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Schweizerisches Bundesblatt.

.^Vl. Jahrgang. l.

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Nr. 1^.

9. April 1864.

Schweizerische Mission nach Japan.

Ann die drei früher verossentlichten Berichte der schweizerischen AbOrdnung nach Japan, l. über den dortigen Seidenexporthandel, vom 30. Oktober 1863, H. über den allgemeinen Exporthandel Japans, vom 22. Dezember 1863, Hl. über die japanesische Seidenzucht, vom 30. Januar 1864,

schliesst steh der nachstehende eiulässliche Bericht des Gesandtschaftssekre-

tärs , Herrn Legationsrath E. Brennwald, über den allgemeinen Jmporthandel Japans, dessen Jnhalt keiner weitern Erläuterung bedarf, und beeilt sich das nnterzei.hnete Departement, in der Hoffnung, es moge derselbe für den schweizerischen Handelsstand nicht ohne Jnteresse fein , ihn in.

seiner Gesammtheit unverändert dem Drnk zu übergehen.

Bern. den 5. April 1864.

Das eidg. Handels- nnd Zolldepartement.

Jn meinem Bericht vom 26. September d. J. habe ich den Exporthandel Japans einer detaillirten Besprechung unterworfen , die Thee- und .........eidenausfnhr ist Gegenstand meiner Einsendungen vom 10. September und 10. Angnst t863 gewesen.. speziell mit der Seidenzn.ht, als einem für den Export wichtigen Gewerbszweige, beschäftigt sich mein Rapport vom 10. ...lugns.. 1863. Ehe ich anf eine detaillirte Abhandlung -er Jmporten eingehe, halte ich es für rathfam, eine kurze Charakterist des gesammten japanesischen Verkehrs mit dem Auslande zn geben, bei welcher

Bundesblatt. Jahrg.XVI Bd.l.

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422 Gelegenheit ich nicht umhin kann , des gegenwärtigen Standes der hauptsächlichen , jenen Verkehr berührenden , politischen Fragen mit einigen Worten Erwähnung ^u tl..m.. Jeh m..ss annehmen , dass die politischen und sozialen Verhältnisse Japans, wel.ehe in einer Zahl von Werben der Neuzeit ausführliche Erorternug gefunden haben, bereits in weitern Kreisen bekannt geworden sind und erlaube mir nur, Diejenigen, welche sich einen allgemeinen U^eb^bl.ick über das iu Rede stehende Land ^u verschaffen wün^e.., ^ans ^en mit ^eben fo grosser Umsieht, wie ^..hte.mtnlss ges.hriebe^ nen, an das kaufmännische Direktorium in St. Gallen gerichteten Han^ dels^rieht des Herrn Dr. Lindau zu verweisen.

Als Japan drei seiner Häfen : Y o k o h a m a , N a g a s a k i und Hakodate durch die mit Amerika, Holland, England, Frankreich,. Russland, Portugal und Breussen abgeschlossenen Verträge am l . Jnli 1 85.) dem fremden Verkehr erofsnete, gieng man von der Voraussetzung aus, dass jenes Land nicht blos dem Jmport ein ungemein ergiebiges ^eld bieten, sondern gleichzeitig dem Export massenhafte Artikel von Bedeutung ^ur

Verfügung stellen würde.

Jn der That sind jene Hoffnungen einigermassen in Erfüllung gegangen und hat sieh namentlich in der Ausfuhr von ^eide und Thee uaeh und nach ein lebendiger Verkehr entwickelt, welcher annehmen liess, dass nicht nur der Export, sondern aueh die Brodnetion hn Lande selbst durch die enorm hohen Breise , welche die Fremden dafür bezahlten , sieh von Jahr ^n Jahr steigern werde. Besonders in Seide glaubte man bei der neuen Erndte im Juni 1863, dass sich die Zusnhren dieses Jahr gegenüber dem legten bedeutend .vergrossern würden und durchschnittlich 100 fallen per Tag ausgesührt werden konnten. Da versehen plotzlich Ereignisse politischen Eharalters dem Handel einen Schlag, d. h. deni wiehtigsten Theile, dem Seidenkauf. Die Regierung (so nimmt man allgemein an) hielt einen Theil der sür^okohama bestimmten .^eide in ^edo ^..rück. und die ersten Monate naeh der Erndte kamen kaum 50 japanesische Ballen (4l) Ballen .. 80 Eatties) per Tag in ^okol..ama an den Markt, wodurch die Breise sieh bedeutend hoben. ^aeh wiederholten Einwendungeu der fremden Minister und Konsuln bei der japanischen Regierung ist nur wenig Veränderung eingetreten und blieben bis auhiu die Zufuhren von Seide immer noch schwach , wesshalb sich die hohen Breise fest behaupten.

Was die l^insuhr aubelaugt, so gewährt Japan dem europäischen ^Handel bei weitem uicht die grossen Absammelten, welche man nach einer Jsolirung von mehr als zweihundert Jahren allgemein ^u finden hoffte.

Die inländische Judustrie, welche aus einer verhältnissmässig hohen Stufe steht, kann den bis jel^t ziemlich beschränkten Bedürsnisseu des Landes vollkommen geuugen und wenn sich auch diese durch nähere Beruhruug mit den Europäern vergrossern sollten, so wird es jedeufalls nur

423 langsam und in beschränktem Massstabe geschehen, ^denn die japauesisehe Regierung wendet alle möglichen Mittel an, um .einem allzubelebten Verkehr mit den Fremden hemmend entgegen zu treten und so einer raschen Umgestaltung der innern Verhältnisse Einfalt zu thun.

Seit Erosfnung der Hasen hat die Regierung d^s Taikn.^s mannigfache Anfechtungen und Beschuldigungen der mächtigen Daimios und ihrer ^ Vasallen , sowie an.h vom Mikado selbst zu bekämpfen. Jnsbesondere beschwert man sich im Lande darüber, dass der Ration ihre schönsten und besten Brodul^te wie .^eide, Thee, Knpser ^e. dnrch die Fremden entführt werden. Jedenfalls ist die Klage, dass das Leben ^von Tag zn Tag the.^rer wird, ein Umstand, welcher sich sür die kleinen Daimios und deren Vasallen , die tro^ der Breissteigernng vieler Lebensbedürfnisse ihre alten Gehalte fortziehen, drückend fühlbar macht, als begründet anzuerkennen.

Wie sehr der Regierung daran liegt , die ihr allerdings q^si aufgedrungenen Verträge wieder rückgängig zu machen, hat sie ^on j^her dadurch bewiesen, dass sie jenen Bestimmungen unter allen möglichen Vorwänden auszureichen und dieselben allmählig auf ein nichtssagendes Doeument zu redueiren suchte.

Die Regierung scheint den innern Gefahren und Gährungen, welche dnrch den Absehlnss der Verträge entstanden sind, kaum gewachsen zu sein, und versäumt daher kein Mittel, welches dazu dienen könnte. Japan naeh und naeh dem fremden Verkehr wieder zu verschliessen. So ist es z. B.

durch die gegen das Leben resp. das Eigenthum der Fremden gerichteten Mordausälle und Brandstiftungen, um welche die Regierung vielleicht mehr gewusst^hat, als sie zu wissen angab, so ^eit gekommen, dass jet^t kein Europäer sich mehr dauernd in ^edo aushält. Die Minister der Vertragsmächte haben sich nach Yokohama zurückgezogen.

.^lls nach laugen Unterhandlungen im verflossenen Juni den Eugländern L. 100,000 Jndemnisation snr den Mord Richardsou^ ausbezahlt wurden, erhielten denselbeu Tag alle Kousnln ein .^lusweisungsdekret, nach welchem auf Ordre de.s Mikado Japan allen fremden wieder versehlossen werben solle und sie somit das Land zu verlassen halten. Einen Mouat später wurde in der ..^inueu^ee aus ein amerikanisches Kaus.^ fahrteischisf in dem engen Dur^passe von Simouoseki, von den .^atterien des Brisen R a g a t o (Daizen^uo^.Daibu) ol^ne Weiteres mit Kartätschen geschossen, einige Tage später ans eiuen sranzosisehen Avisos Dan..pser, welcher in sinkendem Zustande sieh bis naeh Ragasaki retten konnte. Am 1l. Jnli feuerten dieselben Batterien und zwei dort vor ^lnker liegende Schisse auf die
holländische Korvette ,,Mednsa^, was den Holländern 4 Todte nnd 5 Verwundete kostete. Der Korvette gelang es jedoch, einige Batterien zum Schweigen zu bringen und den Japanern grossen Schaden zuz..sügen. Dieser meuchlerische Uebersall ans eiu srem-

424 des Kriegsschiff hat um so mehr Aussehen erregt, als die Holläuder die ältesten und bis dahin frenndsehastlichft^.n Begehungen mit Japan unterhielten.

Obschon sich sogleich nach Eingang der Rachri^ht einige vor ^okohama stationirte Kriegsschiffe der beiden zuerst beleidigten Rationen aus den Vlat^ begaben , um diese unerhorte Jnsulte zn rächen , so konnten doeh nicht alle in dem engen Durchpasse von Simonoseki angebrachten Batterien zerstort werden und hat seitdem kein sremdes Schiff mehr gewagt, durch die Binnensee zu fahren. so dass diese also sür einstweilen als geschlossen zn betrachten ist.

Der Vrinz R a g a t o gieng sogar so weit, alle japanischen Djonken, welche europäische Waaren an Bord hatten, zu eonfiseiren, und da die meisten in Ragasaki eingekauften und sür den Hauptplal^ Osaeea bestimmten Waaren sene Strasse passiren müssen, so wurde dem fremden Verkehr durch diesen Uebergriff ein harter Stoss verseht, welcher die ganzliehe Stockung des Jmport^Gesehästes zur Folge hatte.

Am 15. August

wurde aneh den Engländern,

und zwar in der

Bueht von Kagosima , eine Beleidigung zugesügt , als nämlich der Admiral K u p e r sich mit 7 Kriegsschissen, der Charge d^Aliai...^ colonel ..V.^^ mit seinem ganzen Gesandtsehastspersonal an Bord, aus Einladung der japanesis^hen Regierung dorthin begeben hatte, um über die Anslieseruug der Morder R i c h a r d s on^s und Indemnisation von L. ^t. 25,000 an die Betroffenen, mit dem Bringen ...^atsuma (Matsudaira Shiurino^.Daibu) zu unterhandeln, gab Letzterer dnrch seine Bevollmächtigten Erklärungen ab, welche entschiedene Unlust auf Seiten des Bringen, den britischen Forderuugen Genüge zu thun, bewiesen. Colonel Reale antwortete mit einem Ultimatum. Der tro^ige Bescheid aus Legeres veranlasste den Amiral, drei in jener Bucht befindliche, dem ^rinzen ...^atsuma gehörende, reich Geladene Dampssehiffe, in Besehlag ^u nehmen.

Zufälligerweise brach an jenem Vormittage gerade ein hestiges Wetter aus , welches die Japaner benu^ten , um von ihren Batterien ans ein Kartätsehenfeuer aus die vor Anker liegenden englischen Kriegsschisse zn .^rofsnen. Die Engländer, denen der ...^tnrm das Manovriren ersehwerte, verloren 13 Todte, worunter 2 hohere Offiziere und hatten 5l) Verwundete. Die Engländer verbrannten jene 3 Dampfer Satsuma's und zerstorten .hm mehrere Faktoreien und grossere Etablissemente, ohne jedoch alle Batterien zum Schweigen zu bringen.

Am 14. .^etober d. J. ist sodann ein junger französischer ^ffi^er auf einem Spazierritt in der nächsten Umgebung von Yokohama ein Opser der rachsüchtigen Japaner geworden. Derselbe wurde , so erzählt man, von 3 ^akunius (Offizieren) meuchlings überfallen und ans barbarische Weise niedergemetzelt. Seit diesem traurigen Vorfalle wagen sieh die Fremden kaum mehr unbewaffnet vor Yokohama hinaus.

425

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Wie bereits erwähnt, war, als im verflossenen ^Juni den Engländern endlich nach langem Zogern und mehreren Ultimaten die für den Mord Riehardson^s verlangte Jndemnisation von L. St. 100,000 ausbezahlt wurde, ein Answeisnngsdekret vom Mikado am gleichen Tage erschienen, nach welchem alle Fremden Japan zu verlassen hätten. Als die Japaner jedoch bemerkten, dass von jenem Besehle we...ig oder gar keine Rotiz genommen wurde, zogen sie dieses Dekret wieder zurnck, mit der Bedingung, dass Yokohama von den Fremden geränmt werden müsse, und sich dex gauze fremde Handel in Nagasaki eoneentriren solle, wo die japanesisehe Regierung wahrscheinlich ein zweites Desima herzustellen hofft. ^ie gibt nämlich jel^t vor, die Verträge seien widerruflich und zu dem Zwecke abgeschlossen worden, nm den Versuch zu machen, ob diess für ihr Volk von irgend einem Vortheile sein .konnte , da sich seitdem, nach ihrem Dafürhalten, das Gegentheil erwiesen hat, so wünscht sie nun dieselben, wie oben angedeutet, wieder aufzuheben, legt daher dem Handel mit den Fremden alle mogl^hen Hindernisse in den Weg und sucht diesen den .^nfenthalt in Japan überdrüssig zn macheu ..

Es sei mir nun gestattet, aus einen Vunkt einzugehen, welcher seit Beginn des Verkehrs der fremden mit Japan grosse Schwierigkeiten verursa.ht hat und dessen Regulirung nicht bloss den Verträgen entsprechen würde, sondern auch für die Fortdauer eines fremden erspriessliehen Verkel.rs mit den Japanern geboten erseheint. Jeh meine die Münzver^ hält.nfse.

Die Verträge bestimmen, dass alle sremden Münzen in Japan Enrs haben und so viel gelten sollen, als ein gleiches Gewicht japanesiseher Münzen derselben Gattung. Die Fremden beschränkten sich ans Einführung des in Ehina, wie in andern Theilen des Ostens beliebten me.^ik..nischen Dollars.

Die Japaner haben von Alters her in ihrem ^ande metallene Münzen gehabt, und in spätern Jahren wurde von den Daimios zur Erleiehterung des Verkehrs in ihren eigenen Vrovin^eu Vapierge.ld in Umlauf gese^t, das jedoch allein in den Brovinzen Werth hatte.

Die hauptsächlichsten iener japanesischen Münzen sind .

der goldene .^obang, ^der silberne Jl^ibu, der kupferne ..^ i m ou g oder Eash.

Der goldene Kobang varirt im Werthe von 4 bis 4 .^ J^ibus, was von dem fluetuirenden Enrs des Silbers abhängig ist. Der intrinsike Werth des
goldenen .^obangs, wie er vor der Erosfnnng von Yokohama sür den Handel geprägt wurde, war nach den in Europa augestellten Untersuchungen etwas mehr als fl. t 0 niederländisch Eonrant oder eirea

F^ 2t ^.

426 Der silberne Jtzibn, der ungefähr ^ mexikanischer Dollar wiegt, hat einen gemittelten W.rth von l ^00 Eash, flnetnirend ^wischen 1400 und 1800. Diese silberne Münze, welche vor eirea 250 Jahren drei Mal grosser war, ist jetzt sehr klein und hat bei weitem nicht den Werth des Quantums Kupfer, welchem sie gleichgestellt ist. .Da die Japaner jedoch früher keinen auswärtigen .^andel hatten, wobei der Gebrauch einer Mün^e erlanbt war (die Geschäfte mit den Hollandern ans Desima wurden nämlich nur gegen Tauschartikel gemacht), so konnte die Regierung ohne Mnhe den Feingehalt der Jtzibns naeh und na^h geringer maehen und hat auch das Volk nie Einwendungen dagegen erhoben.

.)..a.h den vorerwähnten Bestimmungen wurden nun den fremden Kaufleuten beim japanischen Zollhaus je Doll. 100 gegen 3l l Jtzib..s ausgewechselt, also genau das Gegengewicht der mexikanischen Dollars.

D.. nun ein mexikanischer Dollar im Gewichte gleichsteht mit 3 Jtz^s,

jeder von 1600 Eash, so bekam man 4800 Eash für 1 Dollar,^ und .^a 6000 bis 6400 Eash einen Kobang ausmachen, so ka..ste man einen solchen für ungefähr Doll. ^ ^, während er, wie oben erwähnt, fl. 10 niederländisch oder Doll. 3 .^ .wertl, war. Dieser Umstand veranlagte

in 185.) bis 1860 die starke Auss.chr jener Goldmünze und die vielen

Streitigkeiten, die hauptsächlich ^wis.hen den englischen Kauflenten und ihrem Minister, sowie zwischen .^.tzterm und der japanesischen Regierung entstanden , da die Kauslente an der in den Verträgen ausgenommenen Bestimmung festhielten, dass Münden aller Art (mit Ausnahme javanesischer .^npsermünzen) und fremdes un^emün^tes Gold und .Silber aus Japan ausgeführt werden konneu. ^ Rach Ablanf des ersten .^ertragsjahres sollte nun den Verträgen gemäss der Dollar im ganzen Lande eourant sein , d. h. überall für 3 Jl^ibus ausgegeben werden konnen. Aus der einen ^eite erwies sieh diess unthunlieh, aus der andern .^eite sah die Regierung ihren Rutzeu darin, den ^ours auf 2 bis 2 ^ Jl.^ibns zn halten , indem sie ihren Leuten nur ^u diesem Preise Dollars abnahm, dieselben umprägen liess (aus

1 Dollar ...^ ^3 J^ibus) und dabei also einen R^eu von 60 bis 100

J^ibns auf je Doll. 1l)l) erhielte. Die natürliche Folge davon war nnu, dass der Japaner für seine Vrodul^te viel hohere Vreise verlangen musste, um den unnatürlichen Enrsverlust bei de.^^nsweehslung der Dollars wieder gnt zu machen.

Trotz aller Vorstellungen der fremden Minister konnte diesen Miss^ brauchen doch. kein Einhalt gethan u.erden und regulirt die japauesisehe Schal^ammer iu.mer noch den Eurs der Dollars gegenüber den Jtzibns, wie es ihr gerade am besten eonvenirt, so dass dieser jetzt zwischen Jtzibns 220 und 2.^l) per Doll. 1l)l) ^wankt. Dagegen wechselt das japanefische Zollhau... den fremden Leg...ti.^nen und Konsuln festgesetzte Summen ^n dem ^atze von Jtzibus 3l 1 sür Doll. 100 mit Abzng von 4 ^ Prägekosten.

^ D... nun einmal diese Bestimmung, welche dem fremden Ha.ude^ so .^iel Unheil Angefügt hat, in die Verträge ausgenommen ist, so wird e^ueh nicht an eine Verbesserung des Münzsvstems zu decken sein, bis die Vertragsmäehte mittelst energischen Vorgehens in Japan eine Revision ihrer Vertrage durchsehen und deren genaue Ausführung erzwingen.

Raeh dem, was ich vorausgeschickt, wird der Leser die Unannehmlichkeiten, aus welche der fremde Verkehr in Japan überhaupt ftosst, ermessen konnen. Die Hindernisse, welche sich den fremden bisher in den Weg gestellt, treffen alle Sehu^angehorigen der Vertragsmächte. Unser Vaterland selbst, die Schweiz, deren Vertreter ihre Ausgabe, einen Traetat abzuschliessen, gerade in eine Zeit fällt, in welcher Japan seine entsehiedene Abneigung, den bereits abgeschlossenen Verträgen ^olge zu leisten,

an den Tag legt --- stosst auf doppelte Schwierigkeiten. --- Tro^ der

eifrigen und ununterbrochenen Bemühungen ist es den aus Einladung der japanischen Regierung hieher gekommenen Abgeordneten noch nicht ge-

lungen, den Abschluss des s. Z. in Aussicht gestellten Traetats zu be-

wirken. Es wäre ein solcher unter weit günstigern Verhältnissen zu erhalten, wenn einmal die andern Vertragsmächte durch eine gan^ gehorige Machtentwi^lnng die Japaner gezwungen haben werden , die bestellenden Verträge zu respektiren und darf man wohl die Vermuthung ausspreehen, dass, wenn es einmal so weit gekommen ist und die Japaner einige tüchtige Schlappen erlitten haben, die Westmäehte ganz gewiss ans Erneuerung der Verträge und Eroffnnug einiger Hauptpläl^e Japans, wie ^saeea, ..^.imonoseti, Kagofima ...e., dringen werden. Es ist zu hoffen, dass dann die .^ehwei^ gleiche Privilegien wie die andern Mächte erhalten wird, während die Japaner jel^t selbst die schon bestehenden Verträge so wenig bea.hten und den prenssisehen Traetat sogar noch nieht ratisizirt haben.

Wie die Aachen liegen, enthalte ich mich einer weitern Erorter.mg der Möglichkeit, unsern politischen Begehungen zu Japan eine andere Wendnng zu g^ben und beschränke ich mieh darauf, in ^anstehendem .Einiges über die voraussichtliche Zukunst des Handels mit Japan zu bemerken. J.h muss mich bei meinen Angaben an die Mittl.^eilnngen halten, welche u.ir von zuverlässigen, seit mehreren Jahren hier angesiedelten .^aufleuten geworden sind.

^o.vie es sedem Europäer, der sich kürzere oder längere Zeit in Japan aufgehalten hat, einleuchten mnss, dass man sich über die politisehen Verhältnisse des Landes nur eine hoehst mangelhaste .^enntniss erwerben kann, so wird auch der Kausmann selbst nach längerm Ausenthalte finden, dass über die kommereiellen Verhältnisse, über die Bedürsnisse des Landes, sowie auch über dessen Produktion einstweilen nu.^ hochst ungenaue Ausknust zu erlauben ist.

Wenn der fremde Kansmann auch durch seinen grossern und direkten Verkehr mit den japanischen Händlern über Dinge des alltäglichen Lebens bessere Jnformation erhalten kann als Leute in irgend einer andern Stellung, so sind doch d.iejenigen japanischen Händler, mit welchen die fremden bisher .^u thun.

428 hatten, von so untergeordneten. Range und so untergeordneter Bildung, ^dass sie über die grossern Handelsbewegungen unmöglich ein richtiges Urtheil fällen können, abgesehen davon, dass es ihnen strenge verboten ist, .die fremden über die innern Verhältnisse des Landes näher. zu unterrichten.

Kur^ nach Erofsnung der drei Hasen entwickelte sich allerdings momentan ein äusserst lebhaftes Geschäft zwischen den Japanern und den von Ehina herübergekommeneu fremden Kauslenten, welche diese nene Abfaldelle sür ihre dortigen überhäuften Waareu^Lager zu benntzeu wnssteu.

Viele Artikel fanden ihrer Neuheit wegen zu hohen preisen Abnehmer, mussten aber, wenn sie ^um zweiten Male nachgeschickt wurden, mit Ver1ust losgeschlagen werden, da sieh inzwischen herausgestellt halte, dass sie im Jnnern keinen Anklang sauden und sowohl Europäer wie Japaner sich schliesslich verspeknlirt hatten.

Es ist sur einen Fremden äusserst schwierig , immer den richtigen Ge^ schmack der Japaner zu treffen. Wenn man ihnen neue Muster vorlegt, so finden si^ dieselben in der Regel sehr sehon und bi.eleu annehmbare Preise, kommt dann die Waare erst naeh einigen Monaten au, so wollen sie nichts mehr davon wissen oder offerire^ nur noch den halben Preis, so dass ost erhebliehe Beträge bei soleheu Probesendungen verloren gehen.

Zudem lässt sich der Japaner ho.hst selten durch Eoutraete binden und wenn er dieselben ui.ht hält. so hat mau die grosste Mühe, bei den ja.^ panisehen Behorden Recht zu finden.

Einen regelmässigen Absatz sanken bis jezt nur Greh ...Shirtings, Eamlets, Tasfael.ellas und Blei. Von den Ersteru wurden im verflossenen Jahre eirea ..^,0..).) ..^luck, von den ^weiteu eirea 4^,000 Stück, von

Tassachellas eirea 10l),l)00 .^tnck, und Blei eirea 40,..)00 Bieul in ^oko-

hama und .....agasali importirt. Jn den irrigen Artikeln ist kaum anz..rathen, grosse Aussendungen .^u machen. Ueberhaupt wird das JmportGesehäst von Manufakturen nie die Bedeutung erlangen wie in Ehina.

Die Einsuhr u.uss, so lange nicht die Eröffnung des gesammten .Landes oder wenigstens noch einiger grosseru .^äsen stattfindet, eine uutergeordnete Rolle spielen und das ^auptgeschäst wird sich auf .^eide und Thee beschränken.

..^iud einmal wichtigere Plätze, hauptsächlich aber .^saeea, wo das grösste Gesehäst gemaeht wird. geosfnet uud dadurch die fremden mit den innern Zuständen Japans mehr vertraut, so wird noch man.her Artikel aus der Schweig einzuführen sein, der einstweilen unbeachtet bleibt, da man hier, wie vorerwähnt, eben nur er.perimeutiren n.uss, so lauge man von dem uudurehdriuglichen Absehliessnngssvssem umgeben und auf diese drei Häfen angewiesen ist. Besestigen sieh später die Be^iehungeu der sremden Mächte ^u Japau, findet sich das japanische Gouvernement erst bereit, ohne Rückhalt seinen Verbindlichkeiten nachzukommen, so wird noch Manches zur Erleichterung der Ausdehnung des Verkehrs zu thnn sein.

Als ein wichtiger Punkt in dieser Be^iehung^wäre die ^rage, welche Häfen etwa noch ^u össnen, anzusehen.

^

429 Rach der Anficht kompetenter Manner, welche si..h seit Erschliessung der Häfen in Japan aufhalten, wäre es für den fremden Handel weit vortheilhaster gewesen, wenn das am Eingange der ^edo.^Ba.... 35^ 14.^ R. Br. und 13...^ 45,4^ O. L. von Greenwich gelegene U r a g a anstatt Kanag.nva, resp. Yokohama erofsnet worden wäre. Während die japanische Regierung den Amerikanern zu wiederholten Malen Uraga vorschlug, beharrte der Kommodore Verr^, welcher den ersten Vertrag mit Japan abschloss, darauf, dass Kanagawa, da es in unmittelbarer Rahe von ^edo liege, erosfnet werden müsse. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass der Ankerplaz sür grossere Fahrzeuge ungenügend war und zu weit von der Stadt lag, so dass die Vertreter der verschiedenen Pertragsmächte nachher mit der japanesischen Regierung übereinkamen, die fremden Kausleute und Beamten sieh in Yokohama ansiedeln zu lassen, woselbst der Ankerpla^ näher dem Lande ist.

^n jener Zeit war Yokohama no.h ein gan^ kleines Fischerdorf von einigen Hindert Einwohnern und erst der starke Verkehr hat viele Eingeborne (die Gesammt.^Einwohnerzahl beträgt jel^t eirea 3000) dahin gelockt, die aber jeden .Augenblick mit Hab und Gut aufräumen und davonziehen konnen, so dass es der Regierung ein .Leichtes ist, die fremden binnen kurzer Zeit total zu isoliren, wie man im verflossenen Mai, als die Feindseligkeiten ^wisehen den Engländern und Japanern anzubrechen drohten , ein sprechendes Beispiel hatte.

Jnnerhalb zwei Tagen war damals auf Besehl der Regierung .der grosste Theil der japanischen Stadt geränmt und sämmtliehe Dienerschaft der Europäer aus der Ansiedelung der Fremden in das Jnnere gezogen. .^ Dagegen zählt Uraga eine fest angesiedelte Bevolkeru..g vou 4.-5I)l)l) Einwohnern, welche Ackerbau, Kleinhandel und ^isehfang betreiben und die wohl nicht so leicht ausräumen und weggehen konnten. Herumliegende Hügel sehnen den vorzügliehen Ankerplal^ Uraga^s, welcher sieh dureh einen natürlichen Kanal

ties in das Land hineinzieht. Die ganze Umgegend ist reizend und sehr

fruchtbar. Auch liegt Uraga, wie Yokohama, nur^wenig^ Meilen von ^edo entfernt.

^ehliesslieh noch einige Rotizen von allgemeinem Jnteresse.

Jn Yokohama befinden st.h gegenwärtig eirea 70 An.erikauer 164 Europäer, worunter acht Schweizer. Von den Leitern stehen unter sranzosisehem, zwei unter holländischem, einer unter englischem einer unter amerikanischen.. ...^ehut^e.

Die übrigen Nationalitäten

theilen sieh wie folgt.

80 Engländer, 30 30 16 8 70

Franzosen, Holländer, Deutsche (unter preussisehem .^ehn^e), Portugiesen, Amerikaner.

und .

vier und ver-

430 England, Frankreich und Amerika sind dnrch Minister und Konsuln vertreten. Die Ersten haben .^edo, wo eigentlich ihre Residenz lant den Verträgen sein soll, nach den wiederholten Mordansällen und Feuersbrünsten verlassen und ihren Wohnort nach Yokohama verlegt. Holland ist durch einen Generalkonsul, zugleich politischer Agent, und einen Konsul vertreten, welche ebenfalls in Yokohama residireu. Breussen und Bortugal haben Konsuln in Yokohama und Nagasaki, während Russland nur in Hakodate durch einen Generalkonsul .repräsentirt ist.

Seit ungesähr einem Jahre wurde das Fremden^uartier von ^okohama durch die vielen neuen Hänser, welche die Europäer sortwährend bauen lassen, bedeutend verschonet und werden auch die Strafen nach und nach gan^ ^ut. Jedes Handelshaus hat je^t steinerne feuerfeste Waareuhäuser, welche gegen massige Brämien bei verschiedenen Gesellschasten versichert werden tonnen. ferner er^istiren dort eine sranzosis.he katholische Kirche von der Mission .^re c.^n. de .le^is, deren Vorsteher der Abbé Girard ist, und eine englisch-protestautische Kirche, welehe vor ganz kurzer Zeit eingeweiht wurde. Die Amerikaner halten ihren Gottesdienst einstweilen noch im Konsulats-Gebäude, bis sie einen passenden Bla^ sur eine Kirche gesnnden haben werden.

. Es werden wöchentlich ^wei englische Jonrnale herausgegeben . der ^p...i He^ld^ und die ^.^n Commerci Ne^ . Das Abonnement

des Erster.. beträgt Doll. 25 (^r. 1.^0) per Jahr und des ^tern Doll. 12 (^r. 72). Sie bringen die wocheutli.hen Marktberichte, Ausfuhrliste.. von ^eide un.^. Thee uud die politischen Begebenheiten. ^eit etwa einem Monate erscheinen. von beiden Journalen täglich Er^tr.^Blätter,

genannt ^D.uly Ne^s^, wofür das Erstere noch Doll. 24 (^r. 144)

berechnet, währenddem diejenigen ...er ^Commercial Ne^s^ bis jel^t gratis herausgegeben werden.

Die in meinem Berichte vom 10. Angust 18^3 angegebene DampferLinie der I^nhisnl.ir ..^ Crien^l .^te.^m ^^i^..ion Com.^. ^i^. ^^s^.l^i^ ist dal^.in abgeändert worden, dass regelmäßig ^wei ^^al pr. Monat die Bost von.. l2. und 28. aus Europa von ..Shanghai direct naeh ^okohan^a gebracht wird. Ebenso gehen Mitte und Ende. eines jeden Monats die Briefe sur die englische Bost n a eh Shanghai hinüber; man kann also beliebige Waaren von Yokohama direkt nach Marseiile und London ohne weitere Vermittlung verseuden und ebenso umgekehrt. Die Briefe von der ^ehwe^ nach Japau brauchen auf diesem^ direkten Wege durchschnittlieh ^0 ..^age via Marseille.

Die franzosische Boft-Linie der Mess^^er^es lm.^ériales ist noch uieht bis Japan ausgedehnt worden,. man hofft aber allgemein, dass diess mit Anfang des nächsten Jahres geschehen ..^ird.

^,okol..ama, den 30. November 1863.

^. Breln^al.li.

43t ^ ^mport.^a^el l..ou ^apau.

Wenn ich mir die Ausgabe gestellt habe, in Nachstehendem die Jmporteu für Japan einer detaillirten Besprechung zu unterwerfen, so sei mir vorerst gestattet, an meine Ansührnng im Berichte vom 3l). Rovember zu erinnern, dass über die eommereiellen Verhältnisse und die Bedürfnisse des Landes bis jetzt nur ungenaue Auskunft z.. erlangen ist und dass mau , so lauge das undurchdringliche Abschliessungssvstem die Fremden einengt, sieh betresss der Einfuhr aufs .^perimentiren beschränken muss.

Einige Artikel, die früher gingen, haben allen Absal^ verloren, und Objekte, bezüglich deren noch jetzt Nachfrage, mogen. mit der ^eit bedeutnngslos werden. Die folgende Erorterung bildet also mel^.r eine Darstellung des ^tns quo.

Jm Einzelnen ist nun Folgendes zu bemerken : Fremde Manufakturen werden nicht mehr, wie früher, ans Ehiua, sondern in jüngster Zeit meistens aus Europa direkt importirt. Behufs raschen Absatzes der Schweizer baumwollenen Manufakturwaaren ist vorzüglich daraus zu achten, dass dieselben in einer Breite ausgeschickt werden, welche sieh durch 14 ^ l 4.^ Jn^hes theilen lässt. Die Japaner verschneiden nämlich sast alle Stofse bei der Verarbeitung in Breiten von 14 Jnches. Bei 35^36 Juches Breite werden ^ie 7 Juch.es l.leherschuss zum fragen des Kleides verwendet^ welcher bei der .^efsnnng vom Kops bis ^um ^usse reicht.

Einer Beschreibung der Kleidung der Japaner, welche sieh im Bericht

des Herrn Dr. Lindau, l. Abtheilung, ..^eite ^ findet, enthalte ich mich. Den ^ur Bekleidnng bereits allgemein in Japan verwendeten ^tosf, Taffaehellas. anlangend, sei erwähnt, ^ dass man am besten thut, deuselben in der bis je^t beliebtesten Breite vou 4^ ^43 Jnehes an^usertigeu, da nun die Japaner einmal au diese Breite gewohnt sind uud eine Abänderung hierin kaum Anklang finden würde.

Jn Baum^oll^aareu bildeten bis jel^t Rohe shirtings den Hauptartikel. ^ie finden fortwährend regelmäßigen und starken Absatz, da die meisten davon in Japan. selbst gefärbt werden. Bis jetzt konnte kein anderes Land mit England darin eoueurriren.

Die eonrautesten Aorten sind von 5^ bis 6.^ Eatties per ^tuek..

schwerere Aorten sollten nur in kleinern Quantitäten ausgeschickt werden.

Lauge 38^^ ^ . 3.) ^ards. Breite 39^40 Juches. Die Japaner schneiden sie znr Verarbeitung sehr oft in der Mitte der Breite durch und sind vou jeher an obige Breite gewohnt. Verpackung in Balleu von 5l) ^tück mit eisernen Reifen gepresst. Sendungen vou 6 ^ 700l) .^tück von 6^ Ealties (8^^ .^ engl.) znr^Z^t finden empfehlen.

Vor drei Jahren^ beim gewohnlichen Stande der Baumwolle, loste

432 man für obige Sorten Doll. 2. 80 a Doll. 3 per ^tück, während jetzt Doll. 4. 20 .i Doll. 4.^40 zu erhalten sind, doch hat der Eonsnm in Folge dieser hohen Breise wieder bedeutend abgenommen.

W e i s s e S h i r t i n g s werden auch von Holland in ganz kleinen ....Quantitäten eingeführt, finden aber nur geringen Absatz, da sie zn thener sind. Während von England 2 .. 3000 Stück zur ^eit ausgesandt werden, kann man deren kaum 4 ... 500 holländische absehen, sie werden bisweilen ^auch in 28-30 Jnches ausgesagt. Die ..ourautesten st..d jedoch in 39^-40 Jnches von 38^ a 39 ^ards Länge, in Listen v-n

50 Stück.

Jm Allgemeinen eonsumirt Japan uur wenige weisse Shirtings.

Blos die.hohern Klassen bedienen si.h derselben, und zwar zu Unterkleidern.

T a s f achel las ist der bis setzt am stärksten in Japan vertretene Artikel von Eoutiuental^Manufaktnrwaaren, da er des niedrigen Preises wegen auch von den weniger Bemittelten gekaust werden kann. Seit etwa Deinem Jahre haben die Schwerer Holland, von wo er früher ansschließlich bezogen wurde, das Feld. streitig gemacht, da er in Folge der Maschinenarbeit von Jenen bedeutend billiger hergestellt wird, und hat sich daher der Eonsum auch sehr gehoben.

Die Waare muss egal gewoben und schon kräftig sein, von doppelter Kette und einfachem Einschlag (doppelter Eintrag vertheuert die Waare zn sehr und wird nicht im Verhältniss bezahlt). Ein gntes Verhältniss würde sein Rr. 70 Zettel und 50 Eintrag, doch kommt es sehr anf die Muster an und ist hauptsächlich daraus zudachten, dass nur Muster von rein japanischem Gesehmacke ausgeschickt werden.

Blaue Dessins waren in frühern Jahren am meisten beliebt, wahrscheinlich indess, weil davon zu viel angebracht, will man in neuerer Zeit bnnte Dessins und namentlieh die mit oi..l Roth, vorherrschend. ...^elbstverstauden muss die Waare acht in ^arbe sein und nur schmale ..^treisen im Muster haben, da breite verpont sind. ^e niedlicher und zarter diese Streifen .gewählt, desto besser.

Der Artikel ist allerdings stark der Gesehmackes-Aenderung unterworfen und hat der Fabrikant stch strenge an die Ausgaben der in Japan etablirten Eommissionäre zu halten, welche ihn natürlich regelmässig unter^richten müssen, welche Sorten gerade am gangbarsten sind. Eine rasehe Anssührnng der Ordre ist durchaus notwendig, da sonst die ausgegebenen Muster leieht zu spät ankommen konnten und durch neue verdrängt werden.

Das Dessin muss aus beiden Seiten ohne weisse oder blaue Lisiere ^oder irgend eine andere Auszeichnung durehgewoben werden. Solehe mit Lisière wollen die Japaner um keinen Vreis.

Rur zwei Qualitäten sind in Japan beliebt und finden daselbst regelmässigen Absatz . L und lL Oüatit..t. während die lH. Qualität die

433 Eoneurrenz mit dem billigen japanischen Fabrikat nicht anshalten kann.

Jn l. Qualität, Bettel und Einschlag doppelsädig , sind nur massige Aussendenden an..urathen. Die ll. Qualität, Zettel doppelsädig und Einschlag einfach, ist die eouranteste. .

Länge der Stücke ^^ 10Metres.

^

^ ^

Breite ^^^.

110 Eentimetres.

Es werden aus einem Stücke gewohnlich drei Rocke (.^irimonos) gemacht.

Die Legart der Stücke ist gleich , sie konnen entweder lang gelegt, der ganzen Breite nach oder auch doppelt zusammengefallen werden, ohne Etikette, ohne Bindfaden und ohne Bapier^Emballage.

Verpackung in Blechkiften von 1t)0 .^tück assortirt. Durchschnittspreise find für.l. Dualität Doll. 4. 70 a 4. 80, ll. Dualität Doll. 4. 10 .'. 4. 30 und Hl. Dualität Doll. 3. 50 a 3. 75.

^

Die Verkausssaison ist vom Oktober bis Februar, März und thut der Fabrikant je.^ensalls gut, dafür z.. sorgen, dass die Waare spätestens im September in Japan eintrifft.

,

^

Seitdem der Artikel so billig geliefert wird, kennen füglieh 100,000 ^tück in ganz Japan jährlieh Absatz finden.

^

E o t o n n e t t e n und Giughams kounen, sobald erst die Baumwollpreise niedriger, einigen Absatz finden, wenn die Muster gut gewählt sind, einstweilen ist vor jeglicher Aussendung abzurathen, da sie nur ^u Verlusten führen würde. Man hat schon verschiedene Versuche darin ge^maeht, die früher bei billigen Baumwollpreisen allerdings einigermassen lohnend ausfielen , viel davon ^u sehicken, wäre jedoeh nieht rathsam, da die Japaner selbst diese Artikel bei dem billigen Rohstoffe und den billigen Arbeitslöhnen vortheilhast genug sabri^iren können, um jegliche ans^ wärtige Eoneurrenz anschalten. Es eignen si^.h daher nur feinere Gewebe, wie ^assachellas, die in Japan nicht in der Güte sabrizirt werden tonnen, zum grossern Jmport.

^ B r o e a d e s , weisse und uni gefärbte Baumwollstofse mit Blumen^ mnstern, stark apprettirt, ohne Glanz, finden in massiger Quantität guten Absatz. Sendungen von 1000 ^tück ans eiumal, wovon beinahe die Hälfte in dunkelblau gefärbt sein muss, sind leieht ^u plaeiren , ausserdem sind die beliebtesten Farben schwarz, lila, hellroth und rosa.

Länge 40 ^ards, Breite 36 Juches, in Blechkiften von 5l) Stück.

Breis nominell Doll. 3. ^0 à 4. 10 per ^tück.

D.^ed S p o t t e d in ähnlicher Aufmaehuug, Broeades, sind weniger beliebt als diese.

Blechkiften von 50 Stück.

Länge und Breite wie

Breis nominell Doll. 3. 6l) a 4. 10.

434 Assortiment: .4 Stück rosa, 5 ,, schwarz,

8 ,, lila, 20 ., dunkelblau, ^ ,, ^el^ 3 2

,, ,,

^rüu, seharlaeh,

^ ,, kaliblau, ^^Stück.^

White S p o t t e d , ebenfalls ähnliche Aufmachung wie Broeades, finden massigen Absa^. Hoehstens eirea 500 Stück zur Zeit ansäenden, da sie weniger gesucht sind. Länge und Breite dieselbe.

Breis nom.nell Doll. 3. 50 a 4 per ^tück. .

Roth nnis A d r i a n o p l e s find ziemlich gut zu verkaufen. .^ie finden in allen Längen und Breiten Abnahme. doch ist die beliebteste Breite 2..) Jnches, von 24 ^ards Länge; momentan Doll. 4. 20 a 4. 30

per Stück werth.

Das Roth muss schon lebhaft und das Tneh von einer dichten mittelguten Qualität sein. Das Glasgower Tuch ist zu dünn und zu blass, wesshalb für dieses gewol.mlich etwas weniger bezahlt wird als für Schweizer-Waare.

Die beste Verkaufszeit ist im März. Es finden ebenfalls 36 Jnches nnd 42.^43 Juches Breite ziemlichen Absat^, doch ist der Eonsum in rothen Artikeln einstweilen noch ziemlieh beschränkt und konnte daher leicht der Blat^ überführt werden, wesshalb Aussendeten von eirea 1000 Stück auf einmal vollkommen ausreichen.

Breis für 29 ,, ,,

..

,,

.^^ 42^43

Jnches Doll. 4. 20 a 4. 30 per ^tück, ,, ,,

,, ,,

4. 7.^ ^,, .^. ^^ 6. - ,,

,, ,.,

^ ,,

^ Breite find schweren verkaufen. Verpackung in Blechkisten von 50 ....^tl.ck.

Judieunes illuminées gehen in allen verschiedenen Dessin^.

Die beste Breite^ ist 31 Jnches, .24 .^ards lang. ...luch 2^30, 33, 36, 40 und 42 Jnches breite finden Abnahme. ^ie dienen zu verschiedenen Zwecken, theilweise zu Unterkleidern, theilweise zu Bettdecken, theilweise zu Ueberkleidern und .Kitteln für Kinder, theilweise in Tücher zerschnitten zum Ueberdecken und Umwickeln von ^über die ^trasse getragenen) Dosen und Korben mit Geschenken. Jmmerhin müssen sie mehr als zweifarbig sein. Kleine einzelstehende Blumen und Bouquets ; Boua^nets und Blumen mit Ramages; .Balmen; grossere Blumen. Blumen in ^ finden Abnehmer. Am Beliebtesten find indess die kleiuern Dessins. au.h schwarz fond und lila fond Brints find sehr beliebt und werden so theuer

435 be^hlt, wie die rothgrnndigen. Am festen verkauft sich Violet.

mit Thieren, besonders Vogeln, sind unverkäuflich.

Muster

^Jm Ganzen ist der Konsum nicht sehr be.^ente..d und 8000 Stück konnen mit Mühe verkaust werden.

Ein gutes. (mittleres) Tuch und lebhafte Farben erleichtern den Verkauf. Die beste Verkaufszeit ^ist vom .September bis Rovember. Ein Assortiment von 50..) Stück wäre ungefähr solgendermasser an^urathen : 150 Stück fond rouge illnm^ gelb und schwarte Blumen,

200 ,, schwarz, roth und gelbe Blumen, 150 ,. vielet mit kleinen Blumen.

500 Stückt

Jn vorigem

Assortiment werden durchschnittlich Doll. 5. 20 a 5. 40

per Stück von 24 ^ards, 35,^ Jnches breit befahlt.

Violet^.Grund allein holt eirea Doll. 5. 50 per Stück.

Brints oder El^intz in 2.^30 Juches breit und 24 ^ard... lang verkaufen sich, von England ans bezogen, sehr gut, und wird die Schweiz schwerlich die Eonenrrenz darin aushalten konnen.

Sowohl Ehoeolade^Grund wie heller Grund bezahlen sich und ist sur diese beiden letzten .^..attu.^en ..u.h 35.^ Jnches eine fehr beliebte und zweckmäßige Breite.

Alle Brints für Japan müssen ohne Glanz sein, auch find nicht absolut ächte Farben noth.oendig, do.h werden diese leicht begreiflieh hoher

bezahlt. Eine ordentliche Mittel-.^ualität des Tuches ist am beliebtesten .

Stücke von 24 ^ards, 2.^30 Jnehes breit in gnter Mittelwaare

werden mit Doll. 2.,^ .^ 3 b^ahlt, augenblicklich selbst bis zu Doll. 4 und noch hoher.

^änge 24 und 28 ^ards.

^tück.

Breite 2.^30 Jnehes.

Listen von 50

Es wurde früher der fehler begangen, von Shanghai aus dort unverkäufliche Waare herüber^usehickeu, welche de^ Geschmack^ .^er Japaner nicht traf und daher gewohnlleh schlechten Absatz fand. Ganz genau die Muster uachzum.acheu, welche die Japaner schon fabrizirt haben, ist irri.^.

da sie solche nicht wollen. Man sollte sich regelmäßige Mustersendungen naeh dem Geschmacke der Japaner kommen lassen.

Kleine Ramages und kleine lebhafte Blnmen finden Vorzug.

immer den

R o t h g e d r u c k t e Mouchoirs finden nur geringe Abnahme. ^ie werden von den Japanern d.a^n verwendet, ihre Brieftaschen oder Rotten-

bücher hinein^uwickeln. Breite 3^32 Jnches.

Blaue uni ^ t o s f e (Shirtings) würden sich für die Schweiz

436 empfehlen, wenn sie mit England konkurriren konnten. Sie werden zum Unterster der Winterbekleidnng gebraucht und gehen sehr bedeutend.

Stücke von 40 ^ards Länge und 36 Jnches Breite.

Jn Batti ks wurden einige Versuche gemacht, welche nicht ...u.s den Vreis zu bringen waren, trotzdem die Waare gut gelungen und die eingeschickten Muster sehr treu eopirt waren. Ebenso ist in Kains, ^lend^ngs und Sarongs Riehts ^n machen.

T ü r k i s c h r o t h e Garne hatten bis jetzt nnr ganz ge.ringeu Abfatz.

Die gangbarsten Ammern sind 28-^32, daneben sind noch dann nnd

wann Rr. 16-^24, 38-42 abzusetzen.

Rohe Garne wurden Rr. 16-24 mit Doll. 60 per Bienl und

Rr. 28 --.32 mit Doll. 8..) per Vienl bezal.lt. Es sonnen 500 Bienls ans einmal geschickt werden.

R o h e B a u m w o l l e wird gegenwärtig, wie ich in meine.n Berichte .vom 26. September erwähnte, von Japan ausgeführt, so lange sich die hohen Breise für amerikanische Baumwolle behaupten.

V e l v e t s (Baumwollen..Sammt) ganz nm, findet massigen Absatz.

Er wird zn Gürteln und Kragen verwendet.

^änge 34 ^ards.

Breite 24 Jnches.

Kisten von 50 ^tück.

Assortiment. 300 Stück schwarz, 200 ,, lila, 100 ,, seharlaeh, 100 ,, eerise.

Br^is eirea Doll. 10 per .^tück.

D am as k sind in möglichst kleinen Quantitäten auszusenden, da sie nur schwer zu verkaufen sind. ^ie wurden bis setzt aussehliesslieh von England bezogen, in Blechkisten von 4l) ^tück.

Länge 40 ^ards.

Breite 36 Jn.hes.

A u s g e k r a t z t e M o l t o n s b a ^ r e h e n t , 30 Jnehes breit, werden von England bezogen, jedoch nur in kleinern .Quantitäten.

Assortiment: 40 Stück schwarz

40 20

,, dunkelblau ,, hellblau.

B a u m w o l l e n e u n g e b l e i c h t e Drills, von Amerika bezogen, gingen früher bei billigen Baumwollpreifen.

Breite: 30 Joches. Länge: 24 ^ards.

Englisck..e Drills haben sieh nie befahlt.

^ ^

^7

L e i n e n e .^ischzeu^.... finden nur bei Europäern nnd daher ^an... deinen Quantitäten Abnahme.

spieen bis je^t

in

Von ^olle^a...^

Hamlets die hervorragendste Rolle. ...^e werden von den ^akuuins (Ossiziere und Beamten) zu Ueberkleidern verwendet. Die stärkste Nachfrage ist vom September bis im Rovember und ^ebrnar bis April.

sonst sind sie auch das ganze Jahr verkäuflich. Die Aufmachung kann je nach .belieben geschehen.

Die eoura.. teste Qualität ist die mit Marke ^, welche mit Doll. 21 per Stück und die feinere BBB, welche mit Doll. 22^ und 23 be^ahlt wird. Die holländischen finden keinen Absatz mehr, weil sie ^u theuer sind.

Länge: 56 ^ards. Breite: 31,^32 Jnche....

Verpakung in Ballen von 10 Stück.

Assortiment.

5 ..^tück schwarz 15 seharlach

dunkelblau 48 7 orange lila l5 10 ,, kaliblan 100 Stück.

^ong Ells werden lohnend bezahlt, .doch nnr in kleinen .^uantitäten. Waare von .^und 1l) .^ ist am meisten ^u empsehlen. .^tuch da kann die ..lnsmaehung ^e nach Belieben geschehen, da den Japanern

die .^rt derselben gleichgültig.

Länge 24 ^axds. Breite 28-2l) Jnehes.

Assortiment: 60 .^tück scharlaeh

Ballen von 20 ^tück.

10l) ,, schwar^ 40 ,, grün.

Breis . Doll. 8^ per ^tück. ^ ^charlaeh bezahlt sich ^ bis ^ Dollar besser als assortit.

Jn S p a n i s h ^ t r i p e s ist der Konsum nicht sehr^gross und muss man, um dieselben mit R.^en ^u verkaufen, sehr ans die Farben achten.

Es werden oft Sendungen von Ehina gemacht, welche sieh jedoch der schlechten Assortiment.. wegen, gewohnlich mit Verlust verkausen. Die von Europa nach Aufgabe direkt heraufgeschickten holen dagegen besriedigende Breise.

Jm legten ^rühjahr wurden in Yokohama für gut assortirle Waare

Doll. 23 per .^tük von 20-^21 ^ards bezahlt.

Breite 56 Jnehes ^wischen den Leisten.

.Ballen von t 2 ^tück, jede ^arbe für sich verpackt.

Bunde^bl....... J . h rg . ^ ^l . ^d.I.

38

4^ Assortiment:

.36 S^.ck scharIaeh 28 ., aschgrau

.)

,,

hellblau

18

,,

schwa^

5

..

^u

4

,,

violet

l 00 Stück.

Es sind in le^er Zeit Ve.rsuchssendungen v.^n halbwollenen ^.panish ^tripes gemacht worden, welche jedoch keine Abnehmer fanden.

.Castings finden n nr gau^ geringen Absal., und sind hoehstens 200 Stück ^ur ^eit ausznseh.icken. Halbwollene wurden im vorigen Herbst mit Doll. 12 a l3 befahlt.

Ganz wollene in derselben Länge und Breite holten Doll. 17 ... l 8.

Breite 30-^ 3 l Jnches. .Länge 30 ^ards.

Assortiment.

30 ....^tück schwar^

30 5

5

,, dunkelblau ., hellblau .,

scharla.h

30 ,, lila 100 Stück.

Jn Buchen wird eiue ^emlieh dicke und kurz geschorene Waare hier verkauft, welche jedoeh uuter holläudis.hem Ramen importiert werden muss, da^ früher die japanische Regierung in Desima eine gewisse Anzahl Kisten per Jahr mit genauer Ausgabe der Muster bestellte, au die nun die Japaner von jenen Zeiten her noch gewohnt sind und an die man stch strenge halten muss. ^ie ^akumins verwenden diese Tuche ^ewohnlieh zu K.^egskleidern. Breite 60 Jnehes , nämlich 54 Jnches innerhalb der .Leisten und auf jeder ..^eite 3 Jnehes Leisten.

Der Einschlag muss beide Leisten passireu, die Kette muss sehwar^ und der ^Bart gelb seiu und dürfen die .Leisten nicht angenäht werden.

Eine Breite von 54 Jnehes ist erforderlich, weil das gan^e Kleid ans einem Stücke gemacht wird , ohne ^ath auf dem Rücken und au den ^lermeln.

Assortiment ^e bei ^panish ^tripes.

Breis Doll. 2. 50 ^ 3 per ^ard.

Es dürfen per Sendung nieht mehr als l 0l) ^tück sein.

der

E a s h e m i r e s , kur^ geschoren m.d fest geschlagen, finden, innerhalb .Leisten 31 Jnches breit , ordentlichen Absat^ und wurden mit

Doll. 1. 20 a 1. 30 per ^ard bezahlt.

Assortiment wie bei ^pauish ..^tripes. Ber Sendung eirea 100 ^tuck.

W o l l e n e D e c k e n von den Japanern nur in geringem Maasse begehrt, da an deren Stelle dick wattirte baumwollene oder seidene ^tepp-

4.^ decken verwendet werden, die sehr billig und praktisch sind und welche die Japaner den europäischen wollenen Decken vorziehen.

.Metalle.

Zinn, welches ausschließlich aus den .^tr^ts seulement^ Malaxa und ans Banea durch Vermittlung der Singapore- Häuser eingeführt ..vurde, bildete bis vor einigen Monaten einen sehr bedeutenden und brillanten Einfuhrartikel und wird der Jmport vom porigen Jahre auf eirea 20,000 Bieuls geschäht. Ueber die Verwendung desselben weiss

man bis jetzt nichts Bestimmtes.

Während dieser Artikel A..sangs einen sehr grossen Nutzen liess, ist der Eonsum nach und nach ganz gesunken und gegenwärtig keine Frage mehr darnach.

Vor etwa einem Jahre loste man Doll. 42 per Vieui, während jetzt kaum noch Doll. 35 zu holen sind.

Zink oder ..^pelter wird von England und Schlesien importât und vermuthet man, dass diess Metall, da es bedeutend billiger ist als Zinn , zur Mischung von japanischen Münden verwendet wird. Man schält den Konsum ans eirea 10,000 Vieuls per Jahr.

Da die Märkte von Ehina und Singapore vor drei Jahren sehr davon übersührt waren, so kam diese neue Absatzstelle den dortigen Häusern sehr erwünscht.

Es bedingt eirea Doll. 7 per Vieul.

Blei findet zur Verpackung der Theekisten ziemlich starke Verwendung, eirea 40,000 Pieuls per Jahr.^ Es wird vom Harz und von England bezogen.

Vreis Doll. 7.^ a 8 per Pieul.

Tiderse.

E l f e n b e i n ging Anfangs gut, doch ist der Eonsum sehr beschränkt..

Es wurde bis jetzt aus Afriea über Holland und ans englisch Jndien bezogen.

Vreis Doll. 2^ .^ 3 per Eattie.

S ap an- Holz, früher mit fabelhaft hohen Vreifen bezahlt, kann jetzt nur noch mit Berlnst verkauft werden , da der Markt fortwährend

damit überfüllt ist.

Z u c k e r wird nur in sehr ordinärer Qualität aus Ehina importirt.

Der Eonsnm ist unbedeutend und wurde der .Artikel bis jetzt meist mit Verlust verkaust.

M e d i k a m e n t e wurden früher durch die .Holländer auf Desima Ziemlich viel eingeführt, doch hat sich der Verbrauch seit Eroffnung der . Hasen nicht so sehr gehoben , wie man allgemein erwartete und liegen

440 in Folge dessen noch grosse Quantitäten auf Lager. -^- Die Japaner benutzen noch sehr stark die althergebrachten chinesischen Medieinalien.

Rarval-Horn oder .Einhorn findet guten Absa^ und wird hoch bezahlt, ist jedoch schwer ^u bekommen. Die Japaner schaben es in ihren Wein , weil sie glauben , dass dessen Genuss gegen gewisse Krankheiten schüfe. ^ ^ e m e n e i n a e (Wnrm-Kraut) kann in grossen ^nantitäten naeh Japan Beschickt werden , da fortwährend Rachsrage darnaeh ist. Der Vreis variirt jedoch sehr stark, man muss also den günstigen Zeitpunkt für den Verkauf abwarten. --- Das Wurm-Kraut ist in Kornern auszu^ schicken. Die Japaner wollen es durchaus nicht gemahlen oder pulverisirt kaufen. Dasselbe gilt von allen andern sür Japan bestimmten Medikamen ten.

Man schält den Eonsnm per Jahr aus 2.^3000 ..^ienls..

Es wird vom Wnrm Kraut auch ein Salz gemacht, genannt Santonine, welches sieh hier, in Flaeons von einer Unze verpackt, sehr gut

verkauft und gegenwärtig mit Doll. 40 per Kilo bezahlt wird. Der niedrigste Preis, welcher dafür gelost wnrde, war Doll. 32 pr. Kilo.

Kein anderes Präparat pon Wurm.^Kraut, weder Oel, noch Extrakt, Vasta ..e. wird gekanft, wesshalb Aussendunge.. solcher Waare abzurathen sind.

H o s s m a n n s - T r o p f e n finden immer Abnehmer zu guten preisen, in Flaschen von ^ Kilo und lost man gegenwärtig Doll. 2 pr. Kilo.

200 a 300 Kilo konnen auf einmal davon geschickt werden. Verpackung ie nach Belieben.

K r e b s - A u g e n ^.)cnh ^nceror..^ konne^ immer gut verkanst und mit einem Durchschnittsbenefiee von 100 ^ realisirt werden. Sie dürsen nieht zerstossen sein. l 000 Kilo ^ur Zeit ^u schicken, in Kisten von 25 Kilo verpackt.

Gummi A r a b i eu m in Kisten von 50 Kilo verpackt ist sortwäh..

rend gesucht. 2-3000 Kilo aus einmal zu senden.

Vreis Doll. 57 pr. 100 Kilo.

Die sehonfte weisse Qualität ist nieht so beliebt wie die geringere

gelbliche.

.

S a s f r a u wird gegenwärtig mit Doll. 22 per .^ Kilo bezahlt. .

100 Kilo in ^laeons von einem Kilo sind das geeignete Quantum für eine Sendung.

.lodium .^ot^.s holt gegenwärtig Doll. 24 .^ 26 per Kilo.

Sendungen von 50 Kilo in ^laeons von ^ Kilo znr ^eit. .

E hinin variirt ungemein im Vreise nnd konnen 20 Kilo aus einmal geschickt werden. Verpackung je 32 ^laeons auf ein Kilo. Gegenwärtiger .^reis Doll. 2^ pr. Flaeon.

441 Schone Einmachung mit dem Siegel des .Kaufmanns auf dem ^topsel findet den Vorzug, da die Japaner das Siegel für eine Garant tie gegen Verfälschung ansehen.

. . ^ r e o s o o t , eirea 50 .^ilo auf einmal, ie 32 Flaeons aus ein ^ilo,

gilt gegenwärtig Doll. 8 pr. ^ilo^

Magnesia findet immer massigen Absatz zu guten Vreisen. Sie wird gewohnlich zur Eompletirung von Sendungen anderer Medikamente

mitgeschickt.

Jodium tonnen 25 ^ilo geschickt werden, ie ein .^ilo.

10 Flaeons auf

Herb.i H y o s c v a m i und Herh.^ cycnt.^, 1000 .^ilo auf einmal. Vreis Doll. .^ pr^ .^ilo. Vom Extrakt, welcher mit Doll. 3 per ^ilo befahlt wird, sind 25 .^ilo zn schicken.

..^aeh den.. , was ich vorstehend über die einzelnen Einsnhr-Artikel erwähnt, sei mir noch einmal gestattet zn wiederholen, dass alle Jmporte bis je^t eine Sache des Ei.perimentirens gewesen sind, dass sich ein fester

Markt für einzelne Artikel erst zu bilden .hat.

Speziell die von den Schweizer-Jndustriellen der Gesandsehast mitgegebenen und Seitens des kaufmännischen Begleiters derselben hier ansgestellten Muster anlangend, behalte ich mir Berichterstattung vor.

Betreffs der im Verkehr der Fremden mit Japan als ^orm dienenden Gewichte und Maass^ sei nur erwähnt, dass aussehliesslieh nach

Bieuls (1 Bieul - 133^ englische .^ .^ 100 Eatties) gerechnet wird und als Längenmaass die englische ^ard (Elle) dient.

Y o k o h a m a , de.. 1^. Dezember 1863.

^. Brennmald.

^mport^an^el ^.^u ^a^au.

Ausser den in meinem vorhergehenden Berichte vom 16. Dezember letzthin angeführten Jmport-Artikeln wird ein .ziemlich bedeutender Handel von ^ingapore und den chinesischen Häfen aus mit dortigen Landesprodnkten nach Japan gemacht, namentlich in Färbestossen, Medieinen ^e.

und ist besonders Nagasaki für diesen Handel von ziemlicher Bedeutung.

Jndessen beendet sieh derselbe , waschinesischeVrodukte anbelangt , fast ausschliesslieh in den Händen der dort wohnhasten Chinesen.

442 Die Jmporten von Singapore bestehen ans.: . .

..

Zinn, worüber das Rahere bereits in dem oben erwähnten port vom 16. Dezember angeführt ist.

Rap-

Gambier, welcher hier im Lande ungefähr die gleiche Benutzung hat wie bei uns.

Der Vedars ist ziemlich bedeutend und mag wohl 5-6000 Bieul.s p... Jahr betragen. Die Preise waren indessen in letzter Zeit fo bedentend gefallen, dass alle Sendungen bei dem hohen Einfuhrzoll von 20^., auf dergleichen Produkte, starken Verlust liessen. -- Die legten Verkäufe wurden ^u eirea Doll. 6^ pr. Bieul gemacht.

.^atechu geht ebenfalls, jedoch nur in .kleinern Quantitäten.

B e t e l n ü s s e und B e t e l n u s s s e h a l e n werden in ziemlich starken Quantitäten eingeführt, aber auch diese Artikel liessen in letzter .^eit im.ner Verlust.

Alsdann find noeh anzuführen : Relken, B s e s s e r und ro.he H ä u t e , von denen der Absatz indessen ziemlich beschränkt ist. Ferner.

S a p a n - H o l z , worüber das Nähere in meinem oben erwähnten Rapport. Auch andere Holzer wie S a n d e l ^ Hol z und einige Russholzarten für seine Tischler-Arbeiten und zum Anfertigen der Guitarren werden importirt.

Von den chinesischen Hasen alsdann hauptsächlich: R o h z u c k e r in den geringern nnd mittlern .Qualitäten. Die An^ fuhren sind ^war. nieht gerade sehr bedeutend, belausen sich indess oft auf

2 ^ 3000 Bieuls per Sehiss. Zucker wird in jüngster Zeit mehr und mehr im .^ande selbst, namentlich den südliehen Provinzen produeirt und dürste der Jmport naeh und nach ganz aushoren.

Jn ....Quecksilber, Z i n n o b e r , d i v e r s e n Farben und C i n e s i sehen M e d i e i n e n wird der Handel ausschliesslich von Chinesen betrieben und lässt sich Genaueres nieht darüber sagen.

Y o k o h a m a , den 1.^. Januar 1864.

^. ^te.nt^ld.

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16

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