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Bundesblatt

80. Jahrgang.

Bern, den 19. Dezember 1928.

Band II.

Erscheint wöchentlich. Preis 2O Franken im Jahr, IO Franken im Halbjahr, zuzüglich Nachnahme- nnd PostiesteHungsgi buhr.

EinrnckangsgeMhr : 50 Rappen die Petitzeile oder deren Raum. -- Inserate franko an Stämpfli (£· Cie. ÌH Bern

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2399

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Erstellung eines Post-, Telegraphen- und Telephongebäudes in Montreux.

(Vom 13. Dezember 1928.)

I.

Mit Botschaft vom 3. Dezember 1906 betreffend die Bewilligung von Nachtragskrediten für das Jahr 1906 (III. Serie) hat der Bundesrat die eidgenössischen Räte um Erteilung eines Kredits von Fr. 110,500 ersucht zum Ankauf eines Bauplatzes für ein neues Postgebäude in Montreux (s. Bundesbl. 1906, Bd. 6, S. 86). Das Gesuch wurde mit dem Hinweis darauf begründet, dass die 8BB das Areal, auf dem das Postgebäude stehe, in den nächsten Jahren benötigen zur Herrichtung einer Strassenunterfuhrung. Der Bund sehe sich daher gezwungen, in Montreux ein neues Post-, Telegraphenund Telephongebâude zu erstellen. Dabei dürfe nicht unerwähnt gelassen werden, dass das gegenwärtige Postgebäude ohnehin in naher Zeit den anwachsenden Bedürfnissen nicht mehr zu genügen vermöge. Zur Vermeidung von aussergewohnlich hohen Kosten erscheine es daher angezeigt, einen zum Kaufe angebotenen Bauplatz von 864 m 2 auf der Ostseite des dortigen Bahnhofes und anstossend an diesen zum Preise vom Fr. 110,500, sämtliche Unkosten inbegriffen, zu erwerben. Der erforderliche Kredit wurde mit Bundesbeschluss vom 22. Dezember 1906 bewilligt (Bundesbl.

1906, Bd. 6, S. 671).

Man hatte die Absicht, das neue Postgebäude auf den Zeitpunkt zu erstellen, da die bisherige Postliegeuschaft von den SB B übernommen würde. Diese war im Jahr 1888 vom Bund angekauft und zur Unterbringung von Post, Telegraph und Telephon entsprechend umgebaut worden.

Das Postlokal im Erdgeschoss weist eine Fläche von 159 m2 auf, die Schalterhalle mit Windfang eine solche von 44 m 2 . In den Jahren, die der Herrichtung der Dienstlokale folgten, wuchs der Postverkehr rasch an, so dass die Räume schon bald zu knapp wurden. Im Jahre 1900 betrug die Zunahme gegenüber 1890 in den einzelnen Dienstzweigen bereits 50--100 °/o, um bis zum Kriegsausbruch in fast allen Positionen der Statistik 300--400 °/o zu erreichen. Die einschlägigen Zahlen werden Bundesblatt. 80. Jahrg. Bd. II.

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1090 an anderer Stelle der Botschaft wiedergegeben. Ob dieses Verkehrszuwachses gestalteten sich die Raumverhältnisse beim Postamt Montreux immer unbefriedigender. Die Zahl der vorhandenen Arbeitsplätze vermochte nicht mehr zu genügen. Hieraus ergaben sich Stetsfort lästige Hemmungen in der Abwicklung des Betriebs. Der Dienst der Paketträger musste wegen Raummangel zum Teil vor das Bureau verlegt werden. Dadurch wurde das Ausscheiden der Paketpost, namentlich im Winter, sehr beschwerlich.

Die Ortsbehörden und hauptsächlich die Société industrielle et commerciale beklagten. sich wiederholt über diese unhaltbaren Verhältnisse. Als die Post Verwaltung schliesslich, um mehr Platz zu schaffen, neben dem Postgebäude einen Pavillonbau herrichten lassen und daselbst den Postlagerdienst unterbringen wollte, ersuchten die Ortsbehörden von Le Châtelard und Les Planches, wie auch die genannte Gesellschaft, es möchte von unzulänglichen Notbehelfen Umgang genommen und möglichst bald ein neues Postgebäude erstellt werden. Die verschiedenen Gemeinden, aus denen sich die Agglomeration von Montreux zusammensetzt, konnten sich jedoch nicht darüber einigen, auf weichern Terrain das Gebäude errichtet werden solle. Die Behörde von Les Planches und die Société industrielle et commerciale befürworteten die Überbauung des vom Bund bereits angekauften Baugrundes ; die Behörden von Vernex und Le Châtelard dagegen wollten nicht zugeben, dass das Postgebäude unterhalb die Bahnlinie zu stehen komme. In diesem Zusammenhange zeigte sich auch, dass der angekaufte Postbauplatz ohne Beschneidung des Lokalitätenprogramms zu klein war. Angesichts all dieser Schwierigkeiten stand man im Vorsommer des Jahres 1914 im Begriff, das Terrain wieder zu verkaufen und die eidgenössischen Dienste in ein Gebäude zu verlegen, das ein Konsortium an Stelle der Hotels de la Paix und Central bauen lassen wollte.

Die Bauangelegenheit musste jedoch infolge Ausbruch des Weltkrieges mit andern derartigen Geschäften auf bessere Zeiten zurückgelegt werden.

Hierfür sprach neben den finanziellen Erwägungen der Umstand, dass der Postverkehr des Fremdenplatzes Montreux außerordentlich stark zurückgegangen war, wodurch es auf längere Zeit hinaus möglich wurde, wieder mit den alten Lokalen auszukommen. Aber auch die SBB konnten in jenen unsichern Zeiten nicht
daran denken, die kostspielige Geleiseunterführung erstellen zu lassen.

Mit dem Wiederaufleben des Fremdenverkehrs in den Nachkriegsjahren wurden die Klagen über die Unzulänglichkeit der Postlokale neuerdings laut. Die Postbehörden waren sich bewusst, dass die Wiederaufnahme des Postgebäudeprojektes vorläufig noch als verfrüht erscheinen musste.

Man suchte deshalb den Neubau weiter hintanzuhalten durch Vornahme gewisser Änderungen an den bestehenden Lokalen und durch Umstellungen im Dienstbetrieb. So wurden vor etlichen Jahren die Schlossfächer vermehrt und neue Windfänge zur Abhaltung der Zugluft erstellt. Dem zunehmenden Platzmangel begegnete man durch Abtrennen des Paket-

1091 Zustelldienstes vom Hauptbureau und Verlegen in ein Mietlokal nahe beim Bahnhof. Das Hauptbureau wurde hierdurch vorübergehend merklich entlastet.

Nun hat der Kurort Montreux während den letzten 3 -- 4 Jahren wieder einen erfreulichen Aufschwung genommen. Die Zahl der Kurgäste nimmt stetig zu, und alles deutet darauf hin, dass der Fremdenverkehr sich auch weiterhin in aufsteigender Bewegung wird halten können.

Aus den nachstehenden Zahlen ist ersichtlich, in welch bedeutendem Masse der Verkehr seit dem Ankauf des gegenwärtigen Postgebäudes und bis vor Kriegsausbruch angewachsen ist ; sie erbringen auch den Nachweis, dass die Verkehrszahlen von 1913 heute in einigen Positionen bereits überholt und in den andern beinahe wieder erreicht sind. Der Telephongesprächsverkehr weist gegenüber 1913 sogar eine Vermehrung um rund 65 °/o auf, während die Zahl der Telegramme, wie überall, merklich hinter den letzten Vorkriegsziffern zurückbleibt.

Post: Gewöhnliche Briefpost, Ver1890 1900 1913 1927 sand 520,000 848,000 2,836,000 2,686,000 Eingeschriebene Briefpost, Versand 11,000 21,000 92,000 80,000 Zeitungen, Versand . . . 100,000 227,000 354,000 388,000 Postanweisungen und Einzahlungen im Checkverkehr, Versand . . . .

14,000 26,000 83,000 122,000 Postanweisungen, einschliesslich Zahlungsanweisungen, Empfang 9,000 20,000 39,000 27,000 Pakete, Versand . . . .

38,000 51,000 160,000 160,000 Pakete, Empfang . . . .

64,000 113,000 222,000 197,000 Briefnachnahmen, Versand .

8,000 18,000 31,000 26,000 Paketnachnahmen, Versand .

2,000 3,000 17,000 21,000 Einzugsaufträge, Empfang .

2,000 6,000 21,000 18,000 Wertzeichenverkauf . . . Fr.-- Fr. 137,000 Fr. 488,000 Fr. 597,000 Telephon: Teilnehmer 227 485 982 1,274 Ortsgespräche 140,000 358,000 762,000 1,055,000 Ferngespräche 35,000 131,000 406,000 896,000 Durchgangsgespräche . . .

6,000 3,000 60,000 80,000 Telegraph : Telegramme (Abgang und Ankunft) 28,000 45,000 104,000 71,000 Das Wiederaufleben des Fremdenortes hat aber dazu geführt, dass die räumlichen Arbeitsverhältnisse beim Hauptpostbureau trotz der ein-

1092 geführten Dienstvereinfachungen heute zu gewissen Tageszeiten neuerdings unhaltbar sind. Durch das Abtrennen des Paketzustelldienstes vom Hauptbureau wird die Aufsicht über das Personal und dessen zweckmässige Verwendung sehr erschwert, und der Dienstbetrieb erleidet eine nicht unwesentliche Hemmung. In der gleichen Richtung wirkt sich der Umstand aus, dass dem Bureau weder eine Remise noch ein gedeckter VerJadeplatz zur Verfügung steht. Die Postlokale weisen zudem eine recht mangelhafte natürliche Belichtung auf und lassen auch in hygienischer Beziehung zu wünschen übrig. Der Schalterraum vermag dem Verkehrszuwachs nicht mehr zu genügen. Je länger je mehr wird sodann die Lage des Postgebäudes vom Publikum, das zum grossen Teil in den unterhalb der Bahnlinie gelegenen Quartieren wohnt, als höchst unglücklich empfunden. Denn da die Barrieren des .Niveauüberganges oft recht lange geschlossen sind, ist der Zugang zum Postbureau von der Seeseite her stark behindert. Er ist dann nur für Fussgänger durch eine schmale Unterführung möglich.

Hierzu kommt, dass auch die bestehende Telephonzentrale nicht mehr ausreicht. An die alte, nach dem Lokalbatteriesystem arbeitende Zentrale sind zurzeit rund 1300 Teilnehmer angeschlossen. Die jährlichen Auslagen für Betrieb und Unterhalt erweisen sich im Vergleich zu den modernen Einrichtungen als viel zu hoch. Eine Erweiterung der bestehenden Zentrale wäre nur durch Umbau der engen Räume und Verstärkung des Gebäudes möglich. Die Herrichtung einer neuen, modernen automatischen Zentrale in den alten Räumlichkeiten hätte noch erheblich grössere Umbauten und Verstärkungen im Gefolge. An solche kostspielige Änderungen ist angesichts des Umstandes, dass das Gebäude der projektierten Unterführung und Strassenkorrektion weichen muss, nicht zu denken.

Der Zeitpunkt, wo der Frage der Erstellung eines neuen Postgebäudes in Montreux ernstlich näher getreten werden muss, erscheint daher gekommen. Da die SBB überdies bereit sind, die bisherige Postliegenschaft auf 1. Januar 1931 zum annehmbaren Preise von Fr. 190,000 zu übernehmen, stehen wir nicht an, Ihnen die Angelegenheit nunmehr zum Entscheid vorzulegen, und beehren uns, noch folgendes auszuführen.

Die Frage, auf welchem Platz das neue Postgebäude erstellt werden soll, darf heute als abgeklärt gelten. Aus betriebsdienstlichen
Gründen kann nur ein Terrain in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes in Betracht fallen. Nur dort lässt sich ein zweckmässiger, sparsamer Postbetrieb einrichten. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, erscheint die Lage des im Jahre 1906 angekauften Bauplatzes sehr günstig. Der Postzustelldienst wird von dieser Stelle aus leichter bewerkstelligt werden können. Dies trifft auch zu für die Transporte nach und vpn den Postzügen am Bahnhof, namentlich für die Züge nach Caux und nach dem Berner Oberland, die auf der Nordseite des Bahnhofes abgefertigt werden. Die hierdurch erzielten Erleichterungen und die rationellere Gruppierung der Arbeits-

1093 stellen in den neuen Dienstlokalen werden Personaleinsparungen ermöglichen, die sich indessen vorläufig hauptsächlich in der Weise auswirken dürften, dass der in stetem Ansteigen begriffene Verkehr länger als sonst mit dem bestehenden Personal bewältigt werden kann. Die Lage des Bauplatzes passt sich aber auch vorzüglich dem Telephonbetrieb an, denn der bestehende Hauptkabelstrang führt hier vorbei. Die Teilnehmerleitungen können daher mit einem sehr geringen Kostenaufwand umgeleitet werden.

Für das Publikum bietet ein Postgebäude an der Avenue des Alpes ebenfalls greifbare Vorteile. Das Gebäude kommt besser in das eigentliche Geschäftszentrum und in die nächste Nähe des Bahnhofes zu stehen. Die eidgenössischen Verkehrsdienste werden eng aneinander gereiht, was für die Geschäftsleute sowohl als für die Kurgäste eine grosse Annehmlichkeit darstellt. Diese Tatsachen mögen dazu geführt haben, dass die Gemeindebehörden heute mit der Erstellung des Postgebäudes auf dem vorgesehenen Terrain einmütig einverstanden sind.

Die Fläche des im Jahre 1906 vorsorglich erworbenen Bauplatzes erweist sich jedoch, wie bereits erwähnt, heute als zu knapp. Soll die Postgebäudefrage befriedigend gelöst werden, so ist eine ganz erhebliche Vergrösserung notwendig. Es muss in Betracht gezogen werden, dass das zwischen der Avenue des Alpes und der um zirka 9 m höheren Bahnanlage liegende Bauterrain verhältnismässig schmal ist und dass es wegen der hohen Stützmauer, die die Belichtungsverhältnisse beeinträchtigt, nicht voll ausgenutzt werden kann. Die Vergrösserung der Baufläche ist zu erreichen durch Ankauf der beiden zwischen dem Bahnhofplatz und dem Postbauplatz gelegenen Liegenschaften Lillà und Bujard-Séchaud, die auf einem, den Akten beigelegten Situationsplan näher ersichtlich gemacht sind. Der Kaufpreis für die Liegenschaft Lillà beträgt in Übereinstimmung mit der amtlichen Schätzung Fr. 250,000, jener für die Liegenschaft Bujard-Séchaud, die von der eidgenössischen Baudirektion auf Fr. 194,800 geschätzt wird, Fr. 190,000. Diese Preise wurden nach längern Unterhandlungen festgelegt; sie stellen das äusserste Entgegenkommen der betreffenden Eigentümer dar und dürfen mit Rücksicht auf die gute Lage der Objekte als annehmbar bezeichnet werden.

Zur Ergänzung des Bauplatzes ist auch die Erwerbung des der Gemeinde
Le Châtelard gehörenden Terrainstreifens erforderlich, der zwischen der Liegenschaft Bujard-Séchaud und dem bisherigen Postbauplatz liegt.

Die Gemeindebehörde hat sich unter der Voraussetzung, dass das Postgebäude hier erstellt werde, bereit erklärt, der Eidgenossenschaft dieses Terrain unentgeltlich zu Eigentum abzutreten. Das Grundstück hält 155 m 2 und ist auf zirka Fr. 25,000 gewertet.

Nach Vereinigung der 4 Liegenschaften und Niederlegung der bestehenden Gebäulichkeiten ergibt sich ein Baugrund von zirka 1690 m2, der hinreicht, um für die eidgenössischen Dienste neue, zweckmässige Unterkunft zu schaffen.

1094 An die Gesamtkosten, die aus der Erstellung des Postgebäudes erwachsen, leisten die 3 zum ,,Cercle de Montreux"1 zusammengeschlossenen Gemeinden einen Beitrag à fonds perdu von Fr. 80,000, zahlbar vom Beginn der Bauarbeiten an in 5 jährlichen Raten.

II.

Das vorliegende Bauprojekt sieht ein Hauptgebäude, ein Remisengebäude und einen Hofraum vor.

A. Hauptgebäude.

Kellergeschoss : m2 Heizungsanlage und Kohlenraum 124 Betriebsräume der Telephonverwaltung 49 Garderobe-, Archiv- und weitere Kellerräume 316 Erdgeschoss : Schalter-, Schlossfächer- und Betriebsräume für Post und Telegraph 485 I. Stock: Verwaltungs- und Betriebsräume für den Telephondienst . . . . 367 II. Stock (Geleisehöhe): Postbetriebsräume, Aufenthaltslokal 155 Eine 5-Zimmerwohnung III. Stock: Je eine 4- und eine 5-Zimmerwohnung samt Zubehör IV. Stock: Eine 3-Zimmerwohnung, sowie Dienstbotenzimmer für die Wohnungen im 2. und 3. Stock.

Die Wohnungen im 2. und 3. Stock stellen eine Raumreserve für die Betriebs- und Verwaltungsdienste der Post- und Telegraphen Verwaltung dar. Der teilweise Aufbau eines 4. Stockwerkes erfolgt aus architektonischen Erwägungen. Es soll damit der Abschluss der Avenue des Alpes markiert und ein Ausgleich gegenüber dem Bahnhofgebäude und den benachbarten Hotelbauten geschaffen werden. Im übrigen ist das Hauptgebäude in seiner einfachen Fassadengestaltung als modernes Verwaltungsgebäude gedacht.

B. Magazingebäude.

Kellergeschoss: Kellerräume Die Kosten für die Herrichtung dieser Räume sind im Voranschlag aufgenommen für den Fall, dass solche Lokale von den Mietern der Verkaufsläden verlangt werden sollten.

m2 122

1095 m2 Erdgeschoss: Betriebsräume der Telephonverwaltung und Garage 224 Verkaufsmagazin nebst Zubehör 130 I. Stock: Apparatenmagazin der Telephonverwaltung und Magazine zu den Verkaufsläden im Erdgeschoss 240 Die Verkaufslokale im Erdgeschoss mit zugehörenden Magazinen im 1. Stock dürften in dieser günstigen Geschäftslage sehr gut vermietet werden können.

C. Stützmauer, Verlängerung des Bahnperrons, Verlegung des Industriegeleises und Herrichtung des Platzes zwischen Bahnhof- und Postgebäude.

Die Stützmauer, die den bisherigen Postbauplatz gegen die Bahngeleiseanlage abschliesst, befindet sich in schlechtem Zustand. Sie muss neu aufgerichtet und gleichzeitig auf das Terrain der SB B zurückversetzt werden. Damit wird auch eine bessere Ausgestaltung des Postgebäudes erreicht. Die Verlegung der Stützmauer hat zur Folge, dass das Industriegeleise, das 2 Grundstücken an der Avenue des Alpes zudient und künftig auch als Abstellgeleise für Bahnpostwagen benutzt wird, verschoben werden muss. Es erweist sich sodann als notwendig, den Bahnperron I bis zur Passerelle zu verlängern, die das Postgebäude mit der Bahnanlage verbindet. Im Kostenanschlag ist ferner ein Posten eingestellt für die Herrichtung des Platzes zwischen dem Aufnahmegebäude SBB und dem Postgebäude, der als Zufahrt zum Posthof dienen wird.

Die nähere Anlage und Einrichtung der Räumlichkeiten ergibt sich aus den Projektplänen und dem detaillierten Kostenanschlag, die wir Ihnen mit dem Vorbehalt unterbreiten, allfallige Änderungen, die sich während der Bauausführung noch als zweckmässig erweisen sollten, nachträglich noch vornehmen zu dürfen, sofern dies ohne Kreditüberschreitung geschehen kann. Die überbaute Fläche misst 1153 m2. Der Kubikinhalt des umbauten Raumes des Haupt- und des Magazingebäudes beträgt 15,700 m3.

Die Baukosten werden sich belaufen auf: A. Hauptgebäude Fr. 798,000 B. Magazingebäude ,, 164,000 C. Stützmauer ,, 80,000 D. Kanalisation und Umgebungsarbeiten ,, 54,000 E. Diverses ,, 38,000 Baukosten total Fr. 1,134,000 Nach Abzug der Kosten für die nicht zum eigentlichen Bau gehörenden Einrichtungen ergibt sich ein Einheitspreis des umbauten Raumes von Fr. 57. 80 per Kubikmeter. Dabei wurde auf eine möglichst einfache, aber zweckmassige Ausführung der beiden Gebäude Bedacht genommen.

1096 Zu den Baukosten von kommt der Ankaufspreis für die Liegenschaften Lillà und Bujard-Séchaud von total Im weitern stellen wir vorsorglicherweise einen Betrag von fl in Rechnung für Fertigungsgebühren und für Entschädigungen, die aller Voraussicht nach ausgerichtet werden müssen wegen vorzeitiger Lösung gewisser Mietverhältnisse.

Unser Bestreben wird dahin gehen, die Entschädigungen in möglichst bescheidenem Rahmen zu halten.

Der erforderliche Kredit beläuft sich somit auf .

.

Fr. 1,134,000 ,,

440,000 26,000

Fr. 1,600,000

Es geht nicht wohl an, von dieser Summe den Betrag von Fr. 270,000 in Abzug zu bringen, der der Eidgenossenschaft in der Folge zufliessen wird aus der Beitragsleistung von Fr. 80,000 des ,,Cercle de Montreux" und durch den Verkauf der gegenwärtigen Postliegenschaft um den Preis von Fr. 190,000. Der Betrag von Fr. 80,000 wird, wie angedeutet, in 5 jährlichen Raten erlegt, und der Kaufpreis von Fr. 190,000 kann erst nach Bezug des neuen Postgebäudes erhaltlich gemacht werden. Diese Betrage werden demnach besonders vereinnahmt.

In Zusammenfassung unserer Darlegungen bitten wir Sie, dem nachstehenden Entwurf zu einem Bundesbeschluss Ihre Genehmigung erteilen zu wollen.

Genehmigen Sie die Versicherung unserer ausgezeichneten Hochachtung.

B e r n , den 13. Dezember 1928.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident:

Sclmlthess.

Der Bundeskanzler:

Kaeslin.

1097 (Entwurf.)

Bundestoeschluss betreffend

die Erstellung eines Post-, Telegraphen- und Telephongebäudes in Montreux.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrates vom 13. Dezember 1928, beschliesst:

Art. 1.

Für den Ankauf des erforderlichen Bauplatzes und für die Erstellung eines neuen Post-, Telegraphen- und Telephongebäudes in Montreux wird ein Kredit von Fr. 1,600,000 bewilligt. Dabei ist vorausgesetzt, dass die Gemeinde Le Châtelard-Montreux der Eidgenossenschaft zur Ergänzung des Bauplatzes einen Terrainstreifen von zirka 155 m 2 unentgeltlich zu Eigentum überlässt und dass der ^Cercle de Montreux"1 an die Baukosten einen Beitrag à fonds perdu von Fr. 80,000 leistet.

Art. 2.

Dieser Beschluss tritt als nicht allgemein verbindlicher Natur sofort in Kraft.

Art. 3.

Der Bundesrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Erstellung eines Post, Telegraphen- und Telephongebäudes in Montreux. (Vom 13. Dezember 1928.)

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1928

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51

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2399

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19.12.1928

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1089-1097

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