset.

Beilagen: 1. Nachtrags-Betriebsbudget.

2. Nachtrags-Baubudget.

-5»0-«3-

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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend die Erstellung eines Post-, Telegraphen- und Telephongebäudes in Altdorf.

(Vom 16. Juni 1902.)

Tit.

Bis anfangs des Jahres 1900 besorgte das Telephonbureau Luzern die Verwaltung der Telephonnetze Altdorf, Brunnen, Schwyz, Steinen, Muotathal und Amsteg. In dem genannten Jahre kam neu hinzu die Vorwaltung der Telephonnetze Göschenen und Andermatt und der Unterhalt und die Beaufsichtigung der interurbanen Telephonleitungen Luzern-Bellenz und Zürich-Lugano bis zum Gotthard. Es stellte sich bei dieser Zunahme der Telephonverbindungen im Reußthal und dessen Umgebung als dringend notwendig heraus, für deren Verwaltung, Unterhalt und Beaufsichtigung einen besondern Beamten zu bezeichnen, der seinen Wohnsitz in der Nähe der vorgenannten Telephonnetze zu nehmen hatte. Die Entfernung von Luzern war eine zu große, was besonders im Falle von Störungen unliebsame Verzögerungen zur Folge hatte. Hauptsächlich aus den angeführten Gründen wurde im Laufe des Jahres 1900 das Telegraphenund Telephonbureau III. Klasse in Altdorf in ein solches II. Klasse umgewandelt und damit bewirkt, daß dieses Bureau mil,

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Bericht und Antrag des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen an den schweizerischen Bundesrat betreffend das zweite Nachtragsbudget für 1902 der schweizerischen Bundesbahnen zu Händen der Bundesversammlung. (Vom 31. Mai 1902.)

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1902

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3

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25

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18.06.1902

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713-723

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10 020 127

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