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Aus den .Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathe.

(Vom 14. November 185.).)

Die Konzessionäre der Eisenbahn von Zürich bis an die Kantonsgränze bei Knonau (sog. Reppischbahn) stellten unterm 1. August d. J. an den Bundesrath das Ansuchen, es möchte die im Bundesbeschlusse vom 5. August 1857 im Art. 3 ihnen eingeräumte Frist von zwei Jahren sür den Beginn der Erdarbeiten , im Einklang nIit der Bestimmung des §. 8 der Konzession uin ein Jahr .verlängert werden.

Jn Folge dieses Gesuchs ist folgender Beschluß gefaßt worden :

Der schweizerische Bundesrath, nach Einsicht 1) einer Eingabe der Konzessionäre der R e p p i f c h b a h n , womit dieselben sich dafür verwenden . es möchte die durch Bundesbeschluß vom 5. AugstInonat 1857. Art. 3. ihnen für den Beginn der Erdarbeiten an der Eisenbahn von Zürich bis an die Zngergränze bei Knonau und.

den Ausweis über die Mittel zur gehörigen Fortführung dieses Unter.nehinens eingeräumte Frist von zwei Jahren um ein Jahr verlängert werden , 2) eines Schreibens der Regierung des Kantons Zürich voin 8. Wein..

monat 185..) , womit dieses Ansuchen zur Genehmigung empfohlen und ini.

Fernern ein Befchluß mitgetheilt wird , welchen .der Große Rath des Kantons Zürich unterm 27. April l. J. in Betreff der Aufhebung des §. 42.

und Abänderung des §. 3 der

gefaßt hat,

3) eines Berichtes des Post- und Baudeparteinents voin 12. WinteruIonat 1859, gestüzt ans die Ermächtigung der Bundesversammlung vom.

.18. Heunio..at 1859,

b e schl i e ß t : 1. Die im Art. 3 des Bundesbeschlußes vom..... Augstmonat 1857 sür den Beginn der Erdarbe.iten an der Eisenbahn von Zürich bis an die Siehe eidg. Gesezsammlung . Band v, Seite (.4....

S. Bundesblatt v.

1857, Band II, Seie 100, nnd Eisenbahnaktenfammlung Iv. Theil, Seite 7.7.

581 .^ugersche Kantonsgränze bei ^nonau und die Leistung des Ausweises über ^ie Mittel zur gehörigen Fortführung dieses Unternehmens auf den .5. Augst.monat 1.^59 festgesetzte Frist wird um ein Jahr, also bis zum 5. Angst..

monat 1860. verlängert.

2.

Den ^. 1 und 2 des Beschlusses des Großen Rathes des Kau-

^lons Zürich vom 27. April 1859, also lautend:

,,^. 1. Die Bestimmung des ^. 42 des im Eingange bezeichneten Konzessionsbefchluffes ist aufgehoben.

........ 2. Dagegen erhält das Lemma 1 des ^. 3 dieses sch.usses folgenden Zniaz:

Be-

,,DenI Großen Rathe bleibt die Befugniß vorbehalten , die Fortsezung einer aus dem Jnn^.rn der Schweiz nach der Sihlbrüke führenden Bahn auf dein Gebiete des Kantons Z ü r i c h in jeder ihni beliebigen Richtung zu bewilligen, sosern auch der Kanton Z u g aus feinem Gebiete die Fortfezung der Bahn von Zürich über U r d o r f an die Kantonsgränze bei K n o n a u in einer den züreherischen Jnteressen entsprechenden Weise gestattet. ^ .wird die Genehmigung des Bundes ertheiit , durch welche Genehmigung jedoch dem Art. 17 des Bundesgesezes über den Bau und Betrieb der Eisenbahnen. vom 28. Heunionat l 852, kein Eintrag geschehen soll.

3.

Alle übrigen Bestimmungen des genannnten Bundesbeschlusses ^om 5. AIigstmonat 1857 verbleiben in Kraft, und es soll denselben durch den gegenwärtigen .Beschluß keinerlei Eintrag geschehen. ^ 4.

Gegenwärtiger Beschluß^ ist in die eidg. GefezsaInmlung, so wie in die Sammlung der auf das schweizerische Eifenbahnwefen bezüglichen amtlichen Aktenstüke aufzunehmen.

Der schweizerische Konsul in H i g h l a n d (Konsu.arbezirk St. Louis), ist vom Bundesrath ermächtigt worden, feine Amtsfunktionen aus den Staat ^ a n s a s und die Territorien von N e b r a s k a auszudehnen, jedoch ohne Konsequenz aus eine nene Eintheilung der Konsulatsbezirke, welche später im Norden und Nordwesten der Vereinigten Staaten Nordamerikas notwendig werden dürste.

Der Bundesrath ermächtigte sein Post^ und BandepartenIent, auf den Zeitpunkt der Eröffnung der Eisenbahnstreke N e u e n b u r g - l I a u t s G e n e v e v s , zwischen diesen zwei Ortschaften längs der Landstraße über

..^82 ^alangiu, Boudevitliers iind^ Malvilliers einen Postkurs zu .^stellen.

Der Bundesrath hat die Vertheilung seiner Departement für das Jahr 1860 vorgenommen wie folgt..

l) Politisches D e p a r t e m e n t .

Vorher: Herr Bundespräsident Fre.^Herosee.

Stellvertreter: ,, Vizepräsident K n ü s e l .

2) D e p a r t e m e n t des Jnnern.

Vorsteher: Herr Bundesrath Pi o da.

Stellvertreter: ,, ,, ^r. Fu r r er.

3) J u s t i z ^ uud P o l i z e i d e p a r t e m e n t .

Vorsteher: Herr Bundesrath 1)r. Furrer.

Stellvertreter: ,, ,, P i od a. .

4) M i l i t ä r d e p a r t e m e n t .

Vorsteher: Herr Bundesrath S t ä m p f l i .

Stellvertreter: ..

,, F or n er od.

5. F i n a n z d e p a r t e n i e n t .

Vorsteher: Herr Bundesrath F o r n e r o d .

Stellvertreter: ..

,, Naeff.

6) H a n d e l s - und Z o l l d e p a r r e n I e n t .

Vorsteher: Herr Vizepräsident K n ü f e l .

Stellvertreter: ,, Bundespräsident Fre.... H e rosee.

7) Post- und B a i I d e p a r t e m e n t .

Vorsteher: Herr Bundesrath Naesf.

Stellvertreter: ,, ,, Stamvsli.

(Vom 15. November 185.).)

Der Bundesrath wählte zum Posthalter in Belp (.^ern) Hrn. Frie-

drich W .i g li, von dort.

5^

(Vom 17. November 1859.)

Auf einen Bericht des eidg. Militärdepartements hat der Bundesrath beschlossen , bei der Ge.ve^rn.^änderungswerkstätte in Zofingen -- behnf^ Beschlennignng de..... Arbeiten - noch zwei weitere Gehilfen für den dortigen Kontroleur anzustellen.

Mit Rüksicht auf Verkehrsbedürfnisse hat der Bundesrath fein Postund Baudepartement ermächtigt, voni 1. März 1860 an den Postknr^ L a n d q u a r t a u- K ü b lis bis nach D a v o s - P l a z auszudehnen.

Mit Depesche vom 11. dieß macht der schweiz. Konsul in H a v r e dem Bundesrathe die Mittheilung, daß viele Schweizer, welche iin vorigen Monat von Havre abgefahren^ um sich nach Amerika zu begeben. bei den heftigen Stürmen theils ihre Habseligkeiten eingebüßt haben , theils an der Fortsezung ihrer Reise verhindert und in beiden Fällen in eine traurige Lage verfezt worden seien , weßhalb sie ihr Vaterland um Hilfe anrufen müssen.

Der Herr Konsul zeigt dem Bundesrathe gleichzeitig an, daß er von Seite der Regierungen von St. Gallen und T e s s i n Fr. 200 erhalten habe, um daraus bedürstige Schweizer, die auf Havre kommen, unter.stüzen zu können, welche Liebesgaben sehr gut angewendet seien.

.^und^......^. Jahr-. ^I ...^d. Il.

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