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#ST#

Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 3. Dezember 1858.)

Dex schweiz. Konsul in V a l p a r a i s o , Herr Jakob Schazmaur...

von Hausen (Aargau), übersandte dem Bundesrathe einen vom 15. September d. J. datirten, sehr interessanten Bericht, welcher hier wörtlich

folgte) ,,Der ruhige Zustand, dessen sich Ehili ausnahmsweise vou deu übrigen südamerikanischen Republiken schou seit einer längern Periode erfreut, hat diesem Lande gestattet, sich während dieser Zeit auf eine rasche und glükliche Weise zu entwikeln.

,,Die 1856stattgehabteWiedererwählung des Hrn. Dr. ManuelMontt,

als Präsident für fernere fünf Jahre, so wie die verflossenen im Monat März vor sich gegangenen Erneuerungswahlen ter Mitglieder des Senats und dex Deputirtenkammer , welche mit bedeutender Mehrheit zu Gunsten der Regierung ausgefallen find, haben das allgemeine Vertrauen in den ruhigen Fortbestand des gegenwärtigen Systems auss Neue befestigt, und man kann mit Zuversicht hoffen, daß bis 1861, wo die Präsidentschaft Moutt.s zu Ende geht und ein neues Staatsoberhaupt erwählt werden muß, die Ruhe des Landes ungestört bleiben werde.

,,Ein gegen Ende vorigen Jahres erlassenes Amnestiegesez, welches allen .denjenigen, die sich am Aufstünde von I85I betheiligt, und demzufolge des Landes verwiesen worden sind, die freie Rükkehr in's Vaterland gestattet, hat unter der Bevölkerung den besten Eindruk gemacht und einen der hauptsächlichsten Stüzpunkte der Unzufriedenheit der Opposition beseitigt...

,,Die jährlichen Berichterstattungen des Finanzministers weisen einer sueeessive Zunahme der Staatseinkünfte bis voriges Jahr nach , wo dieselben gegen 1856 eine Verminderung von Doll. 69,314 ergaben. Die-

selben beliefen sich im Jahr 1856 auf . . . . Doll. 6,509,867 hingegen i. J. 1857 nur aus . . . . . . . .. 6,440,553

,,Dieses Defizit erwies sich hauptfächlich aus der Verminderung der Zolleinnahmeu.

,,Dagegen haben sich die Ausgaben ungefähr im gleichen Maßstabe

nach und nach vermehrt. Das Budget von 1850 betrug Doll. 4,080,466, während dasjenige von 1858 sich auf Doll. 6,686,813 beläust.

,,Laut dem dießjährigen Rapport des Finanzmiuisters blieben 1856 von der englischen Staatsschuld noch Pf. St. l,250,600 -Doll. 6,253,000

im Umlauf, als:

6229 Bons à Ps. St. 100 à 6 % 6277 à ,, ,, 100 à 3 %

..) Man vergleiche den Berief über .....hili im Bundesblat.. v. J. 1856 Bd. ^

Seite 273.

.^10 Von diesen wurde... voriges Jahr amoxtifirt :

329 Bons a 6.^ 149 - à 3^.

so daß die noch in Zirkulation bleibende Summe Pf. St. 1,202,800 .......

Doll. 6,014,000 beträgt.

,,Die innere Staatsschuld reduzirte sich im verflossenen Monat Juni auf Doll. 2,^47,050.

,,Die Eiugangszölle , das Monopol auf Tabak und Spielkarten , die Grundsteuern , die Kontributionen unter dem Namen Aleabalas bekannt , find die hauptsächlichsten Einkünfte des Fiskus; dann folgen Patente, Stämpel und Postwesen.

,,Um dem Staate den Verkauf vou Tabak gänzlich zu sichern, war bis jezt das Bepflanzen desselben im Lande verboten. Laut d^ Botschaft des Präsidenten vom 1. Junid.^J. aber beabsichtigt die Regierung, dieses Monopol aufzuheben und dr.rch andere Abgaben zu exsezeu. Ein GesezesVorschlag hierüber ist bereits schon unterni 7. Juni erschienen.

,,Was die Kolonisation der dem Staate angehörenden, noch uubebauten Ländereieu betrifft, so ist die Regierung durch ein G^sez vom 18. November 1845 autoristrt, Fremden sowol als Eingebogen, Strekeu von diesem Lande zur Urbarmachung abzutreten , und um die Einwanderung von Europa zu begünstigen, gestattet dieses Gesez der Regierung ebenfalls, den Kolonisten ganz oder theilweise die Reis..fpesen vorzuschießen und dieselben b^i Ankunft mit den nöthigen Geräthschaften , Sämereien u. s. w.

zu versehen, mit der Bedingung, die vorgeschossene Summe innert 10 Jähren ohne Zinsen wieder zurützubezahlen, und daß Jeder, welcher diese

Begünstigung genießt, fich als E hi l e n e zu naturaliser.... hat.

,,Der Artikel 5 dieses Gesezes lautet: ,,Alle Kolonisten sind durch ihre Niederlassung in der Kolonie Chilenen, ,,und haben sich bei Besiznahme des ihnen abgetretenen Landes als ,,solche bei der v.^n d^ Regierung bezeichneten Behörde zu ..rllaren. ^ ,,Der Fremde ist also gezwungen, sogleich beim Antreten eines ihm ^om Staate überladenen S..ük Landes sich naturalisiren zu lassen , und demzufolge allen Bürgerpflichten sich zu unterziehen.. Er kann zur Nationalgarde oder zur stehenden Armee requirirt werden, während der nicht natuxalifirte Fremde a^ diesem enthoben ist.

,,Der Art. 12 der Konstitution gestattet dem Fremden, fich überall in der Republik niederzulassen. Das Eigenthum ist garantirt, und die Expropriation kann nur für die p-n. ..Staate ..üzlich erachteten Zweke stattfinden, iu welchem Falle dann der Befizer sieh einer gerichtlichen Schäzung zu unterziehen hat.

,,Die den Kolonisten angewiesenen Lä^dexeten befinden sich iu deu Provinzen V a l d i v i a und Ehiloe, fruchtbar und gesunde, aber zum größten Theil sehr wa^di^ Gegenden, deren Urbarmachung mit großer Mühe verbunden ist..

^

611 ,,Bis jezt beträgt die Anzahl der Eingewanderten ungefähr 2000--3000, meistens Deutsche, wovon sich die größere Anzahl in der Provinz Val^.

divia niedergelassen hat. Dieser Ort, welcher durch feine leichtern VerBindungen mit den übrigen Häfen der Republik günstiger gelegen ist als die Kolonie ^Languihue, in der Provinz Ehiloe, wird von den Einwaudern stets vorgezogen.

... Leztexe, mit dem Hafen Puerto Montt, ist sehr abgelegen, wild und ^on bevölkerten Gegenden weit entfernt ; auch nur mit wenigen und dazu noch schlechten Kommunikationsstraßen versehen, wodurch der Verkehr aus .dem Jnnern sehr gehemmt ist.

,,Die Regierung trachtet hauptsächlich d e u t s c h e Kolonisten anzuziehen, und unterhält zu diesem Zweke einen Agenten, Herrn P e r e z - R o s a l e s , in Hamburg.

,,Aus der beim Zusammentreten der Kammern am 1. Juni d. J.

vom Präfidenten gehaltenen Eröffnungsrede zu schließen, ist die Regierung gesonnen , die Kolonisation für Rechnung des Staates einstweilen aufzuheben, indem sie hofft, dieselbe werde auch ohne ihre fernexe Unterstüzung gedeihen.

,,Folgende Eisenbahnlinien fiud von verschiedenen Aktiengesellschaften in Ehili unternommen worden ^ Linie Valparaiso-Santiago, . . . . . Kapital Doll. 5,000,000

,, Santiago-Talea . . . . . . .

. Ealdera-Eopiapo (Provinz Ataeama) .,, Pabellon-Ehannareillo ,, ,,

,, ,, ,,

..

,, ,,

3,000,000 2,500,000 1,000,000

^ ,,Von diesen befindet sich einzig die Linie Ealdera-Eopiapo vollendet.

Diejenige von Valparaiso nach Santiago ist nur bis O.uillota, eine Streke von ungefähr 12 Stunden von Valparaiso, und diejenige von Santiago nach Talea bis San Bernardo, 5 Stunden von der Hauptstadt entfernt, dem Betrieb übergeben. Die Bahn von Pabellon nach Ehannareillo wurde ^erst kürzlich unternommen.

,,Die Regierung hat sich bei der Linie von Valparaiso nach Santiago

mit 3000 Aktien à Doll. 1000 - Doll. 3,000,000 und bei derjenigen ^on Santiago nach Talea mit 1000 Aktien à Doll. 1000 .... Doll. 1,000,000 betheiligt.

,,Da das zur Ausführung dieser zwei großen Linien gezeichnete Kapital bei weitem nicht zu deren Vollendung hinreichend ist , ^j so hat die

^Regierung für nothwendig erachtet, ein Anleihen von Doll. 7,000,00.^ vorzuschlagen, welches unterm 5. November 1857 von den beiden Kammern angenommen wurde.

,,Hievon sollen Doll. 5,000,000 für die Linie Valparaiso-Santiago,

und Doll. 2,000,000 für diejenige von Santiago- Talea bestimmt werden.

,,Das hierüber erlassene Gesez lautet: Art. I.

,,Ein Anleihen vvn Doll. 7,000,000 soll in oder außer dem ^) Für die ..^nie .^alparaiso-San^ag... find schon 9.... ^ elnbezah.r.

Bunde^latt. Iahrg. X. Bd. II.

63

^I2 ,,Lande gemacht werden; diese Summe ist ausschließlich nur zur ,,Fortsezung der Eisenbahnen von Valparaiso nach Santiago und ,,von Santiago nach dem Süden bestimmt, wovon Doll. 5,000,000 ,,für erstere und Doll. 2,000,000 für leztere verwendet werden ,,sollen.

Art. 2. ,,Als Garantie für die Abzahlung dieses Anleihens kann dex ,,dem Staate gehörende Antheil an den Eisenbahnen und außer ,,diesem noch alle übrigen Staatsrenten verwendet werden.

,,Um die Vorbereitungen für dieses Anleihen zu treffen, ist im verflossenen Monat Februar Herr E o u x e e l l e - S e n e n i l , Professor dex StaatsÖkonomie in Santiago, nach Europa gesandt worden, und diesem folgte lezten Juni Herr Silvestre Och a g a v i a, Mitglied des Senats, mit gehörigen Vollmachten ^uni Abschluß desselben versehen.

,,Dieses Anleihen wird vermutlich durch Vermittlung des Hauses B a r i n g B r o t h e x s in London gemacht werden.

,,Die T.elegraphenlinie erftrekt sich nur von Valparaiso über Santiago bis nach der 80 Stunden im Süden gelegenen Provinz^.adt Talea.

,,Ehili zählte Ende 1.^57 folgende anonyme.

autorisirte Gesellschaften :

Eisenbahn Valparaiso-S..ntiago ,, Santiago-Talea .

,, ^...era-Eopiapo .

,, Pabellon-Ehannareillo H^poth^k^ank . . . . .

Ba..k von Valparaiso . . .

chilenische Assekuxauz-Eompaguie ,, Schmelze^Eompagnie

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von der Regierung

. Kapital Doll. 5.000,000.

.

.

. 3.000.000.

.

.

. 2,500,000.

.

.

. 1,000,000.

.

.

. 3,500,000.

.

, . 2,000,000.

.

, , 2,000,000.

.

, ^ .^00,000.

,,Außer diesen bestehen noch einige andere öffentliche Unternehmungen, Gas^Eompagnie von Valparaiso; idem ,, Santiago , und eine Lebensvers.cheru.^gs^Gef..lls..haft, welche nicht als anonyme Gesellschaften konftituirt und nicht auf Aktieu gegründet sind.

,,Die zwischen Ehili u.^.d andern Nationen abgeschlossenen Freundfchasts- und Handelsverträge find folgende : Mexieo auf 10 Jahre, vom 7. März 1831 datirt.

,, 20. Januar 183....

,, Peru ,, ^. Februar Neu^Granada ,, 10 ,, 1 5 . September Frankreich ,, 10 als:

England ,, ^0 Argentinische Republik ,, 12

,, 4. Oktober ,, 30. August ,, 28. Juni

Sardinien ,, 10 ,,Mehrere von die^n Verträgen find abgelaufen, da sie nicht aufgerundet wurden, dennoch in Kraft.

1854 ,, 1855 ..

1856 ,,

befinden sich aber,

61.^ ,,Gegenwärtig unterhandelt .rung um einen solchen Vertrag.

auch Belgien mit der hiesigen Regie-

,,Durch ein Gesez vom 16. Juli 1850 find, gegen Reziprozität, die

sämmtlichen Differentialabgaben auf der Schifffahrt aufgehoben; die Nationalflagge der Segelschiffe genießt nur noch einiger kleiner Begünstigung gen im Sabotage. Dampfschiffe unter fremder Flagge sind den nationale^

gleich gestellt.

..Nach diesem Gesez können fremde Sehiffe mit den gleichen Rechten^ wie die Nationalen, Waaren ein^ und ausführen.

,,Beinahe alle Nationen halten Gegenrecht; F r a n k r e i c h nur fü^ den direkten Handel und S p a n i e n für Hafengebühren.

,,Durch eine 1840 übe... Panama gegründete englische Dampfschifflinie befindet sich Ehili in direkter Verbindung mit Southampton.

,,Die Steamer treffen hier monatlich zwei Mal ein und berühren auf der Hin^ und Herreise folgende Küstenpunkte..

.

Valparaiso, Eoquimbo, Huaseo, Ealdera, Eobija, Huanchaeo, Lambanque, Paeta, Gua^aquil, Buenaventura und Panama.

,,Gegenwärtig soll sich eine neue Gesellschast in N e w ^ o r k bilden, um eine direkte Verbindung zwischen hier und Europa über die Vereinigten Staaten zu errichten, und man hofft, daß anfangs künftigen Jahres schon die ersten Steamer dieser Linie hier eintreffen werden.

,,Um die südlichen Häfen der Republik ebenfalls durch eine Steamer-

linie mit dem hiesigen Plaze zu verbinden, bewilligte die Regierung im

Jahre 18.^t der englischen Gesellschaft eine jährliche Subvention vor..

Doll. 36,000. Ende 1857 wurde diese Summe erhöht und ein neuer

Kontrakt abgeschlossen, wodurch sich die Kompagnie verpflichtet, die Linie

weiter nach dem Süden, bis Ehiloe, zu erstreben und von Valparaiso aus folgende Häfen zu berühren: Konstitution, Tomé, Taleahuano, Val^ivia und Aneud.

,,Ein Projekt, um Ehili direkte durch eine Dampfschifflinie durch die Magellan^ Straße mit Europa zu verbinden, wird schwerlich zur Aussührung kommen , indem , ungeachtet einer von der hiesigen Regierung auf 10 Jahre versprochenen jährlichen Subvention von Doll. 60,000,.

noch keine Gesellschaft zu diesem Unternehmen große Lust gezeigt.

,,Die Douanenordonnanz vom 23. August 18^1 befindet sich, einige süx den Handel günstige Abänderungen ausgenommen, noch ^ immer i^

.Kraft. Die haupsächlichften dieser Abänderungen sind:

1) Freie Einsuhr von Maschinen, Werkzeugen und Gerätschaften für Akerban , Minen, Schiffsahrt und sonstige Jndustrien.

2) Freies Depot von Waaren, die inner 30 Tagen nach Einreichung des Manifestes verzollt werden. Jst dieser Termin abgelaufen, so

wird das Magaz.nage à 30 Eeuts Prozent Trime^ex per 100 Doll.

Werth bezahlt.

3^ Verlängerung des Entrepot auf 3 Jahre. Waaren, die inner einer.^ Jahr wieder expor.tirt ..werden, bezahlen keine Lagermiethe.

614 ,.Die vor Valparaiso, am Eingang des Hafens Gelegenen neuen Zoll^ gebäude sind nun gänzlich vollendet. Die Konstruktion derselben kostete

dem Staate 1,151,000 Doll.

..Was die Handelsbewegung des vorigen Jahres zwischen Ehili und den andern Nationen betrifft, so stellt sich dieselbe wie folgt heraus: Die ausgeführten Waaxen betrugen die Summe von Doll. 19,778,150, wovon die hauptsächlichsten Artikel folgende waren..

Gemünztes Gold . . . . . . . . . Doll. 497,736..

,, Silber . . . . . . . . . .. 1,107,509.

Silber in Barren . . . . . . . . . .. 1,947,303.

Silbererz Kupfer

.

.

.

in Barren

,,

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..

1,^70,743.

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.,

2,908,376.

,, Ejes (ein Mal geschmolzenes Metall)

,,

5,087,040....

Kupfererz . . . . . . . . . . . . ,, 2,292,171.

Kupfer- und Silbernes . . . . . . . ,.

532,172.

Steinkohlen

.

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,.

176,765.

Gerste

.

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Eharqui (getroknetes Fleisch) . . . . . .

...

..

257,970.

Häute

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..

532,5^9.

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.,

101,850.

.

.

,,

798,012.

..

1,050,728^

.

Zwiebak Mehl

.

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Getraide

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Wolle

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,,

397,^43..

...

265,287.

Holz

.

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.

Nüsse

.

.

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.

..

67,775.

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...

35,506.

Kartoffeln

.

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.

124,449.

Bohnen

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...

24,904.

Käse

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...

21,255.

.

Fremde natnralisirte Waagen . . . . . .

...

1,193,375.

..Das Uebrige in verschiedenen andern Landesprodukten.

..Außer den angeführten Gold^ und Silbermünzen berechnet ma^ uoch ungefähr eine Summe von Doll. 1,200,000, welche, ohne im Zoll angemeldet zu werden, über Eopiapo nach der Argentinischen Republik ausgeführt worden ist.

,,Die Exportation vextheilt fich aus die verschiedeneu Nationen wie

folgt t Peru und Bolivien . . . . . . . . . . 17, 81 ,, Vereinigte Staaten . . . . . . . . . . . 12, 93 Argentinische Republik . . . . . . . . . 5, 58 England

.

Frankreich

.

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5l,

4,

55

55

Deutschland und Belgien . . . . . . . . .

3, 22

.Brasilien

.

.Buenos^res

.

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1,

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.

.

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.

1, 1 .....

54

^

615 Australien

.

Californien

.

.

Polynesien

.

.

Spanien

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-

1 ,

08

-

,

27 ,,

-

,

25

,,

-

,

10

,,

%

,,Kupfer ist der einzige Artikel, dessen Exportation bedeutend zugeuommeu hat: derselbe erreichte nach obiger Angabe beinahe 50 % der Gesammtausfuhr.

,,Der Export von Silber erweist eine Verminderung, indem der Ertrag der Minen von Eoviapo fühlbar abgenommen, und demzufolge der Enthusiasmus zu deren Ausbeutung einigermaßen erkaltet ist.

,,Den bedeutendsten Abbruch erlitt jedoch die Getraide- und Mehlausfuhr, welche, seitdem Ealifornien und Australien, früher die Hanptdebouchés Ehilis, wenig oder gar keine fremden Brodstofie mehr bedürfen, sich einzig auf den geringen Absaz nach Bolivien, Peru und Equatox beschränkt findet.

,,Die übrigen Landesprodukte weisen , gegenüber den frühexn Jahren, wenig Veränderung nach.

,,Die in Ehili importirten Waaren betrugen Doll. 31,850,200, wovon auf den innern Konsum Doll. 20,196,968 kamen, als:

Doll. 14,188,993 Zoll bezahlende, ,, 5,845,999 zollfreie, 161,976 monopoliste.

,,Die wieder ausgeführten Waaren beliefen fich auf Doll. 4,850,133.

,,Die Einfuhr vertheilt sich auf die verschiedenen Nationen wie solgt ^ England

.

Frankreich

.

.

.

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3 5

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.

20

Deutschland Holland .

Belgien

.

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.

.

.

.

.

.

3

Spanien

.

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.

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.

.

2

Sardinien Ehina

.

. . . . . . . . .

.

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.

-

-

Vereinigte Staaten . . . . . . 10 Central-Amerika Neu-Granada Mexiko . .

Eqnator .

Kalifornien .

.

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.

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.

.

.

.

.

.

3

Bolivien

Peru

.

.

.

.

.

.

.

.

.

1

Brasilien

.

.

.

.

.

Argentinische Republik

. . . . .

4

21 0/o 18 09 40 19 6l 89 19 64 65 46 43 32 70 42 32 18 1 2

^6 ,,Die Totaleinfuhx gegenüber 1856 ergibt einen Mehrbetrag vo^ Doll. 392,927.

,,Ohne die bedeutende Jnternixung von Materialien sur Eisenbahnen und Gazometer, welche ungefähr 6 .^ ausmacht, würde die Einfuhr ge^ ^enüber dem vorigen Jahre eine merkliche Verminderung erzeigt haben.

,,Die Anzahl dex in Valparaiso eingelaufenen Schiffe während de.^

Jahres I857 betrug 1221, mit einem Tonnengehalt von 495,007. Dieselben gehörten folgenden Nationen an:

England ^18, Frankreich ..^

Hamburg ^, Belgien 13, Holland 3, Schweden 7, Dänemark I..^ Spanien I^, Sardinien ^, Meklenburg 3, Rußland I, Bremen ..^ Norwegen ^ , Preußen l., Vereinigte Staaten 1I8, Peru ^, Tahiti 3...

Mexiko I, Eqnator ...l, Neu.^Granada I, Ehili t^.

,,JnBezugaufdieEinfuhrvonSchweizerfabxikation ist es schwierig..

auch nur annähernd den jährlichen Betrag derselben angeben zu können^ indem alle von der Schweiz aus nach Ehili spedirten Waaren in der hie^ figen Douane als Produkte derjenigen Nationen , von deren Häfen fie ausgegangen sind betrachtet werden.

,,Dex Konsum von schweizerischen Manufakturen ist jedoch in Ehil^ bedeutend, und unsere Jndustrie liefert viele Artikel, welche mit ähnliche^ anderer Nationen mit Vortheil importirt werden können, als: Schwarze Taffetas, brillant, in Breiten von 22--44 Jnchen.^) Schwarze und farbige Gros de Naples, 19^20 Jnchen breit.

..

,, ,, Florenee 15--16 ,, ,, Schwarze Serge und Satin de Chine 32-33 ,, ,, Seidene Eravaten.

,, Modenbänder.

,, Listons Nr. 15, 20, .^0 iu verschiedenen Farben.

,,Jn diesen Artikeln, wovon ein bedeutender Konsum vorhanden ist^ haben unsere Fabrikanten die Kon^.rrenz wenig zu fürchten.

,,Baumwollene Hosenstoffe, 27 Jnchen breit, ist eine sehr kurrente W^are^ allein hierin kann die Schweiz mit Belgien, welches dieselbe äußerst billig und schön, in Massen auf den hiesigen Markt bringt, nur mit Mühe konknrriren.

,,Türkischroth gefärbte Shirtings oder Ealieots. Diese Waare wird .hauptsächlich von England importirt ; es ist aber nicht zu bezweifeln , daß

hierin, von der Schweiz aus, wegen der anerkannt gelungeneu Türkifchroth.färbung, leicht könnte Konkurrenz gemacht werden. Dieser Artikel kommt

gewöhnlich in Stüken von 28 ^ards.

,,Ginghams ist ein sehr gangbarer Stoff, in Breiten von 23 -.3^ Jndes.

,,Jndiennes und Jaeonnats IInpriInés 30--.3I Jnchen breit. Mi^ diesem Fabrikat kann die Schweiz ebenfalls in hier auftreten.

^) ^in ^.neh ist ^ ^/^ Fnß oder 1 ..^oll.

617 ,,Baumwollene Foulards, 32 Jnchen, in lebhaften Farben, finden ^uten Absaz.

,,Baumwollene Shawls, unis et satinés à franges, 60 Jnchen, .wurden bis dahin ausschließlich nur von D e u t s c h l a n d importirt. Dieser ^Artikel , welcher auch in der Schweiz fabrizirt wird , ist hier von einem beträchtlichen Konsum.

,,Glatte und gestikte Mousseline, weiße gestikte Rideaux von Mousseline, gestikte Eols und Bandes, leztere hauptsächlich auf Jaeonnat, sind ebenfalls gangbar.

,,Jn Uhren behauptet die Schweiz gegenüber England die Oberhand,

^tnd man kann annehmen , daß auf 1/^ englische ^ Schweizeruhren importirt werden.

,,Absinth und Kirsehenwassex finden der geringen Sorten wegen, die .von Bordeaux und Hamburg hieher gebracht werden, nur einen beschränkten Absaz.

,,Jn Schweizerkäsen ist der Konsum gering. Gewichste und lakirte Kalbfelle können aus der Schweiz mit Vortheil importirt werden. Wol..ene und halbwollene Bratten, baumwollene, mit Seide brochirte Ponchos...ändert ^chw..rzes Lothband, so wie gefärbtes Hofenträgerband, find in .hier ebenfalls verkäuflich.

,,Was den hiesigen Geschäftsgang im Ganzen anbetrifft, so herrsehte ^n demselben seit Ende 185.^ ein allgemeines Unbehagen, welches sieh nach und nach in ganz Ehili ausgedehnt und anfangs dieses^ Jahres zu einer Vollkommenen Krisis gestaltete.

,,Als ^ie hauptsächlichsten Ursachen hievon sind zu betrachten: Der ^Mangel an auswärtigem .^bfaz eines der wichtigsten Produkte Ehilis, näm..ich des G e t r a i d e s . Die zum Konsum unverhältnißmäßige Anhäufung fremder Waaren auf dem hiesigen Plaze und die daraus erfolgte übertriebene Ausdehnung des Kredits nach allen Seiten, wodurch eine Masse Fallimente und große Verluste entstanden; dann die nordamerikanische und euro^ päifche Krisis, in Folge deren dem Lande große Summen an ^aarschaft ^ntz^gen wurden , da der hiesige Handel durch das gänzlich^. Stoken aller Aussuhrartikel genöthigt w a r , einen beträchtlichen Theil feiner Rimessen nach Nordamerika und Europa in baarem Gelde zu machen.

,,Nicht unbedeutend haben auch zu den gegenwärtigen Verhältnissen die seit einigen Jahren in Ehili unternommenen und theilweise noch in Ausführung begriffenen öffentlichen Bauten, als Eisenbahnen, Straßen u. s. w. beigetragen, wozu ein großes Kapital erforderlich war.

,,Die laut dem diesjährigen Bericht des Finanzministers feit 1850

...is 1857 in Santiago geprägte Gold und Silbermünze beträgt Dollar 18,103,877. Dessen ungeachtet wird die gegenwärtig im Lande vorhandene Münze nicht höher als diejenige im Jahr 1850 sich in Zirkulation befindende angeschlagen.

,,Durch dieses Mißverhältnis zwischen der sich im Umlauf befindenden

Baarschaft und der seit 1850

stattgehabten Entwiklung des Handels und

^18 Gewerbes mußte natürlicherweise nach und nach ein Geldmangel entstehen, welcher, mit den übrigen Umständen zusammen treffend, eine vollkommene Krisis herbeiführte, von welcher fieh Ehili nur nach und nach wieder er^holen wird.

,,Jm Manufakturwesen hat Ehili noch wenige Fortschritte gemacht.

Außer einigen Gerbereien, Kerzen.^ und Seifenfabriken mit einer vor Kurzem in Santiago errichteten Runkelrübenzukerraffinerle ist bis dahin noch .nichts von Bedeutung unternommen worden.

,,Die Kupferbergwerke, welche in jüngster Zeit an Wichtigkeit bedeu^ tend zugenommen, liefern gegenwärtig den Hauptausfuhrartikel Ehilis.

Der glükliche Erfolg, womit dieselben betrieben werden, zieht die Spe-

kulation im höchsten Grade an, und von Jahr zu Jahr werden größexe Kapitalien zur Ausbeutung derselben verwendet.

,,Die Produktion der Silberbergwerke in Eopiapo hat hingegen in den lezten Jahren bedeutend abgenommen ; und auch auf diesem Punkte verlegt man fich immer mehr und mehr auf den Kupferminenbau.

,,Was den Akerbau betrifft, so hat sich derselbe seit einiger Zeit au eine sehr erfreuliche Weife entwikelt ; allein es ist zu befürchten , daß durch die Abnahme der Getreideausfuhr und das Sinken der Preise aller BodeuProdukte dieser wichtige Zweig wieder einigermaßen vernachläßigt werde.

,,Laut dem gegen Ende 1857 aufgenommenen Eensus beträgt ^ie Bevöl-

kerung Ehilis l,558,3l9; dieselbe .hat sich während den lezten 3 Jahreu

um 119,199 Seelen vermehrt.

,,Die Zahl der in Ehili niedergelassen^ Schweizer mag sich ungefähr auf 60 belaufen.

,,Der 1855 in .Valparaiso gegründete schweizerische Hülfsverein zählt gegenwärtig 16 Mitglieder, wooon jedes monatlich einen Dollar bezahlt.

,,Obschon dessen Ressoureen sehr gering sind, so waren dieselben bis dato doch hinreichend, um den gewünschten Zwek bestens zu erfüllen. Die Zahl der seit Gründung des Vereins unterftüzten Landsleute beläust sich auf 13. Dieselben bezogen zusammen aus der Vereinskasse Doll. 347. l2.

Das kleine Kapital der Gesellschaft beträgt gegenwärtig Doll. 407. 75 Et.^

(Vom 6. Dezember 1858.)

Da durch die günstige... Resultate, welche die mit dem PrélazB urn a n d -Gewehr in Basel vorgenommenen Versuche geliefert haben, die Einführung dieses Systems wesentliche Voxtheile verspricht, so hat nunmehr der Bundesrath ^.r Prüfung der Frage: welches A b s e h e n das gedachte Gewehr auf den Fall der Umänderung unserer JnfanterieBewehre erhalten soll, eine Expertenkommission gewählt, und als MitGlieder derselbe... ernannt:

619 Den Herrn eidg. Obersten Müller, in Zug.

,, ..

..

...

W u r s t e m b e r g e r , in Bern.

..

,, ...

Oberstlieutenant V o g e l , in Zürich.

,, ,, Artillerie-Oberstlieutenant Müller, in Aarau.

..

,, Oberftlieutenant N o b l e t , iu Genf.

Der Bundesrath wählte zum schweiz. Generalkonsul in Rio de J a n e i r o Herrn Eugène Emile R a s f a r d , aus Gens, Assoeié des

Schweizerhaufes Melly & Rassard, so wie Präsident der fchweiz. Hilfs-

Gesellschaft in Rio de Janeiro.

Der von S. M. dem Kaiser der Franzosen am 15. September d. J..

zum Botschafter bei der schweiz. Eidgenossenschaft ernannte Herr Marquis Turg.ot, Exzellenz, hat dem Bundesrathe seine Kxeditive abgegeben.

(Vom 7. Dezember 1858.)

Als Postkommis sind gewählt worden..: für V i v i s : Herr Ferdinand L a r o c h e , von Assert sous ChaInpvent, K

Waadt;

.,

Yverdon: Herr John Ma v or, von Ballaigues, Kts. Waadt.

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Bekanntmachung.

Nach einer Eröffnung der .... spanischen Gesandtschaftskauzlei in Frankkurt a. M. fann sie Aktenstüke nur dann legalisiren oder vidimireu, wenn ihr dieselben durch die Vermittlung der Bundesfanzlei eiubegleitet werden...

was hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.

Berti, deu 19. November 1858.

Die schweizerische Bundeskanzlei.

Bundesblatt. Jahrg. X. Bd. I.

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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

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Bundesblatt

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Foglio federale

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1858

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

57

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

08.12.1858

Date Data Seite

609-619

Page Pagina Ref. No

10 002 628

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