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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 15. Dezember 1856.)

Aus Ansuchen der franz. Behörden hat das fchweiz. Finanzdepartement von der bernischen Kautonalbank über den Umlauf von unächten französischen 20 ^ Frankenstüken die Auskunft erhalten, daß es allerdings richtig sei, daß fich in der Schweiz solche Goldstüke in Zirkulation befinden. Mit denselben verhalte es sich solgendermaßen : Jn der Regel seien dieselben vollwichtig, enthalten aber einen das gesezliche Maß überschreitenden Beisaz von Kupfer, welcher bei den einzelneu Stükeu sehr ungleich fei, und es möge der daraus resultixeude Mindexwexth zwischen 3 bis 7 Franken fich taxiren.

Als Kennzeichen dieser nach ziemlich allgemein verbreiteter Meinung in England geprägten Goldstüke, gelten außer der Farbe und dem scharfeu Gepräge, der Umstand, daß der Name des Graveurs fehle, so wie im Fernern die ekige Form der Null in der Zahl 20.

Sämmtliche Stüke tragen das Bildniß Ludwigs XVIII., Jahrgang 1815, Münzstätte W.

Jn Folge Demiffionsgefuch des Herrn eidg. Obersten Denzler vou seiner, seit dem Jahr 1850 bekleideten Stelle als Obexinstruktor der Artillerie, hat der fchweiz. Bundesrath demfelben die Entlassung unter bester Verdankung der geleisteten Dienste in allen Ehren ertheilt.

Die Regierung von Genf macht uutexm 12. dieß die Anzeige, dass

der dortige Große Rath zu Ständeräthen gewählt habe .

Herrn James Faz.,., in Genf, und Herxu Earl V o g t , Professor, in Geuf.

(Vom 18. Dezember 1856.)

Jn der Neueubuxgex-Augelegenheit hat fich der Bundesrath veranlaßt gefeheu, die gesezgebenden Räthe der Eidgenossenschaft auf Samstag den

27. d. M. in die Bundesstadt einzuberufen. Gleichzeitig wurde au die h. Stände folgendes Kreisschreibeu erlassen .

Tit.

Mit Note d. d. Sigmaxiugeu 16. dieß, macht uns dex bisherige k. preußische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Herr vou Sydow, die Anzeige, daß er vou seinem Souverän angewiesen

734 worden fei, seine amtlichen Beziehungen zu den eidg. Behörden abzubrechen und in Uebereinstimmung damit, werde auch die k. Gesandtschaftskanzlei zu Bern, gleichzeitig ihre amtlichen Funktionen einstellen.

Judem wir die Ehre haben , Jhnen hievon Kenntniß zu gebeu, haben wir die vollendete Ueberzeugung , daß Sie den Ernst der gegenwärtigeu Lage unseres Vaterlandes uud die Verwiklungen , die daraus möglicherweise sich ergeben können , nach allen Beziehungen zu würdigen bereit sein werden.

. Zunächst haben wir es in unserer Pflicht erachtet , bei dieser Lage der Dinge die Bundesversammlung einzuberufen und es werden die gesezgebenden Räthe der Eidgenossenschaft den 27. l. M. in der Buudesstadt zusammentreten.

Bei der Ungewißheit, wie die Verhältnisse fich gestalten werden, möchten wir die dringende Einladung an Sie richten , sowol den Bundesauszug, als die Reserve und die Landwehr in solchen Stand zu sezen, daß darüber ohne weiters im Jnteresse des Vaterlandes verfügt werden könne und allfällige Mängel und Luken , sei es im Personellen oder im Materiellen sofort zu ergänzen, wenn solche in der einen oder andern Richtung etwa zu Tage treten sollten.

Jndem wir die bestimmte und beruhigende Zuverficht aussprechen, daß die h. Stände nichts verabsäumen werden, was zum Wohl des Vaterlandes beitragen kann, und daß fie bereitwillig jede Opfer bringen, welche jenes hohe Ziel etwa auferlegen möchte, benuzeu wir &.

Wahlen des Bundesrathes.

Zollbeamter ^ 1..... Dezember, Herr Jakob Zun.steg zum Zolleinnehmer au der Zoll-

stätte Ezgeu.

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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

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1856

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66

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20.12.1856

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733-734

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