779

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Bekanntmachungen von

Departementen und andern Verwaltungstellen des Bundes Zahl der Überseeischen Auswanderer aus der Schweiz.

Monat.

1895.

Januar bis Ende Juni Juli

.

Januar bis Ende Juli . .

1894.

Zu- oder Abnahme.

2064 228

2077 167

-- 13 +61

2292

2244

+

48

B e r n , den 12. August 1895.

[B.-B. 1895, III,

590.]

Eidg. Auswanderungsbureau,

Administrative Sektion.

Bekanntmachung.

Es wird hiermit bekannt gegeben, daß das in Saas im Grund, Kanton Wallis, bestehende. Nebenzollamt auf 31. August nächsthin aufgehoben und an dessen Stelle in A l m a gel ein neues Nebenzollamt errichtet wird, welches vom 1. September nächsthin an geöffnet sein wird.

B e r n , den 13. August 1895.

Schweiz. Oberzolldirektion.

780

Bekanntmachung betreffend

die Zollbehandlung von Ausstellungsgegenständen.

In Erneuerung früherer Bekanntmachungen werden nachstehend diejenigen zollamtlich vorgeschriebenen Bedingungen in Erinnerung gebracht, unter welchen für Ausstellungssendungen Zollbefreiung eintreten kann.

Gegenstände, welche an eine Ausstellung im Auslande gesandt werden, sind, um zollfreie Rückkehr nach der Schweiz zu genießen, bei ihrem Austritte aus der Schweiz der Freipaßabfertigung zu unterstellen. Zu diesem Behufe muß im Frachtbriefe und in der bezüglichen Deklaration das Verlangen nach einem Freipasse, unter genauer Bezeichnung der in der Sendung enthaltenen Gegenstände, deutlich angegeben sein, oder es müssen dem Vermittler der Sendung an der Grenze die nötigen Instruktionen vom Absender erteilt werden.

Wird diese Vorschrift, welche die zollamtliche Kontrollierung der Sendung bei der Aus- und Wiedereinfuhr behufs Feststellung der Identität ihres Inhaltes zum Zweck hat, außer acht gelassen, so unterliegt die Sendung bei der Rückkehr der Verzollung.

Ebenso tritt Bezug des Einfuhrzolles ein, wenn der Freipaß anläßlich der Wiedereinfuhr bei der Zollstätte, die ihn ausgestellt hat, nicht vorgewiesen wird.

In gleicher Weise ist andererseits für Gegenstände, welche für Ausstellungen in der Schweiz bestimmt sind, behufs zollfreier Einfuhr die Freipaßabfertigung zu verlangen. Für die Wiederausfuhr muß in diesem Falle die im Freipaß anberaumte Frist eingehalten werden, Verlängerung derselben vorbehalten, wenn das Gesuch hierfür vor Ablauf des Freipasses gestellt wird.

Hat infolge Außerachtlassung vorerwähnter Vorschriften die Einfuhrverzollung stattgefunden, so bleibt der Zoll verfallen, und es können nachträgliche Reklamationen resp. Zollrückvergütungsbegehren keine Berücksichtigung finden.

O

B e r n , den 8. August 1895.

Schweiz. Oberzolldirektion.

781

Verpfändung einer Eisenbahn.

Die Verwaltung der Rhätischen Bahn, vormals Schmalspurbahn Landquart-Davos, ersucht mit Eingabe vom 18. März d. J. um die Bewilligung zur Verpfändung im I. Rang ihrer im Betrieb stehenden Linie Landquart-Davos (50,645 km. Länge) und der im Bau begriffenen Fortsetzung von Landquart über Chur nach Thusis (cirka 40,5oo km. Länge) samt Betriebsmaterial und Zubehörden für einen Betrag von Fr. 9,000,000 behufs Sicherstellung eines zur Rückzahlung der 4Va °/o Anleihen L, II. und III. Emission der Landquart-Davos-Bahn im Gesamtbetrage von Fr. 4,600,000, sowie zur Bestreitung eines Teiles der Kosten der im Bau begriffenen Linie Landquart-Thusis und der durch diese Erweiterung bedingten Vermehrung des Rollmaterials zu verwendenden Anleihens im gleichen Betrage.

Von der Verpfändung werden ausdrücklich ausgenommen alle zwar mit der Bahnanlage zusammenhängenden, aber nicht für Bahnzwecke bestimmten Immobilien, z. B. das Hotel Landquart und die Wasserleitung Seewis-Landquart.

Die Verpfändung erfolgt gemäß Art. 7 des Verpfändungsgesetzes unter Vorbehalt der Rechte der bisherigen Obligationäre der Schmalspurbahn Landquai't-Davos, soweit dieselben nicht von der ihnen angebotenen Konversion ihrer Titel in solche des neuen Anleihens Gebrauch gemacht und dadurch auf die ihnen vorbehaltenen Rechte bereits verzichtet haben.

Gesetzlicher Vorschrift gemäß wird dieses Pfandbestellungsbegehren hiermit öffentlich bekannt gemacht, unter gleichzeitiger Ansetzung einer mit dem 15. August nächsthin auslaufenden Frist, binnen welcher allfällige Einsprachen gegen die beabsichtigte Verpfändung dem Bundesrate schriftlich einzureichen sind.

B e r n , den 26. Juli

[%]

1895.

Im Narnen des Schweiz. Bundesrates: Die Bundeskanzlei.

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Eidgenössisches Polytechnikum in Zürich.

"Verzeichnis der

Vorlesungen, welche im Schuljahre 1895/96, beziehungsweise im Wintersemester vom 15, Oktober 1895 bis 14. März 1896, am eidgenössischen Polytechnikum gehalten werden.

Die Vorlesungen des Soromersemesters werden in einem eigenen Programme, das am Ende des Wintersemesters ausgegeben wird, angekündigt.

Für die Fachschulen I--V liegen bei den Winter- und Sommerankündigungen die Normalstudienpläno zu Grunde, welche durch die Direktion oder Hie Herren Vorstände bezogen werden können.

A.. Bauschule (7 Semester). Vorstand: Prof. Lasius.

1. J a h r e s k u r s , Rndio: Höhere Mathematik. W ei l er: Darstellende Geometrie mit Übungen. R e c o r d o n : Construction civile; exercices de construction civile. L a s i u s : Architekturzeichnen. G- r a f : Ornamentzeichnen nach plastischen Modellen ; Modellieren, lì a h n : Kunstgeschichte.

2. J a h r e s k u r s . L a s i u s : Gehäudelehre ; Perspektive mit Übungen ; Stilleirre. B l u n t s c h l i : Kompositionsübungen. E e c o r d o n : Construction civile ; exercices de construction civile. Z w i c k y : Ingenieurkunde..

(Vakat:) Baumechanik. Graf: Ornamentzeichnen ; Figurenzeichnen. Roth: Bauhygieine.

3. J a h r e s k u r s . B l u n t s c h l i : Stillehre; Kompositionsübungen.

L a s i u s : Innerer Ausbau; Gebäudelehre. R e c o r d o n : .Exercices de construction civile. ( V a k a t : ) Allgemeine Rechtslehre. Graf: Figurenzeichnen; Ornamentzeichnen.

4. J a h r e s k u r s (7. Semester). B l u n t s c h l i : Stillehre; Kompositionsübungen ; Ornamentzeichnen.

"B. Ingfenleursohwle (7 Semester). Vorstand: Prof. Ger li c b.

1. J a h r e s k u r s . H u r w i t z : Differentialrechnung mit Übungen.

F r a n e l : Dasselbe französisch. W. F i e d l e r : Darstellende Geometrie mit Übungen. Lacoinbe: Dasselbe französisch. Geiser: Analytische Geometrie.

R e c o r d o n : Construction civile; exercices de construction civile. B e c k e r : Planzeichnen.

2. J a h r e s k u r s . H u r w i t z : Differentialgleichungen mit Übungen.

Franel: Dasselbe französisch. H e r z o g : Mechanik mit Übungen. W e b e r : Physik. Decher: Topographie. M e y e r : Baumaschinenlehre. B e c k e r r Topographisches Zeichnen. H e i m : Technische Geologie.

78* 3. J a h r e s k u r s. B i t t e r : Graphische Statik; steinerne Brücken; Übungen. G e r l i c h : Straßen- und Eisenbahnhan ; Konstruktionsübnngen.

Z s c h o k k e : Die Fundationen; Konstruktionsübungen. Fliegner: Maschinenlehre. D e c h e r : Geodäsie ; geodätisches Praktikum (fakultativ).

4. J a h r e s k u r s (7. Semester). Ritter: Eiserne Brücken; Übungen G e r l i c h : Straßen- und Eisenbahnbau; Konstruktionsübungen. Zschokke., Der Bau am Meere. ( V a k a t : ) Allgemeine Rechtslehre. W y ß l i n g : Elektrische Technologie.

C. Medianisch-tecliMisehe Schule (7 Semester).

Vorstand: Prof. P r â s i l .

1. J a h r e s k u r s . H u r w i t z : Differentialrechnung. F r a n e l : Dasselbe französisch. W. F i e d l e r : Darstellende Geometrie mit Übungen.

L a c o m b e : Dasselbe französisch. G r e i s e r : Analytische Geometrie. M e y e r : Maschinenzeichnen. T r e a d w o l l : Chemie, ß a m b e r g e r und T r e a d w e l l : Chemisches Laboratorium (fakultativ).

2 . J a h r e s k u r s . H u r w i t z : Differentialgleichungen. F r a n e l : Dasselbe französisch. H e r z o g : Mechanik. W e b e r : Physik. M e y e r : Maschinenbau und Maschinenkonstruieren. E s c h e r : Mechanische Technologie. T e t m a j e r : Technologisches Praktikum (fakultativ).

3. J a h r e s k u r s. F l i e g n e r : Theoretische Maschinenlehre. S t o d p l a : Steuerungen. Pràsil: Turbinen, Wasserräder und Pumpen; Konstruktionsübungen. P e r n e t : Anleitung zu.physikalischen Übungen; physikalische Übungen. W e b e r : Prinzipien, Apparate und Meßmethoden der Elektrotechnik.

4. . J a h r e s k u r s (7. Semester). T e t m a j e r : Baukoustruktionen in Bisen. "Weber: Elektrotechnisches Laboratorium. S t o d o l a : Lokomotivbau; Regulatoren; Maschinenkonstruieren. Pro,sii: Fabrikanlagen; Konstruktionsübungen. W y ß l i n g : Bau von Dynamomaschinen und elektrischen Centralanlagen, II. Teil.

F r e i f ä c h e r . E s c h e r: Spinnereimechanik ; Papierfabrikation.

R o t h : Gewerbehygieine.

3D. Glieinî8oîi-teelijuîscl»e Schule.

I. Teehuische Sektion (7 Semester). Vorstand : Prof. Dr. L u n g e .

1. J a h r e s k u r s . R u d i o : Höhere Mathematik. B a m b e r g e r : Anorganische Chemie. B a m b e r g e r und T r e a d w e l l : Analytisch-chemisches Praktikum. T r e a d w e l l :
Analytische Chemie. G r n b e n m a n n : Mineralogie.

( V a k a t : ) Mechanik und Maschinenlehre.

2. J a h r e s k u r s . L u n g e : Anorganische chemische Technologie; Heizung und Ventilation, L u n g e und G r n e h m : Technisch-chemisches Praktikum. B a m b e r g e r : Organische Chemie (Benzolderivate). P e r n e t : Physik. ( V a k a t : ) Maschinenlehre; Konstruktiousiihungen.

3. J a h r e s k a r s . G n e h m : Bleicherei, Färberei, Farbstoffe. L u n g e : und ö n e h m : Technisch-chemisches Praktikum. L u n g e : Metallurgie.

B a m b e r g e r und T r e a d w e l l : Analytisch-chemisches Praktikum. G r a m e r : Allgemeine Botanik. H e i m : Allgemeine Geologie. T r e a d w e l l : Gasanalysc mit Übungen; Lebensmittelanalyse. C o n s t a m : Physikalische Chemie. F e i s t : Pyridinderivate. Es e h e r : Papierfabrikation.

'784 4. J a h r e s k u r s (7. Semester). B a m h e r g e r und T r e a d w e l l : Analytisch-chemisches Praktikum. Lunge und G n e h m : Technisch-chemisches Praktikum. G r a m e r : Mikroskopierübungen. P l a t t e r : Nationalökonomie.

H a r t w i c h : Technische Botanik.

F r e i f ä c h e r . R o t h : Gewerbehygieine; bakteriologische Übungen.

O r u b e n m a n n : Bestimmen der Mineralien.

II. Pharmaceutische Sektion (4 Semester).

Vorstand : Prof. Dr. H a r t w i c h.

1. J a h r e s k u r s . B am b e r g e r : Anorganische Chemie. Bamberger und T r e a d w e l l : Analytisch-chemisches Praktikum. T r e a d w e l l : Analytische Chemie. Pernet: Experimentalphysik. Grubenmann: Mineralogie.

C r a m e r : Allgemeine Botanik.

2. J a h r e s k u r s . H a r t w i c h : Pharmaceutisch-chemisphes Praktikum.

B a m h e r g e r : Benzolderivate. H a r t w i c h : Pharmakognosie; Toxikologie; mikroskopische Untersuchung pharmaceutischer Droguen ; technische Botanik (Fasern und Stärke). T r e a d w e l l : Lebensmittelanalyse. S c h r o t e r: Pharmaceutische Botanik.

F r e i f ä c h e r . Gramer: Mikroskopische Ühungen. K o th: Bakteriologische Übungen.

E. Land- und forst-wirtsehaftliche -A.toteilu.ngr.

I. Forstschule (3 Jahreskurse). Vorstand: Prof. B o u r g e o i s .

1. J a h r e s k u r s . K u d i o : Höhere Mathematik. S c h u l z e : Anorganische Chemie. B o u r g e o i s : Introduction dans les sciences forestières ; excursions. C r a m e r : Allgemeine Botanik. C. Keller: Allgemeine Zoologie mit Berücksichtigung der land- und forstwirtschaftlich wichtigen Tiere.

Z w i c k y : Planzeichnen. W e i l e n m a n n : Meteorologie und Klimatologie.

2. J a h r e s k u r s . B ü h l e r : Waldbau I, Übungen; Exkursionen und Übungen. S c h u l z e : Agrikulturchemie. Z w i c k y : Planzeichnen ; Vermessungswesen ; Übungen. Heim: Allgemeine Geologie. Cramer: Pflanzenpathologie. P l a t t e r : Nationalökonomie. G h a r t o n : Economie politique.

W e i l e n m a n n : Meteorologie und Klimatologie.

3. J a h r e s k u r s . B o u r g e o i s : Protection des forêts; politique forestière. F e 1 b e r : Forsteinrichtung ; Forstbenutzung ; Exkursionen und Übungen. Z w i c k y : Straßen- und "Wasserbau : Konstruktionsiibungen.

( V a k a t : ) Allgemeine Rcchtslehre. S e h o c h : Die Fische der Schweiz, Fischzucht und Fischerei (fakultativ). Platter: Finanzwissenschaft (fakultativ).

H. Landwirtschaftliche Schule (2Va Jahreskurse).

Vorstand: Prof. Dr. Nowacki.

1. J a h r e s k u r s . S c h u l z e : Anorganische Chemie. P e r n e t : Experimentalphysik. C. K e l l e r : Allgemeine Zoologie mit Berücksichtigung der land- und forstwirtschaftlich wichtigen Tiere. G r a m e r : Allgemeine Botanik. P l a 11 e r : Nationalökonomie. C h a r t o n : Economie politique.

K r ä m e r : Allgemeine Landwirtschafts - (Betriebs-) Lehre. N o w a c k i : Klim atologie.

785 2. J a h r e s k u r s . K r ä m e r : Allgemeine Landwirtschafts-(Betriebs-) Lehre; allgemeine Tierproduktionslehre. N o w a c k i : Bodenkunde; Beackerung und Düngung. Schulze: Agrikulturchemie. Zschokke: Gesundheitspflege der Haustiere. C r a m e r : Pflanzenpathologie ; mikroskopische Übungen.

M e r t e n s : Obstbau und Obstkunde. Heim: Allgemeine Geologie. (Vakat:) Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte. P l a 11 e r : Finanzwissenschaft.

C li a r t o n : Science financière.

3. J a h r e s k u r s . (5. Semester.) K r ä m e r : Landwirtschaftliche Ertragsanschläge; Rindviehzucht. S e h n e e b e l i : Landwirtschaftliche Buchführung; Kleinviehzncht; agronomische Übungen. N o w a c k i : Ent- und Bewässerung; agronomische Übungen. Schulze: Zucker- und Spiritusfabrikation; die natnrgesetzlichen Grundlagen des Molkereiwesens; Übungen im agrikulturchemischen Laboratorium. Bächler: Molkereitechnik. K r a u e r : Weinbau und Weinbebandlung. ( V a k a t : ) Allgemeine Rechtslehre.

F r e i f ä c h e r . B e c k e r : Planzeichnen. D e c h e r : Praktische Geometrie. K r ä m e r : Grundzüge der landwirtschaftlichen Betriebseinrichtung ; landwirtschaftliches Rechnen mit Übungen; landwirtschaftlich-seminaristische Übungen.

III. Kultur-Ingenieur-Schule (7 Semester). Vorstand: Prof. Z w i c k y .

1. J a h r e s k n r s . H u r w i t z : Differentialrechnung mit Übungen.

W e i l e r : Darstellende Geometrie mit Übungen. G e i s e r : Analytische Geometrie. P e r n e t : Experimentalphysik. D e c h e r : Topographie mit Übungen. Becker: Planzeichnen.

2. J a h r e s k u r s . Decher: Geodäsie; geodätisches Praktikum; Ausmit Übungen. B e c k e r : Kartenzeichnen. Z w i c k y : §leichungsrechnnng traßen-und Wasserbau ; Konstruktionsübnngen. Heim: Technische Geologie.

N o w a c k i : Bodenkunde. ; Beackerung und Düngung ; Klimatologie.

3. Jahreskurs. Bitter: Steinerne Brücken mit Übungen. Zschokke: Fundationen; Konstruktionsübungen. B e c k e r : Kartenzeichnen. Decher: tìeodasie; geodätisches Praktikum. N o w a c k i : Klimatologie; Bodenkunde; Ent- und Bewässerung; Beackerung und Düngung. K r ä m e r : tirundzüge der landwirtschaftlichen Betriehseinrichtung.

4. J a h r e s k n r a. (7. Semester.) F l i e g n e r : Maschinenlehre mit Übungen. ( V a k a t : ) Allgemeine Rechtslehre. Z w i c k
y : Kulturtechnik; Konstruktionsübungen. K r ä m e r : Landwirtschaftliche Ertragsanschläge.

F. Schule für Fachlehrer in mathematischer und natur'wisseasohaftlicher Richtung.

1. Mathematische Sektion (4 Jahreskurse). Vorstand : Prof. Dr. H u r w i t z.

1. J a h r e s k n r s . H u r w i t z : Differentialrechnung mit Übungen.

F r a n e l : Dasselbe französisch.. Geiser: Analytische Geometrie. W.Fiedler: Darstellende Geometrie mit Übungen. L a c o m b e : Dasselbe französisch.

Die f o l g e n d e n 3 J a h r e s k u r s e . H n r w i t z : Differentialgleichungen mit Übungen. F r a n e l : Théorie des équations différentielles; théorie des fonctions analytiques. G e i s e r : Infinitesimalgeometrie ; geometrische Theorie der Invarianten. F i e d l e r : Projektivische Geometrie.

L a c o m b e : Geometrie de position. R u d i o: Zahlentheorie. H e r z o g : Mechanik mit Übungen. H i r s c h : Variationsrechnung. D e c h e r : Topoßundesblatt. 47. Jahrg. Bd. III.

54

786 Geodäsie. W e b e r : Physik; Prinzipien, Apparate und Meßmethoden fdenerraphie; Elektrotechnik ; Einführung in die mathematische Physik ; Arbeiten in wissenschaftlichen Laboratorien für Physik (12- und2£stündig). P e r n e t : Anleitung zu den physikalischen Übungen; physikalische Übungen. W o l f er: Einleitung in die Astronomie; Mechanik und Physik des Himmels. K o p p : Prinzip der Erhaltung der Energie. S t a d i e r : Einleitung in die Psychologie; Lesen ausgewählter Abschnitte ans Kants Kritik der reinen Vernunft; Grundbegriffe der Erkenntnis (Kaum, Zeit, Zahl, Bewegung, Substanz, Kausalität).

2. Naturwissenschaftliche Sektion (3 Jahreskurse).

Vorstand: Prof. Dr. H e i m .

1. J a h r e s k u r s . R u d i o: Höhere Mathematik. B a m b e r g e r : Anorganische Chemie. B a m h e r g e r und T r e a d w e l l : Analytischchemisches Praktikum. T r e a d w e l l : Analytische Chemie. G r u b e n m a n n : Mineralogie. G r a m e r : Allgemeine Botanik. L a n g : Zoologie.

Die folgenden zwei Jahreskurse. Bamherger und Treadw e l l : Analytisch-chemisches Praktikum. L u n g e und G n eh m: Technischchemisches Praktikum. B a m h e r g e r : Organische Chemie (Benzolderivate).

L u n g e : Anorganisch-chemische Technologie; Heizung und Ventilation.

C o n s t a m : Physikalische Chemie. B a m b e r g e r und C o n s t a m : Physikalisch-chemisches Vollpraktikum; thermochemisches Praktikum. Feist: Pyridinderivate. P e r n e t : Physik ; Anleitung zum physikalischen Praktikum ; physikalisches Praktikum; Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten im physikalischen Laboratorium. H e i m : Allgemeine Geologie; Eepetitorium in allgemeiner Geologie; Anwendungen der Geologie. Heim und S c h r ö t e r : Seminaristische Übungen. G r u b e n m a n n : Bestimmen der Minerale; mineralogisch-petrographische Untersuchnngsmethoden ; mineralogisch-petrographisches Vollpraktikum. C r a m e r : Pflanzenpathologie; Kryptogamen; mikroskopische Ühungen. H a r t w i c h : Technische Botanik. S c h r ö t e r : Pflanzen der Vorwelt; die Alpenflora; Untersuchung ausgewählter Pflanzenfamilien; systematisch-botanisches Praktikum. L a n g : Vergleichende Anatomie, Abteilung Wirbeltiere; zoologisch-vergleichend anatomisches Vollpraktikum.

R o t h : Bakteriologische Übungen ; Gewerbehygieine. W e i l e n m a n n : Meteorologie
und Khmatologie. F r ü h : Geographie der Schweiz. S t a d i er: Einleitung in die Psychologie; Lesen ausgewählter Abschnitte aus Kants Kritik der reinen Vernunft; Grundhegriffe der Erkenntnis (Raum, Zeit, Zahl, Bewegung, Substanz, Kausalität). Wolf er: Einleitung in die Astronomie.

Gr. Allgemeine pliilosiopïiîsclie und staats-wirtschaftlielie "Vorlesungen. Vorstand: Prof. Dr. Platter.

I. Mathematische, naturwissenschaftliche und technische Vorlesungen.

1. Mathematik. B e y e l : Ausgewählte Kapitel aus der darstellenden Geometrie; Sohattenlehre ; Rechenschieber; Algebra; geometrische Einleitung in die graphische Statik. F i e d l e r : Projektivische Geometrie; Gen traiprojektion und Cyklographie. F r a n e l : Théorie des fonctions analytiques.

G e i s e r : Geometrische Theorie der Invarianten ; Infinitesimalgeometrie.

Hirsch: Variationsrechnung ; vielfache Integrale. K e l l e r : Elemente der darstellenden Geometrie; ebene nnd sphärische Trigonometrie mit Übungen; Centralprojektion mit Anwendung auf praktische Perspektive; Algebra; Répétition der darstellenden Geometrie. K r a f t : Analytische Mechanik.

787 L a e o m b e : Geometrie de position. R e b s t e i n : Die mathematischen Grundlagen der Lebens-, Invaliden-, Unfall-, nnd Krankenversicherungen.

R u d i o: Zahlentheorie.

2. Naturwissenschaften.

B o ß h a r d : Gärungschemie.

Cramer: Pflanzenpatholpgie ; Kryptogamen; mikroskopische Übungen. F e i s t : Kolloquium über neuere Forschungen. F r ü h : Geographie der Schweiz; Grundzijge der Anthropogeographie. G n e h m : Fabrikation von Arzneimitteln nnd Wohlgerüchen. G r u b e n m a n n : Mineralogisch-petrographisohe Untersuchungsmethoden; Mineralogie; Bestimmen der Minerale. G u y e : Problèmes et calculs d'électricité appliquée; le courant électrique. H a r t w i c h : Untersuchung von Nahrungs- und Genußmitteln; technische Botanik (Fasern und Stärke). H e i m : Allgemeine Geologie; Anwendungen der Geologie. K e l l e r : Abstammung nnd Geschichte der Hanstiere; zoologisches Praktikum. K i p p e n b e r g e r: Chemie der Fette und öle; ausgewählte Kapitel der physiologischen Chemie. K o p p : Prinzip der Erhaltung der Energie. L a n g : Zoologie (allgemeine Einleitung) ; vergleichende Anatomie, Abteilung Wirbeltiere. L o m D a r d i : Über dielektrische Medien. M a r t i n : Specielle physische Anthropologie; Entwicklungsgeschichte und Anatomie des Menschen mit Demonstrationen. P e r n e t : Experimentalphysik. P f i s t e r : Mikroskopische Untersuchung der Lebensrnittel. Schoch: Die Fische der Schweiz, Fischzucht und Fischerei. S c h o l l : Kolloquium in organischer Chemie; Experimentalchemie der künstlichen organischen Farbstoffe. S c h r ö t e r : Pflanzen der Vorwelt; die Vegetation der Schweiz; systematisch-botanisches Praktikum; die Alpenflora. S t a n d f u ß : Allgemeine Einieitnng in die Entomologie; Systematik der Insekten, v. T a v e l : Botanische Exkursionen für Kryptogamen ; Übungen im Bestimmen von Kryptogamen. T r e a d w e l l : Lebensmittelanalyse. W e i l e n m a n n : Meteorologie nnd Klimatologie.

W i n t e r s t e i n : Chemisches Kolloquium; Untersuchung landwirtschaftlich wichtiger Produkte.

3. Technische Fächer. Barbieri: Photographie; photographisches Praktikum. B ä c h l e r : Molkereitechnik. Becker: Kartenzeichnen; angewandte Topographie. B u r g e r : Graphische Vervielfältigung. D e n z l e r : Ausgewählte Abschnitte über Elektrotechnik mit Übungen. G
e n t i l i ! : Die Technik im Dienste der Hygieine. G r e t e : Düngerlehre und Düngerfabrikation. K r ä m e r : Grnndzüge der landwirtschaftlichen ßetriehseinnchtung; landwirtschaftliches Rechnen mit Übungen. M a n t e l : Konstruktion eiserner Dächer. M e v e r : Kälteerzengnngsmaschinen ; das Flugproblem.

P o t t e r a t : Exploitation des chemins de fer. R o t h : Gewerbehygieine.

Sehn e ebeli: Grnndzüge der Landwirtschaft mit besonderer Berücksichtigung schweizerischer Verhältnisse, S t e h l e r : Alpwirtschaft. S t o d o l a und M e y e r : Übungen im Messen und Indizieren am Gasmotor. T o b l e r : Technik der Télégraphie und Téléphonie. " W a l t e r : Massenermittlung, Hassenverteilung und Transportkosten der Erdarbeiten mit Übungen (einheitliches graphisches Verfahren).

II. Philosophische nnd staatswirtschaftliche Vorlesungen.

1. Litteratur und Sprachen. Baumgartner: Deutsche Sprache. Droz: Cours de langue française; exercices d'après la Konversations-Grammatik d'Otto (lectures choisies) ; exercices supérieurs ; histoire abrégée de la littérature française depuis ses origines jusqu'à nos jours ; romanciers contemporains (Bourget, Ôoppée); causeries sur les livres nouveaux (17e série). Gu i l i a n d : Histoire politique de l'Europe de 1870 à 1880 ; les grandes colonies anglaises et françaises.

Pizzo: Corso elementare di lingua italiana ; corso superiore ; A. Manzoni,

788 Gr. Leopardi e la letteratura del risorgimento nazionale; lettura e spiegazione dei canti principali della Divina commedia. Saitschik: Kichard Wagner, Nietzsche, Ibsen u. a.; russische Sprache für Anfänger; russische Sprache für Vorgerücktere. S t i e f e l : Die Hauptwerke der deutschen Klassiker und die Ideale des 18. Jahrhunderts; deutsche Dramatiker des 19. Jahrhunderts: Kleist, Grillparzer, Grabbe, Hebel, Ludwig, Anzengruher; deutsche Litteratur seit 1850. V e t t e r : Shakespeares Leben und Werke; englischer Elementarkurs; Einführung in die technische Sprache der Engländer.

2. Historische und politische Wissenschaften. C h a r t o n : Economie politique; science financière. H u n z i k e r : Ausgewählte Anschnitte aus der schweizerischen Schulgeschichte, o c h s i i : Geschichte des schweizerischen Söldnerwesens ; schweizerische Demokratie. P l a 11 e r : Grundlehren der Nationalökonomie; Finanzwissenschaft. K a h n : Kunstgeschichte des Altertums ; schweizerische Kunstgeschichte im Renaissancezeitalter. S t a d l e r : Einleitung in die Psychologie; Lesen ausgewählter Abschnitte aus Kants Kritik der reinen Vernunft; Grundbegriffe der Erkenntnis (Raum, Zeit, Zahl, Bewegung, Substanz, Kausalität). S t e r n : Historische Übungen (auf dem Gebiete der neueren Geschichte); Geschichte der französischen Revolution; Geschichte der Entstehung des italienischen Einheitsstaates.

3. KDnste. G r a f : Figurenzeiehnen ; Modellieren in Thon ; Ornamentzeichnen nach plastischen Modellen; Skizzierübungen nach Gegenständen.

III. Militärwissenschaften.

B e c k e r : Rekognoszieren. E. F i e d l e r : Das Schießen der Infanterie; Schießtheorie; Schießübungen. G e i s e r : Innere Ballistik. S c h w e i z e r : Kriegsgeschichte in Verbindung mit Organisation der Heere, Taktik und Strategie. S c h e r e r : Allgemeine Waffenlehre ; permanente Befestigung.ti Das Schuljahr 1895/96 beginnt mit dem 7. Oktober 1895.

Die Vorlesungen nehmen den 15. Oktober ihren Anfang.

Anmeldungen zur Aufnahme sind schriftlich bis spätestens den 1. Oktober an die Direktion einzusenden. Dieselben sollen die Fachschule und den Jahreskurs, in welcher der Bewerber einzntreten wünscht, und die Bewilligung von Eltern oder Vormund, sowie die genaue Adresse desselben enthalten.

Beizulegen ist ein Altersausweis (für den Eintritt in
den ersten Jahreskurs der Fachschule ist das zurückgelegte 18. Altersjahr erforderlich), Paß oder Heimatschein nnd ein Sittenzeugnis, sowie Zeugnisse üter wissenschaftliche Vorbereitung und allfällige praktische Berufstätigkeit.

Die Aufnahmsprüfungen beginnen den 7. Oktober. Über die bei denselben geforderten Kenntnisse oder die Bedingungen, unter welchen Dispens von der Prüfung gestattet werden kann, giebt das Regulativ der Aufnahmsprüfungen Aufschluß.

Programm und Aufnahms-Regulativ sind durch, die Direktionskanzlei zn beziehen.

Z ü r i c h , den 8. August 1895.

Der Direktor des eidg. Polytechnikums: Herzog.

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Bekanntmachungen von Departementen und andern Verwaltungstellen des Bundes.

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1895

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35

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

14.08.1895

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779-788

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