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Schweizerisches Bundesblatt.

X. Jahrgang. I.

Nr. 22.

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B

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ch

17. Mai 1858.

t

des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschaftsführung im .Jahr 1857.

(Fortsezung.)

Geschäftskreis des Militärdepartements.

A.

I. Einleitung.

Nachdem die Verwiklungen wegen Neuenburg auf's Neue gezeigt, wie .rothwendig die Schweiz eines starken und gut gerüsteten Heeres bedarf, wenn fie mit Ehren als freier und selbstständiger Staat sortbestehen will, waren wir im Berichtsjahre doppelt bemüht, dem Militärwefen unsere volle

Aufmerksamkeit zu widmen , und dabei hauptsächlich die Luken und Mängel

in's Auge zu fassen,

welche die Truppenaufstellung und Bewaffnung im

Winter 1856/57 zu Tage gefördert, und auf deren Abhülfe hinzuwirken.

Jn diesem Bestreben wurden wir denn auch auf anerkennenswerte Weise von den kantonalen Behörden unterstüzt.

Verordnungen und Reglemente zu weiterer Entwiklung der eidg. Militärorganisation wurden im Berichtsjahre mehrere erlassen.

Zufolge des Schlußsazes des Art. 7 des Bundesgesezes vom 8. Mai 1850 bleibt es den Kantonen unbenommen , sowol in den Bnndesauszug als in die Bundesreserve mehr Mannschaft einzureihen , als von ihnen

gesezlich verlangt wird, und Art. 77 des gleichen Gesezes bestimmt, daß

den Kantonen , welche über ihr Kontingent hinaus in den Spezialwaffen organisirte Korps beizen, zugelassen werde, diese überzähligen Korps in den eidg. Militärschnlen und Ladern unterrichten zu lassen. Zugleich ruft B .

.

.

n d e .

.

.

b l a t t .

.

J a h r g .

X .

Bd.

I .

44

476

^

der Art. 77 einem Reglement, welches die Bedingungen für diese Zulassung sefisezen f.oll. Dieses Reglement, welches bisher noch fehlte, wurden nun erlassen ; denn es wax um so mehr zu wünschen , daß in dieser Beziehung etwas Bestimmtes festgesezt werde, da sich bereits zwischen einzelnen Kantonen und der eidg. Militärverwaltung Anstände darüber erhoben hatten, wer die Kosten des Unterrichts überzähliger Korps zu tragen habe. Zufolge dieses Reglements nun ist von den Kantonen, welche über ihr Kontingent hinaus Spezialwaffen beizen wollen , dafür die Einwilligung des.

Bundesrathes einzuholen.

Dem daherigen Begehren ist ein genügender Ausweis beizulegen, daß diejenigen Korps, welche der Kanton nach gesezlicher Vorschrift zum Kontingent zu stellen hat, nicht nur vollzählig vorhanden, sondern auch mit so vielen Ueberzähligen versehen seien, daß im Fall eines Aufgebotes diese Korps vollständig organisirt in's Feld rüken und allfällige Luken in denselben ergänzt werden können.

Unter dieser Bedingung, und wenn genügend überzählige Mannschaft vorhanden ist , um wenigstens eine taktische Einheit in einer Spezialwaffe zu bilden , ist die Bildung einer solchen Abtheilung zu gestatten, und es wird dieselbe unterErtheilung einer Nummer in die eidg. Armee eingereiht , und auf Kosten des Bundes, wie das gewöhnliche Kontingent, instruirt.

Ferner beschäftigte sich das Militärdepartement schon seit einigen Jahreu damit, die verschiedenen über die Auswahl der Rekruten und den Unterxicht der Spezialwaffen bestehenden Verordnungen zu revidiren und in ein allgemeines Reglement über die eidg. Militärfchulen zusammenzufassen. Es erschien zwekmäßig , diese Arbeit nicht zu übereilen , sondern noch einige Erfahrungen zu Rathe zu ziehen. Auch dieses Reglement haben wir nun erlassen.

Dasselbe hält fich streng an die Bestimmungen des Bundes-

gesezes über die eidg. Militärorganisation , und gibt die nähern Vor.-

schriften über die Auswahl der Rekruten süx die Spezialwaffen , über deu Vorunterricht der Rekruten in den Kantonen , über die Auswahl der Offiziexsaspiranten , und über die Art und Einrichtung der verschiedenen Militärschulen.

Die Schlußbestimmungen sprechen insbesondere noch von den Folgen der Nichtbeobachtung der gegebenen Vorschriften über Auswahl der Rekruten, über den Vorunterricht und über die Ausrüstung, Bestimmungen, die wenigstens mit dieser Präzision und Ausdehnuug in den bisherigen.

Verordnungen nicht enthalten waren , aber durchaus nothwendig sind, wenn Ordnung geschafft und erhalten werden soll. Es steht auch zu erwarten, daß im Hinblik auf dieselben gewiß die Kantone fich bestreben werden, Leute , Pferde und Material in gehöriger Beschaffenheit in die Schulen zu senden.

Endlich ist hier zu erwähnen , daß die von der Bundesversammlung .

im Jahr 1856 definitiv beschlossenen neuen Exexzir-Reglemente nun im .Laufe des Jahres stereotypisch gedrukt und an die Kantone vertheilt woxden find, so daß nun mit dem folgenden Jahre nach denselben instruirt.

und exerzirt werden wird.

477 .....

......^litargeseze der Cantone.

Zu Anfang des Jahres war^.n mit der Revision der kantonalen Militärgeseze, naeh Maßgabe der eidg. Militärorganisation, noch im Rükstande die Kantone Unterwalden ob dem Wald, Freiburg, Bafel^Landschaft, GrauBünden und Genf. Jm Berichtsjahre kam das Militärgesez von Obwaldeu zum Abschluß. Hängend sind nu.^er noch die Geseze von Graubünden und Genf. Von Freiburg und Basel^Landschaft stehen die Gesezesentwürfe ebenfalls aus. Unser Mili.^ärdepartement ist bemüht, bei diesen Kantonen ans endliche Erledigung der Sache hinzuwirken; und wirklich habe.. nun auch Freiburg und Basel-Landschast di.. Revision an die Hand genommen und die Vorlage der neuen Geseze auf^ da.:. folgende Jahr verfprochen. Mit Graubünden besteht immer noch Anstand wegen der Dauer der Jnfanterie-Wiederholungskurse, die es seiner ^eigentümlich geographischen Verhältnisse wegen weniger oft, als die eidg. Militärorganisation verlangt, abhalten will.

Genf endlieh hat auf die ihm über sein Gesez gemachten Bemerkungen hin zwar durch einen neuerlichen Gesezartikel erklärt, daß alle Bestimmungen, welche mit der eidg. Militärorganisation nicht im Einklang stehen , aufgehoben sein sollen.

Altein es konnte diese allgemeine Erklärung nicht genügen, fondern es soll eben das Gesez demgemäß umgearbeitet und die den eidg. Vorschriften nicht entsprechenden Bestimmungen ausgemärzt oder abgeändert werden.

^.

^tan... ............ Bnndes^eeres.

Ueber den Stand des eidgenössischen Bundesheeres auf Jahres 1857 ist. Folgendes zu bemerken :

^ Ende des

a. Eidgenössischer Stab.

Der G en e r al st ab zählte 39 Obersten des Generalstabs, 2 des Geniestabs, 5 des Artillerieftabs ; 30 Oberstlieutenants des Generalstabs, 2 des Ge..iestabs, 1l deo Artilleriestabs; 31 Majore des Genere.lstabs^, 4 des Geniestabs, 11 des Ax-

tillerieftabs ; 26 Hanptleute des Ge..eralstabs , 10 des Geniestabs, 12 des Artilleriestabs ; 10 Oberlieutenants des Generalstabs, 6 des Genie^abs, 9 des

Artilleriestabs ;

9 erste Unterlieutenants des Geniestabs ; 6 zweite Unterlieutenants des Ge.nestabs.

Der J u st i z sta b zählte nebst dem Oberauditor 3 Beamte mit Oberstrang , 5 mit Oberstlieutenantsr^ng , 5 mit Majoxsrang und 30 mit Hauptmannsrang.

478 Das K r i e g s k o m m i s s a r i a t bestand, außer dem Obexkriegskomrnissäx, aus 3 Beamten erster Klasse mit Oberstlieutenantsrang, 1 1 zweiter Klasse mit Majorsrang, 25 dritter Klasse mit Hauptmannsrang, 18 vierter Klasse mit Oberlieuteuantsrang und 17 fünfter Klasse mit Unterlieutenantsrang.

Der Gesundheitsstab zählte nebst dem Oberfeldarzt einen Divifionsarzt mit Oberstlieutenantsrang, 7 Divisionsärzte mit Majorsrang, einen Stabsarzt und einen Stabsapotheker mit Hauptmannsrang, 23 Am.bulaneenärzte des Auszugs und 13 der Reserve erster Klasse mit Hauptmannsrang, 15 Ambulaneenärzte des Auszugs und 4 der Reserve zweiter Klasse mit Oberlieutenantsrang , 15 Ambulaneenärzte dritter Klasse mit Unterlieutenantsrang , 3 Arnbulaneenapotheker und 7 Apothekergehilsen ;

ferner der Oberpfexdarzt und 18 Siabspferdärzte.

S t a b s s e k r e t ä r e endlich waren 57 vorhanden.

Wir haben schon im lezten Bericht auf die unzureichende Zahl der Subalternoffiziere im Generalfiabe aufmerksam gemacht, und es weist auch der Herr General in seinem Berichte über den lezten Feldzug auf die Notwendigkeit einer Vermehrung der Adjutanten hin.

Ferner dringt der Herr General auf eine Vermehrung der höhern Ehargen im Geniestabe.

Die Organisation und Jnstruktion des eidgenössischen Stabes bildet gerade Gegenstand der Berathung einer Spezialkommisfion, wobei auch diese Punkte ihre Berechtigung finden werden.

b. Truppen.

Füx den B u n d e s a u s z u g find nunmehr sämmtliche Korps organifirt, mit Ausnahme der sechsten Dxagonerkompagnie des Kantons Bern.

Der Totalbestand des Auszugs beträgt nach den eingelangten Etats 76,276 Mann, somit 6,707 mehr als die xeglementarische Forderung.

Bei der B u n d e s x e s e x v e mangeln noch: Die Pontonnierkompagnie von Beru, die erst durch den Uebertritt der .Mannschaft der neu organifirten Auszügerkompagnie gebildet werden kann ; die Gebirgsbatterien von Graubünden und Wallis ; die Raketenbatterie von Genf ; die Positionskompagnie von Appenzell A. Rh. ; vier Gnidenkompagnien, die aber sämmtlich ebenfalls nur durch die ausgediente Auszügermaunschaft ihren Bestand gewinnen können. Dagegen liefert Zürich eine, und Waadt zwei überzählige Schaxffchüzen-Kompagnien. Der Bestand der Reserve beträgt

4.^,665 Mann, somit 7,8^0 Ueberzählige. ^ An L a n d w e h x vexzeigen die Etats

von 2t Ständen zusammen

55,799 Mann, somit über 14,000 mehr als im lezten Jahre. Die Or^.

ganisation dieser Milizklasse hat in Folge der Ereignisse wegen Neuenburg entschiedene Fortschritte gemacht.

..... ^r i .^ ... ..n a .te r i ... l.

a. Der E i d g e n o s s e n s c h a f t .

Der Geschüzvorrath ...er Eidgenossenschaft umfaßte Ende des Jahxes 1857 116 Stü^e, wovon 14 aus der Periode des Militärreglements von

479 1817 (1817-1840), das zwar der Eidgenossenschaft noch keine Geschiizauschaffnng auferlegte, herrühren. Fernere 23 Stük find aus der Periode des modifizirten Reglements von 1817 (184I-1849), nach welchem die

Eidgenossenschaft bereits 88 G..schüze befizeu sollte, und 79 Stüke aus

der Periode des neuen Bundes-Militärgesezes, welches das Betressniß au Feld-, Gebirgs- und Pofitionsgeschüzen sür die Eidgenossenschaft auf

I68 Stüke festsezte. Es fehlen somit noch 52 Stüke. Rechnet man hie-

von 18 Stüke ab, welche im Jahr 1858 angeschafft werden , so bleiben nur noch 34 übrig , so daß der Bedarf in nicht gar langer Zeit gedekt sein wird.

Die großen Vorzüge der gußstählernen Geschüze des Herrn Krupp iu Essen haben das Militärdepartement veranlaßt, die Zahl derselben zu vermehren, und namentlich die gleichzeitig für den Gebrauch in den Schulen zu verwendenden Zwölfpfünderkanonen und langen Vierundzwanzigpfünderhaubizen aus diesem Marerial herstellen zu lassen. Jn Folge der mit Herrn Krupp geführten Unterhandlungen kommen diese Gefchüze in rohem Zustande in die Schweiz , und werden dann in einer schweizerischen Geschüzgießerei ausgearbeitet.

Zur Armirung von Dampfbooten und Schissen überhaupt wurden dem .Kanton ....uzern einige Schiffslaffetten abgekauft und in brauchbaren Stand

gestellt.

Auch die Vorräthe von Kartätschgranaten und andern Geschossen sind bedeutend vermehrt worden, so daß der Bedarf, mit Ausnahme der Bomben und einiger Kartätschen, für alle eidgenössischen Gefchüze vollständig vor..handen ist.

Das Bxükenmaterial erhielt einen beträchtlichen Zuwachs , worunter 18 neue Wagen , deren Verladung nach den früher angestellten Proben selbst bei finsterer Nacht ohne irgend eine Schwierigkeit ausgeführt werden kann.

Jn Folge des baufälligen Zustandes mußten die Magazine zu Königsf e l d e n geräumt werden. Das Kriegsbrükenmaterial befindet sich nun iu zwei der Gemeinde Bru g g gehörenden, günstig gelegenen Gebäuden.

Zum Gebrauche des Generalstabs begann das Militärdepartement die Anschaffung von Fernröhren , oenen allmälig auch die übrigen Utensilien nach Maßgabe der vorhandener. Mittel nachfolgen werden. Die Sammlung der Karten und Pläne erhielt ..inen namhaften Zuwachs.

Die Spital- und Ambulaneen-Geräthschaften sind in befriedigendem Zustande.

Sämn.tliche 20 Mmbulancen Fourgons enthalten die vorgeschriebene Ausrüstung und werden in den dazu angewiesenen Magazinen und Depots aufbewahrt. Auf Ende des Jahres betrug der Jnventarwerth an Spital- und Ambulanceneffekten, wovon seit l . Januar 1850 jährlich die vorgeschriebenen 10 % abgeschrieben wurden .

^

480 Jm Magazin Bern . .

Thun . .

., ,.

Luzern . .

Lenzbuxg .

Jm Ganzen..

b.

Fr. 58,931.64 .. 22,178. 73 ,. 53,692. 38 .. I8,937. 26 Fr. l 53,740. 01

Der K a n t o n e .

Jm Rükstande mit einzelnen B e w a f f n u n g s- und A u s r ü s t u n g s-.

^ e g e n stände n .befindet sich für den Auszug beinahe einzig noch Schw.^z.

.Bei der Reserve sind es die Kantone: Schw.^z, Freiburg, Basel-Landfchaft, Schafshausen, Gräubünden, Aargau, Tefsin und Wallis, wo sich noch mehr ^oder weniger bedeutende Luken vorfinden.

Für die Landwehr ist die Perfonalausrüstnng der Mannschaftsbestande entsprechend vorhanden, und es befinden fich in den Zeughäusern noch ansehnliche Waffenvorräthe, wenn auch nicht überall von bester Oualität.

Das F e l d g e r ä t h e ist bis an einzelne, den Kantonen Uri, Schw^z, ^largan und Wallis noch mangelnde Gegenstände für den Auszug voll^ ständig vorhanden. Für die Reserve der Kantone Uri, Schwvz , ObSalden und Wallis bleiben noch fämmtliche Geräthe anzuschaffen. Für die Landwehr sind in 10 Kantonen Vorräthe von Feldkochgeräth angelegt.

An P f e r d a u s r ü s t u n g erscheinen auf den Etats noch folgende Lüken .

'

^lnszng. ^

Reitzeuge für Kavallerie und berittene

Artilleristen . . . . . . . 38 Trainpferdgefchirre . . . . . 5.^ Bastfättel . . . . . . . . 21

Reserve.

.'l.n 1. Iannar ^otai. .^ mangelten

67 229 88

l 05 110 285 417 109 I09

Die G e s c h ü z e sind sowol für den Auszug als die Reserve alle vorfanden, und es werden auch bis zu Ende des Jahres 1858 die meisten.

kurzen Haubizen durch lange ersezt sein. Raketengestelle mangeln noch t 6, also ein Dritttheil, der jedoch nur auf 2 Kantone fällt, und von dieseu ohne Zweifel sehr bald angeschafft sein wird. An Pos.tionsgeschüzen hat der Kanton Zug noch einen, der Kanton Schaffha.^sen noch zwei Sechs^fiinder anzuschaffen. Jm vorigen Jahre mangelten noch neun Kanonen.

Ueber den Kontingentsbedarf hinaus finden sich aber auf den Etats aufgezeichnet an

Feld^ und Gebixgsgeschüzeu : Kanonen . . . . 177

Positionsgeschüzen:

Haubizen Kanonen Haubizen Mörser

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

30 24 6 16

Total : 253 wobei noch zu bemerken ist , ^ daß bei weitem nicht alle überzähligen Ge..

schüze von den Kantonen angegeben .werden.

^

48.l An K r i e g s f u h r w e r k e ^ mangeln noch: ^nszna.

^lxtilleriekaissons . . . . . Raketenwagen . .

^orrathslaffetten .

Raketenvorrathswagen Sappeurwagen . .

. . . .19 . . .

2 . . .

4 . . . - -

Schanzzeugwagen . . . . .

.Halbkaissons für Kavallerie

,, Scharffchüzeu ,, Jnfanterie

.

4

Für die

Reserve. ^ositionsgeschüze.

^tai.

--

47

20 2 4 1

5

----

^-

39 4 8 .1

1

--..

1

..^

5 16

22 42

-.--

47

.)

27 58

Hier ist zu bemerken, daß namentlich der Kanton Freiburg im Berichtsjahre an der Ausfüllung seiner Luken mit Erfolg .gearbeitet hat.

Mit der Anfertigung neuer Eaissons für die Jnsanterie dars wol noch etwas gezaudert werden, bis die Frage über die Form des Jnfanteriegewehrs gelöst ist; denn es hat dieses auf die Munition und somit auch auf die innere Eintheilung und Ausrüstung der Eaissons großen Einfluß.

An G e s c h ü z m u n i t i o n für die Batterien bleibt mit geringen Ausnahmen nur noch der Vorrath an Kartätschgranaten zu ergänzen. Aus-.

nahme macht einzig der Kanton Wallis, der troz der drohenden Gefahr im Winter 1856^57 doch noch keine Granate und keine Kartätsch.. für seine Gebirgsbatterien besizt. Für d.rs Positionsgeschüz ist die Munition ebenfalls bedeutend vermehrt worden.

An M u n i t i o n für mangelnd verzeigt :

die H a n d f e u e r w a f f e n werden als

.^n^..^

Flintenpatronen Pistolenpatronen Stuzerpatronen .Blei, .^ . .

Flintenkapseln Stuzerkapseln^.

.

.

.

.

.

.

Reserve.

^otal.

..tm 1. Januar ^..mange.^

. 80,8(^0 904,827 985,i^7 1,447,357 .

680 960 1,640 1,790 . 79,620 124,630 204,250 207,370 .

l ,625 2,730 4,355 5,965 . 2.l8,212 2,039,384 2,257,596 1,507,035 . 247,730 ^270,140 :^17,870 372,234

Dagegen ist zu bemerken, daß fich da und dort in den Zeughäusern sowol an fertiger Munition als an Geschoßen, Schießpulver und verschiedenen Munitionsbestandtheilen sehr bedeutende Vorräthe vorfinden.

Auf einer rascheren Eonfek^ion der Flintenpatronen glaubte mau um so weniger bestehen zu sollen, als die Einführung gezogener Gewehre eine ganz andere als die bisherige Munition erfordert, und man im Fall des Bedürfens aus den vorhandenen Materialien fehr schnell genügend Patronen Verfertigen könnte.

J m M a t e r i a l f ü r d e n G e s u n d h e i s d i e n ^ t bestehen noch folgende Luken ^

4^ Reserve.

^otat.

^tm i. Januar ^.^ mangelte^

Feldapotheken für das Genie . . -,, d^ Artillerie . 2

1 4

l 6

1 6

,, .. Jnsanterie.

1^ Ambnlaneentornifier . . . .

7 Fraterbulgen . . . . . . - -

.^ 18 6

6 2.^ 6

9 40 44

Auszug.

Pferdarztkisten

. . . . .

3

7

10

10

Die namhaftesten dieser Luken fallen auch hiex auf die Kantone Schw.^

Tesfin und Wallis.

^

Dagegen werden aus 16 Kantoneu für die Landwehr noch solgend.^ weitexe Vorräthe angegeben:

Feldapotheken für Artillerie und Genie ...

...

....

..

Fratexbulgen

.

.

Jnfanterie, große .., .

.

kleine .

.

.

.

. . . . . 14

. . . . . .

36

.

.

.

.

.

.

41

.

.

.

.

.

.

168

Pferdarzneikisten . . . . . . .^. . . . . . .

17 Es geht aus diesen Vergleichen hervor, daß mehrere Kantone, gan^.

besonders Schwyz und Wallis, noch große Anstrengungen zu macheu haben,.

um dem Bundesgeseze Genüge zu leisten, das für die vollständige Bildung ^oex Reserve und für die Anschaffung des sämmtlichen Materials das Jahr .18.^9 als Endtermin bestimmt.

Jnspektioneu über das Materielle wurden im Laufe des Jahres 18^7 iu den Kantonen Freiburg, Appenzell J. Rh., Wallis und Neueuburg ab^ gehalten. Mit Ausnahme derjenigen im Wallis, deren Ergebniß stets sehr unbefriedigend ist und besondere Verfügungen veranlassen dürfte, zeigten die .übrigen drei wesentliche Vervollständigungen, und geben Beweise von dem ^uten Willen und entsprechenden Handeln der Behörden.

B.

.... ie ..^ l . t ä rv er w a lt u ng im ^esonderu.

.^ ^ilitard^arten^nt und ^ilita^anzlei.

Die Rüstungen und die Truppeuaufstellung wegen Neuenburg hatteu

im Winter 18.^7 die Thätigkeit des Militärdepartements und der Kanzlei iu außerordentlicher Weise in Anspruch genommen. Unter Zuzug höherer Offiziere wurde die Organisation und Eintheilung der Armee vorbereitet, und die Zusammensezung der Stäbe bestimmt. Alle Einleitungen wurdeu getroffen, um das Heer jeden Augenblik marschbereit zu haben. Für Ver^ proviantirung von Mannschaft und Pferden wurde Fürsorge getroffen und die erforderlichen Magazine angelegt. Rekognoszirungeu wurden angeordnet.

Für Beschaffung und Ergänzung des Kriegsmaterials aller Art war.^ gesorgt und die Armirung der bedeutenderu Gränzpunkte vorbereite^

^

483

Fiix Pulveroorräthe wurde gesorgt; eventuell versicherte man sich sogar auf den Fall des Bedürfens einer beträchtlichen Lieferung aus einem fremden Staate. Pferdankäufe im Auslande wurden angeordnet. Nebstdem wurden auch die .Hilfsmittel des voraussichtlichen Gegners studirt, und namentlich über die Eisenbahnen und die Erleichterungen, welche diese beschleunigenden Verbindungsmittel für den Transport feindlicher Truppen.

darbieten würden, genaue Notizen gesammelt. Gleichzeitig suchte das Departement, bei den Kantonen aus Ergänzung allfälliger Luken im Personellen und Materiellen ihrer Kontingente, und insbesondere auch auf Organisation der Landwehr hinzuwirken.

. Jm Uebrigen hatte die Militärverwaltung ihren geregelten Gang, und unmittelbar nach Entlassung der im Felde gestandenen Truppen wurdeu auch die Militärschulen, wie jedes andere Jahr, eingeleitet und durchgeführt.

Der zu der neu kreirten Stelle eines Adjunkten des Militärdepartements für das Personelle, zugleich Oberinstruktor der Jnfanterie ernannte Herr eidg. Oberst G e h r e t , der bei seinen angezeichneten Eigenschaften und Kenntnissen das Amt gewiß mit dem fchönsten Erfolge verwaltet haben würde, wurde leider durch den Tod demselben entrissen, im Momente, wo er seine Funktionen antreten sollte. Seither blieb die Stelle unbesezt.

.111.. Verwaltungsbeamte.

a. Kr i e g s k o m m..issa r i a t.

Bei dem Oberkriegskommissariat machte stch das ganze Jahr hindurch die Anhäufung der Gefchäfte .ind Arbeiten fühlbar, und der beharrlich durchgeführte Versuch, mit einiger Vermehrung des Personals neben dem

laufenden Dienst der Militärko..nvtabilität, die Liquidationen der, wenn

auch kurzen, doch in ihren Anordnungen und den vorgesehenen Bedürfnissen sehr ausgedehnten Bewaffnung und der sämmtlichen Militärschulen gleich...

zeitig durchzuführen, wollte das gewünschte Ergebniß nicht darbieten. Der Grund ljegt aber weniger in dem Zusammendrängen der Arbeiten selbst, als in der Schwierigkeit, die Materialien, Rechnungseingaben, Reklamationen , Ausweise u. s. w. von allen Seiten her rechtzeitig zu erhalten.

Die vorgeschriebenen Termine sür die Eingaben wurden theils nicht hin-

länglich bekannt, theils nicht gehörig beachtet, und auch in der Folge wird wenigstens das leztere sich immer wieder zeigen, so lange man nicht strenge jede verspätete Eingabe, ganz abgesehen von ihrer materiellen Begründetheit, abweist, ein Verfahren, das aber oft große Härte darbietet

Zur Zeit ist sür die Bewaffnung und den Feldzug von I856/57 bis au unerhebliche, durch verschiedene Umstände verspätete Eingaben alles.

revidirt und liquidirt; allein die Znsammenstellung hat noeh nicht statt-

finden können , weil nach bisheriger Vorschrift und Uebung für jede Truppenaufstellung in aktiven Dienst eine Gesan.mtrechnung vorzulegen ist, und noch erst in jüngster Zeit Kredite auf diese Rechnung angewiesen wurden, über deren Verwendung die Nachweise und Belege ausstehen. Wenn..

^84

.-

^lso die Rechnung über den Feldzug .noch nicht als ein Ausgabeposten der .Jahresrechnung von 1857 erscheinen kann, so wird sie doch in nächster ..Zeit sertig werden , und dürfte vorläufig als Bestandtheil der Rechnung ^on 1858 angezeigt werden.

Das Jnstitut eines ständigen Kriegskommissariats in Thun bewährt .fich bei dem Umfang der dortigen Mititäranstalten immer mehr.

Durch Bundesbeschluß zum Budget für das Jahr 1858 vom 3. Au. gufi I857, Axt. 3 (Offiz. Sammlung V. 584), ist der Bundesrath eingeladen, zu untersuchen, ob nicht in Bezug aus die Jnstruktion für das^ Verwaltungswesen vom Bunde angemessene Anordnungen getroffen werden könnten. Dieser Gegenstand ist aller Aufmerksamkeit werth , denn es ist ^außer Zweifel, ^aß die Klagen, die hie und da über unsere MilitärkompLabilität auftauchen, eben so sehr in einer mangelhaften Jnstruktion der betreffenden , als in der Organisation dieses Dienstzweiges ihren Grund haben. Die Frage,^ was in dieser Beziehung geschehen sollte, wird von ^inex demnächst zusammentretenden Spezialkommiss.on gleichzeitig mit der Organisation unsers Militärverwaltungswesens überhaupt untersucht und näher geprüft und begutachtet werden.

Jm Berichtsjahr konnte ein spezieller Jnftruktionskurs für das Kom.missariatspersonal nicht stattfinden , weit beinahe alle verfügbaren Beamter.

^chon seit September 1856 für die Okkupation von Neuenburg und nachher bei den verschiedenen Abtheilungen der Armee in wirklichem Dienst Verwendet werden mußten , die übrigen noch disponiblen aber zu den spätern Schulen nothwendig waren; auch wäre bei den vielen Arbeiten auf dem Zentralbüreau kaum ein geeignetes Lehrpersonal verfügbar gewesen.

^s sind aber Anordnungen getroffen, um das Versäumte im nächsten Jahre ^nit desto größerm Erfolge nachzuholen.

h. V e r w a l t e r des M a t e r i e l l e n .

Auch bei der Verwaltung des Materiellen herrschte ^. in Folge der ^euenburger^Ereignisse außergewöhuliche Thätigkeit, theils zur Bereithaltung ^nd Mobilmachung des sämmtlichen Kriegsmaterials, theils zur Ergänzung ^.er erforderlichen Munitionsvorräthe.

Jm Uebrigen ist die Verwaltung bemüht, den neuen Bestrebungen zur Vervollkommnung des Materials und der Leistungsfähigkeit aller Waffen, ^o weit dieselben für die Schweiz von Jnteresse und Wichtigkeit sein können, ^tetsfort alle Aufmerksamkeit
zu widmen.

Nachdem auf Anregung des Militärdepartements die Kantone sich be^eit erklärt , ihren ersten Bedarf ..n neuen Jägergewehxen , wovon bekannt^ ..ich der Bund zwei Dritttheile .der Kosten zu tragen hat, durch Vexmitt1ung der eidg. Kriegsverwaltung zu beziehen, wurden die erforderlichen Anordnungen zur Anschaffung dieser Gewehre in dem von der BundesvexSammlung fe^gefiellten Umfange getroffen. Leider sind in den lezten Jahren . ^ie Pr.eise der Waffen in beträchtlichem Maße gestiegen, so daß auch die Jägergewehre theurer, als man glaubte, bezahlt werden müssen. Die Ver-

^

^

4^

Fertigung derselben fand in den Fabriken sowol zu L ti t ti ch als zu Oberu..dorf, wie es bei allen neuen Waffenmodelleu geschieht, Schwierigkeiten und Verzögerungen. Zudem trugen auch die massenhaft vorhanden ge^vefenen Bestellungen von Warfen aus andern Ländern zur langsamer^ Lieferung der unfrigen bei.

llll.ti. ^nssi.^tsb^n.te.

Mit dem Berichtsjahre ha.^ für die Jnspektoren und Waffenehess eine ^neue dreijährige Amtsdauer begonnen.

Mit Rüksicht auf die Vorschrift des Art. .l 17 des Gesezes über die ^idg. Militärorganisation, wornach die Jnspektion, so weit thunlich, unter sämmtlichen eidgenössischen Obersten abwechseln soll, wurden für alle dreizehn Kreise neue Jnspektoren der J n f a n t e r i e gewählt. Dieselben ^haben sich bereits im ersten Jal^r mit Eifer und Erfolg in ihre VerrichJungen hinein gearbeitet.

Das J n f p e k t o r a t des G e n i e wurde dem Herrn General Dufour übertragen. Als J n s p e k t o r der A r t i l l e r i e wurde der bis^erige Herr eidg. Obe.st Fischer, und eben so als O b e r s t der Scharfschüzen der. bisherige Herr eidg. Oberst Müller, von Zug, wieder ge-

.wählt.

Die seit dem Tode des Hochverdienten Hrn. eidg. Obersten Rilliet vakante Stelle des O b e r s t e n der K a v a l l e r i e blieb unbesezt. Die ^rsorderlichen Jnfpektionen wählend des Jahrs wurden durch Hrn. eidg.

.Oberst Frei von Brugg ganz zwekentsprechend bereitwillig besorgt.

Der O b e r a u d i t o r , Herr B.ösch, wurde im Amte wieder bestätigt, mußte aber wegen Krankheit längere Zeit durch einen Stellvertreter ersezt werden. Als solcher funktionirte, namentlich auch während des Feldzuges, .Herr l.^r. v. Gonzenbach.

Auch aus den O b e r f e l d a r z t , Hrn. Flügel, fiel noch die wohlVerdiente Wiederwahl; allein es war ihm nicht mehr vergönnt , die Funktionen , die ex seit fa.st einem Vierteljahrhundert mit so ausgezeichneter Umsicht und unermüdlicher Thätigkeit versehen, länger fortznsezen. Nachdem er , schon kränkelnd , während der Truppenaufstellung im Winter 1856,^7 noch die Leitung des Sanitätswefens besorgt, und auch nach Beendigtem Feldzug den angehäuften Geschäften noch einige Zeit vorge.^ fanden, erreichte ihn am 5. Jnni, allgemein betrauert, de.. Tod. Jhm folgte dann im Amte Herr ^r. Lehmann in Bern.

Dem Bundesbeschluß, betreffend die Geschäftsführung des Bundesrathes im Jahr 1856, vom 29. Heumonat 1857, Zifs. 8 (Off. Samm.lung V. ^7.^), wornach der Bundesrath untersuchen soll, ob nicht bei bedeutendern Jnspektionen den eidg. Jnspektoren aller Waffengattungen künftighin wieder Adjutanten mitzugeben seien , wird bereits Rechnung getragen, in.^m den Jnspektoren gestattet ist, zur Jnspektion von Wiederholungs.kurfen ganzer Korps und von ^rößern Rekrutenschulen einen Adjutanten .oder Ordonnanzoffizier mitzunehmen.

^

486 IV. nnterricht.

a. U e b u u g s p l ä z e .

Eidgenössische Unterrichtskurse hatten im Berichtsjahre aus 24 ver- ^

schiedenen Uebungspläzen statt. Die hauptsächlichsten Pläze waren .wie ge-

wöhnlich Aarau, Bière, Thun, Wintexthur und Zürich, wo sich.

eben vorzugsweise in der einen oder andern Richtung die geeigneten Lokalitäten vorfinden. Auch St. Gallen erhielt mehrere Kurse, namentlich eine Kavallerie.. Rekrutenschule. Es ist schade, daß der zudem von der Eisenbahn durchschnittene Artillerie - Exerzirplaz zu weit von der Stadt entfernt ist. Jn L u z e r n wären bessere Kasexneneinrichtnngen wünschbar; und wirklich liegt der Bau einer neuen Kaserne im Projekt. L u z i e n s t e i g wird mehr und mehr als Uebungsplaz in's Auge gefaßt, und für Erweiterung und Vervollständigung der dortigen Kaserneneinxichtungen gesorgt.

Für den Zentralplaz T h u n wird ernstlich an den Bau einer neuen Kaserne gedacht. Ju Folge des Bundesbeschlusses zum Geschäftsberichte.

des Bundesrathes für das Jahr 1856, vom 29. Heumonat 1857, Ziff. 7, (Off. Samml. V. 575) wodurch der Bundesrath eingeladen wird, bis zur nächsten ordentlichen Sizung der Bundesversammlung Anträge vorzulegen, welche die beförderliche Hexstellung einer dem Bedürfniß entsprechendem Kaserne für die eidg. Zentralmilitäranstalt in Thnn ermöglichen, hat bexeits eine Konkursausschreibung zur Eingabe von Planen und Kostendexechnungen stattgefunden. Gleichzeitig sind Unterhandlungen mit der Regierung von Bern und der Gemeinde Thun über allfällige Betheiligung eingeleitet.

.

. h. V e r p f l e g u n g .

Jn allen Kursen fand Natuxalverpflegung statt.

Der Durchschnittspreis der Mundportion kam im Berichtsjahre auf 5 Rappen zustehen, und auf allen Pläzen war man , aller Vorsicht ungeachtet , genöthigt , der noch bis im Herbst andauernden Theurung der Brot- und Fleischpreise nachzugeben. Der tiefste Preis war 47 Rappen in Aarau, und dex höchste 61 Rappen in Bière. Nur in Thun wurde es möglich, durch spezielles Einverständnis mit einem dortigen Bäkex, vou den sür die Armee im Winter 1856/57 angelegten Mehlvorxäthen zu verwenden.

Die Fouragepxeife waren das ganze Jahr hindurch hoch. Wenn auch späterhin Hafer etwas billiger stand als zuvor , so blieb gutes Heu in.

allen Gegenden auf gleichem Preise wie früher; ja in Basel mußte mau selbst Fr. 7 und in Bellenz bis Fr. 9 sür den Zentner Bezahlen. Dahex kam die Pferdration durchschnittlich über den reglementarischen Normalpreis .oon I....0 Rappen zu stehen.

e0 J u s t r u k t i o u s p e r s o u a l .

Wie bereits weiter oben bemerkt, ist die Stelle eines eidg. Oberinfiruktoxs der I n f a n t e r i e noch immer unbesezt.

.

487

Das Jnstruktionspersonal für das G e n i e blieb unverändert.

Bei der A r t i l l e r i e wurde seit dem Rüktritt des Hrn. Obersten Denzler kein eigentlicher Oberinstruktor ernannt. Als solche funktionireu dem Wesen nach koordinirt die bisherigen Jnstruktoren erster Klasse, und .wo es einer einheitlichen Oberleitung bedarf, greift der Jnspektor der Waffe ein.

Auch das Jnstruktionsperfonal für die K a v a l l e r i e und die Scharfs c h ü z e n blieb unverändert.

Sämmtlichen Jnstruktoren gebührt das Zeugniß, daß fie mit Eifer .und Pflichttreue ihren mit vieler Mühe verbundenen Verrichtungen obliegen.

Ein Vorbereitungskurs fü.. die eidgenössischen Jnstruktoren fand im .Berichtsjahre nicht statt.

d.

D e r U n t e r r i c h t fe l b st.

Der Militärunterricht, so weit er dem Bunde obliegt, und daher .hier zunächst zu erörtern ist, umfaßt die Rekrutenschulen und Wieder.holungskurse des Genie , der Artillerie , der Kavallerie und der Scharfschüzen , ferner die Sanitätskurse , dann die Zentralschule und endlich die .größern Truppenzusammenzüge. Die dann ebenfalls zu erwähnende Jnstruktion der Jnsanterie ist zwa.... Sache der Kantone; doch steht auch ste in so weit unter der Kontrole des Bundes , als die Kantone dem eidg.

Militärdepartement ihre Jnstruktionsplane zur Prüfung mitzutheilen haben..

und die betreffenden Kurse durch eidg. Jnspektoren inspizirt werden.

Wir durchgehen nun in dieser Reihenfolge die verschiedenen Waffen und Schulen.

Truppeuzusammenzüge hatten zwar im Berichtsjahre keine statt; dagegen bietet diese Rubrik den Anlaß, auf Postulat 2 des Bundesbeschlusses zum Budget für 1858, betreffend die Abhaltung a l l j ä h r l i c h e r Truppenzusammenzüge, einzutxeten.

.I. Genie.

Veranlaßt durch die im legten Winter bei Bafel aufgeworfenen Verschanzungen wurde die R e k x u t e n s c h u l e für d i e S a p p e u x s dießmal nach Basel verlegt; die R e t r u t e n s c h u l e für die P o n t o n n i e r s hatte in B r u g g statt. An der Sappeuxschule nahmen Theil 127 Rekruten und 13 Ossiziersaspiranten I. Klasse, nebst 20 Mann Kader, zu...

sammen 160 Mann, an der Pontonnierschule dagegen nur 45 Rekruten, nebst 19 Mann Kader, zusammen 64 Mann. Bei der Auswahl der Rekruten wird von den Kantonen immer noch nicht genug auf ein richtiges Verhältniß der verschiedenen Arbeiter und Handwerker gesehen. Bei den Pontonnier-Rekruten namentlich waren auffallend wenig Schifsleute und Handwerter. So lieferte Zür.ch unter 15 Rekruten nur 3 Sch.ffleute und 1 Seiler; Bern unter 15 Rekruten nur 3 Schiffer und 2 Zimmerleute, während jeweilen mindestens ein Dritttheil aus Schiffern, und ein zweiter Dritttheii aus Zimmerleuten, Seilern u. dgl. bestehen sollte. Jm Uebrigeu.

^

488

war die Beschaffenheit der Mannschaft gut, und auch die Bekleidung , Be-.

waffnung und Ausrüstung in Ordnung.

Den W i e d e r h o l u n g s u n t e x r i c h t erhielten.. die Sappeurkompagnie Nr. 1 von Waadt in der Zentralschule von Thun , die Sappeurkompagnie Nr. 5 von Bern in Thun, die Sappeurkompagnie Nr. 7 von Zürich in Eglisau , die Sappeurkompagnie Nr. 9 von Bern in Thun, die SappeurCompagnie Nx. 1I von Tessin in Bellinzona , endlich die Pontonnierkom.pagnie Nr. 3 von Bern in der Zentralschule von Thun. Der noch au dex Reihe befindlichen Sappeuxkompagnie Nr. 3 von Aargau , so wie der Pontonnierkompagnie Nr. 1 von Zürich, wurde der Winterfeldzug, welchen diese beiden Korps mitgemacht hatten, als Wiederholungskurs angerechnet.

Die Beschaffenheit des Personellen, so wie die Bewaffnung, Bekleidung und Ausrüstung war befriedigend.

Eben so die Jnstruktion der Truppeu im Allgemeinen. Dagegen wird man trachten müssen , die technische Ausbildung der Unteroffiziere und Korporale der Sappeurs weiter zu bringen als bisher , um an ihnen bei Ausführung ausgedehnterer Werke tüchtige Aufseher und Ehefs der Arbeiterabtheilungen zu besizen. Denn es haben die Erfahrungen des Feldzuges gezeigt , daß in dieser Beziehung Manches zu wünschen übrig blieb, wiewol hinwieder die damals aufgeführten Werke süx die Tüchtigkeit unserer Genietruppen im Aligemeinen das beste Zeugniß geben.

Die Sappeurkompagnie Nx. 1 zählte 4 Osfiziexe und 8l Mann; die Sappeurkompagnie Nr. 5 hatte 5 Offiziere und 97 Mann ; die Reserve-

Sappeurkompagnie Nr. 7 zählte 3 Offiziere und 64 Mann ; die ReserveSappeurkompagnie Nr. 9 hatte 3 Offiziere und 69 Mann; die Reserve-

Sappeur-Kompanuie Nr. 1 l zählte 4 Offiziere und 58 Mann ; die Pontonnierkompagnie Nr. 3 endlich 5 Offiziere und 109 Mann. Außer der leztgenannten Kompagnie hatte somit keine Ueberzählige , und mehrere blieben hinter dem xeglementarifchen Stand zurük. Bei Anlaß der lezten Winter bei Basel, Schaffhausen und anderwärts ausgeführten Beseftignngsarbeiten hat man sich aber überzeugen müssen , daß die Zahl unserer Sappeurs zu gering sei, und man wird daher auf eine Vermehrung dieses Korps sogar durch Aufstellung neuer Kompagnien denken müssen.

Um so eher aber ist zu wünschen , daß die Kantone vorab die bereits bestehenden Kompagnien nicht nur komplet erhalten , sondern mit einer angemesseneu Zahl Ueberzähligen versehen, und es sollten selbst die Reservekompagnien, welche reglementarisch nur aus 70 Mann bestehen, wo möglich auf dem Stand der Auszüger-Kompagnien von 100 Mann erhalten werden.

2 .

A r t i l l e r i e .

Festhaltend an der gemachten Erfahrung , daß auf Uebungspläzen, welche in Beziehung aus Unterbringung von Mannschaft und Pferden,

Reitbahnen, Manövrir- und Schießpläze nicht die nöthigen Räumlich-

leiten darbieten , das Ergebniß der Artilleriekurse nie befriedigend sein kann, beschränkte man fich auch im Berichtsjahre. wieder für die Rekrutenschulen

48.^ auf die , diesen Bedingungen entsprechenden Pläze : Aarau , Bière, Thun,.

und Zürich ; der Kurs für die Rekruten der Parkkompagnien und Gebirgsbatterien fand in Luzern statt, da für den Unterricht dieser Abteilungen

der Artillerie die dortigen Lokalitäten genügend erschienen.

Die Konzentrirung der sämtlichen Artiller.erekruten auf vier oder

fünf Pläzen bietet gegenwärtig weit weniger Schwierigkeiten dar, als.

früher, weil vermittelst der Eisenbahnen die Rekrutendetaschemente ohne bedeutenden Zeitverlust und Kosten auf die betreffenden Punkte befördert werden können.

Der Mannschaftsbestand der Rekrutenschulen war folgender ^ .^ .

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Aarau

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Bière

. . . .

Thun

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Zürich

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Luzern . . . .

Thun, Parktrain .

6 8 5 7 4 3

3 55 ^ 84 100 5 56 88 82 3 ^27 133 . 73 6 52 11l . 105 2 26 99 8 1 18 l42

33 20

^

--

234

515

248 239 24l 281 l 39 164

5t^ 1312

Jm Jahr 1856 betrug die Gesammtzahl der Rekruten der Artillerie

949 im Jahr 1857 dagegen . . . . . . . . . 1025 mithin mehr im Jahr 1857:

76 Mann.

Die Abweichungen de^ Efsektivbestandes der Rekrutenfchulen von der auf eine normale Rekrutirung berechneten Anlage derfelben waren dießmal weniger bedeutend, als in den frühern Jahren ; es darf darin der Beweis gefunden werden, daß ein^ größer Z^hl v.^n Kantonen, als es bis dahin der Fall war, das Bedürfniß ^in^ möglichst regelmäßigen Rekrutirung anerkennt. Es läßt sich zw..r nicht verkennen, daß bei der jährlichen Aushebung der jungen Mannsehast sür den Dienst der Artillerie die nöthigen.

Rüksichten auf Jutelligenz, Körperbau, Berufsart ..e. Differenzen in der

490 Rekrutenzahl von einem Jahr zum andern bringen müssen; dagegen springt es in die Augen, daß, wenn z. B. diejenigen Kantone, welche nur eine Parkkompagnie stellen, im lezten Jahr eine Rekrutenzahl von 15 bis 2..)

Mann lieferten, der Kanton Waadt aber mit zwei Kompagnien nur 6 Mann, oder wenn der Kanton Freiburg für . seine 6 & Batterie 28 Kanouierrekruten und gar keinen Trainrekruten in die betreffende Schule sandte, solchen Erscheinungen eine Unregelmäßigkeit in der Militärverwaltung zu Grunde liegen muß, deren Abhilfe nicht schwer fallen dürfte.

Wünschenswert ist es in jedem Falle, daß, wenn in einem Kanton .eine bedeutendere Abweichung von dem normalen Zuwachs für ein betressendes Jahr vorgesehen wird , der schweizerischen Militärbehörde rechtzeitig davon Kenntniß gegeben werde, damit bei der Organisation der Rekrutenschulen darauf angemessen Bedacht genommen werden kann.

Das neue

Reglement über die Abhaltung der eidg. Militärschulen hat in dieser Be-

ziehung Vorschriften aufgestellt.

Bei der Ertheilung des Unterrichts wurden die bisherigen Grundsäze befolgt; nur bei der Rekrutenschule in Thun ist ein etwas veränderter Unterrichtsplan nöthig geworden.

Der gegründeten Klage, daß das Kader der Artillerie allzusehr in Anspruch genommen und dadurch dessen Komplethaltung erschwert würde, mußte vorzugsweise durch Reduktion dexr Zahl der in die Zentralschule ein. zuberufenden Unteroffiziere begegnet werden. Die in Folge derZentralifation des Unterrichts veränderten Verhältnisse boten dazu Hand.

Anstatt der 255 Mann Artillexiekader , welche die frühere Verordnung für die Zentralschule verlangte, um dieser Mannschaft nicht etwa einen fortbildenden, sondern vielmehr einen, durch die gegenwärtigen Verhältnisse .richt mehr gerechtfertigten Wiederholungsunterricht zu ertheilen, wurden im lezten Jahr nur 90 Mann Kader, und zwar mit Ausschluß der untersten Unterofsiziersgrade , einberufen. Damit diese Mannschaft in ihren resp.

Graden einen Unterricht erhalte, der fich naturgemäß an denjenigen der Rekrutenschule anschließe und denselben ergänze, war es nöthig, SchulBatterien zu organisiren und die Kader derselben durch die Offiziere und Unteroffiziere der Zentralschule zu befezen . durch welche Anordnung es möglich wurde, die leztern bei der taktischen Verwendung der Batterien auf eine für sie instruktive Weise zu bethätigen. Zur Bildung dieser Schulbatterien wurde die Mannschaft der Rekrutenfchule in Thun benuzt.

Zwar läßt sich gegen diese Einrichtung die Einwendung machen , daß in Folge der Notwendigkeit, während der lezten zwei Wochen der Schule diese Schulbatterien für die Manöver mit vereinigten Waffen zu verwenden, die individuelle Ausbildung der Rekruten gegenüber den andern Rekrutenschulen zu kurz .komme ; doch kann diesem Uebelstande in Zukunft dadurch begegnet werden , daß man die Rekrutenschule von Thuu eine Woche länger dauern läßt. Und damit diese Verlängerung des Rekrutendienstes nicht imwer die gleichen Kantone treffe , unterliegt es bei der dermaligen Erleichterung der Transportmittel, in Folge der Eisenbahnen, keinerlei Schwie-

49l

.^

^igkeit , für die Zusammenfezung derjenigen .^ekrutenfchule , welche mit der Zentralschule zusammenfallen soll, eine angemessene Kehrordnung unter den .Kantonen .eintreten zu lassen.

Was die Beschaffenheit der der Artillerie zugeheilten jungen Mannfchaft anbetrifft , so ist dieselbe fortwährend befriedigend. Es darf nament..ich hervorgehoben werden, daß der durch das reglementaxische Erfordern^ an Handwerkern fchwierigen Re^rutirung der Pa...kkompagnien in den betreffenden Kantonen seit einiger ^eit anerkennenswerte Aufmerksamkeit geschenkt wird, was es immer mehr ermöglichen wird, diese Kompagnien ihrer wirklichen Bestimmung gem^iß auszubilden.

Die Gleichförmigkeit der Bewaffnung, Kleidung und Ausrüstung der

.neu eingeteilten Mannschaft m.^.cht stete Fortschritte; Abweichungen von den bestehenden Vorschriften kommen hauptsächlich noch ^n denjenigen Kantonen vor , wo nach den begehenden Gesezen der Mann s^ch auf eigene Kosten .auszurüsten hat , wie namentlich in den Kantonen Waadt und Neuenburg. Jn lezterm Kanton sind ^s besonders Aermelweste und Beinkleider, welche immer noch vielfach vor. ...en bestehenden Vorschriften abweichen ; im Kanton Graubünden ist es noch nicht zu der vorgeschriebenen korpsweisen Gleichförmigkeit des zweiten Paa^s Beinkleider gekommen , und im Kanton Tesfin wird stets in mannigfacher Beziehung gegen die Vorschriften des betreffenden Reglementes gefehlt.

Die Zahl der Ofsiziersafpiranten blieb auch dießmal hinter dem

wirklichen Bedürfniß für die Ergänzung der Offizierskader zurük.

Offiziersafpiranten I. Klasse erhielten im Jahre 1857 Unterricht 20 il.

.,

.

.

.

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.

.

18

Wenn dex Ofsiziersbestand sämnttlicher Artilleriekorps vollständig erhalten werden soll, so ist e.n durchschnittlicher, jährlicher Zuwachs von 30 Offizieren erforderlich, und es deuten demnach vorstehende Zahlen daraus hin, daß in den Kantonen zur Kompletirung des Artillerie^Offizierskorps ein Mehreres geschehen muß. Welche Mittel in dieser Beziehung Abhilfe versprechen können, ist der .^in^cht der kantonalen Militärbehörden anheim gestellt. Eine .Bemerkung hierüber dürfte indessen hier doch am Plaze^ sein. Die Erfahrung zeigt, daß in denjenigen Kantonen, in welchen ein, mit den erforderlichen Attributen ausgerüsteter Stabsoffizier der Waffe au der Spize des Artitlerie-Konting^ntes als Waffenkommandant gestellt ist, das Ofsizierskader weniger oder gar kein.^ Lüken hat.

Es liegt daher der Wunsch nahe, daß in allen Artillerie stellenden Kantonen ein solcher Waffenkommandant ernannt und demselben zur Pflicht gemacht würde, die Jnteressen seiner Waffe zu wahren und den Sinn für dieselbe zu pflegen.

Wiederholungskurfe fanden im Lauf^ des Jahres 10 statt; deren Zusammense^nng auf den verschiedenen Pläzen war folgende ^ ^ann. Mann.

A ara u 24 .^-Haubiz- Batterie Nr. 3, Aargau 154

6 Datteri..

B^ndesblatt. Jahrg. X. Bd. I.

,, 49, ,, 1^8 Ueb^rag: ^^--.

45

32^

492 Mann. Mann...

Uebertrag : Zürich

146 172 174

24 ^-Haubiz-Batterie Nx. l, Zürich 8 .^Batterie ..4^ ..

..

6

..

^ ,

..

322.

49^ .^ .

.

^ .

^

Aar au

5^ 55

Parkkompagnie Nr. 37, Luzern . . .

...

. ., 39, Aargau . .

Parktrain von Bern, Zug, Basel-Lands.^aft, Graubündeu und Tessin . . . . .

77

Parkkompagnie Nr. 7., Bern

50

184 . .

.

^

Thun

..

.

.

.. 75, Waadt . . .

.

63 60

Parktxain von Freiburg, Waadt u. Wallis

St. G a l l e u

Parkkompagnie Nr. 73, St. Gallen .

Bière

12 ...^Kanonen^Batterie Nr.

9, Waadt

..

^

23.

^

^

^

.^ i ..

..

..

69, Waadt

^

,, 53, Genf

Pofitionskompagnie

Thun

.

6

^

137

171 159 149 47

134 165 ,,11, ,, 156 ,. 47, Solo.thuxn 122 84 ,, 33, Bern 55

49

663

12 .^Kanonen-Batterie Nr. 5, Bern

6 .^Batterie

.

,,

,,

^

^

^

Positionskompagnie ..

,,

4^.^

.

6^..

^

^

.B ellinz on a Basel

6 ^Batterie Nx. 2l, Tessin . . .

12 .^Kanonen-Battexie Nr. 7, Baselstadt

Thun

Gebirgsbattexie Raketenbatterie ..

157

136 ,, 15, Baselland 175

6 .^Batterie

Nx. 27, Wallis .. 29, Bern .

^

3l,

G^f.

.

.

.

.

.

.

716

87

76 65

^^ ^ 311

228 .^...^..^

Thun

Parktrain von Bern und Freiburg .

.

.

.

69

Summa: 3,364 Von den 38 Artilleriekompagnien mit ungeraden Nummern, welche die Reihe des Wiederholungskurses traf, hatten 6 Kompagnien den lezten Winterfeldzug mitgemacht und wurden daher zu keinem Jnstruktionsdienst einberufen. Eine Gebirgsbatterie, zwei Raketenbatterien und zwei Posttionskompagnien der Reserve waren theils im Personellen, theils im Ma-

493 teriellen noch nicht vollständig genug organisât , um in Dienst berufen werden zu können ; es blieben demnach für diesen Dienst disponibel die hievor genannten 27 Kompagnien , nebst Parktrainabtheilungen, mit einem Gesammtbestand von 3,364 Mann, welchen der gefezlich vorgeschriebene Wiederholungsunterricht in der bisher befolgten Weise zu Theil wurde.

Die Bemerkung über die Lüken im Personalbestand der zu den Wiederholungskursen eingerükten Ko.^ps muß auch diesmal wiederholt werden.

Von den genannten 27 Kompagnien blieben 17 unter dem reglementarischen Bestand ; als wesentlich unvollständig sind zu nennen die Kompagaie Nr. 47 6 ..^..Batterie von Solothurn mit nur 122 Mann, und Nr. 27 Gebirgsbatt..rie von Willis mit nur 8.^ Mann. Der wiederholte Wunsch scheint demnach wol gerechtfertigt, daß man in den Kantonen bei der Dienstbefreiung etwas vorsichtiger und zurükhaltender sein möchte.

^.

Kavallerie.

Es wurden fünf Re k r u t e ^ f c h u l en auf den Pläzen Thun, Bière, Aarau, St. Gallen und Winter^hur abgehalten. Jn dieselben rükten im Ganzen 250 Rekruten ein: 173 Dragoner, 56 Guiden, 6 Trompeter, 3 Sanier , 1 Hufschmied, 3 Frater und 8 Offiziersafpiranten 1. blasse.

Diefe Anzahl ist bei dem vielen Abgang während der Dienstzeit nieht ge^ nügend, um die Kompagnien in den verschiedenen Kautonen vollzählig zu erhalten.

Zu diesen Rekruten wurde ..n Kaderrnanns.^aft einberufen: 27 Offiziere, 15 Aspiranten l1. Klasse, 38 Unteroffiziere, 5 Frater, 12 Arbeiter und .^3 Trompeter.

Jeder Schule wurde ein Kommissariatsbeamter, ein Arzt und ein Stabspferdarzt zugethe.lt. Der erstere ertheilte zugleich Unterricht in der Administration un^ der leztere i^ der Pferdekenntniß.

^as Personelle entsprach im Allgemeinen den gesezlichen Forderungen.

Es ist jedoch zu wünschen, daß in einigen Kantonen bei Aufnahme der Rekruten ans etwas mehr Jntei^genz und Schulbildung, besonders beiden Guiden, gesehen werde.

Die Pferde waren im Allgemeinen von guter Beschaffenheit und mit wenigen Ausnahmen zum Reiterdieust geeignet. .^s gab zwar solche, die kaum das vorgeschriebene Alter v^n vier Jahren hatten, und in der Schule von Winterthux mußten vier Ps.rde als zu jun^ zurükgewiefen werden..

... u ch waren einzelne Pferde zu schwerfällig und andere, besonders bei den Guiden von Tefsin, in der Größe außer allem. Verhältniß zum Reiter.

Die Bekleidung und kieine Ausrüstung war im Ganzen nach den Vorschriften des Reglements und. mit .wenigen Ausnahmen, in Stoff und Farbe gut.

Die Bewaffnung und die dazu gehörige Ausrüstung war ebenfalls, mit wenigen Ausnahmen , nach Vorschrift und befriedigend unterhalten.

Aus einem Danton (Zürich) war die Mannschaft nur mit einer Pistole versehen.

4.)4 Bei der Ausrüstung der Reitpferde, die im Allgemeinen nach Vorschrift ist, kommen immer noch viele Mängel zum Vorschein, und es sollten die Kantone mehr aus gut gefertigte und mit gutem Holz versehene Sattelgestelle, auf vorschriftmäßige, gute Unterdeken, so wie ferner darauf sehen, daß die Schabxaken nach Modell und so gefertigt werden, daß der Mann seine Pistolen bequem aufnehmen kann.

Der Unterricht wurde nach dem Jnstruktionsplane, in allen Zweigen des Dienstes , ertheilt und erreichte befriedigende Resultate. Der Stalldienst ist befriedigend besorgt und der Unterricht in der Pferdekenntniß zum Nuzen der Mannschaft gut vorgetragen worden. Auf den Reitunterricht, als den wichtigsten des Reiterdienstes , wurde viel Zeit und Aufmerksamkeit verwendet. Die Mannschaft hatte^ im Allgemeinen eine gute Haltung zu Pferd, ritt, mit wenigen Ausnahmen, furchtlos, und die Pferde giengeu meistens willig. Der Unterricht im Fechten und Turnen gab den Leuten eine gute Haltung uud vorteilhafte Beweglichkeit. Die verschiedenen Bewegungen in dem Zugs.^ und Schwadronsunterricht, so wie beim Plänkeln, wurden gehörig vollzogen. Auch der Sicherheitsdienst ward befriedigend aufgeführt.

Die Guiden erhielten überdieß Unterricht in den ihren besondexn Dienst beschlagenden Theilen des Ordonnanzdienstes , in Abfassung von Rapporten über kleine Rekognoszirungen und in der Anfertigung von Jtinerärs.

Die Dienstleistungen^ der Kadermanuschaft waren befriedigend ; der größte Theil derselben war eifrig im Dienste.

Bei Auswahl der Trompeter für die Kavallerie Rollte in einigen Kantonen mehr daraus ^gehalten werden, daß nur Leute aufgenommen werden, welche die nöthigen Talente und einige^ Vorübung haben.

Die R e m o n t e n k u r s e fanden, mit Ausnahme der Remonten von Teffin, die in dem Wiederholungskurs in Bellinzona ihren Kurs machten, in den Rekrutenschulen, und zwar während der lezten 10 Tage derselben, statt. Jm Ganzen rükten 79 Remonten zu diesem Unterrichte ein. Der Vortheil dieses Unterrichtes tritt immer mehr zu Tage, und es wird der^ selbe. in der Folge gute Früchte bringen. Die Pferde, waren mit Aus-

nahme einiger, die zu schwerfällig und in der Größe nicht im Verhältniß

zum Reiter waren, gut und wurden, so weit es in der kurzen Zeit möglich war, für den Dienst brauchbar gemacht. Außer dem Reitunterricht wurde die Mannschaft auch in den übrigen Zweigen des Dienstes unter^ richtet.

Es ist zu wünschen , daß einige^ Kantone eine schärfere Aufsicht über Veränderung des Pferdestaudes ihrer Reiter führen und alle neu angeschafften Pferde unnachsichtig in den Remontenkurs senden.

Den W i e d e r h o l u n g s k u r s hatten im Berichtsjahre die Dr a goner-Kompagnien Nr. l, 5, 7, 9, l3, 15, 17, 19 und 21 zu be^ stehen, und zwar wurden Nr. 1, 9 und 19 in Winterthur, Nr. 7, 15..

^ .^ ^49.^ .^7 und 21 iu Bière und Nr. 5 und 13 in der Zentralschule in Thu^ ^zusammen gezogen.

Mit Ausnahme der Kompagnie Nr. 9 von St. Gallen, die^in realementarischer Stärke eingerükt ist, waren alle Kompagnie mehr oder weniger unvollzählig ; am schwächsten rükte Nr. 7 von Waadt ein, nämlich nur mit 37 Mann.

Einige Kantone machen zu starken Gebrauch von Dispensertheilungeu, daher einzelne Kompagnien so unvollzählig eingerükt find.

Die Guidenkompagnien Nr. 3, halb Nr. 4, Nr. 5 , 7 und halb ^r. 8 hatten ihre Wiederholungskurfe in ihren Kantonen. Von diesel Kompagnien ist einzig Nr. 7 v.^n Genf vollzählig.

Die Wiederholungskurse mehrerer Dragonerkompagnien, von verfchiedenen Kantonen vereint, hatten den merklichen Vortheil, den Diensteifer anzuregen und zur Hebung der Wasse beizutragen.

Die Jnspektion der Reserven^Kavallerie wurde den Kantonen überlassen, mit Ausnahme der halben Kompagnie von Genf, die bei Anlaß ^des Wiederholungskurses der Kompagnie Nr. 7 die eidgenössische Jnspektion pafstrte.

^. .^ar^n.^n.

Für die Schaxfschüzen fanden im Berichtsjahre fünf Rekrutenschulen statt, nämlich in Thun, Milden, Winterthur, St. Luziensteig und Luzern.

Mit Ausnahme von Milden, w.. der Kafernenraum zu beengt ist, und St. Luziensteig , wo kein nahe gelegener Kanton Scharfschüzen^Wieder.holungskurse hatte, wurden mit den Rekrutenschulen Wiederholungskurse bereinigt, was sich auch dieses Jahr zwekmäßig bewährte, indem dadurch der Wetteifer sowol für die Jn Auktion, als für das disziplinarische Betragen gewekt wird. Es i^t zu wünschen , daß die Kaserneneinrichtungen in Milden und Winterthur die schon lange besprochenen Erweiterungen bald erhalten, um in Zukunft i.^ den zu treffenden Anordnungen nicht beschränkt zu sein.

Jn den Rekrutenschulen wurden zusammen 778 Rekruten und 191 Mann Kader unterrichtet. An ..ie Rekrutensehule in Thun schloß sich noch ein besonderer Kurs von 14 Tagen für die Offiziersaspiranten II. Klasse, an welchem 22 solche Theil nah.nen.

Bezüglich der Auswahl der Mannschaft kommen die meisten Kantone den dießfälligen reglementarifchen Bestimmungen nach; einzig die Kantone Schw.^z und Freiburg haben weniger Sorgfalt hierauf verwendet.

Sämtliche Rekruten sind mit Ordonnanzstuzern in die Schulen ein^erükt. Die Kantone ^ethätigen bei den Anpassungen die nöthige Sorg^ falt und Kontrole
; nur ^chw^z bleibt auch in dieser Begehung zurük.

^it Ausnahme der Kantone Bern , Glarus und Wal.lis find die Waid..

.messex bei den Rekruten eingesührt. Mit der Anschaffung der AusrüstungsGegenstände nach neuer Ordonnanz beeilen fich einige Kantone nicht sehr..

so haben Uri , Ob^ und Nidwalden noch die alten Weidtafchen , Uri,

496

^

Schw.,z , Ob- und Nidwalden , Glarus , Zug und Appenzell noch alte Tornister. Die Ausrüstung der Weidtaschen und Tornister ist mit geringer Ausnahme vollständig.

Mehr und mehr bestreben sich die Kantone, ihre Mannschaft mit guter Bekleidung zu versehen. Jn einigen Kantonen , wie in Schwvz, Unterwalden und Tesfin, wo die Anschaffung der kleinen Tenue durch die Mannschast oder die Gemeinden geschieht, erblikt man noch große Verschiedenheit und oft Tadelnswerthes. Neue Kapüte nach Ordonnanz haben die Rekruten der Kantone Zürich, Bern, Luzern, zum Theil Schwyz, Appenzell,

.Basel-Landschast, Aargau, Thnrgan, Tessin, Waadt und Wa.lis.

Auch dieses Jahr war die Vorinstruktion in den Kantonen mangelhast ; statt während den wenigen Tagen bei der Soldatenfchule stehen zu bleiben, wurden die Pelotonsschule und die Jägermanöver in den Bereich der Jnstruktion gezogen. Nicht besser steht es mit der Vorübung im Schießen ; viele Rekruten hatten vor dem Eintritt in die eidgenössischen.

Schulen kaum 20 Schüsse gethan.

Jn der Soldaten-,. Pelotons- und Kompagnieschule wurde Befriedigendes geleistet. Der leiehte Dienst verlangt noch mehr Raschheit in Ausführung der Bewegungen; auch bedarf die Terrainbenuzung noch mehx Beachtung. Jm Schießen war das Resultat im Ganzen ni.x.t ungünstig.

Durchschnittlich auf 400 Schritt 65 % Scheiben und 25 % Mannstreffer.

Wenn einmal die neue Bewaffnung durch alle Kompagnien eingeführt ist,

und die Stnzex sich in den Händen der Schüzen befinden, die Bildung von Feldschüzengefellschaften in den Kantonen sich realifirt und die Freischießer..

für die Feldstuzer zugänglicher werden , so wird für die Schweiz ein

Schüzenkorps entstehen, das im Felde große Dienste zu leisten im Stande sein wird. Jn der Waffenlehre und in der Schiesstheorie sind die Rekruten gut unterrichtet. Jm Bajonnettfechten werden die Stellungen, Bewegungen und Paraden geübt; für Weiteres genügt die kurz anberaumte Zeit nicht.

Dem inner.. Dienste wird viel Aufmerksamkeit gewidmet; Ordnung und Hanshalt wurden gut geführt.

Der Wachtdienst wird theoretisch und

praktisch gründlich geübt; eben so wird dem Feld- und Sicherheitsdienst,

diesem so wichtigen Dienstzweige , bei der Jnstruktion alle Aufmerksamkeit zugewendet.

Auch der Osfiziersaspirantenkurs nahm Deinen erfreulichen Fortgang.

Während demselben waren zwei Kompagnien Scharsschüzen zum Wiederholungskurse versammelt, was für die praktische Ausbildung der Aspiranten von großem Nuzen war. Jm Allgemeinen ist jedoch die dießjährige Auswahl dex Aspiranten weniger günstig gewesen , als das vorhergehende Jahr..

Von den 22 Aspiranten sind 13 als unbedingt besähigt zur Brevetirung

.erklärt worden, und 4 unter der Bedingung, im folgenden Jahre als Ossiziere noch einer Rekrutenfchule beizuwohnen ; 5 Aspiranten dagegen find angewiesen worden, zurükzutreten, oder sich einem nochmaligen Aspiranten.iurse zu unterziehen.

497 Den W i e d e r h o l u n g s u n t e x x i c h t hatten der bestehenden KehrOrdnung nach dieses Jahr die Kompagnien mit ungeraden Nummern zu bestehen, und es erhielten diesen Unterricht wirklich 12 Kompagnien des Auszugs und 14 Kompagnien der Reserve. 11 Kompagnien des Auszugs, welche im verflossenen Winter im Dienst gestanden, wurde der Feldzug als Wiederholungskuxs angerechnet.

Von den Auszügerkompagnien hatten nur drei Ueberzählige , die andern kaum den reglementar.fchen Stand; der Komoagnie Nr. 13 von Freiburg fehlten zwölf und der Kompagnie Nr. 23 von Sehwvz sogar acht und zwanzig Mann.

Von den Reservekompagnien hatten vier Ueberzählige; d.ie meisten andern blieben unter dem reglementarischen Stande; der Kompagnie Nr. 57 von Aargau fehlten zwei und zwanzig und der Kompagnie Nr. 63 von Wallis sogar ein und vierzig Mann. Es ist sehr zu wünschen, daß die Kantone ihre Kompagnien nicht nur ergänzen , sondern dieselben überzählig zu erhalten suchen. Die Scharsschüzenkompagnien sind ohnehin sür den Dienst im Felde sehr schwach , und es wird auch vom Herrn General im Berichte über den lezten Feldzug ausmerksam gemacht, daß der Effektivbestand derselben verstärkt werden sollte.

Jn geistiger und körperlicher Beziehung entspricht die Mannschaft mit geringen Ausnahmen den Anforderungen. Das Alter ist bei der Reserve sehr verschieden ; während einige Kantone nur bis zum 32sten Altersjahr greifen müssen, sind andere im Falle, bis zum 38sten zu gehen.

Bei den Auszügerkon.pagnien befanden sich 872 Stuzer nach Ordonnanz, I 1 1 alte umgeändert für Spizgeschosse, und 47 alte mit runden Kugeln. Bei der Reserve waren erst 218 Ordonnanzstuzer vorhanden, dann 635 älterer Ordonnanz, umgeändert sür Spizgeschosse, und 238 mit runden Kugeln. Nach diesem Resultat ist mit Bestimmtheit zu erwarten,

daß bis in 2 Jahren die Kompagnien des Auszugs vollständig mit Or..

donnanzstuzern bewaffnet sein werden. Bei der Reserve geht es immer uoch 4 bis 6 Jahre, namentlich da, wo noch das Magasinirungssystem besteht.

Das Ergebniß der Jnstruktion war ein befriedigendes und die Dis...

ziplin sämmtlicher Mannschaft musterhaft und lobenswerth.

5.

Instruktion de... Sanitätspersonals

Jn Folge Erhöhung des betreffenden Kredites wurde im Berichtsjahre der Unterricht des Gesundheitsp..rfonals in erheblichem Maße ausgedehnt, indem statt der bisherigen zwei S a n i t ä t s k u r fe deren nun vier abgehalten wurden, nämlich in Zürich und Thun für Aezte, Oekonomen, Krankenwärter und Frater, und in L u z e r n und Bell i n z o n a für KranAnwärter und Frater. Die Kurse für die Aerzte und Oekonomeu dauerten.

zwei, und diejenigen für die Krankenwärter und Frater drei. Wochen.

4^8 An dieseu Kursen nahmen Theil: Ju Zürich Ambulaneenärzte

. . .

^

Korpsärzte . . . . . . 15

Oekonom . . . . .

1 Fxatex . . . . . . . . 18 Krankenwärter . . . . 4

Ju Thuu

Ju ^ u z e r u

Jn Bellinzoua

----

.

.

.

.

1 5 1^ 2 l^ 10

Fxatex . . . . . .

Krankenwärter . . . .

Krankenwärter

17 8 8

Divisionsarzt .

Ambulaneenärzte Korpsärzte . .

Oekonomeu . .

Frater . . .

Krankenwärter .

Frater

.

.

Krankenwärter

.

.

.

.

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.

.

.

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. . . .

17 6 ^

.

^

52 25

23

Jm Ganzen.. .44 Mann.

Das Resultat dieser Sanitätskurfe kann als ein ganz gelungenes beZeichnet werden. Das Personal zeigte sich, einige Frater ausgenommen, körperlich und geistig gehörig befähigt, und war im Allgemeinen nach Vorschxift ausgerüstet. Die kurze Unterrichtszeit wurde zwekrnäßig benuzt, und .namentlich dem praktischen Dienst zugewendet. Wirklich befriedigten denn auch die Uebuugeu der Fratex und Krankenwärter beim Verband und .Transport vou .Verwundeten mehr als die theoretische Prüfung, was in Bezug auf deren Verwendung im Felde beruhigen soll.

Es ist nur zu wünschen, daß diese Kurse so eingerichtet und ausge^ .dehnt werden können, um alle angehenden Militärärzte und alle neu eintretenden Frater und Krankenwärter in dieselben einzuberufen.

Der G e s u n d h e i t s d i e n s t in den M i l i t ä x s c h u l e u , wozu in angemessener Kehrordnung theils Ambulaneenäxzte, theils ^orpsärzte kommandixt werden, bietet dermalen keinen Stoff zu besondexn Bemerkungen.

Einer Beschwerde des Oberfeldarztes, da.ß ihn^ die Rapporte sehr unxegel.mäßig, oft gar nicht, und viele höchst mangelhaft ausgefertigt zukommen, wird man trachten, durch geeignete Mittel Abhilfe zu verschaffen.

J n s p e k t i o u e n ü b e r d a s P e r s o u a l und d a s M a t e r i a l d e s G e s u n d h e i t s d i e n s t e s in den Kantonen fanden im Berichtsjahre .keiue statt, nachdem im Jahr 1856 der in den Vierzigerjahren begonnene Turnus beendigt wurde.

Obschon angenommen werden darf, daß die meisten Kantone ziemlich .vollständig und ordonnanzmäßig ausgerüstet find, so wird es doch gut sein..

^

^

die Inspektionen zu wiederholen, um sich zu überzeugen, daß die bei de..^ ersten Jnspektion gerügten Mängel gehoben wurden, und um sich des ge^ hörigen Unterhalts und der Besorgung des Materials zu versichern.

^. ^en.tr^Is.^nll.....

Wie wir bereits in unferm Jahresberichte über die G^schästssührung^ von I855 des Näheren aus einander gesezt haben, bedurfte die Zentralschule einer völligen Umgestaltung, und wir fuchen dem angestrebten Ziel, höhere

Ausbildung der Offiziere der eidg. Stäbe, so wie der Stabsoffiziere der

Jnfanterie und einer Fortbildung der .Offiziere und Unteroffiziere der Spezialwaffen näher zu rüken, wobei freilich in manchen Punkten versuchsweise progredirt werden muß. Besonders häufig war von den in die Schule berufenen Offizieren über die la^ge Dauer der Schule geklagt worden, un.^ eine Menge Difpensativnsgesuche,. die größtenteils ohne Härte nicht ^zuxükgewiesen werden konnten, machten es fast zur Unmöglichkeit, eine genügende Anzahl Offiziere in die Schule zu bringen; und auch von ....lesen verloren viele nach der sechsten oder siebenten Woche, gerade wenn der wichtigste Zeitpunkt zum Lernen eingetreten war, d.e warme Theilnahme, und dachten mehr an ihre häuslichen Angelegenheiten, als an den Dienst; auch zeigte^ sich die warmen Sommertage ^ehr ungeeignet zu theoretischen Vorträgen, wie sie doch den praktischen .Hebungen nothwendig vorangehen mußten..

Nach reiflichen und wiederholte^ Beratungen und nach eingeholten Gut.^ achten erfahrner, mit der Zentralschule wohl bekannter Offiziere versuchte man daher eine Trennung des theoretischen Unterrichts vom Applikationsdienst, bestimmte für den ersteren vier Wochen im Winter, für den lezterr..

fünf im Sommer. Jn dieser W..ise wurde im Berichtsjahre verfahren, un.^

die theoretische Abtheilung in Aarau, der praktische Theil oder die Appli...

kationsschule aber in Thun abgehalten.

.

^

T h e o r e t i s c h e r Theil.

Der Bestand des theoretischen Kurses war folgendere Kommando und Jnstruktionspersonal . . . . . . . .

vom eidg. Ge.nestab, Offiziere

Aspiranten

l7

. . . . . . . . .

3

.

.

^

. . . . . . . .

^

vom eidg. Artilleriestab, Offiziere

.

.

.

.

.

.

.

vom eidg. Generalstab, Offiziere . . . . . . . . . 10 von den Genietruppen, Offiziere . . . . . . . . .

4 Aspiranten

von der Artillerie, Offiziere Aspiranten

.

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.

1

. . . . . . . . . .

.

.

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36 l.^

von der Kavallerie, Offiziere . . . . . . . . . .

5 von den Scharfschützen, Offiziere . . . . . . . . .

4.

von der Jnfanterie, Stabsoffiziere und Aidemajore . . . . 27 Zusammen:

13^

.^00 Für den Dienst, resp. Unterricht, wurden fünf Abtheilungen gebildet , Dämlich ^ I. Abtheilung : Die Offiziere des eidg. Generalstabes und des Artilleriestabes.^

II. Abtheilung : Die Offiziere und Aspiranten des eidg. Geniestabes und der Genietruppen.

lll. Abtheilung: Die Offiziere der Artillerie.

..1V. Abtheilung : Die Offiziere der Jnfanterie, Kavallerie und Scharfschüzen.

V. Abtheilung : Die Aspiranten der Artillerie, welch' lezterer Abtheilung für deu innern Dienst auch das für die Besorgung der Pferde einberufene aärgauische Traindetaschement von

27 Mann zugetheilt war.

Der Unterricht wurde nach einem von unserm Militärdepartemente genehmigten Unterrichtsplane organisirt und die verschiedenen Fächer an^gemessen . unter die anwesenden Jnstruktoren verteilt, und je nach ihrer ^Natur den einzelnen Abtheilungen besonders oder mehreren gemeinschaftlich Vorgetragen. Ein Theil dieser Fächer ist selbstverständlich rein theoretisch, und mußte ausschließlich in den Lehrsälen behandelt werden. Bei denWenigen Fächern dagegen, wo eine Uebung auf dem Terrain sich anknüpfen ließ, und die Zeit sie gestattete, fand solche statt. So wurde bei dem Unterricht über die Exerzirreglemente der Jnfanterie die Brigadefchule ^epetitionsweife auf dem Exerzirplaz mit Schnüren ausgeführt ; an die Vortrage über die Bewegungen mit vereinigten Waffen schloß sich eine Rekognoszirung eines gegebenen Terrainabfchnitts mit der Aufgabe an die Offiziere, über die Verwendung der verschiedenen Abteilungen einer ArmeeDivision eine schriftliche Arbeit einzureichen. Der theoretischen Erörterung ^ibex die bei unserer Armee eingeführten Handfeuerwaffeu folgten einige Schießübungen mit. den verschiedenen glatten und gezogenen. Waffen , um ..^en Offizieren fowol die Tragweite als die Flugbahn der Projektile anschaulich zu machen; Gleiches fand auch mit den Geschiizen statt, indem von jedem Projektil einige Schüsse nach dem Ziele abgefeuert wurden.

Ueber den Geist und die Disziplin der^in dem Kurse anwesend gewesenen Offiziere kann nur Erfreuliches berichtet werden. Die fortwähren^en Theorien verschiedener Art, nur wenig unterbrochen durch eine nicht einmal täglich vorkommende Reitstunde, ließen baldige Ermüdung und AbSpannung der Zuhörer befürchten ; allein wenn auch bei der großen Mehr^ahl das Gefühl des zu viel theoretischen Unterrichts lebhast vorhanden gewesen sein mag, so hat indessen dasselbe in keiner Weise nachtheilig auf .den Eifer und Fleiß der Offiziere eingewirkt, und die musterhafte Disziplin, welche vom Anfang bis zum Ende herrschte, beurkundet genügend ^en guten Geist, welcher die fämmtlichen Theilnehmer der Schule, mit sehr geringer Ausnahme, beseelte.

Was inbesonders noch die Offiziersaspiranten betrifft, so bildeten dieReuigen des Genie, wie bereits bemerkt, gemeinsam mit den Offizieren.

^er Waffe eine Abtheilung, und arbeiteten auch größtenteils gemeinschaftlich

50l mit lezteren. Die beschränkte Zahl von Offizieren und Aspiranten dieser Waffe und die Art der zu unterrichtenden Fächer machten diese Vereinigung.

möglich. Während des größern Theils der Zeit wurden diese Aspiranten rnit Studien beschäftigt, welche ausfchließlich auf die Geniewaffe Bezug haben ; gemeinsam mit andern Abteilungen hörten dieselben indessen überdieß noch die Vorträge über die Exerzirreglemente der Jnfanterie , das allgemeine Dienstreglement, Kenntniß der Gefchüze und Handfeuerwaffen, nebst deren Anwendung und Wirkung, Komptabilität und Rapportwesen.

Bei den Aspiranten der Artillerie dagegen war ein gemeinsamer Unterricht mit den Offizieren dieser Waffe schon der bedeutenden Zahl wegen nicht möglich; zudem ist der Zwek der Schule für die Offiziere zu verschieden von demjenigen für die Aspiranten. Für jene erstern beabsichtigt man eine

höhere militärische Ausbildung, während leztere eigentlich mit den Ele-

menten des Kanonierdienstes beginnen müssen.

Die Vorkenntnisse und Leistungen der Genie -Aspiranten waren im Ganzen befriedigend; weniger ..aun dieß von den Aspiranten der Artillerie .gesagt werden, bei welch' leztern die Ergebnisse der Prüsung theilweise sehr wenig befriedigend waren.

Applikationsschule.

Während der Bestand dieser Schule für sämmtliche Waffengattungen, .mit Ausnahme der Artillerie, sv ziemlich der gleiche war, wie in den vorhergehenden zwei Jahren, so trat hingegen für leztere Waffenart eine wesentliche Aenderung ein. Die Organisation der eidg. Zentralschule war in Beziehung auf das Genie und die Artillerie feit ihrem Bestand so zu sageu unverändert geblieben; sie entfprach den frühern Verhältnissen, d.r n einzelnen Kantonen für den Unterricht der Spezialwaffen nur mangelhaft gesorgt wurde, und es daher als dringendes Bedürsniß erschien, jährlich eine möglichst große Anzahl von Unteroffizieren und zum Theil auch Soldaten in die fchweizerifche Zentralanstalt einzuberufen, um einen Kern übereinstimmend instruirter Mannschaft zu erhalten. Seit der Stiftung dieser Anstalt haben fich aber die Verhältnisse geändert. Der Unterricht der Spezialwafsen ist seither zentralisirt worden; in regelmäßigen Rekrutenschulen und Wiederholungskursen werden Unteroffiziere und Mannschaft übereinstimmend instruirt, und die Zentralschule kann also nur noch zum Zwek haben, namentlich den Kad.ern dieser Waffengattungen denjenigen weitergehenden Unterricht zu verschaffen, den dieselben in den andern Schulen .nicht erhalten. Für diesen Unterricht eignen fich vorzugsweise nebst den Offizieren die obern Grade der Unteroffizierskader.

Um aber diese Kader ihre.i refp. Graden angemessen zu beschäftigen, ist es erforderlich, in der Zentralschule eine Truppe zur Verfügung zu haben, in welche man Offiziere und Unteroffiziere einreihen kann. Dieß kann geschehen entweder durch Einberufung fchon fvrmirter Kompagnien, oder aber durch Vereinigung einer Rekrutenschule mit der Zentralschule...

Es wurde die leztere Alternative gewählt, und für die lezten drei Wochen

.502

^

.

.

.

.

^die Rekrutenschule der Artillerie - Detaschemente vou Bern, Freibuxg und Solothuxu mit der Zentralschule vereiniget.

Der Eintritt der verschiedenen Abtheilungeu und Korps in die Schule^ hatte sueeessive statt, während welcher Zeit, d. h. in der ersten und zweiten, und zum Theil auch noch in der dritten Woche, die bereits anwesenden Offiziere ^und Unteroffiziere, so wie die Offiziexsaspiranten im Sinne de.^ ^nterrichtsplans Massenweise beschäftigt wurden.

Nach dem Einrüken sämtlicher Korps war der numerische Bestand der Schule nach den Waffenarten folgender..

Manu.

Stab

der

Schule

.

Jnstruktionspersonal

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. . . . . . . . . . . .

Osfiziere des eidg. Stabes

. . . . . . . . . .

7

3l

l8

Genietruppen (Sappeurkompagnie Nr. . von Waadt, Sappeurkompagnie Nr. 9 vou Bern und Pontonnierkompagnie Nr. 3 .

3I4

Axtillexietruppen . . . . . . . . . . . . .

Kavallerie (Dragonerkompagnie Nr. 5 vou Freiburg und Nr. 13

vou

33.^

von

Bern)

Bern)

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Scharfschützen (Kompagnie Nr..

Wallis)

.

.

.

.

.

.

.

.

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.

.

.

.

.

.

.

.

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.

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.

.

.

.

137

3 vou Waadt und Nx. 7 vou .

.l 8.^

Jnfauterie (vier reduzirte Bataillone von Zürich, St. Gallen, Graubünden und Neuenburg) . . . . . . . . .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

l.^40

Jm Ganzen .

2574

Der Gesammtbestand der Pferde in der lezteu Periode der Schule war ^ Stab .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

35

Artillerie

.

.

.

.

.

.

.

.

.

221

. . . . . . . .

137

Kavallerie

Pferde.

...

Total: 393 Pferde.

Ueber die Bewaffnung, Kleidung und Ausrüstung wurden korpsweis...

Inspektionen angeordnet. Bei den Spezialwaffen fand ziemliche Gleichförmigkeit statt, und es zeigten fich bei denselben nur unwesentliche Abweichungen von den bestehenden Vorschriften. Bei dex Jnsanterie erwiesen fich die Bataillone von Zürich und St. Gallen als die besser ausgerüsteten ., auch waren dieselben besser bewaffnet als diejenigen von Graubünden und Neuenburg. Das Bataillon vom leztgenannten Kanton namentlich war mi^ ^Gewehren bewaffnet, welche für den wirklichen Felddienst kaum als brauch^ bax erklärt werden könnten. Auch in Beziehung aus .Kleidung zeigten fich ^hei den beiden leztern Korps viel bedeutendere Abweichungen von dem .Reglement, als bei den ersteru.

Ueber die Disziplin kann nur Rühmliches gefagt werden. Die Offi.^ ^iere waren von dem besten Geiste beseelt , und deren Beispiel wirkte augen^

^cheinllch auch wohlthätig auf die gesammten Truppe-..

i .

.

5 0 3

Uebex mangelhaste Kenntniß der Elementartaktik bei deu Korps konnte man fich im Allgemeinen nicht beklagen. Von den vier JnfanterieBataillonen stunden allerdings diejenigen von Graubünden und Neuenburg den beiden von Zürich und St. Gallen naeh ., das um acht Tage frühere Einrüken der beiden erstern, obwol es den Gang des Unterrichts kompli...

zirte, machte es indessen möglich, die beiden sehwächern Korps für die gemeinschaftlichen Uebungen angemessen vorzubereiten.

Die Artillerie hatte einige Mühe, beim Beginn der taktifchen Uebun-

gen die wünfchbare Beweglichkeit zu entwikeln, obwol das Mögliche gethau

Borden w a r , um die Rekrutenmannschaft so vorzubereiten, daß fie nach Vereinigung der Rekrutenschnle mit der Zentralschule den Dienst bei den .Feldbatterien versehen konnte. Offenbar find drei Wochen dieser VorbeLeitung zu kurz , und es wird nöthig sein , für die Zukunft die Artillerieschule in Thun jeweilen vier Wochen vor deren Vereinigung mit der Zentralschule beginnen zu lassen.

Jn kurzen Zügen war der, grnndfäzlich übereinstimmend mit dem Unterrichtsplan befolgte Gang des Unterrichts folgender . Die erste Woche wurde dazu benuzt, durch geeignete Repetitionen an den Schluß des vorausgegangenen theoretischen Kurses anzuknüpfen; Vorträge über Taktik, topographisches Zeichnen und Generalstabsdienst mit beginnenden Terrainaufnahmen befchästigten die Offiziere des Generalstabs ; Unterricht im speziel.en Dienst ihrer refp. Waffen die Offiziere des Genie und der Artillerie.

Jn der. zweiten Woche waren schon die Arbeiten auf dem Terrain vorherrschend ; der Generalstab sezte seine Uebungen in der Terrainaufnahme sort und knüpfte daran militärische Rekognoszirungen ; praktische Uebung in der Eastrametation schloß sih an die über dieses Thema voransgegangene Theorie an ; Bataillons- und Brigadeschule mit Schnüren wurde geübt in Verbindung mit den inzwischen eingerükten Offizieren der Jnfanterie.

abwechselnd mit Unterricht über Kenntniß und Wirkung der Handfeuerwaffen. Auch die Artillerie- und Genieoffiziere wurden in der zweiten Woche mehr auf dem Terrain beschäftigt, immerhin mit Arbeiten, welche auf die Spezialität ihrer Waffen Bezug hatten. Ju der dritten Woche verließ man mit denjenigen Offizieren, welche nicht bereits in den eingerügten taktischen Einheiten eingereiht waren , das formale Gebiet der Reglemente und beschritt meh.. dasjenige der eigentlichen Taktik der einzelneu Waffen; für die Offiziere des Generalstabes und der Jnfanterie den Sicherheitsdienst im Feld, die Lehre von den Lokalgefechten; für die Artillerie, Taktik der Waffe, Wahl von Positionen u.

M.t dem Beginn der vierten Woche waren die Korps vollständig eingerükt, und die gesammte Schultruppe in eine Division von zwei Jnsanteriebrigaden nebst Speziaiwarfen formirt. Säm.ntliche Offiziere waren somit den Korps einverleibt, und von da an waren die Uebungen rein praktischer Natur. Es wurde nun zu den eigentlichen Feldübungen geschritten, und zwar zuerst bataillonsweise ohne Spezialwaffen, dann mit Beigabe einzelner Artillerie-

abtheilungen; hierauf brigadenweise ; u.1d endlich als Schlußstein in der

504 fünften Woche mit der ganzen Schule zwei größere Feldmanöver mit Bivouae. Ju der vierten und fünften Woche wurden auch je einen halben Tag Divifionsmanöver mit vereinigten Waffen , so wie ein Aarübergang unter Mitwirkung der Genietruppen ausgeführt.

Jn Folge des systematischen Aneinandexreihens der Uebungen, von denen je die Folgende sich in natürlicher Reihenfolge an die vorhergehende

anschloß , hat die Schule gewiß bei der Mehrzahl der Offiziere ihre Früchte

getragen, wofür das ununterbrochene Jnteresse, mit welchem dieselben den

Uebungen folgten, Zeugniß gibt. Noch bleibt zu bemerken, daß das Genie , die Kavallerie und die Scharfschüzen au denjenigen Tagen , wo keine Manöver mit vereinigten Waffen stattfanden, nach den Grundsäzen, welche für die Wiederhol.ungsknrfe gelten, mit speziellen Uebungen ihrer xesp. Waffen beschäftigt wurden.

Da nur ein kleiner Theil der Offiziere eigene Pferde in die Schule mitbrachte, so war die bedeutende Zahl der der Eidgenossenschaft angehörenden Reitpferde sehr erwünscht, indem sie ausreichte, die sämmtlichen Offiziere des eidg. Stabes und der Artillerie gut beritten zu machen.

Die eingemieteten Zugpferde für die Artillerie wari.n im Allgemeinen gut und für den Dienst brauchbar, obschon bei der lezten Aufnahme eine kleine Zahl solcher Pferde angenommen werden mußte, welche den ziemlich anfirengenden Dienst der lezten zwei Wochen nur mit Mühe ansznhalten im Stande waren, und einen Dienst im Felde nicht aushalten würden. Die Kavallerie war durchschnittlich in beiden Kompagnien mit guten und kräftigen Pferden versehen; leider brachten aber mehrere Dragoner schon gedrükte Pferde mit, wodurch der ausrufende Stand der ohnehin schon schwachen Kompagnien noch vermindert wurde.

Die Jnfpek.ion der Schule ward durch den Hrn. General Dufour vorgenommen, dessen Erscheinen bei der gesäumten Truppe den besten Eindruk machte. Der Wunsch, vor dem obersten Offizier der schweizerischen Armee mit Ehren zu bestehen, trug ohne Zweifel vieles dazu bei, daß bei der vom schönsten Wetter begünstigten Schlußinspektion die Haltung der Truppe und die Ausführung der vor .. dem Herrn Jnfpektor stattgefundenen Divifionsmanover , unter Zusammenwirkung aller Waffen , eine ganz besriedigende war.

War die Abhaltung der Zentralschule in der angegebenen Weise fomit für die große Mehrzahl der Teilnehmer eine nuzbringende Uebung gewesen, und hatte sich da.... System der Trennung in zwei Abtheilungen als kein ungleiches erwiesen , so darf dasselbe doch noch nicht als für alle Zukunft gültig angenommen werden. Jedenfalls hat die Erfahrung gezeigt , daß zwei Modifikationen bei einer folgenden Schule getroffen wer..

den sollten. Erstens nämlich sollte eine etwas geringere Zahl von Offizieren in den theoretischen Theil der Schule einberufen werden . und zwar bezüglich der den Schiizen, der Kavallerie un... der Jnfanteri.. Angehörigen nur solche, welche mit ihrer Truppe dann auch die Applikationsschule mitzumachen haben; dabei sollte getrachtet werden, Offiziere von gleichförmi-

505 gerer Vorbildung zu vereinigen, und namentlich nicht weniger vorgebildete höhere Offiziere, mit besser vorgebildeten niedrigern Offizieren in gleiche Klassen zu sezen. Zweitens sollte der theoretische Kurs um eine Woche verlängert werden , um etwas mehr praktische Uebungen mit der Theorie verbinden zu können . wogegen dann die Applikationsschule um eine Woche verkürzt werden darf. Jn dieser Weife rathen der Jnfpektor wie der Kommandant der Schule von 1857 die Einrichtung für 1858 zu treffen.

7.

keine

Truppenzusammenzüge.

Truppenzusammenzüge fanden, wie bereits bemerkt, im Berichtsjahre statt. Durch Bundesbeschluß zum Budget für das Jahr 1858,

Ziff. 2 (Off. Sammlung V. 584), ist jedoch der Bundesrath eingeladen,

zu unterfuchen , ob nicht eine Abänderung in d..r Anordnung der Truppen-.

znsammenzüge angemessen wäre, in der Weise, daß jedes Jahr ein Treppenznsammenzug stattfinde. Er ist ferner eingeladen , alljährlich im Budget einen Ansaz von Fr. 150,000 für diesen Gegenstand aufzunehmen.

Wir haben hierüber Folgendes zu bemerken.

Die größern Truppenzusammenzüge bilden den unumgänglich nothwendigen Schlußstein unserer Militärübungen. Während in den Rekrutenschulen und den Wiederholungskursen die elementartaktische Bewegung der einzelnen Truppenkörper, fso wie die waffenweise technische Ausbildung der Truppe angestrebt wird, soll in der eidg. Zentralschule den Offizieren die Taktik der verbundenen Waffen gelehrt und dieselben, so weit es die beschränkte Zahl der in ihrer Stärke reduzirten Korps möglich macht, in deren Anwendung auf dem Terrain eingeübt werden. Das hier systematisch Gelernte und mit beschränkten Mitteln Eingeübte findet aber seine

Vollendung , wie solche bei Miliztruppen möglich .st , erst durch Uebungen mit Truppenkörpern in ihrer reglementarischen Stärke und unter Voraussezungen. wie solche im wirklichen Kriege vorkommen. Jn diesen Truppenzusammenfügen liegt eigentlich das in neuester Zeit bei allen Heeren sich immer mehr geltend machende Prinzip der rein kriegsmäßigen Ausbildung der Truppen gegenüber der frühern Tendenz, mehr mathematisch genaue Bewegungen aus dem Exerzirfeld zu erzielen. Jn der Schweiz sind diese Truppenzusammenzüge namentliel. notwendig als Ergänzung der Zentral-

schule für die Befähigung der höhern Offiziere, zumal es erst bei solchen Uebungen möglich ist, die Feldtüchtigkeit der einzelnen Kommandirenden

zu beurtheilen.

Jndem also den Truppenzusammenzügen die größte Wichtigkeit belgelegt werden muß, ist gerade desswegen nothwendig, daß Uebungen dieser.

Art j ä h r l i ch abgehalten werden ; und zwar sollte jedes Jahr wenigstens der Bestand einer vollständigen Armeedivision nach einer bestimmten Kehrordnu..g zu dieser Uebnng vereinigt werden . f... dass nach einem Turnus von 8 bis 10 Jahren. die fän.n.tlichen Korps , wenigstens des Auszuges,.

dabei betheiliget worden waren. Bei Uebungen von zwei zu zwei Jahren

läßt sich die Vorinstruktiou der Offiziere und der Truppen uicht f.) regel-

306 mäßig ..rtheileu, wie bei jährlichen Uebungen, und die Kantone kommen dabei gerne in Versuchung, so weit an ihnen, Truppen zu solchen Zusammenzügen. zu schiken , die schon an fxüheru Theil nahmen , um besser dabei zu bestehen , ein Verfahren , das aber dem Zweke einer allgemeinen Ausbildung nicht so ganz entspricht. Jährliche Znsammenzüge haben auch den Vortheil, daß man nicht so viele Truppen auf einmal einberufen muß wie bei selteneren Uebungen, was, ohne dem Hauptzwek zu schaden, da die Zahl noch immer stark genug bleibt, doch erlaubt, mehr Genauigkeit bis in's Einzelne herab zu verlangen, und das Ganze besser zu leiten und zu überwachen. Bei jährlichen Uebungen können auch verhältnißmäßig mehr Offiziere des Stabs in Dienst gerufen werden, als bei Uebungen von zwei zu zwei Jahren. Sie geben ebenfalls mehr Uebung für das Kommissariat, machen ein regelmäßigeres Budget, vermeiden allerlei Nebenkosten, die bei selteneren Uebungen viel größer find, und. bringen überhaupt mehr Thätigkeit in Ossiziere uud Truppe, weil die Kehrorduung fie gehisser und rascher in Dienst ruft.

Daß dann aber ein Budgetanfaz von nur Fr. 150,000 jährlich für ...lebungen im angedeuteten Umfange hinreiche, ist zu bezweifeln, und es wird wohl, die Notwendigkeit jährlicher Uebungen einmal anerkannt, jene Summe bis auf Fr. 200,000 vermehrt werden müssen. indessen find hierüber noch Erfahrungen zu sammeln, und jedenfalls wird wesentlich zur Verminderung der Kosten beitragen , daß man sämmtlichen Spezialwaffen, welche an den Truppenzusammenzügen Theil nehmen , diesen Dienst als Wiederholnngskurs anrechnet. Bei einem zwekmäßigen Turnus ließe es sich wohl auch einrichten, daß die Wiederholungskurse der Infanteriebataillone , welche zu einem Truppenzusammenzug bestimmt sind, mit dieser Uebung selbst in Verbindung .gebracht würden, so daß sich dann die Kosten zwischen den Kantonen und dem Bunde theilen würden.

Jmmerhin wird es zwekmäßig fein, mit den Truppenznsammenzügen etwa einmal e.n Lager abwechseln zu lassen. Von Zeit zu Zeit kann auch die Uebung des einen Jahres auf das folgende Jahr verschoben werden, um dann eine ganz große Uebung abzuhalten.

Auch wären die Orte der Abhaltung sorgfältig und wo möglich unter solchen zu wählen, au denen die Schweiz im Falle eines Krieges vorzüglich den Angriffen des Gegners ausgesezt wäre.
8. Jnfanterie Instruktion in den .Antonen.

Die Jnstruktionsplane der Kantone wurden vorschriftsgemäß dem eidg.

Militärdepartement mitgetheilt und von diesem, nach eingeholtem Bericht.

den betreffenden Jnspektoren, theils unbedingt, theils mit den nöthigen Bemerkungen .genehmigt. Es wäre jedoch zu wünschen, daß sämmtliche Kantone sich bestrebten, ihre. Unterrichtsplane jeweilen rechtzeitig und vollständig einzureichen, damit man sogleich beim Beginn des Jahres eine Ueberficht über das Ganze gewänne.

507 Mehr und mehr bestreben stch die Kantone, hinsichtlich der JnfauterieInstruktion den gefezlichen Forderungen zu entsprechen, und namentlich auch tu die Wiederholungskurse sowol des Auszugs als der Referve eine regelmäßige Kehrordnung zu bringen. Einzelne Kantone suchen zwar immer noch, aus finanziellen Gründen. an der Unterrichtszeit abzubrechen. Um so mehr verdient belobend erwähnt zu werden, daß andere Kantone ein .Weiteres thun, als vom Geseze verlangt wird. So z. B. dauert iu S o l o t h u r n der Rekrutenunterricht 35 Tage, während das Gesez für die Füsiliere nur 28 Tage vorschreibt. Eben so in Genf und W a a d t ; und in lezterm Kanton wird der Unterricht der Jäger sogar bis auf 45 Tage verlängert.

Jm Ganzen find im Berichtsjahre in den Kanrom.n 1^,588 Rekruten unterrichtet worden. Zu den Wiederholungskursen wurden vom Auszug 20,367 Mann und von der Reserve 16,272 Mann berusen. Die Wiederholungskurfe sollen alljährlich, oder je das zweite Jahr von doppelter Dauer stattfinden. Jn den meisten Kartonen wird das leztere Sr^em besolgt.

Es soll also jährlich mindestens ^ie Hälfte des Kontingents den Wiederholungsunterricht erhalten. Daß d.eses im Berichtsjahre beim Bundesauszug nicht der Fall war, rührt daher, weil denjenigen Korps, welche an der Truppenanfstellnug wegen Neuenburg Thei. genommen, dieser Dienst als Wiederholungskurs angerechnet wurde.

Ueber die Auswahl der Rekruten, die Bekleidung, Bewaffnung und Ausrüstung , so wie auch über den Unterricht und die Disziplin, sprechen sich die Jnspektoren im Allgemeinen befriedigend aus ; dagegen wird das

.Zielschießen noch da und dort vernachläßigt.

Die im Art. 66 der eidg. Militärorganisation vorgeschriebene ein..

tägige Uebung und Jnspektion. der Landwehr wurde in den Kantonen Zürich, Luzern, Basel-Stadt, Bafel-Landschaft, Schaffhausen , Appenzell A. Rh., St. Gallen, Aargau, Thurgau, Waadt und Genf abgehalten.

e. l . . n t e r s t ü z u n g v o n O f f i z i e r e n i m A u s l a n d e .

Einer Anzahl Ossizieren des eidgenössischen Stabes wurden zum Besuch auswärtiger Truppenübungen und Mi^itäranstalten Empfehlungen ausgestellt und an die Kosten aus dem hiefür bewilligten Kredite angemessene

Beiträge verabfolgt.

So besuchte Herr eidgenössischer Oberst O t t die Herbstmanöver in Bauern und Sachsen , und Herr Oberstlieutenant H e r z o g diejenigen in Württemberg und Sachsen.

Die Herren Oberstlieutenants W e h r l i, Par a v i ei ni, Bachofeu, M e v e r und Stabshauptmann M e ria n besuchten das französische Lager iu Ehalons.

Herr Stabsmajor F o r n a r ^ besuchte die piemo^tefischen Militäranstalten.

.^undesblatt. ^ahra.. X. Bd. I.

46

Von alleu diesen Offiziere... find zum Theil sehr interessante^ ericht^ .lil.^ ihre Reisen eingegangen, welche dafür zeugen, daß dieselben die ihueu.

gebotene Gelegenheit zu ihrer militärischen Ausbildung. gut benuzt habeu.^ f.

Pfexdebefiand.

.I. ^iepferde.

Auch dieses Jahr hat die Administration fich eines günstigen Erfolge wit den eigenen Pferden zu erfreuen gehabt.

Beim Beginn des Jahres war der Bestand 43 Stük, mit dem Ka-

pitalwerth v o n

.

.

.

.

.

.

.

F r . 23,380^

Nachher wurden von den Ankäufen für den Feldzug übernommen 37 Stük, zum Schazungswerth von .

.

2 zur Abschazung von .

.

.

.

.

Auf 4 verkauften Stüken wurde mehr erlöst .

.

uud Ende 1857 war dex Mehrwerth auf 20 Stükeu .

..

^ ....

..

..

^ Der Abgang war dagegen: 1 0 Stüke verkauft für .

.

Dabei Mindexexlös aus 6 Stüken

.

2 Stüke durch Tod abgegangen .

Mindexwexth a u f 8 Stüken

.

2 ..,175 1,200 1,328 1,320^

Fr. 48,40.^ .

.

.

. . . . . .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

..

.

,,

5,46^ 2,20.^

1,200 475

Fr. 9,353 Ende l 857 waren somit 70 Pferde vorhanden im Kapitalwerth von .

.

.

.

.

.

. F r . 39,0.^ .... ^ et erin ärd .enst in den ^...itärschnlen.

Bei den verschiedenen Schulen wurden im Ganzen 3,567 Pferde

eingeschäzt.

Krankheitsfälle kamen bei 840 Pferden vor, worunter 197 Sattelund Equipirungsdrüke, und 26 durch Kummet und Beschirrung. Verfchie^dene Drusenarten kamen 153 vor, worunter 5 bösartige, ferner 3 Fälle^vou.

Roz und 2 von Hautwurm. Typhus und Kolik fanden im Vexhältniß zux Gesammtzahl und zu den aus .mehreren Pläzen vorgehexrschten ungünstige^.

Witternngs- und andern Umständen nicht viele Fälle statt.

Vollständig sind genesen und ohne weiters an die Eigentümer zu^

zükgegeben worden

.

.

.

.

.

Abgeschäzt wurden .

.

.

.

.

Uebernommen und versteigert .

.

.

.Mit Tod giengen ab, oder wurden umgestochen

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

241

564 .

14 .

.

21

Die 564 abgefchäzten^ Pferde erhielten Fr. 24,860 Abschazung, was^ also auf eines durchschnittlich Fr. 44 ausmacht.

^

50..)

Sämmtliche Veterinärkosten und Entschädigungen stiegen auf Frankeu 51,803. 77, und vertheilen sich wie folgte

Ein- und Abschazungsko.teu

.

. Fr. 3,237. 90

Medikamente und Behandlung .

.

Abschazungs.Vergütungen

Verlust an versteigerten Pferden

Gefallene und getödtete Pferde .

.

.

,..

8,075. 29

., 24,860. ,.

,.

5,641. 58

9,989. --

Fr. 51,803. 77 Diese Summe^ auf alle im Dienst gestandenen Pferde vertheilt, bringt durchschnittlich auf ein Pferd Fr. 14. 52.

Der Oberpserdarzt spricht f.ch mit dem speziellen Theil des Veterinär..

dienstes zufrieden aus, besonders mit demjenigen der Kavallerie , roo bei den Rekrutenschulen Stabspferdärzte beigezogen werden , um sowol die Pferdarztafpiranten als die Reiter felbft über die äußere Pferdekenntniß zu unterrichten, und die ordnungsmäßige Behandlung der Pferde anzuleiten und zu überwachen.

^. ......r^o.^..n...tris^... ^lr^it,..n.

S c h w e i z e r i s c h e r Atlas.

Die Triangulation für die Blätter V111 und .^.lI wurde beendigt, und für das Blatt ^111 im Kanton Bern begonnen. Es wurden 68 ^nadratstunden ausgenommen, u^ zwar 30 im Maßstabe von ./^.^ für die Blätter V111 und .^ll, und 38 im Maßstabe von ^..^ für die

Blätter ^1V, .^ und .^1l. Gestochen wurde an den Blättern V11I, ^ll und .^.

Daß nur 38 Onadratstunden im Maßstab von 1/^^ aufgenommen wurden, rührt daher, weil die Schwierigkeiten in den holten Alpen, an deren Aufnahme man ist, sich wehren. Zu den Arbeiten können kaum mehr als 3 Monate der schönen Jahreszeit benuzt werden, und oft müssen die Jngenieure mehrere Tage auf der gleichen Station bleiben, bevor fie uur die umliegenden Höhen entdeken und fortarbeiten können. Gleichwol wird das Ziel erreicht werden , und die überwundenen Schwierigkeiten werden dem Werke und der Schweiz zu um so größerer Ehre gereichen.

Die beiliegende Karte gibt über den Stand der Arbeit ans Ende l 857 Aufschluß.

^ .

.

1 .

.

^ f .

i n n ^ s ^ e r ^ .

.

.

.

.

Ju St. M or i z beschränkten sich die dießjährigen Arbeiten auf die gewöhnlichen Reparaturen und d^e Herstellung eines Weges vom Schloß zu der früher für Geschiize unzugänglichen Batterie du clocher. Dagegen wurde die von dem Jnspektor des Genie vorgeschlagene Erbauung einer ueuen Redoute rechts an der Straße in Evionnaz für einmal noch ver^ schoben. Nach Beendigung des Tunnels und der Eisenbahn bei St. Mori^ wird e.s^ sich zeigen , welche ergänzenden Arbeiten in Folge dieser Bauten

^

510

an den Festungswerken etwa nöthig werden , und man hat dießfalls nicht unterlassen, von der Bahngesellschast angemessene Garantien zu verlangen.

Jn Bellinzona waren die Reparaturen bedeutender; namentlich wurden an der innern Linie die beiden Lünetten di Va11a und de1 Garof einer durchgreifenden Reparatur unterworfen. Zum Schuze der Redoute Earbonera wird eine Eindämmung der Marobbia nothwendig, und es sind bereits mit der Regierung von Tessin und den bei dieser Flußkorrektiou betheiligten Privaten und Gemeinden Unterhandlungen eingeleitet.

L u z i e u s t e i g blieb unverändert. Ueber diesen militärisch so wichtigen Texrainabschnitt wird ein Generalplan im Maßstabe von 1/10000 mit Horizontalkurven und Difianzangaben aufgenommen.

Die Schanzen unmittelbar vor der Brüke in A a r b e r g wurden längst als zweklos erkannt, .und daher ein gegebener Anlaß benuzt, und das Terrain verkaust.

Die in Folge der Neuenburger Angelegenheit bei Basel , Eglisau,

und. auf andern Punkten der Nordgränze errichteten Feldwerke wurden theils sofort nach beendigtem Feldzug, theils in Vollziehung des Bundesbeschlusses vom 3. August 1857 wieder beseitiget, mit Ausnahme der Redouten Nr. 9, 10 und 11 bei Basel, und der beiden Schanzen auf dem rechten Rheinufex beiEglisau.

VII.

Sendungen nnd Kommissionen.

Schon im Jahr 1856 hatte die Regierung von St. Gallen in einer Eingabe au den Bundesrath den Wunsch nach größerer Centralisation des Militärunterrichts und Vereinfachungen im Bekleidungswesen ausgesprochen.

Die Prüfung des Gegenstandes hatte sich der eingetretenen Verhältnisse wegen verzögert. Jn Folge der Truppenaufstellung im Winter 1856/57 und der dabei gemachten Erfahrungen tauchten dann auch von anderer Seite allerlei Wünsche und Vorschläge auf, und namentlich war es eine in Aarau stattgehabte Versammlung von Stabsoffizieren , welche in einer größern Eingabe, die sich über alle Zweige unserer militärischen Einxichtungen verbreitete, . nicht weniger als sechszig verschiedene Anträge stellte.

Endlieh hatte sich auch der Herr General veranlaßt gesehen, an seinen Bericht über den Feldzug eine Reihe Bemerkungen zu knüpfen. Zur Dichtung und Prüfung alles dieses Materials haben wir eine größere Kommission der erfahrensten höhern Offiziere aufgestellt. Diese Kommission hat bereits in einer ersten Sizung das Material durchgegangen und geordnet, und das Unwesentliche vom Wesentlichen ausgeschieden. Spezialkommissionen sind nun beschäftigt, die verschiedenen Materien näher zu untersuchen und vorzuberathen.

. Eine andere Kornmission wurde bestellt, um das vom Büchsenmacher P x é l a z erfundene und in Verbindung mit Herrn Oberstlieutenant Burnand vervollkommnete Gewehrtem zu prüfen und zu erproben, und namentlich auch zu untersuchen , ob und mit welchem Erfolg sich dieses System auf unser Jufantexiegewehr übertragen lasse.

^ Nach stattgehabten Versuchen gieng der Bericht der Kommission da'hin, daß zwar das genannte System sich durch große Einfachheit ausZeichne, und daß es gegenüber dem jezigen Jnfanteriegewehr eine bedeutend größere Tressfähigkeit biete; daß dasselbe aber noch nicht in dem Grade vollendet sei, um dessen sofortig Einführung auf das bisherige Jnfanteriegewehr anrathen zu können.

Herr Bnrnand wurde dahe.. eingeladen, in seinem Studien fortzufahren und das System zu vollenden , damit dann neue Proben mit demselben vorgenommen werden können. Ein seither stattgehabter zweiter Versuch vor einem Ausschuß der gleichen Kommission hat noch nicht ein genügendes Resultat geliefert. Dem Gegenstand wird aber auch fernerhin alle Aufmerksamkeit geschenkt , und überhaupt nichts versäumt , um eine vervoll.kommnete Bewaffnung unserer Jnfanterie zu erzielen.

V I I I .

P e n s i o n s w e s e n .

Der in diese Rubrik fallenden Geschäfte waren im Berichtsjahr viele, wie es unmittelbar nach einer größern Truppenausstellung nicht anders zu erwarten war. Die meisten eingegangenen Unterstüzungsbegehren wareu jedoch nicht eigentliche Pensiongesuche , sondern betrafen bloß die Verab-

reichung einer einmaligen Entschädigung an Militärs, die in Folge des

Dienstes noch kürzere oder längere Zeit krank und arbeitsunfähig waren.

Wirkliche Pensionsfälle lagen nur .' vor, und wurden nach voraus.gegangener Untersuchung durch die Penfionskommission und auf deren Antrag dahin erlediget, daß in einem Fall eine jährliche Pension von Frauken 180, in zwei andern Fällen Pensionen von je Fr. 200, und in den vier ubrigen Fällen Pensionen von j.. Fr. 250 zuerkannt wurden. Es ist möglich, daß im Laufe des angetretenen Jahres noch einige weitere Pensionen bewilligt werden müssen, in Fällen, wo noch kein endlicher Entscheid gefaßt werden konnte, fondern noch nähere Beobachtung nöthig war.

Gleichzeitig wurde von der Penf.onskommission eine Revision der altern Pensionen vorgekommen, und auf ihren Antrag sodann in 2 Fällen die Pension um Fr. 100 und Fr. 140 erhöht, in 5 andern Fällen dagegen das Pensionsrecht als erloschen erklärt.

Damit diese Revisionen ihren Zwek erreichen , und nicht nach und .nach Mißbräuche sich erschleicht, ist nothwendig, sich über die Verhältnisse der Penstonirten genauere und östere Daten zu verschassen , als es bisher der Fall gewesen ist. Zu dem Zweke wurde bereits die Anordnung getroffen, daß künftig sowol bei neuen Gesuchen um Unterstüzungen und Pensionen . als bei den jährlich vorzunehmenden Revisionen den Bewerbern und Nuznießern ein Fragebogen , der über alle maßgebenden Verhältnisse

Auskunft verlangt, zur ....lnssüll....g u..d Beglaubigung durch bestimmt vor-

gefchriebene Behörden übermacht werde. Auch wird dafür gesorgt werden, daß die Pensionirten von Zeit zu Zeit durch Offiziere des eidgenössischen Gefundheitsstabes untersucht wenden, namentlich solche , bei denen bei Ertheilung der Pension noch nicht mit Sicherheit entschieden werden konnte,

512

.

^

o... die ^Nachtheile von stattgefundenen Verlezungeu oder Erkrankungen vo^ Dauer sein werden.

.

^ .

^ i ^ .

^ .

.

.

.

Bei der mustexhafieu Disziplin der Truppen hatten die Kriegsgerichte .Ruhe..

Eidgenössische Gerichte traten keine in Funktion.

Dagegen wurden

.z^ei .Fälle nach Anleitung des Art. 209 des Bundesgesezes über die .Strafrechtspfiege vor die betreffenden Kantonalkriegsgerichte gewiesen , ..a.^mlich ein Die.bstahl, verübt von einem Soldaten des Granbündner-Ba......aillons Nr. 51 auf dem Heimmarsche aus der Zentralschule , und ein Jnsubordinationsfall , begangen von einem Soldaten des WaadtländerBataillons Nr. 50 am Schlusse des Feldzuges. Jm erstern Falle wurde eine Strafe von 6 Monaten, ^und .im leztern eine solche von t 8 Monaten Gesängniß ausgesprochen.

C.

.....^.i.tioer ^ieu^.

Noch ^bleibt uns übrig, der Bewaffnung und des Feldzugs zu ge-.

.denken, der zu Anfang des Jahres in Folge der Neuenburger - Ereignisse statt hatte , wobei wir uns indessen um so kürzer fassen können , als bereits ein .besonderer Bericht darüber von dem Oberbefehlshaber der Armee erstattet worden ist. (S. Bundesblatt von 1857, Bd. l, S. 62l.)

Noch nie hatte die Schweiz feit ihrem Bestehen mit solcher Einigkeit ...ine solche Wehrkraft entwikelt.

Um auf alle Eventualitäten gefaßt zu sein, wurde rechtzeitig die Orégalisation der Armee vorbereitet und die Zusarnmensezung der Stäbe be^immt.

Die Armee wurde in neun Divisionen eingetheilt, von denen jed^ ^us folgenden .Truppen bestand : l Kompagnie Sappeuxs , 3 bespannte Batterien, 1 Parkkompagnie ,

1 Abtheilung Guiden,

2 Kompagnien Dragoner , 6 Kompagnien Scharfschüzen, 12 Bataillone Jnsanterie, .

l.eztere beide Waffengattungen in drei gleiche. Brigaden abgetheilt.

Ferner wurde gebildet: ^iue Jnfanterie - Reservebrigade aus 4 Bataillonen und 3 Kompagnie^

Schiizeu.;

5^

^

^ine Axtillerie-Referve aus ll7 Batterien, ^worunter sämtliche schwere Fel^ batterien und die Raketenbattexieu nebst 3 Parkkvmpagnien , in süuf Brigaden abgetheilt, um nach Bedürfniß verwendet werden zu könneu..

^eine Kavallerie-Referve aus 1^ Kompagnien Dragoner, in drei Brigade abgetheilt.

Zur .Verfügung blieben: 3 Kompagnien Sappeurs ; ^ ^ ^ ^ Pontonniers; 12 ,, Posttionsartillerie; 17 ,, Scharfschützen ; 3^ Bataillon und 21 einzelne Kompagnien Infanterie.

So eingeteilt hatte die Armee einen Effektivbestand von 104,500 ^.ann, 9000 Pferden und 252 Feldgeschüzen.

Dabei wurde der Bund..sauszug und die Reserve nicht etwa iu besondere Korps abgetheilt, sondern jeder .Armeeabtheilung in entsprechendem ^Verhältniß sowol Auszug als Reserve beigegeben, iu dem Sinne, daß dann bei einer Mobilmachung die Reserve erst naehrüken würde, wenn die Umstände erheischten, daß di^ Divisionen auf die volle Stärke gebracht würden. Jn dieser Weise wurde es leichter, die größeren taktischen E.inReiten, namentlich. in Beziehung aus d.ie Sprache, etwas homogener zusammenzusezen, ohne einzelne Kantone auf deu Fall v.vn Tressen hin, .zu sehr zu gefährden, was geschehen müßte, wenn die Truppen der verschiedeneu Kantone nicht möglichst vertheilt würden. .

Eventuell wurden als ..Kommandanten der verschiedenen ArmeeabtheiJungen bezeichnet^ .Oberkommandant des Genie .

.Herr eidg. Oberst Buchwalder;

der Artillerie: ,,

Kommandant der

l. Division: --.

Ill.

lV.

V.

Vl.

Vll.

Vm.

^.

^

,, ^

,,

.. Ftsch^ ..,

Veillon, Karl;

^ ,,

Bourgeois ; .^^rz ^ .

.,

Veillou, Friedrich ;

.

Zi^gl^r .^

,, ,.

^oss^ Salis, Eduard ;

^

Zimmerli ;

.Bontems ; Kommandant ^der ^Artillerie.-Reserve . Herr ^eidg. ^Oberst Denzler; Kavallerie-Reserve : v. Linden.

An .die Spize .der Krieg^verwaltung wurde der eidg. Oberstkriegs..

Kommissär A b y s , des Gesundheitsdienstes der eidg. Oberfeldarzt Flügel, .und des Justizwefens der Stellvertreter des eidg. Oberauditors .... Gvn.z.e.n-

bach gestellt.

Am 20. Dezember 1856, als die Umstände fich exister gestalteten,

.wu...de ein ^Theil der zwei Divifionen Nr. lll uu.^ V in Dieust berufen ^ud au die Rheingränze verlegt, ..und zwar von der llL Diviston 7500

.

.

^

^

Mann und 500 Pferde , und vou der V. Division 7300 Manu und .^ ^ ^Pferde. Gleichzeitig wurden die Stände eingeladen, alle ihre zum Auszug und zur Reserve gehörigen Truppen sofort ans's Piquet zu stellen, un.^ ^ auch die Landwehr zu organisiren und bereit zu halten.

Einige Tage. später wurden die Stäbe der l., ll., lV., Vl. und Vlll. Divifiou ebenfalls in aktiven Dienst berufen, und zur Beobachtung

in geeignete, hinter der Rheinlinie liegende Standquartiere verlegt. Die

Rheinlinie selbst wnrde durch die beiden mobil gemachten Divisionen besezt, und zwar von dex lll. von Basel bis zur Einmündung der Aare, und von der V. von diesem Punkte bis zum Bodensee.

Ein Hauptaugenmerk ward auf die Beseitigung der wichtigsten Gränzpunkte gerichtet. Die Befestigung von Klein-Basel wurde sofort in Angriff genommen, und unter dex energischen und einsichtigen Oberleitung des eidg.

Obersten D e l a x a g e a z mit Raschheit ausgeführt. Eben so wurde die Verschanzung anderer Punkte, wie namentlich Schasshausen und Eglisau eingeleitet, und theilweise in Angriff genommen und ausgesührt.

Am 30. Dezember genehmigte die Bundesversammlung die getroffene^ militärischen Maßregeln, eröffnete zur Vertheidigung des Landes einen unbeschränkten Kredit, und ernannte zum Oberbefehlshaber der Armee den General D u so u x und zum Ehes des Generalstabs den eidg. Obersten Fxey-Hexosee.

Die Verrichtungen eines Genexaladjutanten wurden vom General dem eidg. Obersten Fr e y von Brugg übertragen.

Zur Verstärkung des Observationskorps wurde sodann, auf das Begehren des Generals hin, ein Theil der l., IV. und Vl. Division in Dienst berufen. Diefe Verstärkung von 14,500 Mann und 6^0 Pferden brachte den Effektivbestand des Armeekorps aus ungefähr 29,300 Man^ und 1660 Pferde. Die lll. Division erhielt Befehl, ihre Kantonn.emente gedrängter zu beziehen, und sich zwischen Basel und Rheinselden aufzu-.

stellen. Die ^. Division, welche bisanhin durch ihren linken Flügel mit

dem rechten der lIl. Division in Verbindung stand, bewerkstelligte ihr^

.Konzentration, indem sie sich zwischen der Töß .und Dießenhofen aufstellte..

Ju den Zwischenraum rükten die Truppen dex 1. und lV. Division ein,^ .und zwar so, daß sich die IV. Division zwischen Rheinselden und dex Aare^ und die 1. zwischen dex Aare und der Töß entfaltete. ..^ie VI. Division endlich bildete den äußersten rechten Flügel, und stand zwischen Dießenhofe^ rtnd Rorfchach.

Pontonstxains wuxdeu nach Basel und Schafihausen verlegt. Jeder dieser Pläze, welche stark bewaffnet werden mußten, erhielt einen besondere ..Kommandanten für die Artillerie. Die Positionsgeschüze, über 300 Röhren.^ .theils ^großen Kalibers, wurden bereit gehalten und die erforderlicher..

Maßregeln getroffen, um daraus die Werke bei Bafel, Schaffhaufen..

Eglisau ..r. zu armixen. ^Auch die Bewaffnung einiger auf dem Bodense.^ fahrender Dampfschiffe wurde eingeleitet.

.^

.

5^

So gerüstet sah man mit Ruhe und Entschlossenheit der weltern Entwiklung der Dinge entgegen. Jnzwifchen wurde die Zeit von den Ehef^ zu Jnfpektionsreisen und von den Truppen zu Ueb^ngen benuzt.

Bald gestalteten sich d... Verhältnisse friedlicher; und fchon am 16. Januar hatte die Bundesversammlung einen Vorschlag angenommen, welcher die Voraussicht eines Krieges beseitigte. Gestüzt hierauf wurde..

ungesäumt Vorbereitungen zur Entlassung der Truppen getroffen, und dann.

die Maßregel selbst sueeessive iu Vollziehung gesezt. Am 1. Februar traten die lezten Truppen den Heimmarsch an, und mit dem 10. war auch der Generalstab aufgelöst.

So endete der Feldzug, ^er unter allgemeiner Begeisterung und Hingebung nicht nur der Armee, fondern des gesammten Volkes begonnen hatte, und bei der einigen und kräftigen Haltung, welche die Schweiz bei diesem Anlaße zeigte, auch ...on der Sympathie der benachbarten Völker.

begleitet war. Jnsbesondere war die Armee von dem Ernste ihrer Aufgabe und ihrer Pflicht durchdrungen, und wenn ihr auch nicht vergönnt war, ihr kriegerisches Feuer auf dem Schlachtfelde zu bethätigen, so hat^ fie durch ihre Ruhe, Entschlossenheit und Mannszucht Vertrauen eingeflößt und Bürgschaft geleistet, daß das Vaterland in Tagen der Gefahr ans fi.^ zählen kann.

I).

^..nhan^ über die ^..hnung......erhaltni^e.

Die Zusammenstellung der Einnahmen und Ausgaben der Militär.^ Verwaltung vom Jahr 1857 und deren Vergleichung mit dem Voranschlag ^und den von der hohen Bundesversammlung bewilligten Spezialkrediter^ bietet folgende Ergebnisse.

Die Einnahmen waren im Voranschlag unter Zisser 20 B berechnet z^

Fr.

82,600. --

Die wirklichen Einnahmen betrugen laut Staats^ Rechnung

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.also im Ganzen mehr als n.^ch dem Voranschlag.

Es wurden nämlich mehr eingenommen:

a. Für Miethgelder der eid^.

Regiepferde . . . . . Fr. 22,239. 28 was auf der Ursache beruht, daß der Pferdestand durch eine bedeutende Anzahl vermehrt

Uebertrag: Fr. 22,239. 28

.

Fr.

182,530.

7.^.

99,930. 7.^

.^

^16

Uebertrag^ Fr. 22,^39. ...^

^

wurde, welche bei Anlaß der Armeeausstellung für den Bedars der Stabsossiziere angekauft wurden und bei der .. schnellen Entlassung vorzugsweise zu dem Dienst bei den Schulen übernommen , bei

rechtzeitiger Vorkehr gehörig

verwendet werden konnten.

^. Für verkaufte Reglemente u.

Formularien . . . .

^1. Für Rükvergütung für an die

,. ^

Schulen in Thun abgegebene Fourage, im Gegensaz zu Ziff.

16 der Ausgaben. . . . .

Dieser Mehrbetrag kommt von den besonders hohen Heupreisen und dem gxößern Bedarf her, als im Voranschlag berechnet worden war, und gleicht die betreffenden Ausgaben aus.

^. Für Verschiedenes ; besondere Einnahmen und Rükvergü-

tungeu . . . . . . ^.

Voranschlag Fr. 5000.

Hier erscheinen :

... Fr. 1^,330. 8.^, welche für Geschosse , Kartätsch-Grana^ ten und Raketen durch die Verwaltung des Materiellen .an Kantone und Schulen geliesext worden und deren Be.txag von dieser wieder zux Er..

sezung der^betreffendeu Stüke verwendet wurde. Nach da.herigex Anordnung soll der- .

selbe hier unter deu besondern Einnahmen ausgenommen werden.

^. Fr. 1.^,790. 47 für Hafer, . der aus den für die Schulen iu Aarau angeschafften Voxxäth..^ ^ au diese abgegeben wurde.

2,072. ..^4

3.^,604. 47

40,876. . . 4

.

.^

^

Uebextxag. Fr. 100,79.^. .^3

...

^

^Uebertrag.. Fr. .100, 79..^. 53 . ... Fr. 12,33l. 77 ebeu so in .

Winterthur.

Diese beiden Posten stehen den betreffenden Ausgaben

nach Zisf. 16 gegenüber ^nd

gleichen dieselben somit aus.

Fr. 889. 50 Rükvergü-

^

tuug für die gegen Baar .xb...

gegebenen Pferdrationen in verschiedene Schulen au^erhalb Thun.

Fr. 994. 50 elngenom-

...ene Miethe für Bett.^Fouruituren von der Gemeinde Winterthur und bei Anlaß des Schüzenfestes in Bern.

Fr. 3,230. 61 für verkauften Dünger in Bière.

Derjenige von .Thun ist bei den Einnahmen sur die Regiepferde begriffen.

Fr. 308. 86 für wieder

in Einnahme gebrachte .^te....

visions^Ergebnisse.

Weniger ^wurden eingenvm..

.meu und find hier abzuziehen .

.. Für Blätter des schweizerischen Atlasses . . . . ., Uebersehuß wie oben :.

Fr.

861. 80

,

99,930. 73

Die Ausgaben waren im Voranschlag angesezt zu Fr. 1,466,777.

Dazu kommen uoch bewilligte Nachkxedite ..

Besoldung des Verwalters des Materiellen iu Thun, sür 9 Monate (in .^. 4 enthalten) .

. ,, 1,350. -..Für Bau und Einrichtung des Raketeu-Laboratoxiums

d. d. 30. Dezember 1857 .

.

.

.Für die Ehrengabe a.. das eidgenöfssfche Freischießeu .. ,, Pserdankänfe, im Jnve^tar verrechnet .

.

. .,

18,000. ---

^

1,32^. -1,^00. -

. .,

., ^ Jnfanterie-Exerzirregle^entev...^5.Juli1856 ,, ,, ,, Hafervorräthe in Winterthur . . . ., - ^ .

^ Aarau . . .

. -

20,039. 1^ 1t,533. 7.^ l2,790. 4.^

^eztere 2 Posten find durch Wiedereinnahmen kompenfirt.

Zusammen: Fr. 1,533,015. 34 ^Die wirklichen Ausgaben betragen laut Staatsrechnung

,, 1,433,591. I^

^lso im Ganzen minder als die Kreditbewil..igung .^ Fr.

99,424. ^

^18

-..

Dieser Unterschied wird nachgewiesen wie ^folgt ^ Ueberschreitung des Voranschlages hat stattgefunden bei

.a. 1.

Gehalte und Taggelder des Kriegskom-

missariats

^.

2.

3.

.

.

.

. ^

. . . . .

Wegen vermehrten Arbeiten auch vermehrte Ausgaben für Leistungen.

Jnstruktionspexsonal . . . . . .

Beim Lehrer dex Strategie und bei den Genie-Jnstruktoren durch Logis- u. Reisevergütungen über die budgetirten Beträge.

Zentralschule . . . . . . . .

Fr.

1,205.

-.-

...

145. 4.^

..

7,563. 05

..

4,479. 1.^

,.

14,222. 8^

Durch die eingeführte Erweiterung der Schule aus zwei Uebungspläzen, A ara u und Thun, namentlich Zuziehung von Jnfanterieofsiziexen in die theoretische Ab-

theilung, auch gxoßentheils durch die theurern Fouragepreife (Heu).

5. a. Rekrutenfchulen. Genie . . . . .

Wie vorige... Jahr, größere^ Anzahl Rekruten. Mehrbedarf von Jnstr..ktions..

bedürfnissen ..e.

5. c. Rekruten- und die damit vereinigten Remontenschulen der Kavallerie . . .

Fr. 10,800 Voranschlag für Remonten kommen bei den W i e d e r h o l n n g s k u x s e n vor , wurden aber hier verrechnet ; daher denn auch bei . den Wiedexholungskursen eine bezügliche m i n d e r e Ausgabe er^ scheint. Die Mehrkosten der Fourage

mögen süglich zu Fr. 4 bis 5000 ange-

schlagen werden.

5. d. Rekrutensehulen der Scharsschüzen, zu-

10.

15.

sälliger Mehrbetrag . . . . . .

Sanitätskuxse . . . . . . . .

Durch Veränderung und Vermehrung der Kurse wurden auch hier Mehxaus..

gaben veranlaßt.

Unterhalt der Regiepferde . . . .

., ^

472. 9.^ 854. 6^

..

8,286. 85

,.

39,633. 47

Durch Vermehrung der Anzahl dieser Pferde; hingegen ist auch die Einnahme resp. Rükvergütung , vide Einnahmen ,

20. B. a. beträchtlich größer geworden,

16..

und ersezt diesen Ausfall.

Fouragemagazin Thun . . . . .

Uebertrag.. Fr.

76,863. 41.

^ Uebertrag^ Fr. 76,863. 4t

2.

Wegen Vermehrung des Pserdbestandes und theurere Heupreife entsteht diese starke Ueberschreitu^g , welche aber durch die Einnahmen 2^.). B. d. vollkommen gedekt werden.

Kriegsmaterial . . . . . . .

,.

14,919. 53

Die an Schuleu und Kantone verkauften Geschosse ^nd Munition , d.^ren Betrag in den Einnahmen .^0. B. e.

vorkommt, wurden durch d.e Verwaitung des Materiellen sofort durch neue Ankäufe wieder ersezt, und wenn diese beiden Posten gegen einander gehalten werden, so ergibt sich hier eine wirkliche Minderausgabe von Fr. .^11. 3(^

Fr. 91,782. 94 Hingegen bleiben folgende Posten unter dem Voranschlag .^ ......

1.

2.

b. Entschädigungen. Nicht verwendet . .

Jnstruktorenseh ule der Spezialwa^fen --

nicht abgehalten . . . . . . .

Fr.

,.

1,200. --

.

..

6,585.

d. Kavallerie (nicht besezte Stellen der Hilfsinstrukto^en) . . . . . . .

e. Scharsschüzen (nich.^ verwendet) . . .

., ,,

6,599. 80 266. 70

Jnstruktionspersona^ ^

c. Artillerie (nicht beizte Ste^e des Oberinstruktors

^e.)

.

.

.

.

.

.

f. Oberinstrnktor der .Infanterie (nicht ver-

wendet)

5.

6.

^00. --

. . . . . ^. . . . . ,,

Rekrutensehulen

(zufälliger Unterschied)

Wiederholungskurse .^ a. Genie. Die Ausgaben betrugen im Gan-

zen weniger . . . . . . .

h. Artillerie . . . . . . . . .

.... Kavallerie.

.,

72

3,300. -157. 9.^

,, ..

4,200. 17 44,865. 39

,.

12,625. 24

,.

28,598. 57

Jm Veranschlag sind Fran-

ken 10,800 für R^monten, welche hier

überschießen, da fi.. bei den Kavallerierekrutenschulen verrechnet werden ; das Uebrige wurde r.icht verwendet . . .

d. Scharfschützen. Di.. Ausgaben betrugen

weniger . . . . . . . . .

Uebertrag: Fr. 108,999. 54

.^(

Uebertrag..

7.

Reserve..

Fr. 108,999. 5^

a. .Genie (Nicht verwendet) . . .

b. Artillerie ., ,.

......

c. Kavallerie ..

..

.....

... Scharfschüzen ., ..

. . . .

,, 1,138.3..^ . ^ 24,467. 2I.

. ^,2ll. 55 ..

4,384. ^5

Die bedeutenden Summen für Wiederholungsknrse des Auszugs und der Reserve blieben unbenuzt, weil mehrere Kompagnien des Genie, der Artillerie und Kavallerie längere Zeit im aktiven Dienst bei der Txuppenausstellung verwendet waren , welchen Dienst man für regelmäßige Wiederholungskurse gelten .....

9.

ll.^ 12.

^3.

^.

Jnsanterie - Jnstruktorenschule Jnstruktion des Kommissariats Jnspektion des Sanitätswesens.

Jnfauterte.Jnspektionen . .. .

Pserdrations^ Vergütungen .

14.

.1.

^

h.

Spital^ekteu

^ ^^

.

^ ^

. . . . .

4.

Magazin . . . . . . .

5.

Plane und Werke

..^

Modelle

.

.

.

^ ^ ^.

.^

. . . .

.

.

.

.

.^ ^^ ^

Festungswerke, Allmend ...e. . .

Sendungen und Kommissionen .

Versuche mit Feuerwaffen . .

Drukkosten . . . . . . .

Da unsere Drukarbeiten mittels Spezialkrediten oder durch die Bundeskanzlei berichtigt werden, so blieb nebenstehende Summe unverwendet.

Gerichtskosten, (unverwendet) . . .

.

.

.

^

1.

2.

^^

i.

^e^apitnlation.

Weniger ausgegeben als der Voranschlag bezeichnet Davon abgezogen das mehr Ausgegebene . . .

.Wie oben weniger als der gehabte Kredit .

.Werden zu diesem nicht benuzten Betrag die nachgewieseuen Mehreinnahmen gezählt mit ...

so ergibt fich bei der Militärverwaltung ein Ueberfchuß pon

.

22,000. -2,000. -500. 2,365. 50 627. 50 600. .-83. 19 3,400. ..2,0l8. 78

^^

Beiträge zur Ausbildung . .

Unterhalt des Kriegsmaterials .

3.

.

^

..

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^

.^^

10.

6,133.

763.

460.

88 07 -39

3..^....^

^5

I,487. 70 Fr. 191,207. 14 Fr. 191,207. 14 ,, 91,782. 94 Fr. 99,424. 20 ,.

99,930. 73

....r.. 199.354. 93

5..^

Die Militärverwaltung hat im Weiteru Rech.^ ^.ung abgelegt..

1) Ueber die Kosten der Okkupation von Neuenburg

für

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

2) Ueber die Kosten der Gränzvertheidigung von 18^-. Es wurden de.für verausgabt . .

Diese Rechnung liegt in Revision.

Fr. 315,227.

..^

,, .^,468,337. 3.^

Es werden aber gegenüber den leztern Snmmen noch bedeutende RükVergütungen für veräußerte ^ oder für die Schulen übernommene Vorräthe u. a. m. im laufenden Jahre in Einnahme gebracht, welche au denselben .noch abzuziehen sind, um die benannten Kosten genau festzusezen.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1857. (Fortsezung.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1858

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

22

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

17.05.1858

Date Data Seite

475-521

Page Pagina Ref. No

10 002 476

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