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Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 13. Juni 1887.)

Der Bundesrath hat wegen Inkraftsetzung des Alkoholgesetzes an die Regierung von Bern folgendes Schreiben erlassen : "Mit Schreiben vom 4. Juni d. J. verlangen Sie einerseits eine unverzügliche und klare Interpretation unseres Beschlusses vom 27. Mai d. J. betreffend Inkrafterklärung des Bundesgesetzes über gebrannte Wasser; anderseits wünschen Sie, daß der Bundesrath sobald als nur möglich den Beginn der Wirksamkeit des genannten Gesetzes feststelle.

,,In Antwort hierauf beehren wir uns, Ihnen zur Kenntniß zu bringen, daß die in unserem Beschlüsse vom 27. Mai gewählte Ausdrucksweise nach Maßgabe vom Art. 13 des Bundesgesetzes betreffend Volksabstimmung über Bundesgesetze und Bundesbeschlüsse vom 17. Juni 1874 die Erwahrung des Resultates der Volksabstimmung vom 15. Mai darstellen soll, mit andern Worten,, es sollte durch unsern Beschluß konstatirt werden, daß das Alkoholgesetz legislatorisch perfekt geworden, daß aber die Zeitbestimmung für die effektive Invollzugsetzug der einzelnen Theile späteren Schlußnahmen des Bundesrathes vorbehalten werden müsse. Die Bezeichnung ,,Inkrafttreten", wie sie Art. 6 der Uebergangsbestimmungen zur Bundesverfassung enthält, bedeutet dagegen offenbar im Sinn und Geist der ganzen bezüglichen Vorlage den wirklichen Vollzug.

,,Der Bundsrath ist mit Ihnen von dem Wunsche beseelt, den Beginn der Wirksamkeit des Bundesgesetzes betreffend gebrannte Wasser baldmöglichst festzusetzen ; die Natur der Sache verlangt aber, daß diese Wirksamkeit für die einzelnen Theile des Gesetzes in verschiedenen Terminen eintrete. Der Bundesrath ist zur Zeit noch nicht in der Lage, den Termin des Wegfalls des Ohmgeldes zu fixiren ; er wird denselben erst auf einen Zeitpunkt verlegen können, in welchem die Vorkehrungen für Ersatz des Ohmgeldes in vollem Umfang getroffen und in Funktion getreten sein werden ; immerhin wird er seinen Entscheid den Kantonen thunlichst bald mittheilen, damit diese ihrerseits die ihnen nöthig scheinenden Anordnungen rechtzeitig zu treffen in der Lage seien.

339 ,,Indem wir zum Schlüsse die Hoffnung ausspvechen, daß unsere Aufschlüsse Ihnen die gewünschte Beruhigung geben werden, benutzen wir den Anlaß, Sie unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.a Der Bundesrath hat für die südafrikanische Republik T r a n s v a a l in Pretoria ein schweizerisches Konsulat errichtet und zum Konsul daselbst gewählt Hrn. Edouard C o n s t a n ç o n , von Morges (Waadt), in Pretoria.

Zwischen dem schweizerischen Minister in Berlin, Hrn. Dr. R o t h , und dem dortigen griechischen Gesandten ist eine provisorische Handelskonvention vereinbart worden, welche mit dem 10. Juni d. J.

in beiden Staaten in Kraft getreten ist.

Von dieser Vereinbarung ist der Bundesversammlung sofort Kenntniß gegeben worden.

Der Bundesrath hat die von seinem Militärdepartement ihm vorgelegte R e g i m e n t s - und B r i g a d e s c h u l e , nebst einem Anhang ,, D a s In fan t e r i e g e f e c h t a , definitiv genehmigt. Dieselbe tritt an die Stelle des im Jahr 1878 provisorisch eingeführten Reglements.

Der Bundesrath bewilligte einen Bundesbeitrag von Fr. 500 an das vom 25.--27. September d. J. in St. Gallen stattfindende schweizerische L e h r e r f e s t , ferner Fr. 350 an das vom 2.--4. Juli in Luzern stattfindende eidgenössische U n t e r o f f i z i e r s f e s t und Fr. 250 an das vom S c h ü t z e n b u n d der fünf Bezirke Rorschach, Tablât, St. Gallen, Goßau und Wyl auf den 26. dies veranstaltete feldmäßige Sektionswettschießen in Wyl.

(Vom 17. Juni 1887.)

Der Bundesrath ernannte 28 Offizierbildungsschüler zu Lieutenants der Verwaltungstruppen, nämlich: Hrn.

., ,, ,,

Jakob Biedermann, in Winterthur.

Viktor Adler, in Solothurn.

Friedrich Eidenbenz, in Zürich.

Franz Wegenstein, in Neuhausen (Schaffhausen).

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Hrn.

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,., ^

Erhard Laudolt, in Affoltern a/A. (Zürich).

Adolf Grieder, in Liestal.

Adolf Obrecht, in Grenchen (Solothurn).

August Müller, in Bremgarten (Aargau).

Emil Rengger, in Staus (Nidwaiden).

Arnold Scharer, in Lausanne.

Rudolf Großmann, in Hasel.

Jakob Sutter, in Basel.

Eugen Vinassa, in Zürich.

Ernst Schoch, in Bern.

Jules Imer, in Neuenstadt (Bern).

Jules Verdan, in Chaux de-Fonds.

Melchior Speich, in Rutti.

Paul Stähelin, in Basel.

August Betz, in St. Gallen.

Eduard ßrüugger, in Riesbach (Zürich).

Léon Bruttin, in Sitten.

Hans Boßhard, in Küßnacht (Zürich).

Daniel Bassi, in Bellinzona.

August Bernei-, in Bern.

Frit» Michel in Luzern.

Johann Schmidli, in Hirslanden (Zürich).

Jean Felix, in Wängi (Thurgau).

Konrad Studer, in Solothurn.

Als Kanzlist des Waffenchefs der Kavallerie ist Hr. Albert Schultheß, in Turbenthal (Zürich), gewählt worden.

Der Bundesrath wählte: (am 13. Juni 1887.)

als Post Verwalter in Herzogenbuchsee: Hrn. Johann Jeony, v. Langenbruek (Basel-Landschaft), Postkommis in Bern ; ,, Postkommis in Frauenf'elcl : Robert Beerle, von Mamfl meTM (Thurgau), Postkommis in Zürich; ,, ,, ,, Rorschach : ,, Emil Zingg, von Opfershofen (Thurgau), derzeit Postkommis in Genf; ,, Telegraphist in Sigriswyl : ,, Friedrich Egli, von Trüb, Wirth in Sigriswyl (Bern) ;

341 Hrn. Siegfried Guntensperger, v. Eschenbach (St. Gallen), Posthalter daselbst; ,, Herzogenbuchsee: ,, Johann Jenny, v. Langenbruck;

als Telegraphist in Eschenbach:

(am 17. Juni als Postverwalter in Montreux : Couvet : Postkommis in Schaffhausen :

1887}

Hrn. Louis Amiet, von Grandson (Waadt), Postverwalter in Bulle (Freiburg); ,, James Thiebaud, v. Motier (Neuenburg), Posthalter daselbst; ^ Jacques Meyer, Postaspirant , von Männedorf (Zürich), in Sitten.

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18.06.1887

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