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Schweizerisches Bundesblatt.

^Vl. Jahrgang. 1.

Nr. ^1.

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13. Mai 1^.

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des

schweizerischen Generalkonsulaten in M e x i ko über das Jahr 1^3.

(Vom 31. Dezember 1863.)

An den hohen Bundesrath.

T it. l Jeh erlaube mix, in diesem Berichte nur einige allgemeine Vunkte zu berühren, da es in den jezigen Verhältnissen, in weihen sich das .Land befindet, znr Unmogliehkeit wird, einen detaillirten Rapport machen zu konnen.

Mein Verkehr mit der mexikanischen Regierung im Lanse des vergangenen Jahres war ein freundschaftlicher, und einer im Jnteresse eines unserer Landsleute eingereichten Reklamation wurde bereitwillig entsprochen.

Die mexikanische Regierung, troz der schwierigen Stellung, in welche sie sich in Folge des von Frankreich gegen sie geführten Krieges versezt sah, that alles Mögliche, um die Fremden in ihrer Berson und ihxem Eigentum bestmoglich zn fchüzen, und den hier angesiedelten Franzosen war au.h aller Sehnz effektiv zugesichert.

Beinahe das ganze Jahr war der Verkehr mit Vera-Eruz abgebrochen . ost kam die enropaische Korrespondenz nur mit vieler Mühe durch.

Die im Hafen von Vera-Gruz liegenden Waaren werden sodann über Turgau, einem 80 Stunden nordlich von Vera-Ernz liegenden Hasen.

Bundesblatt. Jahrg. XVI. Bd I.

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690 nach der Hauptstadt weiter spedirt , was aber dieselben wegen den in Mexiko noch einmal zu entrichtenden Zollen und den vielen Spesen aus den von Tu^pan zur Haupstadt führenden schlechten Wegen, bedeutend theurer stellte.

Die meisten Häuser entschlossen sieh jedoch, diesen Weg zu wähle.., und befanden steh gut dabei , indem sie ihre Waaren zu guten preisen absehen, da gegen Erwarten Vieler das sranzofische Operat. onsheer nahe an sechs Monate zwischen Vera-Eru^ und Buebla liegen blieb.

Was die Einfuhr von Schweizer-Artikeln anbetrifft, so kann ich nichts Weiteres darüber sagen, als was ich schon in meinem vorjährigen Be-

richte angeführt hatte. --- Es ist nämlich keine Statistik über die Opera..

tion der Gren^Douanen zu erhalten und hat überhaupt das vergangene Jahr keinen Anlass zu vermehrten Geschäften mit diesem Lande geboten.

Die Steuern, die im verflossenen Jahre Fremden und Einheimischen auserlegt wurden, waren besonders in Betracht des schlechten Geschäftsganges stark, werden aber doch ohne grosse Opposition befahlt; die einheimischen Eapitalisten wurdeu stark mit Zwangsanleihen in Anspruch genommen, und so nur war es der Regierung moglich, ihre in Folge des Krieges überaus grossen Ausgaben zu bestreiten.

Agrikultur und Minen litten in Folge des Kriegszustandes bedeutend und viele unmittelbar von hiesigen Truppen besezte Distrikte wurden gar nicht bepflanzt, da die Ernten von denselben in Beschlag genommen und eonsumirt wurdeu, und auch weil sie die Arbeiter von vielen Landgütern als Soldaten wegführten.

Ueber den Export lässt sich auch nichts Weiteres als schon Angesi.hrtes sagen ., die Artikel find die gleichen und der Werth derselben ist nicht moglich anzugeben, weil gar keine Statistik darüber e^istirt.

Ueber Vera^Eruz konnte das ganze lezte Jahr kein Silber ausgeführt werden . es wurden ^war über Tampieo, Matamoros und die Westküste noch bedeutende Silber-Rimessen gemacht in Tampieo allein vielleicht von drei bis vier .Millionen in Barren, das Produkt der in Ba..

chnea etablirten sehr reichen Minen-Eompagnie, die si.h das Brivilegium erkauste, ihr Silber in Barren auszuführen , anstatt es in der hiesigen Münze sehlagen zu lassen.

Jn Agrikultur hat die Bebauung von Baumwolle bedeutend zuge^ nommen und standen sich die Vslanzer gut dabei, da in Folge der ameritauschen Krisis die Breise um 10l) ^ fingen, indem keine Einsnhr mehr von da stattfinden konnte. - Auch Kaffee wird mehr gepflanzt, da dessen Eonsumo seit einigen Jahren zugenommen, eine ordentliche Exportation von diesem ledern Artikel wird zwar nur stattfiuden konnen , nachdem durch Anlagen von Eisenbahnen die Transport.^Unkosten sieh bedeutend billiger stellen werden.

691 Die Wege nach dem Jnnern waren oft von Räuberbanden, die sieh den Ramen von Brononeirten geben , besezt, welche dann entweder die Kommunikation ganz hemmten, oder auch hohe Zölle auf den durchgehenden Waaren enthoben.

Von Emigration kann unter den jezigen Umständen natürlich keine.

Rede fein.

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des

schweizerischen .Konsulate..... in Santa Catharina über das

Jahr 18^.

(Vom ....l. Dezember 1863.)

An den hohen Bundesrath.

Tit.!

Der Stand der Brovinz bietet für Europa in geschäftlicher Beziehung nur ein untergeordnetes Jnteresse, da die europäischen Fabrikate fast nur über Rio de Janeiro bezogen werden und bis heute nur ein Jmporthaus aus Deutschland und England Waaren einführt, und wenn

dieses auch sehr gut seine Rechnung dabei findet, so ist doch die Ansicht

der Handelswelt dadurch , dass sich kein zweites Haus etablirt, über den einstweiligen Stand ausgesprochen.

Die Brovinz bei ihrem System , nur .Lebensmittel zu bauen , bietet andererseits keine Ausfuhrartikel für Europa, da der Tabaksbau der Kolonien B l u m e n a u und Brusque noch von keinem Gelang ist; der einzige

Zweig, die Kaffee-Broduktion, die nie 20,000 Aroben Aussuhr überstieg,

ist im Abuehmen, da die Jnsel und die dem Meere nahe gelegenen .Ländereien ausgebaut sind , aus den vom Meere entsernten jedoch die

Kälte die Kaffeebäume todtet. Rur grösser... Lichtung der Wälder könnte dies in Etwas ändern.

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Bericht des schweizerischen Generalkonsulaten in Mexiko über das Jahr 1863. (Vom 31.

Dezember 1863.)

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Jahr

1864

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

21

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

13.05.1864

Date Data Seite

689-691

Page Pagina Ref. No

10 004 411

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