#ST#

Schweizerisches Bundesblatt.

XXII. Jahrgang. ll.

Nr. 2i).

#ST#

21. Mai 187().

Beri c h t des

schweizerischen Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1869.

Geschäftskreis des Mlilitärdepartements.

I. Geseze, Verordnungen und Clemente.

Jm Berichtsjahre sind von der Bundesversammlung folgende, das Militärwesen betreffende geseze und Beschlüsse erlassen worden : 1) Bundesbeschlnss betreffend Umänderung von glatten Bofitions-

geschüzeu in gezogene, vom 27. Juli 186..) (Offiz. Samml. IX., S. 884).

2) Bnndesbesehluss betreffend die Verabsolgung von Reglemeuten an die schweizerischen Truppen, vom 22. Dezember 186..) (X, S. 6).

3) Bundesbeschluss betreffend unentgeldliche Verabsolgung eines grossern Quantums Patronen an die Schiessvereine, vom 23. Dezember

1869 (Offiz. Samml. X, S. 7).

Vom Bundesrathe gingen folgende Erlasse aus : 1) Ordonnanz über das schweizerische Repetlrgewehr , vom 8. Ja-

nuar 1869.

Bundesblatt. Jahrg. XXlI. Bd. II.

24

358 2) Jn weiterer Ausführung des Bundesgesezes betreffend ein.ge Abänderungen. in der Bekleidung und Ausrüstung des B..ndesheeres, vom 21. .Dezember 1867, wurden erlassen.

a. Beschluss des Bundesrathes betreffend die Kopsbedekuug für die b.

schweizerische Armee, vom 20. Januar 1869.

Verordnung betreffend die Bewaffnung der nicht gewehrtragenden Stelleu und Grade der Fnsstruppen, vom 28. Jnui 1869 (Off^.

Samml. l.^, S. 854).

3) Ordonnanz über die Geschüze, laissons, Munition und Ansrüstung der Batterien gezogener 8 .^ .Kanonen, vom 12. Mai 1869.

4) Reglement über den Transport der Verwnndeten und Kranken,

pom 18. September 1869 (Ofsiz. Samml. l.^, S. 962).

5) Ordonnanz über die Einrichtung der Eisenba^ugüterwägen für den Transport pon Verwundeten und Kranken, vom 18. September t 869

(Osfiz. Sammlung l^, S. 968).

6) Ordonnanz des Blessirtenkarrens, vom 19. April 1869.

Der Entwurf einer neuen Mililärorganisation. welchen das Militärdepartement im lezten Jahre vorgelegt halte , ist bis sezt im Schoosse des Buudesrathes nicht zur Behandlung gekommen . dagegen sind im Laufe des Jahres eine Reihe von Kundgebungen über den Entwnrs pon Seite kantonaler Militärbehörden und einzelner militärischer Vereine eingegangen.

Vom Militärdepartement ist erlassen worden : 1) Vorsehrist über die Kontrole des schweizerischen Repetirgewehres,

vom 16. April 1869.

2) Instruktion über die von der Eidgenossenschasi. den Kantonen zu liefernden Patronen zu Hinterladungsgewehreu, sowie uber die von den Kantonen dafür zu leistenden Materiallieserungen und Vergütungen und die von ihnen bereit zn haltende Munition fnr Vorderlader , vom

27. Dezember 1869.

K a u t o n a i e M i l i t ä r ge s e z g e b u n g .

Die Genehmigung des Bundesrathes erhielten : unterm 10. September ein Dekret des Grossen Rathes von Waadt pom 3l. August 18^9, betretend Wahl von Laudwehrosfiziereu und Dienstdauer der Offiziere, und uuterm 17. November ein vom Grossen Rath des Kantons Zürich am 25. Angnst 1869 erlassenes Gesez betreffend die Ausrüstung der

.Wehrpflichtigen.

359 Die Regierung des Kantons Schafshausen wurde eingeladen, dasür zu sorgen, dass das im dortigen Kanton bestehende ,,Depot^, in welches jährlich eine Anzahl von Rekruten eingereiht wurde , aufzuheben und gemäss Art. 8 und 9 der Militärorganisation alle ause^erzirten Rekruten den taktischen Einheiten zuzuteilen.

II. ^eschaft^theiluu.^en und Beamte der ..^ilitar^erwaltuu^.

Rach Ablauf der dreijährigen Amtsdauer wurden die Jnspektoren ^ der Infanterie nen bestellt.

Der sür die Umänderung der Gewehre gewählte .^berkontroleur wurde auch für die Fabrikation der Repetirgewehre bestätigt und ihm das nothige Kontrolpersonal beigegeben. Der ihm ertheilten Instruktion haben wir bereits erwähnt.

Für den im Laufe des Jahres ausgetretenen Adjunkten des Verwalters des Materiellen erfolgte eine Reuwahl.

.lII. S^ezialkainmifstoneu.

1) Die Tätigkeit der Artilleriekommisston wir^ im .^...VHI. Abschnitte näher besprochen.

2) Die Vensionskommission versammelte sich einmal, um ihr Gutachten über die Revision der bisherigen Pensionen und die neuen Bensionssälle abzugeben.

3) Die im legten Beruhte erwähnte Kommission sür Eutwersnng einer Instruktion über die Dienstnntangliehkeit hat ihre Arbeit noch uicht

beendigt , weil vor Allem die Erledigung der Frage der Abänderung

der Militärorganisation abgewartet werden will.

4) Die ^rage der Bewaffnung der Kavallerie und der berittenen Artillerie wurde nach Beendigung der Versuche einer Kommission, bestehend aus den Herren Obersten H e r z o g , ....^uinelet, Wnrftemb e r g e r , ^ e h n d e r , .^ r u d e r e r und F e i ss und ^berstlientenaut d e V a l l i e r e unterbreitet. sie wird bis zur Beendigung der von Jhnen angeordneten weitern Versuche in Funktion bleiben.

5) Eine Kommission, bestehend aus den Herren Oberst W n r s t e m b e r g e r , Bnlververwalter W e l t i und ^ t a h e l , Direktor des ^abora^ toriums, pruste die .^rage der Reduktion des greises der Kupserhülsenpatronen, sowie des Verkauss der. leztern durch die ^ulververkäuser.

360 IV. ^nstrnttion^r^nal.

Jm Jnstruktiouspersonal wurde die Stelle eines Oberinstruktors der Artillerie einstweilen nicht besezt. An die Stelle eines ausgetretenen Jnstruktors ll. Klasse der Artillerie wurde eine neue Wahl getroffen und die Jnstruktorenstelle l. Klasse bei der Kavallerie durch einen bisherigen Jnftruktor H. Klasse provisorisch besezt . endlich wurde ein perstorbener Unterinstrnktor der Artillerie ersezt.

Der Stand des eidgenossischen Jnstrnktionspersonals blieb somit unverändert.

Genie .

.

.

.

5 Artillerie Kavallerie Scharfschützen Jnfanterie .

Sanitätsinstruktoren

26 9 12 1

. 57.

V. Eid^n^che ...^...u.^laze.

Aus dem Wassenplaze .....hun kamen im Berichtsjahre die Nachtragsbauten zur Vollziehung, für welche Sie einen speziellen Kredit ausgesezt hatten. Richt so verhält es sieh bezüglich der Wasserversorgung, da infolge der Schwierigkeiten , auf welche der Gemeinderath von ......hun bei den Vertragsabschlüssen mit den Unternehmern stiess , jener Behorde für

die Vollendung der Bauten eine Fristverlängerung bis 1. Juli 1870 ertheilt wurde.

Die Arbeiten sind nun im Gange und werden aller

Wahrscheinlichkeit nach rechtzeitig ausgeführt. Die Anordnungen für die Wasserleitung in der Kaserne selbst sallen in das Jahr 1870.

Mit den Militärbehörden von Aargau ist in Betresf der Waffenpläze Aar..u und Brngg ein neuer Vertrag abgeschlossen worden.

VI. ^eni.^nnterricht.

a. ^rutenschnlen.

Es fanden wie gewohnt zwei Rekrutenschulen statt. die ^in.^ fü^ die pontonniers in Brngg mit 19 Manu Eadres , 2 Aspiranten und 48 Rekruten , zusammen 69 Mann ; die andere sür die Sappeurs iu

Thun mit 22 Mann Eadres, 11 Aspiranten und 123 Rekruten..

361 Beide Schulen hatten einen regelmäßigen und befriedigenden Gang.

Die geistige Tauglichkeit der Rekruten des Kantons Tessin liess auch

dieses Jahr sehr viel zu wünschen übrig. Mit Bezug auf die geeignete Auswahl nach Berussarten ergeben sieh in allen Kantonen immer ungünstigere Ergebnisse. Jm Uebrigen war die Rel.rntiruug eine be-

friedigende.

h. ^ie.^rholun^.l.urse.

Jn Dienst berufen wurden drei Bontonuierkompagnien und vier Sappenrkompagnien. Die Sappeu^ompaguie Rr. 5 von Bern wurde aus ihrem Wiederholungsknrse abberufen , um bei den Arbeiten gegen die Ueberschwemmung im Haslethal mitzuwirken. Jhre Entlassung erfolgte indessen schon nach 5 Tagen.

Ein Detaschement der ...^appeurkompagnie ......r. 4 von Bern nahm an dem Kurse Theil, welcher unter Oberstlieutenant Eurchod ^ur Vornahme von Versuchen über die Organisation des militärischen Telegraphenwesens stattgefunden hatte. Die Mannschaft hatte sieh rasch in den nenen Dienftverriehtungen zurecht gefunden und zeigte lebhaftes Jnteresse für diesen Dienstzweig.

c. ^.snir.^nten.

Die Aspiranten l. Klasse sl.r Truppenoffiziere hatten eine Rekrutenschule mit der betretenden Waffe .zu bestehen , diejeuigen sür Offiziere des Geniestabs eine Bontonnier- und eiue Sappeurschule.

Die Aspirauteu Il. Klasse wurden mit den Aspiranten ll. Klasse der Artillerie in einem unter gemeinsamem Kommando stehenden Kurs einberufen.

Das Ergebniss dieses Kurses war gegenüber denjenigen , welche in den srühern Zentralschulen erzielt wordeu waren, ein befriedigendes. es zeigte sich indessen bei den Prüfungen , dass viele Schüler insolge der Masse des Lehrstoffes den Unterricht nicht gehorig perdant hatte.

VII. .^rtillerie^nterricht.

a. Rekruten schulen.

Der Unterricht der Artillerie^Rekrut.eu fand in 6 Schulen statt, namlich in 4 Schulen für Mauuschaft der bespannten Batterien (je eine in Biere und Thun und 2 in Frauenseld), eine Schule für Gebirgsartillerie, Vofitionsartillerie und ^arktrain in Thun und eine Schule . für Varkkanoniere und Barktrain in Aarau.

362 Jn diese S.hulen rükten ein .

Eadres .

Aspiranten .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Kanonierrekruten .

Traiurekrnten .

.

.

.

.

. 6 3 5 . 579

39..)

33

--- 1214

zusammen

1646 Mann.

Von den Kantonen wurden ursprünglich l 340 Rekruten angekuudigt.

das Departement war jedoch gezwungen , eine Reduktion eintreten zu lassen, da das Budget l.loss die ^ahl von 1250 Rekruten vorsah.

Mit seltenen Ausnahmen war die Auswahl der Mannschaft in Bezug aus Jntelligenz und körperlich... Tauglichkeit befriedigend . doch wird bei den .^anonier-Rekrnten nicht immer genügend ans Sehkraft Rüksi^ht genommen, und es halt mehr und mehr schwer, für die sammtliche Trainmannsehast .Lente ^.. re.^uiriren, welche ini Umgang mit Bserden vertraut sind.

Die Manovrirfähigkeit der Schulbatterien war in allen Rekrutenschulen der Feldartillerie, sowie auch beim Barktrain befriedigend.

Den Schiessübungen , namentlich dem sel.dmässigen Schiessen aus nicht bekannte Distanzen, wurde eine vermehrte Aufmerksamkeit geschenkt; ebenso taktischen Uebnngen im Terrain und Marseheu. Unter leztern verdient besondere Erwähnung ein unter Oberstlieutenant de V a l l i c r e durch das Rekrutendetasehement der Gebirgsartillerie ausgeführter viertägiger beschr^erdevoller Marsch von Thun entlaug des rechten Seeusers naeh Gsteig , dann nach Mürreu und von dort über den ^...rkapass (2611 Meter hoch, ohne irgend welchen Weg) in das Kie..tl.al und dann ua.h Thuu. Das Gesamunresultat des Rel^rute^unlerrichtes dars ein sehr befriedigendes genannt werden.

b.

^irderholnn^^urfe.

Die Wiederhol^ugskurse bestanden vo^u Auszug .

4 Aehtpsüuder^ Batterien , 8 Vierpfünder-

1

,,

,,

-Gebirgsbattexle,

2 Bositioskompagnien, 3 Barkkompagnien, 5 ^axktrainkom^agnien, nebst zugetheilten Detaschementen des Linienparltraius, ^usammeu 23 Einheiten.

363 Von der Reserve :

1 Achtpsünder^Batterie, 5 Vierpfüuder^Batterieu, 1 ,.

^Gebirgsbatterie, 5 Bositionskompagnien, 3 Barkkompaguien und zu den beim Auszug erwähnten Barktrainkompagnieu die Reservemannschaft, sowie Detaschemente des Liuienparktrains der Reserpe, zusammen 15 Einheiten.

Die Uebungen der sämmtliehen 38 taktischen Einheiten sanden in 17 Wiederholn..g.^k..rseu unter dem Kommando von eidgenössischen Stabsosfiziereu statt.

Die Berichte , welche dem Departement über die Befähigung der Osffziexe und Unteroffiziere eingegangen sind, erwähnen der Bemühungen derselben , ansser dem Dienst in militärischen Vereinen ihre Kenntnisse zu bereichern , und es tragen die daherigen Bemühungen auch bereits ihre guten Früchte.

Auch bei den Wiederholungskursen wurde den taktischen Uebungen und den Schiessübungen ein Hauptaugenmerk geschenkt ; dennoch stehen in lezter Beziehung die Resultate im Allgemeinen eher etwas hinter denjenigen von 1868 zurük, und es zeigen sich zwischen den Ergebnissen der einzelnen Batterien oft sehr grosse Verschiedenheiten, welche dem grossen Eiufluss der passenden oder unpassenden Behandlung der Munition und der sachgemäßen oder mangelhaften Korrektur der Richtungen zugesehrieben werden.

Der Modus bei .Annahme der Bferde gab zu vielen und zum Theil gewiss begründeten Klagen Anlaß, indem ^älle, wo troz der Brotestationen der Offiziere , von den Bferdeannahme^Kommisfio..en dienstuntaugliche Bferde angenommen werden, nicht selten find.

c.

Unterricht der Artillerie in der Zentralschule.

An dem theoretischen Artilleriekurs der Zentralschule nahmen 17 Truppenoffiziere Theil und an dem Unterrichte für Generalftabsosfiziere drei Ossiziere des Artilleriestabes.

Die Eaderschnle sür Unterosfiziere besuchten 53 Unteroffiziere aller Grade. Zu diesen .^sfiziers^ und Uuteroffizier.^adern trat die Mannsehaft einer Rekrutensehule , . nachdem diese 4 Wochen gedauert ha^te.

Für die übrige dreiwöeheutliche Dauer der Schule wurde die Mann-

schast in 2 Brigaden zu je zwei Schulbatterien eingeteilt und unter das Kommando von Herrn Oberst B u r n a n d gestellt.

364 Das Resultat des theoretischen Kurses der Ostiere wax bei der Mehrzahl ein erfreuliches, weniger befriedigend fiel dasjenige der Unterosfiziersprüsungen aus ; ebenso dasjenige im Manovriren , wegegen im Zielschiessen ^egen srüher einige Fortschritte bemerkbar waren.

Die Vermengnng der Eadresschule mit der Rekrutensehule hat abermals ihre mauuigsachen Uebelftände an den Tag gelegt, und es konnen solche nicht anders beseitigt werden , als durch ganzliehe Trennung der..

selben und durch Rükkehr zu der in srühern Jahren üblichen Cadres-

schule der Artillerie.

d. ^p^ieller ^r^nl.ur^.

Au diesem vierwoehentlichen Knrse nahmen 6 Offiziere und ein Osfiziersaspiraut Theil. Die Resultate im Reiten und Fahren waren für diejenigen Offiziere, welche das angestrengte Reiten aushielten, sehr befriedigend , bei den andern wurde, insolge unterbrochenen Unterrichts.

der Zwek nur theilweise erreicht.

^

e. ^.n^t..chnisch...r ^nr^.

An demselben nahmen, unter der Leitung des Direktors des Laboratoriums, ....Ossifere und 16 Unteroffiziere der Barkkompagnien Theil.

Das Ergebniss dieses dreiwoeheutlichen Kurses war ein sehr besriedigeudes.

k. ^nstrnl.toren^nr^ ...er ^.rtilleri....

Bei den vielen Modifikationen, welche das Material der Artillerie uud dessen Gebrauch iu den jüngsten Jahren erlitten und bei der Rolhwendigkeit, den Abgang älterer Unterinstruktoren zu ersezen, ^war es erforderlich , einen Kurs für einen Theil des Jnstruktionspersonals abzuhalten. Die Leitung dieses Knrses war Herrn Major B l u u t s eh l i übertrageu. Das Ergebniss war namentlich in Bezng anf Jnftruktion in den Trainsäehern ein besriedigendes. Ein Hinderniss , welches sehr hemmend einwirkte. war aber die grosstentheils ungenügende Schulbildung der Unterinstruktoreu, die sich namentlich bei den Trainunterinstrnkkoren in ^äehern des Kanonierdienstes, z. B. Sehiesstheorie, fühlbar machte.

^.

^pe^ell...r ^ur.^ sür sn^tterne ^ssi^re dr^ ^.rtilleri...^^.^.

Das Kommando dieses Kurses, an welchem 6 Subalternosfiziere des Artilleriestabes Theil nahmen, führte Herr Major Blnntschli. Der theoretische Unterrieht umfasste namentlich die Sehiesstheorie und ..^all^stik, Kenntniss des neuen Artilleriematerials und der Handfeuerwaffen, Fortifikation und Taktik. Sodann wurden Schiessversuche vorgenommen und in der vierten Woche eine Rekognoszirnng zur praktischen Verwerthung

365 des theoretischen Unterrichtes. Die Schüler hatten somit mannigfache Gelegenheit , ihre Kenntnisse zu bereichern , welche sie auch mit vielem Eifer benutzten.

h.

Schule sur ^..sp^nt^n ll. ^sse.

Diese Schule von .) Wochen Dauer wurde von 31 Aspiranten besucht und stand .un.^er dem Kommando von Herrn Oberst Schumacher, da die Aspirantenschule des Genies und der Artillerie wieder vereinigt waren. Die Artillerieabtheilung stand unter Oberstlieutenant Lueot.

Das Resultat dieser Schule stand durchschnittlich etwas gegen dasjenige srüherer Jahre zurük, und es konnten von den 31 Aspiranten nur 23 zur Brevetirung empfohlen werden.

l.

^eterin^r-^spir^ntenfchnle.

Jn Verbindung mit obiger Schule fand eine solche für VeterinärAspiranten statt, an welcher .^ Schüler Theil nahmen. Den Unterrieht leitete Herr Stabshauptmann Koller.

Sämmtliche Aspiranten konnten zur Brevetirung empfohlen werden.

k.

^üch^nm..d^rl.nr^.

Unter dem .Kommando des Herrn Major Ehaussou, Gewehrkontxoleur, und Zuzng von drei weitern Kontroleuren als Jnstr^.ktoren fand sowohl eine Rekrutenschule für angehende Korpsbüchsenmacher, als ein Wiederholnngsknrs für bereits eingeteilte Büchseumacher statt.

Die

Rekrntenschule zählte 3l, der Wiederholungskurs 27 Schüler.

Der Jnspektionsbericht von Herrn Oberst Müller lautete sehr befriedigend.

l.

^ur^ für ^.rt^riefchlo^r.

Die richtige Behandlung und Reparatuxder Verschlüsse der Hinterladergeschüze, dann die Vl.^hlasfetten u. s. w. machte die Abhaltung eines Spezialkurses sür die Eisenarbeiter der^ Batterien und positionskompagnien zur Rothwendigkeit. Die 14 Eiseuarbeiter, welche diesem Kurse beiwohnten, folgten der Jnstruktion von Herrn Stabshauptmann Gressli mit g^sse.m. Eifer und kehrten mit vielen Kenntnissen bereichert nach Hanse , deren Verwerthung bei sernern Dienstleistungen unserm Material zu gut kommen wird.

^366 VIlI. .^......lerie^nterricht.

a.

Ernten schulen.

Es fanden vier Rekrutenschulen für Dragoner und eine für l^niden statt. erstere in der^Stär^e von ^nsammen 115 Mann Eadres, 12 Aspiranten und 217 Rekruten, ledere von 1.) Mann Eadres, 3 Aspiranten und 42 Rekruten. Die Rekrutiruug kommt somit der leztjahri^en un-

gefähr gleich. Die Rekrutiruug lasst mit Bezug ans die Zahl namentlich in den Kantonen Bern, Freibnrg, Solothnrn, Aargau und Graubüuden zu wünschen übrig. Eine der Dragouerschnlen war zum Behufe der Versuche mit Earabinern auf^die Dauer von 8 Wocheu erweitert. Ueber die daherigeu Ergebnisse haben wir Jlmen bereits in einer speziellen

Botschaft berichtet. ^)

Jm Uebrigen gingen die Rekru^enschulen ihren gewohnten Gang, so dass wir uns zu keinen weitern Erörterungen veranlasst sehen.

b. Sp^i..ll.nrfe.

Der Osfi^iersreitkurs saud bisheriger Uebung gemass vereint mit dem Traiuknrs in Thun statt. Der Kurs wurde von 7 Offizieren besucht, und es gelten sür deren Fortschritte im Reiten die gleichen Bemerkungen , welche wir bereits über die Theilnehmer am Trainknrse gemacht haben. Reben dem Reiten wurden auch noch andere Instruktion^fächer betriebeu. wie es denn bei ^em wenigen Dienst, den unsere .^..sfi^iere haben, iunner notwendiger wird, sie bei jedem Anlasse in den wichtigsten Dienstfächern immer mehr ^u besähigen.

U n t e r o s s i z i e r s schu l e. An derselben nahmen 1 Offizier, 1 Courier und 28 Korporale Tl^il. Der Knrs fand unter der Leitung des .^...berinstruktors der Waffe in Lu^rn statt und ....ar ein in jeder Beziehung gelungener.

c.

^i^rrl,.olun^l..ur^.

Auszug.

Alle Dragoner- und Gnideukompagnien des Auszugs bestanden ihre Widerholungsknrse auf 11 verschiedeneu Wasfenplä^eu ; die Dragouex-

ko^upagnieu^ Rr. 15 und 17 und die Guidenkompaguie Rr. 7 hatten überdies am Truppenzusamn.^enzug Theil zu uehmen.

^) Siehe Bnnde.^blatt v. .^. 18^. Band III, Seite 57^.

367 Bei diesen Uebungen präsentsten sich die Korps in folgender Stärke:

^uiden 217 Manu und 233 Bserde, Dragoner 1508 Mau.u und 1531 Vserde. ^ Dieser Bestand ist um 212 Mann unter der reglementarischen Stärke, entspricht aber ungefähr dem leztjährigen Bräsenzetat.

Die Knrse waren meistens von Offizieren des eidgenössischen Stabes, und zwar durchwegs gut geleitet ; und wenn unsere Kavallerie auch noch nicht denjenigen Grad der Vollkommenheit erreicht hat, den man von ihr bei unsern Verhältnissen b.lligermasseu verlangen kann, so sind doch grosse Fortschritte sowohl in einzelnen Dienstzweigen als beim Manövrireu bemerkbar.

Reserve.

Alle Kompagnien hatten kompagnie- oder detaschemeutsweise ihre Inspektionen, und wiesen einen Bestand aus von Guiden 10..) Mann l0.) ^ferde Dragoner 771 ,, 76t ,, Die Reseroe.Guidenkompagnieu sind noch weit unter dem reglementarischen Stande , während die ...^esammtheit der Reserve-Dragonerkompa^nien denselben erreicht.

Die Beschaffenheit vou Ausrüstung und Bferde ist ungefähr die gleiche wie in den lezten Jahren.

d. ^montenl.urse.

Wie voriges Jahr ^wurden die Remonten in zwei von den Rekrutenschulen getrennten Kursen unterrichtet. Der Bestand derselben war 80 Mann und eben so viele Bserde.

Die Resultate der beiden Knrse waren gut, wie denn diese Kurse überhaupt eine absolute .^othwendigkeit sind. Es ist daher sehr zu bedauern, dass in einigen Kautouen über die remontpflichtig werdenden Reiter eine mangelhafte Kontrole herrscht und nicht alle zu diesem Dienste augehalten werden.

e.

^.fpir..nten.

An den verschiedenen Rekruteuschuleu nahmen 7 Aspiranten L Klasse ^1 für ^niden und 6 sür Dragoner) und 8 11. Klasse (2 .^uiden und 6 Dragoner) Theil. ^llle wurden zur Beförderung empfohlen.

368 I^.

Scharffchuzen-nuterricht.

a.

^el.rutenschnlen.

Es wurden drei Rekrutenschulen abgehalten mit zusammen 209 Mann Eadres, 19 Aspiranten und 874 Rekrnten. Die Rekrutenauswahl lässt immer noch zu wünschen übrig , so musste eine Anzahl wegen körperlicher Untauglichkeit entlassen werden, und es sanden sich bei den Detaschementen von Bern, Uri, Oswalden, Ridwalden, S.hw.^ und Hessin solche mit geringen geistigen Anlagen und oft recht mangelhafter Schulbildung vor.

Die

Ergebnisse des Unterrichts konnen im Allgemeinen als sehr

befriedigend uud die Rekruten als hinreichend befähigt zum Eintritt in das Bundesheer bezeichnet werden. Die Ostiere und Unteroffiziere, welche an den Schulen Theil genommen haben, sind, Ausnahmen abgerechnet, ihrer Ausgabe gewachsen uud haben mit Erfolg die ihnen dargebotene Gelegenheit benuzt dureh Mitwirken beim Unterricht der Mannschaft sich selber weiter auszubilden.

b.

^i.^erl,^l..m^l..nrfe.

Es haben 29 Kompagnien des Auszugs und 14 der Reserve il.re Wiederholungskurse bestanden, und zwar je drei oder vier Kompagnien unter dem Kommando eines ^eneralstabsosfi^iers ^u eiuem Bataillon vereinigt.

Es kamen dabei in Dienst: Auszng 797 Mann Eadres und 2248 Soldaten, zusammen 3045

Reserve 357 ,, ^154^ .,

,, ^.

.. ^ ^

980 3228

,^ "

,, ,,

1337 43^2

Leider sind immer noch eine Anzahl von Kompagnien inkomplet, während andere überzählig einrüken, und es ist immer noch bei vieleu Kompaguien ein mangelhafter Eaderstand zu rügen.

Die Beabod^gewehre, mit welchen die Scharfschü^en bis ^ur Einsührung der Repetirgewehre bewaffnet sind , mnssten den ^chüzen auf Anordnung des eidgeuossischeu Militärdepartements mit nach Hause gegeben werden, und wir haben die ^euugthuung, berichten ^u kennen, dass sie sich beim Eintritt in den Dienst iu sehr gutem Zustande befunden baben.

Eine Hauptausgabe der Wiederhoiungskurse war, nun auch die Mannsehast mit den neuen Er^erzierreglementen bekannt zu machen, nachdem die Eadres sie leztes Jahr bereits in speziellen Eaderkursen kennen gelernt hatten und nun diesmal mit Erfolg unterrichtend austraten.

369 Nebenbei nahm der Schiessunterricht viele Zeit in Anspruch, insbesondere bei den Reservekompagnien, welche die neue Waffe zum ersten Male handhabten. .Auszug sowohl als Reserpe wiesen sehr günstige Schiessresultate auf.

c.

^ie Schie^urse

derjenigen Kompagnien , welche keinen Wiederholungskurs zu bestehen hatten, fanden kompagnieweise unter dem Kommando der Hauptleute, aber unter Beigabe von eidgenössischen Jnstruktoren statt. Es nahmen daran

Theil:

20 Kompagnien des Auszugs: 578 Eadres, 1576 Schien, Total 2154 14 Kompagnien der Reserve: 430 Eadres, 986 Schüzen^ ,, 1416 zusammen 1008 Eadres,^ 2562 Schüzen, Total 3570 Diese Kurse haben troz der kurz zugemessenen Zeit von nur zwei Tagen ihrem Zweke , die^ Mannschast im ^chiessen zu üben und ste nebenbei mit den neuen E^erzierreglementen vertraut zu machen, vollkommen entsprochen.

d.

^ezi^...nrse.

1. E a d e r k u r s in B e l l i n z o n a .

Die Eadres der Kompagnien 44, 45 und 60 von Tessin hatten den im Vorjahre wegen den Ueberschwemmungen nicht gemachten Kurs im Berichtsjahre nachzuholen. Das Ergebnis^ war ein günstiges.

2. K u r s e für Rachd i e nstp f li ch t i g e.

Die Mannschaft der Spezialwafsen , welche ans irgend einem Grunde den ordentlichen Dienst versäumt hatte, musste denselben bisher nicht nachholen, während in vielen Kantonen, wo über die Ersüllung der Dienstpflicht eine gute Kontrole besteht, dies geschieht. Diese Ungleichheit unter den .Angehörigen der verschiedenen Waffengattungen veranlagte

die eidgenössischen Behörden, die Frage der Raehdienstpflicht auch bei den Spezialwassen näher zu prüfen und namentlich bei den ^charsschüzen einen ersten Versuch zur Einbernsung durchzuführen. Die Rachdienstpfl.ichtigen wurden sür die Zeit des nachzuholenden Dienstes den Rekrutenschulen zugetheilt, und es fanden sich solche aus allen Kautonen, mit Ausnahme von Glarus, Zug, Solothnrn, Tessin und Reuenburg, in der Gesammtzahl von 43 Mann Cadres und 220 Schüfen, zusammen 263 Mann ein. Aus diese Weise erhielten diese Leute die gesezlich vorgeschriebene Uebung, die sie sonst sür wenigstens 4 Jahre entbehrt hätten.

370 e.

^iur..nten.

Jnstrnirt wurden 19 Aspiranten 1. Klasse, wovon 18 iu die zweite Klasse besordert wurden, und 17 Aspiranten 11. Klasse, wovon 14 zur ^revetiruug empfohlen.

Au der Schule für angeheu.de Ossifere nahmen 21 Sehü^enos^iere und 2 Aspiranten 11. Klasse Theil, welche dnrehwegs gute Zeugnisse erhielten.

.^. ^nfanteri^n^n^r...^.^^ dieselbe war vom .^.beriustruktor der J..sauterie kommandirt und von sämmllichen Kantonen im Verhältniss der Stärke ihrer Kontingente und der ^ahl ihrer J^.strnktoren besehikt. Es nahmen 25 Oberinstr....^ toren und I24 Jnstruktoren Theil, so dass etwa -..^ des gesamn.ten kantonalen Jnstruktiouspersonals Gelegenheit hatte, die Schule mitzumachen.

Obwohl die Instruktion in dieser Schule sich selbstverständlich mit der Anwendung der neuen Reglement^ beschäftigte, so war sie doch vor^

züglich dazu bestimmt, die Keuu^.iss des Repetirgewehres bei den Jn-

stxuktoren einzubürgern und so die Einführung dieses Gewehres vorzubereiten. dieser Zwek wurde vollständig erreicht. Tro^dem geht die Ansieht der Sachverständigen dahin , dass die Anzahl von unbedingt tüchtigen ....^hiessinstrukloren eine viel ^u beschränkte sei , und dass daher in der Ausbildung von soleheu noch ein Mehreres ^n geschehen habe.

^ie Jnstru^toren waren ^mit den. neuen Bewehre sehr rasch vertraut, und sie nahmen dasselbe ungemeln günstig auf, um so mehr als bei den praktischen ^chiessübnngen ausgezeichnet gute Resultate erreicht wurden.

^iese grossere Jnstxuktorensehule hat neuerdings in dem Urtheil bestärk, dass die meisten Jnstruktoren dem ..^etallunterrieht gewachsen siud und iu Beziehung aus Fleiss und Eiser nichts ^u wünschen übrig lassen, dass sie dagegen im Allgemeinen doch den Anforderungen, welche die heutige ^eit au die taktische Verwendung der Truppen stellt, nicht gewachsen sind. Es findet daher bei der jezigen .^usammeuse^ung der Jnftruktoreukorps nur in wenigen Kantonen eine gehorige taktische Ausbildung der Jnsanterie statt, während sie iu den übrigen nur e^.r^ieren lernen. Jn der J..str..l.toreuschnle w^.rde auch eiuer Anzahl hoherer Offiziere des eidg. Stabes Gelegenheit gegeben, die neuen Reglemente und Waffen kennen ^u lernen.

Die Juspektiou übertragen.

der Schule war dem Herrn eidg. Oberst Eglosf

371

.^L

^nfanterieofsizier^ und ^irauteufchulen.

Wie in den vergangene.. Jahren haben auch 1..^ wieder zwei Schulen für Offiziers-Aspiranten und angehende .^ssiziere stattgefunden, die erster.. durch Herrn Oberst Hoffstettex, die zweite durch Herrn Oberst Stadler kommaudirt. Ausgenommen Aargau und einige kleinere Kantone, welche dieses Jahr gerade keine Aspiranten zu senden hatten, waren alle Kantone vertreten , so dass die Anzahl der Schüler beider Kurse^ die angehenden .^chüzenosfiziere inbegriffen, 238 Mann betrug.

^ie Resultate sind befriedigend zu nennen, und es haben sich die Wahlen in den meisten .Kantonen etwas gebessert. Eine weitexe Hebung des Jufa..terie^fs^ierskorps wird ^ eben hauptsächlich von den .Leistungen der bürgerlichen Schulen zu erwarten sein.

^ie kurze Jnstruktionszeit von nur 5 Wochen reicht nur sür die Schüler derjenigen Kantoue aus. welche sür die Aspiranten einen gehörigen Vorunterricht eintreten lassen, oder nur Offiziere senden, welche einen solchen Voruntexricht schon als Unteroffizier genossen haben.

..^.lI. ^ u f a ut eri e .^ imnt erl eut eukur.^ .

Au der Schule, die wieder unter dem Kommando von Herrn Oberst Schumacher stattfand, nahmen 2 Generalstabs-, 9 Jnsauterie- und Scharffchüzenoffiziere, 10 Unteroffiziere und 8.) Zimmerleute aus 21 verschiedenen Kautonen Theil.

Auch dieses Jahr li..ss bei den Offizieren die Auswahl namentlich mit Bezug a.^f die Berufsarteu zu wünschen übrig, dagegen war die der Zimmerleute im Ganzen passend.

Es wurde mit grossem Eifer gearbeitet, und die Zimmermann^xe^ krnteu waren am ^chl^.ss der S.hule auf dem Staudpunkt, alle Schanzen-, Lager^ und Feldbrükenarbeiten im Bereiche der Jnfanterie, wenn sie von kundiger Hand ins Wert gese^t werden, selbst oder als^ Werkführer nach den Regeln des Feldpionniers auszuführen.

..^.l.II. Schie^schulen fur .infanterie.

^ie beiden Schulen fanden auf dem Waffenplaze Basel statt, die erste unter Hrn. Oberst Feiss,. die zweite unter ^ Hrn. Oberst Bruderer.

Au der ersten nahmen 72 und an der zweiten 85 Truppenoffiziere Theil.

Zudem waren in jede Schule zwei ...Offiziere des Geueralstabes als Schüler berufen.

372 Jn diesen Schulen kam zum ersten Male das Repetirgewehx in grosserer ^ahl ^ur Anwendung, indem au jeden Theilnehmer ein solches abgegeben wurde. Die praktischen Versuche entsprachen den Erwartungen, welche man von dem neuen Bewehre hegte, aus das vollkommenste, so dass sich diese ledern bei den Sehülern einer außerordentlichen Gunst erfreuten. Ausser der Treffsicherheit und dem leicht .^n handhabenden sichern Versehluss trug da^.. namentlich auch die Leichtigkeit bei, mit welcher die Gewehre ^erlegt und gereinigt werden konnten. Das Repetirgewehr ist infolge der Einfachheit von Versehluss und Sehloss weit rascher zerlegt als das umgeänderte Gewehr, und die Reinigung, welche immer ohne die Verwendung von Wasser erfolgte, konnte in 10 Minuten ganz leicht bewerkstelligt werden, während die Reinigung des umgeänderten Gewehres immer etwa 20 Minuten in Anspruch nahm.

Bei den Schnellfeuern (Beugung des Magazins) wurden folgende.

.Resultate erzielt aus Scheiben von 6^/6, Zeitdauer.

Distanz.

1/2 Minute.

1/2 ,, 1 "

300 Schritt.

400 ^ 300 ,,

Schüsse per Mann.

6,4 6 12,1

Treffer ^.

62 63 . 59

Als Einzellader .gebraucht wurden durchschnittlich beim Laden von der Seite (mit Benuzuug des Znsehiebers) 7,5, beim Laden von oben (nach Wegnahme des Zusehiebers) 6,3 Schüsse i.. der Minute geschossen.

Die vorstehenden Ziffern über die Feuergeschwindigkeit sind natürlieh Durchschnittszahlen, wie sie sich im ^riedensdienste l^i grossern ^ruppenabtheilungen erreichen lassen , während ein^elue geübtere S.^üzen natürlich weit bessere Resultate erreichen.

Die Theilnehmer an diesen ersten grosseru Versuchen mit der neuen ^rdounan^wasse trugen wohl alle ohne Unterschied die Ueberzeugung mit nach Hause, dass die schweizerische Armee in dem Repetirgewehr eine ganz vorzügliche, bis jezt uieht übertroffene Kriegswasse erhalten werde.

.Leider war in der ^weiten Sehiessschnle ein Unglük zu beklagen, indem ein Ossi^er seinen Kameraden aus Unvorsichtigkeit erschoss. Ver-

gleiche Abschnitt .^.V. .

Die erste Schule wurde pou Hrn. Oberst Bruderer, die zweite von Hrn. Oberst Bachosen inspieirt, und es lauten dereu Berichte sehr günstig.

.^IV. .^..umi^ri...t^ur^ Derselbe fand unter Leitung des .^errn Oberstlieutenant ^ehenk in .^.hun statt. Der .^urs war vou 1^ .^ssi^ieren als Schüler besucht, uud es ^wurde uaeh dem eingelaufenen Berichte der Zwek , na.h und

^73 nach einer Anzahl von Offizieren bei jeder Division einen etwas sorgfältigern Unterricht zu ^theilen, vollk^.nnen erreicht. Es geschah die^ namentlich dadurch,^dass^ein^besond^erer^ach^rük ^auf die praktische FeldAusbildung sowohl in Theorie als Rekogno.^irungen gelegt wurde.

.^..V.

Unterricht ..^ ^esundheit^erfon....^.

Es fanden im Ganzen 12 Knrse für Sanitätspersonal statt, und zwar 10 für neu eingetretenes personal mit 161 Theilnehmern und 2 Operations-Wiederholungskurse, an welchen 31 Aerzte Theil nahmen.

^

Zudem besorgten in den verschiedenen Militärschulen den Dienst: 1 Divisionsarzt, 31 Ambuianeenärzte, 1 Ambulaneenkommissär. 73 Eorpsärzte, 198 Frater und 64 Krankenwärter, serner eine Anzahl Eivilärzte.

Der Unterricht in den Sanitätskursen ging seinen gewohnten guten Gang, und auch über die Besorgung des .Sanitätsdienstes in den übxigen Kursen wurden keine Klagen laut.

.^VI. ^entral^ilitarfchule.

Der Budgetvorlage gemäss fand im Berichtjahre nur noch der theoretisehe Theil der früher.. Eentralschule in Thun statt, indem der Kredit, welcher früher für den applikatorischen Theil ausgesezt war, sür den Divisionszusammen^ug verwendet wurde. Das Kommando der Schule war dem Oberinstrnk..or der Jnsauterie, Herrn Oberst Hosfstetter, übertragen. Am Unterricht nahmen 30 subalterne Generalstabsofsiziere, 16 neuernannte Majore der Jnsanterie und 15 Artillerie-Ossiziere Theil.

Der Unterrieht umfasste folgende Fächer mit entsprechenden Modifikationen sür die einzelnen Wasfenabtheilungen. Generalstabsdienft, Gefechts lehre (kritische Beleuchtung des ^.eldzuges von 1866), Jnfanterietaktik, Sicherheitsdienst im Felde, Terra^lehre, Kartenlesen, Artillerie-

kenntniss, Feldbefestigung, Militärh^giene, Reiten und Rekoguoseiruugen.

Jndem man sich im Jnstruktionsplau auf die wichtigsten Fächer beschränkte und die vorzüglichsten uns zu Gebote stehenden ^ehrkräste verwendete, war es moglieh, ein der Wichtigkeitdieser Schule entsprechendes Resultat zu erzielen. Besonderer Erwähuung verdient die Art und Weise, wie vom ^berinstruktor der Jnsanterie die Gesechtslehre an der Hand des gründlich studirteu neuesten europäischen Krieges gelehrt und wie die praktischen Rekoguoseirungen augeordnet uud geleitet werdeu.

Sowohl fur die Generalstabsosfiziere als sür die Stabsoffiziere der Jnsanterie . sind . einzelne zum Glük seltene Ausnahmen iu beiden.

Abtheilungen abgerechnet, im Ganzen gute Wahlen getrosfen worden.

Bunde^bIa.... ^ahrg. XXII. Bd. II.

25

374 ^.Vll. ^ibision^u^mmenzu.^.

Zum ersten Male wurde im Berichtsjahre statt des grössern Trnp^..enzusammenzuges, der alle zwei Jahre stattfinden sollte, und der Applikationsschute, welche früher aus vier auf 400 Mann redueirte Bataillone, ein paar Sehüzen^ ^und Kavalleriekompagnien und den Schulbatterien einer Rekruteuschule bestanden, eine freilich stark reduzirte Territorialdivision in Dienst berufen. Zu diesem Zweke war der gleiche Kredit ausgesezt wie früher für die Applikationsschule und die Hälfte des Truppenzusammenzuges, so dass solche Divisionszusammenzüge ohne vermehrte Ausgaben alljährlich stattfinden konnen.

^ Für das Jahr 1869 waren Truppen der lll. unter dem Kommando von Herrn Oberst Bhilippin stehenden Division einberufen, und zwar in ^ der Stärke von 6 reglementarischen Bataillonen, 4 ...^chüzeukompagnien, welche zusammen in ein Bataillon organisirt waren, 2 Kavalleriekompagnieu und 2 Batterien.

An Stäben waren diejenigen der lll. Division (Bhilippin) und der 7. und 8. Brigade (Borgeaud und Linck) einberuseu.

Als Manövrirterrain war das Gebiet zwischen B^re und .La Sarraz

gewählt.

Die Uebung dauerte zehn Tage.

Während den eigentlichen Feldmanovern kommandirte der Divisionskommandant die eine grossere Halste der Truppen selbst, während der ältere Brigadier den durch 1 Jufauterie- und 1 ^ehüzeubataillou, 4 Gesehüze nnd ein Bloton Kavallerie dargestellten Feind befehligte.

Ueber die Leistungen der Truppen werden folgende Bemerkungen gemacht.

, Bei der Jnsauterie war das Reglement eiugeübt und von Ossi.zieren und Truppen gekannt^so viel es sieh um die Ausführung ans dem ^erzierpla^e handelte, allein es sehlten namentlich drei wesentliche Dinge.

a. Die Bräeision im Gebrauch der gesehlossenen Ordnung und in Ausführung der Formatiousveränder^ngen. Der Mangel an Bräeifion führte zu ^ einer mangelhaften Feuerdiseiplin uud Versehwenduug der Munition und im Terrain zur Auslokeruug der Truppe und zur Langsamkeit in den Belegungen.

h. Jm Tirailleurdienst beobachtet man häufig den Mangel an richtigem Gebrauehe der Tirailleurs. Es fehlt oft der Zusammenhang der Bewegung der Tirailleuri.ette mit derjenigen des Bataillons und eiue richtige Leitung des Tirailleurtrefsens.

375 c. Endlich liegt der Drossle Uebelstaud unserer Instruktion in dem Mangel an Uebung, die reglementarischen Formen im Terrain selbst anzuwenden. Die meisten Uebungen, mit Ausnahme etwa des Sicherheitsdienstes, werden a.uf dem Ex^erzierplaze ausgeführt. Die Folge davon ist eine geringe Anstelligkeit des Einzelnen wie eine mangelhaste .Leitung durch die Ossifere.

Es ist indessen nicht zu perkennen, dass die gerügten Uebelstände sich bei den Uebungen täglich verminderten, so dass sie eben auf den Mangel .an Uebuug znrükgesührt werden müssen.

Die Scharsschüzen haben im Ganzen weit mehr Anstelligkeit im

Terrain und taktisches Verständnis^ an den .^ag gelegt.

Die Cavallerie hat den an sie gestellten Anforderungen entsprochen.

Sie hat ihre Stellung richtig in dem ^inne ausgesagt, dass die Divisionsreiterei vorzüglich zum Avantgarden-, zum Vatrouillendienft uud zum Schuz der Flanken durch weitausgehende Detaschemente bestimmt ist.

Bei einzelnen Truppenoffizieren dieser Waffe liess sieh ein Mangel an gehöriger taktischer Vorbildung wahrnehmen, dem eben nicht in den.

gewöhnlichen ^chnlen, sondern nur in speziellen taktischen Kursen abgeholfen werden kann.

Bei der Artillerie ist die Detailausbildung sehr befriedigend, die Hindernisse werden srisch bewältigt und die Feuer mit Rnhe abgegeben, auch das Blaeiren der Geschüze lässt wenig zu wünschen übrig, knrz es wird ^as, was in den Schulen gelehrt wird, gut angewendet. dagegen beschäftige^. fich die Artillerieoffiziere viel zu sehr nur mit ihren eigenen Abtheilungen, statt sich den Gang des Gefechtes anzusehen, ein Beweis, auch der Artillerie solche Uebungeu mit verbuudeuen Wasfen fwie ind. nothwendig ^ Jm Allgemeinen waren die Truppen aller Wasfen gut, körperlich uud geistig frisch, und es fehlte nicht an intelligenten Ossizieren, namentlich nicht an tüchtigen Jnsanteriestabsofsi^ieren.

Jn der Leitung der Brigaden sahen wir ähnliche Uebelstände hervortreten wie sie oben bei der Jnfanterie gerügt worden find. ^tatt die Brigade zu leiten, wollte sie wie ^aus dem Er^erzierplaze kommaudirt werden, und es wurden auf diese Weise die Bataillonstommandanteu oft am richtigen Gebrauehe ihrer Truppen gehindert. Wir dürsen nicht verkennen, dass es eben unsern hoheru ^ührern allzusehr an Gelegenheit

zur Uebung sehlt, und dass in diesem Umstande^ hauptsächlich die gerügten Uebelstände ihren Grund haben.

Uebrigens ist nicht zu verkennen, dass dieser Divisionszusammenzug mit ausserordentliehen Schwierigkeiten zu kämpsen hatte. Die Methode in der Truppensührung, welche die ueuen Wassen und die^ neuen Regtemente bedingen, sind noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen,

376 und die Detailaussührung wird erst dann befriedigen , wenn dies der

Fall ist.

Der Divisionskommandant ^hätte einen Theil der Schwierigkeiten beseitigen können, wenn ^er statt zu manovriren, hätte exerzieren lassen, allein er ging von der gewiss nichtigen Anschauung aus , dass die kurz und selten zugemessene ^eit zur Einübung und Ausbildung ^des General-

stabs uud der Ehefs der taktischen Einheiten ^im Felddienste das hochste Bedürsniss sei.

Wir haben schliesslich ^der einsichtigen Anordnung und sorgfältigen .Leitung des Gaumen noch besondere Erwähnung zu thun.

.^Vlll. Unterricht in den ^nt^uen.

Jm Berichtsjahre wurden bezüglich der Einführung der neuen Reglemente bei der Reserve in gleicher Weise verfahren wie leztes Jahr beim Auszug. Der Kanton Bern hat .die lentes Jahr im Rükstande gebliebenen Bataillone des Auszugs .^un ebenfalls bewaffnet und instruirt.

Für die Einzelnkompagnien der Reserve der Kantone Uri, Schw.^, Ob- und Ridwalden und Zug wurde unter dem Kommando von Herrn Oberst Studer der Eaderkurs gemeinschaftlich abgehalten und von dex Eidgenossenschaft die Kosten des Kommando^ und theilweise des ^..ransportes übernommen. Der Znsammenzug dieser Kontingente war von gutem Ersolg und dürste aueh sür die Znkuuft empfohlen werden.

Auch in der Jusauterie-Jnstruktiou hat in einigen Kantonen und besonders in Bern der Versuch, bei der Rekruteninstruktion unter der Leitung tüchtiger J..struktoren auch Offiziere .und .Unteroffiziere der Truppen als .Lehrer zu verwenden, zu sehr besxiedigendeu Resultaten geführt.

An Rekruten der Spezialwaffen haben den Vorunterricht in den Kantonen bestanden 2581 Mann.

Jnsanterierekruten wurden inftruirt 996..), darunter 9310 Gewehrtragende.

An Eadres wurden zum Jnfanterieunterrieht hinzugezogen im Ganzen

2993 Mann.

Den Wiederholungskurs bestanden : a. vom Auszug die Schiessübungen der Bernerbataillone , inbegrissen 29 Bataillone und 2 .^albbataillo.^ , mit zusammen 23,314 Mann ; b. von der Reserve 28 Bataillone, 9 Halbbatailloue , 14 Einzeln-

kompaguien .^ 24,992 Mann.

377 An besondern ^ihlschiessübnngen nahmen. 10,917 Auszüger und 368.

Reservisten Theil.

Bei den Landwehrübungen Inspektionen) aller Waffen waren 34,971 Mann anwesend.

Endlich. betheiligten sich an Spezialkursen 768 Mann Eadres.

.^I.^. nnter^zun^ freiwilliger Schiererete.

Die reglementarische Vergütung wurde an 4.55 Schüzengesellschasten

perabsolgt, welche zusammen 17,028 Mitglieder zählen. Die Kantone Obwalden, ......essin. und Wallis sind dabei. nicht pertreten. Zum Bezuge der Vergütung waren 12,624 Mitglieder berechtigt,. und es betrug die verabfolgte Summe Fr. 14,928. 33. Da. nur Fr. 10,000 vorgesehen waren, so erfolgte eine Kreditüberschreitung, welche jedoeh durch eine Minderausgabe aus dem für. das Bundesheer ausgesehen Kredit für

Schiessprämien theilweise ausgeglichen. ist.

Die sreiwilligen Schiessverein.e, welche sich ansschliesslich mit Ordonnanzwasfen üben, vermehren sich in ersreulicher Weise, da leztes Jahr 303 Vereine, l1,146 Mitglieder zählend, sich um solche bewarben.

Mit der Aushingabe l..er kleiukalibrigen Hinterladergewehre au die Mannschast wird die Zahl sich im lausenden nud den folgenden Jahren noeh bedeutend vermehreu, und man wird. den.gemäss daraus Bedacht uehmen müssen, einen grössern Kredit. auszusehen.

.^.^. St^...^urean.

Die topographischen Ausnahmen im bernisehen Jura, begonnen im Jahre 1868. wnrden im Jahre 1869 so weit fortgeführt, dass gegenwäri.ig ^irka 50 ^uadratstunden auf dem Terrain beendigt sind.

Davon wurden jedoch bis jezt bloss 3 Sektionen mit 13 .Quadratstunden abgeliefert und verifizirt. Zirka 30 .^natratstunden werden im .Lanfe des Winters reingezeichnet und im Frühjahr verifizirt. Es er-

gibt sich daraus, dass im Jahre l 870 die Ans..ahmen des beruischen Jura bis aus kleinere Abschnitte an der .^olothurnergreu^e beeudet wer-^ den konuen.

Die Vublikation der Ausnahmsb latter der gesammten Schweiz wurde im Jahr 1869 mit dem Stich der Ausnahmen im Kanton Bern begonnen.

Diese Arbeit ist so weit vorgeschritten, dass im Frühjahr 1870 das erste Heft dieser Publikation mit 12 Blättern gedrukt sein wird, ent-.

378 haltend in 8 Blättern 18 .^nadratstuuden der Umgegend von Bern, im Massstab von ^^, ferner in 4 Blättern 36 .^..uadratstunden der Umgebung von Juterlal.en, im Massstab ^^.

Bei Anlass der Anfertigung der Mauovrirkarte für deu Truppenzusammenzug sind fü..s Blätter des ^.lusnahmsatlase..., die Umgegend von Biere enthaltend, vorbereitet worden. Für deren Bublikation .^ird noch die Beendigung der Revision auf dem Terrain abgewartet.

Für weitere Bnblikation der Blatter aus dem Hochgebirg hat die Revision eines altern ^lufnahmsblattes im Binueuthal (Walli...) stattgesunden, aus welcher sich ergibt, wie notwendig diese Revision ist.

Jm topographischen mitlas wurden die Blätter Vll, ^V und ^lll revidirt. Jm Blatt Vll, das später nach den neuen .Aufnahmen ganz neu gestochen wird, betreffen die Nachträge namentlich das ...^trassennez und die Hohenzahlen , in Blatt ..^V sind die Wälder, die auf eiuigen Blättern des Hochgebirgs im Atlas gan^ fehlen, nachgetragen worden, auch wurde die Romeuklatur des Silvrettagebirges , nach deu Arbeiten des Schweizeralpeu^lnb verbessert, nachgetragen.

Die Zahl der im Jahr 1869 gedrukten Atlasblätter betrug 11,770.

Jm .^..rtenstich des topographischen Büreaus ist jezt noch immer die Hauptarbeit, die reduzirte Karte der Schweiz in 4 Blättern. Nachdem im Jahr 1869 das zweite .Blatt (Rr. 1 nordwestliche S^weiz) ^em

Bnbliknn. übergeben morden, ist jezt das Blatt 1II. südwestliche Schweiz, in Arbeit.

l^s kann dasselbe im Jahre 1870 nahezu beendigt werden.

Ueber den Kurs für ..Offiziere des Stabes, der im Jahr t 869 im Stabsbüreau stattfand , ist zu ermähnen , dass eine Rekognos^irung im Jnra und längs der Rord.vestgren^e damit verbanden wnrde.

^l. ^ommissariat^ver.valtun.^.

a. ^erp^le^nn^.

Die Mundportionen waren , ^al^- und Gemüsezulage inbegrifsen, auf 80 Rappen ^büdgetirt, kamen aber auf 65^ Rappen ^u stehen. Die auf ^Fr. 1. 80 büdgetirten Vferderationen kosteten nur Fr. 1. 78.

Hafer wurde meistens aus den eidgenossischen Magazinen geliefert.

h. ^et^rin^rdien^l.

Von 7022 in deu Schulen und Wiederholungskurseu gestaudenen

Vserden wurden 1561 abgeschält und 25 ersteigert, 26 sind umgestanden,

379 1954 wurden ärztlich behandelt ohne Abschäzung , und 3486 sind ge-

sund geblieben.

Die Kosten für Behandlung der 3536 kranken Pferde belausen sich

aus Fr. 10,571. 10 oder durchschnittlich Fr. 2. 99 per Pserd.

Die Gesammtkosten der Dienstpserde bezifsern sich wie folgt: Ein.. und Abschäzungskosten .

.

.

^r. 5,467. --11,651. 50 Revisionen und zweite Absetzungen .

2,947. 30 Kosten des Oberpserdarztes . .

Abschäzuugen .

.

.

.

.

61,055.

10,777.

,, 16,350.

,, 10,571.

Fr. 118,819.

.

Vergütungen für versteigerte Pferde .

Vergütungen für umgestandene Pserde Behandlungskosten .

.

.

. . .

Total

oder Fr. 16. 91 per Pferd.

70 --10 60

c. ^ommi^ri^m..ter^t und ^..ter^orr..^....

Die bisherigen Sehäzungen des Kommissariatsmaterials gründen

sich auf die bundesräthliche Verordnung vom 26. August 1859, insolge welcher seit dem Jahr 1860 jährlich 10.^ vom ^cha^.ngswerth abgeschrieben worden sind.

Jnfolge Art. 8 dieser Verordnung wurden nun aus Ende 1869 sämmtliche Jnventare revidirt und neu geschäht wie folgt : ^un.

Fr.

.^uziensteig.

.^p.

Fr.

^interthur.

^p.

Fr.

.^p.

^tal.

Fr.

.^p.

380,047. 37 30,795. 70 10,956. 40 421,799. 47 Ende 1868 317,268. 33 12,301. 61 7,743. 75 337,313. 69 Vermehrung 62,779. 04 18,494. 09 3,212. 65 84,485. 78 ferner besizt die Militärverwaltung ein Quantum von 29,430 ^ Haser, welcher theils zur Verwendung in den Unterrichtskursen kommt, theils den ersten Bedars bei vorkommenden Eventualitäten deken soll.

d. ^ed)nnna..^el..n^ der gesummten ^ilit.rr.^rn^ltun^.

E i n n a h m e n: Die Einnahmen der Militärverwaltung waren

büdgetirt zu .

.

.

.

.

.

. F r . 47,200. -

betrugen aber .

.

.

.

.

. ^

.

Jn dem Mehrbetrag vvn .

.

.

,, 52,228. 67

.

Fr. 5,028. 67

figuriren unter anderm die Einnahmen für eine grosse Zahl neuer Reglemente, wodurch die Drukkosten , mit welchen das Budget im lezten

^0 Jahre stark belastet war, wenigstens zum Theil wieder eingebracht find.

Sodann hatte auch die Herabsezung desBreises des topographischen At..ase.^ und die Ausgabe eines neuen Blattes der redu^irten Karte eine permehrte Einnahme zur Folge.

Die Kredite und Rachtragkxedite für die gesammte Militärver.val^ tung betrugen .^

ordentliches Budget .

ausserordentl.iches Büdget

Fr. 2,685,300. " 154,357. 98 ^ Fr. 2,839,657. 98

Die Ausgaben betrugen:.

ordentliches Budget .

außerordentliches Budget

Fr. 2,476,005. 87 ,, 85,777. 14 ^^^^^^^ ,, 2,561,783. 01

Es wurden somit nicht verwendet

.

.

Fr.

277,874.97

Bezüglich der Ausgaben auf den einzelnen Unterrnbriken müssen wir, um nicht zu weitläufig ^u werden, auf die Staatsreehnnng gelbst verweisen.

Die wichtigsten M i n d e r a u s g a b e n und Büdgetüberschreitungen aus den Uuterrubriken, welche einer besondern Begründung bedürftig erscheinen, sind folgende Minderausgaben, beziehungsweise Riehtverwendung bewilligter fedite : Bei den^ Jn^pel.toren der ^nfant^rie wurde eine^ Ersparuiss von ^r. 7586. 80 gemacht infolge ^er rednzirten Reiseentsehadigungen, so dass in Zukunft den vielfachen ..^ünfchen der Kantone, dass eine grossere ^ahl von Knrsen inspizirt werden, Rechnung getragen werden kann.

Für die^ Artillerie-Wiederholüngskurse des Auszugs blieben die Ausgaben Fr. 47,259. 36 und für diejenigen der Reserve Fr. 14,308. 10 unter dem Büget.. Die erstere Ersparniss erklärt sich durch einen geringern Mannschaftsstand als der büdgirte (eirea 318) und durch kürzere Dauer des Vorkurses zum Truppeuzusammen^ug, und die leztere durch unvolizähliges Ei^rü^en der R^eserv^Barktrainkompagnien.^ ^luch die Wiederholungskurse der Kavallerie weisen infolge geringerer ^Mannsehaftszahl eine Minderansgabe aus, und zwar von Fr. 28,669. 26.

Für den. Divisionszusammenzug wurden ^r. 43,558. 25 weniger verausgabt als der Voranschlag. Es rührt dies theils von den geringen Ausgaben sur Landentschädigungen her, theils weil weniger Truppen ein....erüsen wa^en als man ursprünglich beabsichtigte.

A^uf dem ausserordentlichen Budget wurde der Kredit von Fr. 68,000 für Wasserversorgung ^.. Thun nieht verwendet, da die Arbeiten noch

381 nicht in Angriff genommen werden konnten. Der Kredit wird daher auf das laufende Jahr übergetragen.

Mehrausgaben. Bei den Artillerierekrutensehulen kam eine KreditÜberschreitung von Fr. 26.474. 24 vor , theils wegen vermehrtem Mnniti.^nsgebrauch, theils wegen einer grossern Mannschastszahl als im Budget vorgesehen war. Die Artillerie -Eaderschulen find aus gleichen Gründen um Fr. 4075 überschritten worden.

Die Ueberschreitung des für die Kavallerie-Rekrutenschulen ausgesezten Kredites um Fr. ^1844.. 04 rechtfertigt sich durch die Versuche mit.

^Karabinern und den daherigen verlängerten Dienst, für welchen Sie der Militärverwaltung einen unbegrenzten Kredit ausgesezt hatten.

Für die Jnsanterieschiessschnlen wurde der Kredit um Fr. 3358. 44 überschritten, da einige überzählige .Offiziere gesandt worden waren und ein kriegsgerichtlicher Fall unvorhergesehene Ausgaben verursacht hatte.

^

.^..l.l. .^ ...... .^ o li t a nische Pensionen.

Auf Ende des Jahres blieben 1308 Pensionate. Jm La^ des Jahres sind an Pensionen Fr. 347,079. 65 eingegangen und an die Kantone abgeliefert worden.

.^...IL

.... e r w a l t u n ^ ^ ^eiundheitwesen^.

a.

^...llaemeine.....

Als Fortschritte in diesem Geschäftszweige sind die Einführung von Vorträgen über Militagliene in den Militärschuleu und die Regulirung des Transportwesens für Verwundete und Kranke .^u erwähnen.

Rieht nur von Seite der Aerzte, sondern auch der ^ehulkommandanten wurde die Einführung der obgenannten Vorträge günstig ausgenommen, und es anerkennen die meisten .Schulärzte das Jnteresse und die Aufmerksamkeit, welche sie von Seite der Znhorer, (..Soldaten wie Offiziere) fanden.

Abgesehen von den Vortheilen, welche dieser Unterricht im Aligemeinen für die Conservation und die Dienstsähigkeit der Mannschast haben wird, scheint diese Anordnung ganz speziell die Aerzte znr Erkenntniss zu bringen , dass die ^luf^abe des Militärarztes nicht nur in der Besorgung der Verwundeten und Kranken beruht, sondern dass sie ihren Hohepunkt in der unermüdlichen Vorsorge für die Erhaltuug der Gesundheit und Kraft der Mannschaft findet.

382

h. ^r.^nl.^npfl^.

Ueber die Krankenpflege wird eine genaue Statistik fortgeführt.

Wir erwähnen aus derselben folgende Daten :

Die Maunschastszahl in denjenigen Schulen, welche die Statistik umfasst, betrug 25,1......), die Gesammtzahl der Kranken 3923 , das Brozentverhältniss der Kranken zur Mannschasi.szahl per Woche 7,7, das Vro^entverhältniss der Spitalkranken zur Mannschaftszahl per Woche 0,3.

Die Zahl der Dienstdispeusatioustage betrug 4959.

Die Zahl der Kranken zur Mannschaft war im Berichtsjahre eine sehr günstige, indem sie im Ganzen (nicht per Woche) 15^ betrug, während sie in den Jahren 1865 und 1868 auf 17, in den Jahren

1864, 1866 und 1867 aus 20 ^ stieg.

.Leider sind mehr als gewohnlich Todessälle zu konstatiren, nämlich 6.

Die Brozeutverhältnisse, in welchen die einzelnen Krankheiten vorkommen, sind merkwürdigerweise sehr konstant. einzig die Fussleiden erzeigen ein aussergewohnlich ungünstiges Verhältniss. Sie machen im Ganzen 19,7 ^/o sämmtlicher Krankheiten aus, bei den Schüzenrekruten

sogar 37,7 ^.

Diese Erscheinungen geben keinen guten Begriff von der Marschfähigkeit unserer Truppen und rechtfertigen besondere Massregeln, nicht nnr mit Bezng ans die strenge Besolguug der einschlägigen hygienischen Vorschriften, sondern auch mit Bezng aus den Erlass angemessener Bestimmungeu über die Fussbekleidung.

Ueber alle Bekleiduugsstüke besizen wir genaue reglementarische Vor-

sehriften, nur über das Aller.vichtigste, die ^ussbekleidung nicht. Das Militärdepartement hofst übrigens, den Kantonen nächstens ein angemessenes Sehuhmodell zur ..^erfngung stellen zu konnen, das sich hoffentlieh bald Eingang verschaffen wird.

.....

^ i d g e n ö sst fch^ ^nsnmen.

Am Ende des Jahres 1868

mussten ausgerichtet werden:

173 Pensionen mit ^r. 40,412. 50 Ende 186..) 167 ,, ,, ,, 3..),272. 50 Verminderung 6 ,, ,, Fr. 1,140. -Erloschen sind .^Vensionen , dagegen kamen im Lause des Berichtsjahres 2 neue im Betrag von Fr. 350 hinzu.

383 d.

S..nit..risch^ ^teriat.

1. D e r E i d g e n o s s e n s c h a f t .

Bei der Reuschä^ung des eidgen. Sanitätsmaterials aus Ende des Jahres er^ab sich ein Gesammtwerth desselben von ^r. 410,870. 21.

. ^eu angeschafst wurden im Berichtsjahre chirurgische Jnstrumente, so dass nun sammtliche 34 Ambulanzen mit vervollständigten, ausgezeichneten Apparaten versehen sind. Sodann wurde eine Anzahl Blessirtenkarren, Feld^ und Eisenbahnbraneards , sowie diverse Modelle angeschafft.

.Für den Transport von Kranken in Güterbahnwägen ist das ..^rund^sche System angenommen und eine bezügliche Ordonnanz ausgestellt worden.

2.

Der Kantone.

Gegenüber dem lezten Jahre ist uns mit Bezug auf das Sauitätsmaterial der Kantone keine Veränderung zur Kenutniss gelangt.

..^IV. Justizverwaltung.

Jm Berichtsjahre musste ein einziges eidgenossisches Kriegsgericht einberufen werden, und zwar um über einen tessinischen Offizier zn nrtheilen, welcher in der 2. Schiessschule in Basel einen seiner Kameraden aus Unvorsichtigkeit erschossen hatte. Der Betretende wurde von der Jur^ freigesprochen, dagegen vom Gericht zur disziplinarischen Ahndung des Falles an den Schulkommandanten gewiesen, welcher eine Arreststrase pon 20 Tagen aussprach.

Ein Dragoner, welcher in einem Wiederholungskurse sich eines .^ualif^irten Diebstahls schuldig gemacht hatte, wurde vom thurgauischen Kriegsgerichte . an welches der Fall überwiesen war, zu einer Arbeitshausstrafe von 8 Monaten vernrtheilt.

Endlich gaben einige Unordnungen, welch.e im Truppenzusammenzug von Biere vorgesallen waren, Anlass zu einer Untersuchung, welche jedoch namentlich wegen mangelhafter Voruntersuchung zn keinem Resultate sührte.

Bezüglich eines bei der Bundesversammlung anhängig gemachten Begnadigungsgesuches verweisen wir aus die betretende Botschaft.

384 .^V. .^rd^e^n^lt .^huu.

Der Bestand^ der Vferde auf 1. Jaunar 186..) betrug

126 Stük, gesehnt zu ^ . .

Hiezu kommen durch Mehrvergütung 14 Stük neue Anschaffung ^40 Stük Der Abgang betrug: Verlust durch Mindersehäzung Verlust auf den Verkäufen .

16 abgegangene Vserde . . .

,, Ende des Jahres

.

. . .

.

Fr. 97,750 ., 100 ,, 16,500 Fr. 114,350

.

Fr. 18,900 ,, 3,095 ,, 7,555

124 Stük, geschäht zu Verminderung des Bferde^Jnventars Das übrige Jnventar betrug am Anfang des Jahres

.

^

,, 29,550 Fr. 84,800

Fr. 12,950. --,, 17,327. ---

. .

,, . 17,962. 15 Vermehrung ^.r. 634. 45

Die Ausgaben betrugen. . Fr. 111,988. 76 ,, Einuahmen ,, . ., 78,943. 16 Es ergibt sieh somit. ein Ver-

Budget.

Fr. 107,500 ,, 98,1.^0

lust sür die Staatskasse von .

Fr. 33,045. 60 statt Fr.

9,3..^ Dieser Ausfall rührt, wie sich aus vorstehender Zusammenstellung ergibt, hauptsächlich von den Mindereinnahmen her, uud zwar weil weniger Vserde zur Verwendung gekommen, als man ursprünglich angeuommen hatte. Auch dürfte da.^ Miethgeld in Zul.nnst füglich von Fr. 3 anf^ ^r. 3. 50 erhoht werden.

Die angekauften 14 Bserde sind meistens ungarische Gestütspserde von arabischer und englischer Abstammung. Es ist l.^urch dieseu Zuwachs dem Mangel an Reitpferden abgeholfen worden , überhaupt ist der neue

Ankauf sehr besriedigeud ausgefallen.

Wenn die Anstalt aueh in ^olge ihrer A.bhängkeit vou^ dem Bedarf an Bserden sür die verschiedenen. Schulen ^e. mit^ finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat , so ist ihr Ruzen doch ein unbestrittener , indem der finanzielle Ausfall reichlich gedekk wird durch die Hebung der Reitkunst unter den Offizieren und dadurch, dass ein Theil der Mehrausgaben den einzelnen eidgenössischen Schulen und den Kantonen zu gut kommt.

385

^VI. ^ri^material.

.A. ^rie.^m...t.^l der ^id^no^nsch^st.

^1. Mate.ri.al d ^ e s R e n i e s .

.Mit dem^ Jahr 186^hat die Umänderung des Sappeurwagens altern .Models t.n solche nach neuer Ordonnanz, sowie die zur Ergänzung erforderliche Anschaffung .neuer Sappeurrüstwagen für Auszug und Reserve ihren Abschluss gesunden.

Auch der Vorrat^ an Schanzwerkzeugen hat einen namhaften Zuwachs .erhalten.^

2. M a t e r i a l d e r A r t i l l eri e.

Von wichtigen Anschaffungen sind zu nennen : 6 Eaissons, 1 Ruftwagen und 1 Feldschmiede zu .8 .^r Hinterladern. serner wurde die Umänderung der altern Bositionsgeschüze begonnen mit derjenigen von ... alten knrzen 24 .^r Haubizen in 8 .^x Hinterlader, wozu dann noch ..die zugehorenden Lafsetten angepasst wurden.

3. F e u e r w e r k la b o r a t o r i u m in T h un.

Jm Laufe des Jahre^ lag es dieser Anstalt ob, die Munition für ^die gezogenen Feld- .und Bositionsgeschüze schweren .Kalibers zu vollen-

^den uud gleichzeitig diejenige sür die Artillerieinstrnktion anzufertigen und auf die Waffenpläze und in die Kantonalzeughäuser zu liesern.

Die Fabrikation der Metallpatronen für die Handfeuerwaffen wurde sehr thatig betrieben , und zwar mit gutem Erfolg. Die im vorigen ..Jahre gemachten Erfahrungen trugen ihre Früchte, und es kann nun dieser anfänglich mit vielen Schwierigkeiten verbunden gewesene neue Zweig der Bürotechnik, als auf gesicherter Grundlage ruhend, betrachtet werden.

Die Gesammtzahl der im Jahr 1869 angefertigten Metallpatronen betrug:

8,951,445 Stük kleinen Kalibers, 3,778,930 ,, grossen Kalibers, 1,332,900 ,, Ex^erzierpatronen der beiden Kaliber.

Zum Betrieb der verschiedenen Fabrikationszweige wurden ansanglieh 380 Arbeiter beschästigt ^ später konnte diese Zahl auf 240 reduzirt werden. Vom Jahr 1870 hinweg wird die bisher von der Bulververwaltung betriebene Hülsenfabrik in Köniz unter der Direktion des .LaMoratoriums weiter betrieben werden.

386 4. R e p a r a t u r .... e r k st ... t t e in T h u n.

Die Besehästigu.ng der Werkstätte blieb stets eine geringe. Die Zahl der Arbeiter wurde von 43 bis auf 33 Maun vermindert.

Die ausgesührl.en Arbeiten bestanden in sehr wenigen Reukonstruktionen und ausser diesen in Umänderung alten Materials in gezogene 4 .^r und 8 .^r Geschüze, serner in Reparaturen des Schulmaterials und diversen Schmiedeund mechanischen Arbeiten sür das .Laboratorium nebst Versucheu.

Der so notwendige Holzschuppen mit Malerwerkstätte und Wächterwohnung, welche Bauten Sie durch Ertheilung des Kredites sür Rachtragsbauten aus dem Wafseuplaze Thuu bewilligt hatten, ist im Lause des Jahres erstellt und bezogen worden.

.

Das finanzielle Ergebniss konnte infolge der so sehr verminderten Bestellungen und Arbeiten bei gleichbleibender Verzinsung des Betriebs-

kapitals voraussichtlich kein befriedigendes werden.

5. G e w e h r s a b r i k a t i o n .

Am 20. Juli 1866 beschloss die Bundesversammlung: ,,es sei die sämml.li^.he gewehrtragende Mannschast des Bundesheeres (Auszug und Reserve) mit Hinterladuugsgewehreu zu versehen.^ Die Reubewasfnung sollte erfolgen: 1) Durch U m ä n d e r u n g der vorhandenen oder der in Fabrikation befindlichen Gewehre uud Stuzer kleinen Kalibers, sowie der^r^lazBurnand-Gewehre (Art. 2).

2) Durch A n k a u f solcher Gewehre, die entweder käuflich oder in kürzester ^rist erstellbar sind, sür das e i d g e u o s s i s c h e G e w e h r depot.

3) Durch Einsührung neuer H i n t e r l a d u n g s g e w h r e , welche neben den umgeändertem.. Gewehren noch notwendig sind.

4) .Bis zur Eiusührung der ueuen Gewehre war die fabrication der Jnsanteriegewehre nach Modell 1863 fortgesetzt (Art. 5).

Den 20. Dezember 18.^6 beschloss sodann die Bundesversammlung im Weitern: 1) Für die Scharsschüzeu und die Jnfanterie des Bundesauszuges^ und der Bundesreserve wird ein Repetirgewehr eingeführt.

2) An die Kosten der Anschaffung der neuen Gewehre uud der Munition trägt der Bund drei Viertheile , die Kantone einen Vier-

theil bei.

^

3) Für die Kosten der dem Bunde sur Re u b e s c h a s s u n g e n und U m ä n d e r u n g e n ausfallenden Kosten wird dem Bundesrathe der nothige Kredit ertheilt.

387 1. umfang der u.tt.tnde...^ .^n ..n.^.. nnd lleinlalibri^en ^ie^ehren.

Rach dem eben erwähnten Beschlusse der Bundesversammlung waren umzuäudern : ^A. V o n v o r h a n d e n e n s e r t i g e n G e w e h r e n : 1) Jm Besiz der Kantone a. kleines Kaliber : Jägergewehre .

.

.

.

^tuzer . .

. .

Jnsanteriegewehre nach Modell 1863 Total

12,607

4,930 19,677 37,214

h. grosskalibrige Gewehre .

.

.

2) Jm Besiz der Eidgenossenschast fertige und noch als fertig zu übernehmende, aber noch nicht an die Kan-

tone aushingegebene Gewehre nach Modell 1863 .

Jägergewehre

.

.

.

.

.

.

56,271

14,782 823

B. Die beim Beginn der Umänderung in der F a b r i k a t i o n beg x i f f e n e n , a l s o u n f e r t i g e n Gewehre (Modell 1863).

Die Zahl derselben betrug 16,6^.0 Stük. welche sich in den verschiedeuen Stadien der Fabrikation befanden. Selbstverständlich hatte die Eidgenossenschaft kein Jnteresse daran, diese Gewehre nach der .^rdonnanz vom Jahre 1863 vollenden und erst nachher in Hinterlader umändern zu lassen. Es wurde desshalb mit sämmtlichen Fabrikanten am 19. Februar 1867 ein Vertrag abgeschlossen, wonach die Gewehre von diesem Zeitpunkte an nur noch in ^blankem Zustande. mit Ausschluß der Bodensehraube , der beiden Kamine und des Kugelziehers, geliefert und übernommen werden sollten. Für jedes in diesem Zustande gelieferte Gewehr^ wurde ein Abzug von Fr. 4. .50 ans dem ursprünglichen Preise von Fr. 78 gemacht, so dass die Erstellungskofteu dieser Gewehre auf Fr. 73. 50 zu .stehen kamen.

^Jm Fernern verpflichteten sich die Fabrikanten, diese halbsertigen Gewehre nach dem System Amsler um den allgemeinen, für die Umändernng bestimmten Preis von Fr. 15. 80 als Hinterlader fertig herzustellen.

C. Reben der Umänderung der vorhandenen und der in Fabrik..tion befindlichen Gewehre (a und b) wurde die neue Erstellung von Gewehreu nach Ordonnanz 1863 gemäss Art. 5 des Beschlusses vom 20.

Juli 1866 sortgesezt. Für diese ^ortsezung sprachen mehrfache und gewiehtge Gründe. Raeh den mit den betretenden Fabrikanten abge^ schlossenen Verträgen waren dieselben zur Lieferung der mit ihnen pereinbarten Zahl von Gewehren berechtigt, und es hätte Einstellung der

388 Fabrikation .nur ..gegen .Entschädigung erfolgen .können , für .welche die Eidgenossenschaft keinen Gegenwerth erhalten hatte. Jm ..ganzen waren an Gewehren nach Modell l 863 bei den Fabrikanten vertragsmässig bestellt 77,197 Stük. Davon waren beim Beginn der Umänderung

fertig und noch als fertig zu übernehmen und in Fabrikation begriffen . .

.vas im Ganzen . . . .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

34,506 16,679 51,185

Gewehre ausgemalt. Die Eidgenossenschaft war daher im Falle, entweder die Restlieferung von 26,012 zu künden und dafür eine EntSchädigung zu bezahlen, die sich aus eine sehr hohe Summe belaufen haben würde, oder aber sich mit den Fabrikanten, wie sie es gethan hat, und wozu der Besehluss der Bundesversammlung die Berechtigung und sogar den Austrag ertheilte , sich in der Weise abzufiuden , dass neben der Umänderung die Fabrikation der Gewehre fortgesezt wurde.

Abgesehen von diesem Verhältnisse , war es ein Gebot der .^othwendigkeit den sehr kritischen .Moment des Uebergaugs von einer Bewafsnung aus die andere und den daraus hervorgehenden Znstand einer relativen Wehrlosigkeit möglichst abzukürzen, was nur durch Auspanuuug aller disponiblen Kräste und durch Benuzung aller schou vorhandenen Hilfsmittel geschehen konnte. Dieses Vorgehen war während der Umänderungszeit um so mehr nothwendig , als die damaligen politischen Verhältnisse sehr gespannt waren, da naeh dem soeben beendigten deutsehen Krieg e.in neuer aufbrechen drohte, der auch für unser Land von den bedenklichsten Folgen hätte werden können. Diese Verhältnisse, welche noch in sriseher Erinnerung leben, sauden auch in deu Beschlüssen der Bundesversammlung ihren Ausdruk, welche nicht bloss den Bundesxath ermächtigte, gegen das bisherige Versahreu das System der Um^ änderung von sich ans festzustellen und eine Anzahl guter Hinterladungs^ Bewehre, wenn solche in kürzester ^rist erhältlich wäreu, sür das Gewehrdepot anzuschaffen , sondern diese Behörde auch beauftragte , der Bundesversammlung über die Einführung eines neuen Modells besörderlichsteu Bericht zu hinterbringen und zu diesem Behuf die Bundesversammluug nothigensalls ausserordentlich einzuberufen. (Axt. 2 , 3 und

4 des Beschlusses vom 20. Juli 1866.^).

Die Einsührung des neuen Hinterladnngsgewehres, welche von der Bundesversammlung als Termin sür die Beendiguug der ^Fabrikation der Gewehre nach Modell 1863 festgestellt worden war (Art. 5), verzögerte sich allerdings länger, als man im Sommer 1866 allgemein annahm, diese Verzogernn^, welche durch die sorgfältigen Untersuchungen über das Repetirgewehr herbeigeführt wurde, hatte vielfache Verbefsernugen des ^) Siehe eidg. Gesezsammlung, Band ^IIl., Seite 87^.

3.^ ^ur definitiven künstigen Bewaffnung bestimmten Gewehres zur Folge, und es ist daher in keiner Weise ^u beklagen, znmal uumoglieh neben der .Arbeit dex Umänderung gleichzeitig die Fabrikation neuer Gewehre hatte betrieben werden konnen. Dagegen wurde allerdings in Ausführung des Art. 5 eine etwas grossere Anzahl 63r Gewehre wahrend der Umänderungszeit neu erstellt als ursprünglich in Aussicht genommen wox-

den war. Die Zahl dieser Gewehre beträgt nämlich 7463. Dieselben

^wurden von den Fabrikanten als fertige Hinterlader übernommen, und ^war zu den Bedingungen, welche durch den schon erwähnten Vertrag vom 19. Januar 1867 verabredet worden waren.

Von den nach 1863 bei den Fabrikanten vertragsmässig

Bestellten .

.

.

.

.

.

.

.

.77,197

Gewehren wurden nach der unten folgenden Zusammenfiel-

lung geliefert . .

Stük, also nicht geliefert

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. 58,648 Stük 18,549

Mit Ausschlnss der ersten Modellgewehre hat die Faktur über die erste .Lieserung von umgeänderten Gewehren klein Kaliber das Datum vom 14. September 1867, e.ross Kaliber das Datum vom 29. Oktober

1867.

1869,

Das Datum der lezten Faktur klein Kaliber ist vom 5. Oktober gross Kaliber vom 24. August 1869, dasjenige der Gewehrliefe-

rnng Einlader vom 17. September 1869.

Jn Betreff der Umänderung konnten regelmässig folgende Lieferungen

erst 1868 beginnen, da gleich beim Beginn die ersten Vorschristen theilweise haben umgeändert werden müssen.

Aus die Jahrgänge vertheilt umsasst die Gewehrfabrikation lader uud Umänderung folgenden Zeitraum :

Bundes....... ^ahrg. XXII. Bd. II.

26

Ein-

Umänderung

. ewehrlieserung.

^nsantexie^Gewehre.

1865 1866 1867 1868 1869

10,479 16,380 22,235 5,508 4,046 58,648

33,528 15,581 51,109

Ab : Bewehre in eidgenössischen Magazinen oder verkaust,

inklusive 15 Stük znr Um-

Änderung nicht eingesandt .

533

Bleiben den Kantonen zur

Versügung gestellte

Hinteriadungswafsen

.

^

^

.

^

. . 58,115 ...... ..^

-

Klein Kaliber.

^ager^Gewehre.

Sluzex.

Gross Kaliber.

Prelat^ewehre.

10,715 2,715 l3,430 69,469

4,266 664 4,930

54,873 1,510 56,383

823

4

112

12,607

4,926

56,271

klein Kaliber 75,648.

391 Die Erfahrungen , welche im legten Jahre mit den umgeänderten Waffen in den Händen der Mannschaft gemacht worden find, berechtigen uns zu der Behauptung, dass die schweizerische Gewehrumänderu...g als durchaus gelungen erklärt werden kann. Jn Bezug aus die Raschheit des Feuers, die Tresssicherheit, die Solidität und Sicherheit des Versehlusses steht unser Amsler^Gewehr über den umgeänderten Waffen der andern Staaten, und es bietet überdies den ganz eminenten Vortheil, dass es vermoge seines Kalibers als Theil der Reubewafsnung betrachtet werden kann , während alle fremden Staaten ohne alle Ausnahme sich in der uachtheiligen Lage befinden , zweierlei Waffen mit zweierlei Munition neben einander verwenden zu müssen. Heute ist das schweiprische Bundesheer aus dem Vunkte augelangt, nur eine Eiuheitspatrone zu besten, was ohue anders einen wichtigen Abschnitt in der Eutwiklung unseres Wehrweseus bezeichnet.

Auch die grosskalibrigen Hinterlader sind eine ganz gute Reserve-

wafse, die Leistnngsfähigkeit derselben hat sieh nicht bloss in Bezug auf

die Raschheit ...es ^euers gesteigert , sondern es zeigt sich auch eine erheblich vermehrte Treffsicherheit. Es darf daher die Umänderung dieser Gewehre, zu welcher die Bundesversammlung den Bundesrath ermächtigte, als durch das Resultat gerechtfertigt augesehen werdeu. Sowohl

Frankreich als Jtalien , welche sich diessalls mit uus in der gleichen

.Lage befanden, haben ihre grosskalibrigen Gewehre (18..^ in Hinterlader umgeändert.

n. .^.ften der n...^an^rte.. und nenfal.rizirteu ^.....^..^....ehre.

Die Kosten der Umänderung sind von denjenigen der Erstellung der Gewehre zu trennen , wenn ein richtiger Einblik in die daherige Rechnung gewonnen werden soll.

Mit dem Jahr 1866 wurde die alte Rechnung sür die Gewehre nach Ordonnanz 1863 abgeschlossen. ^ür diese Gewehre war dem Buudesrath ein Kredit von ^r. 4,600,000 erossnet worden. Davon

blieben Ende 1866 unverw.^det ^r. 2,648,385. 13, und vom 1. Januar

1867 hinweg wurden sämmtliche Ausgaben sür die Gewehrfabrikation ans den allgemeinen Krediten bestritten, welche die Bundesversammlung

am 20. Juli 1866 (Art. 6) und am 20. Dezember gl. J. (Art. 6) bewilligt hatte.

Rach Mitgabe dieser beiden Beschlüsse hätte aus dem neuen Kredit nur die U m ä n d e r u n g der ^damals vorhandenen Gewehre nebst derjenigen Auslagen bestritten werden sollen, welche die während der Umändernng betriebene F o r t s e t z u n g der Fabrikation von 1863er Gewehren erheischte. Diese Rechnungsweise hätte es aber nothwendig gemacht, bei dem Beginn der Umänderung eine Untersuchung über deu Werth anzustellen , den damals jedes einzelne in Fabrikation befindliche Ge-

392 wehr hatte, und es hätte dieser Werth aus dem frühern Kredite bezahlt werden müssen , während die kosten für die Fortsetzung der Fabrikation xesp. das Fertigmachen der Gewehre auf den neuen Kredit gefallen wären. Eine solche Ermittlung hatte aber ni.ht den geringsten praktischeu Werth, und es wurden desshalb die oben lb perzeichneten 16,679 Gewehre ganz auf den neuen Kredit genommen. Diese Erstellnngskosten (abgesehen von den Umänderungskosten) belaufen sich auf Fr. 1,227,896. 60. Es lässt sieh, weil die erwähnte Untersuchung unterblieb, heute nicht genau angeben, welcher Theil dieser Summe aus dem alten Kredit hätte bezahlt werden müssen , resp. wie gross das Basfivum war, welches die neue Rechnung von der alten übernommen hat. Wahrscheinlich würde dieser Theil nahezu die Hälfte der Gesammtsumme und jedenfalls so viel betragen haben, als der Wexth des Jnventars , welcheu die neue Rechnung von der alten übernahm, und der sich nach Beilage Rr. 1 ^) auf Fr. 430,973. 88 beläuft.

Aus dem neuen Kredit wurden aber nicht bloss die Erstellung^ kosten der 16.679 in der Fabrikation begriffenen Gewehre bestritten, sondern auch 7647 nach Ordonnanz 1863 fertige Gewehre bezahlt, welche zu Ansaug der Umäuderung im Besiz der Eidgenossenschaft sieh befanden, aber der bevorstehenden Umänderung wegen nicht an die Kautone aushingegeben wurden. Diese Gewehre find in der Gesammtzahl

...on 14,782 (I a, 2) inbegrifsen. Der Werth derselben repräsentirt die

Summe von Fr. 588,879. 53, um w e l c h e die K o s t e n der UmÄ n d e r u n g v e r m i n d e r t w e r d e n m ü s s e n , weil dieser Betrag auf alte Rechnung hätte bezahlt werden sollen und als Bassivum aus die neue übernommen wurde.

Jm Ganzen wurdeu für Erstellung von Gewehren auf laufende Rechnung bestritten :

a. 7,647 Gewehre a Fr. 77 .

.

. Fr.

b. 16,679 beim Beginn der Umänderung in Fabrikation begriffene Gewehre .

.

c. 7,463 als Hinterlader übernommene neue

Gewehre à Fr. 91. 40

.

.

.

"

588,879. 53 1.227,896. 60

,, 682,118. 20 Fr. 2,498,894. 33

Die U m ä n d e r u n g der Gewehre hat folgende Kosten verursacht: Durch Vertrag mit den Gewehrsabrikanten wurde die Umänderung eines kleiukalibrigen Gewehres auf Fr. 15. 80 bestimmt, wobei aber die Eidgenossenschast die rohen Verschlussstüke, welche sie auf Fr. 2. 10 zu stehen kamen , zu liesern hatte. Dazu kommen als Zugehör ein Vorraths-Auswerfer und 1 Vorraths-Schlagstist im Werthe von 70 R......, ^) ....ur im Manuskript.

393 ferner für Aenderung der ......ussschraube und Schraubenzieher 15 Rp^ und

für Befestigung des Ladftoks 20 Rp^

Bei der weitaus grossten Zahl der Jägergewehre wurde der Hahnen beim Streken uubrauchbar und musste durch eiueu neuen im Werthe von Fr. 1. 50 ersezt werden. Die Gesammtausgabe für diesen kosten

betrug . . . . . . . . ^r. 19,875. 5 0 die der Ladstokbefestigung . . . . . ^ 13,815. 20 ,,

,,

neuen Graduatiou

.

.

.

.

.

,

, 25,990. 50

^x. 59,681. 20 .

Die Umänderungskosten eines einzelnen Jagergewehres, JusanterieGewehres oder Stuzers belaufen sich demnach aus Fr. 19. 45, und wo der Hahnen erseht werden musste, aus Fx. 20. 95.

Für die Bewehre grossen .Kalibers galt der gleiche Umäuderungs-

preis von Fr. 15. .^), die rohen Verschlussstüke a Fr. 2. 40. Dazu kommt bei jedem einzelnen ..Gewehre das Ausglühen des Schlossbleches

Fr. 1. 20 und die Zügehor mit 15 Rp. , so dass der Umänder u n g s p r e i s f ü r d a s g r o ß k a l i b r i g e . G e w e h r sich a u f Fr. 19. 55 stellt.

Wenn man diese preise mit denjenigen vergleicht, welche von einzelnen fremden Staaten haben bezahlt werden müssen , so muss die

schweizerische Umänderung als eine verhältnissmässig billige bezeichnet

werden. Dieser Umstand hat denn auch die Fabrikanten veranlasst, bei den. Militärdepartemente um eine Erhohnng des Umänderungspreises einzukommen, indem dieselben behaupteten, bei den vertragsmäßigen Vreisen nicht bestehen zu konnen. Das Departement hat über dieses Gesuch Sachverständige gehort^ deren Ansicht dahin ging, dass von einem irgendwie erheblichen Gewinne ans dieser Arbeit allerdings nicht die Rede sein konne. Jn dem Momente als die .Fabrikation der 1863er Gewehre im bessten Gange war und für die Unternehmer lohnend ^u werden ansing, wurde die .^rstellnng derselben unterbrochen, und der lezte Viertheil , ans welchem sich der eigentliche Gewinn ergeben haben würde, kam gar nicht zur Liesernng.

Dagegen waren die Unternehmer genothigt, sich sür die durchaus ungewohnte und gänzlieh unbekannte Arbeit der Umänderung durch Anschasf....^ von theilweise kostspieligen Maschinen ganz neu einzurichten und Verträge ab^nschliessen, deren finanzielle Tragweite sie uicht mit der.

gleichen Sicherheit, wie bei eiuer durch Ersahrnng bekannten Arbeit be-^ rechnen konnten. Der Uebernahmspreis hatte uicht bloss den Arbeitslohn,.

sondern auch die Werkzeug^ und Masehinenanschasfungeu zu deken, welche^ nach Sehlnss der Umänderung zum grosseren Theile nicht mehr ver-.

werthet werden konnten.

394 Bei Erwägung aller dieser Verhältnisse kam aber das Departement gleichwohl zu der Ueberzeugung. dass von einen.. wirklichen Schaden der durch die Umä..der....gsverträge den Fabrikanten zugefügt worden wäre, nicht gesprochen werden konne, und es hielt sich daher auch nicht sür berechtigt , dem Bundesrathe einen Autrag auf nachträgliche freiwillige Erhohung des Umänderungspreises zu stellen.

Die v e r t r a g s m ä s s i g e n U m ä n d e r u n g s k o s t e n sür d.e Gesam.utzahl der Gewehre beläßt sich : ^ a. kleines Kaliber 69,46..) Gewehre, Verschluß, nene Gradnation, Ladstokbesestigung, Abänderung der Ausschraube und Schraubenzieher

Fr. l ,320,745. 50

h. Grosses Kaliber (Vrelat-Burnaud^ 56,383 mit Einschluß des Ansuchens der

Sch.ossble^e

.

.

.

.

. . , 1,07l ,236. 80 zusammen Fr. 2,391,982. 30

Die Ko n t x o l k o s t e n vertheilen sich ans die Feuerstellung der Gewehre und die Umänderung und sind. weil diese Arbeiten unter der gleichen ^ontrole neben einander betrieben wurden , schwer auf die einzelnen Operationen auszuscheiden. Wir thun dies, indem wir die Repartition ini Verhältnis des annähernden Wertlos vornehmen. Danach stellt sich die Rechnung folgendermaßen :

1) Die Kontrollen für die Jahre 1867, 1868 und 1869 betragen i m Ganzen . . . . . . Fr. 267,365. 4 1 2) Die Kosten der Verifikationsinstrnmente, Schablonen . .e. . . . . . . , , 17,193. 4 4 zusammen Fr. 284,558. 85 Diese Kosten fallen ans 31,789 Gewehre, die in den genannten drei Jahren neu erstellt, resp. fertig gemacht worden si..d und einen Erstellu..gs.oerth von annähernd Fr. 2,500,000 repräsentiren. Ferner auf

69,469 kleinkalibrige Gewehre, deren Umänderung ^r. 1,300,000 gekostet hat, und 56,383 großkalibrige, aus welchen ^r. 1,000,000 Um.

anderun.^skosten lasten.

Raeh diesen Faktoren fallen an Kontrollposten a. aus ein neu erstelltes Gewehr .

.

.

.^r. 4. 66

b. aus die Umänderung eines kleiukalibrigen Gewehres

,, 1. 11

c.

,,1. 05

,,

,,

,,

,,

grosskalibrigen

,,

Unter den a l l g e m e i n e n K o st e u begreifen wir diejenigen Auslagen, welche nicht sür vertragsmässige Arbeit verwendet worden sind.

395 Dieselben wurden nur zum Theil, ausschließlich nur aus die Einlader oder aus die Repetirgewehre verwendet. Ein anderer Theil beschlagt beide Kategorien, und es kann darum eiue genaue ^lusscheiduug nicht stattfiudeu. Wir besprechen vorerst die gemeinschaftlichen Kosten.

a. D i e V e r s u c h e , welche schon im Jahre 1866 augesangen und bis in das Jahr 1869 sortgesezt wurden, hatten die Bestimmung

des Uma..deru..gss^stems , sowie die Erstellung eines Modelles für die Reubewasfnuug ^um ^weke.

Ueber die Art und Weise dieser Versuche, sowie über ihre Resultate haben wir J^nen schon wiederholte Berichte erstattet, aus welche wir einfach perweisen dürfen. Die Kosten sind folgende:

1) Diäten

.^

.

.

.

.

.

^. . 13,695. 85

2) Munition. Die sehr grosse Anzahl von verschiedenen .Gewehren machte es uothwendig^ die für jede einzelne Waffe uöthige Munition entweder aus dem Auslande zu beziehen, oder aber mit den iu der ersten ^eit noch sehr mangelhaften Hilfsmitteln in der Schweiz zu erstellen. Die für Munition ausgegebene Summe belauft sieh daher

a u s

.

.

.

.

.

.

Fr.

12,714. 5 4

3) ^ür Anschaffung vou Modelleu verschiedener europäischer und amerikauischer Systeme wurden ausgegeben .

.

^r. 6,531. 88 4^ Für Transport der Gewehre (zwischen den Kantonen und den eidgen. Werkstätten) der Rohmaterialien (^ausstäbe, Vulver ..e.)

^r. 60,304. ---

5) Für Drnk und Zeichnung der Ordonnanzen

6) ^ür Verschiedenes .

.

.

.

.

,,

3,194. 95

..

1,136. 92

Die allgemeinen Kosten, welche ansschliesslich ans die Umänderung fallen, lassen sich in folgende Hauptrubriken ^usammeusassen :

1 ) Kouknrsprämien

.

.

.

.

.

Fr. 8,000. ---

2^ Anschaffung der ersten Brobegewehre vor desinitiver Feststellung der .^rdounan^ .

.

,, 4,391. 40 3) Bei dem Abschluss der Fabrikation der Gewehre nach Modell 1863 blieben den Fabrikanten, wie leicht einzusehen, eine Menge von Bestandtheilen , welche nicht mehr verwendet werden konnten und die ihnen sowohl dem Material als dem Arbeitswerth nach ersezt werden mussten. Ebenso ergab sich auch im Laufe der Umänderung die Notwendigkeit, im Juteresse des gnteu Fortganges der Arbeit und der ganzen Umänderungsoperatiou verschiedeue Aenderungen in den ursprüuglichen .^rdonuauzen^ und Anordnuugen zu treffen, welche die Unternehmer zu kleiueru und grossern Entschädigungsforderungen berechtigte. Ueber .das Detail verweisen wir aus die Tabellen und die Rechnungen der drei Vorjahre. Die Totalsumm.^.

der daherigen Auslagen belauft sich auf Fr. 54,493. 17.

.396 4) Die Depotkosten der umgeänderten Gewehre, die Jnstandhaltun^ derselben in den eidgenössischen Magazinen, Einrichtungen für AusBewahrung (Gewehrrechen ^e.), Versicherungskosten, Reparaturen auf eidgenössische Rechnung kommen zu stehen aus Fr. 11,190. 35.

5) D.. ein Theil des Rohmaterials von der Eidge..ossensehast geliefert wurde, so hatte dieselbe anch sür die daraus verwendete Arbeit zu hasten , wenn das Brodukt wegen Materialsel^lern zurü^ewiesen werden musste, .wie umgekehrt die Fabrikanten sür den Wertl.^ der Materialien zu hasten hatten , welche durch ihre Arbeit verdorben wurden. Der erstere Fall trat namentlich bei einer Bartie von Lausstäben ein, welche von einem schweizerischen Fabrikanten be^ zogen wurden und sich in den H.indeu der Arbeiter als unbrauchbar erwiesen. Die Vergütung, für welche aus dem ^Rechtswege Regreß genommen wird, beträgt Fr. 19,339. 92.

b. Um den kantonalen Zeughansbeamten die Möglichkeit zu geben, sich mit der Behandlung der Hinterladu..gsgewehre vertraut zu machen,.

wurde ein Kurs abgehalten, dessen Auslagen Fr. 1861. 58 betragen.

Für die Totalkosten der einfachen Hinterlader (Amslerge.oehre) ergibt sich demnach folgende Zusammenstellung :

1) Erstellung von 31,789 Einladern

.

2) Umänderung von 69,469 kleinkalibrigen

und von 56,383 gross.^.librigen Gewehren 3) Kontrolkosten . . . .

4) Bestandtheile sür Amslergewehre .

5) Allgemeine Kosten, welche ausschliesslich

ausdie Amslergewehre verwendet wurden

Fr. 2,498,894. 33 ,, 2,391,982. 30 ,, 284,558. 8 5 ,, 194,314. 34 ,,

99,756. 42

Total Fr. 5,469.506. 24 ..l^l. ...lnkans nnd ^sten der Pea.^d.^^.re.

Von der Ermächtigung Gebrauch machend, welche Sie durch den

Buudesbeschluss vom 20. Juli 1866 dem Buudesrathe ertheilt hatten,

orduete derselbe den Ankauf einer Vartie Hiuterladuugsgewehre im Auslauge an. Es war dies aus den sehou erwähnten Gründen geboten, welche auch die Fortseznug der Fabrikation der 1863er Gewehre veraulasst haben. Der Bundesrath entschied sich für den Ankaus von 15,000 Gewehren nach Veabod^stem mit eidgenössischem Kaliber, welche in Amerika erst noch erstellt werden mussten. Der mit dem Ankauf beaustragte eidgenössische Kontroleur überwachte die Fabrikation der Gewehre an Ort und Stelle, und wir haben die .Besriediguug, konstatiren zu können, dass diese Anschauung eine in jeder Beziehung gelungene war. Mit diesen Gewehren wurde vorübergehend Auszug und Reserve der Schüzen

397 bewaffnet, und es werden diese Bewehre später, nachdem die Scharsschüzen mit dem Repetirgewehr versehen sein werden, entweder ins Gewehrdepot gehen oder zur Bewaffnung anderer Abtheilungen der Armee verwendet werden können.

Die .kosten der angeschasften 15,006 Beabodygewehre bezifsern sich wie folgt:

Die 15,006 Gewehre ohne Bajonnett .

. Fr. 1,270,756. 85 Vorxathsbestandtheile . . . .

,, 21,138. 82 Verpakung, Bracht, Kontrollen .

.

,, 73,57..). 90 Jnkl. Total des Spezialausweises Fr. 1,365,475. 57 Bajonnette .e.

. . . . . .

,, 67,507. . Fr. 1,432,982. 57 Das Gewehr kommt daher, die Vorrathsbestaudtheile mitgerechnet, auf Fr. 95. 50, ohne Vorrathsbestaudtheile auf Fr. 94. 10 zu stehen.

Die Gesammtkosten der Eiuladergewehre sind demnach folgende : a . Amslergewehre .

.

.

.

Fr. 5,469,506. 2 4

h. Beabodygewehre

.

.

.

.

., 1,432,982. 57 Fr. 6,902,488. 81

...V. Fabrikation ...er Re^etir^..^....^ Ra.hdem die Zahl der anzuschaffenden Gewehre vom Bundesrath vorläufig aus 80,000 Stük festgesezt worden war, wurde für die Lieferung derselben eine Konknrreuz eröffnet. Raeh Eingang der Angebote überzeugte sich der Bundesrath nach Abwägung aller Verhältnisse, dass weder demjenigen Fabrikanten, welcher den billigsten Breis offerirt hatte, noch irgend einem andern die ganze Lieferung vergeben werden könne, und er entschloss sich daher, selbst einen Breis feftzusezen und eine Verteilung der obigen Zahl von Gewehren auf diejenigen Gewehrsabr^auten vorzunehmen, welche die 1863er Gewehre geliefert hatten. Der Breis des fertigen Repetirgewehres wurde ans ^r. 80 festgesezt. Die Verträge mit den Lieferanten kamen im Monat Februar zu Staube.

Unterm 8. Jauuar wurde die Ordonnanz uber das neue Gewehr erlassen. Damit sollten jedoch die Verbesserungen, welche das Gewehr seit seiner ersten Vorlage erfahren hatte, noch nicht abgeschlossen sein, sondern es sah sich das Militärdepartement in die .Notwendigkeit persezt, im Laufe des Jahres uoch einige weitere sehr wesentliche Verbesserungen vorzunehmen, welche meistens vom Erfinder ausgegangen, aber bei den Arbeiten der Kommission und bei .den praktischen Uebungeu als zwekmassig anerkannt worden waren. Auf diese Weise kam der definitive Abschluss der Ordonnanzvorschriften erst gegen Ende des Jahres zu Stande. Wenn auch die Fabrikation einzelner Bestandtheile uugehindert

398 vor sich gehen konnte, so ist doch durch die Aeudernngen, welche stetsfort auch eine Umarbeitung der Lehren und der Maschinen zur Folge hatten, eine wesentliche Verlagerung in der Ablieferung fertiger ordonnant massiger ..Gewehre eingetreten. So wenig erfreulich dieser Umstand ist, so wird die eingetretene Verzögerung doch durch die bessere Qualität der Waffen hinlänglich aufgewogen werden, lieferten ja doch die in den Schiesss^ulen verwendeten Gewehre, obschon die legten Modifikationen an denselben noch nicht angebracht waren und obschon deren Anfertigung noch Manches zu wünschen übrig liess, bereits ausgezeichnete Resultate.

(Vergleiche Kapitel ..^...l.L)

Die Lieferungen fertiger ordonnau^mässiger Repetirgewehre dürsten M^tte des laufenden Jahres beginnen und werden jedenfalls längstens iuuer drei Jahren beendigt sein.

^. ..^..ndtion.

Der Bundesbeschluß vom 20. .^eumonat ^866, durch welchen die Umänderung der Gewehre verfügt wnrde , enthält keinerlei Bestimmung über die Munitiou.

Dagegen spricht sich der Bundesbeschluß vom 20. Dezember 1866^ darüber unzweideutig aus.

Jm Art. 2 wird gesagt. ,,Die Anschaffung der Gewehre, sowie der Munition, welche auf 160 ^atro..en per Gewehr berechnet ...urd, geschieht durch deu Buud.^ Art. 4.^ ,,An die kosten der ersten Anschaffung des neuen Gewehres und der neuen Munition trägt der Bund drei Viertheile bei , die Kantone dagegen einen Viertheil. ^

Da der Art. 1 desselben ..Beschlusses feststellt, dass die ^eubewasfuung für den Mannsehastsbestand des Bundesheeres (mit Eiuschluss von 20^ Ueberzähligen) zu bemessen sei, so muss osfenbar auch die Munitionsbesehaffung in diesem Umfange erfolgen und die Verlheiluug der daherigen kosten zwischen dem Bund und den Kantonen nach dem vorgeschriebenen Verhältniss.

Von .......eite mehrerer Kautonsregieruugeu und Militärverwaltungen ist aber gegenüber dem Bundesrathe eine abweichende Auslegung geltend gemacht worden , welche die Munition fnr die umgeänderten Gewehre

gäuzlich ^ Lasten des Bundes legen will.

Der Bundesrath wird wahrscheinlich im ^alle sein, iu einer besondern Vorlage an die Bundesversammlung diese Augelegeuheit zur Sprache zu bringen.

..) Siehe eidg. Gesezsammlung, Band IX, Seite ^.

3..)..)

Aus dem Gewehrkredite wurdeu bestritten :

bis Ende 1869 für Munition

a. Grosskalibrige Patronen 5,589,900 Stük à 7 Rappen und b. Kleinl.alibrige Patronen 10,255,550 Stük à 6 Rappen, zusammen .

.

. F r . 1,023,395. 70 c .

Material

.

.

.

.

.

.

.,

147,500.

zusammen

.

-

Fr. 1,170,895. 70

Die an die Kantone noch zu liefernde Munition wird 3 Millionen Stük kleinkalibrige Patronen nicht überschreiten , was, a 6 Rappen, die Summe von Fr. 180,000 ausmacht.

^ll. ^tatn.^ der ^et...eh...s..brit.nnm anf .^nde 18^9.

Durch die Beschlüsse vom 20. Juli und 20. Dezember 1866 wurde dem Bundesrathe znx Durchführung der Bewaffnung allgemein der uoihige .Kredit erosf..et. Die Summe , welche bis heute dem Bundesrathe zur

Disposition gestellt ist, beläuft sieh auf Fx. 10,741,350.

Die Bundesversammlung legte dieser Summe, welche einen Theil des eidgenössischen A..leiheus bildet, sollende Berechnung zn Grunde : 1) ^eubewaffuung der gesammten gewehrtragenden

Mannschaft des Bundesheeres .

.

^r. 8,767,350 2) Vollständige Erstellung der Milbaut .^ Amsler .

Gewehre 3) Umänderung von 40,000 Gewehreu kleinen Kali bers u n d Munition .

.

.

.

4) Umänderung der Brelat^Burnand-Gewehre

Dazu kamen no.h .

.

.

.

.

für Umänderuug der Artillerie und serner für Rük-

350,000 1,024^000 600,000 Fr. 10,741,350 "

1,474,800

erftattung au den eidgeuosstschen Kriegssond Da das Anleihen nur .

.

.

. ,, 1,000,^00 zusammen Fr. 13,216,150 . . . , , 12,000,000

betrag, so blieb also eine Summe von .

.

.

^r. 1,216,150

ungedekt . und wenn man die dem Kriegssond bestimmte Million in Abzug bringt, so bleibt auf der Bewaffnung eine ungedekte Summe von

Fr. 2l6,150, welche speziell ans die Jnfanteriebewaffuung fällt, weil mittelst des sür die Artillerie bestimmten Betrages die daherigen An-

schasfungen völlig bestritten sind (siehe Berieht der nationalräthlichen Kommission vom 21. Dezember 1866).

400 Wir lassen nun eine Uebersicht des Rechnungsergebnisses und des Status auf 31. Dezember 1869 folgen : A u s g a b e n von 1867 bis Ende 186..) : 1) Einlader Amsler^ewehr..., gross und klein

Kaliber . .

2) Beabod^Gewehre 3) Repetirgewehre .

. . . . ^r. 5,469,506. 2 4 . . . . , , 1,374^068. 35 . . . ^ . ,, 272,993. 05

4) Allgemeine Kosten auf Eiulader und Re-

petirgewehre . . . . . . ,, 116,015. 64 5) Munition . . . . . . . . 1,170,895. 70 6) Kontozahlungen an Fabrikanten und sur Rechnung von Kantonen .

.

Einnahmen .

.

.

.

,,

395,055. 46

Total Fr. 8,798,534. 44 . ,, 1,345,800. 36 Fr. 7,452,734.^08

.l^i^.

Kredit.

Betrefsniss von 12 Millionen Anleihen für Gewehr^

.^assa.

Baaxschaft zu Gunsten des Gewehrkredites

Schaffung .

Verwendung: 1867 1868 ,, 1869

.

.

.

.

. . . . . Fx. 10,741,350. . Fr. 3,298,674. 14 . ,, 2,861,274. 94 . " 1,292,785. --------------- ,, 7,452,734. 08 Fr. 3,288,615. 92

G u t h a b e n . Bei Kantonen .

.

.

.

,, Gewehrfabrikanten für .Liefexnngen auf feste Rechnung Fr.

,, Gewehrsabrikanten für Vor-

schüsse " privaten .

.

.

.

.

.

,.

.

. Fr^

17,162.79

436,757. 94

2,631. 60

. ,, 223,355. -.----------. . . . ,

,, ,

225,986. 60 211. 2 6

-

, ,

662,955.

8 0

Uebertrag . . Fx. 3,968,734. 51 .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^

^ ^ .

^

Ueberl.rag . . Fr. 3,968,734. 51 J n v e n t a x . Jn eidgenössischen Magazinen: G e w e h r e . Repetirgewehre , Stük 78 . Fr.

Einlader . .

Bestandtheile.

6,240.-

,, 496 . ^ 43,524. 70 -^- Fr. 49,764. 70

Vorgearbeitete Läufe:

füx Ordonnanz 1863, für Repetirgewehre, Stük 5769 ^. . . . . Stük 7642 . . .

Lausstäbe für Repetiraewehre,

^ 176,972. 50

für Einlader,

Stük 35,999 . . . . . Stük 139 . . ., 139,854. 06 Bajonnette, Stük 19,778^ ab. die den 15,006 Beabod^ Gewehren zugetheilten . ^ . .

.

,, 20,042. 40 Fr. 67,461. 60 Buzstoke, Stük 591 . . . . . . ,.

1,034. 25 Gewehrbestandtheile, den Gewehrsabrikanten auf Schluss der Fabrikation., Ordnnanz 1863, abgenommen, e^el.

.

^

73,479. 16

Verschlussbestandtheile in diversen Arbeitsstadien, den Um..

änderungssabrikanten abgenommen .

.

.

.

Schlagstiste , Auswerser , Ladstokbesestiguuge.. , Hahnen

Läuse vide oben .

.

.

.

.

.

,, ^

11,1.^3. 77 11,773. 85

Uebertrag . . Fr. 484,074. 69 ,, 3,968,734. 51

....ebertrag . . Fr. 484,074. 69 Fr. 3,968,734. 51 Jnventar.

Jn e i d g e n ö s s i s c h e n Magazinen:

Munition.

500 Zentner Tombakrondellen, .^ Fr. 1. 75,

2000 Hülsen, gross Kaliber, à 30 Rappen, nicht angefeuert . . . . . " 147,500. -

Bei d e n F a b r i k a n t e n : Jnventar theils zur Ausarbeitung abgegeben, um mit den Gewehren zurükgezogen zu werden , theils durch die Fabrikanten verdorben und durch sie zu ersezen.

Vorgearbeitete Läuse , Lausstäbe , Bajonnette , Ladstöke,

Stük 346 Stük 9833 St. 2928 St. 1436 diverse Verschlussbestandtheile ^e. . . . .

^

,, 88,098. 73 ...........^....^.............^^..^

Passiva.

Bulver^ und Bleiliesernngen der Kantone a Conto Munitions-

,

,

82,125. 5 1

Als Vorrathsassortimente, je 1 per Gewehr, sind noch Schlagstifte und Auswerser zu verrechnen für .

.

.

rechnungen

"

18,088. 70

Verschiedenes

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

..

2,320.

^ 7l9,673. 42 ^Fr.^ 4,688,407. 93

-

------------- ,, 102,534. 21 Rettostand . . Fr. 4,585,873. 72 ^ ,

.^

^

404 Dieser Rettostand wird sich vermehren um die Summe von ^r. 1,600,000, welche die Kantone für die Repetirgewehrezu zahlen haben werden , so dass sich die noch disponible Summe für die Anschauung

von 80,000 Gewehreu und die Munition auf Fr. 6,185,873. 72 beläust.

Da der Vertragspreis für die Gewehre Fr. 6,400,000 beträgt, so wird, abgesehen pon der für die Munition noch zu machenden Aus^abe, die ursprünglieb berechnete und bei dem Anleihen zn Grunde gelegte Summe nicht vollig ausreichen. Der genaue Betrag wird aber erst angegeben werden konnen , wenn die Frage über die Betheiligung der Kantone an den Kosten der Munition definitiv geordnet sein wird.

Hiebei erlauben wir uns zu wiederholen, dass die bisherigen Rechnungsergebnisse von dem Devis , welcher der Rechnung des Auleihens zu Grunde liegt, namentlich in folgenden Vunkteu abweichen:

1. Die oben unter Kapitel ll erwähnte Ausgabe vou Fr. 588,879. 53 wurde von der alten Rechnung übernommen und .var im Devis gar nicht vorgesehen.

2. Der Kosteuvoransehlag sah die Anschasfung der Beabod^Gewehre nicht voraus. Da dieselben sur das eidgenössische Depot und also ans ausschließliche Kosten des Bundes erworben worden sind , so entging dadurch dem Gewehrkredit der Rükersaz von den. Viertheil des Werthes, den bei den andern Gewehren die Kantone zu tragen haben, was die Summe von Fr. 358,245. 65 ausmacht. Würden diese beiden Summeu, welche zusammen Fr. 947,125. 18 ausmachen, den Gewehrkredit ersezen, so würden dieselben mehr als hinreichen, um die noch bevorstehenden Arbeiten zu bezahlen, und zwar abgesehen von der von vornherein ungedekteu ^umme von ^r. 216,150.

3. ^ Ein wesentlicher Grund der Abweichung von dem Voranschlage liegt , wie schon oben angeführt worden ist , in dem Umstande , dass während der Umänderungsperiode eine weitaus grossere Zahl von 1863er Gewehren fabrizirt wurdeu, als ursprünglich vorgesehen war. Während für diesen Vosten in dem Voranschlag von 1866 nur Fr. 350,000 ausgesezt waren, wurden in Wirklichkeit ausgegeben (mit Ausschluss der

unter 1 erwähnten ^r. 588,879. 53) Fr. 1,910,014. 80. Diese.

Mehrausgabe hatte dann zur Folge , dass die Zahl der anzuschaffenden Repetirgewehre aus 80,000 redu^irt wnrde, wie dies in dem Berichte

dargestellt ist , welchen Jhnen der Bundesrath unterm 10. Juli 186^ unterbeitet hat. (Buudesblatt v. J. 1868, .......l, 33.)

B.

^ri^m.^ter^ der ^...nt.^ne.

Wir haben schon zu wiederholten Malen in unsern Jahresberichten die zahlreichen , den Kantonen noch mangel.nden Gegenstände , worunter

405.

sich namentlich auch noch viele Fuhrwerke^finden, ausgezählt. Jm diesjährigen Berichte begnügen wir uns damit, zu konstatiren , dass nur ganz wenige der früher signalisirten Lüken ausgefüllt worden sind.

.^Vll. .^er.^ntrole.

Es wurden von Seite der eidg. Vulververwaltung im Ganzen 34 Bartien Bulver, zusammen 1970 Zentner betragend, zur Untersnchung vorgelegt. Von diesem .Quantum mussteu zwei Bartien Ge^schüzpnlver von 144 und .^8 Zentner, welche diebestehenden Vorschriften namentlich bezüglich der Wurfweite überschritten , zurükgewiesen werden.

Jm Uebrigen war die Durchschnittsqualität des kontrolirten Vulvers, besonders der zu Militärz.^eken bestimmten Hummern 4 und 5 sehr

befriedigend, obgleich für die erstere Rummer eine grossere Gleichmässigkeit

zwischen den einzelnen Partien zu wünschen wäre.

Die Anzahl der kontrolirten Sehlagrohrchen betrug 35,000 ^tük ans den Jahren l 866 und 1867. von 700 der nähern Untersuchung zu probeweisem Abfeuern unterworfenen detonirten nur 2 Stük .unge-

nügend.

^Vlll. ^rtil.leriekoww^^n und artilleri^che .^er^uche.

Die ^.lrtilleriekommission beschästigte sich im .Laufe des Berichtsjahres hauptsächlich mit der .oich..igen ^rage der Verbesserung der Zünder und..

mit Prüfung der vielen Projekte von doppelt wirkenden Zündern, welche in Folge der Konknrrenz-Ausschreibuug und der in Aussicht gestellten Brämie von Fr. 10,000 dem Militärdepartemeute zugesandt wurden.

Von allen diesen Projekten und ^undern entsprach vorerst keines sämmtlichen Anforderungen des programmes ; dagegen schienen einige der Losung der Aufgabe bereits sehr u-h^ zu stehen , wie die Zünder von Hanptmann R o m b e r g aus Belgien^ ^auptmann S t a h e l i n Thun, Oberstlieutenant B l e u l e r und Major E s c h e r , nebst einem Brojekte aus.

Vreussen mit dem Motto.

,,Das Geheimniss der ^ra^is heisst Erfahrung ^ Mit einigen dieser Zündergattungen wurden auch sosort vorläufige Versuche vorgenommen ; die übrigen Vrojekte nebst Modellen wurden den respektiven Erfindern wieder zugestellt, oben erwähnte Konkurrenten dagegen ersucht, einige Konstruktionsdetails noch zu modifizireu, um alsdann weitere eiulässliche Versuche mit ihren Zündern vorzunehmen.

Die Artilleriekommission beschäftigte sich serner mit Schiessversnchen, betreffend die Verbesserung der 4 .^r Er^pausionsspiegel und eines ver^

Bundesbl^t. ..^hrg.XXII. Bd. II.

27

406 andeuten Systems von ^eschosswarzen sur 4 .^r statt der jezigen vordern Warzenreihe, mit Schiessversuchen mit einer neuen Gattung von Shrapnels nach dem Vorschlage des Herrn Oberstlieutenant Bleuler, und über das Verhalten der 8 .^r Blechlasfetten und der eisernen Räder gegen Geschüzseuer.

Versuche mit dem Geschüzpulver von Design olles (Bnlvex mit pikrinsaurem Kali, Salpeter und Kohle fabrizirt) konnten noch nicht stattfinden, weil gleichzeitig noch prismatisches Bulver erprobt werden soll, dessen Fabrikation noch verzogert wurde . dagegen wurde das Gewehrpulver nämlicher Komposition in unsern Handseuerwasfen verglichen und mit dem Minenpulver von Desiguolles Sprengversuche angestellt (in der ^ Sapeur-Rekrutenschnle), welche dessen außerordentliche Leistungsfähigkeit

als Sprengmittel an den Tag legten.

Unter die wichtigern sonstigen Verhandluugsgegenstäude der Artil-

leriekommission gehörten : Die Bestimmung der Brämien für die Wettseuer und bessten Resultate im Shrapnelschiessen.

Die Frage der Erweiterung Al.lmend.

des Schiesspla^es aus ^ der Thuner

Die Reorganisation der Eeutralschule in Bezug ans die Artillerie.

Die Verbesserung der Bserdebeschirrung und der Baknugsweise der Zugpserde, worüber nun eine definitive Vorschrist aufgestellt wnrde.

Die Einsührung von besondern Munitionskasten zum Transport und zur Uuterbringung der Munition von Bositionsgeschüzen, au der Stelle der Caissons.

Verschiedene Modifikationeu in der Ausrüstung der Batterien und Kriegssuhrwerke , namentlich der bronzenen Aeht- und Vierpfüuder zum

Bositiousgesehüz.

Die deutsche Ausgabe des Haudbuchs sur Artillerieossiziere ist, mit

alleiniger Ausnahme des Kapitels 12, welches in Folge Umrechnung aller S.husstaseln u. s. w. auf das Metermass ausserordeutlich viele Arbeit erheischte, vollendet, und lezteres kann ebensalls bald erscheinen.

Die sranzosisehe Uebersezung ftosst auf n.annigsaehe Schwierigkeiten, und es find vorerst bloss einige Kapitel vollendet. Au der Uebersezung

der übrigen wird eisrig gearbeitet.

Die 8 .^r Ordonnanz ist im Laufe des Berichtsjahres in deutschem Ter^t und Blauchen vollendet worden, ebenso diejenige über die 12 .^r .Hinterlader.

Der französische Te^t beider Ordonnanzen ist im Druk Wegrissen.

407 ..^l^.. .^un.^werke.

Der Unterhalt der Festungswerke beschränkte sich wie schon früheres Jahr aus das Allernothwendigfte. Jmmerhin haben ausser den alljährlich wiederkehrenden Arbeiten, wie Reparaturen des zahlreichen Mauerwerkes, der grötentheils sehr ex^ponirten Kasernen-, Zeughaus- und Blokhausdächer, Ausräumen der Kommunikationswege und Strafen, die an den Laudjagerpoften in Luziensteig zu bezahlende Entschädigung für Bewachung der Werke u. s. w. , einige andere nicht alljährlich wiederkehrende Arbeiten , die Unterhaltungskosten bis aus die Summe von Fr. 55I5. 65 gebracht. Der Ertrag des Schanzeubodens betrug

1006 Franken.

.^^. Sendung t.^n Offizieren in^ ...lu.^land.

Ausländischen Truppenübungen haben die Herren eidgenossischen Obersten Jakob .^alis und Vhilippin beigewohnt. Ersterer wohnte, begleitet von Herrn Oberstlieutenant Schenk vom Kommissariatsstab und Major Saee vom Generalstab, den Herbstübungen des preussischen Gardekorps bei, und lezterer besuchte, begleitet von Herrn Artillerie-Stabsmajor Verroehet, das Lager von Ehalons.

Ferner besuchten zwei .^lrtilleriestabs-Lieutenants , welche sich dem Jnstru^ionsfache widmen wollen, ausländische Militäranstalteu, und zwar Herr Hebbel von St. Gallen die vereinigte Artillerie- und Jngenieursehule in Berlin, und Herr Go.^ von Genf die Artillerie-Regiments.^ E.^uitationsschule in Wien.

Herr Artillerie-Oberlieutenant ^ehmann von Zofingen besuchte mit Empfehlung des Departements die badisehen und hessischen Truppenübuugen.

Herr eidg. Oberst Hosfstetter, Herr Stabsmajor Burnier und Herr Stabshauptmanu Altorfer wurdeu beauftragt, die bohu^ischen ...flachtfelder zu besucheu. Da die Kriegsereignisse des Jahres 1866, wie wir bereits oben erwähnt haben , zum Gegenstaude des Unterrichts in den eidgenössischen Militärschulen gemacht werden, so sind die Lokalkeuutnisse, welche sieh die mit dem sraglieheu Unterrichte beantragten Offiziere erworben haben , von grossem Gewinn für ein richtiges Verständniss der Details , auf welche es in der Lehre von der Taktik und in der Gefechtslehxe so sehr ankommt.

Wir haben noch der besonders zuvorkommenden Ausuahme zu ge^ denken , welche den sämmtlicheu oben genannten Offizieren zu Theil wurde.

408 ^.^. ^krutirun^ un^ St^ ^ ^nn^heer^.

Das Bundesheer hat im lausenden Jahre folgenden ^uwach^ an Rekruten erhalten : Genie Artillerie Cavallerie Scharssehüzen Jnsanterie

1868.

159 1271 255 821 9848 12,354

1869.

171 1214 259 874 9969 12,487

zusammen Obige Zahlen weifen im Ganzen keine abnormalen Verhältnisse aus, da die Rekrutirung in den iezten Jahren ziemlich konstant geblieben ist.

Der Stand des Bundesheeres auf Schluss des Jahres war folgender : ^ ^ .

1. Eidgenosse... Stab 2. Truppen: .

.Reserve.

...andwehr.

^ln.^ng.

a^ Genie:

805

Sappeurs

Bontouniers

b. Artillerie.

Bespannte Batterien Gebirgsbatterien Bositionskompagnien Barkkompagnien Barktrain

c. Cavallerie : Dragoner .

Guideu

d. Scharsschüzen .... Jnsanterie .

913 373 1286

687 394 1081

489 112 601^ 2,968

599t 272 406 421 968 8058

2868 270 864 414 970 5386

3293 846 161 350 4650.^18,094

1658 246 1904 5755 68,281

953 1435 137 35 1090 1470.^ 4,464 3397 4952^14,104 39,074 54,799^.162,154 Uebertrag 202,589

409 Uebertrag 202,589 f. Sehwadronsärzte : Barkpserdärzte und

Krankenwärter

.

.^n.^ug.

.^eierve.

279

102

-^

16

.^. Büchsenschmiede : Für Reparaturwerk-

statten

Landwehr.

67^

448

-

16

Totaler Kontrolebestand des Bundesheeres aus 31. De-

zember 1869

.

.

.

.

.

.

.

. 203,053

Davon sallen :

aus d e n Stab . . .

805 ,, ,, Auszug .

.

. 85,563 .,

die Reserve .

,, ,, Landwehr Ende 1868 .

Vermehrung

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

50,146

^6,539 203,0.^3 . 200,786 .

2,267 Mann.

Diese Vermehrung fallt hauptsächlich auf Rechnung der LandwehrJnfanterie.

^^lI. postulate der ..^uu.^t.erfammluu..,..

Jm Berichtsjahre stnd solgende auf d^ Militärverwaltung b^liehe postulate gef-sst u^d iu nachstehender Weis^ erledigt Borden .

Postulat vom 24. ^uli 18^.^^ ,,Der Bundesrath ^ird eingeladen^ mit Rül.sicht e^uf di.^ durch .^uselben beabsichtigten Aeuderungen der Militärorganisation, s^ u^^t ^ ui^t schon durch das Militärdepartement geschehen ist, rechtzeitig di^j.^nig^u M-terialien sammeln und .^erechnuua^u veranstalten ^u lassen, welche da^u

dienen , sowohl in personeller Beziehung -ls rüksichl.lichlich d.^r F^-.^ des Unterrichts und der Ausrüstung di^ Bischen d...n gegen^ärtig.^u Zuständen und den neu einzusuhrend^u Aenderungen sich ergebenden Differenzen in ihrer militärischen und finanziellen Trag^ei^e ^ur klar.^u Ansehauuug zu bringen^ ^ Das gewünschte Material, das sch.^u ^r obi-^ Beschlusss-ssung in umfangreicher Weise vorhauden ^-r^ ist seither u^^ ergänzt worden.

410

Bostulat vom 24. Juli 1869: ^Der.^Bnndesrath wird eingeladen, ans die nächste Wintersession ..Bericht zu erstatten, ob nicht den Kantonen die neuen Ex^erzierregClemente unentgeltlich zu verabfolgen seien, und zwar in der Ausdehnung, ,,dass auch die Unteroffiziere mit den Reglementen .für die Soldaten,,und Ko.npagnieschnle und den Felddieust versehen werden konnen.^ Auf dieses Bost..lat haben wir mit besonderer Botschast vom 6.

Dezember 1869 geantwortet ^), und Sie haben unsere Anträge uuterm

20,^22. Dezember l 869 genehmigt.^) Bostulat vom 24. Juli l 869:

^Der Bundesrath ist eingeladen, zu untersuchen, ob es nicht im ,,Jnteresse der weitern Ausbildung unserer Armee wäre, zu den Re^ ,,krutenschulen der Spezialwassen Stabsoffiziere einzuberufen.^ Sofern unter dem Ausdruke ..Stabsoffiziere^ Offiziere des eidg.

Stabes gemeint sind, so wird seit einer Reihe von Jahreu das System befolgt, solche in Rekrutenschulen der Spezialwasfen zu senden, und zwar iu der W..is..., dass die aus einer Waffe hervorgegangenen Ossiziere s^ch.

auch mit den übrigen Waffen vertraut machen. freilich musste hievon mit Rül.sicht aus das Budget der bescheidenste Gebrauch gemacht werden.

Bostnlat vom 24. Juli 1869: ,.Der. Bundesrath wird eingeladen, aus die ^nächste Zession der ,,Bundesversammlnng über die Wiul.elriedstiftnng Bericht und Antrag ..einzubringen.^ Das Militärdeparl.emeut hatte uns z^ar schon unterm 25. November 1869 eiuen sachbe.^uglichen Antrag ge^uaeht ^ wir glaubten jedoch die Angelegenheit, so wie sie vorlag, noch nicht spruchreif, werden aber sobald die äusserst schwierige Materie es erlaubt, dem postulate ^olge geben.

Bostulat vom 24. Juli 1869.

,,Der Bundesrath wird eingeladeu, zu untersuchen, ob nicht der "Breis der Hinterladungsmunition für das kleine Kaliber herabgesezt ,,und ob der Verkauf der Jnfanteriemnnition nicht den eidg. Bulverver,,käufern übertragen werden konnte, und über das Ergebniss seines Unter,,suches der nächsten Bundesversammlung Bericht und Antrag vorzulegen.^ Die Materialien, welche zu der verlangten Berichterstattung nothig sind, gingen dem Departement erst mit dem Abs.hluss der Reehuuugeu des Berichtsjahres ein, und, wir werden nicht ermangeln, dem Bostulate für die nächste Session der Bundesversammlung nachzukommen.

^) Siehe Bundesblal.l. v. .^. 18^.^, Band III, Seile 587.

^) Siehe eidg. ^esezsammlung, Band X, Seite ^.

411 Bostula.. vom 24. Juli 1869: ,,^er Bundesrath wird eingeladen, bis zur nächsten .^ezembex^.

Cession den Räthen über die Frage Bericht zu erstatten, ob es nicht ^wekmässig wäre, jedem Mitgliede eines sreiwilligen militärischen Schieß ,,vereius in ^ukunst ein grosseres .^uantnm Vatronen per Jahr zu ver,,absolgen.^ Wir haben den verlangten Berieht mit Botschaft vom 6. ..^e^embex 1869 erstattet^) und unterm 22/23. ^ember 1869 sind unsere Vorsehläge. gutgeheissen worden.^) Vostulat vo.n 23. Dezember 1869: ,,Der Bundesrath wird eingeladen, ^u prüfen, ob das Bureau des .,Genie^Jnspektors nicht i.n dem Sinne einer Umänderung unterworfen ^werden sollte, dass der Sekretär wegsalle und die Beaufsichtiguug der ..Festungswerke durch den Juspektor selbst besorgt werdet Das Geniebüreau hatte unter dem früheru Geuie-Jnspektor einen

^ahlreieheru Bestand. Seit die Alpenbahnbauten erledigt und das Stabsbureau geschasfeu worden, ist das Personal auf einen Sekretär reduzirt worden, dem ^.gleich die Festune.saussieht übertragen ist, sür welche früher ein eigeuer Jnspektor augestellt war. ^...ie Bureau- und Jnspektionsarbeit, welche iusolge dessen dem Sekretär des ..^enie-Juspektors obliegt, dürste nun diesem lezteru nicht übertragen werden, ohne ihn dasür zugemessen zu. houoriren. Wollte man den Genieinspektor für diese Arbeit entsprechend honoriren, so würde keine Ersparnis^ erhielt, nm so weniger als jedes Jahr ans dem Geniebüreau eine Anzahl militarischer Ausgaben bearbeitet werden, sür. die man in Zukunft Osfiziere .ex^tra bezahlen müsste, z. B. im Berichtsjahre die Tafeln zum Reglement über den Batteriebau, Brojekt sür Barakenlager u. s. w.

Ueberhaupt seheint der Moment zur Aushebung des Geniebüreaus im Hiublik auf die sehr wahrscheinliche Vermehrung der Sappeurkompagnieu und der Jnfanteriepionuiere und der Kreirung von Feldtelegrapheukorps nicht günstig gewählt zu sein. Wir sind daher der Ansicht, es sollte dem Postulate keine weitexe Folge gegeben werden.

.^) Siehe Bund^blatt v. ^. 18^ Band III, Seite 57.).

.^) Siehe eidg. Gesezfammlung, Band.X, Seite 7.

412

^esch^ft^krei.^ de^ politischen ^ep..rtement.^.

A.

Beziehungen zum Blande.

^..^em...^.

Das Jahr 1869 charakterisirt sich im Allgemeinen durch das Bestreben der einzelnen Regierungen, ihre Kräste vorzugsweise der innern B o l i t i k zuzuwenden, entweder um die Errungenschaften der legten Jahre zu konsolidiren, oder um ihre staatliche Ordnung, in Uebereinstimmung mit den politischen und sozialen Bedürfnissen der Reuzeit und in Berüksichtiguüg der in dieser oder jener ^orm gestellten Forderungen ihrer Völker, umzubilden. Jn ersterer Richtung waren hauptsächlich die Re-

.gierungen des norddeutschen Bundes und Jtaliens thätig,

so wie nach beiden Seiten im Allgemeinen O e st e r r e ich. Jn F r a n k reich ha.^en die verfassnngsmässigen Wahlen der Mitglieder des gesezgebenden Korpers und die dabei zu Tage getretenen^ .Bestrebungen einer liberalern Ausbildung der Versassung vom Jahre 1852 gerufen und schon im Berichtsjahre wichtige Reformen herbeigeführt. Jn Spanien finden wir die Situation immer noch nicht abgeklärt, wenn schon auch dieser Staat verschiedene, nicht zu unterschäzende Erruugenschaften im ^inne des Fortschrittes auszuweisen hat, so sind doch die gegenwärtigen Zustände so unsicher , dass die Thätigkeit der provisorischen Regierung zur Erhaltung des bereits Errungenen und zur Wiederherstellung der Ordnung vollkommen absorbirt ist.

Die Beziehungen der einzelnen Regierungen unter einander bieten keine Veranlassung zu weitern Bemerkungen. .-..- Der Friede blieb uugestort, und mit Ausnahme des ö k u m e n i s c h e n K o n z i l s und der G o t t h a r d - E i s e n b a h n trat keine neue Frage auf, die für die Schweiz zu wiehtigern internationalen Unterhandlungen geführt oder mit Bezug aus die allgemeine politische und soziale Lage Europas ein beAnderes Jnteresse dargeboten hätte.

413 Die Beziehungen der S c h w e i z zu den auswärtigen Staaten waren fortwährend gut, und mit Ausnahme der speziellen Vertrags^ unterhandlungen, deren nachstehend Erwähnung gethan wird, hatte der Bundesrath keinen Anlass , in internationalen Fragen eingreifend mit fremden Regierungen zu perkehren.

Das o k um en i seh e Konzil, mit dessen Vorl..ereituugen der päpftliche Stuhl schon im vorhergehenden^ Jahre beschäftigt war, wurde. im Dezember 1869 wirklich eröffnet. Diese Angelegenheit beschäftigte auch die staatlichen Behörden vielfach.

Jm Hinblik auf die unzweifelhafte Absieht des päpstlichen Stuhls, durch das Eoneilium auch Beschlüsse über kirchlich^.politische Materien oder Fragen gemischter Ratur feststellen zu lassen , lud nämlich der

königlich bayerische Ministerpräsident, ^ürst von Hohenlohe, mittelst

Zirkulardepesche die diplomatischen Agenten Bayerns ein , den Regierungen, bei denen sie akkreditirt waren, sollende Fragen vorzulegen: 1) Ob und in welcher Form die Regierungen theils die ihnen unter-

gebenen Bischose, theils später das Konzil selbst aus die bedenk..

lichen folgen hinzuweisen beabsichtigen, welche die ohne ^weifet aus dem Konzile xesultirende.Zerrüttung der bisherigen Beziehungen zwischen Staat und Kirche herbeiführen müsste^

2) Ob es nicht zwekmässig erschiene, dass die Regierungen gemeinsehastlieh, etwa durch ihre in Rom befindlichen Vertreter, eine Verwahrung oder Broteftation gegen solche Beschlüsse einlegen, welche einseitig, ohne Zuziehung der Vertreter der Staatsgewalt, ohne jede vorhergehende Mittheilung, über staatskireh liehe Fragen oder Gegenstände gemischter Ratnr von dem Eoneilinm gefasst werden möchten, oder, mit andern Worten, ob nicht eine gemeinsame. wenn auch nicht kollektive Massuahme der europäischen Staaten in einer mehr oder minder identischen ^orm zu ergreisen wäre, um den päpstlichen Stuhl über die dem Konzile gegenüber von ihnen ^einzunehmende Haltung im voraus nicht im Ungewissen zu lassen , und ob nieht etwa eine Kouserenz von Vertretern sämmtlicher beteiligter ^Regierungen als das geeignete Mittel erachtet würde, jene gemeinsame Haltung einer eingehenden Berathung zu unterziehen ^ Der Bundesrath ermangelte nicht, die Frage, welche Schritte im ^Allgemeinen von Seite der Schweiz gegenüber dem bevorstehenden Konzile und speziell in Folge der erwähnten Zirkulardepesehe des Bürsten ^pon Hohenlohe zu thun seien, in reifliche Erwägung zu ziehen. Ueber die Stellung, welche der Bund eventuell in dieser Angelegenheit einznnehmen hätte, konnte bei dem klaren Wortlaute des Art. 44, Lemma 2

414 ^der Bundesverfassung ^ kein Zweifel harschen. Die Kompetenz des Bundesrathes ist durch diese ^erfassungsbesti^mnug klar vorgezeichnet, und es handelte sieh ^aher vor Allem darnm, zu untersuchen, ob der konfessionelle Friede dnrch deu damaligeu Stand der Konzils -Augelegenheit als verleg oder gefährdet betrachtet werden könne. Eine unbefangene Brüsung der .Verhältnisse mnsste offenbar zu dem Sehlusse führen, dass von einer derartigen Verlegung oder auch nur von einer Gefährdung dnrch die über diesen Gegenstand bis zum Monat August

1869 angeordneten Maßnahmen des päpstlichen ^tnhles nicht die Rede

sein konnte. Allerdings war es schon dann^umal wahrscheinlich , dass ans dem Konzile Grnndsäze werden anfgeftellt werden , die gegen mehrere wichtige Axiome des Staatslebeus, .vie es sich bei allen Kulturvolkeru gestaltet hat, gerichtet sind, so .vie dass neben deu rein dogmalischen Beschlüssen , ans den.. Gebiete der gemischten. staatskirchliehen

Verhältnisse l^Ehe,. Zivilstand, religiöser Schulunterricht, Beerdignngs-

.pläze ^e.^, Dekrete und Verordnungen von einschneidender Tragweite erlassen werden Fürsten, und dass in allen diesen Beziehungen die Rükwirknngen der Beschlüsse des Konzils zwischen Staat und Kir.he . wie zwischen den einzelnen Judividueu, sich rasch. genug bemerkbar machen werden.

Wenn aber schon der Umstand, dass man sich einstweilen lediglich Vermeidungen und bloss möglichen Gefahren gegenüber besaud , dem Bundesrathe die Ueberzeugung ausdrang , dass präveutive Schritte von Seite der Staat^regiernugen ungerechtfertigt ge.veseu wären. so leitete ihn bei seiner diessälligen ^chlnssnal^me auch gan^ besonders der Gedanke, dass die innere Lebenskraft des schweizerischen Staates und seiner Kultur stark genng i.st, um alleu Gefahren zu begegnen, die demselben aus dem Konzile erwachsen könnten, und dass man also getrost der Kirche ihre volle Freiheit lassen durfe, sich zu vereinigen und nach Gntfinden ihre Angelegenheiten zu ordnen. Der Missbrau.h der Freiheit durfte uaeh seiuem Dafürhalten aus diesem Gebiete eben so wenig als ans andern präsumirt werden, und se liberaler wir uns dieser Frage gegenüber verhielten, um so mehr bleibt uns die Berechtigung,^ eintretendenfalls demselben fest entgegen zu treteu. Gegenüber den geistlichen Behörden der Eidgenossenschaft durste man sich uni so eher solcher präventiver Massregeln enthalten, als denselben ^ie verfassuugsmässigen Mittel sehou hiulänglieh bekannt sind , welche die Bun^esbehorden in deu Staud

sezen, Beschlüsse^ des Konzils zu begegueu, die sich mit deu Prinzipien unserer .^taatsorduung im Widerspruche befinden , oder den ^riedeu unter den Konfessionen gesährdeu würben.

^ ,,^en Kantonen, so .vie dem Bunde bleibt verbehalieu, frir .Handhabung der vfsenllicheu Ordnung und de.^ .^rieden^ unier den Konfessionen die geeigneten Ma^.

nahmen zu rressen.^

4I5 Es wurde daher die Anregung des Fürsten von Hohenlohe durch ^ote an den bayerischeu Geschäststräger in Bern, datirt vom 6. September 186^, im angegebeuen Sinne beantwortet, wobei indess der .Bundesrath die. Erklärung abgab, dass er die in der Eirknlardepesche ausgesprocheuen Grnndsäze über die Bflichten der Staaten gegenüber ^den befürchteten Ausschreitungen des Konzils vollkommen theile und vorkommendensalls nicht anstehen werde,. denselben nachzukommen.

So viel seither in Ersahruug gebracht wurde, hat sich auch , mit Ausnahme der italienischen, keiue einzige Regierung unbedingt und rükHaltlos für den Antrag des bayerischen Ministerpräsidenten ausgesprochen, und es wurde, wie bekauut, in der Folge von einem Eingreifen der Staaisregierungen in die vom päpstlichen Stuhle angeordneten VorbeLeitungen zum Konzile Umgang genommen.

Wenn sich auch der Bundesrath .vähxend des Berichtsjahres nicht ^weiter n.it dieser Frage zu befassen halt... , so verfolgte doch das poli^ tische Departement den ..^ang derselben mit der ihr gebührenden Auf.merksamkeit u n l.. versäumte nicht, sieh über die Vorgänge in ^Rom selbst, sowie über das Verhalten der europäischen Staatsregierungen gegenüber

dem päpstlichen Stuhle besstmoglich unterrichtet zu halten.

Die G o t t h a r d s r a g e wird in einer besondern Botschaft au die eidg. Räthe einlässlieh behandelt werden; wir glauben uns daher einstteilen daraus beschränken zu müssen, den Beginn und den Verlauf der Unterhandlungen nur in kurzen Zügen zu beleuchten.

Mit Roten, datirt vom 31. Mä^ 186.), eroffneten die gesandten des Rorddeutsehen Bundes und des Königreichs^ Jtatien dem Bundes^ ^rathe, ^ass ihre Regierungen im Vereine mit derjenigen des Grossherzog^ thums Baden sich betreffend der zwischen beiden Staaten projektirten

Eisenbahnverbindung durch die ^chwei^ definitiv sur den Durchstich des

..^otthards entschieden haben, und zwar mit Ausschluß jedes andern Bro..

jektes. Zugleich sprachen sie den Wunsch aus, der Bundesrath mochte sur die Aussührnng des Unternehmens die Jnitiative ergreisen und ein bestimmtes Brojett foxmnliren, das den Verhandlungen der betheiligten Staaten zu Grunde gelegt werden konnte.

Eine gleiche Eröffnung machte der badisele Gesandte im Ramen seiner Regiernug mit Rote datirt vom 5. April 186.). Der J..halt dieser Roteu wurde sodann sämmtlichen Ka^tousregierungen zur Kenutniss gebracht, und nachdem deren Rükäussernngen eingegangen waren , sprach der .Bundesrath in Beantwortung der erwähnten Erossnnngen .^ie Geneigtheit aus , die UnterHandlungen, gestüzt aus ein hierseits bereits ausgearbeitetes Projekt, zu beginnen, und schlug jenen drei Regierungen vor, au einer zu diesem Zweke in Bern abzuhaltenden Konferenz Theil zu nehmen. Die Einladung wurde angenommen, und die von dem Rorddeutschen Bunde, von Jtalien

416 und Baden beschikte Konferenz konnte am 15. September erossnet werden.

Die Eidgenossenschaft war dabei durch die Herren Bundesprästdent

Welti,^ Bundesrath Schenk und Bundesrath D u bs vertreten. Wäh-

rend des Verlaufs der Verhandlungen, die durch Herrn Bundespräsident Welti präsidirt wurden , äusserte die Regierung von Württemberg den Wunsch , ebenfalls an der Konserenz Theil zu nehmen. Rachdem die Bevollmächtigten der vier unterhandelnden Staaten sich hiemit einverstanden erklärt hatten, traf die württembergische Abordnung ohne Verzug in Bern ein und wohnte den Konserenzsizungen bis zum Schlusse bei.

Rach 15 Vlenarsizungen fanden dann die Unterhandlungen

den

13. Oktober l 869 ihren einstweiligen Abschluss in der Unterzeichnung eines die Richtung, den Bau und den Betrieb der Gotthardbahn, sowie die Beschaffung der notwendigen Geldmittel genau feststellenden Schlussprotokolles. Die Bestimmungen dieses Vrotokolles wurden hierauf von Seite der italienischen Regierung und des Bundesrathes durch einen am 15. Oktober 1869 unterzeichneten Separatvertrag als für die beiden Staaten in allen Theilen verbindlich anerkannt, unter dem selbstverständliehen Vorbehalte der Ratifikation.

Bald nach Schluss der Konferenz machte der Bundesrath den Regiernngen des Rorddentschen Bnudes, des Grossherzogthnms Baden und

des Königreichs Wüttemberg Mitteilung von dieser Uebereinkunst, perbunden mit der Einladung, derselben ebenfalls be^utreten.

Wir werden , wie schon angedeutet, über den Gang und die Ergebnisse dieser Unterhandlungen und über die von uns in dieser Frage eingenommene Stellung den eidg. Rätheu in einer selbständigen Bot-

schast einlässlich Berieht erstatten.

Roch ist eines internationalen. Ereignisses von hoher kulturhistorischer und sozialer Bedeutung zu erwähnen. Wir meinen die Er o f f n un g des S u e z k a n a l s , bei welcher auch die Schweiz, gleich den meisten übrigen europäischen Staaten vertreten .var. Rief dieses grossartige Werk des Friedens, dieser Triumph des menschliehen Geistes über schwer zu bezwingende Raturkräfte, schon an und sür sich einem osfentlichen Beweise unserer Bewunderung uud ^luerkeunung, so schien uns im ^esondern die Stellnng der Schweiz in industrieller und merkantilischer Beziehuug eiue Vertretung bei der Erosfnung der grossen neuen Welt- und Handelsstrasse zwischen Europa uud Ostindien, Ehina, Japan und Austra.lien geradezu zu gebieten. ^lls daher der Bundesrath von den. Vizekonig von Aeg.^pten offiziell eingeladen wurde, die Bundesregierung bei den in Aussieht genommenen Feierlichkeiten vertreten zu lassen , zog er die Frage , auf welchem Wege dieser Einladung entsprochen werden konnte , in .^reifliche Erwägung. Er wandte sich zu diesem Zweke an die Regierungen der in industrieller Beziehung bei dem Snezkanale be-

417 sonders interesstrten Kantone, mit dem Ansuchen , es möchten pon denselben die notwendigen Schritte gethan werden, um in dem Handelsstande geeignete Bersönlichkeiten zu finden, die geneigt wären, auf ihre eigenen Kosten die fragliche Mission zu übernehmen. Dieser leztere Vorbehalt war eine Notwendigkeit, indem dem Bundesrathe für derartige Fälle keine Kredite zur Verfügung stehen. Man wandte sich desshalb auch vorzugsweise an den Handelsstand. Hiezn war man um so mehr veranlasst , als um die gleiche Zeit von Seite des Vorstandes der im Jahr 1.^67 in Baris gegründeten internationalen Gesellschaft zur Hebung des Handels dem Bundesrathe der Wunsch ausgesprochen wurde, er möchte sieh dafür verwenden , dass der schweizerische Handelsstand bei einem während der erwähnten Feierlichkelten .in Aeg.^pten abzuhaltenden internationalen Handelskongresse offiziell vertreten sei. Es handelte sieh somit darnm, die beiden Missionen mit einander zu verbinden. Die be-

züglichen Schritte des politischen Departements hatten das gewünschte Resultat. Herr Nationalrath Fierz in Zürich und Herr Oberst Rieter in Winterthur erklärten sieh bereit, die Schweiz unter den gestellten Bedingungen bei beiden Anlässen zu vertreten. ^Ebenso gelang es uns im weitern, auch die Herreu G. Revilliod in Genf und Nationalrath Karrer in Sumiswald in gleicher Weise als eidgenössische Abgeordnete speziell für die Feierlichkeiten der Kanalerössnung zu gewinnen.

Gleichzeitig wurde den Herren Fierz, Karrer und Rieter die Mission übertragen, an Ort und Stelle die mit der Errichtung schweizerischer K o n s u l a t e in der . L e v a n t e und dem A b s c h l u s s e eines Vert r a g e s m i t d e r B f o r t e über d e n E r w e r b v o n G x u n d e i g e n thum und über Z o l l f r a g e n zusammenhängenden ^Verhältnisse näher zu prüfen und die Ansichten und Wünsche der schweizerischen Kolonien entgegen zu nehmen. Die zwei erstern Fragen traten nämlich in der neuern Zeit, zum Theil auch gerade in Folge d.er Eröffnung des Suezkanals und im Hinblike auf den Einfluss , den man sich von demselben aus dem Gebiete des Handels und Verkehrs mit der Levante verspricht, in den Vordergrund. Die im Orient niedergelassenen Schweizer einerseits , sowie verschiedene kantonale Handelsbehörden andererseits, gelangten im .Lause des Berichtsjahres neuerdings au den Bundesrath mit dem Begehren , er möchte diese für den Handel im Allgemeinen und für die Stelluug der Schweizer im Orient hochwichtigen Fragen

behufs baldiger Lösung abermals in Behandlung ziehen. Das politische

Departement, in de.ssen Geschäftsbereich diese Angelegenheit fällt, und das auch derselben schon früher seine ganze Aufmerksamkeit zugewendet hatte , fand in der Abordnung nach ^nez einen willkommenen Anlass, die in Frage kommenden Verhältnisse durch sachkundige Vertrauensmänner untersuchen zu lassen. Es unterzogen sich die Herren Abgeordneten auch diesem Auftrage mit verdankenswerther Bereitwilligkeit. Die weitere.

4l8

Behandlung dieser Angelegenheit fällt aber in das Geschäftsjahr 1870 und wird zudem ohne Zweifel einer speziellen Botschaft rufen , so dass wir uns aus diese wenden Mittheilungen beschränken.

W.ir fühlen uns indessen verpflichtet, den Herren Revilliod, Rieter, Fierz und Karrer jezt sehou ihre ausgezeichneten Dieuste und die Ausopferuug, mit welcher sie sich der Missiou nach Aea^pteu und der Türkei unterzogen habeu, bessteus zu verdanken. Ebenso wollen wir nicht versäumen, des guten Empfangs . der denselben von Seite der türkischen Regierung und Derjenigen des Vi^ekonigs von Aeg^pten zu Theil wurde, sowie der Gastfreundschaft, die sie speziell bei dem l.eztern gesunden, in anerkennendem Sinne Erwähnung zu thuu.

Die Frage der R e v i s i o n des t ü r k i s c h e n Z o l l t a r i f s , mit welcher sich die Herreu Abgeordneten ebenfalls befaßten, wird von dem Handels^. und Zolldepartemente behandelt werdeu.

Die Beschlüsse der internationalen Konferenz in Gens vom Jahr 1868, deren ^wek die Erweiterung der daselbst abgeschlossenen U e b e r e i n k u u s t z u r V e r b e s s e r u n g .^es L o o s e s d e r i m K r i e g e v e r w u n d e t e n M i l i t ä r s vom 22. August 1864 war, beschäftigten das politische^ Departement auch im Berichtsjahre uud veranlassteu eineu wiederholteu. Roteuweehsel zwischen dem Bundesrathe und den sämmtlichen Vertragsstaateu. Bis jezt konute aber die Ratifikation. der aus den Berathuugeu der erwähnten Koufereu^ hervorgegangeueu Zugartikel zu der Geuferkouvention uoeh nicht erhielt worden. Es wurde nämlich nach ^chluss der Konferenz, uoch in.. Jahr 1868, von Seite Frankreichs die Modifikation eines dieser Znsa^artikel verlauf. Später traten Englaud und Frankreich mit einem gemeinschaftlich^. Begehreu aus , dahin gehend , der Bundesrath wolle die nachträglich zwischen ihnen vereinbarte Jnterpretation eines andern Zusazartikels deu übrigeu Vertragsstatten zum Zweke der .Beistimmung der leztern zur Keuutniss bringen.

Hiebei erklärten dieselben , sie machen ihren definitiven Beitritt zu den Beschlüssen der Genferl.onserenz von der Annahme der sraglichen Jnterpretation durch die ubrigeu Vertragsstaateu abhäugig. Auch der russischeu Regierung gab eiuer dieser Zusa^artikel Anlass, ihreu eudgültigen Beitritt zu verschiebeu. Die grosse Mehrzahl der Vertragsstaaten aber,
mit Ausnahme von Spanien und Rom, deren Erklärungen noch aussteheu, hat bereits den vou der Konferenz angenommenen und im Sinne .^er Regierungen Englands und Frankreichs modifizirten oder iuterpretirten Beschlossen der Konferenz beigepflichtet, und es uuterliegt keiuem

Zweifel , dass die günstige Stimmung aller Regierungen sür dieses in-

ternationale Werk der Humanität die noch vorhandenen Schwierigkeiten mehr sormeller Ratur in Bälde heben wird.

Die Unterhandlungen. über diesen Gegenstand werden später ebenfalls in einer besondern Botschaft näher beleuchtet werden.

419 ^Jm weitern bleibt noch die i n t e r n a t i o n a l e K o n f e r e n z , w e l c h e vom 2 2. bis 2 7. A p r i l in B e r l i n zwischen Delegir.ten der Regierungen, die der Genferkonvention beigetreten sind und solchen der V e r e i n e zur Bflege im ^elde verwundeter und erkrankter Krieger stattfand, zu berühren.

Schon im Jahr 1867 tagten, wie schon früher gemeldet wurde, die durch die^ Genferkonvention ins .Leben gernfeueu ..^ilfsgesellschasten in Baris, bei welchem Anlasse dann der Wiederzusammeutritt in Berlin beschlossen wurde. Der Zwek dieser internationalen Vereinigungen der einzelnen Gesellschaften geht dahin, deren innere und äussere àrganisation einheitlich zu ordnen, ihre Wirksamkeit aus Grund der GeuferKonvention zu regeln oder, mit kurzen Worten, diese leztere praktisch aus^ zuführen, sowie allfällige Verbesserungen derselben anzustreben. Jn gehöriger Würdigung des praktischen W^rthes derartiger Zusammenkünfte und in der Gewissheit, dass viele andere^ ^ertragsstaateu die Konferenz ebeusalls beschiken werden, erachtete der Bundesrath eiue Abordnung als durchaus motivirt und betraute seinen bevollmächtigten Minister beim norddeutschen Bnnde, Hru. Oberst Jammer, und den eidgenossischen Oberseldax^t, Hrn.

Dr. .Lehmann, mit dieser Mission. Die Resultate der Konferenz und der mündliche Bericht unserer Abordnung haben uns in unserer Anschauung über die Rüzlichkeit der internationalen Vereinigung der einzelnen Gesellschasten bestärkt.

Als mit der Genferkonvention einigermaßen verwandt und ans dem gleichen Grundgedanken hervorgegangen, haben wir schon voriges Jahr die am 11. Dezember 1868 in B e t e r s b u r g von der i u t e r u at i o n a l e n M i l i t ä r k o m m i s s i o n unterzeichneten Artikel, betreffend Ausschluss gewisser Sprenggeschosse ^in Kriegszeiteu zur Sprache gebracht.

Während des Berichtsjahres sind die Regierungen von B r a s i l i e n und B a d e n , laut offizieller Anzeige des k. russischen Miuifteriums des Aeussern ...n den schweizerischen Generalkonsul in Petersburg, den betreffenden Besehlüssen beigetreten.

^ertr^.^...erh.rndlnn.^en mit ..u^m.irti^n ^..ten.

Das Jahr 1869 weist eine Reihe zwischen der Schweiz und den auswärtigen Staaten a b g e s c h l o s s e n e r , a u s g e w e c h s e l t e r oder a n g e b a h n t e r V e r t r ä g e aus, wobei auch das politische Departement theilweise mitzuwirken hatte.

l. 1) Rachdem die dem Absolusse der Verträge mit Deutschland entgegenstehenden Schwierigkeiten gehoben waren , wurden dieselben, nämlich .

a. der H a n d e l s - und Z o l l v e r t r a g mit den Staaten des deutschen Zoll- und Handelsvereins ;

420 b. die Uebereinknnst mit dem norddeutschen Bunde betreffend d e n Schuz des l i t e r a r i s c h e n und k ü n s t l e r i s c h e n Eigenthnmsc. das Protokoll betreffend die rechtliche S t e l l u n g der A k t i e n . , g e s e l l s c h a f t e n und

d. ^das auf den Handels- und Zollvertrag bezügliche Schlussprotokoll, von den resp. Bevollmächtigten am 13. Mai 1869 in Berlin unterzeichnet, und es sind dieselben seither ratifiât und ausgewechselt worden.

2^ Am 18. März 1869 wurde zwisehen der Schweiz und W ü r t t e m b e r g ein Riedexlassungsvertrag abgeschlossen , ebenso erfolgte 3) der Abschluss eiuer U e b e r e i n k uns t z u m Schuze d e s literarischen und künstlerischen E i g e n t h u m s mit den Regiexungen des Konigreiehs B a u e r n , des Königreichs W ü r t t e m b e r g , des Grossherzogthums Baden und des ^rossherzogthums Hessen.^ Alle diese leztern Verträge wurdeu während des Berichtsjahres ratifizirt. die Auswechslung derselben fällt aber, mit^ Ausnahme des RiederlassuugsVertrages mit Württemberg, in das Jahr 1870 ;.

4^ mit dem Grossherzogthum Badeu wurde am ..). Dezember 1869 eine U ............. ei^n k u n f t b e t r e f f e n d die ^ i s c h e r e i im R h e i n e ,

e i n f c h l i e s s l i c h d e s U n t e r s e e s , abgeschlossen .

5) ebenfalls mit Baden ist eine V e r e i n b a r u n g betreffend die w e c h s e l s e i t i g e U e b e r g a b e v o n G e f a n g e n e n erhielt worden.

6) Von besonderer Wichtigkeit sind die während des Berichtsjahres zum Abschlusse gelangten und ratifizirten Verträge j u r i st i sche r R a t n r , nämlieh : a. der Vertrag mit Fx a n k r e i eh betreffend den G e r ich t s st a n d und die V o l l z i e h u n g von U r t h e i l e n in Z i v i l s a c h e n , vom

15. Juni 1869,

b. der neue A u s l i e f e r u n g s v e r t r a g mit

9. Juli 1869 ;

F r a n k r e i c h , vom

..... der A u s l i e f e r n n g s v e r t r a g mit B e l g i e n , vom 24.

Rovember 1869.

7^ Der H a n d e l s v e r t r a g mit S p a n i e n , vom 27. August 1869, wartet immer noch der Ratifikation durch die Portes. Diese Verzogerung ist indess nach zuverlässigen Berichten durchaus nicht materiellen, mit dem Vertrage selbst im Zusammenhange stehenden Schwierigkeiten,

sondern lediglich den gegenwärtigen konstitutionellen, die ganze Thätigkeit

der Regierung in Anspruch nehmenden Verhältnissen Spaniens zuznschreiben.

1869,

8) Endlich erwähnen wir vorläufig noch eiuer , am 24. Rovember zwischen der S c h w e i z und ^ x a n k r e i e h abgeschlossenen, mit

421 ^der von Gens angestrebten Eisenbahnverbindung Annee.^lnuemasse^.Genf ^im Zusammenhange stehenden U e b e r e i n k u n s t , betreffend den gegenZeitigen s r e i e n W a a r e n t r a u s i t , sowie einige den Bewohnern der savoischen Brovin^en Ehablais, Faueignr^ und Genevois von Seite der Schweiz gewährte Z o ll e r l e i c h t e r n u g en , und andererseits von Frankreich gemachte Konzessionen bezüglich der Z o l l a b f e r t i g u n g s c h w e i ^ e r i s e h e r W W a r e n s e n d u n g e n durch die D o u a n e in Annee.....

Diese Uebereinkunft wird in einer besondern Botschaft behandelt werden.

H. Als schon im Jahr 1868 oder früher abgeschlossen, aber erst in d e m B e r i c h t s j a h r e a u s g e w e c h s e l t oder i n K r a f t g e t r e t e n .sind anzuführen :

1) mit Jtalien : a. der Handels- und Z o l l v e r t r a g , vom 22. Juli 1868,

h. der ...luslieserungsvertrag, pom 22. Juli 1868, c. der Vertrag betreffend die R i e d e r l a s s u u g s - und K o n s u l a r v e r h ä l t n i s s e , vom 22. Juli 1868; d. die Uebereinkuuft zum Sehuze des literarischen und künstlerischen E i g e n t h u m s , vom 22. Juli 1868, 2) mit O e s t e r r e i e h : ^ a. der Vertrag betreffend die G r e n z e bei ^ i u s t e r m ü n ^ , vom

14. Juli 1868.

b. der V o s t v e r t r a g vom 15. Juli 1868.

3) mit Belgien:

der ..... a eh t r a g (vom 1.). Dezember 1868) zum ^ o st v e. r t r a g vom 17. Dezember 1862, 4) mit B a u e r n : der R a eh t r a g zum A b l i e f e r u n g s v e r t r a g , vom 21.

.Juni 1851,

5 ) mit d e n V e r e i n i g t e n S t a a t e n N o r d a m e r i k a s .

Der Vertrag vom 12. Oktober 1867 betreffend G e l d a n w e i s u n g e n ist am 1. September 1869 zur Ausführung gekommen.

ll.^ ^et.ner erwähnen wir der im Jahre 1869 e i n g e l e i t e t e n ^der als schon früher begonnenen w e i t e r g e f ü h r t e n Unterhandlungen .

1) mit J ta lieu, betreffend eine Uebereinkn..sl. über a m t l i c h ^ k o st e u s r e i e Z u s e n d u n g v o n .......^scheinen; 2) mit Belgien, betreffend eine Uebereinkunft über die gleich....

.Materie ,

Bunde...blatt. ^ahrg. XXII. Bd. II.

2^

422 3^ mit O e s t e x r e i c h und

B a u e r n . betreffend die R e v i s i o n

des S t a a t s v e r t r a g e s vom 5. August 1865 über die Herstellung.

der B o d e n s e e g ü r t e l b a h n ; 4) mit Rom betreffend einen B o s t v e r t r a g , 5) mit O esterreich speziell, a. betreffend den dnreh den Vertrag über die G r e n z b e r e i n i g u n g bei Finstermün^ vorgesehenen S t r a s s e u ä n s c h l u s s bei Finstermünz, b. betreffend die Fortsezung der R h e i n k o r r e k t i o n , d. h. d.e Aus- .

leitung des Rheines in den Bodensee, .^ 6) mit B a d e n , betreffend a. die . W i e s e n t h a l b a h n und die B a h n s t r e k e H a l t i n g e n -

Rheinfelden,

h. den Anschluss der E i s e n b a h n R o m a n s h o r n - K o n st a n z , ..... eine B a h n v e r b i n d u n g zwischen dem E e n t r a l b a h u h o f B a s e l und dem b a d i f e h e n B a h u h o s e daselbst, 7) mit F r a u k r e i ch , betreffend den E i s e n b a h u a u s eh i n s bei J o u g n e.

Diese leztern Unterhandlungen haben aber bis zum Ende des Berichtsjahres keiuen .Abschlnss gefunden, und es bleibt daher deren Erledigung resp. Weitersührung dem laufendeu Amtsjahre vorbehalten.

^erl.ehr mit dent ^.u.^n..^ .l.etr. .^zi^lle und ^rtr^^rh.ntniss....

Das politische Departement hatle sieh auch dieses Jahr vielsach mit Fragen aus dem Gebiete der staatliehen Beziehungen der Eidgeuosseusehast und der allgemeinen Verkehrsverhältnisse zum ^luslande zu beschäftigen.

Wir beschränken uns aber mit Hinweglassuug der untergeordneten ^älle aus die Berührung folgender Geschäfte : Mit Rote vom 15. Januar 1869 wandte sich der päpstliche G e s c h ä s t s t r ä g e r bei der Eidgenosseuschast. Herr Agnoli, an den Buudesrath, mit dem Ersuchen, er mochte sich bei dem V e r s a ^ u n ^ x a the des K a n t o n s T h u r g a u dahin verwenden, dass im Sinne einer von dem Bischof vou Basel schon suh 4. Rovember 1868 an diese lettere Behorde gerichteten Eingabe, verschiedene, nach der Ansicht des Bete.nteu, sowie derjenigen des Herrn Agnoli, mit den Rechten der katholischen Religion im . Widerspruch stehende Bestimmungen des V e r s ass un g s e n t W u r f e s nachträglich noch fallen gelassen werden. Hierauf wurde dem .Herrn Geschäftsträger unterm 18. Januar 1869 erwidert, es stehe den

423

Bundesbehorden das Recht nicht zu , sich in die Verhandlungen des thurgauischen Versassungsrathes in irgend welcher Weise einzumischen, und es sei daher der Bundesrath schon aus diesem Grunde genothigt. die nachgesuchte Jntervention versagen zu müssen ; die Bundesversammlung werde seinerzeit zu entscheiden haben , ob einer ne.uen Verfassung des Kantons Thurgau die eidgenössische ..garantie zu ertheilen sei, wobei aber ausschliesslich in Frage komme , ob die einzelnen Bestimmungen dieser Verfassung mit denjenigen der schweizerischen Bundesverfassung im Einklage stehen.

Mittelst Rote vom 2. Juli 1869 kam der päpstliche Geschäftsträger auf diese Angelegenheit zurük, iudem er aus Austrag meiner Heiligkeit des .

Bapstes gegen .die seither von dem thurgauischen Volke angenommene Versassung, mit Hinsicht aus die berührten Bestimmungen, Vrotest einlegen zu müssen erklärte. Auch diese Erofsnung beantwortete der Bundesrath im Sinne seiner Erklärung vom 18. Januar 1869, und gab dann der Regierung des Kantons Thurgau unter Mittheilung der Rote des Herrn Geschäftsträgers hiepon Keuutniss.

Ganz besonders war die Thätigkeit des politischen Departements durch die ^ r a n k s u r t e r A u s w e i s u n g s a n g e l e g e n h e i t in Anspruch genommen.

Jm Lause des Monats August 1869 erhielten die Eltern einer grossern Anzahl srüherer Angehöriger der ^tadt Frankfurt a./M., die das schweizerische Bürgerrecht erworben hatten, von dem preussisehen

Polizeipräsidium daselbst die Anzeige, dass gegen ihre fraglichen ^öhne hohern Orts die Ausweisung angeordnet worden sei. Diese Massregel war dahin motivirt, dass das Verhalten der durch die Ausweisungsverfügung Betroffenen daraus schließen lasse, die Entlassung aus dem preussisehen .^taatsverbande sei nur zu dem Zweke bewirkt worden, dieselben der allgemeinen Wehrpflicht zu entziehen.

Die

Eltern der mit

der Ausweisung bedrohten ...^ohne wandten

sich dann (nämlich 23 Vetenten direkt und 3 durch die Vermittlung der Regierung des Kantons Sehafshausen, in welchem die meisten Ausgewiesenen das Bürgerrecht erhalten haben) an den Bundesrath, mit dem Gesu.che, es wolle derselbe seine Jntervention zum Zweke der Zurüknahme jener Massregel eintreten lassen.

Aus den von uns gemachten Erhebungen ergab sich, dass von den 26 Ausgewiesenen , zu deren Gunsten die Jntervention des Bundesrathes angerufen u.urde und die sich im Alter von 5-.- 17 Jahren befinden, 25 das schweizerische Bürgerrecht nur für sich erworben hatten, während ihre Eltern preussische Bürger geblieben sind. Ein einziger der Detenten ist mit seiner ganzen Familie in den schweizerischen Bürger^ rechtsverband getreten, womit aber nicht gesagt sein soll, .dass dies nicht

424 auch mit Bezug auf andere Familien der Fall gewesen sei. Es hat sich im Gegentheil ergeben, dass noch einige andere junge Franksurterbürger mit ihren An g eh ori gen ^Eltern und Geschwistern) aus dem preußischen Staatsverbande ausgetreten und Schwei^erbürger geworden sind, ohne dass sie jedoch zur ^eit des Eingangs der erwähnten Betitwnen durch die An^weisungsverfügung ebenfalls betroffen worden waren, so dass sie einstweilen nicht veranlagt waren, sich den .Detenten anzuschliessen.

Bei der Behandlung dieser Angelegenheit , der wir unsere ganze

Aufmerksamkeit widmeten , leiteten uns hauptsächlich folgende Gesichtspunkte :

Bekanntlich besteht zwischen der Schweiz und dem .^onigreich Breussen kein Riederlassungsvertrag, und es konnte daher die Schweiz aus diesem ^itel die Fordernng nicht stellen, dass ihren An.^ ^gen der Aufenthalt dort gestattet werde. Andererseits konnte aber e^ ^ ^ ^enig angenommen werdeu , dass Vrenssen durch den blossen Man^. ^....s Riederlassungsvertrages berechtigt sei, den Schwei^erbürgern d^...^ Enthalt in seinem Gebiete zu untersagen. Die Besngniss, lediglich in einem fremden Staate zu verweilen, namentlich wenn daran keine weitern Bekehren in Bezug auf die rechtliche Stel.lung des Domizilirenden geknüpt werdeu, gründet sich aus ein zwischen allen ^ivilisirten Staaten geltendes Gesez des Volkerrechts. Wenn gleichwohl zwischen denselben Riederlassungsv..rträge abgeschlossen werden, so liegt denselben keineswegs die .Absicht zu Grunde, den blossen Ausenthalt als ein Recht erst zn begründen ; es gilt auch

hier diese Besugniss als selbstverständliche ..^oraussezung, und als eigent-

licher Vertrags^wek erscheint die Feststellung der Rechte, welche mit dem faktischen Aufenthalt verbunden sind. Jn dem vorliegenden Falle nahm aber Breussen diese Stellung auch nicht ein , es hatte weder thatsächlieh noch ausdrüklich ^u erkeuuen gegeben, dass es die Besuguiss in Anspruch nehme, die aus seinem Gebiete sieh aufhaltenden Schweizer des.halb ausZuweisen, weil diese eines vertragsmäßigen Rechts zum Ausenth..lte nicht theilhastig seien. Hunderte, wahrscheinlich Tausende unserer Angehörigen leben ohne alle Belästigung in den preussischen Staaten. Die in Frage liegende Massregel beschränkt sich ausschließlich aus diejenigen Bersonen, ,.von denen", wie der in allen fallen identische Answeisung.sbesehl lautet, ..augenommen wurde, dass die Eutlassung zu dem Zweke erwirkt worden ist , um sich der Ersüllung der allgemeinen Wehrpflicht zu ent-.

Ziehen .^ Rach den vorliegenden Berichten sind dadurch nicht bloss die Reuschweizer, sondern auch rudere Judividuen betroffen worden, welche ihre Entlassung genommen hatten, ohne seither ein Bürgerrecht erworben ^u haben , und , wie oben schon angedeutet , audererseits wiederum nicht alle , welche entlassen und in das Schweizerbürgerrecht aufgenommen

425 Borden sind, sondern unter diesen nur diejenigen, bei denen die erwähnte Bräsumtion des Ausweisungsbefehls zutraf.

Es ist dadurch festgestellt, dass die Ausweisungsversügung in ihren Motiven nicht gegen die nunmehrigen S c h w e i z e r , sondern im Allgemeinen gegen die ehemaligen F r a n k f u r t e r , welche Nationalität sie seither erworben haben, gerichtet war, was sür die politische Seite der Frage zu koustatiren von Werth ist.

Betreffend die Motive, welche die Eltern der Ausgewiesenen bei den in Frage stehenden Schritten leiteten, durfte mit aller Sicherheit angenommen werden, dass ihre Absicht weniger dahin ging, den lezleru das Schweizerbürgerrecht zu erwerben, als vielmehr denselben die Entlassung aus dem preussischen Staatsverbaude zu verschassen, wo^u allerdings die erstere die unerlä^^ . Vorausse^u..g war. dieser Umstand konnte an und für sich iu ..^.. Augen den Betreffenden noch keineswegs ^um Voxwurfe gereiel^^ .ein es lag aus der Hand, dass es sich einfach darum handelte ..^... alle Rügten auf politische Motive, die Vortheile ^u wahren , welehe der Aufenthalt in Frankfurt den Betreffenden bringt und dagegen sich der Rachtheile zu entledigen , welche mit dem preußischen Bürgerrechte wie mit jedem andern verbanden sind.

Von einer Uebersiedlung in die neue Heimat war nie die Rede, ebeuso wenig von de... Absicht, dem neuen Vatexlan^e gegenüber mit Ernst die Bürgerpflichten zu erfüllen. Dass die prenssische Regierung der zunehmenden Vermehrung dieser ^älle nicht weiter gleichgültig zusehen konnte , wird man unbedenklich zugeben müssen. Wenn nun, wie schon bemerkt, nach den humanen Borisse.. des heutigen Volkerr..chts allerdings kein Staat das Recht hat , Bürger eines andern Staates darum aus seinem Gebiete ^u weisen , weil ein vertragsmäßiges Riederlassungsrecht nicht be^teht. so wird man andererseits eben so wenig sordern konnen, dass jeder Staat verpflichtet sei, j e d e n Bür^r eines andern Staates unter a l l e n Umständen ^n dulden, trozdem kein ....iederlasfungsvertrag besteht. Sowie iu den ^iederlassungsverlrägen selbst die Fälle vorgesehen sind , in denen ein Einzelner ausgewiesen werden kann, und gleichwie in diesen fällen sogar nach der schweizerischen Bundesverfassung das Recht der Niederlassung verwirkt wird, so bleiben selbstverständlich diese ^älle auch.

gegenüber der
besprocheuen allgemeinen volkerrechtlichen ^flicht vorbehalten.

Von diesem Vorbehalte hat Vreusseu Gebrauch gemacht, und ^war gegeuüber der . K a t e g o r i e , von welcher hier die Rede ist , iu einer Weise, welche uns keinen Anlass zu Reklamationen bot. Die Entlassung aus den. prenssischen Staatsverbaude wurde ohne alle Ansnahme sämmtliehen Betenten ,,zum Zweke der Auswauderuug^ ertheilt, und unter ,,Auswauderuug^ muss in richtiger Auslegung der anzuwendenden Ge-.

426 seze die Verlegung des Wohnsizes in das .Ausland , mit der Absicht, sich dort bleibend niederzulassen, verstanden werden.

Gestüzt aus alle diese Gründe , sowie auch aus den Umstand , dass die schweizerische Rechtsanschauung und Brar^is gegenüber solchen fremden, mit deren Staaten keine Verträge bestehen, mit der preußischen ganz übereinstimmt, entschied sich der Bundesrath für Ablehnung seiner Jnterventiou zu Gunsten der Beteuten, welche ohne ihre Familien in der Schweiz naturalisirt worden sind.

^ ^ Ganz anders waren die ^alle aufzufassen, in denen das Familienhaupt mit allen seinen Angehorigen die Entlassung aus dem preußischen Staatsverbaude und die Ausnahme iu das Sehweizerbürgerrecht nachsuchte. Hier war das Motiv, dass es bloss zu eigennützigen Zweken gestehen sei, nicht ^u präsumiren, und es traf eine Reihe der oben angestellten Betrachtungen nicht zu. Der Bundesratl^ah sieh daher veraulasst, de.. schweizerischen Minister in Berlin zn beauftragen , bei der prenssis.hen Regier.....^ die Rüknah.ne der Ausweisungsbefehle g..gen dieWenigen frankfurter ^u befürworten, die mit i h r e n F a m i l i e n in das schweizerische Bürgerrecht aufgenommen worden sind , gleichviel ob sich dieselben diesfalls bereits au ihn, den Bundesrath, gewendet haben oder nicht.

Diesem Verlangen wnrde dann auch von Seite der konischen Regierung faktisch entsprochen, und es sind dem Bundesrathe seither keine bezüglichen Reklamationen mehr zugekommen.

Anch der k on i glich w ü r t t e m b e r g i s c h e n R e g i e r u n g gegen^ über führten .^inig.^ R a t ..r a li s a ti on s sä l le ^n Unterhandlungen.

Doch sind dieselben keineswegs mit den so eben behandelten ^n verwechseln. Es wurden nämlich süuf ehemalige württembergisehe ^taats-^ au^ehorige ^um ^eil iu^ Kauton St. Gallen, zum Th.^il im .^auton Zug naturalisirt, nachdem sie i.n aller Form aus dem srrüh^r.. Staatsverbaude entlassen worden waren. Alle diese fünf Reubürger liesseu sich wirklieh in den betressenden schw^eriseheu Gemeinden oder Kautonen nieder, erfüllten daselbst im Allgemeinen ihre Bürgerpflichten un^ leisteten auch im Beson.^ern den Militärdienst oder bezahlten die Militärsteuern.

Später aber .v^.reu dieselben aus ^amilienrüknehten o^er durch okouomische Gründe genot^igt, für einige ^it wieder in den srühern Heimatgemeinden in Württemberg
ihren Ausenthalt zu nehmen, was znr ^olge hatte, dass sie ^um. dortigen Militärdienste herangezogen wurden.

Die Betheiligten reklamierten hiegegen bei ^en zuständigen Behorden, indem sie die Erwerbuug des ^ehwei^erbürgerreehtes geltend machten , allein

ihre diessälligen ^ehritte blieben ohne Erfolg. ^ie sahen sieh daher

veranlasst, bei ihren Kantonsbehorden die amtliche Jnteroention nachzusuchen , welchen Begehren die Regierungen von Z..g und St. Gallen

427 ohne weiteres entsprachen, indem sie an den Bundesrath das Verlangen stellten, er wolle auf diplomatischem Wege die Rüknahme der bezüglichen Versügungeu, resp. die Befreiung der Reklamanten von dem .oürttem^ergischen Militärdienste besürworten.

Rach sorgfältiger Brüsuug der .Ulkten kamen wir, in Uebereiustimmuug mit den genannten Kantonsregierungen, zu der Ueberzeugung, daß die betreffenden Beschwerden vollkommen begründet seien, und es wurde

daher der schweizerische Minister in Berlin eingeladen, sich bei der königlich

württembergischen Regierung im Sinne der bezüglichen Eingaben zu verwenden.

^ Der vorliegende Fall konnte in der That über uusere Berechtigung zn diesem Schritte keinen Zweifel lassen. Es steht fest, dass die sämmtlichen Reklamanten zur ^eit.der Aushebung nicht mehr württembergische Staatsangehörige, sondern rechtsgültig in den schweizerischen Staatsverband übergetreten waren. Rnu bestimmt der Art. 3 des am 18. März 186.) mit Württemberg abgeschlossenen Riederlassungsvertrags ausdrüklich: ..Die beiderseitigen Angehörigen bleiben in Betresf der Militärpflicht den "Gesezen ihres Heimatstaates unterworsen . in dem Staate dex Rieden "lassung dagegen sind sie von allen hieraus bezüglichen Leistungen be,,sreit.^ Es war also auch von Vertragswegen die Beiziehung der Reklamanten zum württembergischen Militardienste nicht statthast.

Der Bundesrath machte^ vorzüglich . diesen speziellen Standpunkt geltend, unterliess aber nicht, zugleich hervorzuheben, wie sehr das Verfahreu der betresfenden Militärbehörden mit der allgemein volkerrechtlichen Vra^is uud dem Bestreben der beiden Regierungen , die gegenseitigen Verl.ehrsbe^ehungen immer mehr zu erleichtern , im Widerspreche stehe.

Die koniglich württembergische Regierung zeigte sich dann anch in der ^olge bereit, den diesseitigen Wünschen so weit möglich Rechnung zu tragen, ^nd beurkundete diese ihre Absieht theils durch vorläufige ^nspension der Einbernfungsversüguugen, theils durch saktische Entsprechung in .

einzelnen Fällen. Bezüglich derjenigen Fälle, in denen die Suspeusion.

verfügt worden war, wurde uns eröffnet, die kompetenten Behörden seien veranlasst worden, über die heimatrechtliche Stellung der Reklamanten gegenüber Württemberg ^n entscheiden.

Da es uns aber mit Hinsicht auf allfällige künstige Konflikte nothwendig erschien, dass diese Fragen nicht vereinzelt und bloss saktisch, sondern unserer Anschauung gemäss p r i n z i p i e l l und e n d g ü l t i g gelöst werden, und da zudem in einem der fünf Fälle die angeordnete ^nspension nicht eingetreten zu sein schien , indem der betreffende Reklamant,.

laut Meldung von einer Seite, wirklich in ein württembergisches Regiment eingeteilt worden war, so ertheilten wir Herrn Oberst Hammer

42.^ ^.en Austrag, der königlich württembergi^chen Regierung unsere Wünsche aus grundsäzliche, möglichst baldige Erledigung dieser Angelegenheit nochmals uachdruksamst zur Berüksichtigung zu empfehlen. Hiebei wurde

ausdrüklieh die Erklärung abgegeben, dass der Bundesrath gegen einen .

allsälligen Entscheid der dortigen Behorden, der die Reklamanten gegen ihren Willen und troz der urkundlich beigebrachten förmlichen Entlassung.

aus dem dortseitigen Staatsverbande als württembergische Staatsange^ hörige erklären sollte, .Verwahrung einlegen musste. Eine definitive Antwort ist noch nicht eingetrossen.

Die freuudnachbarlicheu Beziehungen zwischen beiden Regierungen berechtigen aber zu der .^ossnung, dass diese Verhandlungen in nächste^ Zeit zu der gewünschten Verständigung führen werden.

Von F r a n k r e i c h wurde den hierseitigen erneuerten Reklamationen betreffend die im Vertrag.. über das D a p p e n t h a l vorgesehene VerBesserung der durch Les Landes surrenden ^trasse Folge gegeben.

Der schweizerische Minister in Varis, Hr. Dr. K e r n ^ meldete nämlich snb 3. Juni 1869, besagte Strasse sei in die l. blasse der Reichsstrassen ausgenommen worden und der Vräfekt des Juradepartements hab...

den für die verlangte Korrektion notwendigen Kredit erhalten.

Dte R e g i e r u n g von B a s e l - L a u d s c h a s t beschwerte si.h bei dem Bundesrathe darüber, dass der Eigenthümer der in der Gemeinde Allschw.^l gelegenen .Lorzbachmühle für seiue K e h r s a h r t e n aus sranzösischem Grenzgebiete durch die S t e u e r d i r e k t i o n in K o l m a r besteuert werde. Bei Behandlung dieser Reklamation fanden wir nothig.

vorerst bei den Regierungen der übrigen Gre ..Danton e anzufragen , ob die aus ihrem Gebiete etablirteu Mühlenbesi^r ebenfalls in dieser Weise nach Frankreich Steuern zu entrichten hätten. Es ergab sich aus den eiugegangeuen Autworten, dass mit Ausnahme einiger, auf dem Gebiete der Kantone Basel-Stadt und Basel^auds.haft niedergelassenen Müller, andere schweizerische Mühlenbesi^er sür ihre Kehrfahrten aus sranzosisehem Gebiete nie besteuert werden, so wie eass umgekehrt die franzosischen Müller sür ihre Kehrsahrten aus schweizerischem Bodeu in keinen. der Greuzka..toue Steuern ^u entrichten haben. Geftü^t auf diese Erhebung gen verwendeten wir uns dauu bei der franzosischen Regierung priuzipiell für Aushebung der geuaunten Steuern, iudem wir gauz besonders aus die Wünsehbarkeit eines mogliehst ungehinderten Verkehrs zwischen den Grenzbewohnern hinwiesen und auch betonteu, wie sehr derartige Steuerforderungeu mit dem Geiste der neuern, zwis.heu der Schweiz und Frankreich abgeschlossenen Verträge zum Zweke der Erleichterung des gegen-

Zeitigen Verkehrs , im Widerspruche steheu. Die diessälligen Schritte

waren auch wirklich von Ersolg . denn der schweizerische Minister in ^aris meldete uns seither, das kaiserliche Finanzministerium habe die fragliche Reklamation als begründet erfunden und Anordnungen ge-

429 troffen , dass die betreffenden schweizerischen Müllen aus der Liste der Vatentbesteuerten gestrichen werden.

Die Grenze gegen J ta lie n betreffend, erwähnen wir in aller Kürze der folgenden, schon im Geschäftsberichte des vorhergehenden Jahres besprochenen zwei Fragen : ^ Die im Jahr 1867 erfolgte Seznng der Marchine bei B o schiavo und. B r u s i o gab nachträglich, wie schon früher bemerkt, der italienischen Regierung Veranlassung, aus diese, durch die Uebereinknnft von Viattamala vom Jahr 1863 geregelte Grenzbereinigung znrükzukommen. Sie verlangte nämlich eine Vermehrung der Zai.l der von der Ruine^ Biattamala längs dem Gebiete von Brusio aufwärts gesezten Marksteine, so wie hauptsächlich mit Bezug auf einen speziellen Grenzpunkt , die B e r i c h t i g u n g d e r Marchzeichnung. Die zum ^weke einer nähern Untersuchung schon im vorigen Jahre in Ansicht genommene Begehung des in Frage stehenden Vunktes i^bei T i r a n o ) sand dann im Monat Juni 1869 statt, und zwar schweizerischerseits dnrch unsere Kommissäre, Hrn. Nationalrath Oberst D e l a r a g e a z und Hrn..

Ständerath B. E. Vlauta, und von .^eite Jtaliens durch die Herren

Mare.uis Eolli und Advokat Dogliotti, mit Beziehung des ita-

lieuischen Jngenieurs ^.rn. ..^ioli. Allein diese Zusammenkunft sührte nicht zu der gewünschten Verständigung. indem unsere Abgeordneten sich neuerdings von der Richtigkeit der^ srühern Marchzeichnnng überzeugten . und ans deren Ausrechthaltung bestanden , während die italienischen ^ Abgeordneten ihrerseits bestimmt aus der Rothweudigkeit der von ihrer Regierung verlangten Berichtignng beharrten. Bei dieser Sachlage war einstweilen keine Möglichkeit vorhanden , in das Verlangen Jtalieus einzutreten, und es bleibt die Angelegenheit weitern Uuterhandlungen vorbehalten.

Auch der schon seit Jahrhuuderteu pendente und voriges Jahr ebenfalls besproeheue A n s t a n d z w i s c h e n der T e s s i n e r g e m ei n de E a m p o und d e u i t a l i e n i sche n G e m e i n d e n E r o d o und B o n t e m a g l i o , b e t r e f f e n d .Landeshoheit u n d R u z u n g s r e c h t e auf der ^llp E r a v a i r o l a , konnte zu unserm Bedauern noch nicht zum Austrage gebracht werden, obsehon zum Zweke einer endlichen

Verständigung im Monat September 1869 eine Besichtigung der strei-

tigen Bunkte durch unsere Abgeordneten, Herren Nationalräthe Delarageaz und Battagli, und die oben geuaunten Abgeordneten der italienischen Regierung, die Herren Eolli uud Dogliotti, vorgenommeu wurde. Die bei den Verhandlungen der Kommissäre auch ^in dieser Angelegenheit zu Tage getretenen Meinuugsdissereuzen waren so bedeutend . dass zur Zeit an eine Verständigung nicht gedacht werden konnte. Es dürsten überhaupt die weitern Unterhandlungen mit Hinsicht auf die , nach der

430 Anficht der Herren Abgeordneten , weiter nothwendigen Studien , noch längere Zeit in Anspruch nehmen.

Wir werden unsererseits nicht ermangeln , die Erledigung dieser beiden Grenzfragen besstmoglich zu fordern.

Mit dem Geschäftsträger des päpstlichen Stuhles fanden Unterhaus lungen statt behuss A u f n a h m e der vou der Dioeese.Eomo abgetrennt teu b ü n d n e r i s c h e u Gemeinden Brusio und Boschiavo in das B i s t h u m Eh u r. Es blieb nämlich, nachdem die ^rage der Temporalien erledigt war , noch die Regelung der kirchlichen Verhältnisse betreffend die genannten zwei Gemeinden übrig. Diese Uuterhandlungen, bei denen der Bundesrath durch Hrn. Regierun^srath Renuward ^ e y e r in Luzern und der Karton Graubimdeu durch Hrn. Rationalrath v. T o g g e n b u r g und Hrn. Ständerath B e t e r e l l i vertreten .var, führten Ende .^.l.tober zu der U..ter^eiehnuug einer, die erwähnte Einverleibung der bünduerisehen Gemeinden Brnsio und Boschivo in das Bisthum Ehur ausdxüklich feststellenden Uebereinl.uust, deren Ratifikatiou durch Seine Heiligkeit den Bapst zwar bis zum Schlösse des

Jahres 1869 nicht eintras, aber in nächster Aussicht steht.

Eiue von der Regierung des Kantons T e s s i n warm befürwortete Anregung des Hrn. alt Staatsrath E o r e e e o in Bodio, dahin gehend, es mochten mit der italienischen Regierung Unterhandlungen angeknüpft werden, um den Vertrag vom 22. Jnli 1842 (resp. Art. ^H des Turiuer^Vertra^s vom 30. Rovembex 1862), betreffend das S e m i n a r iu Mailaud^, in dem ^inue auszudehnen, dass es den betheiligten schweizerischen Ständen freigestellt werde , ihre Zogliuge anstatt anssehliesslich iu dem geuanuteu Seminar, auch in jeder beliebigen bürgerliehen oder militärischen Bildungsanstalt unterzubringen , theilten wir den betreffenden Kautonsregierungeu zur. Vernehmlassuug mit. Die

Erledigung dieser Angelegenheit fällt aber in das Berichtsjahr 1870.

Die G e f a n g e n n a h m e z w e i e r B a s l e x M i s s i o n ä r e dur eh den Eh es d e s A s hau t i sta mm es i u S ü d a f r i k a veranlagte den Bundesrath , einer durch die Bel^orden von ^Basel-Stadt empfohlenen Betition des Vorstandes der dortigen Missionsanstalt entsprechend, die Jntervention der grossbritannischen Regierung zum Zweke der Freilassung ^ der Gefangenen nachzusuchen. Diesem Gesuche hätte ^var die englische Regierung gerne im ganzen Umfange Folge gegeben, allein sie musste sich darauf beschränken, ihre Verwendung dasür eiutreten zu lassen, dass die Gesangenen gut behandelt werdeu uud dass ihr ^eben gesichert bleibe.

Jn dieser Riehtung hatte das Eiutreten der englischen Behorden den gewünschten Erfolg . auch ist Aussicht vorhanden, dass mittelst eiues noch näher zu bestimmenden. .Losegeldes, für dessen Entrichtung die Basler Missionsanstalt sich von vornherein verbindlich erklärt hat, die

431 Freilassung der beiden Missionare erzielt werden dürste. Die grossbritanuische Regierung hat uus die Weitersührung der nöthigen Unterhandlungen zugesichert und dieselben bereits in verdankenswerther Weise

eingeleitet.

Die g r o s s b r i t a u n i s c h e G e s a n d t s c h a f t erosfnete dem Bundesrathe, dass ihre Regierung von der Rüzlichl.eit d i r e k t e r g e g e u s e i t i g e r M i t t h e i l u n g e n zwischen deu k o m p e t e n t e n V e r w a l tu n gen ü b e r t e c h n i s c h e und H a n d e l s f r a g e n mit Umgehung

des eigentlichen diplomatischen Weges überzeugt sei, und dass sie dessbalb

wünsche, zu erfahren, ob und mit welchen schweizerischen Verwaltungen diesfalls verkehrt werden könne. Es u.urde hieraus erwidert, man habe hierseits gegen diesen direkten Verkehr nichts einzusenden, und es dürsten die bezüglichen Korrespondenzen am zwekmassigsten, je nach der Materie, entweder au das eidg. Handelsdepartement, oder aber an das Departemeut des Jnnern gerichtet werden.

^lnch das Ja^r 186.) brachte uns wieder einige Reklamationen betreffend G r e u z v e r l e ^ uug en. Wir glauben uns aber der ^luszähluug der einzelnen ^älle, die das politische Departement beschäftigten, euthalten zu können. da keiner derselben von besonderer Wichtigkeit war und die bezüglicheu Unterhandlungen mit den betreffenden Regierungen fast ohne Ausnahme deu getauschten Erfolg hatten, oder aber die Ungegründetheit der gestellteu Reklamatioueu erwiesen.

Diplomatische und ^.onfular.^rtretun^ der ^chnu..^ tm ^u.^l..nde.

A.

Gesandtschaften.

Mit Bezng anf die s c h w e i z e r i s c h e n G e s a n d t s c h a f t e n im A u s l a u g e und den Verkehr mit denselben sind im Berichtsjahre keine Aenderuugeu eingetreten.

Ueber die ^lussührnug des B u n d e s b e s c h l u s s e s vom 22/24.

Juli 186.), dahin lautend. ,,Der Bundesrath wird eingeladen, der ,,Buudesversammlung Bericht und Autrag vorzulegen, ob uud inwiefern ,,die Organisation der diplomatischen Vertretung der Schweiz im AusBlande im Wege der Gesezgebung zu ordnen sei," werben wir eine besondere Vorlage machen.

B.

Konsulate.

Betreffend das G e n e r a l k o n s u l a t in Japan, d.h. seine Stellung zu der japauesisehen Regierung, werden wir ohne Zweifel in der nächsten Zeit im ^alle sein, eine Aeuderuug vornehmeu zu müssen. Es ist

nän.lich die Regierung des Mikado im Laufe des Berichtsjahres auf

43.2 ihre früher schon wiederholt gestellte Forderung betreffend die Uebe..tragung der diplomatischen Vertretung an einen nicht handeltreibenden Agenten zurükgekommen, wobei wir daran erinnern müssen, dass der schweizerisch - japanesische Vertrag ohnehin mit dem Jahre 1872 abgelausen sein wird. Einstweilen haben wir uns bei der japanesischen Regierung nachdruksamst für Aufrechthaltung des status quo verwendet, was uns auch zugesichert worden ist. Selbstverständlich unterlassen wir aber nicht, jezt schon die in Aussicht stehende Aenderung und die mit dieser Frage zusammenhängenden Verhältnisse ins Auge zu fassen, um nach allseitiger Brüsung ^u einer den schweizerischen Jnteressen ent..

sprechenden Losung zu gelangen. Wir finden es nicht zwel.dienlieh, uns hier über diese Angelegenheit weiter aufsprechen, und fügen einstweilen, um irrthümliehen Vorausse^uugen von vornherein zu begeguen, nur noch die Erklärung bei , dass von einer allfälligen Aufhebung des Konsulatpostens in Yokohama nie die Rede war, sowie dass wir von der Amtsführuug des Hrn. Generalkonsul Brenn w a l d und des Hrn. Vizekonsul Si ber nur mit der grossten Auerkenuung reden können.

Die E r r i c h t u n g s c h w e i z e r i s c h e r K o n s u l a t e i u d e r . L e v a n t e (mit Jnbegriss der Donaufürsteuthümer nud Aeg^pteus) werden, wie wir schon angesührt haben, bei Anlass der Frage über den Abschluß eines Vertrages mit der ^sorte, in Behandlung kommen.

Ebenso werden wir die R e v i s i o n des b e s t e h e n d e n Konsum l a r r e g l e m e n ts in Verbindung mit dieser intern ^rage behandeln.

Die

J a h r e s b e r i c h t e der s c h w e i z e r i s c h e n K o n s u l a t e werden

jeweileu im ^luszuge dur.h das Bundesblatt veröffentlicht, nachdem das politische und das ^andels- und Zolldepartement dieselben ^n diesem Zwel.e einer genaueren Durchsicht unterbreitet haben. Der prai.lische Werth dieser Berichte, insofern sie nämlich auf einer richtigen Auffassung ihres Zwekes beruhen, liegt auf der Haud, und es ist nur ^u wünschen,

dass den bezüglichen Bestimmungen des Ko^sularreglemeuts allseitig

nachgelebt werde , was iu der Regel. auch der Fall ist. Wir sahen uns aber immerhiu im .^aufe des Berichtsjahres veranlasst, sämmtliche Kon^ sulate nenerdings, mittelst Kreisschreibens, auf die Bedeutung und den Rnzeu der Jahresberichte , sowie auf die Wüuschbarkeit der rechtzeitigen Einseudung derselben aufmerksam zu maehen , wobei ^ir nicht ern.an.^ gelten, die von vielen Konsulu stets mit anerkennensu.erther Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit durchgeführten Arbeiten besstens ^u verdanken.

Jm . p e r s o n a l der b e s t e h e n d e n K o n s u l a t e sind folgende Aenderungen eingetreten: . ^ a a ^ a s a k i (Japan). Herr Konsul Baudoin hat die nachgesucht...

Entlassung erhalten. Die Stelle bleibt bi.^ auf weiteres unbesezt.

433 Rom.

Bueno.^A^res.

Die in Folge Ablebens des Herrn Heinrich ^ S ^ s r i g vakant gewordene Vizekonsulatsstelle wurde Hrn. Kaspar Heer von Glarus übertragen.

An die Stelle eines Konsuls für die Staaten der a r g e n t i n i s c h e n R e p u b l i k wurde der

bisherige Vizekonsul Herr Friedrich Kubl.^

.London.

von Altstätten ernannt.

Der Generalkonsul und Aaent Herr John

Rapp hat die Entlassung von dieser seit 1853 innegehabten Stelle aufs Bestimmteste verlangt. Er wurde ersezt durch den bisherigen Vizekonsul Herrn Altert ^tr^eck^eis^n von

Basel.

Bahia.

..^alpeston.

.Liverpool.

Eineinnati.

Herr F. A. Jet^lex, Konsul ad mterlm, und Hr. K r o n a u e r, Konsnlatsverweser, haben die nachgesuchte Entlassung erhalten, und es wurde das Konsulat definitiv^ Herrn Emil Ko h l er von Lausanne übertragen.

Der bisherige Vizekonsul Herr Heinrich Ros e n b e r g , von Bitten (Glarus) wurde zum Konsul ernannt.

.^err Vizekonsul Ziegler erhielt die nachgesuchte

Entlassung. Die Wiederbesezung dieser Stelle sällt in das Jahr 1870.

Dem Konsul Herrn Jakob Ritchie aus Zürich wurde iu der Berson des Herrn Kaspar

Ritchie ebensalls aus Zürich ein Vizekonsul beigegeben.

Reu errichtet

wurde eine Konsularagentur in K n o x ^ v i l l e (Tennessee), und es ist diese Stelle Herrn Beter S t a u b von Bilten übertragen worden.

Ab lehnend erledigt wurden Vorschläge betreffend die Errichtung von Konsulaten in Glasgow, Brindisi, Eagliari (Jnsel Sardinien, Vizekonsulat), Rüru-

berg, Eette, Gand, .Lüttich , Eognae , Bone (Algier) und Eadi^ oder Malaga.

Zwei weitere Begehren um Errichtung von Konsulaten, nämlieh für Frankfurt a. M. und für Bhilippeville (Algier^, sind in Behandlung gezogen worden, konnten aber während des Berichtsjahres noch nicht erledigt werden.

434

Betresseud die V e r w e n d u n g des K r e d i t s für Beiträge an s c h w e i z e r i s c h e K o n s u l a t e (Budget Rubrik lH, A. 6) sind nur mit Bezug ans das Generalkonsulat in Washington und das Konsulat in Buenos^Ayres Veränderungen eingetreten. Die Entschädigung an ersteres wurde nämlich aus den in dem Büdgetberichte sür 1869 an-

gesührten Gründen von Fr. 10,000 aus Fr. 16,000 erhoht, und Fr. 1000 wurden an das bisher nieht berüksichtigte, nach zuverlässigen Berichten aber in der neuer... Zeit durch die Auswanderung stark in Anspruch genommene Konsulat in Buenos^A^res verabfolgt. Die übrigen Fr. 3300 wurden in gleicher Weise perwendet wie im Jahr 1868.

^u.^ndifche ^es^ndtfch.isten und ^..msu.^te in der ^.chn.....^.

A. Jn Bezug anf das Ber so n al der d i p l o m a t i s c h e n V e r ^ t r e tu n g des A u s l a n d e s bei der Eidgenossenschaft sind folgende Aenderungen zu melden: .... .....^ ...... n.

^ H e rr R i t t e r W i l h e lm v o n D o u n i g e s , a usse r ordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister bei der sehweiz. Eidgenossensehast, war seit Aufaug des Jahres in Urlaub abwesend.

Die Gefaudtschaft wurde unterdessen dnrch Herrn Legationsrath Freiherrn von Bibra verwaltet.

Grossbritannien.

Jhre britische Majestät hat an der Stelle des Ende Rovembers 1868 naeh Brüssel versehen Herrn L um le p^ deu Herrn Alsred Gutl^rie G r ah a m B o n a r , Es^uire, als ausserordentliehen Gesandten und bevollmäehtigteu Minister

bei der Eidgenossenschaft beglaubigt.

Nordamerika.

Oesterreieh.

Herr Georges Harrin g ton, Ministerresident bei der Eidgenossenschaft, wurde zurükberusen uud durch Herrn Horaee R u b l e e ersezt.

Dieser lettere hat ebenfalls den Rang eines Ministerresidenten.

Jn definitiver Besezung der in der lezten Zeit durch Herrn R. Z u l a u s , Ritter von Bottenburg, interimistisch verwalteten Gesandtschast wurde Herr Moriz Freiherr von O t t e n s e l s als auss^rordentlicher Gesandtex und bevollmächtiger Minister Seiner Majestät des Kaisers von Oesterreich bei der Eidgenossenschaft be-

glaubigt.

435 Russland.

Der zu andern Funktionen bestimmte Ge^ heimrath O z e r o w wurde abberufen und an seiner Stelle Herr Geheimrath Ritter Riklau.^ v o n G i e r s als ausserordeutl.ieher Gesandtex und bevollmächtigter Minister Seiner Majestät des Kaisers aller Russen bei der Eidgenossenschaft

beglaubigt.

Spanien.

.

Der bisherige Gesehäststräger Herr Manuel E o r t i n a y R o d r i g u e z ist zum Ministerresidenten der spanischen Regierung besordert .worden.

B. Das sur die Ausübung von K o n s u l a r s u n k t i o u e n ersorderliche E^e^uatur der Bundesregierung wurde uachgesucht uud be-

willigt für :

Die arg e n ti nische Republik an Herrn Beck..Bernard, als Konsul in .Laus a n ne.

Baden .

an Herrn B r o d h a ag, als Konsul in Genf.

Die v e r e i n i g t e n S t a a t e n v o n R o r d a m e r i k a an Herrn Er n i, als Konsul in B a s e l .

Die ve r e i n i g t e n S t a a t e n von R o r d a m eri k a an Herrn Byr e s, als Konsul in Z ü r i eh.

Uruguay an Herrn Henri F a z y, als Vizekonsul in Gens..

^u^n^ndernn.^.

Die Aufnahme einer S t a t i s t i k d e r A u s w a n d e r u n g im Sinne des Beschlusses des Nationalrathes vom 25. Juli 1867 ist, wie wir schon im vorigen Jahre bemerkt haben, dem statistischen Bureau.

übertragen worden.

Während des Berichtsjahres sind wieder verschiedene K l a g e n w e g e n v e r t r a g s w i d r i g e r s e h l e e h t e r B e f ö r d e r u n g oder w e g e n U e b e r v o r t h e i l u n g e n der A u s w a n d e r e r eingegangen. Jn jedem einzelnen Falle veranlasse das Departement einen sorgfältigen Untersuch durch die zuständigen Behorden, und es gelang ihm auch in einem speziellen Fa^le, einzelnen Reklamanten, von Seite der Agentur, die sie besordert hatte, eine Entschädigung zu erwirken.

Das K o l o n i s a t i o n s p r o j e k t des H e r r n Vlümacher^Hün e r w a d e l , der, wie wir in unserm Berichte über das Jahr 1868^ erwähnt, im lustrage des sehweizerisehen Auswanderungsvereins in G r un dy^E ou n ty ( T e n n e s s e e ) Landschenkungen ausgewirkt hatte, später aber mit den Kolonisten in Eollision gerathen war, ist, Dank dem aus^

436 opfernden Eingreifen des Herrn Generalkonsul Hil^, seines Kanters Herrn Wermuth und des Konsularagenten Herrn Staub in Kno^ville, zu einer durchaus befriedigenden Lösung gelangt. Die dortige Kolonie ,,Reu-Helvetia^ genannt, gedeiht in jeder Beziehung, und es sind uns von dort her keinerlei Klagen mehr zugekommen.

Die mit dem Auswanderungswesen zusammeuhäugenden B e r i c h t e u n d W a r n u n g e n u n s e r e r K o n s u l n sind jeweilen durch das Buudesblatt verdeutlicht worden. zudem waren u..ir^ im Falle, mit einigen Kantonsregierungen betreffend Auskunft über ueu entstehende Kolonien in direkte Korrespondenz zu treten. Jn allen uns zugewiesenen Fällen hielten wir uns aber streng an den Standpunkt, der den Bundesbe-

horden dnrch den Bundesbeschluss vom 18. Juli 1867 gegenüber den

Bestrebungen des ^lnswandernngsvereins vorgezeichuet ist, d. h. wir enthielten uns jeder direkten ......heilnahme und beschränkten uns darauf, diejenigen unserer Angehörigen, die den festen Entschluß kund gaben, auszuwandern oder die wirklich auswanderteu. ^ oder schou ausgewandert waren, besstmöglich zu belehren und zu schüzen.

Die Berichterstattung über dieses Kapitel veranlagt uns, der b..trübenden Erfahrungen Erwähnung zu thun. die wir mit Bezng aus eine perhältnissmässig grosse Zahl in v e r s c h i e d e n eu ^S ta a te n E u r o p a s und namentlich in Frankreich n i e d e r g e l a s s e n e r schweifer i s c h e r A n g e h ö r i g e r in dem Berichtsjahre gemacht haben. Wir mussten uns nämlich davon überzeugen, dass die Fälle, in denen wir die Kantonalbehorden um ihre Mitwirkung behufs des Transportes von G e i s t e s k r a n k e n uaeh ihrem Heimatorte anzugehen hatten, immer häufiger vorkommen, und .^ir erachten es als uusere Bflieht, hiemit ossentlieh auf diese bemühende Erscheinung aufmerksam zu macheu, um Behorden und Brivaten zu veranlassen, solche Versonen, die in physischer und geistiger Beziehung nicht die ersorderliche Kraft aufweisen, um die ihrer im Auslande so oft ....artenden Mnhen und Enttäusehuugen ohne Rachtheil für ihre Gesundheit zu überwinden, von dem Verlassen des Heimatlandes abzuhalten. denn offenbar ift in vielen .Fällen von Geisteskrankheit, von denen hier die Re.^e ist, jener Umstand die Hauptsache des über die Ausgewanderten eingebrochenen Uuglüks.

.^^.^ltsch.r^n.

Die Verkeilung des für schweizerische Hilfsgesellschaften im A u s l. a n d e b e w i l l i g t e n K r e d i t s ist gestü^t auf ^e e^n^ gegangenen Berichte und Rechnungen nach deu bisher befolgten Grundsäzen vorgenommen worden.

R e u a u f g e n o m m e n wurden in die Liste der zu uuterstüzenden Gesellschaften : die .^o.^iété helvetique in Besancon, die schweiz. Hilf--

437 gesellschast in Esslingen, bie Société philanthropique in Venedig, die fchweiz. ©esellschast in Valparaiso, die (Schweiäergesellschast in Mejiko und die ©chiueizergesellschast in Stfejanbxien (Aegtypten).

A u s g e f a l l e n i st die ©chweiäer-HilsSgei'ellstfjaft in Boston, da sich dieselbe ausgelost hat.

..Der 10,000 Franken betragende Kredit würbe

in nachstehender

Weise verthetlt:

SrSociété philhelvétique in .-Brüssel . .

75 Société suisse de bienfaisance tu Berlin 75 ©chiuda. Unterstüäiiiigafasse-in Hamburg 100 ©n.tliuerciu in Frankfurt a./.»?. . .

100 @d)u}e.aer=©eîellschaft in Leipzig . .

50 @chweiäer=@esellschnst in (Stuttgart .

75 (Schweiz. Unterstüäuiigsverein in (gssflugen 50 (Schweiz. UnterstüäuugSverein in Muncheu 50 ©chwe.j-.eu.erein, Helvetia, in Suigsbiirg 50 Société helvétique in Besançon . .

50 F r a n k r e i ch Société suisse de bienfaisance in Bordeauj; 200 Caisse des pauvres in Marseille . . 1,000 Société helvétique de bienfaisance in BariS 1,400 Société de secours mutuels in Baris .

500 Sîsformirte <3chwe.,$er£irche in Soitbou .

300.

® r o ss B r i t a n i e n : Société helvétique de bienfaisance in J t a I i en : ©enita .

125Caisse de secours :pour les Suisses in Mailand . . · 125 Société helvétique de bienfaisance in Rom 200 Société philanthropique in Venedig .

50 Société helvétique de bienfaisance in Sivorno . . . . . . . . . .

75Société helvétique de bienfaisance in » Dîeapef 800 Société de secours suisse in S-turin .

125 Eglise réformée in Floren.., . . . .

100 ©chiueiz. HiiterftüäU.igSkasse in Amsterdam 75' Niederlande: Società elvetica di soccorso in SEnest .

75D e st e r r e i ch : ©chwcij. llnterstü$uug§verein in äßieu 150 ©chiueiä. UnterstüäungSverein" in Besth 75

.-Belgien: © e u t s ch l a n b

Uebertrag S3unteSbIatt. 3al;rg. XXII. Bd. II.

29

Fr. 6,050'

438 Fr.

(Spanien: Iß o 11 u g a t : SR u jj l a n d :

·.Ti-ordamerika:

©udamerUa.

A e a \) p t c n :

Uebertrag 6,050 Société suisse de bienfaisance in iöarcelona 50

,,

,,

,, ,,

,,

» l» »

» aiffabon @t

« tersbitrg - ^'

,, ,,

,,

,, H ,,

,, ,, ,,

,, ,, ,,

,, Odessa .

,, S-ett-Sott » Wa=

,,

n

n

,,

,, --· Sran=

,,

n

,,

,i

n

,,

,,

,,

,,

,, ,, ,,

,, Moskau

125 0600 n

150 1OO 950

telphio 150 eiseo 500 Wa.hmg= ton . . 20!".

,, BuenosAi.)res Société suisse in Rio de Janeiro . .

,, ,, ,, Valparaiso . . .

,, ,, Mesifo . . . .

,, ,, ,, Atejandrien . . .

25i' 5OO 50 1OO 225

Fr. 1o,ooo B. funere .8erlittltmf(e.

Sie E i n « e v t e i 6 u n g d e r b ü n d n er t s ch e n © e n t e i n d e n . . S r u j i o u n d B o s c h i a v o i n d a s s ö i S t h u i n E h i t t haben wir bei der ..Behandlung der speziellen Vertragsverhättuisse gegeni'ibeï dein Auslande gut Sprache gebracht.

Bezügtich der ebenfalls in jener ..ftubrik behandeiten n e u e n . - ß e r s a j f u n g d e s K a n t o n s . . t h u r g a u haben w i r hier zu e*wahnen, doss mit Eingabe vom 27. Janitat 1868 dex Abt des Klosters ...Dtssentis an den ..Bundesrath bas ©efuch gestellt hat, er möchte die durch fragliche Revision und durch einen -.Beschtuss des ©rossen Rathes des Kantons ..thurgau in hohem Masse gesahrbete Sijistenä und ^orterhaltung des .sïlosteïs Katharinenthat sichern und schujen. .Set $iü\\s desrath lehnte auch diese Eingabe im -Sinne bei dem papstlichen ®ts sihaststragex gegebenen, schon erwähnten Antwort auf dessen, die thur* ·gauische Verfassung im Allgemeinen betreffendes Jnterventionsgesuch ab.

439 Die ö f f e n t l i c h e R u h e u n S . O r d n u n g i n d e n K a n t o n e n blieb im Berichtsjahre ungestört. Rur in @ e n f schien dieselbe durch die A r f c e i t e r u n r u h e n im Monat März einigermassen gefährdet.

Es gelang indess der klugen und äugleich festen, durch-u- gerechten Haltung der dortigen Regierung, die diessalligen Differenzen zwischen den .Arbeitgebern und den Arbeitern zur allgemeinen Befriedigung 511 heben, so bass der Bundesrath in keiner Weise zu interveniren hatte.

Allerdings wollte dessen Mitwirkung in dieser Angelegenheit veranlasst werden, indem das Komite der ©enfer Bauarbeiter demselben einen neuen .-tarif der Sltbeitslohnung zur Genehmigung einsandte. Es wurde aber beschlossen, diese @anktionming abzulehnen , da dem Bundesrathe kein Recht zustehe, sich in Verhältnisse einäiimischen, die der freien Vereinbarung der Betheiligten anheimgestellt sein müssen.

°' Q; 0'

o

B e r n , den 5. Mai 1870.

Jm Ramen des schweizerischen Bundesrathes, Der B u n b e s p r ä s i d e n t :

- D r . s. Dnbs.

Der Kanzler der Eibgenossenschast : S(..jieg.

440 # S T #

Summarische Uebersicht der Ein-, Aus- und Durchfuhr in Einfuhr.

187O.

Stüfe.

Vom © t ü f tajirtes Vieh, und zwar ©chmalvieh ©rossvieh .

..Pferde und Maulthiere

9,674.

8,356.

465.

SBerth.

Vom'W er t h tagirte ©egenstande : Mühlsteine, Slkergerathe, Kahne, ©efahrte und Eisenbahnwagen und deren Bestaubtheile .

.

.

.

Vom © e w i i - h t , b. h. von der Z u g t h i e r l a s t à 15 Zentner tajirte ©egeustaude, ...total wovon : ..Brenn-, ..Sau- und gemeines Ruäholj .

©achä.egel, Baksteine u. dgl.

Holjfohlen, Koke, Torf, Steinkohlen .

Kartoffeln, Dbst und frische ©ewachse .

Kalk und @i)ps, gebrannt und gemahlen Kalk, hi-idraulischer (im Tarif nach Zentner tajirt)

8t.

Bücher, Musikatien u. dgl.

..

.

Butter und ©chweineschmalä .

.

Ehemische Brodukte und SCpothekerwaaxen ßichorienwutzeln .

.

.

.

7,347

410 Werth.

8ï.

81,723.

39,703 Siigthietlasten.

78,852.

7,684.

1,142.

35,580.

1,640.

1,788.

52,730

7,743

802 30,537 1,098

1,623.

1,574 1,544

Zentner.

Zentner.

Vom © e w i ch t , d. h. vom 3 e u t u e r à 1OO <.», tagirte Waaren .

' .

Total 772,506.

wopon: Amlung .

.

.

.

.

3,045.

.-Baumrinde und Lohkuchen (im Tarif 3,420.

nach ZuBthierfaste11 ta£'rO Baumwolle, rohe, und Slbsalle .

35,100.

Baumwollengarn und Zwirn allei 3lrt 958..

Baumwoflenwaaren aller Art 3,790.

Bettfedern und Flaum 305.

Bier i n Fässern .

.

.

.

5,577.

Bijouteriewaaren .

.

.

69.

Branntwein und Weingeist in Fässern 8,954.

Branntwein und Liqueure in Flaschen

1869.

Stuft.

10,024

134.

1,162.

2,927.

11,283.

1,546.

773,962

4,184 1,915 37,046 878 2,608 574 5,426

59 9,260

77 1,115 2,483 9,764 1,063

441 der £d)n>et3 im ,Jll
Ausfuhr.

1870.

Vom < 3 t ü k taxjrtes Vieh, und zwar ©chmalvieh ©rosjvieh .

Bserbe und Maulthiere Vom W e r t h tax,irt : Holä, gesagtes und rohes .

Holzkohlen .

.

Stufe.

6,622.

4,542.

1869.

StÜft.

7,574

4,550

224.

Wetth.

8t.

850,607.

17,828.

155 Werth.

8r.

721,144 43,245

Zugthierlaf-en.

Vom @ e w i ch t , d. h. von der ß u f l t h i e r t a s t à 15 Zentner ta$irte ©egenstande, Total wovon: ßifcnerj ©achäiegel und Baksteine .

Kohlen: ©teinkohlen, Braunkohlen Kartoffeln, Dbft, srisches «.

Kalk, ©yps, gebrannt und gemahlen .

Vom © e w i c h t , d. h. vom Z e n t n e r à 100 .», taSirte Waaten wovon: 3tn.lu.ig .

.

.

.

.

.-Baumrinde und ©erberlohe .

.

9,402.

8,776

69.

--

Zentner.

Zentner.

1,469. 1,718 327.

510 185.

565 1,379. 2,034

13(5,249. 131,918 42.

198 549.

540

-.Baumwolle, xohe, und Abfalle .

.

2,467.

3,428 ..Baumwollengarn und Zwirn aller Art 7,849.

7,828 -öaumwollenwaaren aller Art .

.

19,958.

20,413 -.Bettsedern u n d Flaum .

.

.

17.

3

..Bier

27.

58

Bijouterie, Metalle, edle, K.

.

Brauntoein und Weingeist in Fassern u n d i n glaschen .

.

.

.

Branntwein, Wermuthgeist und Kirschmasser in gassern und Flaschen .

Bücher und Musikalien .

.

.

Butter Shemische Brodukte und Apothekerwaaren Sichorienwurjeln .

.

.

.

12.

l

379.

376

421.

938.

3,378.

512.

7.

1,15& 1,015 2,27& 714 2

442 Einfuhr.

1870.

Zentner.

6,668.

5,684

. 24,403.

25,832

26,588.

9,788.

22,373 9,800

6,618.

6,406

5,680.

5,320

Dxoguerien, ©eitmrze, Farben und Farberden .

.

.

.

.

Eisen, gezogenes, geschmiedetes, Eisen-

blech und Eisendrath .

.

Eisen, rohes, und " Eisen zum Maschinenbau Eisenguss, grober, und verarbeiteter .

Eisen- und ©tahlwaa'ren und Ouincaillrnen Farbholäer, Farbkiäuter u. s. w., ganz u n d zerkleinert .

.

.

.

Flachs, Hans und Werg .

.

Felle, Haute, rohe und ungegerbte ©etreide und Hülsenfrüchte .

und zwar:

Sont Roggen Haser ©erste

.

.

.

.

1870 3entner.

1,100.

1,077

1869.

3enttler-

224,695 4,201 19,643 6,046

Riehtbenannte 2,343.

©taswaaren aller Art Hol&waa«n und Mofceln .

gaffee und Kafseesurrogate passée, Sichorienkafsee .

1,077

säse

15,119 354 136 .

.

.

.

.

.

Jhapp und .foappwuräelu .

.

.

Äupserschmiedwaaren .

.

.

Seder, rohes und gebeiätes .

.

Sederwaaren, grobe und seine .

.

Seinen- und Flachsgarn, Baktuehgarn, @trike und Schnüre .

.

.

Seinwand, Seinenband, Zwillich, Vakleinen K Sumpen und Makulatur (im Tarif nach Zugthierlasten ta$irt) .

.

.

Maschinen und Mafchinenbestandtheile .

Mehl

.

.

2,056.

1,673 . 252,445. 271,271

. 205,897.

.

4,967.

. 15,807.

.

7,426.

Mais . . 15,026.

..Bohnen . .

575.

Erbsen . .

404.

1S69.

Zentner.

Messing- und Rothgiesserwaaren

.

6,056.

2,296.

12,296.

4,301.

5,297 2,050 20,602 4,130

3,028.

48.

3,582.

1,110.

2,875 51 3,319 948

2,611.

2,408

1,832.

1,737

1,410.

7,659.

2,325 6,219

701.

16,980.

217.

450

19,617 225

443

Aussuhr.

1870.

1869.

Zentner.

Zentner.

.

1,061.

1,217

Eisen, geschmiedetes, Eisenblech und Eisendrath Eisen und (Stahl, roh .

.

.

1,113.

1,061.

230 1,419

1,507.

1,575

766.

182

415.

7.

5,643.

2,478.

933 281 4,358 2,328

©xoguerien, ©ewurze und Farben aller Art

.

.

.

.

Eisenguss und Eisenwaaxen .

.

Eisenguss, Quincaillerie u. feine ©tohlwaaren Farbhöl-jer, Krauter und Wurzeln, roh oder gemahlen .

.

.

.

Flachs, Hanf u n d Werg .

.

.

Fette und Häute, rohe, ungegerbte .

©etreide und Hüljenfrüchte .

.

©laswaaren aller A r t Holäwaoren und Möbeln Kaffee gase Krapp und Krappwurzeln Kupfer und Kupserwaaren Seder'aller A r t . .

Sederwaaren .

.

Seinen-- und glachSgarn,

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. .

.

.

.

Seilerwaaren

Leinwand und Bakleinen .

.

.Lumpen -und Makulatur

.

.

.

Maschinen und Maschinenbestandtheile .

Mehl

Messing und Messingwaaren

.

.

204.

4,406.

118.

36,480.

--.

24.

562.

73.

209.

280 2,634 195 28,802 2 185 590 38 50

437.

364

538.

713

10,096.

7,439

28.

46

1,627. 2,184

444

@ itufttb r.

1870.

Metalle, rohe, als : Blei, ($.5, Zink, Zinn u. s. w. .

Mineralwasser .

.

Rudeln und andere ..Eeigwaaren Dbst, gedörrtes ..

Kupfer, .

.

.

.

.

.

Dele, .Petroleum .

.

Bapier und Bappendekel .

.

.

oele, fette Reis

Sämereien (Seide it. ^loretsetde, roh u. gespornten ·Seidencocons und .Setdenabfälle .

.

Seidene und halbseidene ©tosse und Fabrikate Seifen * (Soda, rohe und künstliche .

.

.

Stroharbeiten, seine und gemeine .

Tabak in ..Blattern und Earotten .

Tabak, fabriäirter .

.

Sentner.

5,323.

2,267.

354.

173.

4,355 1,682 254 155

14,308.1 .

.

.

Talg und andere Fettwaarcn .

Talglichter .

.

.

...bopferwaaren, feine .

.

...Copserwaaren, gemeine .

.

.

.

.

.

.

1869,

3entner.

23 460

9,800. Ì ^'*W 1,328.

1,17l

7,707.

6,006

7,097.

2,785.

1,402.

10,133 2,304 682

200.

3,431.

6,085.

258.

5,824.

158 4,068 4,587 113 6,708

2,070. .

15.

2,348.

1,352.

3,052 10 2,075 1,272

1,149.

i,472

Uhren aller Slrt und Uhrenbestandtheile 198.

Wein i n Fässern .

.

.

. 104,058.

Weine in glaschen .

..

..

.

1,144.

Weinstein, roher und gereinigter .

152.

178 89,800 1,093 277

Wollengarne Wollenwaaren aller Art .

3uker und reiner ©crup .

Wolle, rohe

-1,514. 1,317

.

.

.

.

361.

3,392.

25,928.

508 3,422 18,654

Malze, ©erstenmalä u. dgl.

.

©als (Kochsalz und- Viehfalz) .

(Schwefel, roher und gereinigter

.'

.

.

3,648.

20,977.

1,963.

3,246 25,537 1,094

·Südfrüchte

1,741.

i,2o4

445

A u £ f u & t.

Zentner.

1860.

Zentner.

480.

513.

1,096.

1,557.

369 396 633

1870.

Metalle, rohe, nicht benannte .

Minetatwasser .

.

.

Rubeln .

.

.

.

.Obst, gedorrtes .

.

.

SDele aller Art .

.

.

..ßopiet und Vappendekel .

Reis

.

.

.

.

.

.

.

.

Sämereien .

.

.

.

©eibe und Floretseide .' .

©eidencocons und Seidenabfalle

.

·Seidene und halbseidene Waaren ·Seifen Soda

.

.

.

.

.

.

3,840.

.

.'

.

.

.

·Strohhüte und ©trohgejlechte .

Tabak in ..Blättern Tabak , -fa&njirter .

..talg und andere Fettwaaren Talglichter Topferwaaren, Steingut, 'gatyetice u. dgl.

3;öpferwaaren, gemeine (im Tarif nach Zugthierlasten ta£irt) .

Uhren aller Art Weine aller Art , in gassern und in Ftai'chen, Weinstein .

.

.

.

.

Wolle, rohe .

. . .

Wottengarne .

.

.

.

Wollene und halbwollene Waaren Zuker .

.

.

.

.

.

Bleien

.

.

.

.

.

Manufakturwaaren, nicht benannte

509.

1,708.

172.

1,305.

1,647.

789.

.

161.

229.

1,084.

284.

498.

75.

15.

394.

1,030.

1,292 854 1,868 68

1,132 1,822 570

2,485

219

133 807 262 542 169 1 411 1,265

348.

216

2,802.

36.

2,015 323

378.

313.

358.

209.

6,612.

126.

1,186

311 259 131 4,367 133

446 D u r ch f n b r.

r;

©ie ©efammtduichfuht dieser Monate betrug : 1870.

·Sieh

.

.

.

.

.

.

.

.

1869.

(State.

Stute.

5,505.

5,031

3ugthiertasten.

Holä aller Art, Bretter, ®alk u. a. rn. .

iffiaaren, verschiedene

.

.

.

.

.

2,695.

2,801

3entn«.

S«"-««-

99,722. 105,379

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweizerischen Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1869.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1870

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

20

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

21.05.1870

Date Data Seite

357-446

Page Pagina Ref. No

10 006 483

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.