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Schweizerisches Bundesblatt.

XXVII. Jahrgang. IV.

Nr. 56.

18. Dezember 1875.

J a h r e s a b o n n e m e n t (portofrei in der ganzen Schweiz): 4 Franken.

Ei n r ü k u n c a g e b ä h r por Zeile 15 Bp. -- Inserate sind franko in lie Expedition einzusenden Druk und Expedition der Stämpflischen Buchdrukerei in Bern.

# S T #

Botschaft des

Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betreffend Nachtragskredite für das Jahr 1875.

(Vom 13. Dezember 1875.)

Tit-!

Wir haben die Ehre, Ihnen folgende Nachtragskreditbegehren für das laufende Jahr vorzulegen.

Zweiter Abschnitt.

Allgemeine Verwaltungskosten.

~"O' D. B u n d e s k a n z l e i 2) M a t e r i a l : Budget für l&ö.

.

Fr.

45,300

Stand der Erforderlicher Rechnungen ani Nachtrags31. Oktober 1875.

kredit.

a. Drukkosten und Lithographien .

Fr. 75,000 Fr. 91,759. 41 Fr. 30,000 b. Buchbinderarbeiten .

9,000 n 14,280. 48 73 7,000 ·n c. Literarische Anschaffungen 4,500 Y) 4,735. 99 Yï 500 7) d. Schreibmaterial 11,000 6,000 V> n 16,119. 55 fi e. Porti und Telegramme 1,000 ·fi 14,621. 44 V) 15,000 Yt h. Verschiedenes .

3,000 800 ·n t> 3,610. 90 T) Fr. 45,300 Bundesblatt. Jahrg. XXVII. Bd. IV.

78

1026 a. und b. Die Ueberschreitung des Kredits für Druksachen und damit auch für B u c h b i n d e r a r b e i t e u ist wesentlich auf die große Zahl gesezgeberischer Erlasse im Laufe d. J., namentlich von solchen, (10) welche dem Referendum unterstellt wurden und von denen daher behufs Vertheilung an die Kanlone sehr starke Auflagen (zusammen 262,750 Exemplare in den 3 Landessprachen) zu erstellen waren, zurükzuführeu. Dazu kommt infolge des nämlichen Umstandes (Botschaften, Kommissionsberichte zu den bezüglichen Gesezentwürfen) die bedeutende Vergrößerung des Unifangs des Bundesblattes, von welchem bereits 3 Bände mit zusammen 2546 Drukseiten abgeschlossen werden mußten und der laufende 4. Band bereits auf 708 Seiten angewachsen ist. Endlich haben, auch die Vorarbeiten für die Feststellung der Formulare der Zivilstandsregister , welche den Kantonsregierungen zur Begutachtung mitgetheilt wurden, namhafte Auslagen verursacht.

c. Literarische Anschaffungen.

Veranlaßt theils durch vortheilhafte antiquarische Erwerbung werthvoller älterer Werke für die eidgenössische Bibliothek, theils durch die Anschaffung von 50 Exemplaren von Meyer's Geschichte des schweizerischen Buudesrechts, welche unter die verschiedenen eidgenössischen Verwaltungen, sowie unter die eidgenössischen Repräsentanten im Ausland vertheilt wurden.

d. Der vermehrte Verbrauch an S c h r e i b m a t e r i a l rührt von der Vermehrung der Zahl der in Bern domizilirten Zweige der Militärverwaltung (Chef der Infanterie, Geniebüreau, Oberfeldarzt) her, welche für ihre Büreaubedürfnisse auf die Bundeskanzlei angewiesen sind und während der ersten 8 Monate d. Js. allein für über Fr. 5000 an solchem von derselben bezogen haben.

e. Die Kreditüberschreitung findet ihre Erklärung darin, daß die schweizerische Gesandtschaft in Rom, welche für 1870/73 eine Portorechnung nicht eingereicht hatte, zu Anfang d. Js. gemeinsam mit derjenigen für 1874 auch eine solche für jene 4 frühern Jahre vorlegte, deren Betrag jene Ueberschreitung bildet.

h. V e r s c h i e d e n e s . Der erhöhte Bedarf ist durch die Geschäftszunahme ' überhaupt, speziell die Erweiterung der Kriegsmaterial Verwaltung veranlaßt worden, welche für ihre neue Einrichtung mehrfache außerordentliche Posten aus diesem Kredit zu bestreiten hatte.

l 1027

Dritter Abschnitt.

Departemente und Verwaltungen.

A. Politisches Departement

. Fr. 15,100

8. Ei dg. R e p r ä s e n t a n t e n und K o m m i ss ar icn Der im laufenden Jahre für diese Ausgabenrubrik bewilligte Kredit beträgt .

. Fr. 12,000. -- bis auf den l. Dezember hat das Departement bereits ,, 16,552. 91

Fr.

14,000

,,

1,100

verausgabt, so daß die daherige Ueberschreitung die Summe von Fr. 4,522. 91 erreicht.

Diese Mehrausgaben rühren hauptsächlich von den durch die Mission des Herrn Oberst Hammer zur internationalen Telegraphenkonferenz nach St. Petersburg und dio Untersuchung der in Göschenen stattgefundenen Arbeiterunruhen verursachten Kosten her.

Ueberdieß wird das politische Departement noch im Laufe dieses Jahres verschiedene Auslagen zu bestreiten haben, wie z. B. für die Konferenzen in Sachen der Revision des italienisch-schweizerischen Handelsvertrages, für Arbeiten und Konferenzen betreffend eine Grenzstreitigkeit bei Konstanz und endlieh für Vermarchung auf der Alp Cravairola.

Das Total dieser Ausgaben mag annähernd Fr. 9000 betragen, was mit der bereits erwähnten Kredit Überschreitung eine Gesammtsumme von Fr. 13,552. 91 ausmacht, so daß das daherige Nachtragskreditbegehren auf Fr. 14,000 gestellt werden muß.

9. R e p r ä s e n t a t i o n s k o s t e n

.

.

.

Die durch den Voranschlag, sowie durch die im Monat Juni bewilligten Nachtragskredite auf dieser Transport Fr. 15,100

1028 Transport Rubrik zur Verfügung gestellten Summen betragen Fr. 4,500. -- Die Ausgaben bis zum 1. Dezember belaufen sich auf .

. ,, 5,560. 12

Fr. 15,100

Die Kreditüberschreitung beträgt somit Fr. 1,060. 12 und es ist deshalb ein Nachtragskredit von Fr. 1100 erforderlich.

Politisches Departement

Fr.

15,100

. Fr.

49,500

H. S t a t i s t i s c h e s B u r e a u .

.

.

. Fr.

3. D r u k a r b e i t e n.

B ü d g e t i r t für ,,Drukkosten des statistischen Bureaus im Jahr 1875a sind .

. Fr. 6,00l). -- Für im laufenden Jahre zur Veröffentlichung gelangte statistische Werke wurden bis heute verausgabt: 1) K o s t e n der V o l l e n d u n g von S a z u n d Druk .

.

.

. F r . 2,647. 2 5 a. der Statistik der Geburten, Sterbefälle und Trauungen von 1867/71 und b. der Statistik der Ersparnißkassen von 1868/72.

Diese beiden Werke wurden etwas umfangreicher, als in Aussicht genommen war, und es konnten deren Drukkosten aus dem Kredit des statistischen Bureaus vom Jahr 1874 nicht vollständig bestritten werden.

2) Für 600 Exemplare der S t a t i s t i k der G e b u r t e n , Sterbefälle und T r a u u n g e n vom Jahr 1872 ,, 1,083.75 Transport Fr. 3,731.^ Fr.

9,500

B. Departement des Innern

9,500

1029 Transport Fr. 3,731.-- Fr.

3) Für 1000 Exemplare der Statistik des H a n d e l s der Schweiz mit dem Königreich Italien von 1862--1874 .

. ,, 4,210.-- Diese (20 Bogen umfassende) außerordentliche Arbeit wurde dem statistischen Bureau auf den Wunsch des Eisenbahn- und Handels-Departements im März 1. J. zugewiesen, deren Drukkosten somit im Budget nicht vorgesehen waren.

Da die Arbeit d r i n g l i c h erklärt wurde, so konnte sie nicht in der Drukerei der Herren Orell, Füßli & Comp., mit welcher das statistische Bureau einen Drukvertrag abgeschlossen hat, ausgeführt werden, sondern es mußte dieselbe an zwei hiesige Drukereien vergeben werden. Sie wurde außerordentlich schnell aus der Presse gefördert, wozu Sonntagsund Nachtarbeit erforderlich war, was selbstverständlich auch deren Kostenpreis, gegenüber den vertragsmäßig gedrukten Veröffentlichungen des Bureaus, etwas steigerte.

4) Für die Erhebungsformulare zur S t a t i s t i k des schweizerischen G e f ä n g n i ß w e s e n s vom Jahr 1874 .

.

.

. ,, 165.50 5) Für den Saz und Druk von zwei E i n g a b e n des schweizerischen ä r z t l i c h e n CentralVereins an die Bundesversammlung, bei reffend die E i n f ü h r u n g einer M o r t a l i t ä t s s t a t i s t i k . .,, 53.10 Total Fr. 8,159.60 somit Fr. 2159. 60 mehr als das Budget bestimmt.

Transport Fr.

9,500

9,500

1030 Transport Fr.

Nebst diesen aus der Presse hervorgegangenen Veröffentlichungen liegen ferner noch beim statistischen Bureau die ausgeführten M a n u s k r i p t e : 1) der Statistik der Beschäftigungsarten der Bevölkerung der Schweiz vom Jahr 1870 (lex.te Verarbeitung der Volkszählungsresultato) ; 2) der Statistik des Gefängnißweseris in der Schweiz vom Jahr 1874; 3) der Statistik der Geburten, Sterbefälle und Trauungen vom Jahr 1873.

Von lezterer Statistik wird' auch in wenigen Monaten das Manuskript, enthaltend die Resultate vom Jahr 1874, vollendet sein.

Diese 4 statistischen Werke sollen im Laufe dieses Rechnungsjahres ebenfalls noch gedrukt werden, wozu ein Kredit von Fr. 7200 erforderlich ist, nämlich: Fr. 3500 für den Druk der Statistik der Beschäftigungsarten unserer Bevölkerung, ,, .1500 für den Druk der Statistik des Gefängnißwesens und ,, 2200 für den Druk der Statistik der Geburten, Sterbefälle etc. der Jahre 1873 und 1874.

Die Drukkosten für leztern Jahrgang waren im Budget nicht vorgesehen, da die Vollendung des be züglichen Manuskriptes bei dessen Feststellung erst bis Anfang des Jahres 1876 in Aussicht stand.

Aus vorstehenden Mittheilungen geht hervor, daß das statistische Bureau für die Bestreitung der D r u k k o s t e n seiner in diesem Jahr zum Theil noch vollendeten, zum Thcil ganz ausgeführten Arbeiten einen Nachkredit von Fr. 9500 bedarf.

IH. B a u w e s e n

9,500

Fr. 40,000

2. M o b i l i a r a n s c h a f f u n g u n d U n t c r halt Fr. 6,000 Im Büdgetbericht pro 1875 ist bereits darauf hingewiesen worden, daß wahrscheinlich der für MobiliaranschafTransport

Fr.

6,000

Fr.

49,500

1031 Transport fung und Unterhalt aufgenommene Posten von Fr. 16,000 nicht geniigen werde, ,,indem voraussichtlich die daherigen Ausgaben infolge der Errichtung weiterer Bureaux, welche die Ausführung der neuen Bundesverfassung nach sich ziehe, sich in erheblichem Maße steigern werden.a Diese Voraussicht ist nun im Laufe des Jahres bereits eingetroffen. Als größere unvorhergesehene Ausgaben auf dieser Rubrik sind zu erwähnen die Kosten der Möblirung der Bureaux der Waffenchefs des Genie und der Infanterie, des Oberfeldarztes und des Generalstabsbüreau's. Die Kosten der Mobiliarausstattung des leztern Biireau's belaufen sich einzig auf zirka Fr. 6000.

Weitere Ausgaben stehen auf Ende des Jahres noch bevor, für Möblirung des eidgenössischen Forstinspektorates und für Anschaffung großer Fachgestelle für das statistische Bureau zum Ordnen und Aufbewahren der mit dem Zivilstandsgesez eingeführten Zählkarten, -- eine Ausgabe, welche sich auf über Fr. 3000 belaufen wird.

Diese außergewöhnlichen Ausgaben, welche im Jahresbüdget nicht zum Voraus berüksichtigt werden konnten, weil uns die Anhaltspunkte für deren auch nur approximative Bestimmung zur Zeit der Budgetaufstellung noch gänzlich fehlten, -- nöthigen uns, bei Ihnen um den oben angegebenen Nachtragskredit von Fr. 6000 einzukommen.

Fr.

6,000

3. R e i s e n und E x p e r t i s e n .

Auch bei dieser Rubrik ist infolge verschiedener Verumständungen eine

,,

7,000

Transport Fr.

13,000

Fr.

49,500

Fr.

49,500

1032 Transport unvorhergesehene Vermehrung eingetreten. So haben z. B. die zur Zeit noch von den Herren La Nicca und Fraisse besorgten Inspektionen über das Unternehmen der Juragewässerkorrektion erheblich mehr Kosten verursacht als andere Jahre, was namentlich dem Umstände zuzuschreiben ist, daß zu den gewöhnlichen Expertisen über die Arbeiten auf dem Gebiete des Kantons Bern nun auch die Inspektionen auf dem oberen Korrektionsgebiet hinzugekommen sind.

Eine weitere Vermehrung der Kosten für Reisen und Expertisen ist durch die Kreirung eines eidgenössischen Forstinspektorates veranlaßt -worden, wie denn überhaupt die Errichtung dieser neuen Verwaltungsabtheilung für die Zukunft eine nicht unerhebliche Vermehrung der Reise- und Inspoktionskosten nach sich ziehen wird, so daß wir uns veranlaßt gesehen haben, hiefür im Budget des künftigen Jahres eine besondere Rubrik aufzustellen.

Endlich ist noch zu erwähnen, daß wir wegen Mangels an genügendem technischem Personal, namentlich im Fache des Hochbauwesens, im Falle gewesen sind, außerordentliche Aushilfe beizuziehen, deren Entschädigung wieder aus der Büdgetrubrik ,,Expertisen" bestritten werden mußte.

Fr.

4. Büreauauslagen.

.

Im Budget für das Jahr 1875 ist für Rubrik B. III. 4,0,,Büreauauslagen" die Summe von Fr. 2000 aufgenommen worden, welcher Betrag während der lezten Jahre jeweilen ausreichte, um die Ausgaben für Bureaumaterial,

,, 1,500

Transport

Fr.

13,000

14,500

Fr.

49,500

Fr.

49,500

1033 Transport Fr.

literarische Anschaffungen etc. zu bestreiten.

Infolge der erheblichen Geschäftsvermehrung, welche unserm Bureau des Bauwesens aus der Uebertragung sämmtlicher Hochbauangelegenheiten an das Departement des Innern bereits erwachsen ist und ferner noch erwachsen wird, ist in neueren Zeit auch eine Vermehrung der Büreauauslagen eingetreten.

Eine weitere Vermehrung derselben hat nun auch die Kreirung des Forstinspektorates nach sich gezogen, für welches bereits verschiedene Anschaffungen gemacht werden mußten, welche selbstverständlich bei Aufstellung des Budgets für das Jahr 1875 nicht vorgesehen werden konnten.

Zufolge dieser Umstände wird nun zur Bestreitung der auf Jahresschluß noch in Aussicht stehenden Ausgaben- für diese Rubrik ein Nachtragskredit im Betrage von Fr. 1500 erforderlich, an welche Summe wir zur Bestreitung des Dringendsten dem Departement bereits einen Kredit von Fr. 600 vorläufig zu eröffnen genöthigt waren.

6.1. D. U n t e r h a l t d c s B u ndes rat h ha u s e s .

Infolge der Uebernahme des Bundesrathhauses ergibt sich das Bedürfniß eines Kredites für den Unterhalt des Gebäudes und allfällige bauliche Aenderungen im Innern desselben.

Bereits sind wir im Falle gewesen, ein zum Militärdepartement gehörendes größeres Zimmer, welches bisher blos als Magazin bonuzt worden, mittelst Anstrich, Bodenreparatur etc. als Bureaulokal einrichten zu lassen. Sodann erFransport

14,500

,,

4,000

Fr.

18,500

Fr.

49,500

Fr.

49,500

1034 Transport Fr. 18,500 Fr. 49,500 fordert auch die Bedachung, welche sich an verschiedenen Orten als sehr schadhaft erwiesen, eine ziemlich bedeutende Reparatur. Dies war namentlich deiFall bei der Asphalteindekung auf der Terrasse des Mittelbaues.

Für diese Ausgaben ist nach vorgenommener Berechnung pro 1875 ein Nachtragskredit im oben angeführten Betrage von Fr. 4000 erforderlich, den wir Ihnen hiemit zur Genehmigung empfehlen.

T.II.a.l. W o h n g e b ä u d e f ü r d e n V e r w a l t e r d e s Pulv e r b e z i r k s W o r b l a u f e n ,, 12,000 Wie wir im Büdgetbericht pro 1876 des Näheren auseinandergesezt haben, mußte bei Ausarbeitung der definitiven Pläne für das Verwaltungsgebäude zur Pulvermühle in Worblaufen aus verschiedenen Gründen (Wahl eines geeigneteren Bauplazes, soliderer und größerer Bau etc.) vom ursprünglichen, schon im Jahre 1873 aufgestellten Projekte abgewichen werden, was -- nebst der inzwischen eingetretenen Erhöhung der Baumaterialpreise -- eine Erhöhung des betreffenden Kostenvoranschlages von Fr. 35,000 auf ,, 50,000 zur Folge hatte.

Aus dem pro 1875 ausgesezten Büdgetkredite von .

. Fr. 35,000 mußten .

.

.

. ,, 6,129 für die Umänderung des alten Kohlenbrennereigebäudes in ein Oekonomiegebäude verwendet werden, so daß für das Verwaltungsgebäude selbst nur noch .

.

.

.Fr. 28,871 übrig bleiben.

Transport Fr. 30,500 Fr. 49,500

1035 Transport Fr.

Da nun laut den abgeschlossenen, auf den erhöhten Kostenvoranschlag von Fr. 50,000 basirenden Verträgen bis Ende dieses Jahres im Ganzen Fr. 40,871 verausgabt werden müssen, so fehlt zur Erfüllung der diesfälligen Verbindlichkeiten noch die Summe von Fr. 12,000. Der ganze Kostenaufwand für dieses Gebäude wird verzinset werden.

7. II. a. 2. S c h w e l l e n b a u ten an der A a r e in Thun .

.

.

.

Unter den Nachtragskrediten, die durch Botschaft vom 18. Juni abhin für das Jahr 1875 verlangt wurden, figurirt unter oben bezeichneter Rubrik eine Summe von Fr. 15,000 für Schwellenbauten an der Aare. In der Motivirung des diesbezüglichen Begehrens sind bereits die Gründe angegeben worden, warum der fragliche Kredit nicht in das Jahresbüdget aufgenommen werden konnte. Auch ist schon damals darauf hingewiesen worden, daß man sich auf weitere Kosten gefaßt machen müsse, indem die Ursache des eingetretenen Schuzbedürfnisses in einer Vertiefung des Flußbettes bestehe, welche von der in den lezten Jahren unterhalb Thun ausgeführten Aarekorrektion ausgehend flußaufwärts im Fortschreiten begriffen sei und voraussichtlich weitere Arbeiten auch am linken Ufer nöthig machen werde, da dasselbe der Flußrichtung zufolge sehr im Angriffe liege und um so größere Vorsicht geboten sei, als längs demselben eine Reihe eidgenössischer Militärgebäulichkeiten stehen.

Durch die bis jczt ausgeführten Arbeiten ist nun die für das laufende

,,

'Transport Fr.

30,500 Fr.

49,500

5,000

35,500

Fr.

49,500

1036 Transport Jahr vorläufig in Aussicht genommene Summe von Fr. 15,000 bereits absorbirt worden. Weitere Arbeiten sind zur Zeit noch in Ausführung begriffen und überdies mußte , um allen Eventualitäten, welche bei derartigen Werken so leicht eintreten, begegnen zu können, ein gewisses Quantum Vorrathssteine zur Stelle geschafft werden. Die diesfälligen Mehrkosten für dieses unumgänglich nothwendigc Werk worden sich für das laufende Jahr nach möglichst annähernder Berechnung noch auf Fr. 5000 belaufen, für welche hiemit ein Nachtragskredit nachgesucht wird.

7. II. 3. E r s t e l l u n g e i n e s Geb ä u d e s z u r A u f n a h m e des Läufermühle-Apparates für die Pulverfabrik Worblaufen .

.

.

An der Stelle der am 13. August dieses Jahres explodirten Pulverstampfe in Worblaufen wird gegenwärtig eine Läufermühle errichtet. Die Kosten dieses Gebäudes, welches sofort in Angriff genommen werden mußte, werden sich auf zirka Fr. 4,500. bei auf en, deren Bewilligung wir Ihnen hiemit beantragen.

Bauwesen

Fr.

35,500 Fr.

,,

4,500

49,500

Er. 40,000

Departement des Innern

Fr.

49,500

1037

D. Militär département .

. Fr. 12,022

II. V e r w a l t u n g .

A. 9. O b e r k r i e g s k o m m i s s a r i a t .

.

Fr.

Diese Summe ist erforderlich zur Dekung : a. der Mehrbesoldung während zirka 6 Monaten eines zum Revisor avancirten Kanzlisten Fr. 1,222 b. der an die Familie des verstorbenen Abwartes, nach Maßgabe des Art. 6 des Gesezes vom 2. August 1873, verabfolgten Entschädigung im Betrage von .,, 1,800

3,022

Fr. 3,022 N. Kommissionen und Experten

.

.

.,,

9,000

Die bis auf den heutigen Tag erwachsenen Kosten für ,,Kommissionen und Experten" haben den Büdgetansaz um das Doppelte überschritten. Es rührt dies hauptsächlich von Kommissionen her, welche außerordentlicherweise zum Zweke der Durchführung des neuen Militärgesezes bestellt werden mußten, sowie von den Herbstmusterungen für die Formation der neuen Korps, resp. von der Erstellung der neuen Kontrolen, deren Anlage in verschiedenen Kantonen einer besondern Ueberwachung bedurfte.

Militärdepartement

Fr. 12,022

1038

E. Finanz- und Zolldepartement

. Fr. 173,000

Abt h e i l u n g F i n a n z e n .

lu. L i e g e n s c h a f t e n : 4. E r w e i t e r u n g der Schußlinie in T h u n . Fr. 70,000 Zur Begründung dieses Postens beschränkt sich der Bundesrath, auf die Schlußnahme der Bundesversammlung vom 2. Juli d. J. und auf die Botschaft vom 18. vorigen Monats zu verweisen.

IV. P u l v e r v e r w a l t u n g

Fr. 45,000

10. I n v e n t a r a n s c h a f f u n g e n .

Das Nachtragskreditbegehren der Pulververwaltung betrifft den im Budget nicht vorgesehenen Ankauf mehrerer neuen Fabrikaüonsmaschinen, sowie einiger anderer Apparate und Geräthe, welche für die verschiedenen Pulvermühlen angeschafft werden mußten. Die erstgenannten Maschinen sind: Eine Schraubenpresse, welche für Lavaux, ferner eine Walzenpresse, eine Körnmaschine und eine Läufermühle, die für Worblaufen angeschafft wurden. Zur Rechtfertigung dieser Anschaffungen diene Folgendes : Schon bei Einführung der neuen Geschüze leichten Kalibers hatte es sich herausgestellt, daß das bisher verwendete feinkörnige und deßhalb auf die Geschüzröhren zu heftig wirkende Artilleriepulver durch ein anderes, weniger brisantes Korn ersezt werden müsse.

Infolge dessen wurden von der Pulververwaltung behufs Anfertiguno; eine's neuen tauglichen Kanonenpulvers bereits im verflossenen Jahre eine Reihe von Proben ausgeführt, denen das sogenannte Kieselpulver, das seit einiger Zeit auch bei der deutschen Feldartillerie eingeführt ist, zum Vorbild diente.

Die mit diesen Mustern erhaltenen Schießresultate entsprachen indeß den gehegten Erwartungen nur theilweise, da die Einwirkung auf das Geschiizrohr, der zu geringen Dichtigkeit des Pulvers wegen, immer Transport Fr. 115,000 O

O

O

1039 Transport Fr. 115,000 noch zu brisant war. Immerhin ergab sich aus den Schießresultaten soviel, daß unser Kieselpulver bei stärkerer Kompression des Pulverkuchens, respektive größerer Korndichtigkeit, den gestellten Anforderungen .entsprechen werde. Nachdem Seitens des Militärdepartementes die definitive Einführung dieser Pulversorte in Aussicht gestellt worden war, wurde die Pulververwaltung ermächtigt, die in den deutschen Pulvermühlen für diese Fabrikation im Gebrauche stehenden Maschinen ebenfalls anzuschaffen, was um so wünschenswerther war, als unsere bisherigen Kompressoren, die hydraulischen Pressen, nicht nur in Bezug auf ihre qualitative Leistung einiges zu wünschen übrig lassen, sondern auch quantitativ zu wenig produziren. Selbstverständlich können die neuen Maschinen auch zur Anfertigung anderer Pulversorten Verwendung finden und es wird namentlich die Walzenpresse bei der Sprengpulverfabrikation gute Dienste leisten.

Seitens der Pulververwaltung ist bekanntlich schon längst darauf gedrungen worden, das bisherige Infanteriepulver, dessen runde Form heutzutage keine Berechtigung mehr hat, durch ekiges Korn zu ersezen.

Eine solche Aenderung hätte nicht nur bezüglich der Fabrikation ihre unbestreitbaren Vortheile, sondern es würde auch die ballistische Leistung unserer Waffen ohne Zweifel bedeutend erhöht werden, wenn das lokere und voluminöse runde Pulver beseitigt und durch Verwendung eines dichteren ekigen Kornes die gegenwärtig zu schwache Ladung unserer Gewehrmunition verstärkt werden könnte. Anderwärts wird das Infanteriepulver seit Jahren in ekiger Form hergestellt. In Deutschland ist man gerade jezt damit beschäftigt, die Fabrikation in der Weise abzuändern, daß diese Pulversorte, die früher lediglich mittelst Mengetonnen und Walzenpresse fabrizirt wurde, mit Hilfe schwerer Läuferwerke anzufertigen. Es erschien deßhalb, um die Frage bezüglich des ekigen Infanteriepulvers zu einem endlichen Abschlüsse zu bringen, angezeigt, diesen Apparat, der in Frankreich ebenfalls im Gebrauche ist, auch hier versuchsweise einzuführen.

Transport Fr. 115,000

1040 Transport Die in Lavaux erstellte Schraubenpresse dient nun bereits zur Anfertigung der neuerdings anzufertigenden Muster von Kieselpulver; die Walzenpresse und die Körnmaschine zu Worblaufeu sind montirt und sollen in nächster Zeit in Gebrauch genommen werden. Die Erstellung der Läufermühle dagegen wurde aus verschiedenen Gründen verzögert und wird vor Ende des Jahres kaum zu bewerkstelligen sein.

In Worblaufen wurde ferner ein neuer Apparat zur Bereitung der Pulverkohle erstellt. Früher hatte die Verwaltung an Verkohlungsapparaten nur zur Verfügung : die Kesselverkohlung und die Verkohlung mit überhiztem Dampf. Diese leztere Bereitungsmethode gibt zwar sehr gute Resultate ; ihre Produkte sind indeß zu kostspielig, namentlich für die Sprengpulverfabrikation, für deren Bedürfnisse anderseits die Kesselverkohlung allein kaum genügen kann. Es wurde deßhalb, vorläufig in Worblaufeu, ein neuer Cylinderverkohlungsapparat -- mit direkter Befeurung der Retorten - erstellt, der in Bezug auf Qualität des Produktes die Dampfkohlen zwar nicht erreicht, dagegen diejenige der Kesselverkohlung bedeutend übertrifft, und auch eine viel größere Produktionsfähigkeit hat, als zwei gleich große offene Kessel. Ankäufe von fremden Kohlen, deren Beschaffenheit sehr oft manches zu wünschen übrig ließ, sind nun für Worblaufeu in Zukunft nicht mehr nöthig. Wir gedenken im Laufe des nächsten Jahres auch in Lavaux einen ähnlichen Kohlenapparat zu erstellen.

Fr. 115,000

Die Kosten dieser verschiedenen Neuanschaffungen stellen sich folgendermaßen: Fabrikationsmaschinen.

Schraubenpresse Frachtspesen .

In L a v a u x : . Fr. 4,467.95 . ,, 701. 35 Fr. 5,169.30

Transport Fr. 5,169. 30 Fr. 115,000

1041 Transport In W orbl a u f en: Körnmaschine.

. Fr. 9,947. 70 ·Walzenpresse .

. ,, 9,668.95 Accessorien (Transmissionsriemen, Tuch für die Presse etc. ,, 630. 70 Frachten .

. ,, 846.10 Läufermühle .

. ,, 10,869.50 Cylinderverkohlung . ,, 4,440.05 -- Kleinere Inventaranschaffungen (für's Laboratorium der Gen tral- Verwaltung, für Ersazutensilien in den Pulvermühlen und Magazinen) .

Eventuell bis Ende Jahres noch nothwendige Ankäufe .

Die genannten Gegenstände bilden Inventarbestandtheile und werden also den Einnahmen wieder zu gut kommen.

Fr. 5,169.30 Fr. 115,000

Fr. 36,403. --

,,

3,224.43

,,

203.27

Total Fr. 45,000. · V. M ü n z v e r w a l t u n g

Fr. 13,000

3. I n v e n t a r a n s c h a f f u n g e n .

Bei Anlaß der Behandlung der Vorlage des Bundesrathes, betreffend Einziehung der Zwanzigrappenstüke, wurde für das laufende Jahr eine Nachprägung von l Million Halbfrankenstüke, l ,, Zehnrappenstüke beschlossen. In dem zu diesem Zweke bewilligten Kredite von Fr. 549,683 sind für Inventaranschaffungen bloß Fr. 4000 begriffen, welche Summe aber nicht ausreicht, um die Kosten für eine neue Randirund eine Justirmaschine zu deken; die erstere in Stuttgart vorfertigte Maschine erheischt eine Auslage von Fr. 2000 u n i die leztere, welche von einer in der Münzmechanik wohl bekannten Firma in Wien herTransport Bundesblatt. Jahrg. XXVII. Bd.IV.

Fr. 128,000 79

1042 Transport Fr. 128,000 rührt, Fr. 11,000, einschließlich der Kosten für die Erstellung der Transmission. Die vorhandenen beiden Randirmaschinen genügten dem Bedürfnisse der Münzprägung nicht mehr, und was die Justirmaschine, ° ein in den Münzstätten Deutschlands sehr geschäztes Werkzeug, anbelangt, so erspart sie uns zirka 6 Arbeiter und wird sich also in etwa vier Jahren durch ihre vorzüglichen Leistungen bezahlen.

Da die eidg. Münzstätte, sei es für Neuprägung, sei es für Umprägung alter Münzen, auf Jahre hinaus vollauf beschäftigt ist, so bedarf es einiger Ergänzungen unserer mechanischen Einrichtungen, um die Fabrikation mit Erfolg betreiben zu können.

Selbstverständlich werden die zu bestreitendeu Kosten dem .Inventar zugeschrieben, so daß also die Ausgabe wieder ausgeglichen wird.

Abtheilung Finanzen

Fr. 128,000

Abt h e i l u n g Zölle.

Zollverwaltung VII. V e r s c h i e d e n e s .

Zollrükvergütungen für Eisenbahnmaterial : Behufs dieser Rükvergiitunoen, in Gemäßheit der Bundesbeschlüsse vom 10. Oktober und 24. Dezember 1874 (A. S., neue Folge, I, 240, 457) hatte die Bundesversammlung in ihrer lezten Session einen Nachtragskredit von Fr. 500,000 bewilligt. Dieser hat bis zum 20. November eine Ueberschreitung von Fr. 12,424 erfahren. Die bis Ende 1875 noch hinzukommenden Rükvergütungen für Eisenbahnmaterial werden auf zirka Fr. 32,576 veranschlagt. Im Ganzen wird daher die obenerwähnte Summe von Fr. 45,000 als Nachtragskredit erforderlich.

Fr. 45,000

Finanz- und Zolldeparlemeut

Fr. 173,000

1043 F. Eisenbahn- und Handelsdepartement.

o

II. H a n d e l s a b t h e i l u n g

.

.

.

. Fr.

3,000

b. R e i s e n , E x p e r t i s e n und Kopiaturen.

Die stattgefundcne Ueberschreitung dieses Kredites hat ihre Ursache in den im Budget pro 1875 nicht vorgesehenen Ausgaben für die im April und September abgehaltenen Sizungen der Expertenkommission, betreffend den Entwurf zu einem Fabrikgesez, sowie in den ebenfalls nicht vorgesehenen Ausgaben für die Expertenkommission und die Vorbereitungen zur Revision des schweizerisch-italienischen Handelsvertrages, welcher von der italienischen Regierung im Februar abhin gekündet worden ist.

G. Post- und Telegraphendepartement .

.

. Fr. 176,000

I. P o s t v e r w a 11 u n g.

II. K o m m i s s ä r e u n d R e i s e k o s t e n .

. Fr.

Budget Fr. 34,000 Verlangter Nachkredit . ,, 6,000 Jahresbedarf Fr. 40,000 Die Ausgaben betrugen vom Januar bis Oktober 1875 Fr. 31,788 Im November und Dezember 18 74 ,, 5,914 Zusammen Fr. 37,702 Um sicher zu gehen, schlagen wir den Jahresbedarf auf die runde Summe von Fr. 40,000 an.

Das Bedürfniß vermehrter Inspektionen macht sich mit der steten Zunahme und Vervielfältigung des Postdienstes unabweisbar geltend und es hieße die wahren Interessen der Verwaltung und des Publikums verkennen, wenn erstere hierin mit Rüksicht auf die Reisekosten eine Beschränkung verfügen wollte. Diese Ausgaben sind wohl angewendet und wir glauben daher, die Bewilligung des oben erwähnten Nachkredites von Fr. 6000 mit Ueberzeugung empfehlen zu dürfen.

Transport Fr.

6,000

6,000

1044

Transport m. B ü r e a u k o s t e n Budget .

Verlangter Nachkredit

.

.

Fr.

6,000

,,

70,000

Fr.

76,000

Fr. 430,000 ,, 70,000

Jahresbedarf Fr. 500,000 Die wirklichen Ausgaben belaufen sich für die Monate Januar bis und mit Oktober 1875 auf Fr. 394,108. 87 Für November und Dezember muß ein approximativer Bedarf angenommen werden von .

.

^ 100,000. -- Zusammen in runder Summe

Fr. 500,000. --

Diese Mehrausgaben beruhen auf der steten Ausdehnung des Betriebs der Postverwaltung und in der fortwährenden Zunahme der Preise des Materials und der Arbeitslöhne. Die Verwaltung ist bemüht, auch in dieser Rubrik alle mögliche Oekonomie walten zu lassen, allein sie muß sich den Bedürfnissen des Verkehrs und dem Preisaufschlag, welcher sich überall geltend macht, fügen. Obige Kreditüberschrcitung kann daher nicht v e r m i e d e n werden.

Bei Anlaß der Nachkreditbegehren der Postverwaltung darf auf die erfreuliche Thatsache hingewiesen werden, daß bei einigen Rechnungsrubriken, namentlich bei den Gehalten und Vergütungen und bei den Transportkosten, der Kredit des Budget nicht aufgebraucht werden wird, daß anderseits der von der hohen Bundesversammlung unterm 2. Juli 1875 für die Anschaffung neuer Bahnpostwagen bewilligte Nachkredit von Fr. 70,000 besonderer Verhältnisse wegen nur etwa zur Hälfte zur Verwendung gelangen wird, und daß aus diesen Gründen die Gesammtausgaben der Postverwaltung für das Jahr 1875 unter dem Betrag des ursprünglichen Gesammt-Büdgets bleiben werden.

P o s t v e r w a 11 u n g

1045 Transport

Fr.

76,000

II. T c l e g r a p h e n v o r w a 11 u n g.

V. B a u u n d U n t e r h a l t d e r L i n i e n .

. F r . 100,000 Der für diese Rechnungsrubrik ausgesczte Kredit beträgt Fr. 248,000 Bis Ende Oktober sind verausgabt ,, 311,000 Somit Kreditüberschreitimg .

. Fr. 6.%000 Wenn auch die hauptsächlichsten Bauten bereits ausgeführt sind, so bleiben noch bedeutende Materialbeschaffungen, namentlich für Stangen zu bestreiten, um die Magazinvorräthc annähernd auf die gleiche Höhe zu bringen, wie leztes Jahr und um im künftigen Jahre die in Aussicht stehenden Bauten rechtzeitig beginnen zu können.

Die erhebliche Mehrausgabe in dieser Rubrik rührt lediglich davon her, daß eine größere Zahl von Linien an die Eisenbahnen verlegt werden konnte, als vorausgesehen wurde. Es folgt hieraus natürlich, daß auch die Einnahme für erstellte Linien den betreffenden Büdgetansaz erheblich übersteigen werden, so daß schließlich ein ungünstigeres Resultat, als das im Budget vorgesehene, -- Ausgleichung der Einnahmen und Ausgaben, -- nicht zu befürchten ist.

Wie schon im lezten Jahresberichte hervorgehoben wurde, kann Verlegung an die Eisenbahnen nicht als eigentliche Betriebsausgabe betrachtet werden, da dieselben hauptsächlich dazu bestimmt sind, den künftigen Unterhaltder Linien zu erleichtern.

Wenn daher auch, was zur Zeit noch nicht mit Sicherheit beurtheilt werden kann, durch diese Mehrausgaben das Gleichgewicht des Budget momentan gestört werden sollte, so kann hierin kein Grund zu Befürchtungen für die Zukunft liegen, weil sich diese Koston im Verlaufe der Zeit durch Ersparnisse auf dem Unterhalte der Linien reichlich ersezen, indem die Bahnverwaltungen nach Gesez den laufenden Unterhalt unentgeltlich zu besorgen haben.

Post- und Telegraphendeparternent

Fr. 176,000

1046

Rekapitulation.

Allgemeine Verwaltungskosten.

D. Bundeskanzlei

Fr.

45,300

Departemente und Verwaltungen.

A.

B.

D.

E.

F.

Gr.

Politisches Departement .

. Fr. 15,100 Departement des Innern .

. ,, 49,500 Militärdepartement . ,, 12,022 Finanz- und Zolldepartement . ,, 173,000 Eisenbahn- und Handelsdepartement ,, 3,000 Post- und Telegraphendepartement ,, 176,000 ..

Total

428 622

428,622

Fr. 473,922

In der Julisession wurde au Nachtragskrediten eine Summe bewilligt im Betrage von Fr. 3,136,125 Ankauf des Postgebäudes in Chur Fr. 215,000 Hinzu kommen vorstehende . ,, 473,922 688,922 ,, Total der Nachtragskredite Fr. 3,825,047 Der muthmaßliche diesjährige Ausgabenüberschuß war im Juni angeschlagen worden z u .

.

.

. F r . 500,000 Dazu gerechnet obstehende (abgerundet) . ,, 689,000 Muthmaßliches Defizit Fr. 1,189,000 In der Botschaft zum nächstjährigen Budget findet sich der für das Jahr 1875 zu gewärtigende Ausgabenüberschuß mit Fr. 1,101,000 beziffert. Der Bundesrath hält sich jedoch zur Annahme berechtigt, daß diese Summe sich eher noch vermindern als vermehren werde; denn wenn auch einzelne Einnahmszweige den Voranschlag vielleicht nicht ganz zu erreichen vermögen, so kommt dagegen in Betracht, daß in oberwähnter Botschaft die in der gegenwärtigen Session noch zu bewilligenden Nachtragskredite

I 1047 auf Fr. 900,000 veranschlagt sind, während sie in Wirklichkeit in runder Summe nur Fr. 474,000, also Fr. 426,000 weniger betragen. In Betreff der Dekung des muthmaßlichen Defizites wird der Kürze wegen auf das in vorangeführter Botschaft Angebrachte verwiesen.

Genehmigen Sie die erneuerte Versicherung unserer vollkommensten Hochachtung.

B e r n , den 13. Dezember 1875.

Im Namen des Schweiz. Bundesrathes, Der Bundespräsident:

Schßrer.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Schiess.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betreffend Nachtragskredite für das Jahr 1875. (Vom 13. Dezember 1875.)

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1875

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18.12.1875

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