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Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.
(Vom
22. Juli 1881.)
Der Bundesrath hat beschloßen, das nachstehende Kreisschreiben betreffend den Austausch von Strafurtheilen zwischen den Kantonen an sämmtliche eidgenößische Stände zu erlaßen : ,,Getreue, liebe Eidgenoßen !
,,Unter Bezugnahme auf unser Kreisschreiben vom 29. Dezember 1880*) sind wir im Falle, Ihnen heute mitzutheilen, daß jeder Kanton nur eine und dieselbe Amtstelle bezeichnet hat, von w e l c h e r die über Angehörige anderer Kantone erlaßenen Strafurtheile versendet werden und an w e l c h e diese Urtheile zu versenden sind.
,,Folgendes ist das Verzeichniß dieser Amtstellen : Zürich : die Staatsanwaltschaft des Kantons, in Zürich.
,, Bern.
Bern : die Central polizei ,, V) Luzern : das Justizdepartement ,, ,, Luzern.
·n ,, Altdorf.
Uri : die Polizeidirektion ,, 7) Schwyz : die Kantonskanzlei ,, ,, Schwyz.
·n ,, Samen.
Obwalden: das Landammannamt ,, ·n ,, Stanz.
Nidwaiden : die Standeskanzlei ,, 7l ,, Glarus.
Glarus: die Standeskommission ,, ·n 'Zug : die Polizeidirektion ,, ·n 11 Zug,, F rei bürg.
Freiburg : die Justizdirektion ,, n ,, Solothurn.
.Solothurn: das Polizeidepartement ,, ·n ,, Basel.
Baselstadt: die Staatsanwaltschaft,, n ,, Lies tal.
'Baselland: die Polizeidirektion ,, 11 Schaffhausen: die Justizdirektion ,, ,, Schaffhausen.
T) ,, Herisau.
Appenzell A.Rh. : die Kantonskanzlei ,, 11 ,, Appenzell.
Appeuzelll. Rh. : die Polizeidirektion ,, VI ,, St. Gallen.
St. Gallen: der Landjägerhauptmann ,, 11 ,, Chur.
Graubünden: die Polizeidirektion fl ·n ,, Aarau.
Aargau: die Staatsanwaltschaft ,, 11 ,, Frauenfeld.
Thurgau: dasPolizeidepartemont ,, 11 *) Siehe Bandesblatt vom Jahr 1881, Band I, Seite 37.
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Tessin: das Justizdepartement des Kantons, Waadt: die Staatskanzlei ,, ,, Wallis : das Justiz- und Polizeidepartement ,, ,, Neuenburg: das Justizdepartement ,, ,, Genf: das Justiz- und Polizeidep* ,, ,,
in Bellinzona.
,, Lausanne.
,, Sitten.
,, Neuenburg.
,, Genf.
,,Wir benuzen den Anlaß, Sie, getreue, liebe Eidgenoßen, sammt uns in den Schuz des Allmächtigen zu empfehlen."1
(Vom 26. Juli 1881.)
Herr Rudolf Seh öl l er, Fabrikant, in Zürich, welcher VOEI Sr. M. dem deutschen Kaiser am 6. Juni d. J. zum Konsul fui* Deutschland in Zürich ernannt wurde, an Stelle des demissionirenden Hrn. M a r k , hat vom Bundesrath das Exequatur erhalten.
Sein Konsularbezirk umfaßt die Kantone Zürich, Uri, S.chwyz, Unterwaiden ob und nid dem Wald, "Glarus, Zug, Schaffhausen,, beide Appenzell, St. Gallen, Graubünden und Thurgau.
Der Bundesrath hat beschlossen, an das Pferderennen in Basel, welches am 4. und 5. September d. J. stattfinden wird, eine Ehrengabe von Fr. 250 zu verabfolgen, in der Meinung, daß dieser Betrag für das M i l i t a r r e i t e n verwendet werden soll.
Herr Hauptmann Jean P i t t e l o u d , von Bex, in Sitten, ist zum Major der Sanitätstruppen befördert worden.
(Vom 29. Juli 1881.)
Nachdem durch das Inkrafttreten des neuen Handelsvertrags mit Deutschland, vom 23. Mai dieses Jahres, die nach dem frühern Vertrage vom 13. Mai 1869 vorgesehene Zollfreiheit für f r i s c h e W e i n t r a u b e n aufgehoben worden ist, hat der Bundesrath diesbezüglich Folgendes beschloßen :
651 Unter Vorbehalt der Vorschriften der bundesräthlichen Verordnung vom 6. Februar 1880, betreffend Vorkehren gegen die Reblaus, sowie der zollgesezlichen Bestimmungen über die Zollbefreiung im Marktverkehr und im landwirtschaftlichen Grenzverkehr, unterliegen fortan Weintrauben der Entrichtung des schweizerischen Ein-, beziehungsweise Ausgangszolles in Gemäßheit nachstehender Vorschrift : Frische Weintrauben, zum Eßgebrauche, nicht zur Weinbereitung bestimmt, sind bei der Einfuhr zu 60 Rp., bei der Ausfuhr zu 15 Rp. per Zugthierlast zu verzollen.
Dagegen werden, nach Mitgabe des Art. 99 der Instruktion für die Schweiz. Zollbehörden, vom 4. Januar 1860, gestampfte und nicht gestampfte Weintrauben, in ungepreßtem Zustande, in Fäßern oder Kufen, je 140 kg. für 100 kg. Wein angesehen und in diesem Verhältniß der Zoll berechnet, bei der Einfuhr zu Fr. 3 per q., bei der Ausfuhr zu 30 Rp. per Zugthierlast.
Der Bundesrath hat der vom Kantonsrathe von Schwyz am 13. dieses Monats beschloßenen theilweisen Abänderung des § 4 der kantonalen Vollziehungsverordnung vom 25. Juli 1876 zum Bundesgeseze über Jagd und Vogelschuz die Genehmigung ertheilt.
Der abgeänderte Paragraph lautet nun also : ,,Die offene Jagdzeit beginnt mit folgenden Terminen : 1. Für die Jagd auf G e m s e n und M u r m e 11, hi e r e mit dem 1. September und endet mit dem 1. Oktober.
2. Für die Jagd auf das ü b r i g e H o c h w i l d mit dem 1. September und endet mit dem 15. Dezember.
3. Für die a l l g e m e i n e J a g d und für die F l u g - oder H ü h n e r j a g d mit dem 1. Oktober und endet mit dem 15. Dezember.
Während des ganzen Jahres ist das Jagen an Sonn- und Feiertagen verboten."
652 Der Bundesrath hat gewählt: (am 26. Juli 1881) als Postkommis in Zürich : Hrn. Georg Luchsinger, Postaspirant, von Mitlödi (Glarus), in Zürich ; (am 29. Juli 1881) als Postverwalter in Carouge: Hrn. Charles Roch, von Genf, derzeit Posthaller in Celigny (Genf) ; ^ Posthalterin in Cortébert : Jgfr. Marie Châtelain, v. Tramelan (Bern), in Cortébert (Bern); ,, Postkommis inChauxdefonds: Hrn. Louis Ad. Robert, Postaspirant, von Locle, in Montier (Bern);, ,, Telegraphist in Bätterkinden : ,, Joh. Zingg, Telegraphist, von Bußwyl (Bern); ,, Telegraphistin in Tafers Jgfr. Philomene Späth, von Freiburg', in Tafers (Freiburg).
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1881
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33
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30.07.1881
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