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Schweizerisches Bundesblatt.

XVI. Jahrgang. ll.

Nr. 24.

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4. Juni 1864.

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schweizerischen Konsulates in Hamburg über das Jahr 1863.

(Vom 23. Januar 1864.)

An den hohen Bundesrath.

Tit. .

Der amerikanische Bürgerkrieg und dessen folgen wirkten auf viele Fabrik und sonstige Geschäftszweige auch im vorigen Jahr hochst naehtheilig ein und es stellte sich immer mehr heraus, dass der Verkehr nach den amerikanischen Märkten sur unseru Plaz früher viel bedeutender und vielseitiger gewesen ist, als man gedacht hat.

Der momentane Gewinn aus Sendungen von Waffen und andern Kriegsartikeln, so beträchtlich solcher auch in manchen Fällen gewesen sein mag , kann gar nicht in Betracht kommen gegen den Nachtheil, den die Stockung iu dem regelmassigen Verkehr verursacht hat, uud sollten dem Kriege auch Grannen gesetzt werden.

sei's durch Unterwerfung der einen Vartei oder durch gegenseitige Ermattnng, so ist do.h der Süden, der eigentliche Siz der Wohlhabenheit und des Luxus, auf viele Jahre hinaus in seinen Verhältnissen ruinirt.

und von dem srühern vorteilhaften Verehr dahin wird also noch in langer Zeit nicht, wenn überhaupt jemals wieder die Rede sein kennen.

Baumwolle, die frühere Goldgrube des .Dudens, wird schwerlich nieder die ehemalige Gonnelle werden, da England, welches iu seinen .Spinnereien dureh den Mangel an Baumwolle eine so grosse Stokung erlitten hat.

Bundesblalr. Jahrg.XVI. Bd. II.

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.^llle.^ daran sezt, um den Baumwollenbau in andern Ländern, namentlich in Jndien, zu beleben und zu verbessern. Nebenbei herrscht in England die Absicht, der früheren Abhängigkeit von Amerika. ..^as Baumwolle anbetrisst, mögliehst entgegenzuwirken.

Amerika erhielt sur seine Baumwolle europäische Luxusartikel, Fabrikerzeugnisse, Wein und andere Produkte in jährlieh steigenden Quantitäten, Jndien verlangt aber Silber und Gold und bei den dortigen stereotypen LebensVerhältnissen konnen viele Jahre darüber hingehen, bevor sich ein Verhältniss, wie früher zu Amerika, ausbildet, was auch schon durch die grössere Entfernung von Europa sehr erschwert wird. Diese beträchtlichen Verfendungen edler Metalle sind es, die im Verein mit den gemachten und den^ in Aussieht stehenden Anleihen der europäischen Mächte unfern Geldmarkt sehr gehoben haben. Der Diskont, der am Jahresschluss noch für bestes Papier 5^ betrug, war im vorigen Jal..r schon einmal bis 6 .^ 7^ gest.egen. Jn Folge der durch Eis gestorteu Schissal^rt und

der gegenwärtigen Geschästslosigkeit ist der Disant aus 4 à 4^ .^ gesunken.

Was nun unsern Waarenmarkt anbetrifft. so spielt B a u m w o l l e dabei eine sehr sekundäre Rolle; im Jahr 1863 .betrug die (meistens aus Transitgut bestehende)

Einfuhr: 95,187 Ballen gegen .^274 im Jahr 1862, die Ausfuhr: 96,876 ,, ., 56,972 ,, ,, ,, Vorrath am Jahress.hluss 1,030 ,, ,, 2,719,, ,, ,,

Der.Breis von Mid. R. Am.

27^ ,, 24.^ beim vorigen Jahressehluss , - im Jahr 1860 7^.

K a s s e e erhielt sich fast während des ganzen Jahres ans seinen erhohten Preisen , wozu die wieder ausgelebte Konkurrenz der nordamerikanisehen Staaten nicht wenig beitrug, und erst in dem legten Monate des Jahrs gingen die Vreise znrük, in Folge der gnten Ernte und der starken Abladungen nach Europa. Jndessen scheint jezt wieder eine .^endenz zur Besserung vorzuwalten.

Unsere Einsuhr betrug im Jahr 1863 zirka 85 Mill. .^ gegen 80

Mill. .^ im Jahr 1862.

Der Vorrath am ^chluss des Jahres wnrde aus zirka 11^ Mill. .^

geschäht, war also dem des Jahres 1862 ungefähr gleich.

Z u k e r. Troz der niedrigen preise gingen solche dennoch immer mehr zurük derter Ernte belebte den Zukermarkt wieder der Preise. An einen Rükgang derselben

bei Beginn des vorigen Jahres, und erst die Rachrieht verminund veranlasste eine Steigerung wird nicht geglaubt.

Die hiesige Einsuhr belies sich im Jahr 1863 aus 66 Mill. .^ und 1862 auf ^60 Mill. .^.

Der Vorrath betrug am Schluß von 1863 zirka 2 Mill. .^, am Schluss von l 862 10 Mill. .^.

R e i s . Von der so beliebten amerikanischen Sorte haben wir gar keine Znfnhr erhalten. Jm Uebrigen hat in diesem Artikel ein ruhiges, nicht unbedeutendes Geschäst stattgefunden.

Am Schlösse des Jahres stellten sich die Breise etwa 1 à 1^ Mark per 100 .^ geringer als im Anfang desselben. Die diessjährige Totaleinfuhr betrug zirka 212,000 Säke und 36 Fässer. Der Vorrath am Schluss des Jahres 82,000 Säke gegen ^rka 94,000 Sake im vorigen Jahre.

^ T a b a k . Die schlechte .Qualität der Ernte im Jahr 1862 hat im vorigen Jahre einen bedeutenden Rükgang in den Breisen bewirkt und am hiesigen Vlaze herbe Verluste veranlagt. Die Fabriken haben sieh jedoch zur Verarbeitung dieser Tabake allmälig gezwungen gesehen und jede Veränderung in den Vreisen dürfte eine .Erhohung sein. ^ Die Zahl der Auswanderer über unsern Blaz hat sich im vorigen Jahre wieder vergrossert und zwar der auf direktem Wege gehenden um 3493 Personen und der über Hull und .Liverpool reisenden um 1102 Versonen.

Es wurden nämlich befördert:

i. J. 1863 auf direktem Weg 21,866, über Hull und Liverpool 2609 ,,

^ ,,

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...

^,373,

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...

,,

,,

^507

Unter den Auswanderern befanden sich laut mitsolgendem Verzeichnis^ 77 Schweizer (mit Einsehluss der Binder), davon 73 ^nach Rew^ork, 3 ,, Moreton Bah, 1 ,, Dona Franeiska.

Der Schiffsverkehr im hiesigen Hafen hat im Jahre 1863 wieder zugenommen und bestand in 5543 .^angekommenen Seeschiffen (zusammen 481,216 ^ommerz-Lasten enthaltend) und 5548 abgegangenen Seeschiffen (zusammen 480,696 .^ommerz-Lasten enthaltend) .^ und ergibt eine Zunahme gegen 1862 von 460 angekommeneu Schiffen mit 47,942 l ^.^.^.^..

494 abgegangenen

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,. 51,320 l .^.^z^.t^

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Bericht des schweizerischen Konsulates in Hamburg über das Jahr 1863. (Vom 23. Januar 1864.)

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