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Schweizerisches Bundesblatt

..^V.l. Jahrgang. lll.

Nr. ^.

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^. No-e.nber 1864.

Botschaft des

Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung , betreffend Errichtung eines eidgenössischen Kriegsdepot (Vom .). November 1864.)

Tit..

Seitdem mit der Einführung der neuen Bundesverfassung der frühere eidg. Kriegsrath eingegangen ist, bestand kein eigenes Organ mehr, dem

die kriegsvorbereiteudeu Arbeiten über Landesverteidigung speziell und zur sortgesezten ..Behandlung übertragen waren, bis durch die Jnstruktion vom 22. Juni 1863 der Adjunkt. des Militärdepartements für das Bersonel.le und Oberinstruktur der Jnfanterie damit beauftragt wurde.

Um dieser .Aufgabe entsprechen zu konnen, hat der verstorbene Oberst W i e l a n d die Gruuduug eines Kriegsdepots augeregt und dessen Orgauisatiou iu den ersten Grundügen entworfen, indem er erkannte, dass weder seine Amtsgeschafte es ihm erlaubten , noch aneh die momentan iu Thätigkeit gesezt werdenden Kräfte ausreichen, die vielseitige Ausgabe

genügend zu bewältigen.

Er wollte mit dem Kriegsdepot das Mittel erlangen, seiuer Dienst-

vorschrift entsprechen zu kouueu.

Die Sammlungen der Archive wareu bis dahin der Verwaltung des Materiellen übertragen, welche selbstverständlich nnr die Verwaltung, nicht aber eine weitere Bearbeitung besorgen konnte. Es besteht somit

Bundesblatt. Jahrg. XVI. Bd.IIl.

.

^

92 kein Personal oder Organ, um diese wichtigen Sammlungen fortzuführen, zu bearbeiten und nnzbar zu machen.

Mit diesem ...^.rga.., das zu bilden war, sollten auch die Sa.um.lungen selbst --- das Material des Kriegsdepot --- unter die Oberleitung des mit den kriegsvorbereitenden Arbeiten beauftragten Adjunkten für das personelle gestellt werden.

Zu de.. Arbeiten eines Kriegsdepot sind die Ressourcen eines topographischen Bureau - topographisches personal und Material --^ unumganglich notwendig. Es sollte nun der Zeitpunkt, wo nach .^ollendung des eidg. Atlas das topographische Material in die Militärarchive niedergelegt würde, bennzt werden, um ein sortgese^tes topographisches Bureau mit dem Kriegsdepot in Bern zu verbinden.

Bei seinen Bemühungen um die Hebung unsers Ge..eralftabes fühlte Oberst W i e l a u d die Lüke, welche in Be^.g auf .Landeskenntniß und Grnndsäze über Landesvertheidigung, so wie in Be^ug auf U..buug in den kriegsvorbereitenden Arbeiten, der gewohnliche Unterrieht unsers Generalstabes offen lässt, und er wollte die Einrichtung eines Kriegs^epot dazu beuuzen, um durch zeitweilige Beschäftigung in demselben den ^.ssi-

zieren die Gelegenheit zur Ausfülluug dieser Luke zu bieten.

Jm Allgemeinen sollte daller die Aufgabe des Kriegsdepot darin bestehen : die vorhandenen militärischen .^ammluugeu zu ordnen, zu vermehren und zu bearbeiten, so wie zur Benuznng einzurichten ; die kriegsvorbereitenden Arbeiten sur alle Landestheile und nach den Verhältnissen und Mitteln der heutigen Kriegführung zu vervoll-

ständigen , die

Ergänzung- und

Erneuernngsarbeiten

am

topographischen

Atlas fortzusein und überhaupt die fi^r den Krieg und die Kriegsübungen nothigen Karten zu produziren, so wie auch eine fortgesezte ^ehule für

Geueralstabsoffi^iere

zu

bilden.

Die Militärarchive sind in der That bis jezt unproduktive Kollek-

tiouen geblieben, in denen das eingehende Material aufgespeichert wird.

Es findet keine Klassifikation zum. leiehten und siehern Gebrauch und keiue regelmäßige Arbeit zur Vermehrung und Vervollständigung der ^ammlungen statt, angenommen find die jährliehen Rekognoseirungen.

Die Sammlungen über militärische Landeskunde und über .Landes^

vertheidigung sind deshalb auch unvollständig geblieben, und sie enthalten .Lükeu sowohl i^. Bezug auf einzelne Landestheile, als

aus die Bearbeitung selbst.

auch in Bezug

. Für die Gräu^froute.. fehlt noch Manches ; die Bearbeitungen der innern ....^ehweiz, sowie des angrenzenden Auslandes fehlen gänzlich. Die

.)3 vorhandenen militärischen Denkschriften über Landesverteidigung sind zum Theil veraltet, weil sie aus der ^eit herrühren , in welcher die Einsühruug der gezogenen Waffen, der Trausport mittelst der Eisenbahnen, sowie die ueueru Gräuzverhältuisse gegenüber 3 Nachbarländern die weseutlichen Veränderungen unserer strategischen Verhältnisse noch nicht hervorgebracht hatten.

Dieser Anstand der Arrive verlangt daher ein Organ , das in Friedeuszeileu die Kenntnisse und Rotizeu sammelt, die man im Kriege braucht.

Die Militärar.^hive sind verschlossene Sammlungen, und es besteht keine Massregel, um den Jnhalt derselben unserm Generalstabe uuzbar zu macheu. Diejenigen, von denen im Kriege verlaugt wird, die Kenntnisse zu besten, d.e in jenen Sammlungen zusammengetragen sind, haben keine.

Gelegenheit, deren Jnhalt kennen zu lernen.

Das Kriegs^epot wird diejenigen Arbeiten ausführen , die jeden Genera..siab in ^rieden.^eit zur Vorbereitung des Krieges beschäftigen, und dan.it den ablosnngsweise einberufenen Ossizieren Gelegenheit geben, einesteils sieh die bis jezt ziemlieh ig^orirteu Kenntnisse über unser Land und dessen Verteidigung zu verschaffen uud auderutheils Geueral^ stabsarbeiteu zu behandeln . welche ihnen bei dem gewöhnlichen ^ldjut^intendienst weniger begegnen.

Der materielle Bestand des bisherigen topographischen Vüreau in Geus wird naeh ^er bevorstehenden Vollendung des .^lt.as in die Archive des Militärdepartements deponirt werden, und zugleich sind fortgese^te lopographische Arbeiten sur ^ie Ergänzungen nothwendig.

Die topographischen ^rigiualien sind das eigentliche Geueralstabsmaterial, und daher ist das neue topographische Bureau mit dem ^labsbüreau zu vereinigen, wie es auch in andern ^ändern. dem notwendigen Zusammenhang gemäss, der ^.alt .st.

.^ei der ^eueinriehtung ist eben sowohl aus die Vervollständigung.

als aus ^ie ^enuzung ^edaeht zu nehmen.

Die V e r v o l l s t ä n d i g u n g verlaugt uo.^h zahlreiche Arbeiten, die dem neuen topographischen Bureau vorbehalten sind, u. A. die ^.ortsezung der redu^irten Karle in 4 Blättern; Eintragen der seit d^r ersten Bearbeitung entstandenen Veränderungen, so wie der gesa^umelten Korrektionen iui topographischen ^ltlas ; sortgesezte Reinzeiehnung der ^lufnahmsblätter; neue Bearbeitung der Blätter derjenigen Kautone, in welchen neue Vermessungen stattfinden ; Produktion d..r für den Kriegsfall nothigen ^ahl von Karten, so^ wohl für das Jnland, als aueh über das angxänzende Ausland.

^4 Bei der Verbindung des topographischen Büreau mit dem Stabsbureau wird das topographische Material seiner Bestimmung gemäss vielmehr, als bis jezt bei der exzentrischen Lage und der speziellen Bestimmung

des topographischen Bürean zur Ausarbeitung des Atlas geschehen konnte,

im militärischen Jnteress... benuzt werden können , und es wird bei dem grössern Theil der Arbeiten des Stabsbürean als unentbehrliche Grundlage dienen.

Die jährlichen Rekognoseiru..gen werden weit besser ihren Zwek erreichen, wenn die Brigade Kopien im Massstabe der Ausnahme über die abzusuchenden Abschnitte, Linien und Positionen mitnehmen kann.

Die Bennzung erstrekt sieh serner aus die Besriedignng der Bedürsnisse der eidg. Uebungspläze , die Karten der Manövergebiete verlangen, sowie der Waffenchess, denen das topographis.he Material zu speziellen Zweken zur Verfügung stehen muss. Die Kantonsregierungen, welche niehk selbst die Vermessungen unternommen haben , werden Kopien der sie be^ treffenden Originalausnahmen wünschen, und unausgesezt werden ni..ht nnr pon Regierungen, sondern auch von Bau- und Gelehrtengesellschasten Kopien der Ausnahmen verlangt.

Die topographischen Originalen gehoren im weitern Sinne auch der Wissenschaft an und sind desshalb ein Gemeingut des V..blikums. es muss daher auch ans eine liberale Weise für die Bennzung von dieser Seite Bedacht genommen werden.

Die vorgeschlagene Organisation des Kriegsdepot ist somit im All-

gemeinen begründet : 1. durch die Notwendigkeit, dass die Sammlungen vervollständigt und zum leichten Gebrauch eingerichtet werden; 2. durch das Jnteresse, den Jnhalt der Archive zunächst für den eidg. ...^tab und damit für die Armee nu^bar ^u machen.

Eingehend in eine nähere Begründung des Vorschlages hält es der Bundesrath am angemessensten, zunächst die Arbeiten aufzuzählen und zu motiviren, die überhaupt dem Depot zufallen, dann den Entwurf eines Arbeitplanes für 1865 mit Berüksiehtignng des zunächst Rothwendigen folgen zu lassen , um endlich das benothigte personal und Budget zu ermitteln.

Organisation de.^ .^rieg.^de.^t.

A.

D a s S t a b s b ü r e a u.

l.

...^ahere Bezeichnung ul^ ...^oti.^ul^ der .Reiten.

1. Analyse und Klassifikation des im Militärarehiv vorhandenen und

des jährlieh eingehenden Materials über militärisch.. Landesbesehreibung und über ^andesvertheidigung.

95 2.

Sammeln und Bearbeiten der militärstatistischen Rotten über die Rachbarländer und deren Kriegsmittel.

3. Vorbereitung der jährlichen Rekoguoseirungeu und Ausarbeitung derselben.

4. Redaktion der Denksehristen über Landesverteidigung.

5. Aulage und Bearbeitung einer Sammlung über die Kommunikationen und über die Transportmittel.

6. Examen der militärischen Publikationen. Arbeiten über die Operationen auf den Kriegsschauplätzen der Gegenwart. Kriegshistorische Sammluug.

7) Die Arbeiten für die gegenseitigen Mitteilungen ^wischen dem Kriegsdepot und den Bureau^ des Genie und der Artillerie.

8) Die Konservation der Sammluugen und speziell die Geschäfte, welche durch Beuu^uug der Bibliothek nothig werden.

9) Die speziellen Arbeiten der Genieoffiziere.

10) Spe^elle Arbeiten, welche vom Militärdeparteme..t über militärische fragen verlangt werden. auch allgemein administrative Arbeit, insofern sie vom Militärdepartemeut dem ^tabsbüreau spe^ell znge-

theilt wird.

1.

K l a s s i f i k a t i o n des Materials der Archive.

Die Motivirung dieser Arbeit liegt selbstverständlich im Zwek des Gebrauchs und der Benu^uug des Materials.

Der Werth der vorhandenen Arbeiten, die Ausgaben für die gemachten Rekognoseiruugen bleiben ein todtes Kapital , wenn das Material unzugänglich bleibt.

^ür die Klassifikation des Materials der Archive über militärische .^a..desk..ude und Landesvertheidigung^ sind vorerst in eiuer . speziellen Arbeit die leitenden Grunds.^e, so.vie ein Ti^pus der Eintheilung anfznstellen. Einstweilen wird folgende Sonderung und Anordnung beab-

sichtigt.

Eintheilung in geographischer Reihenfolge nach Gränzfrouten nnd Hauptabsehuitteu ; in diesen Abtheiluugen Souderung und Zuordnung des Materials in 4 Kategorien : 1) Taktische (topographische) Bes.hreibung, wo.,n die spe^ielleu Rekognoseiruugen, die Berichte und Ero.^uis über Positionen , Vrofile und Bes.hreibnng der Wasserlinien u. s. w. gehoren.

2) statistische Beschreibung. Bloss mit Berü^ichtiguug des militarisch Wichtigen sind gedrukte formulare ausfertigen uud ausznarbeiten.

.)6 3) Strategische (oder militär-geographisehe) Bedentung und Benü^nng der betreffenden Terrainabschnitte. Militärdenkschristen.

4) Militärhiftoris^hes Material.

Jn jeder .Kategorie wird die Reihenfolge nach geographischen Ab-

schnitten befolgt.

Raeh ausgesührter Klassierung des vorhandenen Materials wird das Stabsbüreau durch die zn Gebote stehenden Mittel an der Anssnllnng der .Luken arbeiten und als Endziel die Erlangung einer . a l l g e m e i n e n m i l i t ä r i s c h e n ^audesbeschreil.... ng über alle Theile der Schweiz in taktischer, statistischer, strategischer und militärhistorischer Beziehung verfolgen.

.

2. S a m m e l n und b e a r b e i t e n der m i l i t ä r s t a t i s t i s c h e n R o t i z e n über die N a c h b a r l ä n d e r und ü b e r d e r e n

Kriegsmittel.

Die Sammlung der Kenntnisse über einen benachbarten .^taat, mit.^ dem wir in einen Kriegsfall treten konn.m, betrifft die Statistik der Armee und der Kriegsmittel des mogliehen Gegners, sowie die Rotten über die den Gränzfronten gegenüber liegenden Terrain - Absehnitt.^ des Auslandes.

Bis jezt enthalt das Militärarchiv sast nichts über diesen Gegenstand.

Die Eidgenossenschaft besi^t bis j.^t kein bezeichnetes Organ, um in Betreff unserer eventuellen Gegner diejenigen .Kenntnisse zu sammeln, die wir im Kriegsfalle über deren verwendbare Stärke und mil.itäris.^en Hilssmittel zu besinn wünschen müssen. Da eiue zeitweilige Offensive in Feindesland in gewissen Fällen das wirksamste Mittel der Landesvertheidigung sein kann, und daher ^.icht absolnt anszus..hlie^en ist, so erseheint eiue genauere und verbreitet..^ .Ke^.utniss des Gegners nnd seines Terrains um so nothwendiger.

Es ist leicht einzusehen, weleher Werth darauf gelegt werden mnss, über die Subjekte, aus welche sich die Jnvasio.. des Feindes basirt, über die Linien und Komunu.ikatiousn..ittel, die ihn auf unsere Gränze führen, über die Terraiu-.^indernisse, die ihn aufhalten konneu, und überhaupt über ein Terrain, aus das steh möglicherweise der Kamps hinüber spielen kann, genaue Keuntniss zn besizen.

Auch ist das Verständniss nnsers eigenen .^xiegstheaters nieht ^vohl moglieh ohne dieKenntniss des gegenüber legenden Auslandes, und Vertheidigungs - Dispositionen müssen sich wesentlich nach den Angrisfsrichtungen gestalten.

Aueh das Verfolgen der Fortschritte in den militärischen Einriehtungen nnd der Verbesserungen der Kriegsmittel bei unsern Nachbarn ist bei uus niehx oder weniger dem Fleiss nnd dem guten Willen Einzelner überlassen und jedenfalls nicht auf die Weise organisât , wie es sein dürste.

97 Jn andern Staaten ist das D.^.ot de l.^ ^rr.... oder die enterechende Einrichtung eines Generalstabsbüreau das zum Sammeln dieser wichtigen Kenntnisse bestimmte ...^rgan , und es wäre ohne ^weife. im Juteresse des Fortschritts unsersMilitärwesens, wenn in diesem Stüke die Einrichtungen anderer Staaten dadurch nachgeahmt würden, dass das Kriegsdepot mit den. besprochenen .Arbeiten beanstragt wird.

Jndem ein grosser Theil solcher Kenntnisse aus der publizistischen Literatur des Auslandes geschopst werden kann, so eignet sich diese Arbeit für die sreiwillige ^rivatbeschäftigung einzelner Stabsoffiziere, denen das ^epot das Material und die notl^ige Anweisung mittheilt.

^..ie M.litärstatistik des Auslandes wird umfassen: .l^ 2) 3) 4)

.Organisation der Armee.

Bewassnung und Ausrüstung.

Statistische Rotten.

^as Terrain.

3.

^ie jährlichen R e k o g n o s e i r u n g e n .

^..ie jährliehen Rekognoseiruugen Tonnen als ein je^t schon bestehender Anfang des Kriegsdepot betrachtet werden; sie bleiben, nachdem die

ledere Einrichtung ^ur vollständigen Thätigkeit gelangt ^em wird, das wichtigste Mittel ^.r Vervollständigung der Militärarchive.

^ ^as Kriegsdepot wird daher die jährlichen Rekognoseirnu^en mit allen ^n Gebote steheude.. Mitteln unterstü^eu, um sie so fruchtbringend als moglich ^u machen.

Eine Rel^gnoseirungs - Brigade wird die ihr gestattete Zeit nieht gehorig ausbeuten ^ wenn sie nieht ^..vor alle aus den Terrain - Abschnitt bezüglichen, sehou vorhandenen Keuutuisse gesammelt hat ^ denn sonst be-

schästigt sie sich.. mit der Untersuchung längst bekannter Verhältnisse. Sie risl^irt, sich mit unwichtigen Gegenständen abzugeben , wenn nicht ^uvor eiue militärgeographisehe oder strategische Betrachtung des Abschnitts das Wichtige hervorgehoben hat. ^ie kann serner nu^los . il.^re Zeit ^ubrmgen, wenn Terraintheile eroe.nirt und ausgenommen werden, über die schon gutes Material vorhanden ist.

^as .^tabsbüreau wird deshalb auf die ^ur Rekoguoseirung festgeseze Zeit eine Zusammenstellung der in den Archiven vorhandenen Kenntnisse über den betreffeuden Abschnitt liesern, euthalteud:

1) Einen Abriss der militärgeographisehen oder strategischen Verhältnisse der Grän^sronte.

2) ^as vorhandene Material über topographische, resp. taktische Beschreibung des Abschnitts, über Kommunikationen, Positionen ...... Hhdrographie und Bodenplastik, in Ansang und Kopie, und ^war

98 a. das Geschriebene, b. das Gezeichnete; unter Lezterem Kopien, und wohl auch photographische Amplisikationen der wichtigen funkte, anf welchen die militärischen ...Details genauer studirt und bezeichnet werden sollen.

3) Die statistischen Tabellen, so weit ausgefüllt als Material vorhanden, zur Verifikation und Ergänzung.

4) Eine militärhistoris..he Zusammenstellung der Operationen anf dem betreffenden Abschnitt.

Der Ehef des Depot hat nicht nur die Verzeichnisse der in den Archiven enthaltenen Bieeen in Ordnung fortzuführen, sondern er wird ebenso sorgfältig Verzeichnisse des Mangelnden und des noch zn Ersorsehenden anlegen.

Das Militärdepartement und die Kommission des Kriegsdepot werden je die Abschnitte bezeichnen,^ die der Gegenstand der jährliehen Rekognoseirung sein sollen.

Einige der sür die Rekognoseirnng bezeichneten Offiziere werden ^vor Beginn derselben zu den genannten ^orbereitm.gsarbeiten anf das .Kriegsdepot kommandirt, wo sie naeh der Rekognoseirung wieder eintreffen, uni das gesammelte Material zu ordnen und auszuarbeiten.

Die jährlichen Rekognoseirm.ge.. verfolgen zweierlei Zweke : a. militärische Erforschung des Landes ; h. Uebung der Generalstabsoffiziere instrategischtaktisehenAusgaben.

Jede Rekognoseirnng wird zwar in beiden Richtungen Rnzen bringen, wenn sie auch nnr die eine zu verfolgen snehte. ^ür das Kriegs-

depot ist es jedoch wichtig, dass aneh Rekognoseirungen ganz speziell znn.

erstern Z^veke angeordnet werden.

4.

R e d a k t i o n d er D e n k s c h r i f t e n über .Landesper-

theidignng.

Die Arbeiten des Stabsbürean müssen daraus hinauslaufen, zum Zwek der Landesvertheidigung über die wirksamste Benuznng der geographisehen Verhältnisse unsers ganzen Kriegstheaters ei^e ^au.mlung von Denkschriften und zulegt ein Eou.pendinm einer LandesvertheidigungsWissens.hast aufzustellen.

Auch sind die Massregeln zu begünstigen, die geeignet sind, die hieranf bezüglichen Kenntnisse unter den ..Stabsoffizieren so viel als moglieh zu verbreiten, wo^u namentlich der in den lezten Jahren eingeführte Unterricht über schweizerische Militärgeographie in den Generalstabsschulen zu rechnen ist.

Ohne diese allgemeinere Kenntnissnahme von ^eite des Generalstabes

99.

kann es im Kriegsfalle leicht vorkommen, dass .mfer Gegner die ge^raphisehen Verhältnisse unsers Landes ^nm Vortheil feiner strategifchen.

Dispositionen besser benn^t als wir, und dass die Vernachlässigung diefer^ Kenntnisse uns der Vortheile beraubt, die ein gut unterrichteter General. stab aus den geographischen Verhältnissen des Kriegstheaters ^u ^ehe^ weiss.

Jeder andere Generalstab ist heute in Betreff sowohl des eigene^ ^ Landes als auch der Nachbarländer darüber im Reinen; er kennt d^ entscheidenden Vunkte, die Bedeutung und die Wirksamkeit dieser und jener Linie, den Einsluss der Form und der Ratur der Gränze, der^ Stromlinien und der Gebirgszüge, der Strassen- und Eisenbahnnetze, und namentlich der befestigten Blaze.

Niemand wird läugnen, dass bei uns für diesen einslussreichen Zweig der Militärwisseuschast wenig ^ethan worden ist, dass man vergeblich naeh formulirteu und anerkannten Gruudsä^en sueht, und dass die Ausixten der wenigen Einzelnen, die solche haben, gewohnlieh weit aus einander fahren.

Um zu dem genannten ^weke zu gelangen, ist das Kriegsdepot mit der Analyse der vorhandenen Denkschriften, mit der Bearbeitung derselben nach den je^t bestehenden Verhältnissen, mit der Behandlung und Veranlassung der noch fehlenden Arbeiten ^u beauftragen.

Das Kriegsdepot kann über solche fragen ni.ht abschliessend arbeiten ; aber es ist das geeignete .^..rgan, um das Material ^.. sammeln.

Der Abschluss muss sich durch Diskussion und Zustimmung eiuer^ grosseru Zahl kompetenter Ostiere ergebeu.

Die nächsten Arbeiten begehen sich auf solgeude Vunkte : Das meiste im Archiv vorhandene Material ist zu einer Zeit bearbeitet wordeu, in welcher das .^stem der gezogenen Wassen und der Transport per Eisenbahn noeh keinen Eiusluss aus ..^errain-Beuu^ung und strategische Dispositiouen haben konnte.

Eine position, eine strategische Linie, kouute damals von grosses

Wichtigkeit sein , die es heute nieht mehr ist. Andere geographische La-^ geu haben dagegen an Wichtigkeit gewonnen.

Ferner sind die vorhandenen Untersuchungen aus die früheren Grän^verhältnisse basirt. Jn ^olge des franzostsehen ^eld^ugs iu Jtalien un.^ der darauf eingetretenen Veränderung der Grannen siud aber auch unsere strategischen Verhältnisse der Landesverteidigung, sowohl gegen Frankreich, als gegen Jtalien und Oesterreich, d. i. aus drei Grän^sronten wesentlich perändert worden.

Die Beleuchtung der gegenwärtigen Sachlage mit Rüksicht ^ auf die erfolgten Fortschritte der Kriegsmiltel , der gezogenen Wasseu uu.^ der Eisenbahnen und Telegraphen, sowie mit Rükfieht aus die veränderten Grän^verhältnisse ist somit eine der Arbeiten des ..^.tabsbüreau.

100 Unsere unzugänglichsten Gebirge sind bureh die Alpenstrassen geöff^net worden ; der Hanptzwek dabei war eine .Verstärkung der Landesver-

.^theidig.mg.

Damit aber die großen Vortheile, welche diese verbesserten Ko...mnnikationsmittel zu leisten im Stande sind, nur uns und nicht auch dem Gegner zu Gute kommen, sind anch diejenigen militärischen Mass^ regeln zn treffen, welche fähig sind, diese Linien zugleich sür uns offen zu halten und für den Feind zu schließen. Die Bestimmung der geeig^netesten Stellen, so^ie der zwek.nässigen Mittel, erfordert eine sorgfältige

Al.wägn..g der militärgeographischen Verhältnisse, wozu das Kriegsdepot

.die Materialien liesern soll.

Dann steht uns noch die grosse Aufgabe bevor, zu prüfen, wie die .Landesverteidigung durch sorlisikatorische Anlagen, die den heutigen Angrisfsmitteln ebenbürtig find, zu verstärken sei. ...^chon vor Einführung ^der gezogenen Waffen hatten manche kompetente Offiziere von dieser und jener Anlage die Ansicht, dass der Angriff derselben eben so viele Ehan-

een des Gelingens habe, als die Verteidigung.

Die ..Anwendung der gezogenen Waffen hat seither den Werth der vorhandenen Werke an manchen Stellen noch weit herabgesezt. Durch ^die grossen ..Schußweiten hat die angreisende Artillerie und sogar die Jnfanterie beherrschende Anstellungen gewonnen, gegen welche man früher durch die Entfernung sicher gestellt war.

Alle andern Staaten beschäftigen sich mit der Losung der Ausgabe, welehe Modifikationen die bestehenden Werke zu erfahren haben , um den ^neuen Augrifss^uitteln widersteheu zu können , und die Anhand^ahme dieser Verbesserungen ka..n auch bei uns nicht ausgewiesen werden (wie die Bundesversammlung übrigens es sehon anerkannt hat), ol.^ne aus die Mitwirkung des Hilfsmittels der Befestigungen sür die Landesvertheidi.^nng zu verziehten.

^evor aber nur die technische Untersuchung au die Hand genommen werden kann, ist es nothwendig, sich zuvor über den strategischen Werth ^der Positionen und ihren Einslnss anf die Operationen geeini^t^zu haben, .^enn man nicht Ausgaben veranlassen will, die eben so unwirksam sür die

Vertheidigung, als belastend sur deu Fiskus ausfallen.

.5.

B e a r b e i t u n g der m i l i t ä r i s c h e n K o m m u n i k a t i o n e n .

Statistik der Transportmittel.

Dieser Gegenstand ist von besonderer Wichtigkeit, und bei den kriegsvorbereitenden Arbeiten des Generalstabes sind übersichtliche und sichere Zusammenstelluugen der vorhandenen Kommunikationen -^ Tabellen und Etappenorten .....- das allernächste Bedürsniss.

101 Es besi.^t das topographische Bürean selbst keine regelmassigen Vermessungen über einen ausgedehnten Theil der S.^h.ve^ , wo^u namentlich

ein Theil der militärisch wichtigsten Westfront gehort.

Es muss eine der ersten Arbeiten des ^riegsdepot sein , aus allen kautonaleu ^audirektioueu die Materialien über den gegenwärtigen Stand der Strasseune^e ^u sammeln .-^ wo^n es nur der geringen Arbeit des Kopireus brauet -, um dann 1. ^e nothigen Korrektionen im topographischen Atlas vordre.ten, und 2. die richtigen Tabelleu und Etappeukarten zum Handgebrauch des .^eneralstabes zu entwerfen.

Eine jährlich .^ ....onrant zu haltende Arbeit des .^riegsdepot ist die Statistik der Betriebsmittel der Eisenbahnen und der Dampfschiff-

fahrt.

6. E x a m e n .^er m i l i t ä r i s c h e n P u b l i k a t i o n e n . --- A r b e i t e n ü b e r die j e w e i l e n s t a t t f i n d e n d e n militärische... O p e r a t i v neu auf d e u .^riegsschaupläzen.

K r i e g s h i s t o r i s c h e Sammlung.

^ Es ist uuht daran ^u Beiseln, dass. sich unter der Zahl der eidgenossischen Stabsoffiziere ziemlich viele Beigen werden , die ausser dem Dienst mit Jnteresse militärische Aufgaben verfolgen werden, sobald ihnen Gelegenheit und das Material geboten wird.

Zu diesen freiwilligen Brivatarb...iteu eignen sich sehr gut die hier bezelehneten. Das .^riegsdepot ....urde den sieh für solche Arbeiten^ interessirendeu ^..absosfi^iere... das Material zustellen und mit der Zurufendung einen .^erieht erhallen.

Es ist leieht. einzusehen, welcher Vortheil sowohl den Arbeitenden, als auch wiederuui den Sammlungen und dem Militärwesen überhaupt aus diesen Arbeiten erwachsen konnte.

^ Die s p e z i e l l e n mil.itärhistorischen Sammlungen.

J.. ...^e^u^ aus die (schweizerische) militärhistorische Sammlung wird das .^riegsdepot sich einstweilen daraus beschränken müssen, die Archive durch^ Dokumente ^u bereichern, so oft si.h Gelegenheit da^u bietet, und die speziellen ^earbeitu^.g.^n de^n ^rivatfieisse einzelner ^sfi^iere ^u überlassen.

Viele militärhistoris^.he Dokumente liegen in deu Archiven der .^antone; das .^riegsdepot sollte, wo es geschehen kann, solche ae.^uiriren ;

und dann geb..n die freiwilligen Arbeiten eiu Mittel an die Hand , die eidg. Sammlung zu bereichern, indem sich leicht Ossifere finden werden, die, nachdem^ sie mit einer Empfehlung des Departements ^u den Archi-

102 ven ihrer^ Heimatskantone Zutritt erhalten, Auszüge, Kopien, überhaupt militarl.istorische Arbeiten übernehmen.

Dieses Dépouillement zu Gunsten des Kriegsdepot würde nicht so schwierig zu organisiren sein.

7. G e g e n s e i t i g e Mittheilungen z w i s c h e n dem K r i e g s d e p o t u n d d e n B u r e a u ^ d e s G e n i e und d e r A r t i l l e r i e .

Es find zwischen dem Geniebüreau und dem Kriegsdepot gegensei-

tige Mittheilnngen nothwendig.

^Das Geuiebüreau muss alle auf die Fortisikatiouen bezüglichen Bläne im Original oder in Kopie besizen, und dem Militärdepartement kann es nicht genügen, wenn es diese Bläue nicht bei der Hand hat, sondern von den. möglicherweise entsernten Geniebüreau verlangen muss.

Vis iezt waltet dieser Uebelstand in der Weise, dass bei dem Genie-Jnspektor ein Theil der Blaue und in den Militärarehiven ein anderer deponirt ist, ohne dass Kopien vorhanden waren.

Es dürfen ferner in den Sammlungen, die sur den Generalstab bestimmt sind, diejenigen fortifikatorischen Bläne nicht wohl fehlen, die für

die taktischen Anordnungen der Verteidigung wichtig sind.

Das Artilleriebüreau bedarf einerseits die Bläue für die Schiessund Manoverpläze der Artillerie und andererseits Detailpläne und Karten der eidg. befestigten Waffenpläze. - Die Detailpläne bedarf dasselbe sür die artilleristischen Anordnungen der Verteidigung in den Ve-

festigenden und die nivellirten topographischen Uebersiehtspläne sür die Veurtheilnng der Wirksamkeit der eigenen Artillerie auf das äussere Terrain, sowie zur Ermittlung der Dekung gegen die feindliehe Artillerie.

Das genannte Vüreau besizt aber keine personellen Mittel weder zum Kopiren des Vorhandenen, noch zum ^..hassen des bezüglichen ^ehlenden.

Die gegenseitigen Mittheilungen, sowohl sür die Vervollständigung der Eentralmilitärarehive, als sür die Bedürfnisse des Genie- und Artilleriebüreau sind ebensalls als eine der Ausgaben des Depot zu bezeichnen.

..). Spezielle A r b e i t e n der Genie- O f f i z i e r e .

Die auf dem ..^.tabsbüreau arbeitenden Genie- (oder Artillerie-^ Offiziere bilden keine besondere Abtheilung ; sie bearbeiten mit den Generalstabsofsizieren die nämlichen Gegenstände und überdies die ihre Waffe spezieller betreffenden.

Bei den bis jezt angeführten Arbeiten würden die Genieoffiziere die Bartien , die sieh aus Zeichnungen und Bläne beziehen und bei den Re-

103 kognos..iruugeu die Ausnahmen, welche Jnstrumente erfordern. vorzugsweise übernehmen.

Eine spezielle Arbeit derselben ist das Sammeln des Materials, das sich bei den Eivilbehorden befindet. So ist ,^. B. einer der wichtigsten Gegenstände der militärischen Landeskunde die Kenntniss der Flüsse. R^n besten die kantonalen Behorden und Eisenbahngesellschaften ein reiches Material an Beobachtungen , an Blänen und Vrosilen, das sie zum Zweke der Flusskorrektionen und ^..m Studium des Bahntraee ausnehmeu liessen , und diese sur das Genie und sur das Stabsbüreau unent^ehrlichen Akten lassen sich einfach durch Verwenden eines der Genie^ Ostiere zum Kopiren derselben für das Kriegsdepot gewinnen.

Als fernere Arbeiten ^der Genie-Osfi^ere sind ^u bezeichnen : A u f n a h m e n der Umgegend der befestigten Waffenpläze.

A u f n a h m e n des Manoverterrains der Uebu..gs - Waffenplä^e und der Truppenzusammenzüge.

Aufnahme u der strategisch wichtigen Vunkte.

A u s n a h m e n der Schla^tselder ^u militärhistorischen Arbeiten.

Es fehlen für ^mehrere unserer befestigten Positionen diejenigen topographiseheu Bläne, die einesteils als Uebersiehlspläne der Umgegend

dienen sollen, die hauptsächlich aber die gegenseitigen Reliesverhältnisse

und ^istan^en ^wischen den ^euerlinien der Werke und dem ganzen zu bestreichenden äussern .Terrain, so wie diese Verhältnisse ^wischen den mogliehen feindlichen Artillerieausstelluugen uud den inuern Räumen der .Werke darzustellen haben.

...diesen Ansorderuugen entsprechen Aufnahmen im ^,.^^ mit ä.Inidistanten Eurveu zu .^, in einer Ausdehnung von 3 --4 Kilometer Radius für das äussere Terrain.

Die Vervollständigung dieser Aufnahmen dars niel^t wohl länger verschoben werden, denn sie müssen eiuer wiehtigeu Arbeit ^ur Grundlage dienen. Es ist dies die Untersuchung unserer besestigteu Wafsenplä^ in Bezug auf die in allen Armeen eingesührten gezogenen Waffen.

Die erwähnten , hiezu nothigeu . topographischen Aufnahmen kounen nun entweder vom Bureau des Genie^Jnspektors oder a...eh vom Kriegsdepot ausgeführt werden.

Weun der ledere ^all angenommen wird, so ist es eine Arbeit .^er aus das ^tabsbüreau beordertem. Genieofsi^ere, ^ie Vorbereitnngsarbeiten und theilweise die Ausführung zu besorgen. Die unerlässliehe Triaugulation wird von einem geübl.ern .^ssi^er ausgeführt nnd die Detailausnahmen von den Geuieaspiranten und den ueubrevel.irten ....^f^ieren.

Es wäre vie.leieht im Jnteresse der Ausbildung der Genieosf^ere und ^um Vortheil des ganzen Korps, wenu für .^e erfte Brevetirnng d^e ob-

104 ligate Bedingung der Ausnahme eines gewissen Terraintheils der Umgegend eines Wasfenplazes gestellt würde.

Sobald diese ersten nothwendigsten Arbeiten einen gewissen Verlauf genommen haben, so können die nämlichen personellen Mittel verwendet werden, um einesteils die Aufnahmen der als wichtig bezeichneten strategischen .Positionen und dann die weniger dringende Bearbeitung der Manovrirbezirke und endlich die der Schlachtfelder zu militärhistorischen Arbeiten auszuführen.

Das Resultat dieser Ausnahmen ist :

1) Ein Atlas der Umgegend der befestigten Waffenpl^e, ..^.^ und 5... Ee.uidistan., .

2) Ein ^ltlas der wichtigen strategischen Positionen, gleicher Massstab.

3) Eine Sammlung der gedrukten Pläne der eidg. Uebungspläze und Manovergebiete.

4) Ein historischer Atlas der alten Schlachtfelder und der militarisehen Operationen ans Schweizergebiet.

D e n k schr i f t e u ü b e r A n g r i f f und V e r t h e i d i g u n g der b e f e s t i g t e u W a s s e n p l ä z e .

Jn dem .Archiv über .Landesverthei^gung gehort diesen Arbeiten eiu^

Stelle, die bis jezt noch leer ist. .^n deren Ausfüllung ist ^mächst das snb ..) erwähnte Material nothwendig.

Es dürfte schwer sein, eine Arbeit zu bezeichnen, die in gleichem Masse wie die Bearbeitung der genannten Denkschristen sowohl sur di^ Ge..ieosfiziere belehrend, als namentlich.. sur die Vorbereitung der .^an^espertheidigung forderlich wäre.

Diese Arbeite^ gehören ^war in den Bereich des Genielmreau ; sie werden aber hier erwähnt, um eine auszufüllende Lül^e der Militärarehi.^e zu bezeichnen.

^ür die Arbeiten des Stabsbüreau soll ^edes Jal.^r ein ^lan -us^ gearbeitet werden.

Wir lassen hienaeh den Plan folgen, wie er für das Jahr l^65 festgestellt werden könnte, und zwar sowohl um ein klares Bild v.^n deu^ Jnftitute zn geben, als.au^.h um eine Basis sür das Bndget ^u finden,.

welch^' legeres in den ersten Jahren wenigstens keine wesentlichen ^.ränderungen erleiden wird, was der Bundesversammlung Gelegenheit gibt, die finanzielle ^eite der neuen .^ehopfnng ^u würdigen. Jn gleicher Weise soll sür die topographische ^lbtl^eilung verfahren werden.

105 ll.

Arbeitsplan fur ^as ^tal^nreau im ^ahr 1^.

Laufende Arbeiten des^Krie^sdepot.

1) Analyse und Klassisikatiou des Materials der Archive.

2) Gewohuliche Arbeiten in Be^ug auf alle Sammlungen : Ordnen, Konserviren. Vermehren und Vervollständigen; Besorgung des Dienstes sur die ....^enu^ung.

A r b e i t e n , d i e m i t d e n U e b u n g e n d e s G e n e r a l st a b e s .

in . ^ e ^ i e h u n g stehe n.

3) Vorbereitung und nachträgliehe Ausarbeitung der jährlichen Rekognoseirung, umsasseud : .... Zusammenstellen alles vorhandenen Materials der Archive über^ den für die Rekognoseirung bestimmten Landestl.^il , sowohl Geschriebenes als Gezeichnetes, nach den .Kategorien : topographische Verhältnisse, Kommunikationen, Militärstatisti.^

sches. taktischstrategis.he Verhältnisse, Positionen, sorlifik..^ torisehe, militärhistoris.he Verhältnisse.

b.

Bearbeitung der Grund^üge der allgemeinen militärgeographi^ sehen oder strategis...hen Verhältnisse der betreffenden ^andestheile.

c. Ver^eiehniss des fehlenden und des zu .^rsorseheu^eu , so wie^ Vlan der Re^ognoseirung.

d. Die Ausarbeitung des aus der Rekoguoseirung gewonnene^.

Materials.

4) Arbeiten in .^e^ng ans den ...... k u p p e n z u s a m m e n z u g.

Das Kriegsdepot hat mit Zuziehung einiger ^tabsofs^iere, die

zum Truppen^.sammen^.g kommandirt sind, die M....o...erkarte au^^ den Materialien der Sammlungen zusammenzustellen.

Der Adjunkt des Miiitärdepartemeuts fur das personelle wird^

dur.h diese Ostiere die taktis.^en und statistiseheu Rekoguoseiruugen^ des Mauovergebietes vornehmen lassen.

.^pe^ielle A r b e i t e n des Depot.

5) A r b e i t u b e r die m i l i t ä r i s eh e n K o m m u n i k a t i o n e n , um-^ fassend : a. Sammeln (^opiren) alles Materials, das in den ..^üreau^ de^ kantonalen ^audirektiouen über deu dermaligeu ^tand de^ Strafen- und Wegneze vorhanden ist, ^um Zwek einestheils der vor^ubereitendeu Korrektionen fur ^eu topographischen Atlas,

und auderntheils sur die Arbeit des Depot über die militarisehen Kommunikationen.

.

.

.

.

0 6

Einzeichnen von Hand der wichtigsten Korrektionen in Vezug auf Strafen und Eisenbahnen in die Kartene^emplare der Divisions- und Brigadestäbe.

b. Bearbeitung der militärischen .Kommunikationen : Zusammenstellung des gesammten Materials in übersichtliche

Formen, Tabellen und Etappenkarten. Militärische Würdigung

c.

d.

und .Klassifikation der vorhandenen Kommunikationen.

Vervollständigung der Sammlung über Eisenbahnbetriebsstatistik;

übersichtliche Darstellung der Betriebsmittel.

Vervollständigung der statistischen ...^annulnng über die Transportmittel auf den Seen.

6) A r b e i t über die Flnsslinien.

a.

Sammeln (kopiren) des Materials, das in den technischen Büreau^. der kantonalen Baudirektionen vorhanden ist.

b.

Bearbeitung des Materials in übersichtlicher Darstellung.

c. Militärische Würdigung.

Für 1865 die Linien des Rheins, der Limmat und der

Renss.

7) Der Ehes des Kriegsdepot und die Bitweise aus das Stabsbi.reau komma..dirten hohern Ossiziere werden nach den im Archiv vorhandenen Materialien zusammenfassende kriegsvorbereitende Denksehristen über einzelne Grän^sronten und .Laudestheile entwerfen.

Ill.

...^ fnr ^ie leiten im ^ahr 1.^5 uotlnge personal.

B u d g e t des ..^tabsbüreau.

^ür die Aussührnng der sub ll

bezeichneten Arbeiten des Jahres

1865 ist solgendes Versonal nothwendig :

Be^ag der gesammten ^eit.

Ehes des Depot si.r die in einer Dienftvorschrist näher zu be^eichueuden Gessaste.

Ein .Offizier des Stabes oder ein Gehilfe für die snb 1 un^ 2 bezeichneten laufenden Geschäfte

Offiziere des eidg. Stabes in Ablosn..gen sur die sub 5 und 6 bezeichneten speziellen Arbeiten .

Höhere Offiziere des eidg. Stabes sur die sul. ^

bezeichnete Arbeit . . . . . . . . .

Gesammtbetrag der Zeit oder 2 kommandirte Offiziere für ei u Jahr.

.^ Monate.

..)

,,

6

,,

24 Monate .

107 Besoldungsverhältnisse.

Ehef des Depot mit jährlicher Besoldung von . Fr. 4000..--4500 Der Offizier oder der Gehilfe, .) Monate zu 8 Fr.

per

Die

Tag

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

kommandirten Ostiere mit reglementarisehem Dienstsold : Subalternosfiziere . . . . . . . .

Hohere Ostiere . . . . . . . .

,,

2200

,, ,,

2200 3600

Jährlieher Betrag ^r. 12,000-12,500 B e m e r k u n g . Die Ostiere, die für die Rekognoseirnng und für den Truppen^usammen^ug aus dem Depot arbeiten, erhalten den Sold für diesen Dienst auf den Kredit dieser Uebungen.

B.

topographische ^theilung de.^ ^rie^d.^ot.

L Nahere Bestimmung und ....^oti.^ruu^ der leiten.

Nachdem das nationale Werk des topographischen Atlas über die gan^e ^ehwei^, welcher, dank der so ausgezeichneten Leitung des Herrn General Dufour, sich die Anerkennung sowohl der ^..hweiz als des Auslands in hohem Masse erworben hat, nun mit dem laufenden Jahre zu Ende geführt sein wird, verlaugen die jährlich sich mehrenden Veränderungeu und auch die wachsenden Bedürfnisse an topographischen Karten sür Militär- und l^ivilgebrauch die sortgese^te Thätigkeit eines topographischen Büreau, de.li naehsolgeude Arbeiten vorbehalten sind : 1.

V o l l e n d u n g der r e d u ^ i r t e u ^ K a r t e .

Raeh dem erfolgten Tode des früheru Unternehmers des Stichs dieser Karte hat das topographische Büreau u.eht mehr au der Ausführung

dieses Werks gearbeitet, weil die Vollendung des ^lllas die Hauptaufgabe war, die nieht durch sekundäre Ausgaben ver^ogert werden sollte.

Ju dem gegenwärtigen .^taud ist das Blatt ll, nordöstliche ^chwei^, fast ga..^ vollendet, und aus den übrigen 3 Blätlern bleibt no^h der ^tieh des Terrains auszuführen übrig.

Die Arbe.t der redu^irten Karte wird uo.h ei.uige Jahre in Anspruch nehmen.

Bundes .al^ .^ahr^. .^I. ^.IlI.

10

108 Rach Beendigung des lezten Blattes des Atlas soll die Fortführung des vom militärischen Publikum lebhaft erwarteten Werkes um so rascher an die Hand genommen werden.

2.

V o l l e n d u n g d e r K o p i e n d e r A u s n a h m s b l ä t t e r.

Eine der wichtigern und zunächst zu erledigenden Arbeiten der topographischen Abtheilung ist die R..i..zeich..ung der Aufnahmsblätter.

Das topographische Material besteht tl.eils aus den .^riginalblättern der Ausnahmen, welche von der Eidgenossenschaft ausgeführt wurden, theils aus den Kopien .^er Aufnahme.., welche von den Kantonen bearbeitet und nur in pausen aus ^trohpapier dem topographischen Büreau

mitgetheilt werden.

Die bezeichnete Arbeit besteht in einzelnen kleinern Kopien in Bezug auf die eidg. Aufnahmen, namentlich aber in der Reinzeiehnung der kautonalen Dausen, und mag etwa noch zwei Jahre für einen Zeichner verlangen.

Die Verpollständignng dieses kostbaren Materials, das beständig durch Verlangen von Kopien von allen leiten beuu^t wird, muss naeh Vollendung des Atlas die nächste Hauptaufgabe des topographischen Bürean sein.

3. Die U m a r b e i t u n g e i n i g e r B l ä t t e r des eidg.

Atlas.

Für einen beträchtlichen Tl.^eil der .^..ehweiz e^istiren aber no.^h keine regelmäßigen Aufnahmen , indem im Ansang des Unternehmens zur Beforderung des Atlas über einige Kantone topographisches Privatmaterial erworben wurde, und indem für andere Kantone, die ^u.ar offizielle Aufnahmen ausführten, nicht das ....^stem der eguidista..ten Kurven ^ur Auwendung kam.

Diese sehlenden regelmässigen Aufnahmen werden mit der Zeit von den Kantonen nachgeholt werden, und es ist zu wünschen, dass sowohl sür die Vervollständigung der topographis.hen AufnahmssammInng. als ..ur Umarbeitnng der betreffenden Blätter des Atlas diese .Vermessungen nieht länger verschoben werden und von der Eidgenossensehast die nämlieh...

Unterstü^u^g erhallen, wie die bisher ausgeführten kantonalen Arbeiten.

Die Kantone B e r n , ^....olotl.nrn, A a r g a u und ..^hurgau sind im Bea.riss, die Katastervermessungen zu beginnen und werden diese ohne Zweifel mit der Anfertigung der fehlenden topographischen Ausnahmen absehlie^eu.

Für R e u e n b u r g , fur das eine gute Planimetrie vorhanden ist, .oäre bloss das Terrain neu zu bearbeiten, ebenso sur den ber ..i s eh e n Jura, welcher Kataftervermessn..gen befi^t.

109 Das Gebiet, über welches das topographische Bürean. keine regelmassigen .^riginalanfnahmen besizt und für welches spätere Vermessung gen das Material zur Umarbeitung einiger Blätter des Atlas liefern werden, betragt zirka den siebenten Theil der .Schweiz.

Wenn einige Bersonen auf den ersten Blik das Verfahren nicht billigen, dass Brivatmaterial, das ui^.ht allen Ansorderungen entsprach, der Ausführung einiger Blätter ^u Grunde gelegt wurde, so ist denselben ^u entgegnen, dass wir es dieser fordernden Massregel verdanken, schon je^t den Atlas über alle Theile der Schweiz ^u besinn.

Die topographische Abtheilung wird das uaeh und nach eingehende Material neuer Kantonsvermessungen redu^iren und sür den ^tich vorbereiten, um seiner Zeit die Umarbeitung der betreffenden Blätter vorzunehmen.

4.

^ o r t se z e n u n d à j o ^ r ^ h a l t e n e i n e s K o r r e k t i o n s -

atlas, worin die seit der legten Aufnahme erfolgteu Aendernngen in den Strasseunezen, Eisenbahnen, so wie die Korrektionen aller Art eingetragen werden, um seiner ^eit ^ur Umarbeitung der Knpferplatten ^u dienen.

Es war ^dem topographischen Büreau bis jezt noch. nicht gestattet, sich mit diesen Korrektionen -.- ausser dem Eintragen der Eisenbahnlinien - ^n befassen, und es wird dem fortgeben Bureau obliegen, diese Arbeit auszuführen, damit der Atlas nicht ein historischer bleibe, sondern immer den gegenwärtigen Zustand darstelle.

^.ür diese Ergänzungen wird die topographische Abteilung a..s die snh l, 5 bezeichnete Weise das Material erhalten.

^ diesen Ergänzungen ist namentlich aueh noch die vollständige A^.ssüllung der Randblätter mit dem Terrain des Auslands ^u rechnen, insofern mau später sür uolhig eraeht.m sollte, das angränzende Terrain der benachbarten Länd...r noch beizufügen. Das jezt sehon Angefangene konnte uoch weiter und in gleicher Weise fortgebt werden. ^o besi^t das topographische Bureau photographische Kopien der in den legten ^vei Jahren ausgeführten französischen Vermessungen von .^avo.^en, die von den frühern piemontesischen ziemlich abweichen. Mit diesem Material konnten die betreffenden Randblätter ausgefüllt werden.

Den ^tieh eines Fr. 50, woraus ersichtlich ringe Kosten entsprochen die später erortert werden

........uadratde^imeters Ausland erhält mau für ist, dass dem oft vernommenen Wunsche dureh ge^ werden konnte. Das ist übrigens eine .^rage, kann.

110 5. F o r t g e s e z t e P r o d u k t i o n der für den K r i e g s bedarf und für die Eivilbedür s n i s s e nothigen topographischen Karten.

Das topographische Bürean besizt eine Presse, es liefert dem Drnker das nothige Material und bezahlt einen f^en Breis per Exemplar.

Diese Einrichtung ist ans dem sortgesezten topographischen Bureau beizubehalten.

Bei der grossen Ra^frage naeh den Blättern des eidg. Atlas hat der Ertrag sehon eine ziemliche Bedeutung erlangt.

Jm lezten Jahre wurden 7277 und 1864 bis Mitte Angnst 6500 Abdrüke gemacht. Der lezte Rechenschaftsbericht des Militärdepartements führt an, dass ehrlich 10,000 Blätter prodnzirt werben können; der mittlere Verkansspreis des Blattes beträgt 3 ^ranken.

Eine weitere Ausgabe der Warenproduktion wird es sein, lithographifche Ueberdrü^e auszuführen. Für manchen Kanton ist die Eintheilung des topographischen Atlas unbequem ausgefallen, wie denn überhaupt die Benn^ung des Atlas für jede Gegeud unbequem ist, wo vier Blätter zusammenftossen, wie gerade an den militärisch wichtigen Bnnkten des Gotthards und der .Lnzienfteig. Jn Frankreich sind lithographische Ueberdrüke ausgeführt worden, die je ein Departement enthalten und deren Breis

viel niedriger zu stehen kommt, als der des Kupferstichs. Das Gleiche

kann bei uns für die einzelnen Kantone geschehen.

Diese minder feinen, aber wohlseilen Brodukte würden vielfach perlangt und namentlich von de^ Ossizieren häufig benuzt werden, die nicht gerue an einem Regentage ihr sehones Exemplare zu Grunde richten lassen.

Man kann bei unsern grössern Truppenübungen sehen , dass von ^eite der ^fsiziere eine grosse Rachfrage und ein ausgedehnter Gebrauch der topographischen Karten stattfindet, u..enn solche für das Manovergebiet vorhanden sind. Dieser nicht gering aufschlagende Fortschritt sollte dnrch zahlreiche und wohlseile Brodnktion gepflegt und noch mehr ermoglieht werden, und es bleibt namentlich noch ein grosser ..Schritt zu thnn übrig, um den Wünschen aller, die bezl.gliehe Begünstigung der Stabsossifere entbehrenden Truppenoffiziere gerecht zu werden.

Die in dieser Richtung erweiterte Tätigkeit der topographischen Abtheilung wird nicht allein uuserm Milit.ir^esen znm Ru^en gereichen, sondern au.h eine erhebliche Vermehrung des Ertrages bewirken.

Die Verhältnisse des Knpserste.her-Atelier zu dem topographischen Bureau sind so, dass theils i.u Ak^rd, theils nach d^r ^it darin gearleitet wurde. ^m Jnteresse der Arbeit muss je nach Konvenienz versahren werden. und es ist -uch für di.^ u.^ anzuführenden Arbeiten ebenso vorzugehen .

111 Die nächsten Arbeiten sind: Stich de... reduzirten Karte;^ Raehtragen der Korrekturen und eventuell Umarbeitung der Blätter, für welche neue Ausnahmen vorgenommen werden.

Es ist hier noch das neuere Mittel zur Kartenproduktion, die Bhotographie^ ^u erwähnen.

^ Die Entdekungen im Gebiete dieser Knnst haben Mittel hervorgebracht, durch deren Anwendung die Kartenproduktion viel rascher vor sieh geht. Die Kriegsdepots anderer Staaten benu^en sämmtlieh diese ungemein produktiven Mittel, um dem Bedürfniss an. Karten und Bläuen, Materialabbil.^ungen ^.. in ausgedehnter Weise zu entsprechen.

Für die Reduktionen hat die Bhotographie die Handarbeit uud den Bauto-

graph ..rse^t.

Die Bholographie uud die Zinkographie vervielfältigen in der kür.^ Besten Zeit Karten und Bläne.

Die ^ekonomie sowol als das militärische Jnteresse verlangen, dass bei der Organisation des Kriegsdepot daraus gedacht werde, sich ^das Hilfsmittel eines photo^raphischen Atelier entweder durch eigene Einrichtung, oder durch Benuzung der Brivatindustrie zu versehassen.

Ein grosser Theil der Arbeiteu , die dem ^tabsbüreau zugewiesen werden, erfahren durch Hilse der Bhotographie eine bedeutende Abkür-^ ^ung. Die Bureau^ der Juspektoren des Genie und der Artillerie, die gegenseitigen Mittheilungen der verschiedenen .^iireau^ uud der Unterricht in den Militärsehnlen werden dieses Mittel vielfach in Anspruch nehmen, und das Kriegsdepot wird damit seine Ausgabe erleichtern.

6.

Die Leitung e i n e r R e l i e s - A u s a r b e i t u n g s u r d i e g a n z e ...^chw e i z.

Die Erstellung eines nach den topographischen Ausnahmen ausgeführten Reliefs über die gau^e ^.ehwei^ ist s.hon mehrfach augeregt wor-

den; auch hat das Militärdepartement als Muster ein kleines ^tük in

den Massstäben ^^ und ^..^.^ ansertigen lasseu.

Die Leitung der Aussührung eines eben so beliebten als belehrenden

Hilfsmittels ^ur ^ersiunliehung der vielgestaltigen Topographie der .^eh.i.lei^ konnte, wenn man ihre Vornahme besehliessen sollte , dem topographischen Büreau übertragen werden , welches die Materialien liesern und die Kontrolle der Genauigkeit ausüben würde.

Die Kosten der Ansertigung würden betragen :

R e l i e f im M a s s s t a b ^^oe....

Flächeninhalt zirka 300 .^uadratsuss, .. ^r. 80 ..^^r. 24,000. Die Arbeit aus 10 Jahre vertheilt, verlaugt jährlieh ^r. 2400 sur 30 Quadra tsuss.

112

Relief im Massstab ^^.^.

Jnhalt 75 .^uadratsuss à Fr. ....6 - Fr. 5000.

Die Arbeit auf 5 Jahre

vertheilt, verlangt ehrlich Fr. 1000 für 1... .^.uadratfuss.

Es ist ohne Zweifel der grossere Massstab für eine Aufstellung im Bundesrathhaus vorzuziehen, während sur die Bedürfnisse des militari. schen Unterrichts Abgnsse in kleinerem Massstab zu wählen sind. Das ist übrigens, wie bereits angedeutet, eine Frage, die den späten Entsehliessnngen der Bundesversammlung vorbehalten bleiben u.uss^ 7. P r o d u k t i o n v o n g a r t e n n n d V l a n e u , w e l eh e das D e p a r t e m e n t für die e i d g. W a f f e n p l ä ^ e u n d die T r e p p e nz u s a m m e n f ü g e v e r l a n g t .

...topographische Z e i c h n u n g e n sur das S tabsbüreau in B e z u g a u f d i e B e a r b e i t u n g d e r D e n k s eh r i s t e n ü b e r Landesvertheidigung.

. Z e ichn u n g e n. f ü r d i e g e g e n s e i t i g e n M i t t h e i l u n g e d e s K r i g s d e p o t und d e r B ü r e a u ^ d e r A r t i l l e r i e und des Genie.

Bei dem bisherigen Hauptziel des topographischen Büreau , die Vollendung des Atlas nämlich, konnte dasselbe nur sehr wenig für andere Militärbedürsnisse in Ansprneh genommen werden, und die Behörden, die Bureau^ und die Militärschnlen waren häufig in Verlegenheit, sobald sie harten und Vläne bedursten.

Die aufgezahlten Arbeiten deuten au , dass die topographische Abtheilnng des Kriegsdepot vielfachen militärischen Jnteressen zu entsprechen hat, für die bisher ni.ht aus di.^ nolhige Weise geborgt werden konnte.

8. Die topographische Abheilung des Kriegsdepot wird noeh in . d e r Richtung wirken, dass die auf dem ..^..tabsbürean arbeitenden ^sfi-

^iere sieh Anleitung über die Ausübung des topographischen Verfahrens

verschaffen kennen.

Es ist von entschiedener Wichtigkeit für uns, dass gerade die Metho^en und Verfahren, die bei den schweizerischen Vermessungen und topographischen Aussührnugen vorschristgemäss augewendet worden fi^d, bei uns fortleben und aufrecht erhalten werden, denn sie s...d als Resultat der vielsährigen Vra^is bei den Vermessungen der Schweiz vollständig erprobt und in ihrer Zwekmässigkeit aneh anerkannt.

Es ist unser Jnteresse, dass im eidg. ....^tab eine Anzahl geübter .^.opographeu. vorhanden bleibe. Diese konnen si.h in der Regel nur unter denen finden, die eine teehnis.he Bildung genossen haben , wie es z. B. bei den Genieoffizieren der Fall ist. Aber aueh bei diesen zeigt die Erfahrung, dass die den Militärsehulen ^.gemessene Zeit ni.ht ansrei.ht, anch nnr das Rothigste in den topographischen Leistungen zu erreiehen, und desshalb wird die topographische Abtheiluug des Kriegsdepot

113 auch in dieser Hinsicht von grossem Ruzen sein, wenn sie denjenigen Offixeren, die dazu Reigung haben, Gelegenheit gibt zu den notwendigen speziellen Uebungen des topographischen Aufnehmens und zur Erlernung des in der schweizerischen Topographie gebräuchlichen Verfahrens. Ohne dieses lausen wir Gefahr, dass unsere topographische Kunst, die der Schwe^ Ehre eingebracht hat, bei uns ausstirbt, und dass der eidg. Stab bald keine Topographen mehr besizt.

9. Die B e n u z u n g des t o p o g r a p h i s c h e n Materials wird viel häufiger stattfinden, wenn dasselbe von der entferntesten Grande ins Eentrnm verlegt wird. Es stnd die Regierungen der Kantone, deren Gebiet vom eidg. topographischen Bureau aufgenommen worden ist, und die no^ keine Kopien der Ausnahmsblätter besten, welche nicht zogern werden, sich solche anfertigen zu lassen, sobald ihnen die Benuznng ^des

Materials freisteht , indem sie dureh die geringfügigste Ausgabe m den Besi., eines Materials gelangen , ^ das sieh die andern Kantone durch grosse Ausgaben erworben haben.

Es wird serner eine häufigere Benuzung des topographischen Materials stattfinden von Seite der wissenschaftlichen Gesellschaften . sowie zum Terrainstudium sur Ausführung .ofsentlicher Werke von Seite der Behorden und Privatgesellschaften.

Es konnte vielleicht auch die Frage ausgeworfen werden , ob die öffentliche Benuzung des topographischen Materials keine militärischen Rael.theile habe. Darauf ist ^u erwidern , dass aueh in andern Ländern, wo mau gewohnlich geheimer thut als bei uns . keine Skrupel darüber herrschen. ...^o sind im topographischen Atlas von Frankreich , der im

Bn.hl..audel ist. alle Details der Befestigungen ausgedrükt, die es nur moglich ist, in diesem Massstab wieder ^u geben.

Jn Bezng auf^ die Beugung des topographischen Materials kann es nur e i n e militärische Gefahr geben, nämlich die, ^dass u u s e r e ^sfiziere zu wenig Gebrauch davon machen.

Auf diese häufigere Benuzuug ist schon in Bezug ans die Räumlichkeit bei der Organisation Bedacht zn nehmen. Es wird aber auch.dureh dieselbe eiue Abnuzung des Materials entstehen, welche ein Motiv abgeben konnte, um die allgemeine Benu^ung zu verhiudern.

Dem Uebelsta.id ist aber dadurch vorzubeugen, wenn die Verpetuirnng der ^riginalien vermittelst photographischer Cliclies vorgenommen wird.

Diese Massregel wäre durchaus keiu Lur^us für die Erhaltung von Vapieren, von denen das kleinste Blatt zirka ^r. 3000 kostete.

Jedenfalls ist die Bereithaltuug des Materials , sowohl zu militärischem als

zu bürgerlichem Gebrauch

graphischen Abtheilung des Kriegsdepot.

eine der Ausgaben der topo-

114 ll.

...l^e^la^ fur .^e t^ra.^ische ^eilm^ im ^r 1^.

1.

Bearbeitung der reduzirten Karte.

2.

Reinzeichnen der Aufnahmsblätter.

3.

Ergänzungsarbeiten ^um Atl.^s.

4.

Arbeiten für spezielle, militärische nnd Eivilzw.^.ke.

R o t h i g e s B e .. s o n a i.

Diese Arbeiten im Jahr 1865 verlangen die Beibehaltung des gegenwärtigen Standes des ..Personals , nachdem derselbe in Folge der Beendigung der Arbeiten aus dem Terrain reduzirt worden ist : 2 Topographen oder topographische Zeichner als Angestellte .

1 Druker, im Aeeord arbeitend.

Die nöthigen Stecher, die aus Zeit oder im Aeeord arbeiten.

llL Bn...^ .. es topo^ra^i^ett Bnreau sur 1.^^, .^ou ..^erru General Tufour ein^e^e^en.

E r st e x A r t i k e l .

Besoldung des Büreauchess .,

eines

Zeichners

T o p o g r a p h i s eh e s B u r e a u .

. . . . . . ^r. 4000 .

..

32..)..)

Büreaumiethe . . . . . . . . . .

Heizung, Reparatur . . . . . . . .

Büreauauslagen . . . . . . . . . .

.

.

.

.

.

,, ,, ,.

10l)l) 3l)^) 2l)l)

Direktion . . . . . . . . . . . .

Stieh der rednzirten Karte . . . . . . .

Unvorhergesehenes . . . . . . . . .

Zweiter Artikel.

,,

.,

^

,,

4l)l)

.^0l)l) 4..)l)

14,500

Drukerei.

.^apierankanf. 8.)00 Blatter .^ Fr. .).2(.. . . ^r^ 16^ Druk à ^r. 0,4^ das Blatt . . . . . . ,, 36.).)

Drnkereibedürsnisse Unvorhergesehenes

. . . . . . . . .

. . . . . . . . . .

,, ,,

.^^^ .^.)

----- 5,800 Total ^r. 20,300

11^

Bibliothek.

Durch das vom Bundesrath genehmigte Reglement vom 7. Ma...

1864 ist die Bibliothek des Militärdepartements den Oberen des eidg.

Stabes ^..r Verfügung gestellt.

Raehdem im Lause dieses Jahres die Bibliothek nen geordnet , der^ Katalog derselben gedrukt und sämmtlichen Offneren des Stabes ^ugesendet worden ist , findet die Zusendung der Bücher aus die gestellten.

Verlangen der .^...sfi^ere statt.

Der .Katalog , der di.. Bibliothek von Bern und .......hun umsasst,.

^eigt die Rothwendigkeit, dass sowohl durch einen einmaligen ausserordent^

liehen Kredit, als aueh durch Erhohung des jährlichen Kredits für di..^ Ergänzung der Bibliothek zn sorgen ist.

..lus die im Schulrath der Zentralschule jährlich wiederholten Verlangen um Vermehrung und erleichterte Benu^ung der Militärbibliothek ist nur das Ledere erreicht worden ; sur das Erstere ist es jedo.h bei der veranlassen Eingabe der Desiderat geblieben.

Es sallen als besonders bemerkbare Lullen in die Augen : Die Kriegsgeschichte ist nur durch 102 Rnmmern vertreten, worunter die schweizerische Kriegsgeschichte mit 12 Rummern erscheint. ^ür eine^ Bibliothek, ^ie namentlich dem Generalstab dienen wird , verlangt dieser ^weig eine wesentliche Vermehrung.

Das Genie enthält im Ganzen nur 85 Rummern, worunter b.loss.

13 über Feldbefestigung.

Die Literatur über topographische Beschreibungen der Schweiz sollte

so vollständig als mogIu.h vorhanden sein, sehlt jedoch sast gänzlich in der Militärbibliothek.

Die jährliche Summe. von Fr.

Bibliothek und der Kartensammlung, für die gelegentliche Erwerbung von Dokumenten wird immerhin nur in entsprechen.

2000 sür die .^lnsehassungen der der militärischen Zeitschriften, sowie^ Vlänen und militärisehhistorisehen bescheidenem Masse dem Bedürsniss.

Das Budget sür 1864 beträgt Fr. 1000.

C.

L ^..nliches Bn.^et de.^ ^rie^.^epot.

^ur das jährliche Budget des Kriegsdepot , des ...^tabsbüreau und das sortgesezte topographische Bureau enthaltend, wird der bisherige Kre-

dit des topographischen Bureau,^ der ^wischen 30^40,000 ^r. variirte,

ausreichen, so dass mit der Errichtung des Kriegsdepot keine Vermehrung des Militärbudget, sondern vielmehr eine sueeessive Verminderung eintritt.

116 Die Warenproduktion des topographischen Bureau kann hingegen jahrlich 10,000 Blatter liesern, die a Fr. 3 einen Werth von Fr. 30,000

darstellen. Der realisirte Ertrag des Verkaufs betragt 1864 bis Ende

August Fr. 11,151, und wird bis Ende

Fr. 15,000 erreichen.

des Jahres wahrscheinlich

H.

B^et fur l.^.

topographisches Bureau (naeh dem .^lnsaze des Budget

für 1865 . . . . . . . . . . . .

Stabsbüreau . . . . . . . . . . . . .

Sammlungen, Bibliothek inbegrisfen . . . . . .

Transport des topographischen Büreau und Kosten der . ..^eueinrichtnng . . . . . . . . . . .

Fr. 20,300 ,, 12,000 ,,

2,000

.,

1,700

Fr. 36,000 abzüglich der vorerwahnten Einnahmen von . . . .

,, 15,000

Fr. 2l,000

Das eidgenossische Militardepartement hat ini Jahr^ 1863 den eid^enossischen Oberftlieutenant S i e g f r i e d nach .^aris und Karlsruhe gesandt, um daselbst die Einrichtungen des Kriegsdepot genauer kennen zu lernen und darüber Berieht zu erstatten.

Der bezü^li^he Berieht über diese Anstalten ist den ulkten beigelegt.

Raehdeu. wir iu. Vorhergehenden die Dienste erortert haben, welche die Errichtung eines Kriegsdepot ^dem eidgenossischen Heerwesen leisten kann , empfehlen wir der hohen Bundesversammlung den Ges.^entwurf betretend die Errichtung eines eidgenossisehen Kriegsdepot zur Zunahme.

Sosern das gegenwärtige ^ro^ekt angenommen werden sollte, so wäre in gleicher Weise aueh dem vorstehenden Budget pro 1865 die^Genehmigung zu ertheilen.

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Entwurf eines Bundesbeschlußes betretend die Errichtung eine.... eidgenössischen ^.riea^depot.

der

Die Bundesversammlung schweizerischen Eid^enosseusehast,

nach Einsieht einer Botschaft des Bundesrathes pom ..). November

1864,

beschl.iesst:

Art. 1. Unter der Verwaltung des eidgenössischen Militärdepaxtements wird ein Krieg.^depot errichtet.

Art. 2. Das Kriegsdepot hat die Ausgabe: ..... die eldg. Militärar.hive und Sammlungen ^u erhalten und ^u vervollständigen ..

b. dem eidg. Militärdepartement als Organ zur Ausführung der

kriegsvorbereitenden Arbeiten zu dienen ; c. den Offizieren des eidg. Stabes die Gelegenheit ^u geben, die

Hilfsmittel über die militärische Landeskunde und Laudes^erthei.di-

guug kennen zu lernen.

Art. 3. Das Kriegsdepot verfallt in folgende zwei Hauptabtheilungeu : 1) das eigentliche ^ta^sbüreau, das gebildet wird ans e^ner je uach dem Bedürsniss bestimmten .Anzahl von .^sfi^eren de.^ e^^euössis^en Stabes.

^iese .^ffi^iere werden ablosungsweise zn dem Dienst anf dem ..^labsbürea.. kommandirt, und in der Regel hat naeh vier- bi^ sechswochentliehem Dienst eine Ablosung stattfanden.

^ie erhalten sür ihre Tagesverri.htuug den reglementar^chen

Dienstsold.

2) Das topographische Büreau, gebildet aus den augestellten .^..op.^ grapheu und den uaeh Vertrag arbeitenden Kupferstechern und .dem Drnker. Zu .dem Behus wird nach Vollendung des topographischen Atlas das topographische Büreau von ^enf nach Bern verlegt und als topographische Abtheilnng des Kriegsdepot fort....efe.^

Die Ausgabe des topographischen Büreau ist im Besondern die Vervollstäudigung der Sammlung der Aufnahmsblätter, die Vroduktiou des nol.higen Bedarfs an gedru^teu Karten, sowie die Fortführung des topographischen Atlas nach. den feit der Ansnahme erfolgten Veränderungen.

118 Art. 4.

Das Kriegsdepot steht unter der unmittelbaren Aufsicht

des Adjunkten des eidg. Militärdepartements für das personelle.

An der Spize der beiden Hanptabtheilnngen steht ein Ehef, dem die gesammte Verwaltung der Archive übergeben ist.

Er bezieht eine jährliche Besoldung von Fr. 4000 --.4500.

Art. 5.

Das Kriegsdepot soll folgende Sammlungen enthalten :

1) die Militärbibliothek; 2) die Kartensammlung ;

3) das Archiv der Denkschriften über militärische Landeskunde und Landesverteidigung ; ^ 4) das Archiv für die Kriegsgeschichte des Landes; 5) das spezielle Archiv über Besestigungen ; 6) die topographischen Originalien und eventuell die Relief-Sammlung.

Art. 6. Der Bundesrath sezt alljährlich das Programm der von dem Kriegsdepot auszusülzenden Arbeiten fest.

Die jährlichen Resultate der .Arbeiten können je nach ihrer Ratur der Brüsung einer ans hohern eidg. Stabsoffizieren znsammengesezten Kommission unterstellt werden.

Diese Kommission stellt dem eidg. Militärdepartement die ihr geeignet scheinenden Anträge.

Art. 7. Die nothigen Kredite werden dem Bundesrathe jeweilen mit dem Jahresbudget eröffnet werden.

Wir benuzen diesen Anlass, Sie, Tit., untrer vollkommensten ..Hochachtung zu versichern.

...... ern, den 9. Rovember 1864.

Jm Ramen des sehweiz. Bundesrathes, Der Bundespräsident:

^ .^. Dnbs.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Schieß.

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Botschaft des Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung , betreffend Errichtung eines eidgenössischen Kriegsdepot (Vom .). November 1864.)

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1864

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23.11.1864

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