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schweizerisches Bundesblatt

XII Jahrgang. l.

Nr. 17.

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4. April 1860

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der

Kommission des Nationalrathes in der Savoyerfrage.

(Vom 2. April 1860.)

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Tit. !

Die Kommisston. welche Sie .ziir Prüfung und Begutachtung der Botschaft des Bundesrathes. betreffend die Savoryerfrage, niedergefezt haben, glaubt gleich im Eingange ihres Berichtes hervorheben zu sollen, daß die Rükficht auf die J n t e r e s s e n des V a t e r l a n d e s ihr die ^Pflicht auflegt, bei der Besprechung der vorliegenden in m e h r f a c h e r B e z i e h u n g s e h r d e l i k a t e n Frage eine gewisse Zurükhaltung zu be...

obachten. welcher Statt zu geben sie s o n s t k e i n e r l e i Veranlassung hätte. Die kommission hofft. sich der Ueberzeugung hingeben zu^ dürsen, daß Sie diese Znrükhaltung in ihrem rechten Lichte zu würdigen und deßhalb auch zu ehren wissen werden.

Die Erörterung der R e c h t e , welche der Schweiz gegenüber den neutralisirten Gebietstheilen von Savoven zustehen . seheint nns zu keinen ausgedehnten Ausführungen Veranlassung geben zu können. Jst auch die Frage bestritten. welche Bedeutung dem Friedensvertrage von 1564, der von den uubetheiligten Eidgenössischen Ständen zwischen Bern und dem Herzoge von Savoven vermittelt worden ist, zur Zeit noch beizumessen sei, so steht hinwieder unwidersprochen fest, daß geniäß der Wienerkongreßakte die Provinzen Ehablais und Faueign.) und alles von Ugine nördlich gelegene Land in der durch alle Mächte gewährleisteten Schweizerischen Neutralität inbegriffen fein sollen, in der Art, daß, fo oft die der Schweiz benachbarten Mächte sich im Zustande wirklich ausgebrochenex

Bundesblatt. Jahrg. XII. Bd. I.

^

548 oder

unmittelbar

bevorstehender

Feindseligkeiten

befinden würden,

d.e

Truppen Sr. Majestät des Königs von Sardinien, welche allfällig in

jenen Provinzen stehen möchten, sich zuriikzu;iehen haben, zu welchem Ende sie ihren Weg durch das Wallis sollen nehmen können , und daß keine andere bewaffnete Truppen irgend einer Macht sich dort aufhalten oder durchziehen dürfen, mit Ausnahme derjenigen, welche die Schwei..

zerische Eidgenossenschaft daselbst aufzustellen für gut finden würde. Es geht somit eine ausdrülliche V o r s c h r i f t des zur Zeit in Europa g e l t e n d e n ö f f e n t l i c h e n R e c h t e s dahin, daß die N e u t r a l i t ä t der S c h w e i z auch d i e a u s g e z ä h l t e n G e b i e t s t h e i l e v o n S a v o i e n^ in sich b e g r e i f e , und es kann sich daher vorkommenden Falles a u ß e r den M ä c h t e n. welche bei der Wienerkongreßakte mitgewirkt, auch die S c h w e i z auf diese Vorschrift des öffentlichen Rechtes berufen.

Mit dem R e c h t e geht aber hier auch das p o l i t i s c h e Jnt eresse Hand in Hand. Die Neutralität der Schweiz, welche sich nach der Wienerkongreßakte .auch .ans die m..hrerwähnlen Gebietstheile von Savo.^en erstreken soll, liegt vorerst, wie dies,. in unserm Vaterlande g a n z a l l g e m e i n anerkannt wird, i In e i g e n e n J n t e r e f s e der S c h w e i z .

Daß sie aber auch ,,dem wahren J n t e r e s s e a l l e r E u r o p ä i s c h e n S t a a t e n entspreche^, ist in der ,,Anerkennung^ und Gewährleistung^ urkiinde der immerwährenden Neutralität der Schweiz und der Unverlezbarkeit ihres Gebietes^. welche im Jahr 181 5 von den Mächten der Schweiz zugestellt wurde, a u s d r ü k l i c h a u s g e s p r o c h e n .

Wenn nunmehr das gefamnite Savor^en von Sardinien an Frankreich übergehen foll, so kann zu behaupten versucht werden, es bleibe, ob Sa^ vo.)en Frankreich oder S a r d i n i e n g e h ö r e , die durch das öffentliche ^Recht unseres Weltteiles und durch das politische Jnteresse der Schweiz und Europas gebotene N e u t r a l i s i r u n g der bekannten Savor^ifchen Gebietstheile in i h r e m un v e r k ü m m e r t e n Ve st a n d e . Diese Behauptung, die einen f o r m e l l e n S c h e i n für sich hat. ist aber in der W i r k l i c h k e i t nicht begründet. Jede weitere Beweisführung hiesür ist uns dadurch erspart. daß die französifche Regierung dieß s e l b s t anertannt hat.

Kann nun aber um dieser Neutralisirung eines Theiles von Savo^en
willen der Saz aufgestellt werden, es m ü s s e S a v o ^ e n in a l l e r Z u k u n f t und a u f e w i g e Z e i t e n g e n a u so b l e i b e n , w i e e s r o a r , a l s i m J a h r e 1815 j e n e N e u t r a l i s i r u n g a u s g e f p r o c h e n w u r d e . . Wir glanben, eine solche Forderung würde zu w e i t gehen. Jndem wir dieses anzuerkennen keinen ..Anstand nehmen, halten wir dagegen hinwieder dafür. daß der p o l i t i s c h e G e d a n k e , w e l c h e r im Jahr 18l 5 der N e u t r a l i s a t i o n eines T h e i l e s von S a v o ... e n z u G r a n d e l a g . bei v e r ä n d e r t e n V e r h ä l t n i s ^ s e n , ix e lche e i n e F o r t d a u e r d i e s e r N e u t r a l i s i r u n g n icht gestatten, einen diesen veränderten Verhältnissen entsprechen-

549 den A u s d r u k e r h a l t e n müsse Die Beantwortung der Frage, w o riu dieser A u s d r u k zu finden sei, scheint uns so ziemlich der M i t t e l p u n k t der Savoverangelegenheit, soweit die Schweiz sich mit Derselben zu beschäftigen hat, zu sein. Die einfachste und für die Schweiz wünschenswerteste Lösung würde allerdings in der A b t r e t u n g der von .dem Bundesrathe beanspruchten Gebietstheile des neutralisirten Savoyens an die Eidgenossenschaft liegen. Daherige Untersuchungen und Erörte..

xungen werden den H a u p t g e g e n s t a n d der V e r h a n d l u n g e n zu leiden haben, welche zur Zeit zwischen der E i d g e n o s s e n s c h a f t und den b e t h e i l i g t e n S t a a t e n des Auslandes, betreffend die Beziehungen der Schweiz zu der Savo...ersrage, sowie z w i s c h e n den l e z t e r n S t a a t e n .

unter sich gepflogen werden.

Sind d i e s e V e r h a n d l u n g e n etwa als ü b e r f l ü s s i g , weis s e l b s t v e r s t ä n d l i c h f r u c h t l o s oder, wenn nicht so viel behauptet wer..

den will. doch als e r s c h ö p f t und erfolglos geblieben, anzusehend Die kommission kann weder die e i n e , noch die a n d e r e Frage bejahen.

Sie hä.t v o r e r s t dasür, es liege in der Aufgabe j e d e s Staates und in derjenigen eines k l e i n e n nicht w e n i g e r , als in der eines g r o ß e n , bei Verwikeliingen. welche sich mit andern Staaten ergeben, zunächst a l l e M i t t e l zu versuchen, welche eine a n n e h m b a r e V e r s t ä n d i g u n g herbeizusühren geeignet sind. S o d a n n hat die kommission die Ueberzeugnng gewonnen, daß die Verhandlungen, welche die Schweiz, betreffend die Beziehungen unseres Landes zn der Savoyerangelegenheit bis anhin g e p f l o g e n und t h e i l w e i s e e r s t i n n e u e r e r Z e i t a n g e k n ü p f t hat, durchaus nicht als erfchöpft anzusehen find. Die Eommissivu glaubt fich zur llnterftüzung ihrer Anschauungsweise ans verschiedene T h a t f a c h e n berufen zii können. Eine erste folche T h a t s a c h e erbliken wir in ..er der Botschaft ...es Bundesrathes beigedrukten N o t e d e s f r a n z ö s i s c h e n M i n iste r s der a u s w ä r t i g e n . A n g e l e g e n h e i t e n an den s r a n z ö s i s c h e n G e s c h ä f t s t r ä g e r bei der Eidgen .. s s e n sch a f t vom 2 6
. M ä r z . Jn dieser Note, von welcher der französische Gesebäststräger dem Bundespräsidenten eine Abschrift zu übergeben beauftragt war. wird der Eidgenossenschaft o f f i z i e l l e K e n n t n i ß von dem Art. 2 des unter dem 24. März in Turin zwischen Frankreich und Sardinien, betreffend Abtretung von Savoven und Nizza an Frankreich abgeschlossenen V e r t r a g e s gegeben, welcher folgender Maßen lautet: Es ist verabredet, daß Se. Majestät der König von Sardinien die ...neutraiisirten Gebietstheile von Savoven nur unter den Bedingungen, .,unter weichen er sie selbst befizt, abtreten kann und daß es Sache Sr. Majesstät des Kaifers der Franzofen fein wird, fich in dieser Beziehung sowohl mit den Wienerkongreßniächten als mit der Eidgenossenschast zu verstän..d.gen und ihnen diejenigen Garantien zu geben, welche aus den Bestimmungen hervorgehen. deren indem gegenwärtigen Artikel gedacht ist. ^ Der Kaiser der Franzosen hat also die f ö r m l i c h e V e r p f l i c h t u n g übernommen, sich in Betreff der^ neuralisirten Gebietstheiie von Savov.en

^50 sowohl mit den W i e n e r k o u g r e ß m ä c h t e n als mit der E i d g e n o s s e n schast zu v e r s t ä n d i g e n . llnter Hinweifung auf diese Verpflichtung .sagt dann der französische Minister in der Note vom 26. März : ,, der ^Bundesrath fei nunmehr sicher zu den Garantien mitsprechen zu können, ....welche in Folge einer europäischen Verständigung als die geeignetsten er,,scheinen, um den Jnhalt der die eventuelle Neutralität eines Theiles ,,von Savo...en betreffenden Bestimmungen in ihren Beziehungen zn der ,,immerwährenden Neutralität der Schweiz zu verwirkten, und es h a b e ..daher d e r B u n d e s r a t h nieht d i e B e f ü r c h t u n g z u ^ h e g e n , daß diese Angelegenheit, deren W i c h t i g k e i t die fran..^ ^zösische Regierung ausdrütlich a n e r k a n n t habe. nicht auf eine be..

,,sriedigende ^eife werde geregelt werden.^ Die Eommission glaubt, e.^ ^ei der Schweiz in dieser Note ein bedeutungsvoller . A n h a l t s p u n k t geboten, um ihre Rechte und Jnteressen in Betreff der neutralisirten Ge^.

bietstheile v o n Savo^en a u s d e m W e g e w e i t e r e r U n t e r h a n d l u n g in angemessenster Form zur Sprache und Geltung bringen zu können. Eine s e r n e r e T h a t f a c h e , aufweiche sich die Commission zur Erhärtung ihrer Behauptung, daß die diplomatischen Unterhandlungen noch nicht als erschöpft zu betrachten seien, berufen zu sollen glaubt, besteht darin, daß die N o t e , w e l c h e d e r B u n d e s r a t h ani 19. M ä r z a n d i e M ä c h t e .

w e l c h e d i e W i e n e r k o n g r e ß a k t e u n t e r z e i c h n e t h a b e II, ge.r i c h t e t u n d in d e r e r d i e V e r m i t t l u n g d e r s e l b e n zuIu Z w e c k e d e r W a h r u n g d e r R e c h t e und J n t e r e s s e n d e r Schweiz g e g e n ü b e r dem n e u t r a l isirten S a v o v e n nachge^ s uc ht h a t . b i s z u r S t u n d e v o n k e i n e r d i e s e r M ä c h t e m i t A u s n a h m e v o n F r a n k r e i c h b e a n t w o r t e t w o r d e n ist. Es.

scheint uns der e i n f a c h e n H e r v o r h e b u n g dieser Thatsache zu be-.

dürfen, um zu beweisen. daß auch in der e b e n a n g e g e b e n e n Rich..

tung , die Verhandlungen noch nicht als e r s c h ö p f t angesehen werden dürfen. Endlich hat die Eoinmission bei der Durchsicht ^der Akten
und auch in F o l g e a n d e r w e i t i g e r M i t t h e i l u n gen . die ihr gemacht worden stnd, den Eindruck empfangen,^ daß^ die Schweiz sich sehr wahrscheiniich einer Täuschung hingeben würde, wenn sie den Standpunkt ein^ähnie , als wäre für fie auf dem Gebiete der Unterhandlungen nichts .mehr zu erreichen.

Jndem also die kommission die Versuche, eine gütliche V e r s t ä n -

d i g u n g herbeizuführen, durchaus noch nicht für erschöpft hält, wünscht

sie, d a ß d e r B u n d e s r a t h d i e v o n ihm a n g e h o b e n e n V e r H a n d l u n g e n Init den M ä c h t e n n a c h d r ü c k l i c h f o r t s e t z e . Die

Eonimisflon hält dafür. es fei in dieser Richtung alle diejenige Rührigkeit

zu entwickeln, welche zu einer ersprießlichen Erledigung der vorliegenden ..Angelegenheit zu führen geeignet ist. Wenn der Bundesrath bei diesen Verhandlungen nach Kräften daraus Bedacht nininit, daß nicht d u r c h V e r ä n d e r u n g e n des Status quo e i n e r den J n t e r e s f e n der S ch w e i z e n t s p r eche n d e n L ö s u n g d e r o b w a l t e n d e n V e r w ick..

^ lung v o r g e g r i f f e n w e r d e , so fann die kommission diesem Verfahren .nur ihre Zustimmung geben. Bereits sind in einer und zwar in der n i c h t i g s t e n Richtung Zusicherungen ausgewirkt worden. Wir hoffen, ^aß es möglich sein werde, noch in w e i t e r e m U m f a n g e solche erhältlich zu machen.

Damit der Bundesrath die Unterhandlungen mit d e s t o m e h r Nach^ r u c k f ü h r e n könne und damit er sich überhaupt in eine L a g e versezt sehe, welche der s c h w i e r i g e n S t e l l u n g , in der er sieh befindet, an^ .g e m e s s e n ist, räth die Commission Jhnen, dem B u n d e s r a t h e die ^ o n ihm v e r l a n g t e n V o l l m a c h t e n zu e r t h e i l e n . Die Eoinmission hat die Ueberzengung gewonnen , daß der Bundesrath von diesen Vollmachten einen Gebrauch machen wird, der, indem er B e s o n n e n h e i t .mit F e s t i g k e i t vereinigt, ebensosehr der W ü r d e der Eidgenossens c h a f t wie ihrer g e s c h i c h t l i c h e n S t e l l u n g iin E u r o p ä i s c h e ^ S t a a t e n v e r b a n d e und der A n s c h a u u n g s w e i s e u n s e r e r B e.v ö l k e r u n g entspricht.

Die kommission glaubt noch des Falles Erwähnung thun zu sollen ,.

d a ß d i e w e i t e r z u p f l e g e n d e n U n t e r h a n d l u n g e n nicht zi^ einem ersprießlichen Ziele führen und daß die Situation .deßhalb oder aus andern Gründen eine v o n der g e g e n w a r t i g e n w e s e n t l i c h v e r s c h i e d e n e G e s t a l t u n g g e w i n n e . Sie.

würde es aber durchaus nicht am Plaze finden, sich in diesem Berichte.

über a l l e E v e n t u a l i t ä t e n , welche etwa eintreten und über die.

M a a ß r e g e l n , welche in Folge derselben nothwendig werden könnten, .aufzusprechen. Der Bundesrath beantragt der Bundesversammlung zu^ beschließen, daß^ w e n n w e i t e r e m i l i t ä r i s c h e A u f g e b o t e S t a t t f i n d e n o d e r a n d e r e e r n s t e U n i s t ä n d e e i n t r e t e n s o l l t e n , der Bundesrath d i e B u n d e s v e r s a m m l u n g u n v e r z ü g l i c h w i e d e r e i n z u b e r u f e n h a b e . Wir erblicken in diesem Antrage des Bundesrathes d i e Anschauung, d a ß w e n n v e r ä n d e r t e V e r h ä l t n i s s e eir^ V o r g e h e n erheischen sollten, welches g e m ä ß den Vorschrift e n der
B ii n d e s v e r s a s f u n g in d e n B e r e i ch der B e f u g n i s s e der B u n d e s v e r s a m m l u n g f a l l e n w ü r d e , d i e d a h e r i g e r ^ Schlußnahmen den b e i d e n R ä t h en v o r z u b e h a l t e n wären u.ed zn..ar in einer Weise^ bei welcher ihnen die v o l l e F r e i h e i t ihre^x E n t s c h l i e ß u n g g e w a h r t b l i e b e . Wir erklären uns mit dieser Anschaiiunsweise vollkommen einverstanden und halten es kaum für nöthi^, dabei noch besonders hervorzuheben , daß die Eominiffion hinwieder dei^ B u n d e s r a t h in der . A u s ü b u n g s e i n e r v e r f a s s u n g s m ä ß i g e n B e f u g n i s s e zur e^rgreisnng aller derjenigen MaaßnahnIen , welche ex bei d r i n g e n d e r ä u ß e r e r G e f a h r zur V e r t h e i d i g n ng der J nt e g r i t ä t d e ^ f c h w e i z e r i f c h e n G e b i e t e s für nothwendig erachten .sollte. i n k e i n e r W e i s e b e s c h r ä n k t wissen möchte.

Ain Schösse unsere^ Berichten, der schon aiis dein im Eingangs berührten Grunde ein nur kurzer fein konnte, angelangt, gereicht es uns.

552 zum Vergnügen, der E i n s i c h t und T h ä t i g k e i t , welche der Bun..

d e s r a t h bei den bisherigen, die Savo^erfrage betreffenden V e r h a n d . .

l u n g e n mit dem A u s l a n d e beurkundet hat, unsere volle .^ner^ennun^ zu zollen. Wer reihen daran ten Wunsch, daß es dein Bundesrathe ge.fingen möge. diese die Aufmerksamkeit von ganz Europa in Anspruch nel..^ mende Angelegenheit zu e i n e m de II J n te resse n u n se r s V a t e r landes e n t s p r e c h e n d e n Ziele zu führen.

Gestüzt auf die in diesem Berichte entwickelte Auffassung der .^achlage, beehrt sich die Eom.nifsion. Jhnen folgenden BeschlußentIvurf vor-.^.

.zulegen : Die B u n d e s v e r s a m m l u n g der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des schweizerischen Bundesrathes, betreffend die Savoyerfrage, vom ..^29. März 1860, .

beschließ t: 1) Die voin .Bundesrathe bisanhin getroffenen Maßregeln sind ge-^ nehniigt und der dafür erforderliche Kredit wird ertheilt.

.2) Der Bundesrath wird fortfahren die Rechte und Jnteressen^ der . Schweiz in Beziehung auf die neutralifirten Provinzen kräftig zu wahren, und insbesondere da^in zu wirken, daß bis zu erfolgter Verständigung der Status quo nicht verändert werde. Zur AnIveu.dung aller dazu erforderlichen Mittel wird ihni Vollmacht ertheilt.

3) Sollten weitere militärische Aufgebote stattfinden oder andere ernste Umstände eintreten , so wird der Bundesrath die Buudesversainmlung unverzüglich wieder einberufen. Jnzwischen spricht die VersamnIluug ihre Vertagung aus.

^) Der Bundesrath ist mit der Vollziehung dieser SchliIßnabiiie beaustragt.

Die EoinInisfion ist einmüthig. Sie hofft die g l e i c h e Ein^ n ü t h i g k e i t werde sich auch ini Schooße der B u n d e s v e r s a m m l u n g zeigen und sie zweifeit nicht daran. daß dann auch das s c h w e i z e r i s c h e V o l k e b e n s o e i n i u ü t h i g z u d e n B e s c h l ü s s e n s t e h e n werde, welche die Bundesbehörden je nach dein Gange der Ereignisse zu fassen in die Lage kommen könnten.

Die kommission benutzt diesen Anlaß, Jhnen , Tit. 1. die Versicherung ausgezeichneter Hochachtung zu erneuern.

B e r n , 2. A^ril 1860.

Nainens der kommission ^) , Der Berichterstatter :

^^^^^

^.A.^cher. .

^) ^ie kommission bestand aus den ^exr^n I^. A. Ascher, Stehtin . .^a^, ^. v. Gonzendach, Allet, ^ungerbühlex, Martin, .^e^er i^e ..^of, l^.. ..^eer.

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Bericht der Kommission des Nationalrathes in der Savoyerfrage. (Vom 2. April 1860.)

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04.04.1860

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